Ein sehr nachdenklich stimmender Text, gerade durch seine Klarheit, Schnörkellosigkeit und Kürze. Der Leser kann sich hier viele eigene Gedanken machen, vergleichen.
Du sagst, wie es nun mal ist: Ein Bruder bleibt ein Bruder...
Was uns ausmacht sind zum einen die gemeinsamen Wurzeln - diese knüpfen ein Band, das aber sehr dehnbar ist, denn unterschiedliches Erleben, auch Erfahrungen, Umstände, verschiedene Wege, die man geht,... mehr anzeigen
Ein sehr nachdenklich stimmender Text, gerade durch seine Klarheit, Schnörkellosigkeit und Kürze. Der Leser kann sich hier viele eigene Gedanken machen, vergleichen.
Du sagst, wie es nun mal ist: Ein Bruder bleibt ein Bruder...
Was uns ausmacht sind zum einen die gemeinsamen Wurzeln - diese knüpfen ein Band, das aber sehr dehnbar ist, denn unterschiedliches Erleben, auch Erfahrungen, Umstände, verschiedene Wege, die man geht, bestimmen uns doch weit mehr als jener "Zufall" der Geburt durch gemeinsame Eltern.
Dennoch - wenn man sich nicht "spinnefeind" aus dem Weg geht, wird es immer wieder momente geben, die einen zusammenführen, Berührpunkte schaffen und sei es auch nur für einen Augenblick. Und das Band der Erinnerung lässt sich nicht so einfach kappen.
Ein gutes Buch von einem Abschied, der eigentlich so keiner ist....
lg
Enya
Liebe Enya!
Die Psychologen sind sich in der Feststellung einig, dass Trennungen – im allgemeinen Sinne des Wortes - zu den schwierigsten „Lebensaufgaben“ des Menschen gehören, die dieser zu bewältigen hat. Trennungen, die lebendige Bande auflösen und ggfs. Abhängigkeiten... mehr anzeigen
Liebe Enya!
Die Psychologen sind sich in der Feststellung einig, dass Trennungen – im allgemeinen Sinne des Wortes - zu den schwierigsten „Lebensaufgaben“ des Menschen gehören, die dieser zu bewältigen hat. Trennungen, die lebendige Bande auflösen und ggfs. Abhängigkeiten beenden. Der Abschied – nicht jede Trennung erlaubt ihn, und so mancher Abschied erfolgt nicht unmittelbar nach ihr, sondern zeitverzogen - ist meines Erachtens die versöhnliche Art, eine Trennung zu akzeptieren. Er schiebt uns nicht vor die Mauer des schwarzen Vergessens, sondern erlaubt schmerzfreie Erinnerungen an Erlebtes, ja macht dieses erst zugänglich.
Als ich diesen Text vor nun über einem Jahr geschrieben hatte, stellte ich mir beim Durchlesen die Frage, ob die kurzen Sätze und das Fehlen von markanten Adjektiven nicht der stilistische, unbewusste Ausdruck einer inneren Bestützung sei, darüber, dass es „soweit hat kommen können.“ Ich hatte damals keine Antwort auf diese Frage und habe sie auch heute nicht. Es ist, wie es ist, und solange ich in meinen Erinnerungen blättern darf, ist es gut so.
LG
Lothar