Es bildet sich ein interessanter, seltsamer Widerspruch zwischen den Aussagen der Protagonistin und dem Empfinden des Lesers. Wie kann man gutheißen, was sie als so toll schildert: Ihre Traurigkeit, Einsamkeit, Bindungslosigkeit in der Großstadt schimmert sehr stark durch Ihren Hymnus.
Ihr Vater ist zu Opfern bereit - sie weiß das nicht zu würdigen. Vielleicht erscheint ihr die Großstadt auch im Rückblick als überlegen, weil... mehr anzeigen
Es bildet sich ein interessanter, seltsamer Widerspruch zwischen den Aussagen der Protagonistin und dem Empfinden des Lesers. Wie kann man gutheißen, was sie als so toll schildert: Ihre Traurigkeit, Einsamkeit, Bindungslosigkeit in der Großstadt schimmert sehr stark durch Ihren Hymnus.
Ihr Vater ist zu Opfern bereit - sie weiß das nicht zu würdigen. Vielleicht erscheint ihr die Großstadt auch im Rückblick als überlegen, weil sie in der Kleinstadt mit sich selber konfrontiert ist: Die Leute reagieren auf sie, sie findet sich wieder in deren Reaktionen, deren Verhalten. Mag sein, das ist ihr nicht recht, dass sie sich selber nicht definieren will und doch findet sie sich als ein Bündel von sie definierenden Eigenschaften. Dem will sie entfliehen. Doch der nächste Bus geht erst übermorgen - Symbol dafür, dass sie es vielleicht gar nicht so heftig in die Großstadt zurückzieht - es gäbe auch andere Wege dorthin - trampen - Taxi oder die Flucht dorthin mit besserem Timing und genauerem Plan.
LG
Phil Humor
Ja, ich wohne selbst in einer Kleinstadt - 15.000 Einwohner, also noch recht überschaubar. Oft beneide ich die Großstädter, weil sie dort eigentlich alles haben. U-Bahn, Busse, Einkaufszentren uvm. Ich bin auch gerne mal dort, solange ich nicht selber fahren muss. Im... mehr anzeigen
Ja, ich wohne selbst in einer Kleinstadt - 15.000 Einwohner, also noch recht überschaubar. Oft beneide ich die Großstädter, weil sie dort eigentlich alles haben. U-Bahn, Busse, Einkaufszentren uvm. Ich bin auch gerne mal dort, solange ich nicht selber fahren muss. Im Straßenverkehr ist es mir zu hektisch. Auch habe ich als Kind sehr oft die Erfahrung machen müssen, wie es ist, wenn einen jeder kennt und man beinahe nichts vor den Eltern verheimlichen kann. Irgendjemand kennt dich immer und ruft zu Hause an. Ich habe die Geschichte eigentlich nur umgedreht. All das als gut befunden, was mich hier oft stört. Insbesondere die Engstirnigkeit, mit der man zu kämpfen hat. Oder der Art und Weise, wie man all zu schnell abgestempelt wird, wenn man selbst oder seine Kinder einmal aus der Reihe tanzen. Ja, es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Nur eines ist gleich. Einsam ist man dort genauso wie hier (wenn auch nur im Herzen).
Danke für deine lieben Worte.
Glg Petra
Gerne ;)