Hallo Kimi, du hast mich gebten, mir den Start deines Romans durch zu lesen und meine Meinung dazu abzugeben. Reingeschaut habe ich schon mal, aber ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich eine Rückmeldung von mir willst - als Germanistin schaue ich auf das Geschriebene allerdings ganz anders drauf, als Leser es nromalerweise tun. Erzählform, Erzählstil, , Grammatik, Schreibstil, Erzähltempo, Textgliederung, Logik,... mehr anzeigen
Hallo Kimi, du hast mich gebten, mir den Start deines Romans durch zu lesen und meine Meinung dazu abzugeben. Reingeschaut habe ich schon mal, aber ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich eine Rückmeldung von mir willst - als Germanistin schaue ich auf das Geschriebene allerdings ganz anders drauf, als Leser es nromalerweise tun. Erzählform, Erzählstil, , Grammatik, Schreibstil, Erzähltempo, Textgliederung, Logik, Personeneinführung, Aufbau der Orts- und Umgebungsatmosphäre.
Schon auf den ersten beiden Seiten fällt auf, dass du grammatisch zwischen Vergangenheit und Gegenwart schwankst, z.T. wechselt das im selben Satz. Ein Roman wird in einer durchgängigen Zeitform geschrieben.
Der Lesefluss ist schwierig, denn die wörtliche Rede wird nicht vom restlichen Text abgesetzt und verschwindet damit im Fließtext. Es fehlen zudem sehr viele Kommas, die einen Satz so strukturieren, dass man ihn verstehen kann, ohne ihn zweimal lesen zu müssen. Viele Satzformulierungen sind recht einfach, ich habe nicht nachgezählt, wie oft der "Name" Mia auftaucht, aber es wirkt sehr wiederholend. Der Lesefluss wird glatter, wenn Wortwiederholungen vermieden und durch Alternativen ersetzt werden. Das zeigt dann auch die Größe des Sprachschatzes eines Autors:-)
Als Erzählform hast du die Ich-Perspektive gewählt, Johns Perspektive. Mit seinen Gedanken, dem "inneren Monolog" geht es auch gleich los. Zum Einstieg in eine Story sollten die Hauptpersonen eingeführt werden, damit der Leser eine Vorstellung von der bzw. den Figuren entwickeln kann.
Ich erfahre bei deinem Start, dass John mit Mia, einer Brasilianerin verheiratet ist, sie in einem Flieger sitzen und in den Urlaub bzw. zu Mias Eltern fliegen.
Die vielen Gedanken, die John durch den Kopf gehen, wirken auf mich chaotisch, wie Mias Familienstrtukturen aussehen, ob er gern Sprachen lernt oder in Brasilien leben will, ist zum Einstieg nebensächlich und eher zu viel auf einmal. Was mir fehlt, sind Informationen und Beschreibungen, die Gefühle und Atmosphäre erzeugen und die John und Mia eine Lebensgeschichte geben.
Der "Film im Kopf" entsteht über Umgebungsbeschreibungen - wir sehen Schauspieler im Film ja auch nicht in einer nur angedeuteten Umgebung, sondern nehmen Details wahr. damit ich entscheiden kann, ob ich eine Person mag oder nicht, muss ich mit ihm oder ihr fühlen können. Dafür bracht es jedoch Gefühlregungen und Stimmungen, die ich zum Einstieg in deine Geschichte nicht finde. Zumindest ist allein die plakative Feststellung bei mir hängen geblieben, dass "Mia gut für ihn ist".
Ich weiß, für viele Leser sind diese Kritikpunkte nicht so wichtig, sie lesen trotzdem weiter. Ich bin mir allerdings sicher, dass es ebenso viele gibt, die nicht weiterlesen, weil es mühsam ist, das Geschriebene zu sortieren, den Satzbau zu verstehen und die notwendige Grammatik beim Lesen nachzubessern. Eine Geschichte zu schreiben ist mit sehr viel Arbeit und Kreativität verbunden, aber das Schreiben selbst erfordert auch etwas "Handwerkszeug", erst wenn das stimmt, wird ein "Roman" daraus.
Ja, das stimmt..ist grausam. Man mag nicht gerne unfertige Geschichten lesen. Aber für mich ist es wichtig zwischendurch immer mal wieder feedback zu erhalten. Das macht mir dann Mut weiter zu schreiben....LG Kimi