Seufzend, reibt sich, der gerade mal 1,60 Meter kleine Junge, den Schlaf aus seinen blauen Augen. Laut gähnt er und streckt sich ausgiebig. Für eine kurze Weile sitzt er einfach nur auf dem Bett und starrt ins nichts, dann springt er mit einem Mal auf, was seinem Kreislauf allerdings gar nicht gefällt. "Ich glaub ich werd alt", murmelt er vor sich hin und streicht sich durch seine rot gefärbten Haare. Nun langsamer, bewegte er sich in Richtung Küche, in der schon seine kleine 5-jährige Schwester Lilli sitzt.
"Was geht ab, Lilie?", begrüßt Caden seine Schwester und schnappt sich aus einem Schrank eine Schüssel. Lilli mochte den Spitznamen nicht besonders, weshalb sie es vorzog ihren blöden großen Bruder zu ignorieren und einfach weiter an ihrem Bild zu malen. Ihr sogenannter blöder großer Bruder hat nämlich morgen Geburtstag. Da wollte sie ihm natürlich ein ganz besonders tolles Bild malen. Ihr Brüderchen wird morgen 16! Er ist schon so groß. Naja, also... vom Alter her. Lilli möchte auch so schnell wie möglich 16 werden. Dann darf sie nämlich auch so lange aufbleiben, wie ihr Bruder und muss nicht schon so früh ins Bett.
Sie fragt ihn ganz unauffällig nach seinen Lieblingsfarben aus, dabei vergessend, dass sie ihn ignorieren wollte. Während Caden sich sein Frühstück weiter vorbereitet, beantwortet er, schon etwas ahnend, brav die Fragen seiner kleinen Lilie. Dabei gießt er Milch in die Schüssel und macht sie in der Mikrowelle warm. Dann schüttet er knapp eine halbe Packung Kakaopulver hinein. Nun kommen die Cornflakes mit Nougatfüllung hinzu. Zum Schluss, noch ein Teelöffel Honig und alles schön vermischen. Seine Schwester schaut ihm dabei zu und zieht die Stirn kraus. Was tut er denn da? Will er das wirklich essen? Für ein paar Sekunden schwirren diese Fragen in ihrem kleinen Kopf umher, aber dann fällt ihr wieder ein, dass ihr Bruder ständig solche komischen Essensmischungen herstellt. Nicht verständlich für sie, vollkommen logisch für ihn.
"Caden! Lilli! Beeilt euch! Ihr müsst bald in die Schule", ruft ihr Vater von oben. Man kann ihn schon Lautstark poltern hören. Wahrscheinlich, mal wieder, auf der Suche nach seinen Schuhen. Ohne Cadens Mutter, die sich nun lieber mit einem 10 Jahre jüngeren Mann vergnügt, ist sein Vater manchmal wirklich aufgeschmissen.
In Ruhe schlürft Caden sein Müsli weiter. Er hat keine Lust auf Schule. Lieber würde er gerne mal den Wald erkunden. Vor zwei Wochen waren sie hierhergezogen und er hat einfach noch keine Zeit gefunden, in den Wald zu gehen. Er kann von Glück sagen, dass er es durch die Menge an Umzugskisten, überhaupt ein paar Mal aus dem Haus geschafft hatte. Doch nun sind die meisten Umzugskisten verräumt und das Haus ist halbwegs eingerichtet. Dadurch, dass er ein paar mal aus dem Haus konnte, hatte er auch schon ein paar neue Freunde gefunden. Eigentlich nur die Zwillinge von Nebenan, aber das reicht vollkommen. Mehr Freunde braucht Caden auch nicht. Er hat es nunmal nicht so mit Menschen.
Nach ein paar Minuten, kommt sein Vater zu seinen Kindern in die Küche. Er mustert kurz verwirrt das neuste Essensgemisch seines Sohnes und wendet sich dann an Lilli. "Warum malst du denn? Du sollst doch Frühstücken. Caden kannst du ihr bitte Frühstück machen? Ich muss noch meine Schuhe finden", sagt sein Vater und geht aus der Küche. Überfordert. Vollkommen überfordert. Anders kann Caden seinen Vater einfach nicht beschreiben. Neben der Spur und überfordert. Was solls. Er hat sowieso zwei Schüsseln gemacht. Kann er halt nur eine essen. Caden schiebt die zweite Schüssel zu seiner Schwester rüber. Diese verzieht aber nur angewidert das Gesicht. "Willst du mich vergiften?", faucht sie sogleich los. "Weiß nicht. Vielleicht. Probiers doch aus", nuschelt er zurück.
Eine halbe Stunde später wird Caden dann in der Schule abgesetzt. Seine Schwester geht noch in den Kindergarten und wird nächstes Jahr eingeschult. Sein Vater geht zur Arbeit. Wie Caden heimkommt, ist also noch immer unbeantwortet. Ein wenig Laufen kann nie schaden. Soweit ist es ja nun auch wieder nicht. Auf dem Pausenhof trifft er auf die Zwillinge und zusammen gehen sie zum Unterricht.
Gelangweilt sitzt Caden auf seinem Platz. Es ist die letzte Stunde. Sie haben Geschichte. Der Lehrer sieht aus wie ein schlacksiger Schnittlauch.
Jedenfalls ist das Cadens Meinung. Die Mädchen finden ihren Geschichtslehrer allerdings sogar sehr attraktiv. Das ist für Caden völlig unverständlich. Dieser Typ sieht aus wie Spargel. Und ja, der rothaarige Pumuckl hat ein Mitspracherecht, denn Caden ist schwul. Diese Bombe hatte er auch gleich zu Anfang platzen lassen, als er sich der neuen Klasse vorstellen sollte. Die Mädchen hatten in der Pause so sehr von ihrem Lehrer geschwärmt, dass Caden schon ein Badehosenmodel erwartet hat. Seine Erwartungen wurden wirklich bitter enttäuscht. Wenn die Mädels von heute auf schlaksigen Schnittlauch stehen, sollen sie doch. Der Rothaarige tut es nicht.
Die erlösende Schulglocke ertönt und der blauäugige Zwerg packt schnell seine Sachen zusammen. Da flitzt er auch schon aus der Hölle, die sich Schule nennt. Seufzend macht er sich auf den Weg nach Hause. Kurz hält er inne. Sollte er einen Umweg durch den Wald machen? Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, aber er hat noch sein ganzes Schulzeug dabei, also verschiebt er seinen Spaziergang auf später und geht erstmal Nachhause.
Dort bereitet er ein paar Pfannkuchen für sich vor. Er liebt Essen. Es gibt für ihn wirklich nichts Besseres. Er schneidet sich ein paar Bananen in den Pfannkuchenteig und als sie fertig sind, beschmiert er sie mit Ketchup. Der rothaarige mag zwar keine Tomaten, aber umso mehr liebt er Tomatenketchup. Nach dem Essen macht er sich bereit für seinen Sparziergang.
Ungefähr 10 Minuten später ist er auch schon mittendrin. Hoffentlich findet er auch wieder zurück. Sein Handy hat er jedenfalls vergessen. Ach das passt schon, er wird sich schon nicht verlaufen. So spricht er sich jedenfalls selbst Mut zu. Knapp eine Stunde läuft er gemütlich im Wald umher. Er liebt die Ruhe um sich herum und die frische Luft. Deshalb geht er auch so gerne im Wald spazieren.
Ein Knurren lässt ihn dann aber aufschrecken. Kurz breitet sich Panik in dem kleinen Jungen aus. Hat er da wirklich ein Knurren gehört? Das kann nicht sein. Er muss sich getäuscht haben. Ein weiteres Knurren lässt ihn allerdings Zweifeln, dass es tatsächlich nur Einbildung war. Das Erste, was dem in Panik versetztem Jungen einfällt, ist wegrennen. So schnell wie nur möglich. Gibt es Wölfe hier? Es war doch nie die Rede von Wölfen! Doch als er kurz nach hinten schaut, wurde ihm klar, das es hier wohl doch Wölfe gibt. Was sollte er jetzt tun? Irgendwas, es muss doch irgendwas geben, dass er tun kann.
Der Wolf hat ihn fast eingeholt. Wohl wissend, dass er seinem kleinen Gefährten gerade etwas Angst macht. Aber er hat doch so lang auf ihn gewartet. Sein Kleiner darf jetzt nicht einfach davonkommen. Dem Kleinen ist mittlerweile etwas eingefallen. Nicht die beste Idee, aber vielleicht funktioniert es ja. Also stoppt er, dreht sich um und ruft mutig, "Mach Sitz, Wölfchen!".
Der Wolf stoppt ebenfalls, mit ein paar Metern Abstand zu seinem Gefährten und sieht ihn verwirrt an. Ist das sein Ernst? Nun, es ist sein Gefährte, also würde er mal mitspielen. Wenn das jemand anderes gesagt hätte, dann wäre dieser jetzt wohl einen Kopf kürzer. Aber sein Gefährte darf das. Also setzt sich der große Alpha Wolf vor seinem Gefährten hin. Dieser ist nun sichtlich verwirrt.
Caden ist in seiner Panik nichts anderes eingefallen, aber das es tatsächlich funktioniert hat er nun wirklich nicht gedacht. Gehofft ja, aber dennoch glich das hier einem Weltwunder. Und jetzt? Kurz überlegt der blauäugige wieder. Währenddessen wird er genaustens vom Alpha beobachtet. Der starke Wolf lässt seinen liebsten nicht eine Sekunde aus den Augen. Doch er bleibt still sitzen, so wie es ihm 'befohlen' wurde.
Der Blick des Rotschopfes fällt nun auf einen Stock. Ob der Wolf wohl auch 'Hol den Stock' mitspielen würde? Fraglich, sehr fraglich, aber anders wird er den Wolf und diese, seines Erachtens lebensgefährliche Situation, nicht mehr los. Vorsichtig geht er auf einen Stock zu. Der Wolf verfolgt seine Bewegungen aufmerksam, mit seinem Blick, bewegt sich aber nicht. Vielleicht bleibt er ja auch einfach sitzen? Langsam geht er also nun rückwärts den Weg weiter. Doch da rührt sich der Wolf und will ihm wieder folgen. Also doch der Stock. Denkt sich Caden nur. "Bleib!", ruft er dem Wolf zu und geht wieder auf den Stock zu. Der Wolf setzt sich wieder. Caden nimmt den Stock in die Hand. Dann sah er den Wolf an und wird plötzlich unsicher. Ist das überhaupt ein normaler Wolf? Sind Wölfe so groß? Aber was sollte es denn sonst sein? "Ich fürchte du wirst diesen Stock nicht holen, oder?", irgendetwas strahlt dieser Wolf aus, das Caden sicher macht, dass er dies nicht tun wird. Der Wolf schüttelt zu Cadens erstaunen den Kopf. Versteht der Wolf ihn?
Etwas belustigt schaut der Wolf nun zu seinem Gefährten. Nein, den Stock würde er ganz sicher nicht holen. Dann würde sein kleiner ja abhauen. Um seinem Menschlein die Angst etwas zu nehmen, legt sich der Alpha nun ganz auf den Waldboden und schaut lieb zu ihm hoch. Er rollt sich auf den Rücken und streckt seine Zunge ein wenig heraus. Dann rollt er sich wieder auf den Bauch und schüttelt seinen Kopf ein wenig.
Liebevolle braune Augen blicken ihn an und Caden weiß wieder nicht was er tun soll. Ist der Wolf vielleicht sogar harmlos? Zögerlich geht der Zwerg einen Schritt auf den Wolf zu, der sogar im Liegen fast so groß ist wie er selbst. Dieser bewegt sich nicht, will seinen Süßen auf keinen Fall verschrecken. Sanft und vorsichtig streicht eine Hand durch das Fell des schwarzen Wolfes. Wohlig brummt das Tier und genießt die Streicheleinheit, die sein Gefährte ihm gibt.
Kurz überlegte der 'eigentlich nicht ganz Wolf'. Würde es seinen Kleinen sehr erschrecken, wenn er sich nun zurückverwandelt? Zum Glück wäre er nach der Verwandlung schonmal nicht nackt. Manchen Wölfen passiert das, aber bei Alphas ist das nie der Fall. Warum auch immer. Sollte er? Der Werwolf will natürlich nicht, das sein Gefährte einen Herzinfarkt bekommt. Aber irgendwann würde sein Kleiner es ja sowieso erfahren. Also verwandelt er sich wieder zurück. Sodass, nun statt des Wolfes ein großer Schwarzhaariger Mann, vor Caden sitzt.
Noch nicht ganz realisierend, was gerade passiert ist, streicht Caden weiterhin durch die Haare des Mannes. Als der Mann dann plötzlich seine Hand nimmt, schreckt Caden zurück und entzieht ihm die Hand wieder. Wo ist der Wolf? Wieso sitzt da ein Mann? Der verwirrte Junge nahm sich nun vor, vielleicht doch mal einen Psychologen aufzusuchen. Ist der Mann vor ihm überhaupt echt? Um es nochmal genau zu überprüfen, pikst der kleine seinem Alpha-Gefährten in den Arm. Diese Muskeln... Nun vollkommen fasziniert, pikst er immer wieder auf die Muskeln des vor ihm sitzenden Fremden. Dieser lacht. Was macht sein Süßer denn da? Ist sein Arm so interessant? Caden schreckt aus seiner Faszination und schaut den Fremden an. Er will etwas sagen, doch seine Gedanken sind noch immer viel zu wirr.
Was ist da gerade passiert? So etwas wie Werwölfe gibt es doch gar nicht? Aber den Beweis, dass es sie gibt, hat er ja gerade gesehen. Caden lacht auf. Wird der Mann vor ihm jetzt 'Mate' knurren und ihn zerquetschen, so wie in diesen komischen Werwolf Büchern? Dabei hat er doch schon längst eingesehen, dass er wegen seiner verrückten Art, als Jungfrau mit mindestens 87 Katzen enden wird. Außerdem ist es doch unmöglich, dass ausgerechnet er der Mate von diesem Sexgott ist.
Der verrückte Zwerg wird plötzlich von zwei starken Armen umschlungen und an eine harte, aber extrem warmen Brust gedrückt. So warm. Ist im Moment, das einzige was er denken kann. Aber warte mal. Schnüffelt dieser, anscheinend Werwolf, gerade an ihm? Wieso hatte er nur heute Morgen nicht geduscht? Er stinkt bestimmt. Doch der Mann ist da anderer Meinung, für ihn ist Cadens Geruch einfach bezaubernd. "Mein kleiner Mate", murmelt der Mann und küsste Caden auf die Stelle an der Schulter, an der sein Mal sein würde. Das Mal, das zeigte, dass dieser Junge allein ihm gehörte. Nur ihm. Ihm allein. Alles seins.
Sein Kleiner zuckt erschrocken zusammen. "Also doch wie in diesen Werwolf Büchern!", ruft Caden nun geschockt aus. Er wird also vielleicht doch nicht als alte Jungfer sterben! Aber seine 87 Katzen will er trotzdem. Vertragen sich Wölfe mit Katzen? Egal, Caden war doch der Gefährte dieses Wolfes, also wird dieser schon nichts dagegen sagen. Sein Werwolf sieht ihn verwirrt an und lacht dann. "Ja so ungefähr. Mein Name ist Matthew und wie heißt du mein kleiner?" Seine Stimme. Caden ist völlig verzaubert von seiner Stimme. "C-caden", bringt er gerade so heraus. "Kann ich dich Matt nennen? Matthew ist so lang und ich brauch doch einen Spitznamen für mein Wölfchen", redet er dann munter weiter als er seine Stimme wieder gefunden hatte. Schon verrückt. Hier sitzt er also. Er, Caden Silvers, vor einem Werwolf, der sein Gefährte ist. Aber er hat genug Werwolf Bücher gelesen um zu wissen, dass es jetzt unnötig ist deswegen auszurasten. Am Ende gewinnt doch sowieso immer der Wolf das Herz seines Mates. Warum sollte man sich also gegen so einen Sexgott wehren? Nein, Caden ist verrückt, aber so verrückt auch wieder nicht. Außerdem spürte er schon jetzt eine unglaubliche Bindung zu Matthew. Caden wird sich schneller verlieben, als ihm lieb war, das ist ihm mehr als nur klar. "Du kannst mich nennen, wie du willst, mein süßer", sagte Matthew und schaute mit viel Liebe zu seinem Schatz hinab.
Festgestellt, dass sein kleiner verrückt ist, hat Matthew ja schon, aber das machte ihm nichts. Matthew liebt Caden schon jetzt mit jeder Faser seines Körpers und seiner Seele.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragt Caden interessiert. Matthew sieht nicht alt aus, aber trotzdem irgendwie schon sehr erwachsen. "20", antwortet er, "zwei Jahre hab ich auf dich gewartet und jetzt hab ich dich gefunden." Matthew schließt Caden wieder in seine Arme. Kuschelt sich an seinen Kleinen. "Wie alt bist du denn?", fragt er dann. "15. Aber ich werde morgen 16." Sie haben nur 4 Jahre unterschied. Trotzdem kommt es Caden so vor, als würde Matt viel älter aussehen als er. Matthew hat einfach so eine erwachsene Ausstrahlung, während er immer noch eher etwas Kindliches an sich hat. So findet jedenfalls Caden.
Sie unterhalten sich noch eine Weile über alles Mögliche. Matthew lässt sich auch nicht mehr ausreden, ein Geschenk für seinen Gefährten zu kaufen. So diskutieren sie beide eine Weile, was er denn möchte. Solange bis Caden etwas ganz wichtiges in den Sinn kommt. Etwas, dass ihm vielleicht schon eher hätte einfallen sollen. Denn jetzt wo es schon dunkel wird, ist es ein bisschen zu spät. Sollte er nicht irgendwann mal wieder nach Hause gehen? Von den warmen Armen des Werwolfs umhüllt und von seiner Stimme verzaubert, hat er komplett die Zeit vergessen. Hastig springt er auf. Seinem überforderten Vater, würde er durchaus zutrauen, schon längst die Polizei informiert zu haben.
Der Werwolf schaut etwas verwirrt, als sein Liebster so plötzlich aufspringt und wegrennt. Was ist denn jetzt los? Fragt er sich und rennt seinem Kleinen hinterher. Während seinem Kleinen schon tausend Szenarien durch den Kopf laufen. Wie sein Vater verzweifelt bei der Polizei anruft, wie tausende von Zetteln in der Stadt verteilt werden auf denen steht 'haben Sie diesen Jungen gesehen?', wie Massenpanik ausbricht und plötzlich jeder auf der Suche nach ihm ist, Suchtrupps und Helikopter, die überall verteilt sind, um ihn zu finden, das ganze Land sucht ihn und die Suchaktion wird international erweitert, plötzlich ist die ganze Welt auf der Suche nach ihm, überall Aufruhr, die Welt geht unter! Nein! Nein! Nein! Er will nicht das die Welt seinetwegen untergeht! Das darf nicht passieren! Er muss so schnell wie möglich nach Hause!
Jedenfalls hat er das vor, wird aber von einem gewissen Werwolf abgefangen. "Was ist denn los? Warum rennst du so plötzlich weg? Hab ich was falsch gemacht?", fragt dieser verzweifelt. Er wollte bei seinem kleinen Gefährten doch nichts falsch machen! Sein Süßer soll sich doch so schnell wie möglich in ihn verlieben! Und selbst danach würde er ihn auf Händen tragen und alles für seinen Prinzen tun. Der Kleine rennt weiter. Der Werwolf hinterher. Immer noch verzweifelt eine Antwort erwartend. "Nichts... Du hast nichts falsch gemacht..", spricht dieser, schon völlig aus der Puste. "A-aber ich muss nach Hause sonst.... sonst wird die Welt untergehen!"
Das verwirrt Matthew jetzt noch mehr. Er ist froh, dass er nichts falsch gemacht hat, aber warum sollte denn die Welt untergehen? Und was soll sein kleiner, unschuldiger, süßer Mate damit zu tun haben? "Kannst du bitte etwas mehr ins Detail gehen?", fragt Matthew deshalb seinen Zwerg. "M-mein Vater… Polizei… Stadt… Welt… Muss nach Hause", antwortet der Zwerg nur abgehackt, nun vollkommen am Ende seiner Kräfte. Matthew versteht immer weniger. Aber Fakt ist, sein Kleiner muss nach Hause. Also packt er den vor sich hin hechelnden Caden und hebt ihn auf seine Arme. Dann rennt er auch schon in seinem vollem Werwolfs-Tempo los. Immer Cadens Geruch folgend, der ihn zum Haus seines Mates führen wird. Caden schreit kurz auf und krallt sich in das Shirt seines... seines... ja was eigentlich? Sind sie zusammen? Fragt sich der Kleine. Sich langsam an das Tempo gewöhnend, spickt er kurz nach oben und besieht sich Matthew. Er sieht so gut aus. Schwärmt er vor sich hin. Ob Matthew ihn wohl fragen würde sein fester Freund zu sein? Verliebt lächelt er zum Werwolf hoch. Wie kann er sich nur schon nach ein paar Stunden verlieben? Caden hat die paar Stunden mit dem Schwarzhaarigen jedenfalls sehr genossen.
Doch halt! Er ist ja vollkommen vom Thema abgekommen! Er muss ja noch verhindern, dass die Welt untergeht! Langsam kann er auch schon sein Haus ausmachen. "Das ist es", sagt er seinem Mate und zeigt darauf. Der Werwolf hat das natürlich schon längst gerochen. Vor der Haustür lässt er seinen Prinz wieder runter. Dieser nimmt sofort den Schlüssel aus seiner Tasche und sperrt auf. Sie sind keinen Suchtrupps begegnet und es scheint auch noch keine 'Vermisst' Zettel zu geben. Vielleicht kommt er gerade noch rechtzeitig bevor sein Vater die Polizei verständigt. Er stürmt ins Haus hinein und direkt ins Wohnzimmer, dort sieht er tatsächlich seinen Vater, der gerade eine Nummer auf dem Telefon wählt.
"Nicht! Ich bin da! Die Welt muss nicht untergehen!", ruft der Rotschopf und reißt seinem Vater das Telefon aus der Hand. Dieser schaut etwas perplex und fragt sich, was für ein verrücktes Szenario, sich sein Sohn denn nun schon wieder ausgedacht hat. Die zweite Frage, die er sich stellt, ist, wer denn der fremde Mann in seinem Haus ist, der genauso verwirrt zu sein scheint, wie er selbst. "Caden! Was soll das? Ich wollte gerade eine Pizza für uns bestellen! Wer ist dieser Mann?", sucht er nun bei seinem Sohn nach Antworten. "Pizza? Ist das dein Ernst? Ich war schon voll in Panik, dass meinetwegen die Welt untergeht, dabei wolltest du nur Pizza bestellen? Ich war doch so
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 22.08.2020
ISBN: 978-3-7487-5464-0
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