Im nachhinein bin ich froh, daß mein Vater mich nicht nehmen konnte, auf eine neue MUTTER hatte ich echt keinen Bock. Und meinem Bruder hat es an charakter gefehlt. er wäre auch besser in Bünde geblieben, zusammen hätten wir das durchgestanden, aber unser Vater hatte ihn solange er lebte gerade noch im Griff. Mein Buch wird das nicht mehr erzählen, darum kann ich dir das schreiben, Gruß Anne

nein, in diesem "Elternhaus" konntest du nicht weiter bleiben. Es wäre immer schlimmer geworden. Vati konnte sich nicht mehr für dich einsetzen.
Am Schrecklichsten für dich, dass dein leiblicher Vater dich nicht aufnehmen konnte!
Aber wer weiß, wie die neue Frau in diesem kleinen Haus dich aufgenommen hätte?
Erst recht, weil du schon einmal geschrieben hast, was mit ihm kurz darauf passierte!
Frau Sorge hat sich um dich bemüht und sie hat ihr bestes versucht. Du hättest ihr noch die Sache mit den Konfirmationsge-
schenken, die diese Hexe für dich nicht herausrückte, erzählen sollen. Damit wäre Frau Sorges Bild von dieser "Mutti" perfekt gewesen!!
Leider bist du noch zu jung gewesen und eine Lehre, wo du auch hättest wohnen können, war leider nicht zu bekommen.
Nie hattest du bisher durch einen glücklichen Zufall eine Möglichkeit, Liebe und wirkliche Geborgenheit zu erfahren.
Wo du nun bist, ich zittere schon mit dir!!!
Wieviele Tränen hast du schon geweint, die dir erspart hätten bleiben können?!!!
Wenn, ja wenn.... es gibt davon so viele,
dass ich sie kaum zu zählen vermag!!!
Ich leide mit dir und nehme dich tröstend in die Arme!!!
Herzlichst
Annelie

Ich muß heute noch weinen wenn ich an Ilsabein und an meine Freundin Margot denke

Alles ist so tieftraurig - ich musste ein wenig weinen!!!
Konntest du wenigstens der Frau Sorge als sie dich abholte, noch von deinem Konfirmationsgeld berichten und dass es dir von deiner "Mutti" abgenommen wurde, du es aber nun zurückfordern würdest!
Es ist alles so unbegreiflich, wie du deine todtraurige Kindheit verbringen musstest!
Nur ein wenig Liebe - und du wärest ein glücklicher Mensch geworden!
Herzlichst
Annelie

Die Tischdecke hat jetzt meine Tochter Gudrun, ich habe sie am Ende geerbt und andere viele Sachen die ich ihr gemacht hatte. Bin kaum zum schreiben gekommen, bei mir ist es zu unruhig. Gruß anne

habe ich das Gefühl, dass es nicht gut für dich weiterläuft.
Die Tischdecke hätte ich nicht dagelassen, eher hätte ich sie im Garten verbuddelt!
Herzlichst
Annelie

richten als "Mutti" wohl von dir verbreitet hat!
Die Sache mit der Tischdecke ist schon wieder ein leuchtendes Beispiel für ihr schreckliches Verhalten dir gegenüber.
Das hast du hoffentlich der bald eintreffenden Fürsorgerin erzählt!
In diesem Haus gibt es keine Geborgenheit, keine Freude und kein gutes Leben für dich.
Egal, wo du hinkommst, schlechter kann es nicht werden!

Herzlichst
Annelie

Elfi hätte mich ja schon gern mitgenommen, aber ich war zu jung. l.G. Anne

was aus dir wird,geht nun sicher ein "Donnerwetter" auf dich herunter, weil dir keiner zuhört, keiner zu dir hält und "Mutti" mal wieder eine Gelegenheit siehst, dich herunter zu machen.
Ihren verlogenen und miesen Charakter zeigt sie ja deutlichst, bei dem Fall mit den Schulbüchern.
Unfassbar!
Beinahe hätte ich dir schreiben mögen, liebe Anne, du wärst am besten mit Elli ins Kloster gegangen. Dort hättest du wahrscheinlich alles erfahren, was du nie kennengelernt hattest: Liebe, Freundlichkeit, Respekt, dich selber kennengelernt, keine Ausbeutung und ständige Verachtung, verschiedene Arbeiten, wobei man festgestellt hätte, wo deine Begabungen liegen, Freizeit und Arbeit und weitere Bildung wären dir geboten worden.
Ich habe mehrfach mit dem Klosterleben Berührung gehabt und wenn ich nicht in jungen Jahren mich verliebt hätte, so würde ich aus meinen Lebenserfahrungen heute sagen: dort wäre ich vielleicht glücklicher, ruhiger und zufriedener geworden.
Aber alles ist einfach Schicksal und es ist nun nichts mehr zu ändern.
Herzlichst
Annelie

siehst du, das wäre bestimmt eine höchst interessante Geschichte geworden l.g
und ich glaube , dass einem das immer erst viel später wichtig ist, wenn man mehr Zeit hat und darüber nachdenkt