Wer aufhört zu lernen ist tot. Er will es nur meist einfach nicht wahrhaben ...
Danke für diesen Schreibratgeber der etwas anderen Art. Das mit den drei Punkten finde ich merkwürdig ...
Daran muss ich mich erst noch gewöhnen.
Mein Korrekturprogramm besteht übrigens darauf, sie direkt anzuhängen OHNE Leerzeichen.
LG ulla
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Interessant fand ich auch das Kapitel zu sagte / flüsterte / murmelte (oder so ähnlich. Weißt Du, was ich meine?
Irgendwo muss ich einmal gelernt haben, dass man "sagte" hinschreibt. Immer wenn ich das unterlassen habe, hatte ich das Gefühl, jemand in meinem Kopf mopert rum: "Da... mehr anzeigen
Interessant fand ich auch das Kapitel zu sagte / flüsterte / murmelte (oder so ähnlich. Weißt Du, was ich meine?
Irgendwo muss ich einmal gelernt haben, dass man "sagte" hinschreibt. Immer wenn ich das unterlassen habe, hatte ich das Gefühl, jemand in meinem Kopf mopert rum: "Da fehlt was", obwohl mein Insintkt mir gesagt hat: "Da muss nix hin!"
Es ist mir wie Schuppen aus den Augen gefallen, als ich gelesen habe, wie überflüssig das ist.
Dazu habe ich meine Meinung schon in dem Kommentar über deinen abgegeben ;)
Ja, dieses "Der Blonde"-Ding war eines der ersten Dinge, die mir hier oft aufgestoßen sind. Für mich sind derartige Beschreibungen nur erlaubt, wenn die Figuren noch nicht bekannt sind.
Beispiel: Protagonist trifft auf eine Gruppe Jugendlicher, die er nicht kennt. Da ist es dann... mehr anzeigen
Ja, dieses "Der Blonde"-Ding war eines der ersten Dinge, die mir hier oft aufgestoßen sind. Für mich sind derartige Beschreibungen nur erlaubt, wenn die Figuren noch nicht bekannt sind.
Beispiel: Protagonist trifft auf eine Gruppe Jugendlicher, die er nicht kennt. Da ist es dann der Kleinere oder der Jüngere, der etwas tut oder sagt. Aber nur bis zu der Sekunde, an der er dafür einen Namen findet. Besser wäre, kommt freilich auf den jeweiligen Typ und den Stil des Buches an, den Leuten dann kreative Spitznahmen zu geben.
Wenn über einen Fremden geschrieben wird, der unter einer Laterne wartet, ist "der Blonde" auch völlig in Ordung. Bis man eben weiß, dass es ein Detektiv, Serienkiller oder Stalker ist. Ab dann wird die Bezeichnung "der Blonde" irrelevant. (Wer würde einen Detektiv, Serienkiller oder Stalker noch auf die Haarfarbe reduzieren? Ich denke keiner.)
Das Beispiel mit dem Polizist. Wenn Rick bekannt ist, wenn er der Prota ist, der Leser ihn (gut) kennt, wäre diese Bezeichung unangebracht, finde ich. Da würde ich das anders schreiben.
Rick hatte seine Moral verloren, die er sich bis heute, trotz seiner Ausbildung zum Polizisten, bewahrt hatte.
(Muahaha, ich konnte es nicht lassen.) Vor allem ist der Hinweis auf die Moral schon einer, der besagt, dass die Person "näher bekannt" ist. Gut genug, um sich seinen Wertvorstellungen und dem Zerfall derselben zu sorgen.
Eine Katastrophe finde ich immer, wenn der Protagonist selbst plötzlich "der Größere" ist, oder wenn er sein Hasiputzi küsst und das dann so klingt: "Ich steckte dem Schwarzhaarigen die Zunge in den Hals." Meiner Meinung nach darf man das so NUR schreiben, wenn er durch die Menge rennt, einen Wildfremden schnappt, der die entsprechende Haarfarbe hat und ihn knutscht. NIEMALS aber, wenn er ihn kennt.
Einzige Ausnahme - Neckerei in der direkten Rede. "Die Kleine." oder "der Große" wird tatsächlich von manchen Menschen gebraucht - oder Personenbeschreibung - wenn Frank Heribert klarmachen möchte, dass der Größere sein Kollege Kunibert ist, oder der Blonde sein Bruder.
Das mit dem "hat man so beigebracht bekommen" kenne ich auch. Speziell in Punkto Dialog oder auch Umschreibung. Warum man allerdings eine bekannte Person umschreiben sollte, geht mir nicht ein. Der Name ist bald eingeprägt und wird nicht so schnell als Wortwiderholung empfunden. In manchen Fällen kann er sogar sehr natürlich und ohne Reibungspunkte zweimal in einem Satz geschluckt werden. Andernfalls ist man dann eh bei "ihm" und "er".
Vor allem wenn man aus der Perspektive des Protas schreibt und da einen inneren Monolog laufen hat, braucht es nicht einmal mehr den Namen. Keiner denkt von sich selbst mit Namen.
Problematisch wird es in (Intim)szenen mit zwei Männern - das "er" und "ihn" wird schnell verwirrend, zumal damit auch noch Körperteile angesprochen werden können.
Andererseits sind GERADE in Intimszenen plötzliche Aussenbetrachtungen störend. Ich werde mit Gewalt vor die Schlafzimmertür gesetzt, das Gefühl stirbt prompt.
Ich vermute, viele der "falschen" Dinger, wie die Adverberitis, sind Überbleibsel der Schulbildung. Dort wurde aber nie Stil beigebracht, es war mehr ein Orthografie-Boot-Camp. (Wobei ich mir hier die Frage stelle, ob man Autor und Deutschlehrer sein kann - ohne dabei ... Magenbluten zu bekommen.)