Zwischen uns liegen 15 Jahre und eine etwas andere Welt. In meiner eigenen Pubertät war nichts mehr mit Petticoats. Da waren Hotpants angesagt. Auch wenn ich figurmäßig keine tragen konnte.
Die Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit deines Vaters waren in dieser schwierigen Zeit wohl noch der fehlende Tropfen auf dem heißen Stein. Sehr informativ jedenfalls für uns Leser.

LG Ute

Ein sehr interessanter Beitrag. Rocken Roll und Petticoats, ja das war kurz vor meiner Teeniezeit. Aber viele Eltern schüttelten auch bei uns immer noch uns verständnislos den Kopf. Anstatt lesen Handarbeiten? Das geht ja gar nicht. Bin froh, dass das nie von mir verlangt wurde. Über den Krieg habe ich oft mit meiner Mutter gesprochen. Schade, dass dein Vater nicht darüber reden wollte.
LG: Heidrun

Ach Dora - schön, Deine Erinnerungen zu lesen. Bei mir waren all die Dinge, die Du beschrieben hast, natürlich auch noch dabei. Aber dann wäre mein Buch zu lang geworden - ich werde dieses wohl im Nachhinein noch ergänzen. Mit 14 habe ich versucht, meine Sippschaft auszufragen, was sie denn wohl in der Hitlerzeit getrieben haben. Eisernes Schweigen!!!
Dokumente, die mein Großvater in einem Bücherschrank versteckt hatte, fand ich natürlich und war stocksauer auf ihn. Von meinem Vater habe ich einiges erfahren, weil er mit 16 eingezogen und schnell verletzt wurde. Mein Stiefvater wurde mit 17 eingezogen, rechter Arm und linkes Bein ließ er im Lazarett - aber es war alles tabu -

Der Stars und Sternchen der damaligen Zeit habe ich genauso "gehuldigt" und die Musik - wunderbar.
Das war eine tolle Lektüre ... LG Gitta

Ja, das waren turbulente Zeiten in jeder Hinsicht! Toll, dass Du all diese Stars von damals hautnah erleben durftest! Petticoats und Caprihosen habe ich auch geliebt und Rock 'n Roll sowieso. Obwohl ich fast 10 Jahre jünger bin als Du, kommt mir das alles sehr bekannt vor. Anne Frank mussten wir in der Schule lesen. Das Buch hat mich ebenfalls sehr beeindruckt.
Nur diese Diskussionen mit den Eltern hatte ich nicht. Sie haben von sich aus erzählt, was sie damals erlebt haben und das war anders als bei Dir, weil sie auch jünger waren.
Sehr interessant beschrieben!

Ich glaube, dass dein Vater von den Machenschaften der Nazis keine Ahnung hatte, wir hatten alle keine Ahnung, wir Kinder sowieso und die Eltern ahnten nur, dass da etwas lief . Nur wenige waren eingeweiht. deswegen hättest du mit deinem Vater nicht streiten müssen. Die meisten die heute darüber reden, haben ihre Kenntnisse aus Lehrbüchern.

Deine Zeit kenne ich nur aus Erzählungen und Filmen, doch auch ich war von den James Dean Filmen ebenso von Elvis begeistert. Die Aufarbeitung der Nazizeit konnten und wollte dein Vater nicht mit dir diskutieren, weil er seine Familie durchdringen wollte, zudem H. hat ja Arbeitsplätze geschaffen, nur wieso und warum, dass hat doch damals die wenigsten interessiert. Denk auch an die Gleichschaltung. Sicher sehen wir diese Geschichte heute anders. Damals haben die wenigsten hinter die Fassade geschaut und begriffen, leider.
Eine wunderbare Erzählung, die ich sehr gern gelesen habe.
Liebe Grüße Manuela

Liebe Dora,
so unterschiedlich und doch so ähnlich war unsere Teenagerzeit.
All die Künstler, welche Du aufgezählt hast, hätte ich auch sehr gerne kennen gelernt.
Maria Schell, Curt Jürgens, den meine Mutter nicht mochte, wegen seiner ganzen Frauengeschichten, der für mich aber bis heute, einer der großartigsten Schauspieler ist, den es je gab. Tja, James Dean, der bis heute und wohl auch bis in alle Ewigkeit ein Jugendidol bleiben wird.
Dann der Rock'N`Roll. Als ich jung war, gab es das Rock`N`Roll Rivivell. Die Jungs, mit ihrer zurecht geföhnten Tolle, fand ich lächerlich, aber die Mädels in ihren Pettycoats fand ich dagegen sehr Sexy, wohl, weil sie darin so Fiminin wirkten.
Anne Frank, ja, dass habe ich damals auch gelesen und überhaupt alles, was mit dem teil der Dunkelsten Deutschen Geschichte zu tun hatte.
Viele meiner Verwandten waren auch Involviert in diesem menschenverachtendem System. Doch fragen zu stellen, hatte ich mich nie getraut, aus Angst davor, zu viel zu erfahren um dann noch einen teil meiner Familie in ihnen sehen zu können.
"Grün ist die Heide". Dort, wo dieser Film gedreht worden ist, bin ich zu Hause. Der Schafstall in dem Film, steht heute noch und ist seit vielen Jahren unter Denkmalschutz, wird aber noch immer voll genutzt, um die Heidschnucken unterzubringen, wenn das Wetter mal nicht so will.
Ich danke Dir für Deine Erinnerungen !
Liebe grüße
Ralf

Da haben wir ja eine große Gemeinsamkeit, liebe Dora: die Liebe zu Büchern und somit bist du sicher auch heute noch ein "Bücherwurm".
Kinobesuche waren so gut wie nie erlaubt. Am Sonntag gingen wir mit den Geschwistern und Vater im Wald spazieren. Selbst Catarina Valente wurde als "Schrei-Marie" sofort am Radio abgestellt, wenn Vater hereinkam. Da hörten wir dann Klassik. Heute höre ich "trotzdem" am liebsten Bach, Mozart, Vivaldi,Telemann.
Alles Verbotene ( Milchbar, Rock, usw. ) ware nur möglich, wenn ich eine Freundin vorschob, wo ich übernachten durfte, was auch nur sehr selten erlaubt wurde.
Was heute so alles schon 15jährigen erlaubt wird, war damals undenkbar.
Sicher war das übertrieben aber die heutige Jugend und ihre "Süchte" sind leider auch nicht das richtige.
Herzlichst
Annelie