Hallo Andreas,
da Dir an ehrlichen Kommentaren gelegen ist, möchte ich mich mal ein bisschen mit Deinen Texten befassen (so sie denn frei verfügbar sind).
Also: Titelbild ist vermutlich ein eigenes Foto, da kein Copyright-Hinweis. Hübsch. Passt schön.
Titel ist kurz und knackig, finde ich immer gut.
Äußere Form des Textes: "Sie wollte fliegen" zieht sich durch, unübersehbar.
Sprachlich: Dass Du mit Worten spielen kannst, ist... mehr anzeigen
Hallo Andreas,
da Dir an ehrlichen Kommentaren gelegen ist, möchte ich mich mal ein bisschen mit Deinen Texten befassen (so sie denn frei verfügbar sind).
Also: Titelbild ist vermutlich ein eigenes Foto, da kein Copyright-Hinweis. Hübsch. Passt schön.
Titel ist kurz und knackig, finde ich immer gut.
Äußere Form des Textes: "Sie wollte fliegen" zieht sich durch, unübersehbar.
Sprachlich: Dass Du mit Worten spielen kannst, ist ebenso unübersehbar. Du zauberst viele mehr oder weniger bunte Bilder in meinen Kopf. Manchmal kommen die Bilder so geballt, dass mein inneres Auge fast nicht mehr nachkommt. Will sagen: Vielleicht wäre es leichter (im Sinne von luftiger), wenn ein oder zwei Adjektive weniger vorkämen. Meinetwegen so was wie "der tiefste Ozean der vollkommenen Finsternis". Ja, klar, klingt schön und ergreifend, aber ist fast schon ein bisschen viel des Superlativs.
Inhaltlich: Mmh... Offenbar ging es da den anderen Leser ähnlich wie mir, dass man ein wenig in der Deutung herumstochert. Offensichtlich ist, dass es nicht um das geht, was die blanken Worte aussagen, sprich: Da sitzt wohl nicht wirklich jemand/etwas auf dem Baum.
Aber was dann?
Erster Absatz: Sie brennt vor Sehnsucht danach, sich zu entfalten. Okay, nachvollziehbar, auch wenn nicht völlig klar wird, wonach sie sich sehnt. Freiheit? Ja, aber auch Freiheit ist ein undefinierter Begriff und bedeutet für jeden etwas anderes.
Zweiter Absatz: Sie sieht IHN, der so ins Grübeln versunken ist, dass er nichts mehr wahrnimmt, vor allem nicht, wie es ihr dabei geht. Okay, auch nachvollziehbar. Kenne solche Typen. Wenn man mal annimmt, dass es wirklich um ein Paar geht, das in einer Beziehung feststeckt, die nicht so läuft, wie sie sich das wünscht, und aus der sie raus will. Oder die sie zumindest ändern will.
Dritter Absatz: Bei den "innigen Schwestern" komme ich etwas ins Schleudern. Sie wartet darauf, entfliehen zu können, wie es ihre "Schwestern" tun, um ihn zu erretten. Also falls es um eine Beziehung geht, hat sie zumindest die Hoffnung, noch was retten zu können, was erfreulich ist. Aber wer sind die Schwestern? Wirklich andere Menschen, die ein ähnliches Schicksal haben wie sie? Oder sind es andere Seiten ihrer eigenen Person?
Vierter Absatz: Sie würde die unheimlichste sein und die schönste.
Tja, und da hab ich mich gefragt, ob es doch um etwas völlig anderes in Deiner Geschichte geht? Ich hatte zum Beispiel den Gedankenblitz, es könne um eine Drogenkarriere gehen, und die Schwestern sind die verschiedenen Möglichkeiten, durch Suchtmittel den eigenen Verstand auszuschalten, und die unheilvollste schließlich bringt ihm den ewigen Frieden. Goldener Schuss oder so.
Oder geht es doch (nur) darum, dass sie, wenn er ihr ihre Freiheit lässt, zu ihm zurückkehren wird, und dann wird ihre Beziehung besser, leidenschaftlicher sein als alles, was er bisher erlebt hat oder sich vorstellen kann?
Tja, Andreas. Wie die anderen Kommentatoren bin ich durchaus begeistert von deinen Wortgemälden. Aber irgendwie bleibt ein unbefriedigtes Gefühl zurück, da ich nicht genau verstehe, worauf Du hinaus willst.
Kannst natürlich gerne sagen: Das war Absicht! Und ich akzeptiere das.
Alina.