Ein eindringlich geschilderter Text, erzählt aus der ich-Perspektive der Protagonistin, bei der Verzweiflung und Resignation greifbar sind.
"...du kannst dir gar nicht vorstellen..." Dieser kurze Auszug zeigt mir, dass die Ich-Erzählerin vorher nie intensiv über ihre Gefühle und Ängste gesprochen hat oder es nicht geschafft hat, ihm diese deutlich zu machen. Erst jetzt scheint sie in der Lage, dem gedanklich Ausdruck zu verleihen, was sie bewegt hat.

Man möchte den geliebten Menschen lassen wie er ist, ihm das nicht nehmen, was ihm so viel bedeutet. Nur, wie weit darf und kann das gehen?
Die Befürchtungen waren ja da und irgendwie dieses tiefe Wissen, dass sie dem nicht gewachsen sein würde, falls etwas schief geht. Aber diese Gewissheit wurde weggeschoben und jetzt ist es zu spät. Spürbar auch, dass sie ihre aufkommende Wut auf den Geliebten projiziert (er hat ihr das angetan...), vielleicht werden so auch eigene Versäumnisse weggeschoben.

Das Leben ist eben kein Spiel und wir können nicht darauf vertrauen, dass die Würfel zu unseren Gunsten fallen.
Für sie eine sehr bittere Erkenntnis.
Es stellt sich natürlich auch die Frage, inwieweit wir verpflichtet sind, verantwortungsbewusst mit unserem Leben umzugehen, besonders dann, wenn wir uns an andere Menschen binden.

Deine Geschichte macht sehr nachdenklich und gut geschrieben ist sie auch. Hut ab!
LG
Enya

Liebe Corinna,
du schaffst es in deiner hervorragend geschriebenen Geschichte mit sehr wenigen Worten so viel auszudrücken. Eine Geschichte, die einen länger beschäftigt.
Herzlicher Gruß, Rita

Gut erzählt und nicht nur die Pointe lässt den Leser nachdenklich zurück.