Ja, liebe Dora - die sind neu - Du weißt ja inzwischen, dass ich mich jedesmal auf die Pirsch begebe, um auch bildlich einen Eindruck von dieser Zeit zu vermitteln.... lG Gitta

Ja, inzwischen weiß ich es (lach)
Liebe Grüße Dora

Es ist wohl so. Dora, dass die Alten Leutchen, die noch im Krieg zur Schule gingen, heute fast alle über 80 Jahre alt sind und es gibt nur noch wenige, die darüber auch schreiben. Die meisten können das aus Altersgründen nicht mehr. Mit uns wird das Wissen und die Erfahrung dieser Jahre mal untergehen, wenn es nicht einige, die noch fit genug sind, manches davon auf schreiben. Aber so ist es eben. Jede Zeit hat ihre eigene Geschichte, und die geht dann mit den Menschen dieser Zeit unter und es beginnt wieder eine neue Zeit, mit einer eigenen Geschichte. Das ist der Lauf der Welt!

Und genau deshalb, liebe Alke - ist es soooo wichtig, das dieses Erinnerungsgut unbedingt festgehalten und aufgeschrieben wird - so wie Du es jetzt hier getan hast - und auch Dora, Anneliese, Annelie usw. - ich versuche es ja auch, soweit es geht, die Vergangenheit ab 1943 irgendwie fest zu halten, zumindest das, an was ich mich erinnere...
Der Lauf der Welt wird sich dadurch nicht ändern und das ist auch gut so und als junger Mensch hat man auch nur sehr selten Interesse - hatte ich bis 40 auch nicht....

Danke, Enya. Auch für die Berichtigung des Namens "Förderschule" Du siehst, auch meine Kinder sind bereits dem Schulalter entwachsen. zu deren Schulzeit kam nämlich der Name Sonderschule in Gebrauch ;0)
Ja, es war eine wilde Zeit damals gegen Ende des Krieges und die Jahre danach. Es ist ganz klar, dass diese Erlebnisse meine ganze Generation geprägt haben. Denk nur mal daran, wie viele Töchter sich wundern, dass es ihren Mütter bis heute schwer fällt ein Stück Brot in den Mülleimer zu werfen. Wir hatten eben zu Nahrungsmitteln ein ganz anderes Verhältnis. Überhaupt, das Verständnis für Werte ist ein ganz anderes. Mit der Wegwerfgesellschaft können sich die Alten meiner Generation wohl in den meisten Fällen nicht so gut anfreunden. Ich halte das für eine der positiven Merkmale, die wir sicher der Prägung durch die damalige Notzeit zu verdanken haben

Das sehe ich auch so.
Obwohl ja nach dem Krieg geboren, wurde ich ganz im Sinne erzogen, nichts zu verschwenden, schon gar keine Lebensmittel. Das war mir sehr einsichtig, denn auch wir hatten nur wenig.
Im Laufe der Jahre bekam aber auch ich ein anderes Verhältnis zu manchen Dingen. Es gab ja im Überfluss.
Ich konnte lange nicht verstehen, warum Eltern und Schwiegereltern sich von so gar nichts trennen mochten.
Auch wenn wir heute versuchen, den Kindern ein wenig von diesen alten Werten rüber zu bringen, ist es doch schwer.

Das eigene Erleben hat einfach geprägt und ja, in gewisser Weise gibt es sogar positive Auswirkungen.

Es ist ja eigentlich gut, wenn die Schüler die nach uns kamen all diese Dinge nicht erleben mussten, die unseren Alltag geprägt haben. Krieg ist eben doch keine "Endlösung" von politischen Problemen. Er schafft erst Probleme, die dann von anderen gelöst werden müssen. Danke fürs Lesen und Deinen Kommentar.

Danke, liebe Uschi für Lesen und Kommentar. Nun, das Eigenartige ist, wenn man als Kind in eine solche Zeit hinein wächst, nimmt man es gar nicht so schlimm wahr. Es ist einfach normaler Alltag. So schlimm sich das auch im Nachhinein anhören mag. Gerade deswegen denke ich, ist es so wichtig, dass wir Kriegskinder von einst unsere Kindheitserinnerungen der heutigen Generation aufschreiben. Nicht um uns damit zu brüsten, sondern damit es in Erinnerung bleibt, was Krieg für Kinder bedeutet. Als Mahnung so zusagen. Für Menschen, die leider all zu häufig Konflikte mit Waffengewalt lösen wollen.