Die Herren Carnap und Lütkehaus kannte ich noch gar nicht. Sartre wird ja kurz in der Einleitung erwähnt, später dann nicht mehr explizit.

Erweiterungen - ja, da ist mir auch noch Interessantes in den Sinn gekommen, etwa das Problem der Messung der 0 (des 'Nichts') und die damit verbundene Problematik der plausiblen Fehlerabschätzung (Angabe der Unsicherheit der Messung) - das kann das auch ganz praktische Konsequenzen und Fragestellungen haben, etwa ab welcher Dosis radioaktive Strahlung in welcher Weise schädlich ist - kann man vermutlich auch ähnlich auf chemische Giftstoffe übertragen oder auch mechanisch auf Zusammenstöße etwa von Fußgängern mit anderen Fußgängern, Radfahrern, Personenkraftwagen, Lastkraftwagen.
Stellt man das Problem vereinfacht quantisiert dar, ergibt sich da bei einer plausibel empfohlenen Dosis etwa von 0 LKWs hinsichtlich der Fehlerabschätzung zumeist ein Problem ähnlich wie bei radioaktiver Strahlung, man hat es mit Zählstatistik zu tun, wo man ja jedenfalls bei einer Messung mit einem oder mehr Ereignissen die Unsicherheit über die Wurzel der gemessenen Ereignisse schätzen kann, bei 0 Ereignissen nicht.

In den Lücken (dem Nichts?) liegt aber auch eine Chance vieler Werke für das Publikum für eigene Meditations-Variationen zum Thema ;-)

Diese Lücke will ich mal nutzen, von viel Seiendem umrandet.

Nichts ist schneller als das Licht. Nur das Nichts selbst. Denn Kosmologen vermuten, dass die punktuelle (?) Ursingularität inflationär überlichtschnell expandierte, vielleicht mit Hilfe der “Dunklen Energie“, ohne allerdings Informationen transportieren zu können ...

Im Übrigen : “Das Nichts nichtet.“ (Heidegger)
q. e. d.
Die mathematische Null und die logische Leerklasse dürften damit aber nicht allzu viel zu tun haben.

Mit besten Sommergrüßen

Aber du kennst sicher deinen berühmten englischen Vorgänger Henry Fielding mit “An Essay on Nothing“ (1743) ?

Ich habe ingesamt nur wenig alte englische Literatur gelesen, ein paar Stücke von Shakespeare etwa.
Das Essay habe ich mir aber eben mal durchgelesen.

Eine Frage, die dabei in mir aufgekommen ist:
Bestimmt die Begriffsbildung über unsere Vorstellungen über ein Konzept?
Englisch 'Nothing'/'nothing' ~ kein Ding/Objekt, 'es ist kein Ding' scheint mir an Bedeutung mehr vorzugeben als das deutsche Nichts, welches von nichts abgeleitet ist.
Englisch 'void' Fehlstelle, Lehrstelle, Loch, Hohlraum, aber auch Blase weckt wiederum andere Assoziationen, die auch an das heranreichen, was in meinem Essay mit dem Lochbeispiel illustriert wird.
Interessant auch englisch 'naught' für Nichts, man denkt ja gleich an 'naughty' - frech, unartig, ungezogen. Dies Nichts scheint etwas an sich zu haben, an dem man sich wenigstens gedanklich reiben und echauffieren kann.
Oder 'nonentity' - keine Entität, etwas allgemeiner als 'nothing', fokussiert das Seiende auf Entitäten und das Nichts als das Gegenteil davon. Entitäten können natürlich auch abstrakte Konzepte sein. Da man auch das Nichts selbst als abstraktes Konzept auffassen kann, wäre es in dem Sinne auch eine (benannte) Entität, somit dann aber wiederum keine 'nonentity' mehr.
Gödel läßt grüßen ;-)

Fielding beleuchtet einerseits das Objekt-Verhältnis des 'Nothing', vergnügt sich aber auch an Wortspielereien.
Vielleicht brauchte es aber zusätzlich auch die Überlegungen und Forschungen späterer Generationen, um noch weiter vorzudringen und Nichts zu erreichen oder ihm wenigstens auf verschiedenen Ebenen näherzukommen.

Nun, es wäre wohl keck, einfach mal in den Raum zu werfen: Wir haben Nichts erreicht! Wir haben Nichts verstanden!
Denn auch das ist in dem Zusammenhang ja wieder ein Wortspiel, dem man tiefer auf den Grund gehen könnte, eine weitere Möglichkeit etwa zur Ergänzung des Diskussion von Sprüchen in der Einleitung.

"
Exlibris

Ein Anonymus aus Tibris
sendet Palman ein Exlibris.

Auf demselben sieht man nichts,
als den weißen Strahl des Lichts.

Nicht ein Strichlein ist vorhanden.
Palma fühlt sich warm verstanden.

Und sie klebt die Blättlein rein
allenthalben dankbar ein.
"
Christian Morgenstern