BookRix

Man erträgt nichts schwerer als sich selbst ...

Deine Kurzgeschichte hat mich an ähnliche eigene Gedankengänge vor einiger Zeit erinnert. Inwieweit ist man von der Farbe des Lebens (eine sehr schöne Metapher wie ich finde) verfärbt - oder erst dadurch zu strahlendem Bunt gereift?

Kargheit ist der Weg, das zu erkennen ... doch in der absoluten Isolation lebt es sich auch wieder schlecht. (Wie z.B. bei extremen Experimenten mit "Isolation" von äußerer Prägung - Erwachsene, die von allen Sinneseindrücken abgeschirmt werden entwickeln nach wenigen Tagen schwere kognitive Defizite; Säuglinge die ohne soziale Interaktion aufwachsen - sterben.)
Leben heißt Anpassung - Prägung, Verfärbung -, auf der anderen Seite ist die letzte Schwelle der Individuation der Tod ...

(Die Standartmethode wäre wohl die eines "gesunden" (?) Mittelwegs zwischen äußerer Prägung und (existentieller?) Isolation - Freiheit - ...)

Deine Kurzgeschichte hat mir sehr gut gefallen und die geweckten Assoziationen haben mich auch für die Blechnerei entschädigt, vielen Dank (:

PS: Früh schlafen klappt heute ja auch wieder hervorragend :D

Kann es nicht sein, dass sie wie Leinwände weiß sind, damit du nicht von Anfang ein festes Bild von ihnen hast? Damit sie nicht Starr sind und dir ihre Farben spontan wie im Spiel Zeigen können?

Ich bin begeistert von deiner Art zu schreiben - Es nimmt mich sofort mit. Und du kannst hier nur etwas in mir ansprechen. Ansonsten nähme es mich nicht mit... jedoch ist es nur ein Gedanke, eine einzige Farbe auf der Leinwand, nicht die Ganze Leinwand, oder?

Der Vergleich mit den Leinwänden gefällt mir sehr. Die meisten werden wohl weiße Leinwände bleiben, vielleicht durch sich selbst etwas verschmutzt, doch sonst unberührt. Bei den Vergleich mit der Sackgasse fiel mir ein Zitat von Stanislaw Jerzy Lec ein; 'Um zur Quelle zu kommen mußt Du gegen den Strom schwimmen.'

Liebe Grüße

Raimund