Am 23.04. im TV bei Lanz und am 25.04. in einem Kommentar von Frau Dunz mal wieder die seit drei Jahren üblichen, moralisch integren Wortmeldungen zum Ukrainekrieg gehört bzw. gelesen. Einen Lösungsansatz oder realistischen Gegenvorschlag zu einem kritisierten, weil ungerechten Diktatfrieden gab es aber, wie üblich, leider nicht. Während in den Medien mit schönen Worten gegen einen für die Ukraine nachteiligen Frieden... mehr anzeigen
Am 23.04. im TV bei Lanz und am 25.04. in einem Kommentar von Frau Dunz mal wieder die seit drei Jahren üblichen, moralisch integren Wortmeldungen zum Ukrainekrieg gehört bzw. gelesen. Einen Lösungsansatz oder realistischen Gegenvorschlag zu einem kritisierten, weil ungerechten Diktatfrieden gab es aber, wie üblich, leider nicht. Während in den Medien mit schönen Worten gegen einen für die Ukraine nachteiligen Frieden argumentiert wird, sterben jedoch weiterhin Menschen.
Ob der Ukrainekrieg endet, wann und mit welchem dauerhaften oder nicht dauerhaften Ergebnis, wird von den exakten Mischungsanteilen von Moraltreue, Prinzipientreue, Verwegenheit, Risikobereitschaft einerseits und Realitätsfähigkeit, Urteilsfähigkeit, Weisheit, Vernunft und Kompromissbereitschaft andererseits abhängen. Bitte nicht zu viel von den wagemutigen Komponenten ...
Die Bereitschaft, Bitterniss zu essen, kommt auch noch hinzu, denn ohne wird es nicht gehen, es sei denn, man will riskieren, dass auch Westeuropa irgendwann in Flammen steht. Die Damen und Herren Dunz und Lanz sowie Schwarze Partei-Politiker, die den Taurus liefern wollen, und alle anderen klug und moralüberlegen daherkommenden Politiker und Journalisten, würden sich natürlich rechtzeitig nach "Übersee" absetzen und in Sicherheit bringen, weil sie es können. Aber was ist mit jenen, die es NICHT können?
Wenigstens hat die NATO-Expertin bei Lanz gesagt, dass der Taurus kein Gamechanger sei, und dass Europa die USA militärisch nicht ersetzen könnte. Ich finde, man sollte nun vielleicht endlich danach handeln und bereit sein, die Risiken eines Friedensvertrages einzugehen, ODER überzeugend erklären, warum die Alternativen das geringere Risiko wären. Doch noch vor diesem Punkt werden die Diskussionen und Wortbeiträge immer abgebrochen ...
... vielleicht deshalb, weil das Laufenlassen des Krieges die für Europa bis auf weiteres sicherste Alternative ist. Ein Waffenstillstand würde sowieso nicht halten, und europäische Friedenstruppen in der Ukraine wären zu risikoreich. Dass die trump'schen USA sich bald entnervt zurückziehen könnten, macht die Sache noch komplizierter. Die Ukraine wäre dann leichter zu erobern. Also läuft vielleicht doch alles auf einen Friedensvertrag mit all seinen Unwägbarkeiten hinaus? Dann sollte sich Europa fragen, was eventuell der eigene Beitrag zu einem zuverlässigeren Waffenstillstand sein könnte. In der Vergangenheit (2014 - Februar 2022) wurden die Waffenstillstände immer gebrochen, aber der Westen strebte ja auch unbeeindruckt den NATO-Beitritt weiterer Länder an. Evt. sollte man die Hintergrundbedingungen für einen Waffenstillstand optimieren (fraglich natürlich, ob es genügen würde) ...? Europa wird Dreck fressen müssen, sprich: Russland so weit wie möglich entgegenkommen und von eigenen Vorstellungen abweichen, wenn man die Chancen auf Einhaltung eines Waffenstillstands/Friedensvertrages erhöhen will. Nur wird man dazu nicht bereit sein ... BETTER YOU DO, denn wenn die Ukraine und Europa allein wären, ohne den USA, hätten sich die Träume, die Ukraine mit dem Taurus "vor die Lage zu bringen"(Originalton aus der Politik) wohl schon bald erledigt, weil alles furchtbar schnell eskalieren wird. Besser auf Frieden setzen, denn Russland hat sein militärisches Potenzial bekanntlich noch nicht ansatzweise ausgereizt. Wenn es das jedoch tut, gibt es keine Lage mehr, vor die man die Ukraine bringen könnte. Ich glaube, den Politikern und Journalisten fehlt es an Fantasie und Vorstellungskraft, und deshalb sehe ich die Gefahr, dass sich die Ukraine und Europa gegenseitig in den Abgrund reißen. Auf Hilfe von außen sollte man besser nicht setzen. Die USA haben ja schon angedeutet, sich zukünftig rauszuhalten.