Frisch verzahnt und gepfropft fließt sie aus deiner Feder, da wird nichts zusammengespaxt, was nicht zusammengehört. Am Ende deiner Erzählung musste ich mich zusammenreissen um nicht auf der gegenüberliegenden Seite nach der Pointe zu lunsen. Dank dir für die hochwertige Unterhaltung.

Auch über den Tod hinaus. Ich muss gestehen, ich bin auch bis zum Schluss im Dunkeln getappt, was das gute Stück angeht, an dem der Meister da mit so viel Hingabe arbeitet. Dann habe ich mich gefragt, warum es denn eingeäschert werden muss, wenn es doch so haltbar gezimmert wurde, dass es dem Zahn der Zeit unter der Erde sicher einige Zeit widerstanden hätte. Aber dann gab ich mir darauf gleich selber die Antwort, dass der Gedanke an einen langsamen Zerfall der werten Dame garantiert ein Gräuel gewesen wäre - also besser sofort verheizen, wie sie es mit dem Stuhl mit der gebrochenen Strebe vorgehabt hatte.
Eine sehr schöne und stille kleine Geschichte, die wie so oft von beeindruckendem Fachwissen zeugt.

egal, wunderbar geschrieben, hatte bis zum Ende auch wirklich keine Ahnung... naja, das nennt man dann wohl "gekonnt" ...! - Wirklich sehr gefühlvoll und ergreifend.

schöne Geschichte, wunderbar erzählt. Herzlich, menschlich. Danke für den Einblick in die Gedanken und das Schaffen von Meister Gropius.

Vor einiger Zeit habe ich durch Zufall einen ähnlichen Meister des Schreinerhandwerks kennengelernt.

Ich musste eine gemauerte Fensterbank abreißen lassen, weil die Mehrheit der Eigentümergemeinschaft sich für neue Fenster entschieden hatte.
In meiner Trauer, diese wunderschöne, wohl ansonsten ewig bestehende FB wegzumachen, traf ich auf diesen Meister.
Er ist etwa 60jährig, hat nur noch 7 Finger, klein u. von gemütlichem Körperumfang. Er hörte sich meine Klage an, kam, sah sich bei mir um, nahm ganz kurz Maß u. sagte, er würde sich melden.

Um es kurz zu machen: nach 2 Wochen rief er an und bat mich zu kommen. Ich stand in seiner Werkstatt vor einem neuen vierteiligen Regal, das der Höhe der Fensterbank entsprach. In abgestuften Höhen, noch einem mittleren Brett für Bücher u. CD's und - durch die jeweiligen Einzelteile- von den Fensterscheiben, die bis zum Boden gehen u. hin und wieder hinter dem Regal geputzt werden müssen, dann weggerückt werden können.
Das Ganze war so schön u. genau meinem Geschmack entsprechend gearbeitet, dass ich erst einmal stumm vor Staunen da stand.
Wir hatten kaum miteinander gesprochen, er hatte gesehen, wie ich zufrieden bezw. glücklich sein würde, über diese Lösung.
Ich fiel dem Meister freudestrahlend um den Hals u. konnte nur sagen: "wie haben Sie das so schnell herausgefunden, was ich wollte?!"
"Ich habe mir Ihre Wohnung angesehen und da war mir klar, was Sie trösten könnte!"

Ganz ähnlich dem Meister, den du in deiner vorzüglichen Erzählung vorgestellt hast!

Solche Meister gibt es tatsächlich auch heute noch!

Herzlichst
Annelie

und am Ende ist das Beste nur gut genug ...

der mehr Nachdenklichkeit auslöst, als er vermuten lässt. Besonders schön: der kleine Einblick in die Handwerkskunst.

Liebe Grüße
Pika

Für mich perfekter Schreibstil mit einer genialen Pointe.
Wunderbares entspanntes Lesen.
LG Harry

durch perfekte Erzählkunst besticht.
Schön, sie hier zu lesen und ich mag sie sehr gern!
Schönheit ist leider vergänglich, etwas, was man lernen muss zu akzeptieren, sonst wird das Leben irgendwann unerträglich.
Man darf bei allem Streben nach Perfektion nicht vergessen zu leben!
Viele Grüße, Gabi.

über die Beständigkeit und darüber, dass eben nichts von Bestand ist und schon gar nicht das Leben.
Dein kleiner Exkurs in eine Schreinerwerkstatt und die handwerkliche Kunst in Verknüpfung mit dieser Geschichte, hat mir super gefallen :)

Liebe Grüße
Iris