dein großartiges Verdienst.
Für mich allerdings ist viel interessanter als die Rede des Abiturienten (abgeschenkt!) der Identitätswirbel des braven Lateinlehrers, der auf wundersame Weise auf die Aufzeichnungen des Arztes Prado stößt. Prado, dem Bieri/ Mercier seine eigenen Einsichten so kunstvoll einflüstert, dass sie sich umstandslos an den Leser weitergeben, notiert unter der Überschrift "Ich wohne in mir wie in einem... mehr anzeigen
dein großartiges Verdienst.
Für mich allerdings ist viel interessanter als die Rede des Abiturienten (abgeschenkt!) der Identitätswirbel des braven Lateinlehrers, der auf wundersame Weise auf die Aufzeichnungen des Arztes Prado stößt. Prado, dem Bieri/ Mercier seine eigenen Einsichten so kunstvoll einflüstert, dass sie sich umstandslos an den Leser weitergeben, notiert unter der Überschrift "Ich wohne in mir wie in einem fahrenden Zug":
Ich bin nicht freiwillig eingestiegen, hatte nicht die Wahl und kenne den Zielort nicht. Eines Tages in der fernen Vergangenheit wachte ich in meinem Abteil auf und spürte das Rollen. Es war aufregend, ich lauschte dem Klopfen der Räder, hielt den Kopf in den Fahrtwind und genoß die Geschwindigkeit, mit der die Dinge an mir vorbeizogen. Ich wünschte, der Zug würde seine Fahrt niemals unterbrechen. Auf keinen Fall wollte ich, daß er irgendwo für immer hielte.
Diese kleine Passage enthält für mich mehr existenzielle Substanz als die etwas geschwätzige Rede eines frühreifen Kerlchens.
LG
Cassy