Sternschnuppe, ich war lange nicht hier. Ich komme dir mit Hölderlin, Hyperion. Ich meine, es sind dort noch viele Dinge (mit dramatischer Kühnheit), die wenig beachtet werden. Ich setze einmal etwas aus meiner Kladde her.
Weil er nicht rauh genug ist, um das Gefühl auszustoßen, und weil nicht schwach genug ist, um dieses Gefühl auszuweinen. - Welches Gefühl? - Daß er beim ersten Schritt ins Leben so mit einmal, so im... mehr anzeigen
Sternschnuppe, ich war lange nicht hier. Ich komme dir mit Hölderlin, Hyperion. Ich meine, es sind dort noch viele Dinge (mit dramatischer Kühnheit), die wenig beachtet werden. Ich setze einmal etwas aus meiner Kladde her.
Weil er nicht rauh genug ist, um das Gefühl auszustoßen, und weil nicht schwach genug ist, um dieses Gefühl auszuweinen. - Welches Gefühl? - Daß er beim ersten Schritt ins Leben so mit einmal, so im kleinsten Punkt, so schnell, so tief das ganze Schicksal seiner Zeit empfand, und daß es unaustilgbar in ihm haftet, dieses Gefühl.
Ich will auch keine Kinder. Denn ich gönne sie der Sklavenwelt nicht, und die armen Pflanzen welkten mir ja doch in dieser Dürre vor den Augen weg.
Ich war, als ich ihren Brief las, erschüttert bis ins Mark, voller Schrecken und Lust. [bi-polar, poly-valent]
Mich, ein scheu zerrißnes Wesen
Und sieh! es ist so manches in mir untergegangen.
Unser Leben, unsers ist noch unverletzt in mir.
Zum erstenmal in deinem Leben bist du grillenhaft.
S. 537 - Man nahm es für Maske, weil ich nicht gemein genug daneben aussehen mochte S. 539
Alle Scheidenden sprechen wie Trunkene - - - Mir flog es kalt durch alle Gebeine, da er so begann. (- -) eine neue Pythia, die schlaffen Völker mit Göttersprüchen entzünden
ich wünschte die Seele auszugießen wie Opferwein, in den Abgrund des Lebens: nun wankte ich umher
Doch immer besser ist ein schöner Tod, Hyperion! denn solch ein schläfrig Leben, wie das unsre nun ist.
Ein Fremdling bin ich, wie die Unbegrabenen
Wäre es nur nicht gar zu trostlos, sich allein unter die närrische Menge zu werfen und zerrissen zu werden von ihr!
Gestern war ich auf dem Ätna oben. Da fiel der große Sizilianer mir ein, der einst des Stundenzählens satt, vertraut mit der Seele der Welt, in seiner kühnen Lebenslust sich da hinabwarf in die herrlichen Flammen, denn der kalte Dichter hätte müssen am Feuer sich wärmen, sagte ein Spötter ihm nach.
Wo ist noch Zuflucht?
So kam ich unter die Deutschen. Ich forderte nicht viel. Und ich war gefaßt, noch weniger zu finden.
Wie anders ging es mir. Barbaren von alters her, sind die Deutschen durch Fleiß, durch Wissenschaft und selbst durch die Relgion noch barbarischer geworden. Sie sind tief unfähig jedes göttlichen Gefühls. Sie sind verdorben bis ins Mark zum Glück der heiligen Grazien. Sie sind in jedem Grad der Übertreiung und der Ärmlichkeit beleidigend für jede gutgeartete Seele. Sie sind dumpf und harmonielos, wie die Scherben eines weggeworfenen Gefäßes.
Die Deutschen bleiben gerne beim Notwendigsten. Wenn selbst die Raube sich beflügelt und die Biene schwärmt, so bleibt der Deutsche doch in seinem Fach und kümmert sich nicht viel ums Wetter!
Der Knechsinn wächst, mit ihm der grobe Mut, der Rausch wächst mit den Sorgen, und mit der Üppigkeit der Hunger und die Nahrungsangst.
Die in diesem Land sind und leiden.... S. 555
Einmal sah ich noch in die klate Nacht der Menschen zurück
Es fallen die Menschen wie faule Früchte, oh laß sie untergehen *****************
Sternschnuppe (auf englisch shooting star), sei du gegrüsst aus Hamburg!