Normalerweise schicke ich Beiträge, wie den folgenden, einem Autor per PN oder stelle sie in "Statler & Waldorf" ein. Da keine der beiden Optionen möglich ist und der Autor um einen Kommentar gebeten hat, hier mein Eindruck von dem Text: Es handelt sich um ein kleines Drama mit einfallsreichen Elementen, die sich meines Erachtens jedoch nicht logisch zu einem schlüssigen Ganzen zusammenfügen wollen.
1.) Zum Ablauf der... mehr anzeigen
Normalerweise schicke ich Beiträge, wie den folgenden, einem Autor per PN oder stelle sie in "Statler & Waldorf" ein. Da keine der beiden Optionen möglich ist und der Autor um einen Kommentar gebeten hat, hier mein Eindruck von dem Text: Es handelt sich um ein kleines Drama mit einfallsreichen Elementen, die sich meines Erachtens jedoch nicht logisch zu einem schlüssigen Ganzen zusammenfügen wollen.
1.) Zum Ablauf der Telefonate: Meinem Empfinden nach ist es unrealistisch, dass der Anrufer keinen, noch nicht einmal erfundenen, Grund für die stetigen Telefonate nennt.
-> Was sollte die Erfolgserwartung und somit die Motivation des Anrufers nach der ersten klaren Absage sein, wenn er eine Person wiederholt mit derselben Strategie belästigt?
-> Was sollte die Motivation der Angerufenen sein, dem wohl als sehr lästig empfundenen Störenfried überhaupt zu antworten und nicht sofort, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, aufzulegen?
2.) Zur Erinnerungslücke: Irenes Erinnerungsvermögen wird darauf zurückgeführt, dass sie sich nach dem Koma nicht mehr erinnern konnte (Seite 9), weil sie es nicht wollte (Seite 8/9).
-> Wenn Irenes gesamtes früheres Leben ausgelöscht war, wieso erinnert sie sich an ihre Großmutter? Wie kann sie sich sicher sein, keine Großtante zu haben?
-> Irene ist sich der Verdrängung bewusst, weil sie sich nicht erinnern will, und trotzdem lässt sie sich alles über den Unfall erzählen, also exakt dem Ereignis, der ausdrücklich und Irene bewusst der Grund der Auslöschung der Erinnerung war.
-> Es ist für mich kaum nachvollziehbar, dass eine Selbstschutz-Strategie nur wegen ohne mitgeteilten Grund erfolgter Telefonate mit einem Störenfried aufgegeben wird.
3.) Zum Finale: Kaum erfährt Irene den Grund des Anrufs, behauptet sie, von Amalias Tod gewusst zu haben.
Insgesamt eine flüssig zu lesende Geschichte, an der meiner Meinung nach noch gefeilt werden sollte.
Jacob