Die politischen Eliten Europas fürchten ein zu frühes Kriegsende in der Ukraine, weil man um die Sicherheit Europas besorgt ist. Es wurde inzwischen mehrfach klar ausgesprochen. Dies zeigt, dass letztendlich JEDER egoistisch ist, was nur natürlich ist. Doch darf man die eigene Sicherheit mit dem Leid anderer erkaufen ...?
Naiv wäre, wer Russland vertraut. Trotzdem: Was würde passieren, wenn Europa seine Denk- und Sprechweise... mehr anzeigen
Die politischen Eliten Europas fürchten ein zu frühes Kriegsende in der Ukraine, weil man um die Sicherheit Europas besorgt ist. Es wurde inzwischen mehrfach klar ausgesprochen. Dies zeigt, dass letztendlich JEDER egoistisch ist, was nur natürlich ist. Doch darf man die eigene Sicherheit mit dem Leid anderer erkaufen ...?
Naiv wäre, wer Russland vertraut. Trotzdem: Was würde passieren, wenn Europa seine Denk- und Sprechweise gegenüber Russland verändert, statt immer nur auf den gerechten Frieden zu pochen, der niemals eintreten wird. Hierzu müsste die Ukraine ihre Gebiete zurückerhalten, was nicht geschehen wird. Desweiteren müssten alle Kriegstoten der Ukraine wieder lebendig werden, was nicht möglich ist. Ein Frieden würde für die Ukraine IMMER ungerecht bleiben, für alle Zeit. Im Krieg und bei Verhandlungen diktiert der Stärkere die Regeln. Dies ist eine der elementarsten Wahrheiten des Krieges. Eine weitere Wahrheit ist, dass Krieg umso schlimmer ist, je länger er dauert.
Rein theoretisch: Was wäre, wenn Europa nicht mehr vom gerechten Frieden träumt, sondern klar erklärt, dass sich die sog. NATO-Osterweiterung für alle Zeiten erledigt hat? Sie ist ja ohnehin an der Realität gescheitert und birgt nichts anderes mehr als die Gefahr eines kontinentalen Krieges, vielleicht sogar eines Weltkrieges, obwohl Nichteuropäer wohl clever genug sein würden, sich rauszuhalten ...
Desweiteren: Was wäre, wenn Europa erklärt, die Ukraine zwar weiterhin mit Waffen ausrüsten zu wollen, damit sie nicht schutzlos ist gegenüber zukünftigen Angriffen, aber dass diese Waffen verbindlich keinesfalls zur Rückeroberung von Gebieten verwendet werden dürfen, sobald es zu einem Friedensvertrag gekommen ist (natürlich ist es äußerst fraglich, ob ein Friedensvertrag überhaupt zustande kommt ...)?
Sollte man, obwohl der Westen moralisch wie immer eine weiße Weste hat, gegenüber Russland um Vertrauen werben? Natürlich brächte dies nichts, wenn "der Russe" nichts anderes als außer Rand und Band und blutrünstig geworden ist und tatsächlich nur noch erobern will, wie man im Westen immer behauptet. Das Böse und der Wahnsinn des Krieges, einmal entfesselt, lassen sich nur noch schwer eindämmen.
Eigentlich kaum zu glauben, wie sich die Menschheit organisiert hat: Eine elitäre Gruppe von Moralisten und "Prinzipisten" bereitet jahrelang die Bühne für einen handfesten Ost-West-Konflikt, und ein einzelner Mann in Russland ist mächtig genug, einen Krieg zu entfesseln, der bereits Hunderttausende das Leben gekostet, Städte zerstört und ganze Landstriche verwüstet hat.
Eine Seite muss beginnen, ihr verhalten zu ändern. Wie es aussieht, hat Europa sowieso nichts mehr zu melden. Also könnte man genausogut einsichtig werden, klare Signale senden und abwarten, ob und wie Russland darauf reagiert. Es könnte den Friedensprozess unterstützen, oder auch nicht. Aber man sollte es vielleicht herausfinden wollen ...