Manchmal bin ich erstaunt, wie stark ich in meinen Gewohnheiten stecke. François-René de Chateaubriand, französischer Schriftsteller, Begründer der literarischen Romantik in Frankreich, meinte; „Wäre ich Narr genug, noch an das Glück zu glauben, so würde ich es in der Gewohnheit suchen“. Na gut.
Und schon hat sich eine schöne Gewohnheit entwickelt: Die Gewohnheit meine Eindrücke zu den Veröffentlichungen des „atelierfenster´s“... mehr anzeigen
Manchmal bin ich erstaunt, wie stark ich in meinen Gewohnheiten stecke. François-René de Chateaubriand, französischer Schriftsteller, Begründer der literarischen Romantik in Frankreich, meinte; „Wäre ich Narr genug, noch an das Glück zu glauben, so würde ich es in der Gewohnheit suchen“. Na gut.
Und schon hat sich eine schöne Gewohnheit entwickelt: Die Gewohnheit meine Eindrücke zu den Veröffentlichungen des „atelierfenster´s“ hier kund zu tun.
Ich wollte über Kunst schreiben:
Also das mit der Kunst ist vielleicht so wie Herbert Achternbusch meint: „Kunst kommt nicht, wie der Kulturminister meint, von Können, sondern von Kontern. Aber es kann auch von Kunsthonig kommen.“ Und ich will mich auch nicht vom Deutschen Kritikerverband (AICA) - das sind die, die z. B. die Documenta bewerten - ins dunkle Eck abdrängen lassen, dorthin, wo die Konservativen hausen, die Reaktionäre, die Elitisten. Nein, möchte unbefangen über unterschiedliche Kunstbetriebsamkeiten schreiben, denn draußen ist es Grau in Grau, doch in mir tobt die Farbensau (grau ist bunt!). Und schon wartet das Neue an der Türe… ob es der Winter ist?
Da kommt dieses Mal so ein Themenbuch mit dem Titel MALEN aus der Künstlerschmiede ATELIERFENSTER sogleich mit wichtigen Zitaten (und übrigens mit einem riesig gelungenen Coverbild). Ich staune.
Und wie zufällig sind die Werke malerischen Schaffens ins Büchlein eingestreut – doch sind sie es eigentlich, die Beachtung heischen. Von der Salzweise am Watt, der toskanischen Landschaft, dem Frauenschuh, der Straßenszene in Rom, eine Collage, Blüten und Blumen in schrillschillernden Farben und noch, und noch und noch…
Und dann die vielen klugen Kommentare, Geschichtchen, textuellen Positionen: Alles ist so wahr und trifft den Kern; ES IST EINE LUST SCHÖPFERISCH TÄTIG ZU SEIN (diese brotlosen Kunst?)! Aber natürlich ist es das ja nicht nur, es geht um etwas ganz Anderes. Nein, nicht um die Freizeit auszufüllen, da ist auch die Rede von der Kunst des seelischen Ausdrucks. Die Inspiration ist so wandelbar und doch gleich; packt es den einen Künstler in den Südstaaten US-Amerikas, so hat es den anderen in Paris geschnappt, der eine kann sich an den Formen und Farben der großen Kunstwerke erfreuen, der andere bezieht seine Inspiration aus dem Betrachten kahler, weißer Kalkwände in Schlössern und Burgen und nicht ohne Stolz weiß ein anderer; „…jetzt kriegt es doch ein Gesicht.“ Und so ist das, bei der Hingabe an eine Sache; Traum und Wirklichkeit in Einklang bringen… das macht die Entstehung eines Kunstwerkes aus, so eine andere Stimme.
Da malen sich engagierte Laien ihre Welt bunt und bleiben doch auf der Suche nach der eigenen Wirklichkeit.
Die Kunst kann uns einen schönen Sonntagnachmittag bescheren, sie kann für uns zur Existenzfrage werden, sie kann auch nichts weiter sein als ein Gegenstand der einem vertraut und deshalb lieb ist. All die einfachen, schöpferischen Dinge, die wir tun, sind etwas Wunderbares: Sie schaffen magische Momente, mit deren Hilfe wir ganz leicht etwas Glück, vielleicht unserer Heimat finden können, …vielleicht im ATELIERFENSTER?