Wie oft vergessen wir die Freunde aus der Jugendzeit. Wie schnell sind wir wieder mit ihnen vertraut, auch wenn Jahre vergangen sind. Du hast dieses sich Entfremden und doch "sehr mögen" auf eine schön ruhige Art erzählt.

Zwei Freunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Der Elfenbeinturmbewohner und sein vermeintlich rauer Kumpel, die sich nach einer gemeinsam verbrachten Kindheit "auseinanderleben" - bewußt verschiedene Wege einschlagen, um sich dann nach Jahren wieder zu begegnen, und zwar bei dem Haus, mit dem sie so viele Erinnerungen verbinden - gute und weniger gute. Ja, Stefan hat seinen Freund beim Wiedersehen sofort in die Arme geschlossen, während der "Weltreisende" sich plötzlich fast hilflos vorkam, vielleicht weil ihm die Welt nicht das bieten konnte, was für ihn zuhause selbstverständlich geworden war. Und so treffen sie sich ungeplant wieder, vielleicht wagen sie ja gemeinsam einen Neuanfang ihrer Freundschaft:-)

Grobfazit:
Anfang schön
Mittelteil geht so
Ende sehr schön

Zweifellos schreibst du wirklich toll. Dein Ausdruck ist super
Aber bei mir persönlich ist der Funke nicht gesprungen.
Es war nicht so, dass ich unbedingt den Text bis zum Ende lesen wollte (was ich nach dem Ende aber bereut hätte, denn das Ende ist klasse)
Die Vergangenheit der beiden Jungs war mir persönlich zu sehr in die Länge gezogen und hat sich ein wenig gedehnt wie Kaugummi. Dadurch wurde mir irgendwie langweilig. Ich glaube, kürzer wäre es besser
Trotzdem hast du natürlich wunderbar und sehr authentisch den Weg der Entfremdung zwischen zwei Freunden beschrieben, deren erneutes Zusammentreffen völlig anders verläuft, als der Leser sich vorgestellt hat.