|Cover|
Ein SEHR schön konzipiertes Cover. Die Farben gefallen mir, und nach meinem unanrüttelbaren ersten Eindruck passt das schwarze Gesicht bzw. der Schatten mit der langen Nasen gut zu Titel. Die schwarze Schrift hätte ich vllt. etwas größer gemacht und anders gefärbt, aber das lassen wir jetzt mal Nebensache sein ;)
|Klappentext|
Ich habe den Eindruck, du würdest Dinge verraten ... und irgendwie auch nicht ... interesant! Wirkt zumindest anziehend auf mich.
|Rechtschreibung & Grammatik|
x S. 06 -"...antun?' rief..." - hier fehlt ein Komma vor "rief"
x S. 08 - hier fehlt ein Komma nach Nichtigkeiten
x S. 09 - hier fehlt ein Komm nach "Nichtigkeiten!"
x S. 10 "Also was tun wir jetzt?" - hier fehlt ein Komma nach also
x s. 17 - "bemühe zu müsse" - da fehlt ein n ;)
x S. 17 - "ausreden" muss groß
x S. 17 - "auch noch.." - Na was denn nu? Einer oder drei Punkte? Zwei geht nicht! ;)
x S. 18 - "und zog es vor zu schweigen" - bin mir gerade unsicher, ob da ein Komma hinmuss, aber auf jeden Fall sollte die zweite Leerstelle nach "vor" weg
x S. 31 - "'Nein!' rief Radobald" - hier fehlt ein Komma vor "rief"
x S. 31 - "'Frühstück?' fragte er" - hier fehlt ein Komma vor "fragte"
|Inhalt, Logik und Jen's Senf|
x S. 05 - Ein schleifendes Geräusch? Einen Augenblick musste ich an Schleifsteine denken, also an ein unangenehmes Geräusch. Kann man das wirklich hören, diesen Saum? Ich weiß, welches Geräusch du meinst, aber "schleifend"... wie gesagt, für einen Moment hatte ich einen Schleifstein den Ohren.
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/schleifen.php
Sind auch fast nur unschöne Synonyme dafür. Vielleicht könnte man so etwas wie "weiches" Geräusch nehmen? Oder es ganz rauslassen. Hm. Wobei Geräusche für die Athmosphäre immer sehr wichtig sind, finde ich.
x S. 05 "stöhnende Laute oder laut ausgestoßene" - hier zwei mal knapp hintereinander etwas mit "laut"
x Verlässt Lord Radobald die Königin nicht, wenn sie will, dass sie nachdenken muss? Das gehört sich doch so! Wenn eine Frau nachdenken will, möchte sie allein sein! So ein ungehobelter Kerl! :D
x Ha, schön! Der König war also auch ganz schön ungehobelt. Damit hast du erfolgreich mein Bild eines alten, kranken Königs zerstört, der sanft entschlafen ist. Supi!
x Ich finde es sehr gut gelöst, den Leser weiter in die Problematik einzuweihen. Und ich finde, hier schimmert auch ein wenig Wahnsinn von der Königin hindurch. Oder Ra(s)tlosigkeit. Wie auch immer.
x Okay, bis "Stinklaune" habe ich sehr geschmunzelt, aber das Wort passt hier einfach nicht. ;)
x S. 10 - "Niemand sagte etwas oder wagte es zu atmen" - klingt ja so, als wären da noch mehr Leute? Ich dachte, die wären zu zweit! :O Dann müsste es ja "Keiner der beiden" heißen, wobei die Königin ja sehr wohl atmet, vor Wut schnaubend, würde ich sagen. Dann dürfte ja nur Radobald es nicht wagen, zu atmen. Steht sogar so im Klappentext. Wobei er als kluger (aber ungehobelter) Berater ohnehin nicht in diesem Raum sein sollte. Er ist zwar Berater, aber er sollte ihr schon einen Moment lassen, aus sich rauszugehen. Schließlich hat sie ja gesagt "ICH muss nachdenken", und nicht "WIR müssen nachdenken". *erbsen zähl*
x S. 11 -Das "Piepsen" und "verächtliche Schnauben" wirken ein wenig überdreht an dieser Stelle, aber vielleicht passt gerade letzteres eben zum Charakter der Königin. Aber Rado sollte wenigstens den Schneid haben, nicht Herumzupiepsen.
x S. 11 - "Im Raum auf und ab zu laufen" - laufen ist für mich einen Tucken schneller als gehen. Kommt drauf an, ob sie sich gerade ein wenig beruhigt, dann würde ich eher "gehen" verwenden... auch, weil's in meinen Augen und Ohren schöner klingt als "laufen"
x S. 11 - "Doch wie es aussah, hatte sie bereits einen Plan" - aua. Das hat jetzt was vorweggenommen. Den Satz finde ich überflüssig und Spannung raubend.
x Oh, die sind ja tatsächlich nicht nur zu zweit. Also dürfen einfach alle möglichen "Idioten von Bediensteten" erfahren, was der König so getrieben hat? Was wirft das für ein Licht auf den König, sein Reich und auch seine Frau? Solche Dinge würde ich lieber unter Verschluss halten, vor allem, wenn Ophelia ihren Mann noch irgendwo geliebt hat. (Nachtrag vom letzten Noch-mal-Drübergucken: Hat sie aber nicht. Ginge ihr also nur um ihre eigene Ehre)
x O-kaaaaaay. Ophelia ist ja mal eine. Völlig abgedroschen (ich darf jetzt leider nicht dazuschreiben, warum, das wäre zu sehr gespoilert). Aber zumindest wirst du uns mit ihr noch einige Überraschungsmomente liefern, hoffe ich.
x Genau! Herrlich! Der Narr als König. Das hat etwas Satirisches. Da gibt es sicherlich einige Parallelen zu unserer Regierung ;)
x Hach, schöne sarkastische Zwischensätze.
x So langsam erscheint mir das übrigens auch logisch mit den verschiedenen Personen, die anfangs im Raum waren. Die waren also nur zu dritt. Gut. Okay. Hab wohl am Anfang nicht ordentlich gelesen. Oder DU bist schuld! ;)
x S. 20 - "Für solche Flausen hatte Lord Ludolf keinen Sinn" - kann man das? Sinn haben? Klingt komisch so. Vielleicht, weil es sich so vom sonstigen Schreibstil abgrenzt, wenn das Ganze mit mehr mittelalterlich anmutenden Wörtern gespickt wäre, wäre mir das vermutlich nicht so aufgefallen.
x Den Satz mit dem ovalen Tisch verstehe ich nicht. Wenn der Tisch eigentlich oval ist, warum bezeichnest du ihn nicht sofort als oval?
x Ein offenes Feuer mitten in der großen Halle? Das rußt doch wie blöde! Wer macht dann die Hallendecke wieder sauber? Und ist so viel Ruß und Kohlenstoffdioxid nicht giftig oder müdemachend für die Anwesenden? :O
(Einen Absatz später)
Ist klar, dass der Radobald noch unter Atemnot leidet! xD
Übrigens schön eingefädelt, so den Berater wieder auftauchen zu lassen, er hat mir schon fast gefehlt in der Verhandlungsphase. Wirkt irgendwie vertraut, dass er wieder da ist.
x S. 24 "....bei der jeder dritte Ball herunterfiel. Der dritte..." hier wirkt es für einen Moment so, als würde der dritte Ball etwas tun. Ergo Wortwiederholung! ~
x S. 25 - Als der Narr aufspringt und den Jongleuren den Ball wegnimmt, fällt er aber sehr aus der Rolle! Musste breit grinsen beim Lesen, fand es aber auch etwas übertrieben. Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass der Narr ein wenig übermütig werden könnte... bei dem, was diese Möchtegernies da abliefern.
x Hö? Woher weiß der Lord auf einmal, dass der falsche König ein Hofnarr ist? Bzw. DER Hofnarr?
x S. 27 - UFF! "Kriegte" - halte ich für ein ganz abscheuliches Wort. Wenn nicht sogar das Abscheulichste. *tuschel* "Bekam" find ich viel sanfter. :)
x Schön! Genau so eine Reaktion habe ich mir vom Narr gewünscht! *leicht aufatme* Schön den Lord bloßstellen!
x Ich denke mittlerweile auch, dass die Königin und der Narr... das wäre ZU schön. Und einfach. Und vorhersehbar.
x Oh! Die Ausrede, der Narr hätte dem König das beigebracht, hatte ich auch im Hinterkopf. Fällt das noch unter Vorhersehbarkeit? Ich bin ernsthaft überrascht, dass es doch so kommt. Von daher ... eher nicht. Super! :P
x Hihi, finde ich süß, seine Rede... da KANN Ludolf ja gar nicht anders.
x Das Ende des Absatzes mit dem Fest finde ich etwas unschön... der ist so abrupt. Fidelbumm, plötzlich ist alles wunderbar... (nächster Absatz:) Aha, wenigstens bleibt der Ludolf misstrauisch. Gehört sich ja auch so *ernst nick*
x Das mit dem Streichholz ist ja niedlich! :)
x Die sind ja ganz schön schnell bei der Sache, obwohl Radobald gerade erst zur Tür raus ist ... ;)
x Aber... Radobald kommt in die Gemächer, weil er eine Überzeugung hat, und lässt sich vom Narr das zweite Mal auf die selbe Weise abwimmeln? Zieht den Schwanz ein? (Blöder Vergleich an dieser Stelle, nebenbei bemerkt). Erscheint mir nicht sonderlich plausibel... (etwas später:) Hm, nur, weil er die beiden in flagranti erwischt hat? Weil er sich so geschämt hat? Is ja drollig!
x Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass deine Geschichte etwas sehr märchenhaftes hat. Jetzt sehe ich bei den Stichpunkten was? Genauuu. Märchen. *seufz* Ich schon wieder! :D
|Charaktere|
Die Königin hat einen sehr markanten Charakter, sie und der Berater wirken sehr glaubwürdig. Auch der Narr geht in seiner Rolle gleich doppelt auf. Nur der Lord Ludolf ist mir nicht ganz geheuer, da er sich ZU wechselhaft verhält. Ansonsten bietest du sehr wechselhafte Charaktere, die mir sogar richtig ans Herz gewachsen sind, unter anderem Rado.
|Schreibstil|
Ein sehr sauberer, unverschnörkelter Schreibstil. Vereinzelt tauchen sehr schöne Vergleiche auf, manchmal gab es Unstimmigkeiten (s.o.). Ich konnte mich sehr leicht in die Lektüre einlesen, da deine Sprache zwar einfach, aber dennoch wirkungsvoll und vielfältig ist.
|Fazit|
Ein süßes Märchen mit einigen makabaren Stellen, gut inszenieren Wendepunkten und leider auch vorhersehbaren Aspekten, allerdings waren unter diesen auch welche, die ich zwar ansatzweise geahnt und dann wieder verworfen hatte. Umso überraschender, dass doch einiges davon eintraf.
Die Geschichte ist, grob betrachtet, gar nicht mal kompliziert, aber gefallen hat sie mir trotzdem auf eine ganz eigene Weise. Kann mir auch nicht helfen, sie hat mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, OBWOHL mir die erste Hälfte der Geschichte besser gefallen hat als die zweite. Mal schauen, wie sie sich im Vergleich zu Mo schlägt... ;)
Deine
~ Jen