Eine Frage:
Kann man dein Buch auch ohne die langen Erklärungen am Anfang lesen, oder führt das in eine Sackgasse? Es ist leider etwas abtörnend.

OK, Frage hat sich erledigt. Sah nur so aus, wegen des Inhaltsverzeichnisses.
Interessanter Aspekt, wo wir übereinstimmen: Alles funktioniert so, wie man glaubt, wenn man nur daran glaubt.
Ein Irrer mit einem Sprengstoffgürtel sieht wirklich im letzten Moment seine zweiundsiebzig Jungfrauen, bevor er gar nichts mehr sieht. Weil er dran glaubt.

Bei der nächsten Ausgabe ist das Inhaltsverzeichnis etwas anders strukturiert.

Zudem sind im EPUB ohnehin fast alle Dokumente als nicht-linear gekennzeichnet.
Wenn sich Darstellungsprogramme daran halten, kommt man gleich von der Titelseite über das Inhaltsverzeichnis, als drittes Dokument zum ersten Kapitel.
Und von da an gibt es am Ende eines Kapitels eine Auswahl zwischen Alternativen, also eigentlich ganz einfach, trotz der komplexen Struktur eines nicht-lineare Textes.

Irgendwann einmal wird es wohl auch ein graphisches Inhaltsverzeichnis geben, dauert aber noch, da noch zahlreiche Handlungsstränge ergänzt werden ;-)

Ich würde lieber in einem anderen Multiversum oder wenigstens in einer anderen Dimension aufwachen. Sonst isses ja langweilig

Ist natürlich Unsinn. man glaubt ja gar nicht, wie sehr man von der sog. Zivilisation abhängt.

Ist auch nicht so naheliegend, wie man da mit seiner eigenen Identität hinkommen könnte, die ist ja vom Hirn abhängig, damit von unserer bekannten Raumzeit.
In einem kompletten Woanders hätten wir ja gar keinen Bezug mehr.

Es gibt ja gelegentlich Versuche von Beschreibungen, wie es wäre, wenn der Raum nur zwei oder auch vier Dimensionen hätte.
Oder noch krasser, wenn man mehr als eine Zeitachse hätte.
In der Chaos-Forschung, der Untersuchung von fraktalen Strukturen gibt es ja sogar nichtganzzahlige Dimensionen - faszinierende Strukturen wie etwa Küstenlinien, wo die Länge davon abhängt, wie genau man guckt.

Da genügt schon eine Scheibe Frühstücksbrot, wo jemand von abgebissen hat.
Annähernd ein Kilometer Kantenlänge.
Die berühmte Ameise im Schlauchuniversum mit der eingerollten Dimension ist ja ein Klassiker.
Müssen wir den althergebrachten Bezug haben?
Oder kann (muss) man sich den neu schaffen?

Die Physik ist eben hart.
Informationsverarbeitung im Gehirn basiert auf chemischen Prozessen.
Und das Ich bekommt man da nicht heraus, die nächsten Jahrzehnte wenigstens, danach aber auch nur auf alternative Speicher wie Festplatten etc.

Mit anderen Dimensionen wird auch die Physik anders aussehen, damit gibt es ganz andere Voraussetzungen, was in solch einer Welt existieren kann, geschweige denn, was über diese Welt nachdenken kann.
Der Bezug ist also nicht zu schaffen, dieselben Naturgesetze sind Voraussetzung für eine Existenz dort, wie immer man da auch hinkommen mag.
Irgendwelche 'Götter' - die für uns eine Blase 'unserer Realität' erschaffen, um sich mal mit uns zu unterhalten?
Dann aber wäre diese 'neue' Umgebung auch nicht viel anders als die alte - die Kontakte und Gesprächspartner sind allerdings neu, vielleicht auch neue Feinde oder Freunde oder ein ganz neuer Beziehungstyp wie Kampfhunde zu Menschen oder so ;-)

Warum soll es das alles nicht schon längst geben?
Alle unsere Information zusammengenommen braucht doch lediglich ein übergeordnetes, vom Menschen unabhängiges Medium, um selbständig zu existieren.
Das gibt es doch längst, zumindest in Teilen.

Wo?
Computer sind schnell aber doof, beziehungsweise die Programme darauf.
Die Rechenleistung und die Speicherkapazitäten reichen nicht.

Eine Simulation ist doch immer eine Vereinfachung aus Bestandteilen der Welt, kann also unmöglich die gesamte Welt realistisch widergeben.
Und die Simulation ist zudem beschränkt in der Genauigkeit durch Wissen und Modelle derjenigen, die simulieren.

Natürlich kann man letztlich nicht wissen, ob wir nicht durch noch komplexere Wesen samt unserem kompletten Universum simuliert werden, macht für uns aber gar keinen Unterschied, wenn sie Einfluß nähmen, würde man es ja prinzipiell messen können.
Solange die Messungen keine spontanen Änderungen der Naturgesetze nahelegen, gibt es keinen direkten Einfluß auf unser Sein, also im Grunde eine langweilige Hypothese, weil sie solange nicht prüfbar ist, wie etwas passiert, sie taugt also in keiner Weise für irgendwas Praktisches im Hier und Jetzt.

wo?
In jedem Buch, in jeder Bibliothek. Ich rede ja noch nicht mal von Computern, aber alles, was in Büchern steht und gerade von Jemand irgendwo gelesen wurde, ist doch in einer Gehirnzelle. Und alles zusammen genommen ist riesig. Dazu kommt dann noch das, was Computer enthalten.
Es wird aufgenommen, genutzt, verwertet, verändert, angepasst. Wie in einem großen Gehirn.
Ich lese deine Texte. Sie wechselwirken mit meinen Ansichten, erzeugen Einsichten oder auch das Gegenteil davon. Du liest Texte und lässt sie mit deinen Ansichten wechselwirken.
Ist das Nichts?

Oh, geschriebene Texte sind sehr effizient.
Der Text beschreibt ja keineswegs präzise bis ins Atom hinunter, was gemeint ist.
Ein Text vermittelt nur grobe Ideen, jedes Wort ruft in jedem Gehirn im Moment des Lesens ganz eigene Informationen hervor.
Zu dem einen Wort, welches im Buch steht, tut sich in jedem einzelnen Gehirn spontan ein ganzes Geflecht von Assoziationen auf.
Versuchen verschiedene Leute etwa sich ein Bild zum Stichwort 'Ball' zu machen, wird man ziemlich verschiedene Resultate bekommen.

Und was man derzeit in Computern speichern kann, ist sehr wenig relativ etwa zur Komplexität der Information aller Zustände und Konstellationen von Atomen in einem menschlichen Gehirn.
Kannst ja mal die Anzahl der Atom darin abschätzen.
Jedes davon ist in einer bestimmten Konstellation zu den umgebenden Atomen, das ändert sich dynamisch.
Rechnet man nur ein Kilobyte pro Atom (was eher wenig ist), wirst du da auf einen erheblichen Speicherbedarf stoßen.
Und die Erde, das Sonnensystem, die Galaxie, das Universum ist so groß und nicht einmal klassisch/deterministisch beschreibbar mit solchen Parametern.

Mit einer guten abstrakten Idee, einem mathematischen Modell kann man natürlich sehr viel zutreffend beschreiben, aber das reicht nicht, um es zu simulieren ;-)

Das ist der Unterschied zwischen implizit und explizit oder eben auch zwischen Modell/Theorie und Experiment/Realität.