Ob derjenige, der schon mehrere Strahlenmessgeräte konstruiert hat, wohl etwas vom Messen versteht?

Übrigens danke ich allen für die bisherigen Kommentare.

Im ‚Märchen vom ewigen Wachstum‘ (lesenswert) beschreibt der Autor, dass alles im Kosmos und in der Natur seine Grenzen hat und es kein unbegrenztes Wachstum gibt.
Jetzt, zum Thema Automkraft und die Gefahren damit bekomme auch ich, wie helga, den Eindruck, das Buch verfolgt ein Verharmlosungs- und Besänftigungsanliegen. Auch wenn noch nicht auf die Atomkraft, sondern nur auf die Strahlung eingegangen wird, ist diese Aussage eindeutig recht naiv. Dabei beachtet der Autor nach meiner Meinung dreierlei Sachverhalte nicht:
1.
Der Autor ist der Auffassung, dass sich der Durchschnittsbürger von den Medien in eine ängstliche und ablehnende Grundmeinung hineinmanipulieren läßt. Er versteht ja nichts von der Problematik und vertraut den ewigen Warnern und Negierern.
Dabei ist es im Prinzip so, dass die Medien nie ‚unabhängig‘ sind, sondern das Sprachrohr der Lobby oder Politik, die sie finanzieren. Eigentlich hat man immerzu die Sicherheit der Automkraftwerke gepriesen – eine Deutschland über alles in der Welt Sicherheit. Aber es hat nie wirklich überzeugend gewirkt. Wir kennen doch die gewissenlose Gier der entsprechenden Lobby, wenn es um Macht und Gewinn geht.
Unterschätze man den Kleinen Mann nicht. Er kennt das Mediengetöse vor Wahlen und um bestimmte Entscheidungen durchzusetzen und seine Bauernschläue ist eine in der Demokratie ernst zu nehmende Weisheit. Wenn zeitweise Minderheiten in den Medien zu Mehrheiten hochgepuscht werden, hat das nicht unbedingt etwasl mit des Volkes Meinung zu tun. Die Politik hat einfach Sorge, aus Einzelmeinungen und den Geschehnissen in Japan könnte eine gefährliche Volksbewegung entstehen, weshalb Frau Merkel recht schnell eine taktische Variante gewählt hat, die beruhigend und allen recht gebend, so tut, als wenn …
2.
Ein Automkraftwerk ist eine der unvorstellbaren, beeindruckenden Spitzenleistungen meschlicher Inovation und Schaffenskraft, auf die wir mit recht stolz sein können, wenn da nicht ….
Unsere gegnwärtigen Generationen leiden unter einer Technikgläubigkeit, die schier grenzenlos scheint. Wir merken nicht, wo wir die Grenzen der Vernuft bereits überschritten haben. Und das ist wohl am Beispiel der Atomkraftwerke der Fall. Ich gehe davon aus, dass man eines Tages vielleicht wieder zur Kernspaltung zurückkehren wird, wenn man die Risiken unkontrollierbarer Prozesse mit nicht mehr beherrschbaren Auswirkungen sowie die unschädliche Verwertung der Abfälle der Reaktoren geklärt hat.
Bis dahin müssen die Kernkraftwerke schnellstmöglich außer Betrieb genommen werden!
Denn alle bisherigen technischen Lösungen, welche die Menschheit in den Alltag übernommen haben, sind niemals 100% sicher. Der Havarie-, Sabbotage- oder Schadensfall ist jedoch immer begrenzbar. Ein Bergwerksunfall, ein Flugzeugabsturz, ein Eisenbahnunglück, eine Autounfall – es sind alles auf ein bestimmtens Territorium und einen bestimmten Schaden begrenzte Katastrophen. Einzig bei der Kernspaltung beherrschen wir die neue Dimension der Havariefolgen nicht. Die Folgen betreffen bekannter Maßen mehrere Territorien und umfassen eine unverantwortliche Zahl von Toten und Strahlengeschädigten. Der Schaden wirkt auf die Natur und unsere Nahrungskette, sogar auf das noch nicht geborene Leben und er wirkt über Jahrzehnte – Jahrhunderte. Das sind fast kosmische Dimensionen, denen der Mensch zur Zeit – trotz aller überragenden Fortschritte und Leistungen, nicht gewachsen ist. Die Argumentation, dass das Leben auf der Erde an Strahlungen weitgehends ‚gewöhnt‘ ist, ist eine Hohn gegenüber dem Grad der Dimensionen, um die es hier geht.
3.
Die Unbeherrschtheiten der Atomkraftwerke sind mir mit folgenden Fakten klar geworden:
a) Ein Versagen oder eine Störung der Technik läßt sich nicht 100%ig vermeiden.
b) Bei Störungen müssen zig Prozesse manuell von einem Personal, welches routinemäßig jahraus jahrein eine verantwortungsvolle Tätigkeit leistet, in kürzester Zeit überblickt und nach den passenden herausgesuchten Schecklisten beseitigt werden. Eine Dokunentation zeigte auf Phönix, wie subjektiv und unsicher die Suche nach der Fehlerabstellmöglichkeit abläuft und dass es dabei jederzeit menschliches Versagen geben kann.
c) Die Kraftwerke verschleißen und nicht jedes Teil läßt sich rechtzeitig auswechseln bzw. erneuern. Ein Ausfall einer Anlage, eine Beschädigung eines Bauwerkes … alles nimmt von der Wahrscheinlichkeit her ständig zu. Das ist besonders bei Anlagen die bereits über 30 bis 40 Jahre in Betrieb sind, bedenklich.
d) Die Kraftwerke sind gegen Terrorangriffe nur unwesentlich gesichert.
e) Wenn eine Katastrophe eintritt, ist kein funktionierender, erprobter Havarieplan, wie mit der Bevölkerung verfahren wird, wo verstrahlungssichere Nahrung lagert usw. vorhanden. Entsprechende Kontollen wurden in der genannten Dokumentation mit negativem Ausgang aufgezeigt. Man geht einfach davon aus, dass nichts passieren wird.
f) Es gibt nicht ausreichenden Nachwuchs an Fachleuten und Experten für die Kraftwerke. Das heutige erfahrene Kraftwerkspersonal geht demnächst in Größenordnungen in Rente und unsere Wirtschaft hat es auch auf diesem wichtigen Gebiet versäumt, rechtzeitig einen verantwortungsbewußten, zuverlässigen und erfahrenen Nachwuchs heranzuziehen.

Sicher gibt es noch viel mehr Insiderwissen über die Gefahrenquellen und Probleme. Ich frage mich nur, wie ein Mensch so blind sein kann, hier keinen Unterschied zu machen zwischen einem Auto- und einem Kernkraftwerkunfall, der jederzeit auftreten kann. Wenn eine Lobbyst so denkt, entschuldigt man es, weil er den profit seines Kapitals im Gehirn hat. Aber ein wissenschaftlich denkender unabhängiger Fachmann muß doch in der lage sein, über seinen Tellerand zu blicken und sich um Objektivität gegenüber anderen Argumenten bemühen.

Abgesehen von dieser Polemik ist natürlich das Buch zum Thema Strahlung sachkundig und sehr verständlich geschrieben und verdient Anerkennung. Meine Kritik geht lediglich in die zwischen den Zeilen erkennbare Schlußfolgerung auf den betrieb von Atomkraftwerken.

Ich unterstütze die Kommentare von helga vollinhaltlich und bemühte mich hier, noch einige zusammenfassende Argumente hinzuzufügen.
Gruß von adolfkurt

Zitat:" man sollte sehr sorgsam mit Verstrahlung etc. umgehen".
ich möcht nicht damit umgehen müssen und wünsche den nächsten Generationen es erst recht nicht in diesen Konzentrationen wie jetzt in Japan geschehen.
der Mensch glaubt er kann alles beherrschen und Naturkatastrophen sind stärker, und lassen sich, egal wo, nicht verhindern.
Die Folgen von Sonne und Wind sind nicht so gefährlich wie das von automaren Strahlungen bei einem Reaktorunfall und auf jeden Fall gesünder.
Über Generationen gibt es Genveränderungen und Krankheiten.Das ist ja schon nach Atomversuchen nachgewiesen worden und in Hiroshima hat man es gesehen. Da sage ich nichts Neues.
Zu guter letzt ist es mir nicht egal von was ich verstrahlt werde, Tschernobyl, Japan, Frankreich, Deutschland, Amerika, Schweden usw.
Überall gab es schon Unfälle, die verharmlost wurden.
Die Technik ist nur so gut wie der Mensch und der Mensch ist nicht unfehlbar.
Atomkraft ,nein danke! Da bezahle ich auch gern mehr für erneuerbare Energien.
So schnell wie es geht abschalten und umschalten. Alles Geld in die Forschung alternativer Energien.
das wünsche ich mir für meine Kinder und die nächsten Generationen.
In Hysterie verfalle ich nicht, man sollte doch den Verstand einschalten, und messen sollten die, die etwas davon verstehen.
Gruß Klärchen

als Strahlenschutzratgeber dürfte das Buch wohl gedacht sein, für die Menschen die in Hyterie verfallen..
obwohl ich nicht so den Eindruck habe dass dies in D der Fall ist, ganz im gegenteil, die Masse der Bevölkerung zeigt sich zwar vorübergehend besorgt was das eigene Land angeht, geht aber relativ schnell wieder zu anderen Themen und zur Alltäglichkeit weiter....die Absicht sich eigene Dosimeter anzuschaffen dürfte ziemlich schwachsinnig sein, da sie kaum eine Privatperson auswerten kann....
macht auch glaube ich keiner...
gute Erklärungen stehen im Buch, manche muss man aus Unkenntnis der Sachlage so hinnehmen in der Annahme der Autor weiß wovon er spricht...
dass sowohl Tschernobyl dessen Störfall von Menschenschludrigkeit geschaffen, als auch Japan mit den 3fach Katastrophen mehr als nur gebeutelt, ja teilweise Landstriche und Städte völlig zerstört wurde ist ein Thema dass jeder sehr ernst betrachten muss - auch ohne in eine Hysterie zu verfallen,
ob und wer daraus die Konsequenzen zieht - und wie reagiert - wird die zeit zeigen....

http://www.umweltlexikon-online.de/RUBenergie/Kernfusion.php

habe ich vergessen nachzutragen...

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14907411,00.html

Ich verlasse nun diese kleine Diskussion, denn ich glaube, dass wir uns nicht nähern können.

Die alternativen Möglichkeiten der Energiegewinnung sind gewiss nicht ungefährlich und immer durchdacht. Es muss auch hier noch viel geforscht werden. Monokultur will auch niemand, dennoch bleibt die Atomenergiegewinnung mit all seinen Begleitumständen für mich ein ungleich höheres Risiko.

Herzlichen Dank für das ausführliche Plädoyer in Sachen alternativer Energien, nur fehlt mir
der Nachweis, wo und wann es in Deutschland nennenswerten Austritt von Radioaktivität gegeben haben soll, und wo bei der Kernfusionstechnik das Risiko liegt.

Unsere liebe Sonne macht es uns vor, wie und das es geht. Und wir zapfen per Solarzellen sogar diese Fusionsenergie an. Solarenergie ist reine Kernfusionsenergie, ob man will oder nicht. Übrigens, sie ist es letztendlich auch bei Windenergie. Ohne den Fusionsreaktor Sonne sähe es schlecht aus.

Und wenn wir alternativ Getreide zur Energiegewinnung verfeuern und für den Betrieb unserer Autos nutzen, dann habe ich - vor allem vor dem Hintergrund hungernder Menschen - auch so meine Zweifel an der Berechtigung.

Und wie wird es mit der elektromagnetischen Belastung in der Nähe der unzähligen neuen Stromleitungen, oder dem Versenken ganzer Landstriche für die Energiespeicherung per Wasser? Ich nehme nicht an, dass hier alles so klar ist. Und rechnen möchte ich auch nicht erst.

Zur Kobaltkanone nur soviel: An der ehemaligen DDR-Grenze wurden alle Autos mit einer solchen Kobaltkanone unwissend durchleuchtet. Welche Dosis ich da wohl insgesamt abbekommen habe bei meinen vielen Berlinfahrten?

Und ganz in meiner Nähe liegt eine Fabrik, die den gesamten Reaktormüll einschmelzen wird. Was werde ich da wohl noch an Risiko zu erwarten haben, noch lange, wenn alle Reaktoren bereits abgeschaltet sind? >Was dem einen sein` Freud` ist dem andern sein Leid

"Also da gibt es schon eine gewisse Sicherheit, natürlich immer nur, soweit der Mensch unfehlbar und nicht korrupt ist."

Das ist der Knackpunkt:
Der Mensch ist weder unfehlbar noch frei von Korruption. Das dürfte unbestritten sein.
Man kann nachrecherchieren wieviele Störfälle es bereits an welchen Standorten gab, wobei es sich hier um die bekannten handelt. Es ist auch bekannt, dass man eben nicht der Meldepflicht nachkommt bzw. diese umgeht durch Tricks und Winkelzüge. Ich habe hier grundsätzlich kein Vertrauen. In Japan ist sehr geschlampt worden, in Deutschland wird es nicht anders aussehen.
Unlängst sah ich eine kleine Doku über die Fusion. Eine Technologie, die alles andere als ausgereift ist, von Ungefährlichkeit war keine Rede.
Wieviel der Rückbau eines Kernkraftwerkes kostet und wie lange dieses dauert, war unlängst im Fernsehen zu sehen: zig Milliarden und 10 Jahre sind nichts...!!!. Die Restmülllagerung bleibt ungeklärt.
Für mich gibt es kein Argument für die Atomkraft.
Der Ausstieg aus der Atomkraftgewinnung ist und bedeutet keinen Verzicht auf Fortschritt. Ganz im Gegenteil! Darüber hinaus sehe ich darin Verantwortungsbewusstsein für nachfolgende Generationen.
Wenn man sich in Deutschland endlich mit ganzer Kraft den ALTERNATIVEN für die Atomkraft zuwendet, auch Einsichten generiert, mit Energie sorgsam umzugehen,also zu sparen und nicht zu vergeuden, dann bedeutet das für mich Fortschritt.
Nein, man muss keine Panik oder hysterisches Reagieren provozieren. Das ist immer wenig dienlich aber die Verharmlosung und Vertuschung von Gefahren ist auch nicht verantwortbar.
Die Atomkraft ist kein "Teufelszeug", sie ist von Menschen erschaffen, um Profite zu erzeugen und natürlich auch vom Öl unabhängig zu sein. Profite kann man damit in ungeheurem Ausmaß machen, wenn halt für die Entsorung des Restmülls nicht der Betreiber zuständig ist. Geschickt eingefädelt!

Sicher gibt es friedliche Nutzungen in medizinischen Bereichen, meine Mutter wurde früher auch mit der Cobaltkanone beschossen, sie leidet heute noch nach 50 Jahren an den Folgen. Man hat ihr allerdings damit vermutlich das Leben gerettet.
Ich vergleiche allerdings den medizinischen Einsatz von Strahlungen nicht mit einem AKW.

Auch ich sehe gewisse Gefahren – aber keinen Grund für Angst und Panik. Das sind schlechte Berater und machen nur krank! Zudem wird nicht bei jedem AKW-Störfall Strahlung frei, sondern eher sehr selten und dann auch nur wenig, was leider immer dramatisiert wird.

Zudem muss jeder Störfall gemeldet werden, und die AKW`s werden von außenstehenden (nicht internen) Personen kontrolliert bzw. überwacht. Also da gibt es schon eine gewisse Sicherheit, natürlich immer nur, soweit der Mensch unfehlbar und nicht korrupt ist.

Andere Formen der Energiegewinnung machen auch Probleme, von der elektromagnetischen Strahlung neuer Stromtrassen für Windparks bis hin zur Vermaisung der Felder für Biomasse. Von der moralischen Seite der Verbrennung und Versprittung von Getreide ganz zu schweigen.

Und wer weiß schon, dass ein einziges Windrad auf einem Sockel aus rund 1500 Kubikmeter Beton und 180 Tonnen Stahl steht, der ca. 30 Meter tief im Erdreich versenkt ist, was bei einem Rückbau rund 150.000 EURO kostet. Vom Energieaufwand für die Herstellung des Materials ganz abgesehen.

Warum keine (Kern-)Fusionskraftwerke? Da gibt es keinen strahlenden Abfall, keinen Gau und auch keine giftigen Rückstände. Warum nicht die T-Kerntechnik, ohne jegliche Gefahr eines Gaus und mit nur geringem strahlenden Müll. Nur Deutschland wird all daran wohl nicht mehr teilhaben, wenn wir uns jedem Fortschritt verweigern und offensichtlich in eine Sackgasse laufen.

Vielleicht schaut mal jemand in mein Buch „Das Märchen vom ewigen Wachstum“. 24.03.2011

und dennoch werde ich den Verdacht nicht los, dass die Gefahr, die mit dieser Atomkrafts-Energiegewinnungsform einher geht, damit verharmlost wird.
Dass es Strahlung vielfältigster Art auf Erden gibt und andere zahlreiche Gefahren, ist bekannt. Damit ist allerdings nicht gerechtfertigt, dass der Mensch zusätzliche unbeherrschbare Gefahrenpotenziale schafft, von der Endlagerung des Restmülls ein mal ganz zu schweigen, die bis heute nicht befriedigend geklärt ist.
Dazu kommt, dass die AKW's generell in privater Hand befindlich sind. Von einer wirklichen Kontrolle der Vorschriften kann man hier kaum sprechen, denn wie immer mehr bekannt wird, spart man an Sicherheit aus reiner Profitgier an allen Ecken und Kanten.
Noch schlimmer: Störfälle werden vertuscht! Auch in Japan. Warum wohl? Weil die Strahlungen, die auftreten können, so harmlos sind?
Die Atomlobby lässt Gesetze gestalten, Regierungen arrangieren das. Die Entwicklung alternativer Energiengewinnungsmöglichkeit wird eingeschränkt oder unterbunden.

Es ist für mich und zum Glück für immer größer werdender Kreise undenkbar und unerträglich mit dieser von Menschhand provozierter, lebensgefährlicher Energiegewinnung zu leben. Was muss denn noch passieren?

Nein, es tut mir leid, dieser Text beruhigt mich überhaupt nicht. Mag sein, dass es die Tage an Sachlichkeit mangelt, dennoch sehe ich die Diskussionsfreudigkeit und selbst die hastigen wahlorientierten Aktionen der Regierung als positiv an.
Ein Umdenken beginnt. Ich habe einen kleinen Hoffnungsschimmer.