Ließe dieser Ort und das Ende des Lebens den Autor unberührt, könnte er nicht mit beschriebenen Empfindungen umgehen. Mag sein, er jongliert damit gerne und ungeschönt, und er hinterfragt seinen Glauben.
Ob evolutionsbestimmter Zellhaufen oder Gottes Werk, entscheiden wir am Ende des Lebens höchstens für uns selbst.
Für eine Allmacht ist unser Sterben nicht relevant.
Und dieser Eindruck stimmt durchaus, wenn man den Text bis zum Schluss liest.

Um zuerst mal etwas aufzugreifen, was dionysios schrieb:
"Warum schreibst Du nicht etwas, was Menschen auch in sich aufnehmen wollen?"

Weil das Leben vielleicht nicht so ist, wie die Menschen es gerne hätten?<
Der Text bringt so einiges auf den Punkt, von dem die Menschheit nichts wissen will. Leider.
So hart vieles ausgedrückt ist, ich nehme da entgegen einer anderen Aussage jede Menge Emphatie wahr. Auf sehr zynische Weise, sicher, aber Resignation - nicht dem Patienten gegenüber, wohl aber dem System - gehört dazu, wenn man jedem Tag in einem Sumpf aus Tod, Krankheit und Gebrechen drin steckt und zusehen muss, wie Siechtum in die Länge gezogen wird.

Vielleicht muss man Ähnliches erlebt haben, um einen solch heftigen Text verstehen zu können.
Sterbende Menschen sollten sterben dürfen. Wohl wahr.

Von mir hierfür gern einen Stern.

Hallo Dionysios,

"Unvoreingenommenheit" liest ein Buch, und nicht die Kommentare dazu.

Ich verstehe, was du meinst, jedoch, für die Scheuklappen mancher Mitbürger kann ich auch nichts!

Weder bin ich verbittert noch verletzt, aber ich wehre mich gegen dass ewige Schönreden der Zustände in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Sonstigen Instituionen der Art.

Hallo reggi67,
Danke, dir auch!

Als Mist würde ich dieses Buch nicht bezeichnen. Trotz oder wegen der Kommentare habe ich jede einzelne Seite gelesen bis zum bitteren Ende. Über den Stil des Schreibers kann man sich streiten, aber ich ein Freund kurzer, prägnanter Sätze, die es auf den Punkt bringen. Und in diesem Werk bin ich nicht zu kurz gekommen, was das betrifft. Ich empfand die Zeilen weder abschreckend noch erschreckend, sondern als eine Sichtweise, als die Sichtweise seines Autors. Den Inhalt muss man auf sich wirken, sacken lassen. Aber vor allem muss man offen für andere Sichtweisen sein. Ich glaube, ich würde vermutlich sogar das gesamte Werk lesen.

In diesem Sinne,
weiterhin frohes Schaffen!

Trotzallem würde ich ein Buch vollständig lesen und es erst dann bewerten!
Oder Kommentare dazu abgeben.

Nochmals, in aller Ruhe!
Diese Kurzgeschichte widerspiegelt nicht meine persönliche Meinung direkt! Ich bin kein Befürworter unseres kranken Gesundheitssystemes in Deutschland!
Dieser durchaus sachliche Erfahrungsbericht soll meine Erlebnisse wiedergeben, meine "Erfahrungen"!
Rosa Wolken und gezwungene Harmonie gibts bei Kai Pflaume! Vielleicht auch ein Happy End.
Es ist die Realität, auch wenn sie der Ponyhof-Mentalität mancher Mitbürger / User nicht gelegen kommt!
Für mich waren Patienten niemals Fallnummern, ich hatte nur, wie jeder Mitarbeiter im Krankenhaus auch viel zu wenig Zeit für meine 40 Patienten im Nachtdienst!
Desweiteren, was hat ein künstlich verlängertes "Siech-Leben" mit Würde zu tun? Rein gar nichts!
Warum sollte ich beschönigen, was täglich passiert?
Wegen dem Ponyhof und Kai Pflaume?
Nicht wirklich!
Leider stirbt die Hoffnung immer noch zuletzt!

Wollte grad lesen, aber nachdem ich, wie ich es fast immer mache, einige Kommis gelesen habe, sage ich mir, nein, das muß ich nicht haben.
Sorry, tut mir leid.
Christa

kann nur von einer verletzten und verbitterten Person geschrieben werden. Du solltest die Energie in die positive Richtung lenken um die Verletzungen heilen zu lassen und positiver auf die Welt schauen zu können. Deine Leseprobe hat mich beeindruckt.

Gerade im Sozialdienst und Gesundheitsdienst sollte Empahtie das A und O sein und das habe ich in diesem Text total vermisst. Es ist eine sachliche, medizinische, sprachlich reduzierte Aufzähllitanei in einem Sprachstil, der mir missfällt. Allein der Titel... Wenn ich eine Änderung im System bewirken möchte, dann fängt es bei mir und meiner Einstellung zum Menschen (diese Zellhaufen haben auch ein Gefühl, eine Geschichte und sogar einen Namen - nicht nur Gewicht und Erkrankungen!) an. Ich war schockiert, in welcher Art Menschen und Lebewesen beschrieben und betrachtet werden. Nein, ich hoffe, ich werde von so einer Betreuung verschont, der mich im Notfall behandeln muss und mir diese deutlich gewordene Abscheu entgegenbringt - für die ich ja nichts könnte... mechanisch, zielstrebig, mit Blick auf die Uhr und immer den Ekel im Gesicht. Grausam!
Hier geht es nicht um Leben retten, um Wertschätzung oder um Hilfe, sondern um die Gewissheit, dass der Einsatz sich sowieso nicht lohnt, denn sonst wäre auf dem Titelbild nicht der Sensemann abgebildet...

Hallo
Ich selbst bin seit zehn Jahren im Gesundheitswesen tätig, vier davon im Krankenhaus. Jetzt im Rettungsdienst.

Meine Erzählung / mein Erlebnisbericht soll keine direkte Meinungsäußerung sein, soll aber durchaus aufzeigen, dass das System "Gesundheit" in Deutschland überarbeitungsbedürftig ist.
Ich empfinde von mir Erlebtes, Gesehenes, Gerochenes nicht als "Leichenvoyerismus" sondern als traurig.
Es ist nicht meine Art, die Unfähigkeit vieler Pflegekräfte in Altenheimen oder Krankenhäusern zu unterstützen.
Sei es nun aufgrund persönlicher Schwächen, zu hohem Zeitdruck oder mangelnder Fachkenntnis der beteiligten Kranken- und Altenpflegekräfte, oftmals rückt der Patient in den Hintergrund.
Endet als "Zellhaufen" oder "ICD-Fallnummer". Die geschilderte "Kartoffelstampferschwester" ist durchaus Realität, wie ich meiner Berufserfahrung nach durchaus zu beurteilen in der Lage bin.
Warum müssen Patienten, die sichtlich am Ende ihres Lebens angekommen sind, sich vielleicht schon etwas zu weit hinter diesem Punkt befinden, noch weiterexistieren? Mit Pilzen, Geschwüren und Ausscheidungen übersäht, unmenschlich, grausam.
Mit Ethik hat das nichts mehr zu tun!
Sterbende Menschen sollten sterben dürfen! Auch in Deutschland.