Die Schuld, die du ansprichst, ist in der Tat höchst problematisch, wenn man bedenkt wie verantwortungslos, man mit den Ressourcen umgeht und welchen Raubbau man an der Natur betreibt, wie wenig Verantwortungslosigkeit wir dabei für nach folgende Generationen zeigen etc. Die Aufzählung dieser ungelösten Probleme ließe sich beliebig fortsetzen, und doch sind es nichts weiter als Aufzählungen, die durch ihre Masse allein kein... mehr anzeigen
Die Schuld, die du ansprichst, ist in der Tat höchst problematisch, wenn man bedenkt wie verantwortungslos, man mit den Ressourcen umgeht und welchen Raubbau man an der Natur betreibt, wie wenig Verantwortungslosigkeit wir dabei für nach folgende Generationen zeigen etc. Die Aufzählung dieser ungelösten Probleme ließe sich beliebig fortsetzen, und doch sind es nichts weiter als Aufzählungen, die durch ihre Masse allein kein qualitativ weiteres Argument hinzu gewinnen.
Du übersiehst nämlich bei all deinen Aufzählungen der Schuldzuweisungen eines: dass die eigentliche und tiefste Schuld an allem im Rechtsgut der Freiheit begründet liegt, die solche Zustände von dir beklagten Zustände überhaupt erst ermöglichen.
- So lässt sich das Ruinieren der Erde auf die ökonomische Freiheit im kapitalistischen System zurückführen
- es ist die Freiheit des Kommerzes, die zum Verfall von Kultur durch Überschwemmen von amerikanischen ‚Werten‘ führt, wie Talkshows, Gewaltverherrlichung etc.
- es ist die demokratische Freiheit, die uns die Wahl, oder besser Qual zwischen mehreren Parteien lässt , wobei jedoch keine in der Lage ist, an den Grundproblemen dieser Zeit ernsthaft etwas zu lösen (könnte sie es, wären Wahlen unnötig). Somit kann von einer ‚richtigen‘ Wahl ohnehin nicht die Rede sein, allenfalls von einem eher kleineren Übel. Alle Entscheidungen in einer demokratischen Rechtsordnung sind immer mit einem Makel behaftet, - sie sind niemals wirklich effizient, können sie auch gar nicht, da sie immer nur Kompromissen geschuldet bleiben, bei denen alle gleichmäßig unzufrieden sind (im Gegensatz zur Diktatur, wo es nur einen Koch gibt, der dafür leider nur alleine zufrieden ist).
- es ist die Freiheit des Konsums, die den Menschen eine Produktfülle ermöglicht, die – und da gebe ich dir unumwunden recht, - in diesem Umfang bestimm nicht nötig wäre. Das alte ‚Sero-System‘ der DDR erscheint mir z.b. überdenkenswert. Was also tun, die Freiheiten abschaffen, einengen, und wenn ja wie? (oder einfach neu definieren im Sinne des gesellschaftlich Notwendigen?) Wer zieht hier die Grenze und setzt das Maß der Dinge?
- „die Vergeudung von Werten ist untrennbar mit dem Kapitalismus verbunden, aber wir habe keine bessere Gesellschaftsordnung“. Warum wohl? Weil wir sie nicht wollen oder weil es sie nicht gibt?
- Ein Satz ist besonders bemerkenswert: „wir glaubten an Gott und das es irgendwie weitergeht“. Aber war Euer Glaube umsonst, ging es denn nicht weiter? Freilich nicht dorthin, wohin ihr wolltet, sondern wohin ihr solltet, ergo getrieben seid. Die Zukunft lässt sich nie und schon gar nicht vermittels irgendwelcher Gesetze vorherbestimmen. Sie bleibt spontan und unvorhersehbar, das ist ja das Dumme.
Weiterhin heißt es sinngemäß. „Es ist die Schuld des opferreichen Kampfes zwischen Kap. und Soz. und deren Folge, wobei vieles auf der Strecke blieb, was bei vernünftiger Betrachtung hätte vermieden werden können. Dem ist durchaus zuzustimmen und solche Betrachtungen hatte es ja auch gegeben, nur wer sollte sie praktisch umsetzen?
Das soll aber fürs erste genügen. Jürgen gibt in der Tat hier vieles vor, was hoch brisant und einer Diskussion wert erscheint. Dafür gerne einen Stern.
Dem ist durchaus nicht zu widersprechen, denn es ist höchste Zeit, etwas zu tun. Nur was ist das Richtige? eine möglichst ausgewogene und alle Interesse berücksichtigende Variante muss her. Dabei müssen allerdings Prioritäten gesetzt werden und das ist problematisch. Man kommt... mehr anzeigen
Dem ist durchaus nicht zu widersprechen, denn es ist höchste Zeit, etwas zu tun. Nur was ist das Richtige? eine möglichst ausgewogene und alle Interesse berücksichtigende Variante muss her. Dabei müssen allerdings Prioritäten gesetzt werden und das ist problematisch. Man kommt also wiederum um Kompromisse nicht umhin (möglichst keine faulen, nur gibt es das?) und so etwas verursacht auch immer irgendwo Unrecht durch Interessenkollisionen. Höhere Interessen dominieren niederen, zb. globale vor nationalen, oder größere gesellschaftliche Gruppen kleinere. Nur so wird die Anzahl der Unzufriedenen in der Minderheit gehalten und fertig ist der Sozialstaat Bundesdeutscher Prägung. Nur ein Paradies, eine für alle gleichermaßen gerechte Gesellschaft, erreichte ich damit nicht, nur eine mehr oder weniger zufriedene Gesellschaft mit all ihren Probleme und Widersprüchen. Und mehr ist eben nicht drin, nichts anders wollte ich damit sagen. Alles andere bleiben ideelle Wunschvorstellungen, die im Opium für Intellektuelle (Feierabendintelligenzler) dem Marxismus, nahe kommen, doch keinen realen Bezug haben.