Beatrix von Storch (AfD) hat den Chef der Diakonie angezeigt, wegen Wählernötigung nach § 108 Strafgesetzbuch.
Allerdings biegen sich kirchliche Organisationen ihr eigenes Recht zu recht.
Der Wahlkampf wird spannend. Die Schlammschlachtspiele sind eröffnet.

Naja, nach dem genauen Wortlaut des Kirchentypen hält es dieser ja lediglich für ausgeschlossen (es ist vom Können die Rede, keineswegs vom Sollen oder Dürfen), als Wähler der abstrusen Faschisten Deutschlands für seinen Verein zu arbeiten - mutmaßlich sieht er da einen Wertekonflikt, welcher zu einer psychischen Blockade führen könnte, weshalb das eine das andere ausschließt - das ist bei religiösen Gemeinschaften mit einem monotheistischen Gott eigentlich typisch, daß Mitglieder keine anderen Götter (Führer etc) neben dem der Gemeinschaft haben sollen.

Ein Bekenntnis als Gegenbeispiel würde seine Hypothese ja bereits widerlegen.

Wen in der AfD sieht er denn als Gott gleich? Es geht um politische Wahlen. Was hat das mit Religion zu tun ?

Naja, in der Partei gibt es doch einige, welche gerne die Stelle des Führers einnehmen würden - und in der Weltanschauung kann man doch kaum gottgleicher werden ;-)

Auch Christen fabulierten ja stets gerne von Heiden, Götzen etc, um andere Religionen abzuwerten.
Insofern ist allerhand inkompatibel, obgleich man ja zahlreiche Riten, Bräuche lokal übernommen hat, uminterpretiert.

So oder so kann die faschistische Ideologie als Konkurrenz gesehen werden, wobei bei der AFD ja offenkundig auch viel Korruption, Verrat, Gier, Kriminalität, Idiotie, Verstörungstheologie (!) , Xenophobie, Haß eine Rolle spielt, daraus kann sich für den Christen mit seinen Hierarchien, Traditionen, Ritualen, Vertuschungen durchaus ein Feinbild ergeben.
Immerhin ist ja die Nächstenliebe bei den einen eine zentrale Parole, bei den anderen der Nächstenhaß - also auch in den Parolen oder Leitmotiven ein starker Kontrast (den man in der Historie des Christentums allerdings auch öfter mal gut ausgehalten hat).

Nun, ich denke mal nicht, dass der Chef der Diakonie seine Angestellten davon abhalten kann, wählen zu gehen. Ich denke auch nicht, dass er das vorhat. Von daher drüfte Frau von Storch mit ihrer Anzeige keinen Erfolg haben.

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__108.html

Mir sieht das wieder mehr danach aus, dass die AfD ins Gespräch kommen will. Dafür ist ihr offenbar jedes Mittel recht. Man denke nur an das Possenspiel vor den letzten Landtagswahlen, von wegen "Einstichstelle" und "Safe House".

Bei mir wird der Wahlkampf nicht spannend. Ich weiß schon, was ich wähle. Nur leider habe ich bloß eine Zweitstimme. Hätte gerne drei, um die Ampel wiederzuwählen. Für mich persönlich ist die aktuelle die beste Regierung seit Gründung der Bundesrepublik.

Die sind doch schon wieder gut im Gespräch wegen der Spionage, des Sondergehaltes aus Putinstan oder China - immerhin doch ganz interessant bei angeblich überzeugten Nationalisten - wobei es da auch schon Klagen über die Stückelung der Bestechungsgelder gab - das ist doch reichlich Futter für Satiresendungen - läuft also für die Partei.
Zudem gab es aus deren Reihen auch schon Vorwürfe gegenüber dem Verfassungsschutz, daß man sie nicht vor den ausländischen Bestechungen/Zusatzgehältern geschützt habe ;-)

Aber gut, zusätzliche Aufmerksamkeit mit Juristerei kann ja nicht schaden, da geht noch mehr als 'Alles für Höcke!' ;-)

Alles für den Dackel, alles für den Hund

Alles für die Katz

Ich finde die Ampel ist die schlechteste Regierung, die wir je hatten. Allein ihr neuester Streich, die Wirtschaftswende, zerschlägt alles, was Gewerkschaften über Jahrzehnte erreicht haben.

Naja, die schlechteste - da gab es schon noch ein paar andere, man denke allein an die Kohl-Ära ;-)
(Kohl hatte die Korruptionsaffäre allerdings erst nach dem Amt am Hacken, Scholz CumEx bereits vorher ;-)
So im Rückblick hatte auch die Gas-Gerd-Truppe bloß ein paar lichte Momente.
Merkel blieb auch wegen falscher Parteizughörigkeit deutlich unter ihren (geistigen) Möglichkeiten.
Hat letztlich auch mehr reagiert als agiert (auf Meinungsumfragen, Koalitionspartner etc - zweifelhafte Darstellung der Lösung von teils selbst herbeigeführten kritischen Momenten als 'alternativlos').

Und die Anfänge der Bundesrepublik mit versäumter Entnazifizierung ebenso wie die der DDR mit Vereinnahmung opportunistischer Nazis sind ja nun auch nicht gerade Glanzlichter europäischer Geschichte.

Tja, der Schmidt hat den Öko-Trend verpennt, war irgendwie auch in der falschen Partei.
Weitsichtige Politik in der Zeit wäre bereits gewesen, Kernkraftwerke abzuwickeln, Maßnahmen hinsichtlich der in der Zeit bereits publik gewordenen anrollende Klimakatastrophe anzugehen.

Daß da bei der aktuellen Regierung nicht viel bei herumkommen wird, lag ja bereits fest, als nach der Wahl keine klaren Mehrheiten vorlagen, man da diesen Notbehelf einrichten mußte.
Was zu erwarten war:
Die Grünen knicken zu schnell ein, die FDP sabotiert, die SPD ist primär damit beschäftigt, den Kanzler zu stellen oder zu stützen.

Mit drei Parteien in der Regierung hat es ja seit jeher eher ineffizient funktioniert, war doch immer ziemlich daneben bei früheren Dreierkonstellationen (CDU, CSU + FDP oder SPD).
Mit fehlenden Mehrheiten oder der falschen Partei (oder den falschen Parteien) dabei können ja auch fähige Leute kaum etwas ausrichten.

In der Bilanz ragt da jedenfalls die aktuelle Regierung, eher im Krisenverwaltungsmodus (inklusive der eigenen internen Dauerkrise), weder nach unten noch nach oben aus dem Durchschnittsbereich heraus.

Keine Partei ist perfekt. Aber wenn die CDU 2 mal 16 Jahre an der Regierung war, kann sie ja nicht gerade grottenschlecht sein. Die SPD hat das nie geschafft, obwohl sie sich als Arbeiterpartei bezeichnet, was sie schon lange nicht mehr ist.
Demokratie lebt von Kompronissen, auch andere Ansichten zu zu lassen. Das sollten sich die, die in einer 4 Minuten Rede 10 mal die Wörter Demokraten und Demokratie verwenden mal auf die Fahnen schreiben.
Ich denke in Kindergärten geht es demokratischer zu, als im Bundestag.
Ja und ich möchte auch keine Partei in Aleinregierung sehen, egal welche.
Deswegen sind "Brandmauern" auch brandgefährlich für die Demokratie.
Was könnte z.B. bei einer Koalition CDU/AfD schon großartig schief gehen?
Denkt man wirklich, eine AfD könnte all ihre Forderungen, oder Ideen 1:1 umsetzen?
Das können die Grünen doch jetzt auch nicht.
Aber aus Angst davor bekommen wir irgendwann eine vierer oder fünfer Koalition, also eine sozialistische Einheitskoalition aller selbsternannter Demokraten, oder eine AfD Alleinregierung.
In beiden Fällen, gnade uns Gott.

Naja, hmmm, was da schiefgehen kann bei solch einer schwarz-braunen Haselnuß-Koalition?
Tja, das letzte Mal kam da so ein tausendjähriges Reich dabei heraus mit Völkermörderei, Weltkrieg, zig Millionen Toten - und die haben die tausend Jahre Mörderei auf ein paar wenige Jahre geschrumpft/konzentriert.

Da ist Krisenverwaltung in der Bundesrepublik im Vergleich doch stets eine erfolgreiche Sache gewesen.

Mir fällt zu der CDU jetzt auch nichts (mit Ausnahme von ein paar interessanten Ideen im allerersten Parteiprogramm, die selbstverständlich nie umgesetzt wurden) ein, was die Republik in irgendeiner Weise vorangebracht hat.
Merkel hat immerhin ab und an mal etwas ausgehandelt, mit faulen Kompromissen irgendwas Sinnvolles abseits vom CDU-Quatsch auf den Weg gebracht, wenn aufgrund von Meinungsumfragen abzusehen war, daß das gut rüberkommen würde - tja, ähm, die derzeitige Chaotentruppe in der Partei schafft die Krise selbst, da braucht es gar keine Koalitionspartner oder die CSU als steter Quell von Chaos, Vetternwirtschaft, Absurdität.

Deutschland hat spätestens seit dem tausendjährigen Reich so eine masochistische Art, anders läßt sich kaum erklären, was da über die Jahrzehnte so gewählt wurde.

"Tja, das letzte Mal kam da so ein tausendjähriges Reich dabei heraus"
Das war aber keine Koalition, sondern eine allein Regierung der NSDAP .
Bei allem Respekt. Zumindest der CDU könnte man einen Rest bürgerliche Partei, oder diese ominöse politische Mitte zu trauen.
Warum nicht mal was außerhalb des linken Spektrums wagen?
No Risk, no Fun.

Nö, die NSDAP hatte keine Mehrheit, ist über eine Koalition mit Konservativen an die Macht gekommen, welche ob der Koalition vermuteten: was soll schon groß passieren, wir haben doch einen Kaiser, der auf uns aufpaßt und im Grunde astreine Patrioten als Koalitionäre.

Letztlich haben konservative Kräfte, Monarchisten mit dreisten Lügen (Dolchstoßlegende) die Republik solange sabotiert, bis sie reif genug war für den doch auch durch konservative Leute rehabilitierten Hofbräuhaus-Revolutionär sowie Knastbruder Hitler mit seinem Gesocks (anfangs, aber läßt man solche an die Macht, wird ihr Potential ja erst so richtig sichtbar, ungehemmt wird ausgelebt, was zuvor verborgen gehalten werden mußte).

Was ist mit dem Feindbild Russland? Wer will heute gen Russland marschieren? Es sind die grünen Wehrdienstverweigerer allen voran Hofreiter. Wenn er samt seiner Meute marschiert, meintwegen, aber lass uns da raus.
Wer Kriegspartei wird bestimmt allein Agressor Putin. Nicht die UN, nicht die Nato und schon gar nicht wir.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die selbst marschieren wollen oder neuen Lebensraum im Osten erobern (das waren historische andere Leute, damit sogar mehr oder weniger vertraglich verbündet mit dem Stalin-Regime, welche einfache Soldaten haben marschieren lassen).

Es geht ja doch eher darum, den Ukrainern bessere Chancen einzuräumen, nicht komplett weggebombt und zernichtet zu werden.
Realistisch gesehen wird dafür eine feministische Außenpolitik mit krassen Appellen nicht wirklich ausreichen ;-)

Es mangelt eben an der 'Wunderwaffe', welche einmal hingeworfen lediglich eine komplette Region entwaffnet und die Soldaten im Hanfrauch befriedet, daß sie miteinander fraternisieren.
Also keine schönen Lösungen über üble Schlachtereien, ob dort oder an anderen Orten.

Zum Thema Russland:
Bei allem Respekt, aber ist es nicht in erster Linie die CDU, die sich für schnelle und umfangreiche Waffenlieferungen an die Ukraine eingesetzt hat?
Zwei der drei Ampelparteien waren da wesentlich zurückhaltender und haben darauf bestanden, sich erst mal bündnistechnisch abzusichern. Das ist in diesem Falle unbedingt zu begrüßen.

Und zum Thema Kompromisse:
Eben gerade deshalb ist die Ampel die beste Regierung, die es je gab. Keine andere musste sich in dieser Form um sinnvolle Kompromisse bemühen.
Davon mal abgesehen: Keine andere Regierung hat je in einer derart schwierigen Weltlage handeln müssen als die Ampel. Und vor diesem Hintergrund muss man anerkennen, dass sie das sehr gut hinbekommen hat.