Sinnvolle Zeit minus unnütze Zeit gleich Lebensqulität!

Seltsame Zeit

https://www.derstandard.de/story/3000000215917/warum-die-zeit-eine-katze-ist

Zitat:
Gemäß der Relativitätstheorie ist es so, dass die Zeit im Gebirge schneller vergeht als im Tal. Das hat mit dem Effekt der Schwerkraft auf die Zeit zu tun. Genau genommen vergeht die Zeit – wenn wir aufrecht stehen – für unseren Kopf etwas schneller als für unsere Füße.

Wie Einstein erkannte, ist die Zeit aber nicht nur von der Gravitation abhängig, sondern auch von der Bewegung.
Bewegte Uhren ticken dagegen langsamer.

Diese Effekte sind allerdings so winzig,
dass sie selbst im Leben von Physikern keine Rolle spielen sollten. :-)

Bei Betreuern von Atom-Uhren und von GPS-Satelliten ist das durchaus relevant.

Dem Gerücht nach sollen die Mondfahrer damals einen Schalter in der Kapsel gehabt haben, um die Relativistik 'abzuschalten' - war dann aber doch nicht notwendig, kamen deshalb auch wieder zurück ;-)

Ansonsten: Zeit ist, wie die Cäsium-Uhr hyperfein tickt ;-)
(gibt es mit ähnlicher Präzision mittlerweile auch in anderen Ausführungen als mit Cäsium)

Die physikalische Zeit erschöpft keineswegs den Zeitbegriff.

Ist eben das, was über jenseits des individuellen Empfindens sozialisierbar ist.

Das menschlicheZeitempfinden ist uberindividuell wie der physikalische Zeitbegriff, der davon nur künstlich abstrahiert ist.

Das Empfinden taugt allerdings wenig für Verabredungen, wann man sich wo trifft, auch kaum für irgendwelche Rezepte (es gibt da doch diesen Klassiker von Loriot mit dem gekochten Ei:
"Vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht.").
Aus mancherlei Gründen gab es reichlich Bedarf, Zeit anders, weniger subjektiv, eben meßbar festzulegen.

Das Zeitempfinden beim Menschen ist wohl stark davon abhängig, welche (neuen) Sensationen das Gehirn gerade verarbeiten muß.
Wobei das Zeitempfinden während des Erlebens stark von der späteren Erinnerung abweicht.

Klar, aber die Zeit der Uhren ist nur eine Abstraktion vom inneren Sinnes fuer Vorher und Nachher. Einstein hielt Zeit sogar für eine Illusion. :-)

Zeit ist Geld, Zeit wird durch die Uhr festgehalten, aber vor allem ist Zeit eine Schnittmenge des Lebens, damit jeder besser klarkommt und sich an etwas orientieren kann: am Leben, an der Uhr, an der Zeit!

Uhr, du sonderbarer Zeitgenosse. Zeitloses Gedicht von Phil Humor.
https://www.youtube.com/watch?v=RoUf8NwKcc8

Zeit ist ein Geschenk. Gedicht von Phil Humor.
https://www.youtube.com/watch?v=HlGaIPVlytU

"Die Zeit tropft aus der Cäsiumuhr
Im Takt der Hyperfeinstruktur"

so wurde mir einst glaubhaft versichert ;-)

Die Atomuhrzeit terrorisiert und denaturiert nur unser Zeitempfinden. :-)

Taktgefühl, so ist allgemein bekannt
Gibt auch der Musik wie dem Verstand
Rhythmus und Harmonie
Vergesse das nie!

Ohne Zeit stecken wir doch im verfrorenen Pudding des Raums und sind gar nicht mehr.
Zeit ist Leben, Veränderung, alles ist stets im Fluß.
Wer aber die Veränderung präzise wahrzunehmen vermag, zupft bereits das Heft des Handelns in seine Richtung.
Wer nur so dümpelt, mäandert im Fluß der Zeit, fischt dabei doch bestenfalls im Trüben nach den Trügnissen des eigenen Verstandes, bekommt damit gar nicht mit, wohin die Reise geht.

Die Atomuhrzeit ist nicht objektiver als mein Zeitbegriff,
sondern steht nur im Dienste von Ausbeutern.

Der Ausbeuter wie der Filosof kann sich doch beliebiger Werkzeuge oder Begriffe bedienen.
Die spricht nicht für oder geben die Begriffe oder Werkzeuge.

Noch einen:
'Die Zeit heilt alle Wunder'
(Judith Holofernes; 'Wir sind Helden')

Nein. Der reiche Ausbeuter auf Beutezug kann sich aller Werkzeuge,
der arme Filosof auf dem Filosofa kann sich nur seiner Begriffe bedienen.

Nebenbei : Die Naturgesetze selbst sind die himmlischen Wunder. :-)

Der Filosof ist ja keineswegs automatisch arm oder mittellos ;-)

Er sollte es aber sein wie Logiker Wittgenstein, der sein reiches Erbe verschenkte,
um klarer denken zu koennen.

Voller Bauch studiert nicht gern - oder wie?

Wobei es doch nicht gleich Haben statt Sein bedeuten muß.
Besitz ist allemal Ablenkung, impliziert aber auch nicht automatisch Völlerei.

'Physik ist die erfolgreiche Fortsetzung der Philosophie' - also jedenfalls auf den behandelten Teilgebieten, welche allerdings mit zunehmenden Experimenten, Messungen, weiteren Naturwissenschaften immer größer werden, damit auch die Deutungsbeliebigkeit der Esoterik philosophisch zurückdrängen.

Schön, sorgfältig denken, Meditation, Kontemplation - feine Sache, doch die Prüfung der Hypothesen ist notwendig, denn ob arm oder reich, die Existenz ist ja doch an die profane Wirklichkeit gebunden, nicht an unsere irrigen Vorstellungen über diese ;-)

Physik ist die Metaphysik der modernen Witzbolde und Goldgraeber
und Philosophie als Reflexionskunst das Gegenteil von "Esoterik". :-)

Die Linguistik ist die Schnittstelle zwischen Physik und Philosophie. Also Physik auf dem Filosofa. Oder die Schnitzelstelle? So eine Art Treffpunkt zum Nachdenken?

Seit Wittgenstein herrscht in der Philosophie tatsaechlich der "linguistic turn".
Ich verschärfe das gern zum "aphoristic turn". :-)

Auch die Naturwissenschaft ist das Gegenteil von Esoterik - da kommen sich Philosophie und Naturwissenschaft doch ganz nahe, fraternisieren auf dem Filosofa, wenn es richtig angegangen wird mit beidem ;-)

Ex kommt in den Wissenschaften eben stark darauf an, die Fragen (Experimente) so (genau) zu formulieren, daß man nachher auch die Antworten verstehen kann, neben den mathematischen Modellen sind dabei selbstverständlich auch die Begriffe relevant.

Die Diskurse würden vielleicht anders laufen wenn man statt 'Schwarzes Loch' 'unwiderstehliches Luder' verwenden würde oder statt 'Dunkler Materie' 'Dödelstoff', statt 'Dunkler Energie' 'Anpassungsparameter' ;-)

Früher hat man sich bemüht, eher vage Begriffe zu besetzen oder genauer zu definieren: Kraft, Energie, Leistung etc - auch das hat Einfluß auf das Denken, wobei auch etwa bei der Christianisierung als Erfolgsmodell bestehende Riten, Feiern, Bräuche übernommen, überinterpretiert wurden.
Naja, irgendwann gehen eben die Erkenntnisse signifikant über das alte Bild von der Welt hinaus und es braucht neue Begriffsbildungen zu den mathematischen Modellen.

Wenn sich Philosophie nicht bloß um sich selbst drehen soll, braucht diese doch auch aus soliden Quellen frische Informationen, um zu neuen Gedanken, Begriffen, Modellen zu kommen - oder auch neue Denkkonflikte aufzudecken, welche in den Vorstellungen zu einfacher Begriffsbildungen stecken oder hineininterpretiert werden.

Und da sind wir doch wieder bei Zeit und Veränderung, ohne Impulse von außen erstarrt das Denken.