Carmen Sevilla
Ein Espresso für Sophia
Du tust mir sehr gut, Pierre
- Liebe
- Deutsch
- 12448 Wörter
- Ab 10 Jahren
- 449
- 3
Eines Tages, als sie mit Erik am Abendbrottisch saß, sagte er kühl und nüchtern: „Mir ist zugetragen worden,
dass du einen Freund aus eurer Firma hast, mit dem du jeden Tag, von Montags bis Donnerstags nach der Arbeit zu ihm nach Hause fährst. Trifft das zu?“ Sophia hörte auf zu kauen und erstarrte. Jetzt irgendetwas zu plappern und es abzustreiten, das konnte sie nicht. Trotz allem war Erik ja kein dummer Junge für sie. Sie achtete, respektierte und mochte ihn schon. „Sophia, du wirst mir etwas dazu sagen müssen.“ forderte Erik sie auf zu antworten. Sie konnte, was sie im Mund hatte, nicht mehr runterschlucken und spuckte es auf den Teller. „Ja es ist zutreffend.“ antwortete sie nur. Blickte mal zu Erik und mal auf ihren Teller. „Es wäre mir schon lieb, von dir etwas mehr zu erfahren, Sophia. Was bietet dieser Mann meiner Belle de Jour, was für sie hier nicht möglich wäre?“ fragte Erik weiter, und verdeutlichte, dass er zwar äußerlich Coolness zeigen konnte, es ihn aber natürlich schon emotional traf. Er lebte für die Arbeit, alles andere war für Erik Sophia, beziehungsweise mit ihr Zusammenhängendes. Das hatte sich die ganzen Jahre über nicht abgeschwächt. Sophia genoss es und wusste es zu schätzen. Was sollte sie Erik, der bereit war, alles für sie zu tun erklären. Sie wollte ihm offen zu erklären versuchen, wie es sich für sie darstellte, vielleicht würde er es ja verstehen können. „Erik ich liebe dich und mag dich. Unser Zusammenleben über die ganzen Jahre hin, gefällt mir und ist mir wichtig. Ich habe nur erfahren, dass es auch etwas anderes geben kann, das sich auf einer ganz anderen Ebene bewegt, und das mir auch sehr wichtig und bedeutsam geworden ist. Es ist mit unserem Zusammenleben nicht zu vergleichen. Ich kann und will mich nicht für das Eine und gegen das Andere entscheiden. Es gefällt mir und befriedigt mich beides. Mein Freund würde es wahrscheinlich auch lieber sehen, wenn ich ständig bei ihm wäre. Aber es ist mein Leben und gehört nicht einem anderen Menschen, einem Mann, der mir vorschreiben will, wie es mir zu gefallen hat. Wahrscheinlich ist es sehr hart für dich, und trifft dich empfindlich, vielleicht bist du aber auch so stark, dass du es ein wenig verstehen und respektieren kannst. Ich persönlich möchte keine Veränderung. Ich werde meinen Freund nicht aufgeben, möchte dich aber auch keinesfalls verlieren.“ erklärte Sophia jetzt ruhig und entspannt ihre Situation. Sie hatte es gesagt, aber was wurde war nicht klar, und ein Espresso schmeckte ihr zu Hause nicht. [mehr][weniger]
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