Mein erster Kommentar scheint verloren gegangen zu sein. Also, am ersten Text imponiert mir die schlagfertige Bemerkung am Schluss. Ich finde es auch gut, dass die Situation überhaupt festgehalten wird. Sympathischer als die Brauchtumspflege während des Bombenkriegs ist mir allerdings die friedliche Idylle der Nachkriegszeit. Im Grunde kann ich die Einstellung deiner Mutter nicht nachvollziehen. Obwohl ich sonst oft empfindlich bin, hat mich dieses Beobachten aus dem offenen Fenster heraus nie gestört. Es zeigt Interesse für die Umgebung, ist aber in keiner Weise belästigend. Auf Reisen tue ich es manchmal auch, um die fremde Umgebung besonders intensiv auf mich wirken zu lassen. - Arno Abendschön -

Das "im Fenster liegen" war eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen unserer Nachbarin damals in den 1950er Jahren. Sie wußte alles, ich bin sicher, dass ihr nichts entging. Die Erinnerung an sie blieb sympathisch, weil sie "nebenbei" besorgten Eltern immer berichten konnte, in welche Richtung und mit welchen Vorhaben die Sprösslinge entschwunden waren. Es konnte passieren, dass sie auch quer über die Strasse zu einer anderen Nachbarin mit gleicher Fensterhöhe sprach, aber immer nur ganz kurz. Und bösen Tratsch hat es nie von ihr gegeben.

Herrlich, der Nikolaus Ohneschwanz in den Kriegszeiten... :-)