eBooks „Blumen“
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Irmgard Borgmann Irmgard Borgmann
Die Osterhasenschwindelei
- Kinder- und Jugendbuch
- Deutsch
- 857 Wörter
- Ab 3 Jahren
- 460
- 3
Der kleine Teddy mit der roten Schleife hatte seinen Mund mal wieder sehr voll genommen. Er hatte nämlich seiner Laura erzählt, dass er den Osterhasen persönlich kennen würde. Nein, noch viel besser, er wäre sein bester Freund. Und wenn er wollte, könnte er genau so schöne Eier färben wie der Osterhase. Eigentlich noch viel, viel schöner.
Da hatte er aber was erzählt. Nun wollte seine Laura die vielen schön bemalten Ostereier auch sehen. Warum musste er auch immer gleich so übertreiben? Er hätte sich doch denken können das Laura nun auch einen Beweis dafür haben wollte.
Es folgte eine unruhige Nacht für den kleinen Teddy. Bald ist Ostern, und zu Ostern bekommen brave Kinder, und seine Laura war ein braves Mädchen, immer bunte Ostereier. Der Osterhase versteckt sie dann im Garten, zwischen Osterglocken und Primeln und zwischen den Sträuchern. Und seine Laura meinte, wenn er denn so ein guter Freund vom Osterhasen wäre, dann müsste er ihm auch unbedingt bei seiner Arbeit helfen.
Im Kindergarten hatte Laura schon ein Ostergedicht gelernt, und das sagte sie jetzt mindestens fünf mal am Tag auf.
Osterhase kommst Du bald?
Oder schläfst Du noch im Wald?
Bitte pünklichst hier zu sein,
mit den bunten Eierlein.
Der kleine Teddy mit der roten Schleife saß auf der Bettkante und hielt sich mit seinen plüschigen Pfoten den schweren Kopf fest. Dann hatte er eine Idee, er würde wenn Laura im Kindergarten ist ganz heimlich das Haus verlassen, und auf die Suche nach dem Osterhasen gehen. So geschah es dann auch.
Er lief durch die Straßen seiner Stadt, vorbei an hohen Häusern und lauten Autos, bis das es langsam stiller wurde. Er lief durch die Felder und den Wald, und fand den Osterhasen leider nicht. Völlig verzweifelt setzte er sich in eine Wiese und schlief vor Erschöpfung ein.
Da lag er nun eine Weile und bemerkte nicht das er beobachtet wurde. Ein Hase hatte seine Witterung aufgenommen und wusste nicht so recht ob der kleine Teddy nun ein Feind oder ein Freund war. Langsam näherte er sich dem kleinen noch schlafenden Teddybären. Der erschrak ganz heftig, als er einen Schatten über seinem Körper spürte. Schnell setzte er sich aufrecht hin, und wischte sich den Schlaf aus den Augen.
Bist DU der Osterhase, fragt er vorsichtig.
Richtig, antwortete dieser etwas schroff. Was willst du hier in meinem Gebiet? Das ist Osterhasenland und da haben Fremde nichts zu suchen.
Da erzählt der kleine Teddy seine Geschichte, und wurde ziemlich rot im Gesicht. Nun passte der Kopf zu seiner roten Schleife. Und der Osterhase überlegte kurz und sagte dann: Komm mit, ich brauche Verstärkung. Kannst du malen? Ach was, komm einfach mit, ich zeige dir wie es geht.
Sie kamen in eine Werkstatt mit vielen Pinseln, Eiern und jede Menge bunter Farben.
Es wird höchste Zeit, wir müssen uns beeilen, bald ist Ostern und die Kinder suchen dann ihre Eier.
Sie malten, und malten bis spät in die Nacht, und dann bewunderten sie die vielen herrlich bemalten Ostereier. Sie sind wirklich schön geworden, kleiner Teddy. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Aber die Morgendämmerung hat schon eingesetzt, wir müssen uns sputen. Der kleine Teddy putzt sich mit seiner roten Schleife die Schweißperlen von der Stirn, und war sehr stolz auf sich. Nun hatte er doch nicht geflunkert, seine Eier waren wunderschön geworden, und einen Freund hatte er jetzt auch gefunden.
Der Osterhase bückte sich, und der kleine Teddy setzte sich auf seinen Rücken. Halt dich an meinen Ohren fest, sagte der Osterhase, es geht gleich los.
Die Kinder schliefen noch in ihren Bettchen als sie die Gärten erreichten. Sie verteilten die Eier zwischen den vielen bunten Blumen, und wurden gerade noch rechtzeitig fertig bevor die ersten Kinder in den Garten stürmten.
Der kleine Teddy bedankte sich beim Osterhasen, und der Osterhase bedankte sich beim kleinen Teddy. Dann machte der Osterhase einen Satz über den Gartenzaun, und rief dem kleinen Teddy noch zu: „Bis nächstes Jahr, hat Spaß gemacht mir dir zu arbeiten“.
Der kleine Teddy nahm sein rotes Halsband ab und winkte dem Osterhasen nach. Er rief „Ja, war super, bis nächstes Jahr lieber Osterhase“.
Und dann musste er schnell ins Haus um seiner Laura die ganze Geschichte zu erzählen.
Aber er hatte sich vorgenommen den Mund nicht mehr so voll zu nehmen, denn seine kleine Schwindelei hätte ja auch ganz anders ausgehen können. Er wollte nun immer bei der Wahrheit bleiben, und für Laura ein gutes Vorbild sein. [mehr]
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Irmgard Borgmann
Die Reise der Lecoletta
Suppentasse mit Inhalt
- Kinder- und Jugendbuch
- Deutsch
- 1219 Wörter
- Ab 3 Jahren
- 234
Das alte Haus am Ende der Straße war nicht mehr als eine verfallene Ruine. In diesem Haus wohnte schon lange niemand mehr. Eigentlich sollte es abgerissen werden, ein Schandfleck für die ganze Straße.
Wenn man sich das alte Haus mal genauer anschaut, sieht man, das dieses Haus eine Seele hat, und darin mal Menschen wohnten die es mit Leben füllten.
Wie schön es mal war , da sind die alten Treppenstufen, die verwitterte Holztüre, die vielen blinden Fenster, drei Etagen, die obere Etage hat kleine Türmchen. Es muss ein richtiges Schmuckstück gewesen sein. So ein Haus reißt man nicht einfach ab, man füllt es wieder mit Leben.
Die Menschen die hier gewohnt haben, leben nicht mehr, und so stirbt es jeden Tag ein bisschen mehr. Aus einem wunderschönen Garten ist ein undurchsichtiges Gestrüpp geworden.
In der Straße wohnt auch die kleine Lisa, Lisa ist eigentlich schon ein Kindergartenkind, aber ihr Vater hat keinen Kindergartenplatz bekommen, und so muss Lisa alleine spielen. Alleine spielen ist ja so langweilig, und deshalb sucht Lisa nach Abenteuern. Sie schleicht sich durch einen kleinen Spalt in das alte Haus. Staubig ist es hier, es zieht durch die Fenster, Spinnweben hängen von der Decke, aber es hat eine magische Anziehungskraft auf Lisa, auch wenn sie weiß das sie hier eigentlich nicht spielen darf.
In der Küche stehen noch ein paar alte Stühle und ein Holztisch. In einem alten Regal entdeckt Lisa eine wunderschöne bunte Suppentasse, Leuchtend gelb mit roten und weißen Streifen und Blumen in der Mitte der Tasse. Lisa sieht sich die Tasse mal genauer an, und entdeckt darin eine kleine schlafende Maus.Die Maus hat es sich in der Tasse gemütlich gemacht. Der Kopf liegt auf einem Kopfkissen, und zugedeckt hat sie sich mit alten bunten Lappen. Eine Streifenmütze sitzt zwischen ihren Ohren, und der Schwanz ist mit einer grün-rot-weißen Schleife geschmückt.
Ist die niedlich, ruft die kleine Lisa in den Raum.
Die kleine Maus wacht auf, und huscht schnell aus der Tasse in das nächste Mauseloch.
Lisa ruft, bitte lauf nicht weg, ich tue dir nichts, ach bitte komm doch zurück. Die Maus kommt so langsam wieder aus ihrem Versteck, und dreht ihre Runden. Wer bist du denn, fragt die Maus, und Lisa erzählt ihre Geschichte. Wollen wir Freunde sein? Die Maus ist einverstanden und zeigt Lisa das alte Haus.
Sie gehen gemeinsam die Treppenstufen hinauf, Lisa öffnet eine Türe, und steht in einem Kinderzimmer. Alte Kartons stehen in einer Ecke, und Lisa ist neugierig. Die Maus kennt die Inhalte schon, und hält sich zurück. Hast du einen Namen, fragt Lisa die Maus. Nö ,nur Maus, Maus reicht. Lisa findet aber das dieses süße Wesen einen Namen haben muss, und darum gibt sie ihr den Namen Lecoletta. Das ist ein hübscher Name, findet die Maus, und erzählt das sie in Italien geboren wurde, und in einer Obstkiste nach Deutschland gekommen ist. Auf dem Markt sei sie dann auf Erkundungstour gegangen, und hat sich in dieses alte Haus verliebt.
Lisa entdeckt wunderschöne alte Spielsachen. Da gibt es ein buntes Karussell, wenn sie an dem Schlüssel dreht, spielt eine schöne Musik, und es drehen sich die Pferdchen. Da liegen zwei Teddybären, es ist ein Pärchen,und eine rote Haarschleife mit weißen Tupfen. Hübsche Kleider für die Bären, Lisa ist verzaubert, und die kleine Maus freut sich das Lisa da ist.
Wollen wir zusammen spielen, fragt Lisa die Maus, und die dreht ganz schnell vor Freude einige Runden durch den Raum, juhu, ist das toll, juhu.
Lisa hat die Zeit vergessen, und erschrickt als sie Geräusche im Haus hört. Der Vater von Lisa ruft immer wieder ihren Namen. Papa, hier bin ich, im Kinderzimmer, ruft Lisa zurück.
Der Vater hatte sich große Sorgen um Lisa gemacht, und eigentlich hätte er böse sein müssen. So ein altes Haus birgt große Gefahren, und das hatte er Lisa auch immer gesagt. Aber es war ja nichts passiert, und so nahm er seine Tochter liebevoll in seine Arme.
Papa, ist das nicht wunderbar hier? Lisa stellt ihrem Papa die kleine Lecoletta vor. Lecoletta wohnt hier, und es gibt so viel zu entdecken. Sieh mal das schöne Karussell und die wunderschönen Pferde. Und die kleinen Teddybären, ach bitte Papa, kannst du das Haus nicht kaufen? Sieh den Garten, ist der nicht toll.
Lisas Papa sah sich um,und auch er hat sich sofort in das alte Haus verliebt. Er ist handwerklich sehr geschickt, und könnte aus dem Haus und dem schönen Garten was machen. Er versprach mit dem Bürgermeister zu reden, und sehen was zu machen ist.
Lisa verabschiedete sich von Lecoletta, und versprach bald wieder zu kommen.
Lecoletta war einsam ohne Lisa, und setzte sich auf die Treppenstufen vor dem Haus, um nach ihr zu sehen. Da kommt sie, mit ihrem Vater und dem Bürgermeister. Die Erwachsenen reden und reden, schütteln sich die Hände, und lächeln.
Lisa tanzt und kreischt, dass der kleinen Lecoletta die Ohren brummen. Was ist denn eigentlich los, kann das mal jemand einer kleinen Maus erklären? Lisa erzählt voller Freude. Mein Papa hat das Haus gekauft, er wird es renovieren, und es dann an einen Kindergarten vermieten. Ist das nicht toll? Ja, sagt die kleine Maus, dann muss ich hier wohl raus, eine Maus im Kindergarten ist wohl nicht erlaubt. Lecoletta zog sich in ihre Suppentasse zurück, und zog sich die bunten Tücher über den Kopf, und dann weint sie ein paar Tränen. Ach nein, sei nicht traurig, du darfst bleiben, und Lisa streichelt die kleine Lecoletta über das weiche Fell.
In den nächsten Wochen und Monaten wird es ungemütlich in dem alten Haus. Handwerker sägen, hauen und bohren.Es kommen neue bunte Fenster, hübsche bunte Möbel, viel neues Spielzeug, und im Garten werden Büsche geschnitten, Rasen geschnitten, und bunte Spielgeräte aufgestellt.
In der Nacht vor der Eröffnung darf Lisa mit Lecoletta alleine in dem Haus schlafen. Sie erzählen sich alte Geschichten, Lecoletta kann viel über Italien erzählen, und Lisa hört andächtig zu.Dann entschwinden die zwei in eine wunderschöne Traumwelt. Das Karussell fängt an sich zu drehen, die Pferdchen wiehern vor Freude, und die Teddys tanzen zu der Musik. Das Karussell hält an, und die Teddybären steigen auf die Pferdchen, die kleine Maus setzt sich auf den Schweif und Lisa sucht sich ein weißes Pferdchen aus. Als alle Platz genommen haben, dreht sich das alte Karussell wieder zu der Musik. Immer wieder und wieder drehen sie die Kreise, und dann ist es dunkel und die bunten Lichter sehen wunderschön aus. Müde und glücklich schlafen Lecoletta, Lisa und die beiden Bären ein.
Die Sonne scheint durch die Fenster, es wird ein wunderschöner neuer Tag. Papa kommt, und der Bürgermeister, und da kommt eine Blaskapelle mit lauter Musik. Sieh nur Lecoletta, sieh nur die vielen Kinder. Der Bürgermeister hält eine Rede und es gibt Limonade und Kuchen. Die Krümel sind für Lecoletta, die schon viel zu viel davon gegessen hat. Die Kinder stürmen in den Garten, toben und freuen sich. Nun endlich hat das alte Haus wieder Leben, und der Bürgermeister bedankt sich bei Lisas Papa. Dieses Haus ist eine Bereicherung für unsere Straße, finden die Nachbarn. Gut das es nicht abgerissen wurde, fügt Frau Maier hinzu. Nun muss nur noch ein Name für das schöne Haus gefunden werden. Und da hat Lecoletta eine tolle Idee. Das Haus heißt ab heute
„Casa Picolino“
Alles ist gut! [mehr]
Stichwörter: Lecoletta
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