1. Manchmal genügt ein solches ehrliches Innehalten, um sich einzugestehen: "Mir bleibt nicht mehr viel", sich gleichzeitig aufzuzählen, was es alles noch zu entdecken gibt, auch wenn man nicht weiß, wohin der nächste Schritt gehen soll. Mit den Jahren werden wir unsicherer, hilfloser und abhängiger von einem "Haltbaren". Viele sträuben sich gegen das vermeintliche Grau einer alltäglichen Gewohnheit, doch gerade in ihre... mehr anzeigen
1. Manchmal genügt ein solches ehrliches Innehalten, um sich einzugestehen: "Mir bleibt nicht mehr viel", sich gleichzeitig aufzuzählen, was es alles noch zu entdecken gibt, auch wenn man nicht weiß, wohin der nächste Schritt gehen soll. Mit den Jahren werden wir unsicherer, hilfloser und abhängiger von einem "Haltbaren". Viele sträuben sich gegen das vermeintliche Grau einer alltäglichen Gewohnheit, doch gerade in ihre können wir Vertrautes finden. - Ja, "da kommt noch so viel". Bloß: Die Ausrede "Hab keine Zeit" gilt nicht;-) Denn wir "haben" Zeit in Hülle und Fülle, wir brauchen nur Prioritäten zu setzen und auch mal Nein zu sagen zu Dingen/Ansprüchen und Erwartungen von außen, die uns von dem abhalten, was uns "ausmacht". - Blau ist meine Lieblingsfarbe, das Gemälde mit halbem Gesicht, bei dem die andere Hälfte den Blick zu verloren haben scheint, gefällt mir in seiner Tiefe unglaublich gut, weil es eine wohltuende Distanz darstellt zum lauten, oft viel zu nahen Außen der Welt - hier durch verschlingenwollende Wogen angedeutet, die manchmal zu nah kommen und einen mit sich zu reißen drohen. - Und doch ist der Kopf noch halb über Wasser, so daß er mit einem (blauen) Auge nach einem Ufer Ausschau halten kann:-)
2. Ein feuriges Rot scheint sich selbst verzehrend durch ein nicht enden wollendes Auf und Ab zu winden, das keine Ruhe bekommt, weil es sich als fremdbestimmt erfährt - so "lese" ich die schwarzen Schattengestalten, die den Blick fürs Weite zu versperren scheinen und nur wenig Licht ins Dasein eines rastlosen Menschen wirft, der sich und eine Hoffnung fast verloren glaubt, obwohl er anpackend und zielstrebig nach vorn schaut, kann er einem Zukünftigen nicht mit Gelassenheit entgegensehen, vielleicht weil das Festhalten an einem bestimmten Ziel ihn die Möglichkeiten, die sonst noch ein Leben bereichern, kaum wahrnehmen kann. - Ein unruhiges Bild, ein beinahe aggressives Rot, dem zwar viel Glut innewohnt, die aber kein Ventil zu finden scheint.
Gegensätzliche Stimmungen, die Du hier sehr stark und wirkungsvoll eingefangen hast.