Obwohl ich schon vor längerer Zeit gelesen habe, immer wieder zurückgekehrt bin, hat es nun gedauert, bis ich einen Kommentar abgeben kann.
Es fällt nicht leicht, etwas zu diesem Werk zu sagen, ohne in einfache Lobhudelei zu verfallen oder auch die eigene Betroffenheit kundzutun.
Natürlich ist es ein Buch, das einen in den Bann zieht, teilweise Wut und Schmerz empfinden lässt.
Aber es ist mehr.
Schon das Vorwort – beinahe... mehr anzeigen
Obwohl ich schon vor längerer Zeit gelesen habe, immer wieder zurückgekehrt bin, hat es nun gedauert, bis ich einen Kommentar abgeben kann.
Es fällt nicht leicht, etwas zu diesem Werk zu sagen, ohne in einfache Lobhudelei zu verfallen oder auch die eigene Betroffenheit kundzutun.
Natürlich ist es ein Buch, das einen in den Bann zieht, teilweise Wut und Schmerz empfinden lässt.
Aber es ist mehr.
Schon das Vorwort – beinahe poetisch anmutend geschrieben – macht betroffen, weil es unser ureigenes Wissen weckt, uns vor Augen führt, wie diese Welt "tickt".
Das bedrohliche, Traurige, Klagende dringt ein, was so oft weggedrängt, manchmal abgestumpft in uns schlummert lässt sich nicht beiseite schieben.
Betroffen machen auch Sätze wie "auf der anderen Seite....schien die Welt in Ordnung".
Es wird so deutlich, dass dies eben nicht der Fall ist.
Sehr passend auch Florians Gedicht und Eden's song.
Hier wird es spürbar, was Leben und Menschsein meinen kann.
Dann das Eintauchen in Khalils und Edens Geschichte, wo Leben bei dem Jungen doch Totsein bedeutet. Wie so viele Kindersoldaten hat er keine Wahl. Wir wissen um das Ausbilden von Kindern zu skrupellosen Kämpfern, die letztlich abstumpfen, bei denen es oft keinen Weg zurück gibt.
Doch hier ist es anders. Bei all dem Schrecken erleben wir beim Lesen Khalils Stärke, sich dem entgegenzustellen und eigentlich nur eines zu wollen: Menschsein und leben.
Wie schwer mag die Verbundenheit, die Eden auf beinahe mystische, unerklärliche Weise erlebt, auf dem Mädchen lasten!?
Der Autorin gelingt es hier durch die personale Erzählweise eine starke Verbundenheit beim Leser mit beiden Protagonisten zu erzeugen.
Beinahe entlastend dann die Einschübe des Geschehens auf beiden Seiten. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt ist, aber die Erzählweise wechselt und es scheint ein auktorialer Erzähler uns von allem zu berichten. Er nimmt die Perspektive der Eltern ein, der Ärzte, der Psychologen. Die Handlung wird vorangetrieben, in vielen Details berichtet und – ist es vermessen, dies zu sagen, angesichts des schweren Themas? – stellt sich durchaus spannend dar.
Ohne diese real anmutenden Einschübe wäre das Lesen auch kaum auszuhalten.
Was mir auch gefällt, ist das Bestreben der Autorin, immer wieder die Frage zu stellen nach dem, was Menschsein bedeutet, aufzuzeigen, wo es sich auflöst in Schrecken und Hoffnungslosigkeit.
Diese Verbundenheit zwischen Khalil und Eden erklären zu wollen, erübrigt sich für mich in diesen Moment, an dieser Stelle. Eingebunden in das doch unerklärliche Universum kann es hier nicht darum gehen (für mich) Leben verstehen zu wollen, sondern vielmehr darum, es leben zu dürfen.
"You don't need a reason" – so sollte es sein.
Ein starkes Buch, das betroffen macht, aber auch Inneres, das verschlossen ist, zu öffnen vermag.
Wo liegt unsere Chance, frage ich mich wieder und wieder.
Vielleicht gar nicht einmal in der Wut, der Betroffenheit, des Auflehnens, sondern in jenen Schwingungen, die wir nur wahrnehmen können, wenn wir "sehenden Herzens" durch die Welt gehen.
Ich werde weiterlesen, vielleicht auch zu anderer Sichtweise gelangen, zumindest werde ich mich einlassen.
Ich weiß, dass mein Kommentar sehr emotional ist, vielleicht gelingt mir abschließend auch noch eine Stellungnahme aus größerer Distanz.
Enya
Mein Wegweiser ist wieder da. Danke dir Phil. Mit dem momentanen Status von "Eden's Song" bin ich momentan nicht sehr zufrieden, was an dem Beginn des Kapitels "Ein Kreis schließt sich" liegt. Er macht mir Kopfzerbrechen, weil: Wenn ich dies in dem Stil weiter ausführe, wie das... mehr anzeigen
Mein Wegweiser ist wieder da. Danke dir Phil. Mit dem momentanen Status von "Eden's Song" bin ich momentan nicht sehr zufrieden, was an dem Beginn des Kapitels "Ein Kreis schließt sich" liegt. Er macht mir Kopfzerbrechen, weil: Wenn ich dies in dem Stil weiter ausführe, wie das Kapitel beginnt, dann wäre das a) der dritte Schreibstil und b) liest sich bisher zumindest für meine Begriffe eher langweilig. Dass Marvin Beard eine Schlüsselfigur ist, hast du ja schon erkannt. Er gehört im entferntesten Sinn zu Adeela.
Ich werde mir dein neues Posting ein paar Mal durchlesen, weil ich denke, dass mir dadurch wieder neue Wege einfallen werden. Einer ist mir heute Nacht eingefallen, zwischen Schlafen und Aufstehen. Muss ihn nur noch umsetzen. Den Artikel des Magazins "An Artist's World" hast du gelesen?
Er beinhaltet den Schlüssel zum Schlüsselkästchen.
:-)