Hi Zauberwald!

Du beschäftigst mit einem sehr wichtigen Thema, zu dem auch in den letzten Tag ein Kettenbrief im Umlauf war. Allerdings muss ich sagen, dass mir dein Buch wesentlich besser gefallen hat, denn es war DEINE EIGENE Meinung und nicht irgendetwas einfach in eine neue Nachricht kopiert, ohne überhaupt darüber nachgedacht zu haben. Von einigen Kettenbriefschreibern (ich werde keine Namen nennen) weiß ich, dass sie noch nicht mal selbst jedes Buch kommentieren, das sie lesen.

Eine Kritik zu schreiben hat Vor- und Nachteile. Einerseits weiß der Autor dann, was er verbessern könnte. Andererseits liegt die Betonung auf dem "könnte". Einige Autoren lesen die Kritiken zwar, aber wenn man sehr von seinem eigenen Werk überzeugt ist oder damit eine bestimmte Nachricht vermitteln will, bleibt die Kritik meist unverwirklicht. Zudem habe ich schon Fälle erlebt, dass ich gerade wegen Kritik gesperrt oder zumindest blöd angemacht wurde. Dann vergeht dem Kritiker auch die Lust.

Mir persönlich fällt es immer schwierig, ein Buch zu kommentieren, dass wirklich gut ist. Wenn man dann versucht aufzuschreiben, was einem an dem Buch gefällt, hört es sich eher an wie Honig ums Maul schmieren. Außerdem bringt ein weiteres "Gut gemacht!" dem Autor nicht viel, wenn er das schon mehrmals gelesen hat.

Ein weiterer Punkt ist meiner Meinung nach, dass es nicht nur ungerecht, ist ein Buch nicht zu kommentieren, nachdem man es gelesen hat, sondern auch ein Buch nicht zu lesen. Manche Autoren können noch so viel Werbung machen und dennoch werden ihre Bücher nicht gelesen und folglich auch nicht kommentiert.

Insgesamt finde ich es aber gut, dass du dich für etwas Wichtiges wie das hier einsetzt. Hoffentlich gibt es bald mehr Kritiken (sie müssen nicht unbedingt als Kommentar geschrieben sein, PNs wären auch in Ordnung).

LG Brad KaHe

Hallo Zauberwald!
Ich bin noch nicht lange hier auf BX und nur Leser. Ich schreibe aber durchaus auch Kommentare und Rezensionen.
Dein Aufruf hat mich berührt, weil ich mir als "Kritker" auch so meine Gedanken mache.
Mnachmal vergebe ich ein Herz, weil mir die Geschichte gefällt und schreibe keine Kommentar, einfach weil mir gerade nichts einfällt. Öffentliche Kritik an Fremden finde ich eher schwierig. Wenn, dann über PN, diese Möglichkeit hat man ja hier.

Wenn mir ein Buch nicht gefällt, gebe ich kein Herz.
Manchmal würde ich gerne was dazu sagen, frage mich aber, welches Recht ich dazu eigentlich habe.
- Ich mag Hauptcharakter nicht? Dann ist das Buch vielleicht nicht für MICH geschrieben...
- Ich finde Rechtschreibfehler? Meine eigene ist auch eher schlecht, habe ich also das Recht zu meckern?
- Der Stil ist eher nicht so gut? Soll ausgerechnet ICH jemanden, der gerne schreibt den Elan nehmen? Wiederum: Welches Recht habe ich dazu?

Als Leser kann und darf ich Bücher kommentieren. Ich muss es aber nicht. Und gewiss ist es nicht meine Aufgabe, jemanden der absolut nicht schreiben kann, dass zu sagen.

Du findest ich habe Unrecht? Kann sein. Ich verstehe den Stolz auf das eigene Werk. Aber das geht jedem so, der etwas erschafft, nciht nur dem Autor oder dem Künstler. Hast Du dich schon einmal mit dem Bäcker intensiv über seine Brötchen oder Torten unterhalten oder mit der Blumenfrau über die besonders schönen Sträuße?

Wenn Dir etwas gefällt kaufst es oder verteilst hier ein Herz.

Als "Kommentator" habe ich auch schon sehr negative Reaktionen erlebt. Ungefragte Kritik können die meisten nicht gut ertragen. Ehrliche Freunde, die Du fragst, sollten aber im privaten Rahmen auch ehrliche Antworten geben.

Ein Herzchen hast Du Dir ja "verbeten", sonst hätte ich Dir eines gegeben. Ich fande den Text nämlich gut geschrieben und sehr interessant.
Deine Meinung zu / über die "Stummen Leser" teile ich aber nur teilweise.

LG ulla