Leseprobe meines Thrillers, der demnächst als Ebook veröffentlicht wird
Daphne die Psychopathin:
Sam zuckte zusammen, als ihn die Stimme seines Freundes in die Wirklichkeit zurückholte. »Sorry, ich bin mit meinen Gedanken abgeschweift. Was sagtest du?« Der Oberkommissar sah Sam verdutzt an. Bisher war es so, dass Samuel nie den Faden verlor, wenn sie an einem Fall arbeiteten. Er spürte, dass sein Chef nicht ganz bei der Sache war. »Kann ich dir irgendwie helfen, Kumpel? Du siehst aus, als schleppst du ein riesengroßes Problem mit dir herum.« Wieder einmal bewunderte Sam die Scharfsinnigkeit, die Martin auszeichnete. Ihm konnte keiner so schnell etwas vormachen. Deshalb beschloss er, ihm von Daphne Hagedorns Einladung zu erzählen.
»Das ist nicht dein ernst, Sam. Du willst mit ihr zu einer Vernissage gehen? Ist dir nicht klar, dass sie eine Verdächtigte sein könnte? Du würdest die Ermittlungen gefährden, wenn es so wäre. In welchem Krankenhaus starb ihr Bruder? Sollte er ein Patient von Dr. Werner gewesen sein, haben wir sie zu befragen und du kannst nicht mit ihr ausgehen.« Wütend schlug Martin mit der Faust auf den überfüllten Schreibtisch und sprang auf. Unruhig wanderte er in dem Büro auf und ab, bis er schließlich zu der kleinen Anrichte ging, auf der die Kaffeemaschine stand. Er ließ sich einen Espresso heraus, schüttete drei Löffel Zucker hinein und trank ihn in einem Zug aus. Er knallte die Tasse auf die Ablage und drehte sich aufgebracht zu seinem Chef um. »Du weißt genauso gut wie ich, dass du einen riesengroßen Fehler begehst, wenn du dich mit ihr triffst, solange sie nicht von den Verdächtigen ausgeschlossen wird. Ich verstehe nicht, was mit dir los ist, Sam.« Der Hauptkommissar sprang genau so wütend auf, wie sein Kollege und trat nahe an Martin heran. Seine Stimme war eiskalt als er mit seinen Augen den Oberkommissar fixierte: »Sie ist weder eine Verdächtige noch haben wir irgendetwas gegen sie in der Hand. Ich werde mit ihr ausgehen, ob dir das passt oder nicht.« Martin erkannte, wie ernst es Samuel war. Er verstand nicht, was sein Freund an diesem eiskalten Luder fand. Für ihn war Daphne Hagedorn ein berechnender Mensch, der über Leichen ging um sein Ziel zu erreichen. Er dachte darüber nach, warum sie ausgerechnet mit Samuel auf die Vernissage gehen wollte und die Erkenntnis traf ihn völlig unvorbereitet. »Was ist, wenn sie sich an dich ran macht, um etwas über die Ermittlungen zu erfahren? Sollte sie die Täterin sein, wäre das ein cleverer Zug von ihr. Sie hat bei unserem Besuch in ihrer Villa bemerkt, wie du sie angeschmachtet hast.« Samuel wurde immer wütender auf Martin. Er ärgerte sich im Nachhinein, dass er ihm von der Einladung erzählt hatte. Auch wenn Martin eine Aversion gehen Daphne hatte, gab ihm das nicht das Recht, so mit ihm zu sprechen. »Ich denke, das Thema ist beendet. Ich will von deinem Schwachsinn nichts mehr hören«, knurrte er erbost. Er griff nach seiner Jacke, die über seinem Stuhl hing und schlug, als er das Büro verließ, die Tür hinter sich zu. Völlig perplex über den Wutausbruch von Sam, stand Martin in dem Büro und konnte die Reaktion seines Chefs nicht fassen.
hat mir auch sehr gut gefallen. wie ich sehe hast du meine Geschichte ebenfalls nominiert, auch dafür ein liebes Dankeschön :-)