Mit einer super großen Vorfreude packte ich meine Koffer, da ich für die nächsten 12 Monate, heißt ein ganzes Jahr ,ins Boniface House in Toronto gehen würde. Gott, wie ich es dort liebte. Es erweckte jedes Mal wenn ich daran dachte Kindheitserinnerungen. Weshalb ich auch schon seit Tagen meiner besten Freundin Kate die Ohren voll schwafelte. Und das war noch nicht genug, sie würde mit mir dorthin gehen. Und das, machte das ganze umso besser! „Oh Gott Kate, ich schwöre es dir! Du wirst es dort lieben! Ich hab es jedes Mal geliebt. Ich meine alleine was für Leute man dort kennen lernt und dann wie wunderschön es einfach dort ist. Ich meine schau dir doch nur die Fotos an. Der Eingangsbereich..“ verfiel ich mal wieder voll ins Schwärmen. Kate hielt sich bloß noch augenverdrehend die Ohren zu. Was ich ihr nicht verübeln konnte, schließlich nervte ich sie mit diesem Thema schon die letzten 3 Wochen lang. Und oh mein Gott morgen war es endlich wieder so weit. Bei dieser Erkenntnis begann ich wie ein kleines Kind im Raum herum zu hüpfen. Ich grinste über beide Wangen, schnappte mir Kates Hände und sprang nun mit ihr gemeinsam durch mein Zimmer. Naja ich sprang, sie ließ sich nur hinter her zehren. „Chelsea!“ schrie sie, was mich erschrocken aufzucken ließ. Augenblicklich hörte ich auf zu springen und sah sie schockiert an. Ihr grade noch ernstes Gesicht wandelte sich in ein sanftes Lächeln um „Chelsea, ich gehe wirklich ,wirklich gerne mit dir dort hin und ich kann ja verstehen das du dich so freust, aber ich schwöre dir, wenn du nicht sofort aufhörst mich damit voll zu labern, dann tacker ich dir deinen Mund zu!“ sagte sie lachend. Ich stieg in ihr Lachen ein und nickte verständnisvoll. Sie hatte ja Recht! Nachdem ich endlich alles aus meinem Schrank in meinen Koffer gestopft hatte, bemühte ich mich das Ding irgendwie zu zubekommen. Weshalb ich bereits auf dem Koffer saß und mich extra schwer machte, während Kate mit aller Kraft den Reisverschluss zu zog. „AAAAAAAH“ zischte Kate frustriert und zog noch einmal so fest sie konnte. Dann war das blöde Ding endlich zu. Beide keuchten wir erleichtert auf und ließen und gleichzeitig aufs Bett fallen, als meine Mom rein kam. „Hey ihr Süßen, geht ihr dann schlafen? Die Fahrt geht morgen sehr früh los“ sagte sie lieb und lächelte uns zuckersüß an. Meine Mutter war einfach toll. Sie war so ein Herzensguter Mensch, das war schon fast ab normal. Sie erlaubte mir eigentlich fast alles, was nicht heißt, dass sie mich saufen ließ oder so, nein das wollte ich auch gar nicht. Sie erlaubte einfach alles was nicht irgendwie asozial oder schlecht für mein Alter war. Wir schenkten ihr ebenfalls ein Lächeln und nickten. „Okay, dann gute Nacht!“ sagte sie noch einmal mit ihrer Honigstimme und verließ dann das Zimmer. „GUTE NACHT!“ riefen wir ihr schnell hinter her. Danach zogen wir uns um und legten uns ins Bett. Ich stellte noch schnell einen Wecker für 3 Uhr Nachts. JA! Ihr habt richtig gelesen. Wir mussten um drei Uhr aufstehen, da wir um 4 hier abgeholt wurden. Toronto war schon ein ganzes Stück von uns entfernt. Ich wohne nämlich übrigens in Sudbury, Ontario im wunderschönen Staat Kanada. Und Toronto liegt zwar auch noch in Kanada aber ist schon so ca. 390 Kilometer entfernt, womit die Fahrt mindestens 4 Stunden dauert und mit dem Bus, dann noch einmal eine Stunde drauf, sind es schon 5 Stunden. Und da wir dann auch noch in einigen Städten wie Stratford, Huntsville und und und , Halt machen mussten , um weitere Leute mitzunehmen ,kam wahrscheinlich noch mal eine weitere Stunde dazu. Darum mussten wir also ziemlich früh los um möglichst früh dort aufzutauchen. Mein Wecker war also gestellt und neben meinem Bett auf dem Nachttisch abgestellt. Zufrieden lies ich mich dann neben Kate zurück ins Bett plumpsen, zog mir die Decke über die Schultern und schlief aufgrund meiner Erschöpfung nur wenig später ein. Um punkt drei Uhr Nachts, klingelte dieser dumme Wecker dann auch. Mürrisch haute ich solange auf ihm herum bis er sich ausschaltete und wollte bereits weiter schlafen, da stürmte meine Mutter ins Zimmer und schaltete das Licht an. „AUFSTEHEN MÄDELS!“ schrie sie, war dabei aber so nett wie immer. Schockiert riss ich die Augen auf, während Kate schreiend neben mir wach wurde, da meine Mutter sie so erschreckt hatte. Meine Mutter lachte nur darüber sagte schnell: „Macht euch fertig“ und verließ dann wieder den Raum. Grummelnd erhoben wir beide uns aus dem Bett und hieften uns müde ins Bad. Ich sprang schnell unter die Dusche während Kate sich bloß den viel die Zähne putzte und sich danach den zu großen Hoddie ihres Bruders, und dazu noch eine schwarze Leggings anzog. Sie bemühte sich nicht wirklich gut für die Fahrt auszusehen, was auch eigentlich nichts unnormales war. Nach dem ich aus der Dusche stieg, zog ich mir ebenfalls einen Kirsch-roten Hoddie und dazu eine schwarze Leggings an und ging dann zu Kate und meiner Mutter in die Küche. Mein Vater schleppte derweil unsere Koffer die Treppen runter. Nach dem auch das dann getan war, verabschiedeten wir uns von meinen Eltern und verließen dann das Haus. „Du Chelsea?“ fragte Kate und tippte mich an. „Hmm?“ machte ich nur und sah sie an. „Meinst du wir finden da auch irgendeinen Typen oder so, ich meine ein ganzes Jahr lang..“ Ihren letzten Satz prustete sie. Als Antwort nickte ich nur lachend. So war Kate. Egal wo sie hinging, überall musste ein Junge zu finden sein, was nicht heißt das sie eine Schlampe war, nein ganz im Gegenteil, ihre Beziehungen hielten immer ziemlich lang, ich meine nur, sie sucht einfach an jedem Ort, an dem sie, ist eine kleine ‚Urlaubsliebe‘. Ich hingegen war nicht so darauf gesteuert unbedingt einen Jungen dort zu treffen, ich war einfach nur froh endlich wieder in mein geliebtes Boniface House zu kommen und dort wieder ein wundervolles Jahr zu verbringen. Wie damals. Von einem lauten Hupen, welches mich vor Schreck zusammen zucken ließ wurde ich aus meinen Gedanken geholt. „Komm schon Kate!“ hörte ich Kate schreien, die bereits ihren Koffer in den Bus hiefte. Schnell schnappte ich mir meinen Koffer und rannte zu ihr. Schnell stopfte auch ich meinen Koffer hinein. Und dann betraten wir endlich den Bus.
Wir saßen nun schon zwei Stunden im Bus. In diesen zwei Stunden hatte Kate die ganze Zeit über geschlafen, ich hingegen hatte die ganze Zeit Musik gehört und mich gelangweilt. Ich war irgendwie viel zu aufgedreht um zu schlafen. Jedoch schien ich da die Einzige zu sein, denn alle anderen hier im Bus schliefen auch. Wobei wir noch nicht mal die Hälfte der gesamten Gruppe waren. Wir waren grade mal 10 Leute. In Stratford würden die nächsten dazu steigen. Genauso wie in Huntsville, Racebridge und Port Carling. Dann wäre unser Bus voll. Und nun waren wir zunächst einmal in Stratford angekommen, wo bereits die ersten Jugendlichen auf den Bus warteten. Interessiert sah ich aus dem Fenster. Dort stiegen drei Mädchen hinzu, welche eigentlich ganz nett aussahen. Und dann waren da noch ein paar Jungs. Um genau zu sein waren es vier. Sie fielen stark auf, da sie wie wilde Tiere rum jolten und lachten. Ich versuchte sie genau zu erkennen, aber die Mädchen standen direkt vor ihnen, so konnte ich nichts genaues sehen. Ein Seufzen verließ meine Lippen. Naja also mit denen auf diesem Trip, versprach es schon mal laut zu werden. Als sie einstiegen sah ich mir ihre Gesichter genau an. Der erste der ein stieg hatte sehr kurze braune Haare und ein recht hübsches Gesicht. Der Junge hinter ihm hatte eine Surferfrisur und blonde Haare, er war ein wenig kleiner als die anderen. Danach kam ein Junge mit der selben Frisur nur braunen Haaren rein. Alle samt musste man sagen, waren sie wirklich hübsch. Sie hatten irgendwie total besondere Gesichter. Das wird Kate ganz bestimmt sehr erfreuen. Ich lachte. Doch das Lachen verging mir als ich den vierten sah der wenig später auch endlich in den Bus stieg. Er hatte dunkelblonde Haare, welche an den Seiten abrasiert waren. Die noch übriggebliebenen standen zerzaust in alle Richtungen ab. Er hatte volle herzförmige Lippen. An seinem rechten sehr muskulösen Unterarm war ein Tattoo einer Eule zu sehen und etwas weiter oben stand das Wort ‚Believe‘ geschrieben. Das Tattoo an seinem linken Arm konnte ich nicht genau erkennen. Es war zu klein. Und dann waren da noch diese stechenden Haselnuss-braunen Augen in denen ich mich sofort verlor. Im Großen und Ganzen war dieser Junge genau das was die Östrogene jedes weiblichen Wesens überschwappen ließen. Er war ein Traum von einem Jungen. Man könnte sagen fast schon ein Adonis. Als sich unsere Blicke für einen kurzen Moment trafen, spürte ich wie meine Wangen sich erhitzten. Ich guckte schnell auf den Boden und war froh darüber, dass meine langen braunen Haare mein Gesicht verdeckten, da er sonst sehen würde wie rot ich grade war. Ich hörte wie er leise lachend an mir vorbei ging und mich ganz ‚ausversehen‘ mit dem Arm streifte. Als er hinten bei seinen Jungs angekommen war begannen diese sofort wieder loszubrüllen, was wohl nun jeden schon in diesem Bus geweckt hatte, außer Kate, die noch immer seelenruhig vor sich hin sabberte und schlief. Während der ganzen restlichen Fahrt versuchte ich die ganze Zeit angestrengt nicht nach hinten zu sehen. Was wirklich nicht besonders leicht fiel, weshalb ich mich irgendwann dazu entschied Kate zu wecken, auch wenn sie mich dafür wahrscheinlich umbringen würde. Also rüttelte ich kurz an ihr. Knurrend schubste sie mich weg. Weshalb ich kurzer Hand aus meinem Sitz fiel und unsanft auf dem harten Boden landete. Stöhnend rieb ich mit meiner Hand meinen Hintern und vergaß vollkommen, dass ich nicht alleine im Bus war. Erst als sich mir eine Hand entgegen streckte wurde ich in die Realität zurück gezogen. Verwundert sah ich den muskulösen Arm hinauf und entdeckte wieder die Tattos. Er war es also. Schluckend, sah ich in sein Gesicht und wurde augenblicklich wieder rot. Er lachte nur. Schüchtern griff ich nach seiner Hand und ließ mir aufhelfen, als der Bus plötzlich durch ein Schlagloch fuhr und wir beide kurzerhand quer im Bus lagen. Ich landete direkt auf ihm drauf. Im Bus wurden plötzlich alle ruhig und starrten uns an. Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich hasste es so im Mittelpunkt zu stehen. Ich fand es fürchterlich wenn alle einen anstarrten, ich fühlte mich dann immer als würde ich schrumpfen und mein Gott ich hasste es einfach. „Also eigentlich hab ich ja echt nichts dagegen wenn die Frau oben liegt, aber ich glaube hier im Bus ist das ein wenig unpassend.“ sagte er plötzlich und sah mich dabei augenbraunwackelnd an. Sofort brach der ganze Bus in schallendes Gelächter aus. Wie auf Knopfdruck stieg mir die röte ins Gesicht und ich stand ohne ein weiteres Wort von ihm auf. So einer war das also. Genervt seufzte ich und wollte grade wieder auf meinen Platz laufen, da hielt er mir ein weiteres Mal die Hand hin und sagte: „Ich bin Justin und du?“ Überrascht sah ich zuerst ihn und dann seine Hand an. Jedoch ging ich nicht darauf ein. Paah! Erst stellt er mich vor versammelter Mannschaft bloß und dann macht er auf höfflich. Der konnte mir gestohlen bleiben! „Chelsea“ antworte ich deshalb nur knapp und setzte mich dann einfach wieder auf meinen Platz. Justin lachte leicht und tat dann das Selbe. Und dann endlich. Nach sieben langen Stunden hatten wir endlich Toronto und damit auch das Boniface House erreicht. Überglücklich stürmte ich aus dem Bus, an meiner Hand Kate welche ich hinter mir her zerrte. „Chelsea! Unsere Koffer!“ quengelte sie, doch ich hörte gar nicht darauf und zog sie stattdessen direkt ins Haus. „Chelsea komm schon! Wir müssen-…. Woaah alter!“ entfuhr es ihr fasziniert, „du hast echt nicht zu viel versprochen“ staunte sie. Grinsend nickte ich und betrachtete glücklich den riesigen Eingangsbereich. „Und Kate? Das ist noch längst nicht alles!“ sagte ich lachend. „Jaja! Du kannst mir ja den Rest später zeigen, jetzt holen wir erst mal unsere Koffer und beziehen unser Zimmer“ herrschte sie mich lachend an. Ebenfalls lachend nickte ich und dann holten wir unsere Koffer. Als wir dann wieder im Eingangsbereich waren, gingen wir zur Rezeption und holten unsere Schlüssel. Danach zog ich Kate wieder wie eine wild gewordene weiter ins Herzstück dieses Hauses. Da verging auch ihr das Reden. Sie stand nur noch da und staunte. Und selbst ich staunte, obwohl ich das hier alles schon in und auswendig kannte. Glücklich betrachtete ich den riesigen Flur in dessen Mitte eine Art riesen Aquarium war welches von Boden bis an die Decke reichte. Direkt daneben war eine Treppe, die sich in der Mitte teilte und dann zwei weitere Treppen links und rechts nach oben führten. Drumherum waren überall Türen in denen unsere Zimmer waren. Der gesamte Flur hatte einen dunklen Marmor Boden, nur oben war ein grauer Teppich ausgelegt. Gemeinsam mit Kate suchte ich unser Zimmer und fand es wenig später auch schon. Schnell gingen wir darauf zu und schlossen auf. Unser Zimmer war ebenso toll wie der ganze Rest. Wir hatten wie jeder hier ein eigenes kleines Bad, welches gleich rechts hinter einer Tür war, wenn man das Zimmer betrat. Wenn man weiter grade aus ging kam man bei unserem Hauptzimmer an. Die Wände waren Braun und beige gestrichen und ein großes Fenster, direkt in der Mitte beleuchtete den ganzen Raum. An der Wand über jeweils beider unserer Betten war eine kleine Lampe. Gegenüber von unseren Betten standen zwei kleine Schränke. Im Großen und Ganzen hatten wir ein wirklich schönes Zimmer. Kate ließ ihren Koffer direkt auf den Tisch, der mitten im Raum stand plumpsen, öffnete ihn und begann den Inhalt in ihren Schrank zu fühlen. Ich tat es ihr gleich. Mein Waschzeug und anderes, brachte ich ins Bad. Dort standen eine Dusche, zwei beige Marmorwaschbecken und ein Klo. Selbstverständlich. „Alle Jungendlichen treffen sich bitte in fünf Minuten im grünen Saal“ hallte die Stimme, die in einen Lautsprecher sprach in meine Ohren und gleich darauf ein genervtes Stöhnen entlockte. Na das versprach ja schon mal toll zu werden. Im grünen Saal- der übrigens seinem Namen alle Ehre machte- war es immer sterbenslangweilig. Dort laberten die Betreuer uns immer mit allem möglichen voll und weihten besonders die Neulinge in die Regeln ein. „Grüner Saal! Haha“ kam es plötzlich lachend von Kate. Ich lief aus dem Bad und grinste sie an. „Das Lachen wird dir noch vergehen! Das wird tot langweilig“ stöhnte ich wieder. Sie kicherte nur und kam dann auf mich zu. Sie hackte sich bei mir ein. „Na los, lass uns gehen!“ sagte sie, woraufhin wir auch gleich das Zimmer verließen. Und wie erwartet war es wieder sterbens langweilig. Unsere ‚Betreuerin‘ laberte uns voll, wobei sowieso nicht auch nur einer zu hörte. Schließlich waren alle hier mindestens 16. Und wenn man 16 war, war es so, dass man nicht mehr dazu verpflichtet war in irgendwelchen Workshops oder so teilzunehmen. Der eigentliche Aufenthalt entsprach dem täglichen feiern oder einfach um endlich Urlaub von den Eltern zu haben. Nach einer geschlagenen Stunde wurden wir endlich entlassen. Wir alle begaben uns in den Speisesaal. Wir waren übrigens so ungefähr 50 bis 60 Leute. Im Speisesaal überlegten Kate und ich wo wir uns hin setzten könnten, da entdeckte ich die 3 Mädchen die in Stratford dazu gestiegen waren. Ich stupste Kate mit meinem Ellbogen leicht in die Seite und forderte sie auf mir zu folgen. Ich lief auf die drei zu, welche schon an einem Tisch saßen. „Hey“ sagte ich lieb. Sofort sahen die drei uns an. „Ohu Hey ihr beiden!“ sagte eine der drei. Eine blonde, ziemlich hübsche. „Dürfen wir uns zu euch setzten?“ fragte ich. „Klar“ antwortete wieder die Blonde. Lächelnd setzten wir uns zu ihnen. „Ich bin Jessica“ stellte sich die Blonde uns vor, „ das sind, Isi und Tessa“ fügte sie noch hinzu. Die beiden begrüßten uns ebenfalls mit einem netten „Hey“, woraufhin wir uns auch gleich vorstellten. Wir verstanden uns alle auf Anhieb gut. Und selbstverständlich griffen sie als erstes Thema gleich das Geschehnis im Bus auf. „Sag mal Chelsea, wie war das so mit dem Justin Drew Bieber zu reden“ fragte mich Tessa plötzlich ganz aufgeregt. Ich runzelte die Stirn. „Der Justin Drew Bieber?“ ich lachte über seinen Namen, „ist der so besonders oder warum betonst du seinen Namen so?“ fragte ich verwirrt und kicherte. „HAALLO! HAST DU KEINE AUGEN IM KOPF“ rief sie plötzlich und zog damit sämtliche Blicke auf uns. Sofort hielt ihr den Mund zu . „Pssscht“ warnten wir sie alle gleichzeitig. Tessa lachte nur und wurde leicht rot. „Aber jetzt mal im Ernst, hast du nicht gesehen wie heiß er ist?“ sagte sie. Oh doch das habe ich, dachte ich mir nur, doch das durfte ich vor Kate auf garkeinem Fall zugeben. Sie würde mich nur wieder endlos damit nerven. Darum zuckte ich bloß mit den Schultern. Jessica, Isi und Tessa sahen mich fassungslos an. Kate hingegen schaufelte sich nur gemütlich ihr Müsli in den Mund. „Was denn?“ zischte ich. „Chelsea! Der Junge ist das begehrteste und heißeste Schnittchen auf unserer Schule“ meldete sich nun Isi, „nur leider unerreichbar“ schwärmte sie vor sich hin. Ich lachte und schüttelte einfach nur den Kopf. „Heiß und gefährlich“ verbesserte Jessica, Isi. Verwirrt sah ich sie an. „Was meinst du damit?“ hackte ich nach. „Naja er ist nicht nur der heißeste Typ unserer Schule, sondern auch noch gleichzeitig der gefährlichste. Er und seine Gang Ryan, Chris und Chaz sind echt nicht der Umgang der den Eltern lieb ist.“ Sagte sie im flüster Ton. Darauf wusste ich nichts zu sagen. Nach dem Frühstück begaben sich erst mal alle wieder in ihre Zimmer um ihre Sachen auszupacken und, und, und. Ich jedoch, nutzte diese Zeit, in der Niemand im Flur rum lief und sah mir noch mal alles genauestens an. Ich schwelgte schon wieder in Erinnerungen. Besonders als ich die Bar betrat, in die ich als Kind wegen der runden Fenster, die direkt in den Flur führten, in die ich mich immer reingelegt hatte, so gern gegangen war. Ich lief wieder auf eines der Fenster zu und wollte es mir bequem machen, als ich leider erkennen musste, dass ich dazu nun wohl doch schon zu groß war. Darum setzte ich mich stattdessen auf einen der Barhocker und sah aus dem Fenster. In Gedanken war ich längst wieder bei damals, als Kind. Wie ich hier oben immer so gerne gewesen bin und mit all den Anderen gespielt hatte. Wie wir uns immer heimlich eine Cola oder Fanta aus dem Kühlschrank geklaut hatten. Ein Lächeln bildete sich in meinen Mundwinkeln. „Hey“ hörte ich plötzlich eine Stimme direkt an meinem Ohr. Schreiend hielt ich mir die Hand auf Herz und drehte mich zu der Person um welche mich so erschreckt hatte und sah niemand anders als Justin. Sauer verengte ich die Augen. „Du Idiot! Du hättest mich beinahe zu Tode erschreckt!“ fauchte ich. Amüsiert sah er mich an. „Tut mir leid Shawty, das war nicht meine Absicht“ Er sah mich verführerisch an und brachte damit meine Hormone zu überschwappen. Maaaan, hätte ich mich dem in diesem Moment gern um den Hals geworfen und seine perfekten Herzförmigen Lippen geküsst. „Yo,Bro!“ rief plötzlich eine weitere Person und erschreckte mich damit wieder. Ein erschrockenes Fiepen verließ meinen Mund. Justin sah mich an und lachte. Shit! Wenn der lachte hatte man das Gefühl im Himmel zu sein. Schnell schüttelte ich den Kopf und rüttelte mich selbst aus meinen Gedanken, bevor ich noch anfangen würde zu sabbern. Jedoch ließ ich es mir nicht nehmen, ihn weiter anzustarren. „Was los, Ryan?“ fragte Justin und wendete seinen Blick von mir ab. Ach, er war also Ryan. Ich sah diesen Ryan an. Er war der mit den ganz kurzen Haaren. Der würde sicher Kate gefallen. Ich schmunzelte. Und als hätte sie mich gehört, klingelte nur Sekunden später mein Handy und auf dem Display war sofort ihr Bild zu sehen. Schnell nahm ich ab. „Was ist?“ fragte ich leise und verkroch mich in eine Ecke der Bar, sodass Justin und Ryan mich nicht hörten. „Wo steckst du denn?“ hörte ich Kates aufgeregte Stimme. „Woaah ! Chill mal Kate! Ich bin nur kurz in die Bar, ich komm jetzt runter, brauch sowieso erst mal ne Mütze Schlaf.“ „Na gut“ hörte ich sie noch sagen, bevor ich auch schon aufgelegt und mein Handy zurück in die Hosentasche geschoben hatte. Als ich aus der Ecke kam standen Ryan und Justin beieinander und beredeten irgendwas. Ich wollte mich schnell an den beiden vorbei quetschen und durch die Tür verschwinden, da wurde ich von Justins Stimme zurück gehalten. „Hey Chels, kommst du heute Abend auf die Party hier oben?“ fragte er und lächelte mich mit einem engelsgleichen Lächeln an. Chels? War das jetzt sein Spitzname für mich oder was? Wie unter Droge nickte ich nur benommen und rannte dann schnell an ihm vorbei , die Treppen runter direkt in den Flur und auf mein Zimmer zu, als ich in jemanden rein rannte und unsanft am Boden landete. Ich hielt mir keuchend den Kopf. Direkt vor mir auf dem Boden saß ein Braun Haariger Junge und rieb sich ebenfalls den Kopf. Schnell rappelte ich mich auf und sah ihn entschuldigend an. „T-Tut mir leid“ stotterte ich überrumpelt. Er aber lachte nur und winkte abschätzig mit der Hand. „Schwamm drüber“ sagte er lachend. „Ich bin Travis“ fügte er noch hinzu. „Chelsea“ antwortete ich schnell und lächelte ihn an. Er wollte mir grade die Hand reichen, da wurden wir plötzlich unterbrochen. Und zu meinem Überraschen von Justin. Dieser schubste Travis in Richtung Geländer und knurrte. Ich ging davon aus, dass er irgendwas zu ihm sagte, doch ich verstand nicht wirklich ein Wort davon. Verwirrt sah ich die beiden an und überlegte, was ich am Besten tun sollte, als ich mich einfach dafür entschied dazwischen zu gehe, da es nicht so aussah als würden die beiden so schnell voneinander ablassen. Und dieser Ryan sah auch nicht so aus, als hätte er vor dazwischen zu gehen. Also lief ich auf die beiden zu drückte sie mit aller Kraft auseinander und stellte mich dazwischen. Beide sahen mich böse an und schüchterten mich damit ein wenig ein. Trotzdem versuchte ich selbstvertraut zu klingen und sagte tadelnd: „ Ich weiß zwar absolut nicht was euer Problem ist, aber ne Prügeilei brauchen wir hier nicht!“ Mit diesen Worten sah ich beide einzelnd noch mal warnend an und lief dann letztlich in mein Zimmer.
Nach einigen Stunden Schlaf, wurde ich unsanft von Kate, Tessa und Isi aus dem Schlaf geholt. „AUFSTEHEN CHELSEA!“ schrien alle drei lachend und zogen mir die Decke weg. Mürrisch öffnete ich die Augen und versuchte meine Decke zurück zu bekommen. Aber keine Chance. „Chelsea! Steh jetzt auf, du hast Mittag und Abendessen verpasst und in einer Stunde fängt die Party an“ brüllte mir Kate nun direkt ins Ohr. Und damit war ich nun hellwach. „Jaja ist ja schon gut!“ meckerte ich und lief ins Bad um mich schnell zu duschen. Nach einer entspannenden Dusche schminkte ich mich. Ich machte mir ein wenig Eyeliner drauf, dazu schwarzen Liedschatten und natürlich noch Wimperntusche. Also Smokey Eys look halt. Danach machte ich mir noch meine Lippen rot und ließ sie damit noch voller, als schon vorher aussehen. Zum Abschluss glättete mir meine langen, braunen Locken und ging dann zu den Mädels ins Zimmer um mir etwas zum Anziehen auszusuchen. Die Vier saßen mittlerweile schon längstens fertig dort und checkten noch mal ihr Aussehen. Grübelnd stand ich also nun vor dem Schrank und wusste nicht was ich am Besten anziehen könnte. „Wie wäre es damit!“ sagte plötzlich Jessica, holte ein rotes, enges Kleid ohne Träger raus, welches auch nur bis knapp unter der Hintern reichte und bestarrte es mit großen Augen. Ich biss mir auf die Lippe und überlegte kurz. Wieso nicht. Also nahm ich es ihr aus der Hand, verschwand noch mal kurz im Bad und zwängte mich in das Kleid. Dazu zog ich mir dann noch rote schwarze Lack Pumps an und war damit fertig. Zufrieden stand ich letztlich vor dem Spiegel und fuhr mit der Hand noch mal über mein Kleid. „Leute! Die meisten sind schon oben! Kommt jetzt endlich“ quengelte Isi und schob uns aus dem Raum. Lachend schüttelte ich nur den Kopf und dann liefen wir auch schon hoch in die Bar. Dort war es schon komplett voll. Ich sah mich ein wenig um und suchte als Erstes die Theke. „Ich hol uns schnell was zu trinken“ meinte ich und die ließ die drei tanzenden Mädels zurück. An der Theke angekommen bestellte ich jedem von uns erst mal einen kleinen Drink. Während ich wartete wurde ich plötzlich angetippt. Schnell drehte ich mich um und fand einen grinsenden Justin vor. Er sah jetzt noch besser aus als vorhin. Wobei das eigentlich kaum möglich war. Er hatte eine rote Cap auf, aus der vorne noch die Haare raus guckten auf. Eine schwarze, tief sitzende Hose, darüber ein weißes Top für Männer und eine Art ‚Jacket‘ welches auch rot war. Er war zum anbeißen! „Siehst echt gut aus!“ sprach er direkt an mein Ohr, da die Musik so laut war und ich sonst nichts verstehen würde. Ich versuchte mir die ansteigende Röte zu verkneifen und lächelte. „D- Du auch!“ schrie ich. Ein noch breites Grinsen legte sich auf seine perfekten Lippen. Plötzlich wurde ich wieder angestubst. Verwundert drehte ich mich um und entdeckte den Barkeeper, der mir die Getränke hinschob. Dankend nahm ich sie entgegen, naja jedenfalls versuchte ich es. Denn es war nicht sonderlich einfach vier Gläser in zwei Händen zu halten. Da hörte ich wie Justin lachte und mir kurz darauf zwei Gläser ab nahm. Dankend lächelte ich ihn an. Ich stand vom Barhocker auf und wollte mich durchs Getümmel quetschen und zurück zu den Mädels gehen, wurde jedoch von Justin zurück gehalten. Er ging mit seinem Mund direkt an mein Ohr. Sein warmer Atem streifte meinen Nacken und ließ sich alle meine Häärchen dort aufstellen. „Lass uns doch an einen ruhigeren Ort gehen“ meinte er und zog mich ohne auf eine Antwort zu warten aus der Bar. Die zwei Getränke für die Mädels hatte er zurück auf die Theke gestellt, nur ich hatte noch zwei Gläser in der Hand und versuchte mit Mühe sie nicht auszukippen. Nachdem er mich die Treppen runter gezogen hatte liefen wir noch die zweiten Treppen den Flur runter. Dort zog er mich hinter dem riesigen Aquarium in einen großen dunklen Gang. Am Ende des Ganges war eine kleine Tür die nach draußen führte. Verwirrt zog ich die Augenbraun in die Höhe. Woher kannte er diesen Platz? Ich dachte eigentlich immer ich sei die Einzige die von diesem kleinen Ort hier wusste. Wie auch immer. Wir passierten die Tür und setzten uns dann letztendlich an einen See. Keuchend ließ ich mich auf eine Bank fallen und stellte erst mal die Getränke neben mir ab. Ohne zu Fragen nahm er sich eins und trank einen ordentlichen Schluck davon. Danach sah er mich wieder an und hatte noch immer ein fettes Grinsen auf den Lippen. "Was?“ fragte ich irritiert und trank nun auch einen Schluck aus meinem Glas. „Du siehst echt heiß aus Chels“ sagte er grinsend, wackelte mit den Augenbraun und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. Sofort erhitzten sich meine Wangen. Schüchtern sah ich auf den Boden um meine roten Wangen zu verbergen. Doch Justin machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem er seinen Zeigefinger unter mein Kinn legte und mein Gesicht anhob, so dass ich ihm direkt in die Augen sehen musste. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, doch das war nicht möglich. „Wieso verbirgst du immer dein wunderschönes Gesicht vor mir?“ fragte er kichernd. Perplex schüttelte ich nur den Kopf. Wieder lachte er. Ich befreite seine Hand von meinem Kinn und sammelte nun meinen Mut um endlich sprechen zu können. „Wieso sind wir hier raus gegangen?“ fragte ich und zog eine Augenbraun in die Höhe. Er grinste nur wieder. „Naja, ich wollte mich halt mal in Ruhe mit dir unterhalten“ Daraufhin nickte ich nur um wenig später eine weitere Frage zu stellen. „Woher kennst du diesen Platz?“ interessiert sah ich ihn an. Er zuckte einfach nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, ich bin einfach irgendwo hin gelaufen.“ Misstrauisch nickte ich. Stille herrschte eine Weile, in der wir unsere Getränke komplett leerten. Ich fühlte mich unwohl einfach so nichts sagend neben ihm zu sitzen, wusste aber auch nicht was ich sagen sollte. Doch dann erinnerte ich mich an heute Morgen. „Eh Justin, was war das heute Morgen eigentlich mit Travis?“ Augenblicklich spannte sich sein Kiefer an. Er schnaufte laut. Ich weitete die Augen und rutschte unbemerkt ein Stück von ihm weg. Was war denn plötzlich in ihn gefahren? „Da war nichts“ knurrte er leise. Ich wendete meinen Blick von ihm ab und sah mir mein leeres Glas an. Ein weiteres Mal legte sich die Stille über uns. „Lass uns hoch gehen“ sagte er plötzlich, stand auf lief einfach los. Perplex blieb ich einige Sekunden dort sitzen und sah ihm hinterher wie er einfach abhaute. Meine Fresse! Dieser Junge hatten doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Kopfschüttelnd stand ich auf und lief auch zurück in die Bar. Als ich oben an kam war Justin schon längst wieder in der Meute verschwunden. Und mir war irgendwie die Lust auf Party vergangen. Weshalb ich Kate suchte, und sie nur wenig später auf der Tanzfläche wieder fand. Sie tanzte mit diesem Ryan. Und das ziemlich eng beieinander. Grinsend sah ich die beiden nur an. Ich wusste doch, er würde ihr gefallen. Da ich die beiden nicht stören wollte, verließ ich einfach ohne ihr bescheid zu sagen die Bar. Beim Treppen runter laufen, tat ich es mir ziemlich schwer mit meinen Pumps, da dort entweder ein Päärchen saß und rum machte oder ein total Besoffener auf dem Boden lag. „Eh sorry, kann ich mal durch bitte?“ rief ich und tippte das Päärchen an. Genervt guckten mich die beiden nur, rutschten ein Stück zur Seite und machten gleich danach wieder mit dem Gefummel weiter. Nachdem ich mich dort endlich hin durch gekämpft hatte, gelangte ich in den Flur und war schon auf dem Weg zum Zimmer wurde jedoch wieder aufgehalten. Der total besoffene Travis stellte sich mir nämlich in den Weg. „Hey Chelseabaabyyy!“ lallte er und nahm meine Hand. „Du siescht escht heisch aus“ meinte er und hauchte mir dabei seinen widerlichen Alkohol Geruch direkt ins Gesicht. Angewidert wedelte ich mit der Hand vor meinem Gesicht rum. „Travis du bist besoffen! Geh ins Bett“ meckerte ich. Doch er ließ sich davon nicht beirren. Stattdessen schnappte er sich mein Handgelenk und zog mich enger an sich. Seine Lippen streiften mein Ohr. „Komm schon Baby, lass uns in mein Zimmer gehen und ein bisschen Spaß haben!“ Vielsagend grinste er und wackelte mit den AUgenbraun Empört schubste ich ihn grob von mir weg. „Du hast ja wohl den Knall nicht gehört!“ schrie ich. Doch wieder interessierte es ihn nicht was ich sagte. Er packte mich wieder Arm, nur dieses Mal fester. „AU! Du tust mir weh!“ schrie ich ihn an. Doch er scherte sich gar nicht darum. „Komm Baby, ich weiß doch das du es willst“ Mit aller Kraft versuchte ich mich zu befreien, doch vergeblich, er war viel stärker. „Travis! Ich schwöre dir lass mich sofort los.“ Fauchte ich ihn an. „Oder was?“ flüsterte er mir ins Ohr. „Oder..oder..“ ich durchforstete meine Gedanken, jedoch fiel mir nichts ein. „Wusste ich es doch!“ flüsterte er wieder lachend. Er presste seinen Körper eng an mich und rieb sein Unterleib an meinem Hintern. Angewidert versuchte ich ihn wegzuschubsen, doch schaffte es nicht. „Verdammt Travis, lass den Mist! Lass mich sofort los“ Schrie ich. Er lachte nur und zerrte mich bereits in Richtung der Zimmer. Ich trat um mich und versuchte mich zu wehren. „TRAVIS DU BEHINDERTER WICHSER!!LASS MICH GEFÄLLIGST LOS!“ brüllte ich nun und wunderte mich dabei, dass nicht ein einziger Mensch es hörte. Plötzlich verstärkte sich sein Griff um meinen Arm und er wurde aggressiv. „Halt die Fresse, Schlampe!“ knurrte er mich an. Ich weitete die Augen. Verdammt, der wollte nicht nachgeben. Angst machte sich in mir Breit. Also entschied ich mich einfach dafür weiter zu schreien und darauf zu hoffen, dass mich vielleicht doch noch irgendwer hören würde. „VERLFUCHT TRAVIS! LASS MICH LOS!!“ brüllte ich immer wieder. Nichts tat sich. An seinem Zimmer angekommen fummelte er seinen Schlüssel aus der Hosentasche und wollte bereits aufschließen, da kam meine Rettung. „Travis du Bastard! Lass sie los!“ brüllte eine aufgebrachte Stimme. Mein Kopf schnellte in die Richtung aus der ich die Stimme vernahm und dort sah ich Justin stehen. Er rannte auf uns zu. „Oh verpiss dich Bieber!“ brüllte Travis zurück und verursachte damit fast einen Hörschaden bei mir. „Ich sagte! Lass. Sie. Los!“ knurrte Justin. Ich sah zwischen den beiden hin und her. Travis lachte nur zog mich am Arm an sich ran und presste seine Lippen auf meine. Schockiert riss ich die Augen auf und biss ihm in die Lippe. Fluchend löste er sich von mir und sah mich wütend an. Er erhob die Hand und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht. Fassungslos guckte ich zuerst ihn und dann Justin an. Und bevor ich mich versah stürzte Justin sich schon auf Travis und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Erleichtert atmete ich aus und rieb mir meinen Arm, sowie meine brennende Wange. Dann erst nahm ich wahr, dass die beiden sich grade prügelten. Weshalb ich kurz darauf panisch anfing die beiden an zu kreischen, sie sollen auf hören. Justin saß auf ihm drauf und schlug ihm immer wieder mit der Faust ins Gesicht. Ein unnätürlich lautes Knacken ertönte. Erschrocken sah ich zu Travis, der sich vor Schmerzen schreiend die Nase hielt, an. „Pass das nächste Mal auf wie du mit einem Mädchen um gehst, Parker!“ knurrte Justin und ließ von Travis ab, welcher blutend am Boden lag. Danach kam Justin zu mir und sah mich besorgt an. „Alles in Ordnung?“ Mein Blick war noch immer auf Travis gerichtet. Schnell nickte ich bloß und rannte dann einfach davon, direkt in mein Zimmer. Hinter mir schloss ich die Tür ab. Die beiden waren doch vollkommen verrückt geworden. Der eine wollte mich vergewaltigen und der andere prügelt den einen halb tot. Ich huschte ins Bad, befreite mich aus meinen Klamotten und sprang unter die Dusche. Wo ich erst mal versuchte mich zu entspannen. Nach einer gefühlten Ewigkeit verließ ich die Dusche, zog mir schnell ein Tank Top und eine Boxershorts an und legte mich dann ins Bett. Ein Seufzen ging über meine Lippen. Na das fing ja toll an hier. So hatte ich mir das Jahr nicht vorgestellt.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Wie ein verschrecktes Reh war Chelsea einfach davon gerannt. Ich sah runter zu Travis, der sich immer noch die blutende Nase hielt. Kopfschüttelnd lachte ich ihn aus.„Halt dich fern von ihr! Klar!?“ zischte ich, trat ihm noch mal in den Bauch und ließ ihn dann dort liegen. Sollten sich doch die anderen um ihn kümmern.Ich lief in die Richtung in die auch Chelsea gerannt war, da mein Zimmer auch dort in der Nähe war. Doch bevor ich in dieses ging, klopfte ich noch einmal bei ihr.Ein genervtes Stöhnen erklang an der anderen Seite der Tür und ein genauso genervtes „Was?“ verließ ihren Mund nachdem sie die Tür geöffnet hatte.Sie stand da vor mir, nur in Shorts und einem Top. Ihre langen braunen Haare hatte sie zu lockeren einem Dutt hochgebunden.Ich biss mir auf die Lippen.„Was willst du Justin?“ fragte sie zickig und sah mich erwartungsvoll an.„Darf ich kurz rein kommen?“ Sie sah an mir vorbei in den Flur, überlegte kurz und öffnete dann die Tür ganz, damit ich eintreten konnte. Was ich auch gleich darauf tat. In ihrem Zimmer angekommen, setzte sie sich auf ihr Bett während ich mich gegen die Wand lehnte und sie an sah.Wie vorhin am See herrschte Stille zwischen uns beiden, bis..„Danke“ kam es auf einmal leise von ihr. Verwirrt sah ich sie an.„Naja wegen Travis..“ beantwortete sie meine ungestellte Frage. Ich nickte bloß und winkte ab.„Kein Problem“ Sie nickte ebenfalls. Ich lief auf sie und das Bett zu, uns setzte mich neben sie. Und da fing sie plötzlich an wie ein Wasserfall zu reden.„Ohman, hier ist es irgendwie total anders als damals! Ich hab gedacht ich komm hier her und verbring wie damals ein tolles Jahr, aber nein, gleich am ersten Tag versucht irgend so ein Idiot mich zu vergewaltigen. Und dann kommst du und prügelst ihn halb tot! Verdammt, ich hab mir das alles ganz anders vorgestellt.“ Jammerte sie und sah zum Fenster. Dann seufzte sie, schüttelte den Kopf und sagte: „Tut mir leid, ich plapper schon wieder“Ich wusste nicht wirklich was ich darauf antworten sollte, weshalb ich einfach kicherte und vom Thema ablenkte.„Dafür, dass ich dich vorhin gerettet habe, erwarte ich noch eine Gutmachung“ meinte ich lachend und sah sie verführerisch an.Ihre Augenbraun schossen in die Höhe. „Wie bitte?“, fragte sie, obwohl sie es doch ganz genau gehört hat, „ ich glaub ich hör nicht mehr richtig!“ fügte sie noch hinzu und schüttelte den Kopf.Ich grinste sie nur an und sagte: „Ich erwarte nur eine winzig kleine Gegenleistung. “ ,dabei legte ich Betonung auf das Wörtchen ‚kleine‘.Ihre Augen verengten sich. „Ach ja, und was genau soll das für eine ‚Gegenleistung‘ sein?“ fragte sie schnippisch und legte das Wort ‚Gegenleistung‘ mit ihren Händen in Gänsefüßchen.Ich wackelte mit den Augenbraun, ging ganz nah an ihr Ohr und hauchte ihr einen leichten Kuss auf ihr Ohrläppchen.„Ich will einen Kuss“ flüsterte ich. Ihre Nackenhaare sträubten sich und eine Gänsehaut ging über ihre Arme.Sie brauchte einen Moment um sich wieder beherrschen zu können, was mich triumphierend lachen ließ.Nach dem sie sich wieder im Griff hatte, entfernte sie sich von mir.„Du hast sie nicht mehr alle, Bieber“ keifte sie mich an.Ich ging mit meiner Hand an ihr Gesicht und fuhr dann langsam ihren Hals bis zu ihrem Schlüsselbein runter. Meine Berührungen hinterließen wieder eine Gänsehaut.„Komm schon nur ein kleiner Kuss“ flüsterte ich wieder und fuhr mit meinem Finger wieder hinauf zu ihren Lippen. Welche ich mit dem Daumen nach zog.Sie drehte ihr Gesicht zu mir und sah mir in die Augen. Ich grinste zufrieden. Ich hatte sie genau da wo ich wollte.sie konnte mir nicht widerstehen. Kein Mädchen konnte das.Weshalb ich auch auf keine Antwort mehr wartete und wenig später schon meine Lippen auf ihre gelegt hatte.Wie erwartet, erwiderte sie und bewegte ihre Lippen synchron mit meinen. Wie zwei perfekt aneinander passende Puzzleteile verschmolzen unsere Lippen miteinander und wollten sich nicht trennen.Ich leckte mit meiner Zunge leicht über ihre Unterlippe und bat damit um Einlass in ihren Mund. Und nur kurz darauf öffnete sie ihn auch schon einen Spalt, womit ich ihre Mundhöhle ohne Probleme erkunden konnte.Ihre Arme fuhren meinen Rücken hoch und verkreuzten sich hinter meinem Nacken. Meine Hände streichelten ihre Seiten hinab und blieben an ihren Hüften stehen. Und genau dann knallte die Tür auf und Ryan und diese Freundin von Chelsea kamen hinein gestürzt.Sofort löste sie sich von mir. Und guckte geschockt zu den beiden die wie wilde Tiere miteinander rummachten. Erst als sie uns bemerkten hörten sie auf.„Ups“ gab das Mädchen lachend von sich und klammerte sich an Ryan fest. Sie schien nicht mehr ganz so nüchtern zu sein.„Komm RyRy wir lassen die beiden besser alleine“ kicherte sie, und umschlang kurz darauf wieder seinen Nacken um weiter wild mit ihm rum zu knutschen. Danach verschwanden sie, weiterhin knutschend, aus dem Zimmer und liefen, ich schätze mal in meins und Ryans Zimmer. Das hieß dort würde ich heute garantiert nicht schlafen können.Ich sah langsam wieder zu Chelsea. Sie saß einfach nur da und schüttelte den Kopf. Ich lachte.„Ich glaub in mein Zimmer kann ich dann wohl heute Nacht nicht mehr gehen“ sagte ich und schmunzelte.Mit der rechten Augenbraun in die Höhe gezogen sah Chelsea mich nun ebenfalls an, stand auf und sagte zickig: „Nun..hier aber auch nicht..also bye, du hast deine ‚Gegenleistung‘ bekommen, also kannst du jetzt auch verschwinden“Wieder lachte ich nur.Sie hatte wirklich Temperament, obwohl sie doch hin und wieder schüchtern war. Man, ich muss wirklich zugeben, sie gefiel mir!Als ich mich immer noch nicht rührte und einfach sitzen blieb, griff sie meinen Arm und zog mich hoch. Sie schubste mich zur Tür, schob mich davor, sagte kurz und knapp: „Nacht“ und knallte die Tür zu.Grinsend stand ich vor verschlossener Tür.Dieses Mädchen, hatte eine Wirkung auf mich, ich konnte es nicht erklären. Normalerweise hätte ich sie vorhin, so wie ich es sonst immer tat, abgefüllt und sie danach geknallt. Aber, das hatte ich nicht. Sie hatte irgendwas! Irgendwas Besonderes, weshalb ich mir die Chancen bei ihr nicht vermasseln wollte. Doch was war es, das sie so besonders machte, was war es das mich davon abhielt mich wie ein Arsch ihr gegenüber zu verhalten.Als mir nach einer Weile des einfach nur Rumstehens einfiel, dass ich ja jetzt gar nicht mehr in mein Zimmer gehen konnte, da ja der liebe ‚RyRy‘ mit dieser Tusse dort vögeln musste, und ich damit also alleine da stand, schnaubte ich frustriert. Da Chelsea mir grade klar und deutlich gemachte hatte, dass sie mich bestimmt nicht bei ihr schlafen ließ, entschied ich mich dazu einfach noch mal in die Bar zu gehen.
CHELSEA'S POINT OF VIEW
Am nächsten Morgen wurde ich alleine in meinem Zimmer wach. Natürlich! Kate hatte höchstwahrscheinlich die ganze Nacht bei Ryan im Zimmer verbracht. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es grade acht Uhr war. Die meisten würden vermutlich nach der gestrigen Party noch schlafen. Also saß ich dem nach wahrscheinlich alleine am Frühstückstisch. Seufzend zog ich mir schnell ein paar Sporthosen und einen Hoodie an und lief dann in den Speisesaal. Dort traf ich wie zu erwarten kaum jemanden an. Und wenn jemand dort saß, lag er halbtot in seinem Stuhl. Ich sah durch den ganzen Saal und entdeckte Travis. Bei seinem Anblick hielt ich die Luft an. Seine Nase war dick geschwollen und Lila-blau verfärbt. Er hatte ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe. Er sah echt schlimm aus. Tat mir schon fast leid, aber auch nur fast. Mit einem Teller in der Hand lief ich zu Buffet und holte mir ein Brötchen, etwas Käse und eine Scheibe Wurst. Damit setzte ich mich an den Tisch, an dem ich schon gestern gesessen hatte und aß gemütlich. Was Kate wohl grade machte. Vermutlich schlief sie noch tief und fest. Ich musste direkt wieder an heute Nacht denken, als sie da mit Ryan aufgekreuzt ist. Ein Grinsen legte sie auf meine Lippen. Ihre ‚Urlaubsliebe‘ hatte sie damit wohl gefunden. Nach dem Essen, stellte ich meinen Teller auf die Ablage, wo sie die Küchenhilfe abholen würde, und lief dann durch den Flur Richtung grüner Saal, da ich mal auf sie Liste sehen wollte, um nachzusehen was man heute alles machen konnte. Dort angekommen fuhr ich mit dem Finger über die Liste, fand jedoch nichts wirklich Interessantes. Also ging ich, ohne mich irgendwo einzutragen, wieder weg. Auf dem Weg zu meinem Zimmer entdeckte ich plötzlich Justin. Er lag schlafend, auf einer der Bänke. Oh nein, er hatte doch nicht etwa hier die ganze Nacht verbracht. Mit einem Schmunzeln lief ich auf ihn zu, kniete mich zu ihm runter und pikste ihm in die Seite. Alles was er von sich gab, war ein grummeln, danach schlief er einfach weiter. Ich kicherte. Dann durfte ich eben nicht so sanft sein. Ich rüttelte grob an ihm, wofür ich nur zu Seite geschubst wurde. Genervt seufzte ich. Ich ging ganz nah an sein Ohr, musste mir ein Lachen verkneifen und schrie dann so laut mein Stimmorgan es zu ließ, seinen Namen. Schreiend schreckte er hoch und knallte damit mit seiner Stirn gegen meine. „Aah scheiße“ fluchte ich und rieb mir die Stirn. Überfordert sah Justin sich um und entdeckte mich dann irgendwann. „Alter? Hast du sie noch mehr alle? Erschreck mich nich so!“ zischte er. „Beruhig dich ma! Ich wollte dich Penner nur aufwecken!“ zickte ich zurück. „Hättest du dir sparen können“ . Schnaubend verdrehte ich ´die Augen. Meine Fresse! Gestern noch schlabbert der mich ab und heute, benimmt er sich wie das letzte Arschloch. „Na schön! Dann leck mich doch, Bieber!“ knurrte ich und drehte mich, um zu gehen. Da hörte ich noch wie der mir hinter her rief: „Jeder Zeit gerne“ Bah! Der war ja nicht viel besser als Travis. Ich warf ihm einen angeekelten Blick zu, zeigte ihm meinen Mittelfinger und verschwand dann in meinem Zimmer. Idiot! Als ich die Zimmertür hinter mir schloss, hörte ich die Dusche im Bad laufen. Kate war also wieder zurück gekommen. Ihre Klamotten lagen im ganzen Zimmer verstreut. Genervt stöhnte ich, sammelte ihren ganzen Scheiß zusammen und warf ihn auf ihr Bett. Danach ließ ich mich auf mein Bett fallen und schaltete den Fernseher an der Wand hing. Ich zeppte durch die Programme, fand jedoch nichts Gutes. „Boaaah ich bin so fertig“ hörte ich auf einmal Kate, welche jammernd aus dem Bad kam. Sie hatte, wieder den Hoddie ihres Bruders und eine graue Baggy an. Stöhnend hielt sie sich ihren Kopf. Ich lachte sie aus. „Ich kann mir auch gut vorstellen wieso“ gab ich grinsend von mir, wofür ich nur eiskalte Blicke kassierte. Verteidigend hob ich die Hände. „Kate, du bist doch selbst Schuld, wenn du dich grenzenlos voll laufen lässt und dann mit irgendeinem Typen auf seinem Zimmer verschwindest“ neckte ich sie. „Jajaja Chelsea, erzähl du mir nichts und mach ja nicht auf Moralapostel. Du saßt doch gestern knutschend mit Justin hier auf dem Bett“ Empört stemmte ich die Arme in die Hüfte und sah sie mit offenem Mund an. „Oh glaub mir, das war absolut nicht das wonach es aussah! Außerdem geht’s hier nicht um mich!“ zischte ich. Lachend schüttelte Kate nur den Kopf, ging zu ihren Sachen und holte sich eine Schmerztablette raus. Diese steckte sie sich in den Mund, schluckte sie mit Wasser und sah dann wieder mich an. „Laber doch nicht Chelsea! Tu nich so als würde er dir nicht gefallen, ich hab doch deine Blicke gesehen. Und jetzt mal ehrlich, ihr seit gestern gleich am Anfang der Party verschwunden und wart ewig weg, da..“ sofort unterbrach ich sie. „Ewig? Kate, das war vielleicht ne halbe Stunde“ korrigierte ich sie. „Blablabla wie auch immer! Jedenfalls, erzähl mir kein Mist, du stehst auf ihn“ „HA!“, gab ich sarkastisch von mir, „...als ob ich auf einen wie den stehen würde, der denkt doch nur mit seinem Arsch, statt mit dem Kopf“ fügte ich noch hinzu und verschwand dann einfach im Bad. „Erzähl du mir lieber was da gestern mit Ryan gelaufen ist“ rief ich. „Und alle Einzelheiten bitte“ fügte ich gespannt hinzu während ich zurück zu ihr lief und mich auf mein Bett setzte um ihr zuzuhören. „Du Chelsea, ich würd dir ja echt gerne alles erzählen, aber mir geht’s so dreckig, können wir das nicht auf nachher verschieben? Ich brauch jetzt erst mal ne Runde Schlaf“ jammerte sie und ließ sich ins Bett fallen. „Na schön“ ergab ich mich Sie erhob ihren Daumen und legte sich dann ein kaltes Tuch auf den Kopf. Lachend verließ ich kurz darauf auch schon das Zimmer. Im Flur war keine Seele zu sehen. Ich schätze mal die lagen genau wie Kate mit einem fetten Kater im Bett. Seufzend lief ich auf das riesige Aquarium zu, setzte mich direkt davor in den Schneidersitz und beobachtete die umher schwimmenden Fische. So, das war nun der zweite Tag hier. Ich hatte noch 362 Tage, in denen ich hoffte, dass es besser werden würde. Keine Ahnung in wie fern ich eine Besserung erwartete, ich wollte einfach nur wieder ganz genau den selben Spaß haben, den ich damals hatte. Ich wollte mit niemandem auf Kriegsfuß stehen, wie es bei mir und Justin der Fall war. Ich wollte auch eigentlich nicht fast vergewaltigt werden, wobei ich das nun sowieso nicht mehr ändern konnte. Aber, das mit Justin ließe sich bestimmt irgendwie hinbiegen. „Chelsea?“ fragte plötzlich eine Männliche Stimme. So schreckhaft wie ich war, zuckte ich zunächst mal zusammen, bevor ich mich umdrehte und Justin sah. Als hätte er gehört was ich dachte. Und das war ja auch nicht das erste Mal gewesen. Schon ein wenig gruselig. „Justin“ sagte ich überrascht. Er setzte sich direkt neben mich vor das Aquarium und sah sich die Fische an. Ich hingegen beobachtete die ganze Zeit nur ihn. „Du, eeh..“ er kratzte sich im Nacken und sah danach mich an. Seine Haare waren so zerzaust wie immer, standen in alle Richtungen ab. Er hatte nur eine Sporthose und einen Hoddie an, wie ich, und sah trotzdem perfekt aus. „Ja?“ drängte ich ihn zum weiter reden. Er seufzte. „Also sorry, wegen vorhin.. ich war schlecht gelaunt weil ich auf der Bank schlafen musste“ Augenblicklich plagte mich ein schlechtes Gewissen. Ich hätte ihn auch einfach bei mir im Zimmer schlafen lassen können. Ach was dachte ich denn da. Schnell schüttelte ich die Gedanken aus meinem Kopf. „Schon okay..“ sagte ich nickend, „hab dich ja auch nicht grade sanft geweckt“ fügte ich lachend hinzu. Ein Grinsen bildete sich auf seinen vollen Lippen. „Nein, das hast du wirklich nicht“. Kurz lachten wir beide, verstummten aber kurz darauf wieder. Ich war so verwundert über mich selbst. Normalerweise redete ich ohne Punkt und Komma, aber bei ihm, da versprach es mir die Sprache. Mein Kopf war jedes Mal augenblicklich leer und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er leckte sich über die Lippen und sah wieder die Fische an. „Erzähl mir was über dich“ brach er die Stille. Sein Kopf drehte sich wieder zu mir. Ich schüttelte hastig den Kopf. „Ich bin nichts Besonderes, da gibt’s nichts zu erzählen, erzähl du mir doch was von dir“ Seine rechte Augenbraun zog sich in die Höhe und ein Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen. „Ich glaube nicht, dass das nötig ist“ sagte er monoton. Verwirrt zog ich die Augenbraun zusammen. „Wie meinst du das?“ –„ich meine damit, das Tessa, Jessica und Isi dir schon bestimmt alles über mich erzählt haben“ Nun wurde ich noch verwirrter. Bis mir einfiel was er damit meinen könnte. Und er hatte auch Recht. Die Drei hatten mir etwas erzählt, was aber nicht hieß, dass ich es glauben musste. Ich zuckte die Schulter. „Ja sie haben mir da einiges erzählt..“ Justin lachte sarkastisch, „war ja klar“ fügte er kopfschüttelnd zum hinzu, „..heißt aber nicht, dass ich es ihnen glauben muss, außerdem würde ich es sowieso lieber von dir hören“ beendete ich meinen durch ihn abgebrochenen Satz. Seine Augenbraun schossen in die Höhe. Erst sah er überrascht aus dann grinste er. „Deine Einstellung gefällt mir“ Ich zuckte nur wieder die Schulter. „Also, erzähl mir was von dir“ sagte ich und holte damit unser vorheriges Thema zurück. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich da so erzählen soll, mein Leben ist auch nicht so interessant“ meinte er nur knapp und guckte dann wieder die Fische an. Aber ich glaubte ihm nicht. Irgendwas in mir sagte mir, dass er sogar sehr viel zu erzählen hatte. Womöglich wollte er es aber nicht. Und da ich ihn nicht dazu drängen wollte, ließ ich das einfach fallen. „Du könntest mir einfach irgendwas über deine Hobbys oder so erzählen, oder ob du ne Freundin hast“ sagte ich schnell und sah ihn dann erwartungsvoll an. Sofort bildete sich ein fettes Grinsen in seinem Gesicht. „Klar, dass dich das interessiert..“ lachte er. Irritiert sah ich ihn an und verstand nicht worauf er hinaus wollte. „Aber nein, ich habe keine Freundin“ sprach er weiter. Sofort wurde mir klar was er meinte. Meine Augen weiteten sich. „Momentmal , Bieber! Bild dir ja nichts drauf ein, so war das nicht gemeint“ verteidigte ich mich empört. Wiederrum lachte er nur und winkte ab. „Jaja, Chelsea schon klar“ Und da war sie dann auch schon wieder. Diese erdrückende, unangenehme Stille. Gott sei Dank hielt sie aber nicht lange an. „Heute Abend steigt ja wieder ne Party..“ fing Justin an. Augenverdrehend sah ich zur Seite. Der sollte bloß nicht wieder damit anfangen, von Party hatte ich für diese Woche erst mal genug. Doch zu meinem Überraschen, wollte er auf was vollkommen anderes raus. „..was würdest du davon halten, wenn wir beide heute nicht dorthin gehen und stattdessen den Schlüssel vom Hauskino klauen und uns nen gemütlichen DVD Abend machen?“ Überrascht sah ich ihn an. Langsam bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Ich überlegte, eigentlich hörte sich das gar nicht mal so schlecht an. Jedenfalls war es um einiges besser, als schon wieder auf irgendeine Party zu gehen und dann vermutlich wieder Travis anzutreffen. Also nickte ich. Sofort wurde sein leichtes Lächeln zu einem Strahlen. „Super! Dann, sehen wir uns heute Abend gegen 6 vorm Kino? Ich werd bis dahin, den Schlüssel und so bestimmt schon haben“ Lächelnd nickte ich nur. Ebenso lächelnd wie ich stand er auf sagte noch schnell „Bis dann“ und verschwand dann nach einigen Metern laufen in seinem Zimmer.
„Kate, jetzt beweg endlich deinen Arsch aus dem Bett! Ich will noch was von Mittagessen abbekommen“ meckerte ich sie an. Mürrisch schlug sie um sich. „Jaja“ zickte sie, schleppte sich aus dem Bett und lief ohne daran zu denken, vielleicht nachzusehen wie sie aussah, an mir vorbei durch die Tür, Richtung Speisesaal. Einen Moment überlegte ich, sie daran zu erinnern das sie grade erst aus dem Bett kam, ließ es dann aber doch bleiben und folgte ihr stumm. Als wir im Speisesaal ankamen, war es im Gegensatz zu heute Morgen viel voller, und auch Tessa, Jessica und Isi saßen an unserem Tisch. Jedoch sahen die nicht viel besser aus als Kate. „Na Mädels, lustigen Abend gehabt?“ neckte ich sie drei, indem ich extra laut sprach und damit auch die Aufmerksamkeit der anderen im Saal auf mich zog. Sofort verstummte ich. „Halt die Klappe“ zischten die Drei im Chor. Ich aber lachte nur, schnappte mir meinen Teller und holte mir mein Mittagessen. Zurück am Tisch sah ich meinen drei neu gewonnen Freundinnen und Kate dabei zu, wie sie sich voll stopften. „Ey Leute,...“ fing Kate leise an und bückte sich leicht über den Tisch, damit nicht jeder mithören konnte. „Chelsea war heute Nacht auch nicht ganz heilig, sie saß knutschend mit Justin in unserem Zimmer“ fügte sie lachend hinzu. Empört stieß ich Kate mit meinem Ellbogen in die Seite. „Au!“ meckerte sie und rieb sich die Stelle. „Halt einfach die Klappe, Kate“ motzte ich und hoffte, dass sich das Thema damit erledigt hatte, aber da hatte ich mich leider geirrt. „Wie jetzt?“ kam es geschockt von Jessica, „du hast ernsthaft mit ihm rumgemacht? Hattet ihr auch Sex“ kam es nur so aus ihr heraus gesprudelt. Fassungslos sah ich sie an. „Hast du sie noch alle? Da lief nichts man! Wir sind nur Freunde“ meckerte ich und versuchte dabei meine Lautstärke zu dämpfen. „Ja is klar, Chelsea! Freunde sitzen auch bestimmt auf dem Bett und schlabbern sich ab“ lachte Kate. Warnend sah ich sie an, woraufhin sie nur verteidigend die Arme hob und sagte: „Nur die Wahrheit“ Ich schenkte ihr einen weiteren bösen Blick und widmete mich dann wieder den Drei mir gegenüber sitzenden Mädchen, welche mich ansehen, als hätten sie en Hirsch vor sich. „Leute! Es war nichts! Er wollte nur ne Gegenleistung dafür, dass er mich gerettet hat, und deshalb musste ich ihn küssen! Wirklich sonst war da nichts, gleich danach hab ich ihn aus dem Zimmer geworfen und bin schlafen gegangen.“ Zischte ich im flüster Ton. Verwirrte Blicke durchforsteten mich. „Wie gerettet? Vor was denn?“ fragte Tessa verwirrt. „Vor wem wäre die bessere Frage“ murmelte ich. „Was?“ brach es aus Isi raus. Sofort hielt ich ihr den Mund zu. „Sscht, verdammt!“ meckerte ich nahm meine Hand wieder weg. „Jaja! Und jetzt sag schon!“ forderte mich Jessica zum weiterreden auf. Augenverdrehend seufzte ich und erzählte ihnen von dem Geschehnis zwischen mir und Travis. „Was?“ schrien plötzlich alle Vier gleichzeitig und sofort sahen uns alle im Raum wieder an. Meine Wangen erhitzten sich. „Verdammt könnt ihr nicht mal leiser reden!“ zickte ich los. „Wie bitte was? Er wollte dich vergewaltigen?“ kam es fassungslos von Kate. „Ja, aber wie gesagt, Justin kam ja und hat mich gerettet, also Schwamm drüber“ –„Schwamm drüber? Bist du des Wahnsinns! Der Wichser wollte dich vergewaltigen! Und hat dich geschlagen, dass kannst du doch nicht einfach so auf dir sitzen lassen Chelsea! Was ist los mit dir?“ Ich seufzte und erklärte noch einmal: „Leute, guckt euch doch erst mal Travis an, nie im Leben würde ich ihn einfach so davon kommen lassen, aber wie ihr seht ist er das auch nicht“ Die vier ließen ihren Blick durch den Raum schwirren und blieben bei Travis stehen. „Alter! Und das war Justin?“ fragte Isi baff. Ich nickte. „Man… ich sag ja der Typ ist gefährlich“ meldete sich nun Jessica. Irritiert und leicht verärgert zog ich die Augenbraun zusammen. „Hallo? Seid ihr bescheuert? Er hat mich gerettet!“ sagte ich verwirrt. „Ja, aber sieh dir doch Travis an, der sieht echt übel aus. Ich glaube wirklich wir sollten uns alle von Travis und von Justin fern halten!“ meinte nun Tessa. Fassungslos guckte ich in die Runde. „Sag mal! Habt ihr sie noch alle? Wäre Justin nicht da gewesen, dann hätte Travis der Idiot mich vergewaltigt“ fauchte ich sie an. Ich konnte nicht verstehen was deren Problem war. Ich meine ja gut, Travis sah schon übel zu gerichtet aus, aber ich denke Justin hat sich noch zurück gehalten. Und außerdem hat er das ja auch nur gemacht um mir zu helfen. „Hey Chelsea, versteh es doch noch falsch, aber die drei haben recht, vielleicht solltest du dich besser von ihm fernhalten, ich meine nach dem was wir gestern schon über ihn und seine Freunde gehört haben, solltest vor allem du als Tochter eines Polizisten es am Besten wissen“ meinte nun Kate und nahm meine Hand. Fassungslos schüttelte ich ihre Hand ab stand auf und lachte sarkastisch. „Alles klar Kate! Dann halt du dich erst mal fern von Ryan“ Mit großen Augen sah sie mich an und wusste darauf keine Antwort. „Dacht ichs mir doch“ lachte ich wieder, stand kopfschüttelnd vom Tisch auf und ging. Kate rief mir noch irgendwas hinter her. Doch ich ignorierte es einfach und verließ den Saal. Eine Stunde später hatten die vier immer wieder versucht mit mir zu reden. Insbesondere Kate, aber ich ignorierte sie alle. Ich meine, ich war zwar nicht wirklich sauer oder so, nur ich hatte einfach keine Lust mit ihnen darüber zu sprechen. Oder überhaupt mit irgendwem zu reden. Die Lust zum sprechen war mir seit dem Mittagessen nämlich vergangen. Weshalb ich jetzt mit einem Schokoriegel aus dem Automaten und einer Tasse Cafe, die ebenfalls aus dem Automaten kam, an meinem kleinen persönlichen Versteck oben in der Bar, hinter einer kleinen Wand ,die zur kleinen Küche der Bar führte, saß. Bis um 5, halb 6 würde hier sowieso kein Schwein auftauchen. Die Party würde sowieso erst wieder gegen neun oder halb zehn anfangen und vorbereiten musste man hier auch nicht viel. Und bevor hier irgendjemand auftauchen konnte, war ich schon längst weg. Naja jedenfalls saß ich dort, stopfte mir einen Schokoriegel nach dem anderen rein. Dank einem kleinen Trick den ich als Kind von einem guten Freund gelernt hatte, musste ich bei dem Automaten hier oben nichts bezahlen. Also konnte ich so viele Snickers in mich reinstopfen wie ich wollte. Ich saß da nun schon ungefähr eine Stunde, sprich seit dem Mittagessen. Mein Handy hat durchgehend geklingelt, weshalb ich es auf Stumm geschaltet hatte. Sie suchten vermutlich nach mir, und Gott sei Dank, wusste keiner hier von meinem Lieblingsversteck. Ich sah stumm gegen die Wand und stopfte das noch übrig gebliebene Stück meines Snickers in den Mund. Während ich noch genüsslich kaute, tastete ich bereits mit der rechten Hand nach einem weiteren, musste jedoch feststellen, dass ich meinen Vorrat aufgebraucht hatte. Seufzend spähte ich vorsichtig um die Ecke, um zu sehen ob irgendwer in der Bar war. Als das nicht der Fall war kroch ich aus meinem Versteck und lief wieder zum Automaten. Dort sah ich mich noch mal schnell um und steckte dann meine Hand durch die Klappe. Angestrengt suchte ich nach dem kleinen Hebel der meine gewünschte Süßigkeit bewegen würde und fand ihn auch gleichdarauf. Gekonnt schlug ich einmal mit der Faust dagegen und gleich darauf purzelten 3 Packungen Sour Patch hinunter. Zufrieden schnappte ich sie mir, zog meinen Arm wieder raus und verkroch mich gleich wieder in meinem Versteck. Das Schöne an diesem Versteck war, das erstens mal niemand darauf kam, zweitens war es immer schön warm, da direkt neben mir eine Heizung war und drittens, direkt über mir war ein Fenster, so hatte ich immer einen super Ausblick. Ich weiß noch genau wie gern ich mit 12 immer hier hin gegangen bin, als ich genug von den Mädchen aus meinem Zimmer hatte und allein sein wollte. Es war dann meistens Abends oder sogar mitten in der Nacht, als ich hier saß. Ich hatte mir dann immer eine kleine Wolldecke mitgenommen und es mir gemütlich gemacht. Und durch das Fenster an der Decke, hatte ich mir immer den Sternenhimmel angesehen. Jetzt allerdings konnte ich nur zusehen und hören wie Regentropfen auf die Scheibe prallten. Ich muss schon sagen, das war recht entspannend. Und irgendwie zog es mich vollkommen in den Bann den Tropfen dabei zuzusehen wie sie langsam die Scheibe runter liefen. Entweder liefen sie allein bis zum Ende der Scheibe und fielen dann runter, oder sie verbanden sich mit einem anderen und wurden dann zu einer größeren und fielen dann runter. Lachend seufzte ich als ich realisierte worüber ich hier eigentlich nach dachte. Ich schüttelte den Kopf und nahm dann mein Handy in die Hand. Ich entsperrte es und bekam fast einen Herzstillstand als ich auf die Uhr sah. Fünf vor sechs. Shit! Dann hatte ich jetzt also vier ein halb Stunden hier gesessen mich vollgestopft und Regentropfen beobachtet. Sofort rappelte ich mich auf und guckte auf den Boden. Dort lagen etliche Süßigkeiten Packungen und zwei leere Cafebecher auf dem Boden. Schnell bückte ich mich, sammelte alles zusammen und warf sie um die Ecke in den Müll. Nachdem das erledigt war verließ ich auch schon die Bar. Ich schleppte mich mit meinem vollgestopften Bauch die Treppen runter. Meine Güte! Ich werde nie wieder so viel Süßigkeiten in mich rein stopfen. Kurz bevor ich mein Zimmer erreicht hatte, wurde ich von Justin aufgehalten welcher mich am Arm in eine Ecke zog. Er hielt mir einen Finger vor dem Mund, damit ich die Klappe hielt. Kurz darauf nahm er ihn wieder weg und hielt mir grinsend einen Schlüssel vor die Nase. Vermutlich den Schlüssel für das kleine Kino hier. Ich grinste ebenfalls. „Wie hast du den gekriegt?“ fragte ich anerkennend. Schulterzuckend grinste er und meinte: „Tja ich bin eben der King“. Augenverdrehend lachte ich. „Komm gehen wir“ forderte er mich auf und nahm mich an der Hand. Als seine Hand meine umfasste durchzuckte mich plötzlich etwas, das sich anfühlte wie ein Blitzschlag. Aber es fühlte sich gut an. Noch bevor er mich aus der Ecke ziehen konnte, zog ich ihn zurück zu mir. „Warte mal, ich muss noch kurz ins Zimmer, bin aber gleich wieder da! Warte hier“ flüsterte ich. Unsere Hände waren noch immer vereint. Was ich allerdings nicht bemerkte und deshalb nicht weit kam. Justin lachte. „Du musst meine Hand schon los lassen, um weg zu kommen“ Sofort wurde ich rot und war Gott dankbar dafür das es zu dunkel hier war um das zu erkennen. Schnell ließ ich seine Hand los und rannte dann endlich zu meinem Zimmer. Ich schloss es auf und hoffte dort keine Kate anzutreffen. Und ich hatte Glück. Sie duschte grade. Erleichtert lief ich schnell ins Zimmer, zog mir eine rote Leggings, einen schwarzes Top und ein paar pinke Hausschuhe an. Da ich keine Hosentasche hatte, konnte ich weder mein Handy, noch meinen Schlüssel mitnehmen. Also ließ ich die beiden Sachen einfach liegen. Plötzlich bemerkte ich, dass ich nichts mehr hörte. Was bedeutete es lief kein Wasser mehr. Fuck, das hieß Kate würde gleich rauskommen. Wie eine Verrückte raste ich auf die Tür zu und stolperte dabei erst mal richtig schön über Kates Klamotten. Innerlich verfluchte ich sie bereits dafür, als ich das Türschloss vom Bad aufgehen hörte. So schnell es ging rappelte ich mich auf, öffnete die Tür und schaffte es noch grade so raus. Ich rannte noch schnell zurück in die kleine Ecke in der ich Justin zurück gelassen hatte. Er stand noch immer da. Außer Puste stützte ich mich an meinen Knien ab und hielt ihm den Zeigefinger vors Gesicht als er was sagen wollte, da ich erst kurz durchatmen wollte. Lachend schob er meinen Finger zur Seite und schubste mich sanft aus der Ecke. „Komm! Solang noch niemand im Flur ist“ sagte er und zog mich an der Hand zum Kino. Stöhnend ließ ich mich hinterher ziehen. Dort angekommen schloss er die Tür auf und schob mich rein ins dunkle Nichts. Hinter mir schlüpfte auch er durch die Tür, guckte ob uns jemand beobachtet hatte und schloss dann die Tür hinter uns wieder ab. „Justin ich kann nichts sehen“ jammerte ich und tastete alles um mich herum ab um endlich Justin zu finden. Und endlich fand ich ihn auch. Allerdings hatte ich nicht unbedingt dahin hin gepackt wo ich es wollte. Ein Lachen entfuhr Justin. „Meint du nicht dazu ist es noch ein bisschen zu früh?“ Augenblicklich zog ich meine Hand zurück und bedankte mich wieder bei Gott dafür da es stockduster hier war, da Justin sonst mein Tomatenrotes Gesicht sehen würde. „Ha Ha“ lachte ich sarkastisch, „jetzt mach das Licht an Peter Lustig und lass deine Machsprüche sein“ Wieder lachte er und schaltete kurz darauf das Licht an. Erst da bemerkte ich, wie unglaublich nah wie beide beieinander standen. Sofort machte ich einen Schritt zurück und sah weg. Ich sah mich im Kino um. Hier sah es anders aus, seit dem letzten Mal. Die Kinosessel waren jetzt Nachthimmel blau und der Boden Kirch rot. Auf dem Boden der Gänge zwischen den 3 Sitzreihen waren kleine Lämpchen angebracht, die den Raum in ein gemütliches Rot tauchten. An der Decke, waren kleine Spiegel in der Form von Sternen angeklebt. Durch das Licht am Boden reflektierten sie sich. Somit konnte man auch Sterne am Boden sehen. Alles in allem war es wirklich gemütlich hier. „Wow..hier siehts total anders aus als damals“ murmelte ich und ließ noch einmal meinen Blick durch den kleinen Saal schweifen. Justin kicherte. Wieder nahm er meine Hand. Und wieder durchzuckte mich ein Blitzschlag. Er zog mich hoch in die letzte Reihe. Dort entdeckte ich eine Decke, und zwei Kleine Kissen, die schön zu recht gelegt auf einem Partnersitz lagen. Verwundert sah ich zu Justin. Er bemerkte meinen Blick allerdings nicht. Er ließ meine Hand los und lief zwei kleine Stufen hoch zu einer Tür. Schnell folgte ich ihm. Auch diese Tür schloss er mit dem Schlüssel auf und trat dann ein. Immer noch folgte ich ihm. Justin huschte zu einem großen Schrank und öffnete ihn. Was ich zusehen bekam ließ meinen Mund aufklappen. Der komplette Schrank vor voll mit DVDs. Justin fuhr mit den Fingern die DVD Schachteln entlang, zog zwei heraus und hielt sie mir unter die Nase. Ich nahm sie ihm aus der Hand und guckte sie mir genau an. Beides waren Horrorfilme. Ich verzog das Gesicht. Na Super! Von Horrorfilmen hielt ich nicht so viel. „Welchen zuerst?“ fragte er schnell und sah mich gespannt an. Unsicher sah ich zu ihm hoch, biss mir auf die Unterlippe und tippte einfach auf die Schachtel mit der Aufschrift: Der Exorzist. Justin hob überrascht die Augenbraun. „Ohu, okay.. gut!“ lachte er, nahm mir die DVD aus der Hand und stecke sie dann in den Beamer. „Geh schon mal in den Saal und setz dich hin, ich mach das hier schnell fertig“ sagte er und widmete sich gleich wieder dem Beamer. Schnell nickte ich und lief zu dem Platz mit der Decke und den Kissen. Ich machte es mir schnell gemütlich. Ich legte die Beine auf der Lehne des Sessels vor mir ab. Kuschelte mich in das Kissen und wartete bis der Film startete. Kurz nachdem was passiert war, stieß Justin zu mir und quetschte sich in den, eigentlich für Päärchen, gedachten Sessel. Er schnappte sich die Decke und legte sie über uns beide. „Mich wunderts das du den Exorzisten genommen hast, die meisten Mädchen haben davor immer total Schiss und machen sich ins Höschen“ sagte er anerkennend. „Tja, ich bin eben nicht son Angsthase“ log ich Schulterzuckend. Man und wie ich ein Angsthase war, ich war der größte Angsthase auf diesem Stern. Aber das konnte und wollte ich vor Justin nicht zugeben. Vor allem nicht nachdem er mich eben so gelobt hatte. Im Laufe des Filmes versuchte ich immer wieder nicht aufzuschreien oder irgendwie meine Angst zu zeigen, weshalb der Sessel ganz schön darunter litt. Meine Nägel bohrten sich nämlich ununterbrochen in ihn rein. Wir waren grade an der Stelle an der das besessene Mädchen wie eine Spinne rückwärts die Treppen runter lief. Mit offenem Mund starrte ich schockiert auf die Leinwand, während Justin sich neben mir den Arsch ab lachte. Schnell schloss ich meinen Mund um zu verhindern, dass Justin es sah. Etwas später waren wir dann an der Stelle an dem das Mädchen sich ohne Halt ein Kreuz in ihre Vagina rammte. Schockiert klappte mir der Mund auf und ein „ACH DU SCHEIßE“ verließ meinen Mund. Sofort hörte ich Justin der neben mir anfing zu lachen. „Bist wohl doch nicht so taff, was? Du kleiner Schisser“ neckte er mich grinsend. Empört schnappte ich nach Luft. „Ich bin kein Schisser“ sagte ich beleidigt und schlug die Arme vor die Brust. Justin lachte nur wieder. Plötzlich kam vom Film ein Schrei, welcher mich stark erschreckte und mir deshalb auch einen Schrei entlockte. Reflexartig rutschte ich näher an Justin und klammerte mich an seinen wirklich sehr muskulösen Arm fest. Er kicherte nur, näherte sich meinem Ohr und flüsterte: „Schisser“ hinein. Am liebsten hätte ich mich irgendwie gewehrt, aber das brachte jetzt auch nichts mehr, schließlich hatte ich es grade selbst bewiesen. Er löste seinen Arm aus meinem Griff um ihn nur kurz darauf um mich zu legen und mich an sich ran zuziehen. Überrascht sah ich zu ihm hoch. Er aber lächelte mich nur an und widmete sich dann wieder ganz dem Film. Ich aber, schaffte das nicht mehr wirklich. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt ihn anzustarren. Nach langen, angsteinflößenden aber auch gleichzeitig schönen Stunden in Justins Arm, war der grausame Film endlich vorbei. Und Eines wusste ich jetzt schon, dieser Film würde mich die nächsten Tage defenitiv um den Schlaf bringen. Justin nahm seinen Arm, der schon längst eingeschlafen sein musste, von meiner Schulter stand auf und fragte mich: „So, jetzt den anderen Film?“ Wie aus der Pistole geschossen schrie ich: „Nein!“ ich sah ihn flehend an, „bitte keinen Horror Film mehr!“ Justin lachte. „Schon gut, schon gut! Dann gucken wir uns jetzt eben ne Komödie oder so an“ Erleichtert nickte ich. Justin nickte ebenfalls und lief dann wieder hinten in den Raum um einen neuen Film auszusuchen. „Was hälst du von Scary Movie 2?“ rief er und guckte um die Ecke durch die Tür. Ich überlegte kurz. Ich kannte den Film nicht. Weshalb ich ihm einfach zu nickte. Er verschwand von der Tür. Als er zu mir zurück kam fing der Film grade an. Der Anfang war genau wie bei Exorzist, weshalb ich Justin böse ansah. „Willst du mich verarschen? Hatten wir nicht abgemacht keinen Horrorfilm mehr zu gucken?“ meckerte ich. Justin guckte mich entnervt an, verdrehte die Augen und zischte: „Alter, chill ma! Das ist kein Horror, des is ne Verarsche davon“ Misstrauisch verengte ich die Augen und sah auf die Leinwand um zu überprüfen was er sagte. Als mir dann klar wurde das er Recht hatte wurde ich mal wieder knallrot. Beschämt murmelte ich: „Ohu.. Sorry“ „Vergiss es“ sagte Justin knapp und widmete sich wieder dem Film. Der Film gefiel mir dann schon wieder um einiges besser. Ich musste mich nicht die ganze Zeit zurück halten zu schreien und auch nicht den Sessel leiden lassen. Stattdessen saß ich die ganze Zeit da und heulte schon vor Lachen. Justin lachte sich ebenfalls die ganze Zeit kaputt. Ich sah immer wieder zu ihm rüber wenn er lachte. Er sah so verdammt gut aus dabei. Man, wie konnte ein Mensch nur so verdammt gut aussehen? Und das bei allem was er tat! Ich war schon wieder vollkommen ins Schwärmen verfallen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass Justin mich angesprochen hatte. Bis er mit der Hand vor meinem Gesicht rum fuchtelte. „Chels! Hallo?!“ Sofort wurde ich auf die Erde zurück geholt. Ich blinzelte. „Oh sorry, eh was?“ Justin zog die rechte Augenbraun in die Höhe. „Ich hab gefragt wieso du mich so anstarrst?“ sagte er und guckte mich fragend an. „Ich em… oh also..“ ich durchforstete meine Gedanken nach einer passenden Ausrede. Kam jedoch einfach zu nichts. „..keine Ahnung“ murmelte ich und sah weg. Justin lachte und legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn. Er hob meinen Kopf damit an und zwang mich ihn anzusehen. Er lächelte übers ganze Gesicht. „Du bist echt süß“ Schüchtern versuchte ich wegzugucken. Aber er hielt mich davon ab. „D-danke“ stotterte ich und verlor mich schon wieder in seinen wunderschönen braunen Seelenspiegeln. Plötzlich kamen wir uns näher und näher. Unser Atem kollidierte miteinander und unsere Nasenspitzen trafen sich schon fast. Da hielt ich es einfach nicht mehr aus und legte meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte er. Er liebkoste meine Lippen so zärtlich, so liebevoll, dass es schon fast unmenschlich war. Meine Hand streichelte seinen Rücken immer wieder auf und ab während sich unsere Lippen synchron zueinander bewegten. Es war als könnten wir uns nicht mehr trennen, als würde man uns mit Sekundenkleber zusammen geklebt haben. Ich hatte noch nie zuvor, in meinem ganzen Leben einen so intensiven Kuss wie diesen. Atemlos lösten wir uns nach einer ganzen Weile. Er legte seine Stirn gegen meine und sah mich an. „Du hast wunderschöne Augen“ flüsterte er, dann ging sein Blick hinab zu meinen Lippen. Er strich mit dem Daumen sanft darüber „und genauso schöne Lippen“ flüsterte er wieder. In meinem Bauch machte sich ein wundervolles Gefühl breit und ich fühlte mich auf einmal so wohl und geborgen bei ihm. Dieses Gefühl war mir vollkommen neu. „Du bist wunderschön“ flüsterte er wieder bevor er mich küsste. In meinem Bauch explodierten in diesem Moment millionen winzig kleine Bomben. Wellen von Gefühlen überkamen mich. Es war einfach unbeschreiblich schön. Doch dann klingelte sein Handy und zerstörte diesen traumhaften Moment ganz und gar. Nur ungern löste er sich von mir und zog knurrend sein Handy aus der Tasche. „Was willst du Ryan?“ zischte er ins Telefon. Durch das laute Reden oder besser gesagt Schreien konnte ich auch hören was Ryan antwortete. „Eeeeeeeeey Brudaaa! Wo steckst du maaan, ich hock hier oben mit den Jungs und feier, warum bist du nicht auch da?“ Er war eindeutig sternhagel voll. Lachend sah ich Justin an, der aber fand das ganze gar nicht so lustig. „Oh Ryan, ich hab auch noch andere Dinge zu erledigen als mit euch voll Spastikern jeden Abend zu saufen“ „Ooooh JuJu!! Sei doch nicht so! Komm hoch! Das Weib, was du unbedingt nageln wolltest, läuft auch die ganze Zeit bei uns rum und fragt nach dir“ Empört klappte mir die Kinnlade runter. Sofort fühlte ich mich verarscht. „Wie bitte?“ zischte ich Justin an. „Ryan ich muss Schluss machen, bye!“ sagte Justin schnell. „Neeeein Schatz, ich liebe dich doch!“ schrie Ryan noch schnell, aber Justin legte einfach auf. Kopfschüttelnd sah ich ihn an. „Gott wie dumm bin ich eigentlich“ sagte ich spöttisch und guckte weg, „mir hätte doch klar sein sollen, das du son voll Idiot bist, aber neeeein ich dumme Kuh musste ja mal wieder ‚das Gute im Menschen‘ bei dir suchen“ Sarkastisch lachte ich und sah wieder zu ihm, er wollte etwas erwidern, doch ich ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen, da ich gleich wieder anfing weiter zu meckern. „Weist du, Bieber! Du bist vielleicht nicht gefährlich, wie meine Freundinnen es gesagt haben! Allerdings lagen sie trotzdem damit richtig, dass ich mich besser von dir fern halten sollte, du bist nämlich kein bisschen besser als Travis! Du bist vielleicht kein Vergewaltiger, aber dafür ein mieses hinterhältiges Arschloch, das die Mädchen nur verarscht“ In mir sprudelten die Emotionen nur so über. Ob ich grade womöglich etwas übertrieb beachtete ich nicht. Ich war zu sauer um darüber nach zu denken. Kopfschüttelnd lachte ich, befreite mich von der Decke und stand auf. „Wie konnte ich nur so dumm sein“ sagte ich nun mehr zu mir selbst als zu ihm. Dann drehte ich mich um und ging in Richtung Tür. Als ich sie öffnen wollte, musste ich allerdings feststellen, dass diese noch verschlossen war. „Könntest du bitte die Tür auf machen?“ zickte ich, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Justin schnippisch an. Knurrend stand er auf und lief auf mich zu. Allerdings ein wenig zu schnell für meinen Geschmack.
Er schnappte sich meine beiden Handgelenke, drückte sie an die Wand und sah mich wütend an. „Du kennst mich doch kein Stück! Also was gibt dir das Recht so mit mir zu reden! Nichts, also pass auf wie du mich nennst! Und vor allen Dingen solltest du mich um deiner eigenen Selbst willen nicht mit dem Wichser Travis vergleichen! Und woher bitte willst du denn wissen ob ich gefährlich bin oder nicht, du kennst mich grade mal zwei Tage und bist dir deiner Sache so sicher, dabei hast du null Ahnung von mir!“ spuckte er und knackste mit dem Kiefer. Sein Griff um meine Handgelenke wurde noch fester und sein Blick durchbohrte mich. Ängstlich guckte ich an ihm vorbei und versuchte mich zu befreien. Doch es brachte nichts, da er viel stärker war als ich. Ich sammelte all meinen Mut zusammen und schaffte es noch einmal zu reden. „Meinst du ich hab Angst vor dir! Haha! Wenn ja, dem ist leider nicht so, sorry. Also lass mich jetzt verdammt noch mal los und lass mich von hier weg!“ fauchte ich. Ein weiteres Knurren kam aus seinem Hals. „Oh Mädchen, du hast echt keine Ahnung mit wem du dich hier grade anlegst, scheinbar haben deine lieben Freundinnen dir doch noch nicht alles über mich erzählt“ lachte er spöttisch, „Mädchen wie du, sollten lieber Respekt vor Jungs wie mir haben!“ fügte er noch hinzu. Ich atmete tief durch um etwas zu sage, doch er hielt mich davon ab, indem er mit seinem Mund ganz nah an mein Ohr ging und dort hinein flüsterte: „Ich bin gefährlicher als du glaubst“
Irgendwann hatte er mich dann endlich los und aus dem Raum gelassen. Erleichtert lief, nein rannte ich zu meinem Zimmer und wollte rein. Doch leider hatte ich ja meinen Schlüssel nicht mitgenommen. Ich seufzte. Mein Blick schweifte zur großen Uhr an der Wand. Halb 12. Kate war mit Sicherheit oben bei Ryan und den ganzen anderen. Stöhnend ließ ich mich mit dem Rücken gegen die Tür fallen. Und was jetzt? Auf die Party gehen, würde ich auf garkeinem Fall. Erstens hatte ich keine Lust, und zweitens war ich nicht passend gekleidet. Andererseits, brauchte ich einen Schlüssel um ins Zimmer zu kommen. Mit beiden Händen fuhr ich mir durchs Gesicht und überlegte was ich machen sollte. Bis ich mich letztendlich einfach dazu entschied nach draußen auf den Platz zu gehen, an dem ich gestern Abend mit Justin saß. Also stand ich auf und lief dort hin. Am Aquarium vorbei, unter der Treppe durch, den Gang entlang bis zur Glastür. Ich öffnete und passierte sie, lief den kleinen betonierten Pfad entlang und sah dabei auf den Boden. Erst als ich am See ankam sah ich nach oben. Und zu meinem Entsetzten entdeckte ich dort Justin. Auch er entdeckte mich gleich darauf. Ich weitete die Augen, drehte mich um und war bereits dabei wegzulaufen. „Chelsea! Warte mal kurz! Bitte!“ rief er, doch ich hörte nicht darauf und lief einfach weiter. „Chelsea“ schrie er nun und ich hörte wie er los rannte. „Nein! Bleib weg von mir klar!“ schrie ich zurück, ohne mich dabei umzudrehen. Ich verschnellerte meinen Tempo und hatte grade die Tür erreicht, da wurde ich von Justin am Handgelenk gepackt und zurück gezogen. „Chelsea warte doch bitte“ sagte er nun im normalen Ton, drehte mich zu sich um und guckte mich bittend an. „Na schön“ sagte ich wütend und vermied jeglichen Blickkontakt. Er seufzte. „Bitte sieh mich an“ „Nein“ antwortete ich monoton. „Chelsea, sieh mich an“ sagte er nun aggressiver. Ich rührte mich nicht und sah stur zur Seite. Ein Knurren verließ seine Kehle. „Sieh mich gefälligst an wenn ich mit dir rede“ brüllte er mich nun an. Geschockt sah ich augenblicklich zu ihm riss die Augen auf und trat einige Schritte zurück. Gestresst fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und zog an deren Spitzen. „Es tut mir leid..“ sagte er und fuhr sich noch einmal durch die Haare. Kopfschüttelnd ging ich noch einen Schritt zurück. „Was ist nur mit dir los?“ fragte ich fassungslos, „wieso wirst du jedes Mal so schnell aggressiv?“ Er schnaubte und sah mich an. Kurz darauf zuckte er mit den Schultern. „Wow, du bist wirklich der seltsamste Junge, den ich jemals kennen gelernt habe“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief einfach wieder rein. Und da mir ja leider nichts anderes übrig blieb, musste ich wohl oder übel, auf diese dämliche Party. Schlecht gelaunt lief ich also die Treppen hoch zur Bar. Als ich oben ankam wurde ich gleich von irgendeinem fetten besoffenen Typen begrüßt der mir genüsslich ins Gesicht rülpste. Angewidert schubste ich ihn von mir weg. Er stolperte ein paar Schritte nach hinten und fiel auf ein blondes Mädchen mit einem Becher in der Hand. Dieser verschüttete sich gleich darauf auf ihrem sehr teuer aussehenden Kleid. Hysterisch fing sie an den Dicken zu beleidigen und anzuschreien. Augenverdrehend lief ich an ihnen vorbei und quetschte mich durch die Meute auf der Suche nach Kate. Jedoch fand ich nicht sie sondern Jessica und Isi. Sie sahen noch ziemlich ansprechbar aus. Also lief ich zu ihnen und fragte sie wo Kate sei. Beide zeigten mit dem Finger zur Bar. Dankend nickte ich und lief auf die Bar zu. Kate saß dort und war schon wieder vollkommen besoffen. Sag mal war die denn vollkommen verdummt oder was? Sauer tippte ich sie an. Gleich darauf drehte sie sich zu mir. „Cheeelsea Baby“ gluckste sie und fiel mir um den Hals. Damit erinnerte sie mich sofort an Travis und das Geschehene. Schnell schüttelte ich den Gedanken aus dem Kopf und entfernte genervt ihre Arme von meinem Nacken und schubste sie ein wenig von mir weg. „Gott Kate, willst du mich eigentlich komplett verarschen? Du bist ja schon wieder vollkommen zu“ meckerte ich sie an. „Oh Chelsea sei doch dich sooo…Yooooloooooooo“ brüllte sie mir ins Ohr. Die hatte einen totalen Rad ab. „Weißt du was, vergnüg dich weiter mit Ryan oder wem auch immer und sauf dir die Hucke voll, aber gib mir erst mal deinen Zimmer Schlüssel“ meckerte ich und sah sie erwartungsvoll an während sie in ihrer Tasche suchte aber scheinbar nichts fand. „Hupsi dupsi! Ich glaub ich hab den verloren“ lachte sie. Entgeistert sah ich sie an. „Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?“-„ doch, tschuldigung“ antwortete sie nur und grinste mich an. Wütend stöhnte ich, raufte mir die Haare und lief dann einfach davon, raus aus der Bar. Das war ja nicht mehr auszuhalten. Frustriert ließ ich mich im Flur auf einer der Treppenstufen fallen, setzte mich mit angezogenen Knien an und versteckte mein Gesicht zwischen den Beinen. Das durfte doch alles nicht wahr sein, verflucht! Vollkommen frustriert und hilflos sackte ich einfach in mir zusammen und fing an leise zu schluchzen. Ich saß dort vielleicht 5 Minuten bis sich mir plötzlich ein Arm umlegte. „Heey, wieso weinst du denn?“ sagte die Stimme des Jungen, welchem wohl auch der Arm gehörte. Verwirrt sah ich auf und erblickte Travis. Schockiert stand ich ruckartig auf und schrie ihn sofort an. „Woah woah woah! Bleib bloß von mir weg du Freak“ schrie ich und lief im Schnellschritt davon, keine Ahnung wohin. „Hey warte doch, es tut mir leid“ rief er während er mir hinterher rannte. Spöttisch lachte ich, dachte aber gar nicht daran stehen zu bleiben, „Ja klar, das hab ich heute schon öfters gehört“. Dann fing ich einfach an zu rennen und rannte irgendwo hin. Das Boniface House war ja schließlich groß genug. Irgendwo musste wohl ein Platz sein, an dem mich nicht irgendein besoffener Vollidiot oder sonst wer nervte. Und dann endlich, 3 Gänge und 2 Türen später hatte ich in einer kleinen Ecke, irgendwo auf der ganz anderen Seite des Hauses, keine Ahnung wo genau, eine Bank gefunden, auf die ich mich gleich darauf legte und erst mal tief durch atmete. Erleichtert atmete ich tief ein und aus und versuchte erst einmal des ganzen Scheiß hier zu vergessen. Ich schloss die Augen und schaltete einfach ab. Inzwischen musste es wohl schon halb 1 sein. Immer wieder atmete ich tief ein und aus und merkte langsam wie sich meine Körpermuskulatur entspannte und ich immer müder wurde, bis ich letztlich in den Schlaf driftete.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Gott. Ich war so ein kompletter Vollidiot. Ich verhielt mich jedes Mal wie das letzte Arschloch wenn mir ein Mädchen gefiel. Naja, also ich war nie wirklich nett zu Mädchen egal ob sie mir gefielen oder ich sie einfach nur flach legen wollte. Aber naja, Chelsea wollte ich jedenfalls nicht flach legen. Zumindest jetzt noch nicht. Ich mochte sie irgendwie, wobei ich das vor den Jungs nie eingestehen würde. Chelsea hatte irgendwie so eine Eigenschaft an sich, die mich total verrückt machte. Aber nicht im schlechten Sinne, nein eher ganz im Gegenteil. Ich meine wir hatten uns vorhin nicht ohne Grund geküsst. Und man, es war ein echt hammer Kuss gewesen. Und er wäre auch weiterhin so schön gewesen, wenn dieser voll Spastiker Ryan nicht angerufen hätte. Wenn er doch wenigstens einen Ticken leiser geredet hätte, sodass Chelsea nicht alles mitbekam, dann wäre schon alles besser gewesen. Aber nein! Er musste ja ins Telefon kreischen als wäre ich schwerhörig. Ich fuhr mir frustriert mit den Fingern durch die Haare und zog an den Spitzen. Ich hätte einfach nicht so ausrasten dürfen. Gut, ich mein sie hat mich zwar dazu provoziert, aber ich hab auch noch versucht ihr Angst zu machen, es wohl leider auch noch geschafft. Und nachdem eben am See hatte sie wahrscheinlich noch mehr Angst vor mir. Und reden würde sie bestimmt auch nicht mehr mit mir. „Weißt du, Bieber! Du bist vielleicht nicht gefährlich, wie meine Freundinnen es gesagt haben…“ Ich musste wieder an ihre Worte denken. Besonders an diesen Satz. Ich fragte mich wirklich was ihre Freundinnen ihr alles gesagt haben. Sie hatten zwar kein bisschen Unrecht damit, dass ich gefährlich war und man sich von mir besser fernhalten sollte, aber trotzdem fragte ich mich woher sie so genau wissen wollten wie ich drauf war. Ich meine die kriminellen Dinge die ich immer tat, sie kamen nie ans Licht. Nur ich und meine Jungs wussten davon. Verwirrt kratzte ich mich im Nacken. Nach, ich schätze einer Stunde, hatte ich mich entschieden noch mal zu Chelsea zu gehen und zu versuchen mit ihr zu reden. Als ich jedoch an ihre Tür klopfte öffnete niemand. Alles was ich hörte war eine Stimme die immer wieder „Ryan“ stöhnte. Das musste ihre Freundin Kate sein. Also ging ich davon aus, da sie ganz sicher nicht da drinnen war. Darum lief ich in die Bar und suchte sie auf der Party. Auch dort war sie nirgends aufzufinden. Eine dreiviertel Stunde später hatte ich jeden Teil den ich in diesem Haus kannte abgesucht, aber sie nirgendwo gefunden. Wo steckte sie denn? Angestrengt überlegte ich wo ich noch nicht gewesen war. Ich war im Speisesaal, in der Küche, im grünen sowie im roten Saal. Ich war an ihrem Zimmer, auf der Party und am See. Unter der Treppe war sie auch nicht. Genauso wenig im Kino. Als einziges fiel mir noch der Keller ein. Und auch wenn ich nicht glaubte sie dort zu finden, lief ich trotzdem dort hin. Ich musste durch zwei Türen und drei Gänge gehen, da fand ich sie endlich schlafend auf einer Bank. Ich überlegte ob ich sie aufwecken sollte, entschied mich jedoch dagegen. Liegen lassen wollte ich sie hier aber auch nicht. Deshalb schob ich ihr meinen einen Arm unter die Knie und den anderen unter den Rücken und hob sie dann im Brautstill hoch. Direkt kuschelte sie sich an meine Brust und seufzte zufrieden. Lächelnd sah ich sie an und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie war wirklich total hübsch. Da ich sie in ihr Zimmer nicht bringen konnte, entschied ich mich einfach dazu sie in meins und zu tragen. Also lief ich die drei Gänge entlang und durch die zwei Türen hindurch und dann auf mein Zimmer zu. Sie lag sie ganze Zeit schlafend in meinen Armen und sah dabei aus wie ein Engel. Hin und wieder seufzte sie und kuschelte sich noch enger an meine Brust. Als ich endlich an meinem Zimmer angekommen war, legte ich ihre Beine auf meinem Oberschenkel ab und versuchte irgendwie die Tür aufzukriegen. Glücklicherweise gelang mir das auch ohne sie dabei aufzuwecken. Erleichtert ließ ich hinter uns die Tür ins Schloss fallen und legte sie dann behutsam in mein Bett. Sofort kuschelte sie sich in die Kissen. Ich deckte sie noch zu, zog mir dann mein Oberteil und meine Hose aus und legte mich in Ryans Bett. Er würde heute Nacht sowieso nicht wieder kommen. Am nächsten Morgen wachte ich noch vor ihr auf. Wir hatten das Frühstück verschlafen. Aber das störte mich nicht und sie sicher auch nicht. Deshalb weckte ich sie auch nicht. Stattdessen ging ich einfach duschen.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Überraschend weich und ausgeschlafen wurde ich wach. Mit noch geschlossenen Augen streckte ich mich gähnte noch mal ausgiebig und schlug dann die Augen auf. Und sofort traf mich der Schlag. Um mich herum waren statt kahle weiße, Schwarz-braun gestrichene Wände um mich herum. Und statt einer ungemütlichen Bank lag ich in einem großen Bett. Verwundert sah ich mich um. Neben meinem Bett lagen zweifellos die Kleidungsstücke eines Jungens. Und bei genauerem Hinsehen konnte ich sie auch dem Träger zu ordnen. „Das ist jetzt nicht wahr oder“ murmelte ich. Ängstlich hob ich langsam die Decke an und atmete erleichtert aus als ich sah, dass ich noch voll bekleidet war. „Gott sei Dank! Ich habe nicht mit Justin geschlafen“ murmelte ich wieder. „Wer hat mit wem nicht geschlafen“ fragte plötzlich Justin der grade aus dem Bad kam, mit nur einem Handtuch um sein Becken. An seiner Brust rannen die Wassertropfen hinunter. Seine Haare waren noch pitschnass und tropften auf seine Schultern. Und trotzdem stand er da und sah aus wie Gottes Sohn persöhnlich. Als ich die Fassung wieder erlangte fragte ich: „Wieso liege ich hier in deinem Zimmer auf deinem Bett?“ „Ich hab dich heute Nacht auf der Bank schlafend gefunden, darum hab ich dich hier her getragen“ antwortete er und zuckte mit der Schulter. Er tat so, als sei es das normalste der Welt. „Und wieso bist nicht auf die Idee gekommen mich zu wecken, oder vielleicht mich in MEIN Zimmer zu bringen?“ fragte ich ihn und sah ihn blöd an. „Ich bin auf die Idee gekommen, aber ich dachte mir, dass du es sicher nicht so schön finden würdest, wenn ich dich in ein Bett lege und direkt neben an deine beste Freundin mit Ryan vögelt“ sagte er und zuckte wieder nur die Schulter. „Momentmal! BITTE WAS?! Die beiden haben in meinem Zimmer geschlafen?“ brüllte ich fassungslos und konnte nicht glauben das Kate mich angelogen hatte. Er nickte nur. Sofort stand ich auf, raste an ihm vorbei, durch die Tür und steuerte direkt auf mein Zimmer zu. Die Tür stand einen Spalt offen, weshalb ich einfach rein gehen konnte. Drinnen bekam ich fast einen Tobsuchtsanfall als ich die beiden friedlich schlummernt in Kates Bett liegen sah. Wütend stapfte ich ins Bad, schnappte mir einen Eimer, der unter der Spüle stand, fühlte ihn in der Dusche mit kaltem Wasser und lief damit wieder zu den beiden. Ohne nachzudenken schüttete ich den kompletten Inhalt über die beiden. Schreiend wurden sie wach. Schockiert sahen sie sich um. An mir Blieb ihr Blick hängen. „Sag mal spinnst du Chelsea?“ zickte Kate mich an. Fassungslos klappte mir der Mund auf. „OB ICH SPINNE?! SAG MAL ICH GLAUB DU HAST DEN KNALL NICHT GEHÖRT!“ brüllte ich los. „Boaah fahr ma runter man! Ich hab en fetten Kater“ schnauzte Ryan und hielt sich den Kopf. Spöttisch lachte ich. „NEIN ICH WERDE NICHT RUNTER FAHREN! AM BESTEN FÄRHST DU GANZ SCHNELL MAL HOCH UND VERLÄSST DIESES ZIMMER BEVOR ICH NEN ZWEITEN EIMER HOLLE“ brüllte ich weiter und lief bereits zum Bad. „Alter ist ja schon gut!“ knurrte er, stand auf und hielt sich dabei ein Kissen vor sein bestes Stück. „NADANN DALIE DALIE!!“ schrie ich weiter, schmiss seine Klamotten vor die Tür und wartete darauf das er endlich das Zimmer verlassen würde. Hinter ihm knallte ich die Tür zu. Kate lag immer noch im Bett und hielt sich die Decke vor die nackte Brust, doch das beachtete ich gar nicht. „Chelsea du hast sie doch eindeutig nicht mehr alle“ sagte sie stöhnend und hielt sich immer noch den Kopf. Wieder lachte ich. Und bekam kurz darauf den nächsten Ausraster. „PASS MAL AUF MEINE LIEBE KATE! ES REICHT JA NICHT SCHON DAS DU GLEICH IN DEN ERSTEN ZWEI TAGEN JEDE NACHT STURZ BESOFFEN MIT DIESEM KERL, BEI DEM DU ÜBRIGENS VERLANGT HAST, DASS ICH MICH VON SEINEM BESTEN FREUND VERHALTE, POPPST, DA, DA LÜGST DU MIR NOCH EISKALT INS GESICHT WENN ICH DICH FRAGE OB DU MIR DEINEN SCHLÜSSEL GEBEN KANNST UND LÄSST MICH IRGENDWO HIER AM ARSCH DER WELT AUF NER BANK PENNEN!“ Ihre Mimik veränderte sich von einem genervten und schmerzerfühlten Gesicht zu einem schuldbewussten. „Du hast die ganze Nacht auf einer Bank geschlafen?“ fragte sie fassungslos. Ich verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust und antwortete dieses mal in normalem Ton: „Ich hätte, wenn Justin mich nicht in seinem Bett hätte schlafen lassen“ „Oh Gott Chelsea, das tut mir so leid!“ sagte sie wehleidig, klammerte sich an die nasse Decke und wollte mich umarmen. Ich ging aber einen Schritt zurück. „Jaja komm erzähl mir nichts von Pferd, für die nächsten Tage bin ich erst Mal fertig mit dir!“ zischte ich und verschwand dann im Bad um erst mal eine heiße Dusche zu nehmen. Ich entkleidete mich und ließ meine Sachen einfach achtlos auf dem Boden liegen. Danach öffnete ich die Glastür der Dusche, ging rein und schloss sie direkt hinter mir wieder. Ich drehte den Wasserhahn auf und ließ gleich darauf das warme Wasser auf meinen Körper laufen. Es entspannte sofort sämtliche Knochen und Muskeln in meinem Körper. Ich schnappte mir mein Shampoo und wusch mir dir Haare. Gleich danach nahm ich meine nach Aprikose duftende Bodylotion und genoss deren Geruch beim einseifen. Der frische Aprikosen Duft ließ mich in eine Art Halbschlaf driften und entspannte mich damit noch ein Stück mehr. Nach, ich schätze mehr als 45 Minuten, wurde ich wieder in die Realität gezogen und stieg aus der Dusche. Ich schnappte mir ein weises Handtuch von einer der silber glänzenden Stangen und umhüllte damit meinen Körper. Mit meinen Haaren machte ich dasselbe. Danach stellte ich mich vors Waschbecken und putzte mir die Zähne. Als ich damit fertig war, nahm ich das Handtuch vom Kopf und föhnte mir die Haare. Als sie vollkommen trocken Waren und meine Korkenzieherlocken wieder zusehen waren, beschloss ich kurzerhand sie mir zu glätten, was nach 10 Minuten dann auch geschehen war. Letztlich verließ ich das Bad, steuerte auf meinen Schrank zu, holte mir ein paar dunkle Hotpants, ein enges schwarzes Tubetop und darüber noch ein locker liegendes rotes Top raus-Ja, ich liebe die Farbe rot- und lief damit ins Bad um es anzuziehen. Kate die währenddessen ihr nasses Bett frisch bezog und die ganze Zeit auf mich einredete, beachtete ich dabei keineswegs. Nachdem ich im Bad noch meine Wimpern ein wenig getuscht hatte verließ ich- dieses Mal mit Handy und Schlüssel- das Zimmer.
Die ganze Restliche Woche hatte ich mit Nichts und niemandem ein Wort gewechselt. Klingt merkwürdig und bescheuert, aber es tat verdammt noch mal gut. Und ich brauchte grade erst mal meinen Abstand zur Außenwelt, weshalb ich auch grade wieder an meinem kleinen Versteck oben an der Bar war. Wieder stopfte ich mir endlos viele Süßigkeiten rein, obwohl ich mir das letzte mal geschworen hatte es nicht wieder zu machen. Ich seufzte und sah durch das Fenster an der Decke. Die Wolken wurden grau und sicher würde bald ein Unwetter auftauchen. Heute war also Montag. Montagabend, 18:34 Uhr um genau zu sein. Nach dem Partymarathon letzte Woche, an dem jeden verdammten Abend hier oben eine Party gestiegen war, war diese Woche gottseidank endlich vorbei. Manche regte das zwar auf, dem Großteil aber, zu dem ich auch gehörte, war es nur Recht. Endlich liefen mal keine besoffenen durch die Flure und auch nirgendwo lagen Kotzepfützen. Keine hatte einen Kater. Und da heute hier keine Party steigen würde, konnte ich solange hier sitzen bleiben wie ich wollte und darüber war ich mehr als erfreut. Ein lautes Donnern ließ mich aus den Gedanken in die Realität zurück kommen. Ich zuckte leicht zusammen. Gleich nachdem Donnern folgte ein Regen, wie aus Eimern. Wieder beobachtete ich den Verlauf der Regentropfen, wie sie die Scheiben runter liefen. Und dabei fing ich an mich an Justin zu erinnern. Als er nur in Handtuch vor mir Stand und an seinem Oberkörper die Wassertropfen runter gelaufen waren. Nachdenklich seufzte ich. Seitdem ich da einfach so aus seinem Zimmer gestürzt bin hab ich auch mit ihm kein Wort mehr geredet. Und eigentlich sollte mir das nichts ausmachen, nachdem wie er mich behandelt hatte, aber irgendwie plagte mich ein schlechtes Gewissen. Ich meine am Ende war er ja doch so nett gewesen und hat mich in seinem Zimmer übernachten lassen, was ich nicht getan hatte. Ich hatte ihn einfach auf der Bank schlafen lassen, er hingegen hatte Mitleid mit mir. Vielleicht sollte ich einfach mal zu ihm gehen und mit ihm reden. Ein weiteres Donnern gefolgt von einem Blitz am Himmel war zu hören. Der Regen hörte für einige Sekunden auf, plätscherte aber gleich darauf wieder auf die Scheibe. Ich liebte den Regen, er war irgendwie so beruhigend. Genauso sehr liebte ich Donner, besser gesagt ich liebte Gewitter. Besonders warme Sommergewitter, bei denen man durch den warmen Regen tanzen konnte. Plötzlich wurde ich durch das Geräusch eine geöffneten Tür aus den Gedanken geholt. Neugierig spähte ich um die Ecke um zu sehen, wer da gekommen war. Als ich aber keinen erkennen konnte, beugte ich mich noch ein Stückchen weiter heraus. Dabei verlor ich dann allerdings leider das Gleichgewicht und fiel der Länge nach auf den Boden. Der Knall war selbstverständlich nicht zu überhören, weshalb die Person die ich versucht hatte zu erkennen zu mir gelaufen kam und sich dann als Justin entpuppte. Überrascht sah ich ihn an. Er tauchte wirklich jedes Mal auf, wenn ich über ihn nachdachte. „Chelsea“ sagte er verwundert und hielt mir gleich darauf die Hand hin und mir auf zu helfen. Ich nahm seine Hand und rappelte mich auf. Ich klopfte mir den Staub von der Kleidung und sah dann wieder ihn an. „Ich hab die dich ganze Woche lang nicht gesehen, wo warst du denn die ganze Zeit? Ich meine sonst hat dich auch keiner gesehen? Wo, wo hast du denn geschlafen?“ Er fragte mir Löcher in den Bauch. „Mhh, ich war mal hier mal da“ antwortete ich knapp und lief an ihm vorbei zu einem Barhocker. Er folgte mir und stellte sich direkt vor mich. „Und ich dachte du wärst abgereist“ meinte er. Ich dachte nach. „Wäre eigentlich keine schlechte Idee gewesen“ murmelte ich und sprach dabei mit mir selbst. „Was?“ fragte er nach. Ich schüttelte nur den Kopf und winkte ab. Er nickte nur. „Wieso hast du dich mit Kate gestritten?“ Ich sah zu ihm auf und zuckte nur mit den Schultern. „Sie, hat sich einfach nicht so verhalten, wie man das als beste Freundin tun sollte“ murmelte ich. Wieder nickte er nur. Stille legte sich über uns. Und sofort fragte ich mich wieder, wie ich als Quasselstrippe selbst nach so einer langen Zeit , in der ich nicht ein Wort gesprochen hatte, immer noch so sprachlos bei ihm war. Ca. 5 Minuten lang saßen bzw. standen wir da und sprachen nichts, bis mir einfiel worüber ich doch vorhin noch nachgedacht hatte. „Ach ja, danke übrigens wegen dem das du mich hast bei dir über nachten lassen“ sagte ich leise und sah ihn Schüchtern an. Dabei fiel mir eine Strähne meiner Haare in mein Gesicht und kitzelte mich an der Nase. Justin kicherte, strich die Haarsträhne sanft hinter mein Ohr. Seine Hand ließ er an meiner Wange verweilen. Er kam meinem Gesicht ein ganzes Stück näher. „Kein Problem, Hübsche“ sagte er lächelnd und streichelte mit seinem Daumen meine Wange. Ich nickte. Meine Augen betrachteten sein ganzes Gesicht. Vom Kinn bis zur Stirn. Immer wieder fuhr ich ihn Gedanken seine Gesichtskonturen ab und blieb irgendwann bei seinen brauen Seelenspiegel, welche mich so sehr an die eines Rehs erinnerten, stehen. Er erwiderte meinen Blick. Unsere Gesichter kamen sich noch mal ein Stück näher, sodass unsere Nasenspitzen sich fast berührten. „Ich weiß, das klingt jetzt wahrscheinlich komisch oder so..“ fing ich leise an, „..aber irgendwie, mag ich dich“. Justin kicherte, und die Freude über das was ich soeben gesagt hatte spiegelte sich sofort in seinen Augen wieder. „Klingt wirklich komisch“ antwortete ihr. Seine Hand lag dennoch stets an meiner Wange. Enttäuscht wollte ich grade mein Gesicht abwenden, da sprach er weiter. „Trotzdem mag ich dich auch.“ Er lächelte, das sah ich in seinen Augen. Seine Wort ließen auch mich sofort lächeln. „Chelsea?“ flüsterte er plötzlich. „Was ist?“ flüsterte ich ebenfalls. „Darf ich dich küssen?“ Ich schluckte, überlegte kurz und nickte. Seine Augen fingen augenblicklich an zu strahlen. Vorsichtig kam er meinem Gesicht immer näher. Unser Atem kollidierte miteinander. Sein Arm legte sich um meine Tailie. Er zog mich grob und dennoch vorsichtig vom Stuhl, sodass ich nun direkt vor ihm stand. Wir waren dicht aneinander gepresst, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Nicht mal das dünnste Messer würde sich zwischen uns schieben können. Sein nach Pfefferminze riechender Atem stieg mir in die Nase. Verflucht, wie konnte man nur so perfekt sein. Sein Gesicht kam meinem noch näher, unsere Lippen berührten sich bereits leicht. Meine Hände fuhren seinen Rücken hoch und blieben an seinem Kopf stehen. Ich wollte seine Lippen jetzt endlich auf meinen haben. Justin schloss seine Augen und streichelte meine Lippen kurz mit seinem, als er leicht seinen Kopf zur Seite und wieder zurück bewegte. Seine Augen waren noch immer geschlossen und allmählich wurde ich ungeduldig. Ich fragte mich wirklich warum er so lange brauchte. Nervös bewegte ich meine Fußzehen. Justin kicherte, ließ aber die Augen immer noch geschlossen. Er musste meine Nervosität bemerkt haben. „Du kannst es ja gar nicht mehr erwarten." flüsterte er und ließ dabei stets die Augen zu. Es war als wollte er diesen Moment solange auskosten wie es nur ging. Doch ich hielt es einfach nicht mehr aus, nahm seinen Kopf, drückte ihn mir entgegen und vereinte somit endlich unsere Lippen. Erleichtert und zufrieden seufzte ich in den Kuss hinein und konnte dabei genau spüren wie Justin grinste. Er umhüllte meine Lippen und bescherte mir damit, den wundervollsten und unvergesslichsten Kuss den ich jemals hatte. Seine Hände rutschten von meinen Hüften ein Stück weiter runter und blieben schließlich an meinem Hintern liegen. Ein hämisches Grinsen breitete sich während des Kusses auf seinen Lippen aus. Leicht kniff er einmal zu und entlockte mir damit ein leises Stöhnen, welches er sofort als Chance nutzte um mit seiner Zunge in meinen Mund zu gleiten. Gleich darauf folgte ein zärtlicher Tanz unserer Zungen. Bis wir uns, ich hatte bereits das Zeitgefühl verloren, atemlos voneinander trennten. Er lehnte seine Stirn gegen meine. Unsere Brust hob sowie senkte sich im selben Takt. „Wow“ hauchte ich mit den Blick zum Boden gerichtet. Justin lachte leise, „Ja! Wow..“ murmelte er ebenfalls, nahm mein Gesicht in die Hände und entfernte sich einige Zentimeter von mir um mich ganz ansehen zu können. Ich schenkte ihm ein Lächeln, welches er gleich darauf erwiderte. „Hat ich dir schon mal jemand gesagt, dass du echt schöne Augen hast?“ fragte er und sah mich dabei vollkommen ernst an. Lachend nickte ich. „Ja, du“ Sofort grinste er wieder. „Ach stimmt“ „ACH HIER BIST DU, JUS-..oh“ schrie Ryan als er rein gestürzt kam, „alter..Chelsea ist wieder da“ fügte er grinsend hinzu. Ich hingegen verzog angewidert das Gesicht, da ich sofort an unsere letzte Begegnung denken musste. Er blieb in der Tür stehen, drehte sich dabei kurz um 90 Grad herum und schrie die Treppen runter „Yoo Leute! Chelsea ist wieder aufgetaucht“. Irritiert sah ich zuerst Justin an, der nur die Schultern zuckte und dann wieder Ryan, der immer noch den Treppen zu gewidmet war. „Wie welche Chelsea? Wollt ihr mich verarschen? Kates beste Freundin!“ schrie er wieder. Justin, der übrigens immer noch seine Hände an meinem Po hatte, lachte und schüttelte den Kopf. Plötzlich ertönte ein höher, piepsender Schrei. Und kurz darauf konnte man auch schon hören wie jemand die Treppen hoch gepoltert kam. Und natürlich war es niemand anderes als Kate. Ganz oben an der Tür schubste sie Ryan zur Seite: „Weg da!“ rief sie schnell und stürmte auf mich zu, ungeachtet dessen, dass ich grade eng umschlungen mit Justin dort stand. Ihn ignorierte sie einfach und fiel mir um den Hals. Überrumpelt erwiderte ich ihre Umarmung. „Oh Gott , Oh Gott, Oh Gott! Verdammt Chelsea tu mir das nie wieder an! Ich hatte solche Schuldgefühlte, das glaubst du gar nicht! Ich bau wirklich nie wieder son riesen Mist und ich halt mich auch bei dem Alkohol zurück, ich mach alles was du willst, nur verzeih mir und komm endlich zurück zu mir ins Zimmer, ich bin die ganze Zeit so allein“ jammerte und schrie sie und brach dabei fast in Tränen aus. „Hey!“ kam es plötzlich empört von Ryan, „Ich hab die ganze Zeit bei dir gesessen“ fügte er verärgert hinzu. Kate winkte nur ab. Irritiert hob ich die Augenbraun und sah zu Justin. Er zuckte nur wieder mit den Schultern. Augenrollend seufzte ich. Ich sollte vielleicht wirklich einfach den ganzen Dreck vergessen! Ich meine, ich saß jetzt ganze 4 Tage in dieser Ecke und hab dort auch übernachtet, ich hatte nun wirklich genug ruhe gehabt. Und außerdem tat mein Rücken weh. Noch mal seufzte ich lachte und antworte: „Na gut! Ich komme wieder zu dir ins Zimmer“ Fröhlich begann Kate sofort auf und ab zu hüpfen. Grinsend schüttelte ich nur den Kopf. Nach dem sie aufgehört hatte rum zu hüpfen, huschte ihr Blick von Justin, zu mir und wieder zurück. Ihre rechte Augenbraun zog sich in die Höhe. Mit erhobenem Zeigefinger lief sie einen Schritt auf mich zu, tippte mir auf die Brust und sagte dabei: „Und, du wirst mir jetzt erst mal erklären, was da zwischen euch beiden läuft!“ kurz hörte sie auf mit dem rum Getippe, zeigte zwischen mir und Justin hin und her und tippte dann gleich wieder weiter herum. Sofort öffnete ich meinen Mund um etwas zusagen, und zwar, dass ich darüber nun nicht mit ihr reden würde. Doch das brauchte ich gar nicht, da nur wenig später schon Ryan gekommen war, sie am Arm gepackte hatte und aus der Bar zog. „Heeey“ meckerte sie empört und versuchte sich von Ryan loszureißen. „Nix da meine Liebe!“ lachte dieser nur und zog sie die Treppen runter. Als sie unten angekommen waren, hörte man kurz darauf eine Tür die sich schloss und damit waren Justin und ich dann wieder allein. Vollkommen verwirrt drehte ich mich nun zu Justin. „Eeeh , was hab ich verpasst? Ich war doch nur vier Tage verschwunden!“ fragte ich und drehte meinen Kopf zur Seite. Justin lachte, kam auf mich zu, legte den Arm um meine Schulter und sagte: „ Ach, nichts Besonderes“ –„ ja wie nichts Besonderes?! Ich mein, ich wusste ja das die beiden im Bett waren, aber das grade sah mir nicht danach aus, als ob sie nur sein Betthäschen sei“ sagte ich gleich darauf empört. Justin seufzte lachend. Ich löste mich aus seinem Arm und stellte mich direkt vor ihn. Erwartungsvoll sah ich ihn an. „Ah ja, sie sind halt jetzt zusammen“ Lachend klatschte ich einmal die Hände zusammen. „Na klar, wie hätte es denn auch anders kommen können“ sagte ich sarkastisch und schüttelte den Kopf. Justin lachte nur wieder.
„Mir ist es immer noch unbegreiflich, wie du einfach so vier Tage lang, irgendwo hier im Haus auf dem Boden geschlafen hast und die ganze Zeit alleine sein konntest“ sagte Jessica fassungslos und steckte sich das noch übrig gebliebene Stück eines mit Nutella beschmiertes Brotes in den Mund. Unbekümmerte zuckte ich nur mit den Schultern. Fassungslose Blicke von allen Drein, hieß, Jessica, Isi und Tessa, durchbohrten mich. Ich ignorierte sie jedoch und löffelte weiterhin mein Müsli in mich hinein. Als sie merkten, dass ich mich zu diesen Thema nicht äußern wollte und es auch nicht tun würde, ließen sie es fallen, fingen jedoch sofort mit dem nächsten an. „Und was ist da eigentlich mit Justin? Kate hat erzählt ihr hättet in der Bar wphl total eng beieinander gestanden“ bohrte nun Tessa grinsend. Genervt rollte ich die Augen und ließ meinen Blick zu Justins Tisch in der anderen Ecke des Saals schweifen. Im selben Moment sah auch er mich an und nickte mir grinsend zu. Verlegen lächelte ich nur und drehte meinen Kopf wieder zu den Mädels. „Eine wahre Lady genießt und schweigt“ antwortete ich nur gleichgültig und wusste genau wie sie es aufnehmen würde. Doch wirklich interessieren tat es mich nicht. Wenn sie dachten, dass ich mit Justin geschlafen habe, dann sollten sie doch, wenigstens ließen sie mich dann in Ruhe mit diesem Thema. Vorerst! Nach dem Frühstück wurden wir von den Betreuern, welche sich eigentlich sowieso einen Dreck um uns scherten, in den grünen Saal zitiert um dort das Wochenprogramm dieser Woche zu besprechen. Mit genervten Mienen und lautem Stöhnen, lief die gesamte Truppe zum vorgeschriebenen Ort, schnappte sich einen Stuhl und wartete auf die Betreuer, welche auch nur 2 Minuten später mit einem Klemmbrett unter dem Arm reinkamen. Ohne auch nur mal auf die Idee zu kommen uns vielleicht einen Guten Morgen zu wünschen, fingen sie sofort an die Punkte auf ihrem Blatt abzuarbeiten. „Also , als erstes Mal wollten wir uns für euer einigermaßen gutes Verhalten der letzten Woche bedanken, da es nicht jedes Jahr vorkommt, dass nur eine einzige Prügelei stattfindet.“ Der Blick der ca. 25 jährigen Frau schweifte von der rechten Ecke des Saales, wo Travis saß, der noch immer eine lilane und leicht geschwollene Nase hatte, dann rüber in die linke Ecke , wo Justin lässig mit den Armen vor der Brust verschränkt saß und die rote Kappe mit der Aufschrift ‚Bronx‘ , tief ins Gesicht gezogen hatte. Als Ryan ihn daraufhin antippte und ihm etwas zu murmelte, zuckte der nur unbekümmert mit der Schulter. „Nun ja, dann weiter. Diese Woche dient zu eurer Entspannung, wie sicher die Meisten von euch wissen, die schon etwas öfter hier waren, gibt es drinnen und draußen einen Pool. Und zu eurem Glück sieht das Wetter, in dieser Woche ungewöhnlich gut aus, womit ich sagen will das die Sonne ziemlich stark brennen wird, also werden wir gleich den Indoor-sowie den Outdoortpool aufschließen, dort könnt ihr dann machen was ihr wollt, nur stellt keinen Mist an. Naja und wie gesagt, es ist eine Entspannungswoche! Also gibt es keine Partys, wobei ich denke, dass das nach der letzten Woche auch erst mal niemand mehr nötig hat“ sprach sie weiter. Im Raum sahen sich augenblicklich alle Leute um und lachten. Wie auch ich, als ich Ryan und Kate ansah. „Gut, also wie jede Woche hängen wir einen Plan aus, bei dem ihr euch, freiwillig und nach belieben in Workshops einschreiben könnt, wobei ich sowieso nicht daran glaube, dass das irgendwer tun wird“ Ein Lachen ging durch die Masse. „Gut! Das wars dann! Ne schöne Woche und macht ja kein Scheiß“ sagte sie hob zum Abschied die Hand und verließ ohne Weiteres den Raum. Sofort erhoben sich alle von ihren Stühlen und redeten wild durcheinander. Sie steuerten auf die große Flügeltür zu und verursachten dabei einen Stau, da ja unbedingt alle gleichzeitig raus mussten. Augenrollend, hängte ich mich an die Meute ran und versuchte mich irgendwie raus zu pressen, als mich plötzlich jemand am Arm packte und zur Seite zog. Verwundert sah ich die Person an, welche mich dort weggezogen hatte und erkannte, dass es Justin war. Er sah mich lächelnd an. Ich hingegen schenkte ihm nur einen verwirrten Blick. „Wir müssen noch etwas nach holen“ grinste er und wackelte mit den Augenbraun, woraufhin ich noch viel verwirrter war und ihn auch dementsprechend ansah. Stöhnend lachte er, schwenkte mit den Kopf zum Boden und sah dann wieder mich an. „Naja den Filmabend“ seufzte er. Als ich verstand was er meinte nickte ich nur schnell. „Ganz genau und da das ja leider nicht so super gelaufen ist, wie wir beide es uns vorgestellt haben, widerholen wir den Abend“ sprach er weiter und begang bei jedem Wort immer mehr zu grinsen. Misstrauisch guckte ich ihn an und hob eine Augenbraun in die Höhe. „Was hälst du davon, wenn wir heute Nachtschwimmen gehen, hier im Indoorpool?“ fragte er und sah mich hoffnungsvoll an. Gespielt überlegend gab ich ein „mhh“ von mir und legte mir den Finger auf den Mund. Jedoch wusste ich eigentlich schon ganz genau meine Antwort. Ich wollte ihn nur ein wenig auf die Folter spannen. „Liebend gern, Justin“ gab ich dann lächelnd von mir und sah ihm direkt in die Augen. Sein Blick wurde augenblicklich von hoffnungsvoll zu glücklich. Was hieß, dass er über beide Ohren grinste. Plötzlich rückte er mit seinem Mund ganz nah an mein Ohr, und wusste dabei ganz genau, welche Wirkung er damit auf mich hatte. Weshalb ich auch ohne es zu sehen, ganz genau wusste das er ein hämisches Grinsen auf den Lippen trug. „Zieh dir nen Sexy Bikini an“ raunte er und verweilte noch einen Moment an meinem Ohr. Bevor er absichtlich, als er sich wieder von mir entfernte mit seinem Lippen meinen Hals entlang strich. Eine Gänsehaut bildete sich sofort an jener Stelle. Dann ließ er mich einfach so da stehen und verschwand aus dem Saal. Ich brauchte erst mal ein paar Sekunden, wenn nicht sogar Minuten um mich wieder in den Griff zu kriegen, bevor ich es dann auch endlich schaffte mich aus dem längst leeren Saal zu bewegen und in mein Zimmer zu stapfen. „Ach da bist du ja. Was hast denn du noch gemacht?“ fragte Kate als ich durch die Tür trat. Ich überlegte kurz ob ich ihr von Justins und meinem Vorhaben erzählen sollte. Und entschied mich dafür. „Justin hat mich noch mal zurück gezogen..Er wollte kurz mit mir reden und hat mich dann dazu eingeladen, dass wir heute Nacht wenn alle weg sind hier im Haus in den Pool gehen“ antwortete ich. Ein breites Grinsen legte sich auf Kates Lippen. Sie sah mich vielsagend an, sprach ihre Gedanken jedoch nicht aus. Was ich ihr nur danken konnte. „Eh Chelsea?“ fragte Kate nach einigen Minuten in die Stille hinein. Ich schwankte mit dem Kopf zu ihr und nickte fragend. „Kommst du mit raus? Also schwimmen.. die Sonne ist grade draußen“ meinte sie und zog sich grade eine Tasche über die Schultern. Mein Blick schweifte zum sperrangelweit offenem Fenster. Die Sonne strahlte direkt zu uns hinein. So schönes Wetter hatte man nicht oft in Kanada. Also nickte ich einfach. Ich sprang vom Bett, schaltete den Fernseher aus und schnappte mir meinen Neonpinken Bondeu Bikini und noch ein leichtes weißes Sommerkleid. Damit verschwand ich ihm Bad, zog alles an, schnappte mir noch zwei Handtücher und kam dann wieder aus dem Bad. Meine Haare hatte ich mir noch schnell zu einem lockeren Dutt gebunden. Ich setzte mir noch schnell eine weiße Sonnenbrille auf, stopfte die beiden Handtücher in eine Tasche und nickte dann Kate zu, um ihr zu verdeutlichen das ich bereit war. Sie nickte ebenfalls und öffnete die Tür. Hinter mir schloss ich ab. Als wir am Pool angekommen waren, war es schon ziemlich voll und wenn Jessica, Tessa und Isi nicht gewesen wären, hätten wir keine Liege mehr bekommen, da die drei uns jeweils für beide, eine freigehalten hatten. Lächelnd liefen wir auf die drei zu. Jessica lag mit der Sonnenbrille auf der Nase und Ohrstöpseln im Ohr auf der Liege. Tessa und Isi hatten ihre Liegen so angeordnet, dass sie sich direkt gegenüber waren. Somit konnten sie, wenn sie auf dem Bauch lagen perfekt miteinander sprechen, wie sie es grade auch taten. „Heey“ begrüßten wir die drei freundlich im Chor und wurden genauso nett zurück gegrüßt. Ich breitete eins meiner Handtücher auf der Liege aus, welche direkt zwischen der von Jessica und Kate war. Kate tat es mir gleich und zog sich gleich darauf ihre Hotpants und ihr Top aus, woraufhin ihr weißer Bikini zum Vorschein kam. Ich zog auch schnell mein Kleid aus und legte mich dann auf die Liege um gleich darauf die Sonne zu genießen. Zwar liebte ich den Regen, aber es ging einfach nichts über die Sonne. Vor allen Dingen wenn man in Kanada lebte, wo solch ein Wetter nur selten war. Als Kate sich dann auch hinlegte sah ich sie an und da fiel mir plötzlich ein worüber ich gestern mit Justin geredet hatte. „Sag mal Kate, ich hab gehört du und Ryan sind ein Paar?“ fragte ich grinsend. Auf ihren Lippen bildete sich augenblicklich ein Lächeln. „Ja, da hast du richtig gehört“ kicherte sie. Ich kicherte ebenfalls. „Man, ging verdammt schnell bei euch beiden“ sagte ich anerkennend. Sie lachte. „Tja wo die liebe halt hin fällt“ Ich lachte auch. „Ich glaube das Thema, von wegen fernhalten von dieser Gang ist dann auch gegessen oder?“ neckte ich sie grinsend. „Jaja“ meckerte sie. Ca. 15 Minuten später war Jessica aus ihrem Nickerchen in der Sonne aufgewacht. Als sie uns entdeckte guckte sie zuerst überrascht, lächelte aber dann. Ich lächelte zurück und schloss dann die Augen und mich ein wenig zu entspannen. Kurz darauf hörte ich das leise Quietschen der Liegen, weshalb ich neugierig die Augen öffnete und sah, wie Kate, Tessa und Isi ins Becken gingen. Jessica, nutzte diese Chance in der wir mal alleine waren um mich wegen Justin auszufragen. „Chelsea, du musst mir jetzt bitte mal genau erklären was da zwischen dir und Justin läuft“ sagte sie aufgeregt, nahm ihre Brille ab und durchstach mich fast mit ihren hell blauen Augen. „Keine Ahnung“ seufzte ich. „Irgendwie mag ich ihn und er mag mich.. und zwar kenne ich ihn grade mal eine Woche aber er hat irgendwie so etwas an sich, dass mich total neugierig macht.“ Sprach ich weiter. Jessica nickte. „Ich weiß ich hab dir schon mal gesagt, dass er nicht der beste Umgang ist“ , sofort unterbrach ich sie mit einem genervten Stöhnen. „Warte“ sagte sie ruhig und sah sich kurz um, dann sprach sie weiter: „Ich will dir gar nicht sagen, dass du mit ihm aufhören solltest, ich finde nur du solltest wissen, wie er eigentlich so drauf ist, ich meine wirklich viel weißt du ja noch nicht von ihm.“ Ich zog die Augenbraun zusammen und dachte über ihre Wort nach und da fiel mir plötzlich unser Streit im Kino wieder ein. „Wenn wir schon dabei sind“, hielt ich sie von weiter reden ab, „Letzte Woche, da sind Justin und ich in das Kino hier gegangen, anfangs war alles total toll, dann aber is alles total schief gelaufen, ich wollte gehen und hab ihn davor noch als hinterhältiges Arschloch und so beleidigt und daraufhin meinte er dann nur ich sollte auf passen wie ich mit ihm redete und ich habe ihm halt noch erzählt während ich ihn mehr oder weniger angeschrien habe, dass ihr mir halt erzählt habt, dass er gefährlich seie und so, aber ich hab ihm halt gesagt das ich nicht glaube das er gefährlich ist und blablabla. Jedenfalls wollte ich dann aus dem Kino raus, aber Justin wurde plötzlich total aggressiv, hat mich am Handgelenk gegen die Wände gedrückt und mir etwas ins Ohr geflüstert von wegen, dass ihr nicht falsch liegen würdet und er gefährlicher seie als ich denke“ erzählte ich. Ihre Augen weiteten sich, woran ich erkannte, dass sie etwas wusste. Und als sie anfing zu erzählen, bestätigte sich mein Verdacht. „Pass auf Chelsea, bei uns auf der Schule oder besser in ganz Stradtford, da ist Justin Anführer einer ziemlich naja, kriminellen Gang, zwar weiß keiner so wirklich was sie wirklich anstellen, aber es wird gemunkelt, dass sie sogar schon Menschen auf dem Gewissen haben. Die Polizei versucht schon die ganze Zeit ihnen irgendwie auf die Schliche zu kommen aber sie finden nie irgendetwas. Außerdem ist Justin irgendwie ein Mensch der schnell aggressiv wird, er-.“- „da erzählst du mir nichts Neues“ murmelte ich. Sie nahm nicht wahr was ich sagte und erzählte einfach weiter „ er hatte mal ne Freundin und als die ihn mit nem anderen Typen betrogen hat, da ist er total ausgrastet, er hat den Jungen Krankenhaus reif geschlagen und seine Ex kam tagelang nicht zur Schule. Und Chelsea ich will dir wirklich keine Angst machen, oder dich davon abbringen etwas mich Justin zu unternehmen oder was auch immer, es ist dein Leben, aber tu dir selbst und auch uns als deine Freundinnen einen Gefallen, pass auf..“ ihre letzten Worte drückte sie mit einem flehenden unter Ton in der Stimme aus. Was ich dazu sagen sollte, wusste ich nicht wirklich. Ich wusste auch nicht was ich denken sollte. Allerdings war ich enttäuscht und zwar von Justin. Oder eher war ich ein wenig stinkig. Letzte Woche am Aquarium meinte er, er hätte nichts zu erzählen und sein Leben sei ja so gar nicht interessant, da hatte ich jedoch grade einen vollkommen anderen Eindruck davon. „Gehört Ryan auch zu dieser Gang?“ kam es plötzlich von hinten. Geschockt drehten wir beide uns um und entdeckten Kate. Sie sah uns mit einem leeren Blick an. Jessica nickte nur. Kate presste die Lippen zusammen und setzte sich dann auf ihre Liege. Vermutlich dachte sie grade dasselbe wie ich. Schließlich wollte sie sowas als Freundin von Ryan wissen, ich meine jeder will doch wissen mit wem man eigentlich zusammen ist. „Ich fand die vier sowieso schon immer komisch, grade Chaz und Chris, sie haben mit uns noch kein Wort gesprochen und dann sind alle vier Tagsüber immer weg“ seufzte Kate nachdenklich und setzte sich im Schneidersitz hin. Sie hatte Recht, dass war mir vorher noch gar nicht aufgefallen, sie waren Tagsüber wirklich immer weg. Und Justin hatte bei dem ersten sowie dem heutigen Treffen immer gesagt er wolle es Abends machen. Das alles war wirklich verdammt merkwürdig. Und irgendwie wurde mir plötzlich unwohl. Was wenn sie grade eins ihrer Kriminellen Geschäfte erledigten. Ein Seufzer verließ meine Kehle. Ich überlegte ob ich Justin heute Abend mal auf das ansprechen sollte, was mir Jessica erzählt hatte. Obwohl das jedoch wohl keine so gute Idee sein würde, ich denke eher es war eine ziemlich schlechte. Vermutlich würde er wieder aggressiv werden. Erneut seufzte ich nachdenklich. Den Rest des Tages am Pool hatte weder ich noch Kate wirklich genossen. Wir beide waren in Gedanken ständig bei den Jungs. Und ich glaube grade Kate, machte sich noch viel mehr Gedanken, als ich es tat. Schließlich war sie mit einem dieser Gang zusammen. Gut, ich meine ich habe mit dem Anführer rumgemacht und das nicht nur einmal aber trotzdem vermachte Kate mir den Eindruck, dass es sie mehr traf als mich. Inzwischen war es nun schon kurz vor sechs. Ich und Kate liefen grade zum Speisesaal, da um sechs Abendessen war. Im Speisesaal angekommen, fiel mein Blick als Erstes zu Justins leer stehnden Tisch. Danach guckte ich zu unserem Tisch und sah bereits wie Jessica,Tessa und Isi aßen. Wir setzten uns schnell zu ihnen und aßen auch etwas. Das Essen verlief schnell und so saßen wir eine Stunde Später im Zimmer von Jessica und Isi. Tessa wohnte, wie ich eben erfahren hatte, mit ihrem Freund der auch hiermit herkam, in einem Zimmer. Naja, jedenfalls saßen wir bei den beiden im Zimmer und schauten Fernseher. Jessica lackierte sich ihre Nägel mit einem Neon-pink, welches perfekt zu meinem Bikini passte, darum lackierte ich mir meine ebenfalls, in genau der selben Farbe. „Und? Wirst du Justin nachher auf das von vorhin ansprechen?“ fragte Jessica und pustete ihre Nägel trocken. Sofort schüttelte ich den Kopf und schraubte vorsichtig den Nagellack zu, um nicht irgendwo mit dennoch feuchten Nägeln dran zu kommen. „Nein, Justin würde nur wieder total ausrasten“ fügte ich meinem Kopfschütteln zu und pustete wie Jessica meine Nägel trocken. Verstehend nickte sie nur und ging dann kurz ins Bad. „Also, ich hab jetzt kaum was mitbekommen, was ist denn passiert?“ fragte Isi verwirrt. Sie stand von ihrem Bett auf und setzte sich zu mir an den Tisch. „Jessica hat mir vorhin einiges über Justin und seine Gang erzählt..“ murmelte ich nur und pustete dann weiter. Isi verstand sofort was ich meinte und sah mich verständnisvoll an. „Dann kann ich nur zu gut verstehen, dass du ihn nicht darauf ansprechen willst“. Nickend pustete ich nun die andere Hand. Und so hatten wir wieder angefangen über das Thema zu reden. „Von seiner Ex, hat Jessi dir bestimmt auch erzählt oder?“ fragte sie vorsichtig. Schnell nickte ich. „Ja“ fügte ich noch hinzu. Als meine Nägel getrocknet waren, setzte ich neben Kate aufs Bett. Kurze Zeit war es ruhig. Jessica kam wieder ins Zimmer, sie hatte ihre Haare jetzt zu einem lockeren Dutt hochgebunden. „Aber eins verstehe ich nicht“ fing ich an und brach damit die Stille. Aufmerksam sahen alle sofort zu mir, „Wieso melden sie sich für das ganze Jahr hier im Boniface House an?“,nachdenklich seufzte ich, „ich meine, das macht doch garkeinen Sinn, dass sie sich hier anmelden, also irgendwie versteh ich das nicht..ich meine klar, jeder kann sich hier anmelden, aber so jemand wie er und auch seine gesamte Gang, was wollen die hier? Die sind doch sowieso den ganzen Tag weg“ fuhr ich fort. „mhh“ kam es nachdenklich von Kate, „vielleicht haben sie sich hier angemeldet , um sone Art Unterschlupf zu haben“ sagte sie noch. Ich zog die Augenbraun zusammen und sah sie komisch an.. „Einen Unterschlupf?“ ich lachte kurz auf, „Kate, sie machen vielleicht nicht die legalsten Dinge, aber ich glaube nicht, dass sie irgendjemanden umgebracht haben oder so und deshalb einen Unterschlupf brauchen oder sowas“ Sofort schüttelte Kate den Kopf. „Oh man Chelsea, so meinte ich das auch gar nicht, ich meinte damit-.“ Mitten im Satz wurde sie von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Verwirrt sah Isi an die Große Uhr welche an der Wand hing. „Hä? Wir haben doch schon halb 12, Bettruhe“ sagte sie und guckte dann wieder zur Tür. „Och Isi, als ob sich irgendein Schein an diese bescheuerte Bettruhen Regel halten wurde“ sagte Jessi lachend und lief zur Tür um diese gleich darauf zu öffnen. „Wenn man von Teufel spricht“, kam es flüsternd von Kate. Verwirrt versuchte ich zu erkennen wer da an der Tür stand, doch als Jessi mich rief hatte sich das dann auch erledigt. Ich lief auf die Tür zu und erkannte wenig später Justin. Er war komplett schwarz gekleidet. Sogar seine Kappe war schwarz. Misstrauisch sah ich ihn an. Vermutlich kamen sie grade erst zurück, von was auch immer sie jeden Tag taten. „Hey“ begrüßte er mich lächelnd. „Eeh hey“ grüßte ich zurück und war immer noch verwirrt. Sanft nahm er mein Handgelenk und zog mich aus dem Zimmer. Er schloss hinter mir leise die Tür. „Eeh, also wegen heute Nacht“, fing er an und kratzte sich im Nacken. Ich ahnte bereits worauf er hinaus wollte „also, das wird leider nichts! Die Jungs wollen heute nen Männerabend machen, sorry“ fuhr er fort und sah mich entschuldigend an. Da ich genau das geahnt hatte zuckte ich nur mit den Schultern. „Ach kein Problem..“ sagte ich gleichgültig und verstand selbst nicht warum ich plötzlich so kühl zu ihm war. Ihn schien meine Reaktion auch zu wundern, da er verwirrt die Augenbraun zusammen zog. Er überging es jedoch einfach und sprach weiter, „aber, was hälst du davon, wenn wir es morgen Nacht nach holen?“ Ich dachte darüber nach und nickte dann „Na schön“ antwortete ich kurz. „Okay gut“, sagte er und fing an zu lächeln, „dann gute Nacht“ fügte er noch hinzu. „Nacht“ antwortete ich und zwang mir ein Lächeln auf. Kurz stand er noch da. Er schien sichtlich verwirrt über mein Verhalten, was ich gut nachvollziehen konnte, da ich selbst nicht wusste weshalb ich plötzlich so knapp antwortete und so kühl war. Ich war es einfach, mein Kopf wollte es einfach so. Möglicherweise, lag das auch einfach an dem was Jessi mir heue erzählt hatte. Nachdem Justin noch kurz dagestanden hatte nickte er und ging dann einfach davon. Ich blieb noch kurz stehen und dachte darüber nach, was das hier grade gewesen eigentlich war. Als ich aber nach 5 Minuten noch immer zu nichts gekommen war drehte ich mich um und klopfte an die Tür. Kurz darauf wurde diese auch schon von Isi geöffnet, welche mich überrascht anguckte und sagte: „Ich dachte du wolltest mit Justin schwimmen gehen?“. Ich schüttelte nur den Kopf und lief an ihr vorbei ins Zimmer. „Er hatte jetzt doch keine Zeit, Männerabend oder so“ antwortete ich Schulterzuckend und ließ mich auf Jessicas Bett fallen. Verwirrte Blicke empfingen mich. „Männerabend?“, lachte Jessica Sarkastisch. Ich nickte nur. Selbstverständlich fand ich es ganz genauso merkwürdig wie sie aber andererseits konnte es auch gut möglich so sein. So abwegig war ein Männerabend ja wohl auch nicht. Wahrscheinlich übertrieben wir es sowieso mit dem Ganzen. Vielleicht verstanden Isi und Jessica auch einfach etwas falsch. Vermutlich waren sie gar nicht mal so gefährlich wie sie dachten. Ich meine keiner von uns wusste wirklich etwas über deren angeblich kriminelle Taten und trotzdem saßen wir den ganzen Tag hier und dachten über sie nach. Und ich hatte eigentlich ehrlich gesagt keine Lust mir wegen irgend so einem Mist den Kopf zu zerbrechen. Ich glaubte einfach, dass wir uns zu viele Gedanken um nichts machten. „Ich denke ich geh schlafen“ lenkte ich von Thema ab. Kate nickte und schloss sich mir an. Damit winkten wir den beiden und verließen dann das Zimmer, um die Treppen runter zu laufen und wenig später zu unserem zu kommen.
Der nächste Morgen war wie immer. Alle saßen schon an ihren Tischen und löffelten ihr Müsli oder stopften sich grade ein beschmiertes Brot in den Mund. Alle sprachen durch einander und immer wieder konnte man hören wie das Besteck gegen das Geschirr prallte. Wie die anderen saßen nun auch wir 5 an unserem Tisch und aßen. Tess löffelte gemütlich und zufrieden ihr Müsli, während bei uns anderen die Stimmung etwas gedämpfter war. Tess hatte ja von gestern eigentlich gar nichts mitbekommen. Nachdenklich seufzte ich und stützte meinen Kopf auf der Hand ab. Kate tat es mir gleich. Wir sahen uns an und dachten höchstwahrscheinlich auch über das gleiche nach. Kate hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, nachdem was wir gestern so alles erfahren hatten, war sie vollkommen aufgewühlt, schließlich handelte es sich ja um ihren Freund. Sie musste jetzt überlegen was sie tun sollte, ob sie wirklich daran glaubte was Jessica gesagt hatte und sich womöglich von Ryan trennte, denn eine Beziehung kam absolut nicht mit so einem in Frage, ganz davon abgesehen würden ihre Eltern sie umbringen, oder sie glaubt nicht daran und alles bleibt so wie es war. Ein weiteres tiefes Seufzen kam über ihre Lippen und hier Kopf drehte sich zu den Jungs, die am Tisch saßen und fröhlich wie immer miteinander redeten und sich verhielten wie 5 Jährige. Ich beobachtete sie ebenfalls. Mein Blick haftete die ganze Zeit an Justin. Ich konnte mir selbst kaum erklären, warum ich mir solche Gedanken um ihn machte, schließlich war er doch letztendlich nur irgendein Junge den ich hier kennengelernt hatte, naja und nebenbei hatten wir uns auch noch öfters ziemlich intensiv geküsst. Genauso waren da auch noch immer diese Blicke die wir uns gegenseitig zu warfen. Oder die Tatsache, dass ich in seiner Nähe immer völlig sprachlos war. Ach und was diese Küsse anging, was die bedeuten wusste ich immer noch nicht. Justin, würde ich bestimmt nicht fragen, ob bei ihm womöglich noch andere Gefühle dahinter steckten. Warum? Naja ich weiß selbst noch nicht, ob ich nur von seinem Aussehen so angezogen bin oder von seinem Inneren. Also jedenfalls von dem Teil seines Inneren, den ich kannte. „Chelsea?“ holte mich plötzlich Jessicas höhe Stimme aus den Gedanken. „Mh?“ antwortete ich überrascht und drehte mich zu ihnen um. Umso überraschter war ich, als ich bemerkte, dass sie bereits standen und mich alle ansahen. „Kommst du jetzt endlich mal? Wir wollen noch an den Pool“ sagte wieder Jessica. Ich kratzte mich am Kopf. Wirklich Lust nochmal an den Pool zu gehen, hatte ich nicht. Schnell flog mein Blick nochmal rüber zu Justin und seinen Jungs die noch immer unbekümmert aßen. Da kam mir eine Idee. Ich sah wieder zu Jessica. „Eh ich bleib noch ein bisschen hier und ess was, hab ja nich wirklich viel gegessen“ meinte ich und deutete dabei auf meine unangerührte Müslischüssel. Jessica nickte. Kate sah mich kurz misstrauisch an. Dann nickte sie ebenfalls und fügte hinzu: „Gut, dann kommst du später nach?“ Ich überlegte kurz, nickte dann einfach, da ich nicht weiter Lust hatte mich von ihnen ausfragen zu lassen. Und kurz darauf waren sie auch schon verschwunden. Mit ihnen hatte eine ganze Horde den Speisesaal verlassen. Somit waren nur noch ich, Justins Gang und er und ein paar wenige andere im Saal. Mein Blick haftete wieder an ihnen. Grade war ich besonders interessiert an ihnen, da sie aufgehört hatten rumzualbern. Sie saßen jetzt plötzlich ganz nah beieinander und tuschelten. Angestrengt versuchte ich etwas zu verstehen, was mir allerdings nicht gelang. Plötzlich standen alle auf. Ihre Stühle quietschten auf dem Fliesenboden. Sie tuschelten immer noch und liefen währenddessen Richtung Ausgang. Alarmiert wollte ich grade aufstehen, als sich Justins und mein Blick trafen. Kurz sah er mich undefinierbar an, dann wendete ich mich schnell ab und guckte in meiner noch immer volle Müslischüssel. Als ich mich etwas später wieder umdrehte, waren sie schon aus der Tür verschwunden. Sofort stand ich auf und ließ dabei alles stehen. Ich rannte zur großen Flügeltür. Die Jungs waren bereits ein paar Meter von mir entfernt. Sie liefen in Richtung Ausgang. Unsicher blieb ich in der Tür stehen und sah ihnen hinterher. Ob ich hinterher laufen sollte. Ich biss mir auf die Lippe. Vermutlich war es das dümmste, was ich jemals getan hatte, aber meine Neugier war einfach zu groß. Darum folgte ich ihnen. Dabei versuchte ich natürlich unentdeckt zu bleiben. Ich lief ihnen bis zur Eingangshalle hinterher und versteckte mich dann schnell hinter der zum Glück leer stehenden Rezeption. Vorsichtig luckte ich neben dem Tresen hervor. Sie verließen das Haus. Der Letzte sah sich kurz vor dem austreten noch einmal um. Schnell verschwand mein Kopf hinter dem Tresen. Inständig hoffte ich, dass er mich nicht gesehen hatte. Ich presste die Lippen, hielt die Luft an zusammen und schickte bereits ein Stoßgebet zum Himmel als ich hörte wie die Tür zu fiel. Erleichtert atmete ich aus. Kurz darauf stand ich auch schon auf und lief zur Tür. Langsam öffnete ich sie einen Spalt und guckte dort hindurch. Die Jungs waren schon ein paar Meter weiter weg, also konnte ich unbemerkt durch die Tür huschen und ihnen weiterhin folgen. Eine ganze Zeit lang folgte ich ihnen, bis sie letztendlich in den Wald liefen. Unsicher und etwas ängstlich versteckte ich mich hinter einem Auto, welches mit ein paar anderen am Waldrand stand und beobachtete sie, wie sie in den Wald liefen. Einer von ihnen sah sich immer wieder um. Ob ich da wirklich noch mit rein gehen sollte. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Gesicht. Ich wusste genau ich würde es bereuen, doch ich konnte nicht anders. Ich musste einfach wissen, was sie jeden Tag taten, wenn sie nicht im Haus waren. Also gewann wieder meine Neugier und langsam folgte ich ihnen quer durch den Wald. Nach schätzungsweiße einer viertel Stunde, blieben sie an einem kleinen Platz stehen. Schien nicht so, als würde sich hier in der Nähe jemand außer uns rumtreiben. Und das machte mir ehrlich gesagt etwas angst. Einer der Jungs sah sich wieder um, weshalb ich schnell hinter einem dicken Baum verschwand, welcher zu meinem Glück nah genug bei ihnen war, um jedes Wort zu verstehen, was sie sagten. Sie standen da und schienen so, als würden sie auf etwas warten. „Und wann kommt Ed?“ fragte dann einer der Jungs. Ich glaube er hieß Chris. „Er müsste gleich da sein“ antwortete Justin knapp und zückte kurz darauf sein Handy. Da hörte ich plötzlich etwas hinter mir rascheln. Geschockt drehte ich mich um. Ein Junge, ca. in meinem Alter, trat aus dem Gebüsch. Er zog irgendwas hinter sich her, sah aus wie eine Tüte, nein ein Sack. Und der schien ziemlich schwer zu sein. Schnell huschte ich hinter einen anderen Baum, in der Hoffnung, dass dieser Typ mich nicht gesehen hat. Er lief weiter in meine Richtung. Mein Herz pumpte mit einer Geschwindigkeit wie nie zu vor. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und versuchte so leise wie möglich zu sein. Kurz bevor er bei mir ankam, drehte er sich weg und lief an mir vorbei zu den Jungs. Erleichtert atmete ich aus, allerdings leise. „Ach Ed, da bist du ja!“ sagte Ryan. Schnell drehte ich mich wieder um und sah interessiert zu diesem mysteriösen Sack, den dieser Ed direkt vor Justins Füßen hatte fallen lassen. „Hier, eure Ware, wo ist mein Geld“ antwortete der nur monoton und sah alle der Reihe nach an. Ein verbittertes Lachen verließ Justins Kehle. „Nein Ed, so läuft das nicht, erst mal wollen wir uns vom Zustand der Ware überzeugen“ Schulterzuckend beugte Ed sich zum Sack runter, zog an der Schlaufe und kurz darauf purzelte der Inhalt raus. Zunächst erkannte ich nichts, erst als ich ein wenig weiter nach vorne ging sah ich genau was da direkt vor Justin lag. Um keine Geräusche von mir zu geben hielt ich mir die Hand vor den Mund. Ein leises „oh mein Gott“ entfloss meinen Lippen. Da lagen tatsächlich mehrere Pistolen und andere ziemlich gefährlich aussehende Waffen. Ryan und Chaz beugten sich runter und nahmen ein paar in die Hand. Sie sahen sie sich genau an und nickten dann Justin zu. Der nickte ebenfalls. „War schön mit dir Geschäfte zu machen“ sagte Justin grinsend. „Ganz meiner Seits und jetzt her mit der Kohle“ Spöttisch lachte Justin, schüttelte den Kopf und zog kurz darauf etwas aus seiner Hose und hielt es Ed unter die Nase. Und selbstverständlich war es eine Waffe. Schockiert keuchte ich auf. Glücklicherweise hatte es niemand gehört. „Alter was soll der Scheiß“ knurrte Ed und ging ein paar wenige Schritte zurück. Justin lachte nur wieder. „So läuft das eben bei uns“ sagte er knapp, danach hörte man ein Klicken an der Waffe. „Damit kommst du nicht durch Bieber“ „Das glaubst du“ antwortete Justin kurz und drückte dann ab. Ein lauter Schuss ertönte. Die Vögel in den Baumkronen flogen panisch davon. Die Kugel flog direkt in die Richtung von Ed und traf ihn zwischen den Augen. Leblos und mit weitaufgerissenen Augen fiel er rückwärts nach hinten um. Ein Schrei entfuhr mir. Nun wanderten alle Blicke in meine Richtung. Schnell versteckte ich mich ganz hinter dem Baum und presste mir die Hand vor den Mund. „WER IST DA?“ brüllte Ryan. Panisch sah ich mich um. Ich musste hier weg. Ohne weiter nach zudenken, ergriff ich die Flucht und versuchte irgendwie aus diesem Wald hier rauszukommen. „Alter, da ist irgendson Mädel“ schrie Chaz und kurz darauf hörte ich Schritte die mir folgten. So schnell ich konnte verschwand ich in irgendeinem Gebüsch. Von dort rannte ich weiter und weiter und nur wenig später stellte ich fest, ich hatte mich komplett verlaufen. Außer Atem blieb ich kurz stehen und sah mich um. Ich hörte immer wieder Justin oder Ryan oder irgendjemand anders etwas schrie. Ratlos drehte ich mich immer wieder im Kreis und wusste nicht wo lang, da packte mich plötzlich jemand am Arm. Ein weiterer spitzer Schrei entfuhr mir. Die zweite Hand der Person legte sich um meinen Hals und hielt mir dann den Mund zu. Ich versuchte mich zu wehren, jedoch war das Zwecklos. Ich war viel zu schwach. „Was zur Hölle machst du hier, Chelsea?“ zischte dann eine mir sehr vertraute Stimme, welche ich gleich Justin zuordnete. Vorsichtig nahm er die Hand von meinem Mund und drehte mich so, dass ich ihn ansehen musste. Panisch und ängstlich sah ich zum Boden und versuchte seinem Blick auszuweichen. Er verstärkte den Griff um meinen Oberarm. „ICH REDE MIT DIR“ knurrte er und wurde lauter. Ich zuckte zusammen. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Alles was mir über die Lippen kam war ein „Du hast einen Menschen ermordet“ Diesen Satz flüsterte ich mehr. Justin seufzte genervt und gleichzeitig konnte ich auch die Hilflosigkeit raus hören. „Wie hast du uns gefunden?“ Vorsichtig sah ich zu ihm auf, ich sammelte meinen sämtlichen Mut um etwas zu sagen, doch als ich in sein starres und ernstes Gesicht sah, wurde ich sofort wieder eingeschüchtert. „I-ich bin euch..“ fing ich an, doch meine Stimme brach ab. „WAS BIST DU UNS?“ zischte er und versuchte dabei leise zu bleiben, „Ich bin euch gefolgt“. Justins Augen wurden zu Schlitzen. „Das hättest du nicht tun dürfen“ flüsterte er und sah an mir vorbei in den Wald. Wenn ich nicht so verdammt viel Angst vor ihm in diesem Moment gehabt hätte, hätte ich ihn vermutlich angebrüllt und gesagt, dass er ein Mörder oder sowas sei. Aber das Einzige, was ich schaffte zu sagen war „Tut mir leid“. Innerlich ohrfeigte ich mich dafür, dass ich mich tatsächlich bei ihm entschuldigte. Justin lachte spöttisch und schüttelte den Kopf. „Du kannst von Glück reden, dass ich dich gefunden habe! Hätte einer der Jungs dich gefunden wärst du jetzt schon tot“ Schockiert riss ich die Augen auf. „I-ihr..oh mein Gott.. ihr wollt mich umbringen“ murmelte ich. Das Herz rutschte mir in die Hose. Entnervt seufzte Justin. „Nein! Das werden wir nicht tun! Niemand wird erfahren, dass ich dich gefunden habe! Auch wenn das bedeutet ich muss meine Gang belügen..“ den letzten Satz murmelte er. „Aber, dann, eh du ich meine, dann..“ weiter kam ich nicht, ich war viel zu überfordert. Stöhnend fuhr Justin sich durchs Haar und Zog an den Spitzen. „Auch ich werde dich nicht umbringen!“ erleichtert seufzte ich, „allerdings nur solange du die Klappe hälst! NIEMAND wirklich Niemand darf von all dem hier bescheid wissen!“ zischte er und legte dabei Betonung auf das Wort ‚Niemand‘. Eingeschüchtert nickte ich. „Gut“ „Yo, Justin, hast du jemand gefunden?“ rief plötzlich Chris. Erschrocken zuckte ich zusammen. Justin gab mir mit seinem Zeigefinger das Zeichen, dass ich ruhig sein sollte. Was ich auch tat. „Nein, noch nicht! Aber ich glaub ich weiß wo sie hin wollte, geht ihr doch schon mal zu Greg, ich komm dann nach!“ rief Justin zurück. „Okay“ hallte Chaz Stimme durch die dichten Bäume, danach hörten wir nichts mehr. Wir standen ca. 2 Minuten und schwiegen, während wir warteten das Chaz und die anderen verschwinden würden. Und in diesen zwei Minuten, schaffte ich es meinen kompletten Mut und meine riesen Klappe wieder zu bekommen. „Wo machst du jetzt mit mir?“ fragte ich selbstbewusst und sah ihn direkt an. Ich wollte ihm von nun an, keine Angst mehr zeigen. Justin Brauen schossen in die Höhe. „Ich werde nichts mit dir machen, du bewegst jetzt einfach deinen süßen Arsch zurück ins Boniface House und hälst deine Klappe!“ sagte er gleichgültig, „Und kein Wort zu niemandem“ wiederholte er sich. Darauf wusste ich kein weiteres Argument und nickte einfach nur. Seine Hand umfasste immer noch fest meinen Oberarm. Grob zog er an meinem am und schleppte mich so dann aus dem Wald. Ein paar Meter, nach dem wir den Wald verlassen hatten, ließ er endlich meinen Oberarm los. Mit der Hand rieb ich mir die rotgewordene Stelle und sah Justin beleidigt an. Er scherte sich allerdings nicht wirklich darum. Wir liefen eine ganze Weile. Merkwürdiger weise, allerdings nicht den Weg den wir hergekommen sind. Verwirrt zog ich die Augenbraun zusammen und sah zu Justin hoch. „Wo gehen wir hin?“ Keine Antwort. „Justin? Wo gehen wir hin? Vorhin sind wir einen anderen Weg gegangen!“ Keine Antwort. Entnervt seufzte ich. „HALLO ARSCHLOCH?!“ brüllte ich als mir der Geduldsfaden riss und blieb stehen. Knurrend drehte sich Justin zu mir um und sah mich eiskalt an. Plötzlich kam er einen Schritt auf mich zu und packte mich an den Handgelenken. Und das nicht grade sanft. „Hör mal zu! Du solltest wirklich sehr gut aufpassen wie du mit mir redest! Ich hätte dich schon längst killen können, was ich hätte normalerweise tun sollen, aber ich hab es nicht! Also sei nich sone nervige Bitch und folg mir einfach ohne die Fresse aufzureißen! KLAR?!“ Eingeschüchtert schluckte ich laut und nickte vorsichtig. „Gut“ Dann ließ er meine Handgelenke wieder los und lief ohne jedes weitere Wort weiter. Nach ich schätze einer halben Stunde laufen, blieb Justin plötzlich stehen. Weshalb ich direkt in seinen Rücken lief. Der dazu auch noch ziemlich hart war. Schnaubend rieb ich mir die Stirn. Justin kümmerte sich nicht darum, stattdessen stand er einfach da und starrte auf eine alte Lagerhalle. Und auf diese steuerte er nur Sekunden später zu. Langsam und mit einem schlechten Gefühl in der Magengrube folgte ich ihm. An der großen verrosteten Flügeltür blieben wir stehen. Justin stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Mit einem lauten, unangenehmen Quietschten öffnete sich die Tür. Justin stellte sich in den Türrahmen und machte mit seiner Hand eine einladende Bewegung. Misstrauisch lief ich vorsichtig in die Lagerhalle. Sofort stieg mir der Geruch von Vermoderung, Schimmelpilz und irgendetwas Schwefelähnlichem in die Nase. Angewidert verzog ich das Gesicht. Langsam lief ich ein paar kleinere Schritte weiter, als es plötzlich hinter mir laut knallte. Ich zuckte vor Schreck zusammen und drehte mich um. Justin hatte die Tür wieder zu gemacht. „Justin..“ fragte ich vorsichtig, „was machen wir hier?“ Selbstverständlich bekam ich keine Antwort. Entnervt verdrehte ich die Augen, verkniff mir allerdings wieder rum zu zicken. Justin kam mit großen Schritten auf mich zu, lief dann allerdings an mir vorbei. Schnell folgte ich ihm. Wir durchquerten einmal die ganze Halle und blieben, dann letztendlich an einem alten, verrosteten Schließfach stehen. Justin drehte an dem Rädchen, bis es ein leises Klicken von sich gab und öffnete dann das Schließfach. Beim Anblick, des Inhalts, rutschte mir das Herz in die Hose. Ängstlich und zu tiefst schockiert, sah ich Justin an. Was ihn jedoch wieder mal nicht im Geringsten interessierte. Mit der rechten Hand holte er seine Pistole aus der Hose. Reflexartig schlug ich mir die Hände vor mein Gesicht, als würde ich mich damit schützen wollen. Selbst wenn ich wusste, dass das eh nichts bringen würde. „Chill!“ seufzte Justin, verdrehte die Augen, sah sich die Waffe nochmal kurz an und warf sie dann zu den anderen ins Schließfach. Gleich darauf knallte er die Tür davon zu, drehte das Rad einmal und drehte sich dann zu mir, „so“ seufzte er zufrieden, „dann würde ich sagen, gehen wir jetzt mal zurück ins Boniface Haus“ fügte er noch hinzu, bevor er an mir vorbei lief. Doch noch bevor er zu Weit gehen konnte, packte dieses mal ich ihn an der Hand und zog ihn zu mir zurück. „Ich finde du bist mir verdammt noch mal eine Erklärung schuldig“ Ich guckte ihn ernst an. Für meine Ansage, bekam ich jedoch nur ein sarkastisches Lachen. „Ich schulde dir gar nichts, kleine“ grinste er und wollte sich gleich wieder losreißen. Doch ich ließ nicht locker und umfasste seine Hand noch fester. „Willst du mich verarschen, du hast vor meinen Augen einen Menschen getötet! Ich finde, ich habe eine Erklärung mehr als verdient!“ zischte ich fassungslos. „Is doch nicht meine Schuld wenn du so blöd und naiv bist und uns folgst“ sagte er unbekümmert und zuckte die Schultern. Mein Mund klappte auf. Wie konnte denn bitte ein Mensch so derart Gefühlskalt sein. „Du bist doch vollkommen wahnsinnig! Du hast ab sofort einen Menschen auf dem Gewissen, plagt dich denn überhaupt kein schlechtes Gewissen?!“ schrie ich, was ich gleich darauf bereute. Ängstlich hielt ich mir die Hand vor den Mund. Plötzlich brach er in schallendes Gelächter aus. Verwirrt musterte ich ihn. Das war defenitv nicht die Reaktion, die ich erwartet hatte. „Einen?“ lachte er, „glaub mir, Chels! Ich habe schon längst nicht mehr nur einen Menschen auf dem Gewissen..“ Wenn ich nicht schon vorher geguckt hatte, als wäre grade ein Haus vor mir explodiert oder sowas, dann tat ich es jetzt auf jeden Fall. Ich schaffte überhaupt nicht mehr irgendwas zu sagen. „Verspürst du denn keine Reue?“ fragte ich nun leiser. „Nein..“ antwortete er mir monoton und entriss mir seine Hand. Darauf wusste ich keine Antwort mehr. Ich war absolut sprachlos. Ich hatte also wirklich einen eiskalten Killer geküsst.
Eine Woche verging, in der ich nicht ein Wort mit Justin wechselte. Nachdem er mir das in der Lagerhalle erzählt hatte, meinte er wir würden uns von nun an aus dem Weg gehen. So sei es wohl am Besten. Und wahrscheinlich hatte er damit gar nicht mal so unrecht. Mir fiel es nämlich sowieso schon nicht besonders einfach, so zu tun, als sei nicht passiert. Aber wenn ich dann auch noch weiterhin so tun müsste als wäre zwischen mir und Justin alles Okay. Das bekäme ich sicher nicht hin. Weshalb ich auch den Mädchen vorlog, dass wir uns so stark gestritten hätten, dass wir nun Abstand von einander nahmen. Die „Entspann-Woche“ war also mittlerweile vorüber. Nun ging es weiter mit diesen Täglichen Partys in der Bar. Genau wie heute Abend. Kate war schon längst mit Ryan oben auf der Party, während ich immer noch unsicher ob ich dort auftauchen sollte. Ich würde Justin, zwar ohnehin über den Weg laufen, aber wenn ich es verhindern konnte. Unsicher seufzte ich, und starrte meinen geöffneten Schrank an. Zwar war ich noch nie der größte Party Fan, vor allem nach dem Vorfall mit Travis, doch trotzdem wollte ich mir weder von ihm noch von Justin meinen Aufenthalt hier vermiesen lassen. Wenn es eigentlich schon fast so war. Naja jedenfalls rappelte ich mich letztlich auf, lief zum Schrank, kramte eine schwarz-glänzende Skinny Jeans, ein weißes Tanktop und eine hellblaue Jeansjacke mit Nieten raus. Das alles kombinierte ich mich schwarzen Pumps, welche hinten ebenfalls Nieten hatten. Danach schminkte ich mich noch. Smokey Eyes und roten Lippenstift. Meine Haare band ich mir zu einem hohen Zopf. An die Arme machte ich mir noch ein paar Armreifen und war dann fertig. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel, nickte dann meinem Zwilling zu, schnappte meinen Zimmerschlüssel und verließ das Zimmer. Von der Bar oben dröhnte bereits die Musik. Vor Tür unten machte auch schon ein zu hundert Prozent betrunkenes Paar rum. Sie konnten kaum die Finger von einander lassen. Kopfschüttelnd lief an ihnen vorbei, hoch in die Bar. Beim Betreten wurde ich sofort von dem Alkoholgestank begrüßt. Es war total schwül und ich befürchtete, dass ich meine Jeansjacke wohl gar nicht brauchen würde. Mühseelig bahnte ich mir einen Weg durch die betrunkene, tanzende Menge bis ich endlich zur Theke kam. Dort ließ ich mich auf einen Hocker fallen und bestellte mir gleich darauf ein Wodka. Der Barkeeper lächelte und stellte mir wenig später mein gewünschtes Getränk unter die Nase. Lächelnd dankte ich ihm und nahm sofort einen kräftigen Schluck. Gelangweilt saß ich dort eine ganze Weile. Ich hatte mittlerweile schon 3 Gläser Wodka getrunken, und war nun schon etwas beschwipst. Grade trank ich mein viertes Glas aus. Nun war ich defenitiv nicht mehr nüchtern. Leicht taumelnd lief ich wieder durch Menge. Oder besser ich tanzte mich hindurch und rempelte ständig jemanden an. „Ups“ lachte ich nur jedes Mal und lief einfach weiter. Lachend tanzte ich mich also durch die Masse und kümmerte mich nicht darum, was um mich herum geschah. Ich hatte nun bestimmt schon 10 Leute angerempelt. Ein neues Lied erklang. Begeistert darüber brüllte ich rum und tanzte wie eine Geisteskranke. Da rempelte ich dann die 11. Person an. Lachend drehte ich mich zu ihr, wollte mich grade wieder ‚entschuldigen‘, da entdeckte ich, wen ich grade angerempelt hatte. „Ups…haha Justin, du auch hier?“ lachte ich und tanze dabei einfach weiter. Er runzelte die Stirn. „Bist du etwa betrunken?“ schrie er entgeistert. Grinsend zuckte ich mit der Schulter. Kopfschüttelnd leckte Justin sich über die Lippen. Dann packte er mich einfach am Arm und zog mich aus der Menge. „Heeey“ gab ich mürrisch von mir und versuchte mich loszureißen, „lass mich los, verdammt noch mal!“ Doch er dachte gar nicht daran. Stattdessen zog er mich aus der Bar raus. Unten angekommen, im nicht mehr so stickigen Flur schaffte ich es endlich mich loszureißen. Wütend taumelte ich auf ihn zu, und tippte mit meinem Zeigefinger auf seiner Brust rum. „Ich lasse mir nicht von dir den Abend vermasseln!“ zischte ich. Sarkastisch lachte Justin. „Ich vermassel dir gar nichts, das hast du selbst schon damit getan, dass du dich so zu säufst“ Ich verengte die Augen und sah ihm direkt in die Augen. „Naund?! Dann bin ich halt zugesoffen! Wenigstens ermorde ich keine M-.“ bevor ich zu Ende sprechen konnte hielt mir Justin die Hand vor den Mund und drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand. „Halt die Klappe verdammt“ zischte er bedrohlich und nahm seine Hand wieder weg. „Hast du nicht gesagt, wir reden nie wieder ein Wort miteinander?“ neckte ich ihn nun. „Als ob ich dich in diesem Zustand hätte da oben lassen können“ sagte er nur kopfschüttelnd. Verwirrt musterte ich ihn. „Was interessiert dich denn mein Zustand?“ Ein Knurren verließ Justins Kehle. Er platzierte seine Hände jeweils an beiden Seiten neben mir an der Wand und kam mir bedrohlich nah. Er kam mit seinem Mund an mein Ohr. „Weil du mich interessierst“ wisperte er und hinterließ eine Gänsehaut in meinem Nacken. Kurz darauf sah er wieder mich an. Immer noch war er mir sehr nah. „Hast du mich deshalb am Leben gelassen?“ flüsterte ich. Wir sahen und direkt in die Augen. „Vielleicht“ hauchte er gegen meine Lippen und kam mir nun noch näher. So, dass sich unsere Nasenspitzen sich berührten. Wir sahen uns ununterbrochen in die Augen, während wir ganz still waren. Alles was zuhören war, war der Bass der Musik oben in der Bar. Mein Brustkorb hob sich im gleichen Takt wie mein Atem. Auf einmal presste Justin seinen Körper noch näher an mich ran. So nah das ich sein Unterleib, an meinem spüren konnte. Und ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass dies kein sehr elektrisierender Augenblick war. Ein leises Keuchen ging mir über die Lippen. Immer noch unterbrachen wir den Blickkontakt nicht. Justins Hände rutschten von der Wand runter zu meinem Gesicht. Welches er nun mit beiden Händen sanft festhielt. Und dann trennte er die restliche Entfernung zwischen uns beiden und legte seine Lippen auf meine. Meine Augen schlossen sich gleich darauf. Ein erleichtertes Seufzen kam von uns beiden. Es war wie eine Befreiung seine Lippen auf meinen spüren zu können. Synchron bewegten wir unsere Lippen miteinander. Justin biss mir leicht in die Unterlippe und entlockte mir damit ein leises Stöhnen. Meine grade noch baumelnden Hände suchten sich ihren Weg hoch zu Justins Brust. Verlagend zog ich ihn an seinem T-shirt noch näher an mich ran, wenn das überhaupt noch ging. Langsam drang Justin mit seiner Zunge in meinen Mund. Seine rechte Hand ließ meinen Kopf los und glitt langsam meine Schulter runter, bis zu meiner Hüfte. Dort ließ er sie einen Moment liegen, bevor er dann weiter runter bis zu meinem Hintern rutschte. Er kniff einmal leicht rein. Seine andere Hand kraulte währenddessen leicht meinen Kopf. Er brachte mich mit seinen Berührungen vollkommen um den Verstand. Atemlos löste er sich dann von mir. Ich öffnete meine Augen. Er jedoch ließ sie noch für einen kurzen Moment geschlossen und leckte sich über die Lippen. Völlig überwältigt von wem was eben geschehen ist stand ich einfach nur da. Justin öffnete langsam seine Augen und schenkte mir einen Blick, welcher mich fast umbrachte. Ich biss mir auf die Lippe. Meine Hand lag noch immer auf seiner Brust. Meine Finger krallten sich in sein Shirt. Unsere Brustkörbe bewegten sich im gleichen Takt auf und ab. Wieder leckte er sich über die Lippen. Und da überkam es mich, ich hielt es einfach nicht mehr aus, zog ihn mit beiden Händen zu mir und drückte nochmals unsere Lippen aufeinander. Justin grinste in den Kuss hinein. Ein überaus zufriedenes Knurren drang aus seinem Mund und bereitete mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Und genau da überwältigte mich das Gefühl von Lust und Verlangen. Meine Zunge suchte sich ihren Weg in Justins Mund. Ich zog ihn noch näher zu mir ran. Doch Justin löste sich von mir, grinste und wisperte: „Bin ich so unwiderstehlich?“ Augenverdrehend lächelte ich. Wenn er nur wüsste. Plötzlich hob er mich hoch, sodass sich meine Beine um sein Becken schlangen. Und in dieser Stellung lief er mit mir auf sein Zimmer zu. Er schloss es auf, lief mit mir rein du knallte hinter uns die Tür wieder zu. Schnell lief er auf sein Bett zu, ließ mich vorsichtig darauf fallen und stützte sich dann mit seiner rechten Hand am Bett ab. Kurz darauf attackierte er gleich wieder meine Lippen mit seinen. Langsam küsste er erst meine Wange, meinen Kiefer, meinen Hals, bis zu meinem Dekoltee. Dann ging er wieder hoch zu meinem Hals. Dort biss er leicht rein und saugte daran. Erregt stöhnte ich leise und krallte meine Finger in seinem Rücken. Sicher war, dass er mir dort nun ein Andecken hinter lassen hatte. Vorsichtig hob er mich hoch, sodass ich nun im Bett saß. Er streifte mir meine Jacke ab, und küsste gleich darauf wieder meine Lippen. Danach zog er mir mein Top über den Kopf und warf es achtlos in irgendeine Ecke des Zimmers. Gleich darauf verzierte er mein Dekoltee mit hunderten Küssen. Er drückte sein Becken gegen meines. Als wir uns dort unten berührten, stöhnten wir beide auf. Schnell zog sich Justin nun auch noch sein Shirt aus und warf es zu meinem Top. Gleich drauf landete auch meine Hose auf dem Boden. Wieder fing er an meinen Hals zu küssen, dann mein Dekoltee, zwischen den Brüsten, bis runter zum Bauchnabel. Überall hinterließ er eine Gänsehaut. Dann öffnete er seine Jeans und schob sie bis zu seinen Kniekehlen runter. Dann sah er wieder mich an, schenkte mir ein verführerisches Lächeln und küsste wieder meinen Hals. Plötzlich wurde ich unsicher und angespannt, was Justin nicht entging. Verwirrt hörte er auf mich zu küssen, stützte sich über mir ab und guckte mich verwirrt an. „Was ist los?“ Schüchtern biss ich mir auf die Lippe. „Ich eh…bin noch Jungfrau“ Justins Augen weiteten sich und sofort stieg mir die Röte ins Gesicht. Dann fing er an zu grinsen. „Kein Problem, es wird dir gefallen“ sagte er verführerisch und strich dabei mit seinen Fingern über meinen Bauch. Unsicher nickte ich einfach. Justin lächelte und küsste mich kurz darauf wieder. Währenddessen streifte er sich seine Hose ganz ab. Kurz darauf rutschte seine Hand zu meinem Rücken und öffnete meinen BH ohne Problem. Dieser landete dann schließlich auch auf dem Boden. Zuerst klebte Justins Blick an meiner entblößten Brust, dann aber küsste er mich nur wieder flüchtig und machte sich an meinem Slip zu schaffen, welcher dann Sekunden später beim Rest meiner Kleidung landete. Langsam strich er mich seinen Fingern über die Innenseite meine Oberschenkel und brachte mich damit vollkommen um den Verstand. Mit seinem Mund legte er über meinen Bauch und den Bauchnabel. Erregt wölbte ich mich und streckte ihm mein Becken entgegen. Nun zog auch er sich noch seine Boxer aus, warf sie einfach weg und schenkte mir dann noch ein kurzes Lächeln bevor er sich zwischen meinen Beinen platzierte. Mit seinem Mund ging er an mein Ohr. „Genieße es“ flüsterte er verführerisch und drang kurz darauf in mich ein. Ein stechender Schmerz bildete sich und meine Fingernägel vergruben sich in seiner Haut. „Justin!“ stöhnte ich laut. „Ich weiß“ flüsterte er nur in mein Ohr und küsste mich kurz flüchtig. Ein weiteres lautes Stöhnen entglitt mir als, er wieder raus gleitete um gleich drauf noch einmal in mich ein zu dringen. Wieder schmerzte etwas doch dieses Mal leichter. Mit jedem weiteren Stoß wurde der Schmerz weniger, bis er letztendlich vollkommen verschwand und sich in ein unbeschreiblich schönes Gefühl verwandelte. „Justin“ stöhnte ich und schloss kurz die Augen. „Oh Gott“ Als ich meine Augen wieder öffnete drückte mir Justin gleich darauf seine Lippen auf den Mund und küsste mich zärtlich. Ich erwiderte. Meine Beine schlangen sich um sein Becken. „Oh mein Gott“ schrie ich. In mir breiteten sich tausend Gefühle aus. Ich war vollkommen in Wallung. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Ich spürte wie ich es immer weniger schaffte mich zurück zuhalten. „Justin!“ schrie ich. Ich kam dem Höhepunkt immer näher und näher. Meine Hände lagen nun irgendwo über meinem Kopf. Justins rechte Hand tastete nach einer davon und flechtete dann unsere Finger in einander. Plötzlich stieß er noch härter zu als sonst. Meine Augen weiteten sich und mein Mund klappte auf. Ich verlor meine komplette Beherrschung und stöhnte das ganze Zimmer zusammen. Noch einmal bewegte er sein Becken schnell und brachte mich damit zum Orgasmus. Ein unglaubliches Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Wie viele tausende Feuerwerke durchzuckte es meinen ganzen Körper. Ich verlor vollkommen den Verstand, hatte mich kein bisschen mehr im Griff und stöhnte so unglaublich laut. Irgendwann entspannte ich mich dann wieder und ließ meinen Körper sacken. Außer Atem ließ sich Justin neben mich fallen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn genauso Atemlos an. Sein Kopf drehte sich ebenfalls in meine Richtung. Ein warmes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ich erwiderte sein Lächeln. Justins Finger strichen von meinem Oberschenkel, über meine Hüfte und meine Arme. Es fühlte sich schön an. Ich genoss seine Berührungen und schloss die Augen. Da drückte er mir, seine weichen Lippen ganz leicht auf meine. Gleich darauf löste er sich wieder von mir, strich mir die Haare aus dem Gesicht und lächelte gleich wieder. „Das war ..“ fing ich an , „schön“ vollendete Justin meinen Satz und strich mit dabei über die Wange. Lächelnd nickte ich und schloss wieder die Augen. Er legte einen Arm um mich und mich zog mich an sich ran, dann legte er die Decke über uns. Sanft streichelte er meinen Arm. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich spürte überall seinen Körper an meinem und jeder dieser Berührungen genoss ich in vollen Zügen. -
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Die ganze Nacht lang schlief sie friedlich mit dem Kopf auf meiner Brust gebettet. Ich hingegen konnte weniger schlafen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt darüber nachzudenken, was nun zwischen uns ist. Ich meine, sind wir jetzt zusammen? Mochte ich sie wirklich so sehr, dass ich eine Beziehung mit ihr führen wollte? War das überhaupt richtig? War es richtig ein unschuldiges Mädchen in etwas reinzuziehen, mit dem sie nichts zutun hatte? Ich glaube nicht, dass es fair von mir wäre, wenn ich sie jetzt in mein Leben ziehen würde. Sie passt überhaupt nicht dort rein. Ich bin der kriminelle Junge und sie das unschuldige Mädchen. Obwohl, ganz unschuldig war sie nun nicht mehr. Direkt landeten meine Gedanken bei der letzten Nacht. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Solange ich Sex habe, hatte ich noch nie einen solchen gefühlsvollen Sex. Ich meine, es war nicht so wie sonst, dass ich mir irgendeine Hure geschnappt hatte, die einfach durchgenommen habe und sie dann wie Müll weggeworfen habe. Nein, bei Chelsea war es anders. Ich selbst habe gespürt wie stark die Gefühle waren. Ich weiß ich mag sie, und das sehr. Doch konnte man es schon als Liebe bezeichnen. Darüber war ich mir absolut noch nicht im Klaren. Irgendwann, nach Stunden langem Nachdenken, war ich dann doch noch eingeschlafen. Am nächsten Morgen wachte ich noch vor Chelsea auf. Ihr Kopf war noch immer auf meiner Brust. Lächelnd beobachtete ich sie, wie sie friedlich vor sich hin schlummerte. Sie sah so schön aus. Sanft streichelte ich mit meiner Hand über ihre Wange. Ich seufzte. Man war machte ich denn hier grade? War ich etwa grade dabei mich in sie zu verlieben? Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Ich würde ihr Leben zerstören. Meines war schon kaputt, aber ihres war noch perfekt. Und das durfte ich nicht ändern. Ein leises Seufzen kam plötzlich von Chelsea und kurz darauf öffnete sie die Augen und blinzelte ein paar Mal. Langsam drehte sie ihren Kopf zu mir hoch und sah mich müde an. Eine Strähne fiel ihr ins Gesicht. Grinsend strich ich sie ihr hinter Ohr. Ich wusste genau ich musste Abstand halten, ich wusste es war das einzig Richtige, aber ich konnte einfach nicht. Ich meine, seht sie euch an. Sie ist Engel. So wunderschön, so süß, so perfekt! „Guten Morgen, Chels“ murmelte ich. Lächelnd murmelte sie ebenfalls: „Morgen“ und legte sich dann wieder so hin wie sie vorher lag. Als ob ich es jemals schaffen würde mich von diesem unglaublichen Mädchen zu entfernen. Eine Zeit lang war es Still. Sie schien ebenso nachzudenken wie ich. „Du Justin?“ „Mhh?“ machte ich fragend. Sie guckte an die Wand und fummelte an unserer Decke rum. „Sind wir ..eh also..war das letzte Nacht, für dich nur ein One Night stand?“ Verunsichert kaute sie auf ihrer Unterlippe rum. Ihr Körper spannte sich an. Geschockt sah ich zu ihr runter. „Nein! Nein, das war es auf keinem Fall“ sagte ich beruhigend. Sofort entspannte sie sich. „Gut..“ murmelte sie. Stille. „Was hat es dann zu bedeuten?“ fragte sie wieder. Ich seufzte. Das hatte ich mich heute Nacht auch gefragt. „Mhh, ich denke, es bedeutet, dass ich dich wirklich, wirklich gern hab“ sagte ich. Sie guckte zu mir hoch. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Gut, ich dich nämlich auch“ „Gut“ sagte ich grinsend. „Also eh..“ fing sie wieder an und zeichnete, mit ihren Fingern, irgendwelche Bilder auf meine Brust, „..sind wir jetzt ein Paar?“ Ich leckte mir über die Lippen und sah an die Decke. „Ich weiß nicht, willst du denn?“ lachte ich. Sie schmunzelte. „Ja..“ sagte sie dann lächelnd, während ihr Gesicht leicht rot wurde. „Gut, denn ich auch“ lachte ich und guckte wieder sie an. Sofort strahlten ihre Augen auf. Wie zwei unbezahlbare grüne Diamanten. Hoffentlich war das kein Fehler.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Nachdem wir noch eine Stunde einfach so da gelegen hatten, war ich dann in mein Zimmer gegangen. Dort angekommen, entdeckte ich gleich Ryan und Kate schlafend im Bett. Wozu man leider sagen muss, dass sie nackt waren. Angewidert hielt ich mir die Hand vor die Augen. Kirchernd lief ich gleich darauf schnell ins Bad, streifte mir die Klamotten ab und sprang unter die Dusche. Ich schaltete das Wasser ein und genoss es, wie die Tropfen auf meinen Körper prasselten. Die Erinnerungen an letzte Nacht kamen wieder zurück. Und ich konnte die Berührungen noch spüren, so als würde Justin noch immer meinen Bauch Küssen und meine Oberschenkel streicheln. Ich schloss die Augen. Meine Hände fuhren vorsichtig die Stellen nach, die Justin berührt hatte. Ich war wie in Trance in der Erinnerung an die Nacht mit ihm. Die schönste Nacht in meinem Leben. Und jetzt, jetzt war ich mit ihm zusammen. Mit dem Jungen, der mehrere Menschen auf dem Gewissen hat. Diese Erkenntnis traf mich plötzlich wie ein Schlag. Ich riss meine Augen auf und stand stocksteif da. Plötzlich fühlten sich die Wassertropfen gar nicht mehr so schön an. Unter Schock, stellte ich das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Ich band mir schnell ein Handtuch um und stellte mich vor den Spiegel. Ich stützte mich am Waschbecken ab. Ich hatte letzte Nacht, tatsächlich mit einem gewissenlosen Mörder geschlafen. Ich habe ihm meine Jungfräulichkeit geschenkt und bin jetzt auch noch mit ihm zusammen. Mit einem verdammten Mörder! Mit einem verdammten MÖRDER! Fassungslos sah ich mein Spiegelbild an. Ich versuchte mich zu beruhigen. Gut! Auch wenn er ein Mörder war, das konnte nichts an meinen Gefühlen zu ihm ändern. Schließlich hatte ich ihn nicht als Mörder kennen gelernt. Da durfte nichts ändern. Er ist wer er ist. MEIN GOTT! Was redete ich mir da überhaupt ein? Überfordert fuhr ich mir mit der Hand mehrere Male durch die nassen Haare. Seufzend schloss ich die Augen und versuchte erst mal runter zu kommen. Na schön. Er war ein Mörder. Er tötete Menschen gewissen- sowie Reuelos. Doch es änderte sich nun mal wirklich nichts an meinen Gefühlen. Ich hatte ihn kennengelernt als Justin Bieber, der geheimnisvolle, gefährliche Junge. Ich wusste auf was ich mich einließ. Nun, ich wusste nicht gleich zu Anfang was für Dinge er tatsächlich tat, aber ich wusste es war gefährlich mit ihm befreundet zu sein. Und als ich Justin vorhin im Bett gesagt hatte, dass ich seine Freundin sein wollte, wusste ich auch auf was ich mich einließ. Ich wusste genau wer er war und was er tat! Ein tiefes, verzweifeltes Seufzen verließ meinen Mund. Ich atmete tief durch. Mach dir keine Sorgen. Redete ich mir ein. Es wird alles gut sein. Rief ich mir in Gedanken selbst zu. Ein weiterer Seufzer. Nervös biss ich mir auf der Lippe rum. Dann atmete ich noch einmal ganz tief durch, schloss die Augen und zwang mich, dieses Thema einfach zu verdrängen. Frisch angezogen, die Haare zu einem hohen Zopf gebunden und dezent geschminkt verließ ich das Bad und stellte fest, dass Ryan nun schon verschwunden war und Kate gottseidank was anhatte. Grinsend lief ich auf sie zu. „Wilde Nacht gewesen was?“ lachte ich und setzte mich dann auf mein Bett. „Haha! Das musst du grade sagen! Man hat dein Stöhnen durchs halbe Haus gehört“ konterte sie und streckte mir die Zunge raus. Meine Wangen erhitzten sich. „Wovon redest du?“fragte ich schockiert. „Ach ich sag nur ‚Justin! Oh mein Gott Justin‘“ armte sie mein Stöhnen nach. Mit weit aufgerissenem Mund, schnappte ich mir ein Kissen und warf es ihr direkt ins Gesicht. Lachend warf sie es zurück und stand auf. „Nur die Wahrheit“ neckte Kate mich. „Leck mich doch“ sagte ich gespielt beleidigt. „Ich glaube, das hat Justin schon erledigt“ konterte sie nur wieder und zwinkerte mir spielerisch zu. Fassungslos klappte mir die Kinnlade nach unten. „Eew Kate, du bist widerlich!“ Schulterzuckend lachte diese nur. „Komm jetzt, das Frühstück hat schon angefangen“ sagte sie und zog mich an der Hand hoch. Mürrisch ließ ich mich hinterher ziehen. „Och nein, wenn du Recht hast und wir wirklich so laut waren-.“ „Du warst laut“ unterbrach sie mich lachend. Ich warf ihr einen bösen Blick zu. Verteidigend hob sie bloß die Hände. „Man das wird so peinlich“ jammerte ich und schleppte mich hinter her. Kate lachte nur. Im Speisesaal angekommen, bekam ich wie erwartet nur total blöde Blicke zugeworfen. Mein Gesicht musste knallrot geworden sein. Schnell senkte ich den Kopf und versuchte mein Gesicht zu verbergen, während ich am Buffet stand und mir etwas zu Essen auf den Teller legte. „Na Schönheit?“ kam es plötzlich von hinten. Ich zuckte zusammen und drehte mich um in der Erwartung Justin dort stehen zu sehen. Doch nein, ganz im Gegenteil, es war Travis. Entnervt verdrehte ich die Augen und verzog das Gesicht. „Oh was willst du Travis?“ keifte ich zickig und lief dann weiter am Buffettisch entlang. Travis folgte mir dabei die ganze Zeit und sagte leise, so das nur ich es hören konnte: „Du weißt ganz genau was ich von dir will“ Angewidert und fassungslos zugleich sah ich ihn an und gab nur ein kurzes „Eeww“ von mir. „Ach komm, sei doch nicht so, Babe“ wisperte er verführerisch in mein Ohr. Ich verengte die Augen. Sag mal, war der denn schwerhörig oder was. „Travis pass auf, du und ich, das das wird nie, nie, nie, nie NIEMALS passieren! Nicht in dieser Welt und auch in keiner anderen, nicht mal in 80 Milliarden Jahren. Also fass mich nicht an, sprich mich nicht an und such dir jemand anders zum vergewaltigen oder besser lass dich einweisen, würde jedem hier gut tun“ zischte ich und sah ihm dabei so ernst ich konnte in die Augen, in der Hoffnung er würde es kapieren. Sein Kiefer spannte sich an, so stark, dass man schon ein Knacken hören konnte. Plötzlich packte er meine Schultern und guckte mir wütend in die Augen. „Pass lieber auf wie du mit mir redest du kleines Miststück!“ spuckte er. Empört starrte ich ihn an. Grade als ich was sagen wollte, kam mir jemand anderes zuvor. „Pass du lieber auf wie du mit meinem Mädchen redest“ knurrte Justin und schubste Travis von mir weg. Schützend stellte er sich vor mich. Sofort landeten sämtliche Blicke der Leute hier im Saal auf uns. Ein sarkastisches Lachen kam von Travis. „Haha, dein Mädchen? Wie süß, hat der Bieber jetzt mal ne Hure gefunden die nicht gleich davon rennt?“ provozierte er. Entgeistert sah ich Travis an. Erst nennt er mich Miststück und dann Hure. Na der hat sie ja wohl nicht mehr alle. Plötzlich ging Travis ein paar Schritte auf Justin zu. „Weiß sie denn von deinem kleinen dreckigen Geheimnis?“ sagte er so das nur wir drei es hören konnten und sah dabei nur mich an. Fassungslos guckte ich ihn an. Woher wusste er von dem, was Justin tat?! Justin knurrte bedrohlich und lief ein Schritt auf Travis zu. Nun waren sie sich gefährlich nah. Die Situation drohte zu eskalieren. Darum stellte ich mich schnell zwischen die beiden und versuchte zu schlichten. Fataler Fehler! Noch im selben Moment in dem ich anfangen wollte zu sprechen, landete Travis Faust in meinem Gesicht. Mein Kopf flog zur Seite, ich verlor das Gleichgewicht, stolperte über meine eigenen Füße und landete dann direkt vor Justins Füßen auf dem Boden. Ich konnte deutlich spüren, dass meine Lippe aufgeplatzt war. Schockiert ging ich mit der Hand an meinen Mund. Als ich Blut auf meiner Hand sah, bestätigte sich mein Gefühl. Fassungslos drehte ich meinen Kopf hoch zu Travis. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten, den von Justin allerdings schon. Und bevor ich mich versah rannte Justin auch schon brüllend auf Travis zu und verpasste ihm einen deftigen Kinnhacken. Und dann noch einen. Travis wehrte sich selbstverständlich und somit bekam Justin auch einen Schlag ab. Doch das kümmerte ihn nicht wirklich. Er schlug weiter auf Travis ein. Ein unnatürliches Knacken erklang und sofort wusste ich, Travis Nase war wieder gebrochen. Travis landete auf dem Boden. Justin kniete sich zu ihm runter und zischte etwas, das ich kaum verstand. „Ich hab dich schon mal gewarnt deine dreckigen Finger von ihr zu lassen! Und du tust es wieder! Glaub mir du kleiner Bastard, wenn hier nicht so viele Leute wären, dann würde ich dir deinen hässlichen kleinen Schädel mit Freude wegpusten!“ Mit diesen Worten schlug er ihm nochmal mit der Faust ins Gesicht und stand dann auf. Und ich muss zugeben, in diesem Moment hatte ich eine riesen Schadenfreude. Auch wenn ustins Worte zutiefst unberuhigend waren. Grinsend sah ich Travis an, der sich wütend, keuchend aufrappelte und dann an mir vorbei lief, erst mich ansehend und dann Justin. Nachdem er verschwunden war, hielt Justin mir die Hand hin und half mir auf. „Alles in Ordnung?“ fragte Justin besorgt. Lächelnd nickte ich und sagte: „Ja alles okay“. Justin musterte mein ganzes Gesicht. „Dir ist aber schon klar, dass er dir nen richtig fetten Schlag verpasst hat, das war nicht nur ne kleine Ohrfeige?“ Ich lachte nur und nickte. „Ja Justin, ich weiß, aber ich bin auch kein kleines Mädchen mehr“ Justin schmunzelte. Dann nahm er meine Hand und zog mich einfach raus aus dem Saal. Er zog mich zu den Toiletten. Dort angekommen, verriegelte er direkt hinter uns die Tür, nahm ein Papiertuch, feuchtete es an und tupfte mir dann das Blut vom Mund. Dabei war er besonders vorsichtig. Ich ließ das einfach über mich ergehen. „Eh Justin, ich glaub du musst mir mal was erklären!“ merkte ich kurze Zeit später an und guckte ernst. Verwirrt runzelte er die Stirn. „Was meinst du?“ „Ich meine das, dass Travis weiß, dass du Menschen tötest“ Als ich diesen Satz ausgesprochen hatte konnte ich selbst kaum fassen was ich da grade gesagt hatte. „Da gibt’s nichts zu erklären“ meinte er nur monoton, hörte auf mit dem Tupfen und warf dann das Tuch in den Müll. Ich runzelte die Stirn. „Natürlich Justin! Was läuft da zwischen euch?“ Genervt schnaubte er und verdrehte die Augen. „Chelsea, das geht sich verdammt noch mal nichts an“ zischte er. Mein Mund öffnete sich. Entgeistert sah ich ihn an. Ich wollte grade was sagen, doch unterbrach mich selbst und schloss meinen Mund wieder. Dann atmete ich kurz aus und meinte zickig: „Gut, wenn es mich nichts angeht, dann bye“ Wütend öffnete ich die Tür und lief davon. Das gibt’s ja wohl nicht. Da sind wir grade mal einen halben Tag zusammen und gleich hat er Geheimnisse. Es war ja nicht genug, dass ich mit der Tatsache klar kommen musste, dass mein Freund ein verdammter Killer war, da hatte er auch noch irgendwelche schmutzigen Geheimnisse vor mir. Schnaubend steuerte ich auf mein Zimmer zu, als mich plötzlich jemand am Handgelenk packte. Wütend drehte ich mich um und zischte dabei die Person an, von der ich glaubte das es Justin sei. „Nein Justin! Lass mich jetzt bloß in Ruhe!“ Doch als ich erkannte das es nicht Justin war, sondern Travis hielt ich die Klappe. „Na, schon der erste Streit in eurer kleinen kranken Beziehung?“ grinste er widerlich. Wütend versuchte ich ihm mein Handgelenk zu entreißen. Doch er ließ nicht locker. „Travis, lass mich los! Du hast klar und deutlich gehört was Justin gesagt hat!“ spuckte ich. Er lachte nur. „Ja genau, dass er mich umbringen würde wenn ich dich noch mal anfassen würde“ „Ganz genau“ sagte ich schnippisch. Grob zog er an meiner Hand und kam mir näher. Viel zu nah. „Nun ja, ich lass es drauf ankommen“ sagte er bedrohlich. Und bevor ich mich versah, hatte er mich auch schon ein stinkendes Tuch auf den Mund gedrückt. Panisch versuchte ich mich zu wehren, doch ich hatte keine Chance. Nach und nach wurde alles schwarz vor meinen Augen, bis ich letztlich das Bewusstsein verlor.
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So ließ sie mich da einfach stehen und lief davon. Genervt schnaubte ich riss die Tür auf und knallte sie hinter mir mit einem lauten Knall zu. Als ich Chelsea im Flur nirgends entdeckte ging ich zu ihrem Zimmer und klopfte gegen die Tür. Niemand öffnete. Knurrend knallte ich mit der Faust gegen die Tür und lief dann zurück in den Speisesaal, wo grade schon die meisten ihr Geschirr wegräumten. Ich erwartete Chelsea hier zu finden. Aber auch Fehlanzeige. Also ging ich auf Kate zu und fragte ob sie, sie vielleicht gesehen hätte. Als diese nur den Kopf schüttelte wurde ich misstrauisch. Wo hatte sie sich denn wieder verkrochen. Ich überlegte kurz um kam schließlich auf die Idee, dass sie wahrscheinlich oben in der Bar war. Also lief ich mit großen Schritten in die Bar. Ich guckte in ihrem Versteck nach, in dem ich sie das letzte Mal gefunden hatte, doch auch da war sie nicht. Langsam breitete sich ein ungutes Gefühl in mir aus. Als einziges fiel mir noch der See ein. Also machte ich mich direkt auf den Weg dort hin. Aber auch da, war keine Spur von ihr. Verwirrt kratzte ich mich im Nacken. Wo steckte sie denn bitte?! Verzweifelt überlegte ich wo sie noch sein könnte, doch mir fiel einfach nichts mehr ein. In meiner Hosentasche begann etwas zu vibrieren. Mein Handy. Schnell zog ich es aus der Hosentasche. Unbekannt. Verwirrt starrte ich auf dem Bildschirm und ging schlussendlich ran. „Hallo?“ fragte ich. „Was geht so Bieber?“ ertönte eine lachende Stimme am anderen Ende. „Wer ist da?“ zischte ich gereizt. „Oh oh, nicht in dem Ton, mein Lieber“ sagte sie Stimme sarkastisch. Nun erkannte ich auch wer es war. „Travis“ spuckte ich seinen Namen aus. Fast schon als sei es Gift. „Ding ding ding, hundert Punkte für Mr. Bieber“ spottete er. Knurrend ballte ich meine freie Hand zur Faust. „Was willst du, Wicher?“ spuckte ich. „Oh eigentlich nichts..“ fing er an, „oder halt warte, doch..“ verbesserte er sich, „ich will Rache, Bieber!“ sagte er und versuchte bedrohlich zu klingen. Was mich nur zum Lachen brachte. „Mach dich nicht lächerlich Travis!“ spottete nun ich und lachte nur wieder. „Oh Bieber jetzt lachst du noch, fragt sich nur wie lange“ Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Was meinst du damit?!“ Keine Antwort. „TRAVIS!“ brüllte ich. Wieder keine Antwort von ihm, stattdessen hörte ich etwas im Hintergrund. „FASS MICH NICHT AN DU SCHWEIN!“ brüllte eine weibliche Stimme welche ich gleich Chelsea zuordnete. Entgeistert riss ich die Augen auf. „Bye Bieber!“ hörte ich plötzlich Travis provokante Stimme sagen. „TRAVIS! FASS SIE NICHT AN!! ICH SCHWÖRE DIR ICH BRING DICH EIGENHÄNDIG UM! ICH-.“ Tut ,tut, tut Schockiert starrte ich mein Handy an. Die blanke Wut packte mich. Ich bringe dieses Flachwichser um!
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„Dein Freund schien grade nicht besonders begeistert, ich schätze er macht sich gleich auf die Suche nach dir, nur wird er dich nicht finden!“ sagte Travis grinsend und lief dann auf mich zu. Er strich mir mit dem Handrücken über die Wange. Angewidert verzog ich das Gesicht und versuchte mich wegzudrehen. Seine Hände konnte ich ja leider nicht weg schlagen, da die an die Pfosten des Bettes auf dem ich lag gebunden waren. „FASS MICH NICHT AN!“ wisperte ich wütend. Er lachte nur und schüttelte den Kopf. „Wir beide werden noch viel Spaß haben, Süße!“ grinste er dreckig und strich dann mit seiner Hand über meinen Oberarm. Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren und strampelte rum, doch es brachte rein gar nichts. „Du bist so ein widerlicher Schmarotzer!“ schrie ich, „lass deine dreckigen Hände von mir!“ schrie ich weiter. Doch er beachtete es nicht und streichelte weiter jeden Teil meines Körpers. „FICK DICH DOCH DU WIDERLICHER HURENSOHN!“ platzte es aus mir raus. Daraufhin kassierte ich gleich einen fetten Schlag mit der Faust ins Gesicht. Der Schmerz durchzuckte mich. Doch ich hielt mich zurück und schrie nicht. Blut sammelte sich in meinem Mund. „Pass auf was du sagst!“ zischte Travis und kam meinem Gesicht näher. Ich verengte die Augen und spuckte den gesamten Inhalt meines Mundes in sein Gesicht. „Du kannst mich mal!“ zischte ich zurück. Wütend wischte er sich das Blut aus dem Gesicht und verpasste mir einen weiteren Schlag, dieses Mal allerdings in die Magengrube. Dieses Mal konnte ich mir ein Keuchen nicht verkneifen. Ich zog die Beine an und zwickte die Augen zusammen.
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Wutentbrannt und vollkommen außer Kontrolle rief ich die Jungs zusammen. Ich wartete in meinem und Ryans Zimmer. Als alle da waren erzählte ich ihnen was passiert ist. „Und was sollen wir jetzt machen?“ fragte Chris. Entgeistert sah ich ihn an. „Na wir müssen sie finden!“ zischte ich. „Ja klar! Aber wie willst du das denn anstellen?“ meldete sich nun Chaz zu Wort. „Ist mir scheiß egal wie! Aber wir müssen sie verdammt nochmal finden! Und dann werde ich diesen Wichser die Haut abziehen!“ „Findest du nicht, dass du es ein bisschen übertreibst, ich mein Chelsea ist auch nur eins von deinen Betthäschen..“ sagte Chris gleichgültig. Eiskalt sah ich ihn an. „Was hast du da grade gesagt?!“ brüllte ich und baute mich vor ihm auf. „Woha Woha, chill Justin! Das bringt jetzt auch nichts!“ versuchte mich Ryan zu beruhigen und legte seine Hand auf meine Schulter. Doch ich schlug seine Hand nur weg . „Sie ist verdammt noch mal nicht nur ein Betthäschen klar?! Sie ist meine Freundin!“ brüllte ich Chris an. Amüsiert sah dieser mich an. „Seit wann führt Justin Bieber denn eine richtige Beziehung?“ „Halt die Fresse Chris!“, zischte Chaz und schlug im gegen den Kopf. In mir tobte die Wut und ich schaffte es grade so, mich unter Kontrolle zu bekommen. „Hör mir mal gut zu Chris! Nur weil ich hin und wieder mal nen One night stand habe, heißt das nicht, dass ich keine Beziehung führen kann und wenn ich sage, dass sie keins von diesen Huren ist, dann ist das verdammt nochmal auch so! Ich mag sie wirklich! Und wenn ihr irgendwas zustößt, dann ist das verdammt nochmal meine Schuld!“ spuckte ich und guckte ihn eiskalt an. Er schnaubte, guckte zur Seite. „Na schön, was ist der Plan?“ gab er nach. Zufrieden nickte ich. „Ich hab keinen wirklichen Plan, alles was ich will ist diesen Mistkerl zu finden ihn umzubringen und Chelsea heil da raus zu holen. Allerdings hab ich absolut keine Ahnung wo er sein könnte.“ Nachdenklich sahen mich alle drei an. Dann kam Chaz eine Idee. „Am Besten, suchen wir erst mal alle alten U-Bahn Stationen und Lagerhallen in der Stadt ab“ Ich nickte, „Gut, dann gehen ich und Ryan zusammen und ihr beiden“ bestimmte ich und verließ das Zimmer. Dabei stieß ich mit Kate zusammen die grade an unsere Tür klopfen wollte. „Sorry Kate, Ryan hat jetzt keine Zeit für dich“ sagte ich gereizt. Verwirrt musterte sie mich. „Ich eh, wollte auch eigentlich zu dir..“ sagte sie und bekam dafür verwirrte Blicke von mir als auch von Ryan. „Zu mir? Wieso?“ „Ich wollte fragen ob du weißt du Chelsea ist, also ob du sie mittlerweile gefunden hast, sie geht nicht ans Handy, gar nichts..“ sagte sie und klang dabei ein wenig besorgt. Ryan und ich warfen uns einen Blick zu. Als ich ihm zu nickte und er es auch tat wendete ich mich wieder zu Kate und sagte: „Komm einfach mit, Ryan erklärt dir auf dem Weg alles“. Ohne zu warten lief ich direkt weiter ohne auf Kates Frage zu antworten wo wir hingehen würden. Voller Verzweiflung, Wut und Sorge durchforsteten wir nun die letzte Lagerhalle in dieser verfluchten Stadt. „NICHTS!“ brüllte ich wütend ich kickte einen modrigen alten Tisch um. Wieder war niemand hier. Wir hatten jede U-Bahn und jede Lagerhalle abgesucht. Sie war einfach nirgends! Es war zum Haare raufen. „Komm Justin“ sagte Ryan und versuchte mich zu beruhigen, „lass uns morgen weiter suchen, es ist schon verdammt spät!“ Doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ich muss sie aber finden!“ schrie ich. „ALTER! Das bringt heute nichts mehr, wir wissen nicht mal wo wir nach sehen sollen! Wir sollten alle erst mal eine Nacht drüber schlafen dann suchen wir weiter!“ redete er weiter auf mich ein. Aber ich ließ nicht locker. „Nein verdammt! Ich werde sie keine einzige Nacht bei diesem Wichser lassen!“ brüllte ich und schlug mit der Faust gegen die feuchte Betonwand. „Wieso rufen wir nicht einfach die Polizei?“ meldete sich nun Kate zu Wort. Entnervt drehte ich mich zu ihr und schnaubte. „Weil die Bullen zu dumm für ihre eigene Arbeit sind, und sie in 100 Jahren nicht finden würden!“ spuckte ich. Eingeschüchtert zog sich Kate zurück und sagte einfach nichts mehr. „Justin man! Du wirst sie heute nicht mehr finden! Lass uns zurück gehen, morgen früh machen wir uns gleich wieder auf den Weg“ Ich schnaubte. Leider hatte er Recht, heute Nacht würde ich sie sicher nicht mehr finden. „Na schön“ zischte ich wütend und steuerte ohne jedes weitere Wort an den beiden vorbei. -
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Mit Schmerzen wurde ich hab nächsten Morgen wach. In der Hoffnung, dass das alles nur ein Albtraum war, öffnete ich ganz langsam die Augen. Leider musste ich allerdings feststellen, dass es dem nicht so war. Verzweifelt seufzte ich.Mein Bauch tat unglaublich weh, genauso wie mein ganzes Gesicht.Ich sah mich in dem winzigen Raum, welcher aus sah wie das Zimmer eines billigen Motels um. Vor mir stand ein Steinzeit alter Fernseher, die Wände schimmelten. Und im Allgemeinen war es nicht besonders sauber hier. Und gut riechen, tat es auch nicht. Meine Handgelenke waren immer noch am Bettpfosten festgebunden und hatten sich mittlerweile rot geschruppt. Sie brannten etwas.Ein Kruscheln erklang neben mir. Erschrocken sah ich neben mich und entdeckte eine Maus, die an einem verschimmelten alten Brotstück rum knabberte. Angewidert verzog ich das Gesicht, versuchte den Kotzreiz zu unterdrücken. Ein Würgen, konnte ich mir allerdings nicht unterdrücken.Auf einmal öffnete sich die Tür des Zimmers und ich hoffte inständig, dass es Justin sein würde und mich retten würde. Doch natürlich war es nicht so. Es war Travis, der mir einer braunen Papiertüte durch die Tür kam. Hinter sich schloss er ab und verrieglte die Tür. Dann lief er auf mich zu. Als er sah, dass ich wach war fing er augenblicklich an wieder zu grinsen.„Guten Morgen Sonnenschein“ sagte er und stellte die Tüte neben mir auf dem Nachttisch ab.„Fick dich!“ murmelte ich nur und würdigte ihn keines Blickes. Ich erwartete bereits wieder geschlagen zu werden. Stattdessen hörte ich nur wie er lachte.„Setz doch statt dem ‚dich‘ ein ‚mich‘ ein, denn das wird sowieso noch passieren!“ sagte er, packte mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Eiskalt sah ich ihn an. „Nicht mal wenn du mir ne Millionen Dollar für geben würdest!“ zischte ich und riss mein Gesicht aus seiner Hand.„Niemand sagt, das du ein mit Entscheide Recht hast“ spottete er , nahm die Tüte, warf sie mir zu und sagte: „Da Essen!“ Missbilligend sah ich ihn an.„Wie bitte soll ich denn was essen, wenn meine Hände an diesen verfluchten Bettpfosten gebunden sind?“ zickte ich. Schnaubend sah er mich an.„Na schön, ich binde dich los! Aber wehe du stellst etwas an!“Ich antwortete nicht darauf und ließ ihn einfach machen.Als meine Hände endlich losgebunden waren seufzte ich erleichtert und rieb mir die rot und dick gewordenen Gelenke.Dann öffnete ich die Tüte und entdeckte darin ein ekelhaft aussehendes Sandwich. Angewidert sah ich erst das Sandwich und dann Travis an.„Das ess ich nicht!“ sagte ich und warf die Tüte auf den Boden. „Dann eben nicht, nicht mein Problem!“ knurrte er nur und drehte sich um. Er lief auf eine Tür zu. Ohne eine Sekunde lang darüber nachzudenken, nutzte ich diese Chance schnappte mir die Nachttisch Lampe, rannte auf ihn zu und schlug sie ihm gegen den Kopf. Leider nicht fest genug da er nur kurz zusammen klappte. Trotzdem rannte ich schnell zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Doch das war leichter gesagt als getan und noch bevor ich es schaffte sie zu entriegeln, war Travis schon wieder bei mir.Grob packte er mich an den Haaren und schmiss mich auf den Boden. Dann kam er auf mich zu, setzte sich auf mich und drückte meine Hände auf den Boden. Mit aller Kraft versuchte ich ihn von mir runter zu schubsen, aber keine Chance. Wütend fummelte er an seinem Gürtel rum und öffnete diesen, genauso wie seine Hose. „Wer nicht hören will muss leiden!“ knurrte er und drückte mir seinen widerwertigen Schwanz in den Mund. Mit aller Kraft die ich hatte versuchte ich mich zu wehren doch es half einfach nichts. Er war fiel zu stark. Tränen rannen mir die Wangen runter. Ich konnte nichts machen. Also ließ ich es einfach über mich ergehen. Bis er irgendwann in meinem Mund abspritzte. Dann ließ er endlich von mir ab. Sofort spuckte ich sein Sperma auf den Boden und übergab mich gleich darauf noch. Travis machte seinen Gürtel wieder zu, sah zu mir runter und grinste kopfschüttelnd.„Es hätte alles so einfach sein können“ lachte er, drehte sich danach um und ließ mich weinend und allein auf dem Boden zurück. Ich hörte wie er abschloss und dann seine Schritte. Dann war er weg.Die Tränen verschwommen meine Sicht. Ich lag einfach nur da auf dem Boden zitterte, weinte.Irgendwann musste ich eingeschlafen sein. Als ich wieder aufwachte war es bereits Abend. Neben mir lag noch immer das erbrochene und stank grauenhaft. Sofort wurde mir wieder übel. Ich stand auf und rannte ins Bad. Ich übergab mich ein weiteres mal. Doch dieses Mal in die Toilette. Danach spülte ich mir den Mund aus und gleitete auf den kalten fliesen Boden runter. Schwach atmete ich. Ich hatte keine Kraft mehr aufzustehen. Also blieb ich dort sitzen. Ich hatte nicht mal mehr die Kraft zum weinen. Ich saß dort die ganze Zeit und tat nichts, bis ich letztendlich einfach wieder einschlief.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Wieder waren wir den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen, klapperten jede Möglichkeit ab, aber fanden einfach nichts.Weshalb ich nun wieder in meinem Zimmer saß. Verzweifelt, besorgt um meine Freundin. Ich wollte wissen wie es ihr ging. Ich wollte wissen, dass es ihr gut ging. Ich wollte sie einfach bei mir haben.„Hey Kumpel..“ kam es aus dem anderen Ende des Zimmers. Ich gab keine Antwort.„Wir werden sie finden..“ sagte Ryan ermutigend und ließ sich neben mir auf dem Bett nieder. Er klopfte mir auf die Schulter. Ich drehte meinen Kopf zu ihm.„Sie bedeutet dir echt was oder?“ fragte Ryan und sah mich mitfühlend an.Ich seufzte. Ja sie bedeutete mir was. Sie bedeutete mir mehr als ich zu diesem Zeitpunkt glauben konnte.Ich nickte einfach nur.„Liebst du sie?“ fragte er wieder. Darauf wusste ich keine Antwort, weder ja noch nein, kein vielleicht kein auf garkeinem Fall.Ich zuckte nur mit den Schultern.„Ich weiß es nicht, geht denn das überhaupt, nach den paar Wochen die wir uns kennen?“ fragte ich verunsichert.Ryan lachte. „Schon mal was von Liebe auf den ersten Blick gehört?“ grinste er. Ich schmunzelte.„Jedenfalls, glaube ich nicht, dass du sie nur magst, niemand reißt sich so den Arsch für jemanden auf, den man nur mag!“ sprach er weiter.Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen.Vielleicht hatte ich mich ja wirklich in sie verliebt.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Die zweite Nacht war vergangen. Doch zu meinem entsetzten wachte ich nicht im Badezimmer auf, sondern lag auf dem Bett. Arme und Beine waren ans Bett gefesselt. Ich hatte keine Hose und kein Oberteil mehr an. Ich lag da nur noch in Unterwäsche. Sofort packte mich die Panik und ich versuchte frei zukommen. Doch es war Zwecklos.Nach dem ich mit dem Zappeln aufgehört hatte, hörte ich die Klospülung aus dem Bad. Mein Herz fing an zu rasen. Er war wieder da. Die Tränen kamen sofort wieder hoch. Sie brannten heiß in meinen Augen und vernebelten mir die Sicht.Ich konnte nur verschwommen erkennen wie Travis auf mich zu kam. Wie er vorsichtig aufs Bett krabbelte und sich über mir abstützte.Ich blinzelte mehrere Male und versuchte damit die Tränen los zu werden. Sie flossen glühend heiß meinen Wangen hinab. Gleich darauf konnte ich Travis klar und deutlich sehen, er hatte nichts bis auf eine Boxershorts an.„Du hast so einen heißen Körper meine Schönheit!“ grinste er und fuhr mit den Fingern meine Brust und meinen Bauch ab. Angeekelt starrte ich ihn an.„Geh von mir runter!“ brüllte ich. Doch er dachte nicht daran. Stattdessen drückte er sein Unterleib gegen meines und rieb es dagegen. Ich war so angewidert. Fühlte mich so dreckig.„GEH RUNTER VON MIR!“ schrie ich unter Tränen. Wütend knurrte er, nahm ein Taschentuch und stopfte es mir in den Mund. Doch das hielt mich nicht von Schreien ab.„Halt dein verdammtes Maul“ schrie er und verpasste mir eine Backpfeife. Meine Wange brannte, die Tränen flossen weiter.Er rieb wieder mit seinem Unterleib an meinem. Dann begann er mein Dekoltee zu küssen. Er leckte darüber. „Oh du machst mich so geil“ knurrte er erregt. Dann rutschte er mit seiner Hand zu meinem Rücken und riss mir den BH weg. In seinen Augen stand die pure Lust geschrieben, als er meine Brüste so freiliegend sah. Er begann sie zu kneten. Wieder schrie ich. Schrie nach Hilfe so laut ich konnte doch es brachte einfach nichts. Niemand kam. Niemand half mir. Als er endlich von meinen Brüsten abgelassen hatte ging er runter zu meinem Slip, welchen er mir ohne weiteres Auszog und weg schmiss. Er leckte sich über sich Lippen, zog sich dann seine Boxer aus und wartete keine Sekunde länger und drang in mich ein.Bei jedem Stoß, schrie ich und weinte. Immer wieder gab er ein widerliches Stöhnen von sich.Er machte mit mir was er wollte. Ich war vollkommen wehrlos.
Nachdem er mich zwei Mal hintereinander vergewaltigt hatte, ließ er mich einfach nackt und weinend da liegen. Er scherte sich nicht mal darum mir eine Decke über zu werfen oder mich loszubinden. Er verließ einfach ohne weiteres das Zimmer. Nun lag ich da, nackt, zitternd, weinend. Ich fühlte mich schmutzig. Als hätte ich Monate lang nicht geduscht. Ich fühlte mich Wertlos, wie etwas Ungewolltes, Billiges. Ich fühlte mich leblos. Ich wollte einfach nur sterben. Nun war ich schon den vierten verdammten Tag hier. Keine Aussichten für einen Ausweg. Vermutlich würde ich nun jeden Tag den selben Schmerz durchleiden müssen. Müsste mich immer wieder vergewaltigen lassen, bis ich einfach irgendwann verhungerte oder er mich einfach umbrachte. Wobei mir der Tod noch am Schönsten erschien. Ich hatte die Hoffnung daran aufgegeben, dass mich Justin finden würde. Dass er mich retten würde. Vermutlich hatte er schon längst aufgegeben. Dieser Gedanke tat weh. Es tat weh zu wissen, dass ich ihm nun vermutlich schon egal geworden sein muss.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Ich raufte mir nun schon zum gefühlt 150. Mal die Haare, und starrte auf die Stadtkarte. Überall darauf waren Kreuze, die kennzeichneten wo wir schon waren. Es blieb kein Ort mehr übrig, wir hatten schon alles abgeklappert. Wütend zerriss ich die Karte in tausend Stücke und warf sie dann achtlos auf den Boden. „VERDAMMTE SCHEIßE WO STECKST DU?!?“ brüllte ich. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Gesicht. Mein Kopf tat schon weh, ich hatte die letzte Nacht kein Auge zu getan. Ich war die ganze Zeit in Gedanken bei ihr. „Justin?!“ drang es plötzlich in mein Ohr. „Wir haben was!“ sagte Chaz und lief auf mich zu. Sofort sah ich auf und starrte ich an. „Red weiter!“ forderte ich ihn auf und versuchte mich zurück zu halten und nicht zu schreien. Wir haben eben mitbekommen wir ein paar Leute meinten, sie hätten in dem alten Chamberlain Motel ein Mädchen schreien hören. Das könnte sie sein Justin!“ Mein Herz machte einen riesen Hopser als er das sagte. Da war ein Funken Hoffnung. Sie konnte es sein. Ohne eine Sekunde zu warten schnappte ich mir meine Waffe, die ich gestern aus dem Schließfach in der Lagerhalle geholt hatte, steckte sie mir hinten in die Hose und stürmte aus dem Zimmer. Ich rannte einfach drauf los und wartete nicht auf die anderen. Ich rannte quer durch die ganze Stadt bis ich an diesem alten Motel ankam. Voller Hoffnung stürmte ich rein. So groß war es nicht, also wenn sie hier war musste ich sie einfach finden können. An der Rezeption stand eine alte Frau und sah mich misstrauisch an. „Kann ich ihnen helfen?“ fragte sie und guckte mich durch ihre zu tief sitzende Brille an. „Nein, ich finde allein zu recht“ antwortete ich knapp und rannte gleich darauf die Treppen hoch zu den Zimmern. Oben im Flur angekommen, blieb ich stehen und holte meine Waffe aus der Hose. Hier oben waren insgesamt 10 Zimmer. Auf jeder Seite 5. Nach und nach legte ich an jede Tür mein Ohr. Nirgendwo hörte ich etwas. Ein paar Türen trat ich ein, doch jedes Mal fand ich nur ein leeres Zimmer auf. Doch dann plötzlich hörte ich Schreie. Schreie die sich ohne Zweifel nach Chelsea anhörten. Alarmiert ging ich den Schreien nach und kam am letzten Zimmer des Ganges an. Kurz hielt ich mein Ohr an die Tür um sicher zu gehen. Eine schluchzende, verzweifelte Stimme schrie immer wieder: „GEH RUNTER, GEH RUNTER“ Das war sie! Sofort stieg in mir wieder die Wut, das Adrenalin pulsierte durch meine Adern. Ich ging ein paar Schritte Rückwarts um Anlauf zu nehmen und stemmte mich dann mit aller Kraft gegen die Tür. Diese gab ohne weiteres nach. Sie knallte auf. Und was ich dann zu sehen bekam, ließ jede Wut in mir über kochen. Dieser Hurenbock saß auf meinem Mädchen und vergewaltigte sie. Die Adern an meinem Hals, sowie die an meinen Armen traten hervor. Mein Gesicht musste feuerrot angelaufen zu sein. Ohne zu Zögern hob ich die Pistole und schoss Travis ins Bein. Schreiend fiel er vom Bett. Mein Herz pumpte so stark, das ich glaubte es würde rausspringen. Mit großen Schritten lief ich auf Travis zu der nur in Boxern und mit blutendem Bein auf dem Boden lag. Eiskalt sah ich ihn an, beugte mich zu ihm runter und verpasste ihm einen Faustschlag nach dem anderen. „DU HURENSOHN! ICH HABE DICH GEWARNT!“ brüllte ich. „ICH HAB DIR GESAGT DU SOLLST DAS WIDERWERTIGEN FINGER VON MEINEM MÄDCHEN LASSEN!“ Wieder schlug ich ihm ins Gesicht. Sein Kiefer knackte laut, doch es kümmerte mich nicht, ich schlug weiter auf ihn ein. Er keuchte und spuckte Blut. Nicht mal wehren konnte dieser Bastard sich noch. „Travis! Du bist bemitleidenswert!“ zischte ich und schüttelte den Kopf. Dann stand ich auf richtete meine Waffe wieder auf ihn und schoss ihm ohne mit der Wimper zu zucken in den Kopf. Leblos sackte sein Körper in sich zusammen. Desinteressiert sah ich ihn an. „Schmor in der Hölle, Wichser“ wisperte ich und trat noch mal gegen seinen leblosen Körper. „Justin!“ hörte ich plötzlich eine weinerliche Stimme. Sofort wurde meine Aufmerksamkeit auf Chelsea gerichtet. Sie lag nackt im Bett. Arme und Beine ans Bett gefesselt. Ich spürte wie mein Herz zerbrach als ich sie so sah. Sofort band ich sie los. Ich zog meine Lederjacke aus und legte sie ihr um die Schultern. Dann nahm ich sie ihn den Arm und drückte sie fest an mich. Sofort brach sie ihn Tränen aus. Ihr Körper sackte in sich zusammen. Ich presste sich noch fester an mich. „Alles ist gut!“ flüsterte ich. „Niemand tut dir mehr was, Shawty“ Ich streichelte ihren Rücken und küsste ihren Haaransatz. „Ich lasse dich nie wieder aus den Augen! Nie wieder! Das verspreche ich dir!“ „Justin! Komm jetzt!“ hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir sagen. Verwundert drehte ich mich um und sah die Jungs da stehen. Ich nickte, hob Chelsea hoch und trug sie dann aus dem Zimmer. „Lenkt die Frau am Empfang ab“ bestimmte ich. Chaz nickte und rannte vor. Ryan lief neben mir her und Chris kümmerte sich derweil um Travis Leiche.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Justin lief mit mir auf den Armen den Flur entlang. Draußen brachte er mich in einen schwarzen Van. Zwar wusste ich nicht wo sie den her hatten, aber das war mir egal. Als wir im Van saßen, hielt mich Justin immer noch in den Armen, es war als würde er mich nie wieder los lassen wollen. Während der ganzen Fahrt bekam ich nichts mit, ich sah die ganze Zeit nur Justin an. Er starrte die ganze Zeit grade aus. Irgendwann kam das Auto zum stehen. Als Justin die Tür öffnete erkannte ich wo wir waren. Am Boniface Haus. „Ryan, geh sicher das niemand uns jetzt sieht“ sagte Justin, woraufhin Ryan nickte und vorrannte. Justin lief in schnellen Schritten ins Haus, durch den Flur und auf sein Zimmer zu. Ryan blieb draußen und ließ uns allein. Justin trug mich noch bis ins Badezimmer und ließ mich dort dann auf dem Boden runter. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und krallte mich in seinen Armen fest. Behutsam strich sah er mich an, strich mir die Haare aus dem Gesicht und streichelte meine Wange. „Willst du ein Bad nehmen?“ fragte er vorsichtig, woraufhin ich nur schwach nickte. Ich setzte mich auf die Toilette damit ich nicht umkippte, während Justin mir das Wasser einließ. Er schüttete etwas Schaumbad dazu. Dann lief er schnell aus dem Bad. Ich hörte ein paar Türen auf und zu knallen. Dann kam er wieder. In der Hand hielt er eine Sporthose, und einen Hoddie. „Hier das kannst du anziehen, bis ich dir dein eigenes Zeug geholt habe“ sagte er lächelnd und legte es auf den Wäschekorb. Als die Badewanne vollgelaufen war, stellte er den Wasserhahn ab. „Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst, ich lass dich in Ruhe baden, wenn du was brauchst ruf einfach.“ Sagte er lieb und lächelte noch einmal bevor er sich umdrehte und dabei war das Bad zu verlassen. Doch ich hielt ihn kurz davor noch auf. „Justin“ murmelte ich leise. Fragend drehte er sich um. „Danke..“ sagte ich und versuchte zu lächeln. Er lächelte ebenfalls, kam auf mich zu, küsste mich kurz flüchtig und flüsterte: „Ich würde allesfür dich tun". Dann verließ er das Bad und schloss hinter sich die Tür. Langsam stand ich auf, streifte seine Lederjacke ab und stieg in die Badewanne. Als ich dann saß, überkamen mich die Gefühle. Die Bilder von dem Geschehenen traten wieder vor meine Augen. Die Gefühle überrollten mich und ich fing wieder an zu weinen. Leise schluchzte ich vor mich hin. Ich blieb dort sitzen, bis das Wasser kalt wurde. Als ich die Badewanne verlassen, mich abgetrocknet und angezogen hatte, fühlte ich mich wie ein komplett neuer Mensch. Es fühlte sich viel besser an. Ich fühlte mich endlich nicht mehr so schmutzig. Ich öffnete die Tür vom Badezimmer und tapste in den viel zu großen Sachen zu Justin ins Zimmer. Er saß auf dem Bett. Das Gesicht in den Händen vergraben. Er sah nicht gut aus. Ich lief auf ihn zu und ließ mich neben ihn aufs Bett sinken. Als er mich bemerkte, sah er zu mir. „Geht’s dir besser?“ Ich nickte, „Ja. Danke“ Er nickte ebenfalls. Dann stand er vom Bett auf, deutete daraufhin, dass ich mich hinlegen sollte. Ich tat was er verlangte und legte mich hin. Er legte die Decke über mich fragte noch mal ob alles okay sei, worauf ich nur mit einem Nicken antwortete. Dann drehte er sich um und wollte gehen. Doch ich schnappte mir seine Hand und zog ihn zu mir. „Bitte leg dich zu mir..ich will nicht alleine sein“ sagte ich und sah ihn fast schon flehend an. Erst ein wenig überrascht, doch dann verständnisvoll ,nickte er. Ich rutschte zur Seite und machte ihm Platz, sodass er sich hinlegen konnte. Er legte einen Arm um mich und zog mich enger an sich ran. Ich bettete meinen Kopf auf seiner Brust und kuschelte mich an ihn. Justin zog die Decke nun über uns beide. So lagen wir dann da. Die ganze Zeit über und sprachen nichts. Mehrere Stunden lang. Bis ich irgendwann anfing zu sprechen. „Justin, als ich da lag, also in diesem Motel Bett, ich dachte du hattest aufgegeben nach mir zu suchen“ gestand ich. Justins Brust hob sich schnell. „Wieso denkst du sowas?“ fragte er geschockt. „Ich weiß nicht..ich dachte einfach, du hättest aufgegeben, ich dachte ich würde dir nicht genug bedeuten, dass du weiter suchst, ich dachte einfach.-“ „Chelsea! Bitte denk sowas nicht! Wir sind vielleicht erst ein paar Tage zusammen, aber du darfst trotzdem nicht denken, dass du mir so wenig bedeuten würdest…du bedeutest mir mehr als du denkst!" Er sah mich ernst an, "Weißt du, als ich dich nicht finden konnte, da hab war ich kurz vorm Zusammenbruch. Ich dachte wirklich ich würde dich nie wieder finden, ich war am Rande der Verzweiflung. Und dann kam Ryan, wir haben geredet, und weißt du, wir haben über dich gesprochen.“ Interessiert hob ich meinen Kopf und sah ihn an. „Wir haben über meine Gefühle zu dir gesprochen.“ Ich runzelte die Stirn und wartete darauf, dass er weiter sprach. „Ich war mir die ganze Zeit nicht sicher was ich für dich empfinde..aber jetzt weiß ich es. Scheiß drauf, wie wenig wir uns kennen, scheiß drauf wie viele Tage wir uns kennen..ich weiß genau was ich fühle..“ Mein Herz begann immer schneller zu pumpen. „Und, und was fühlst du?“ fragte ich unsicher. Einige Sekunden lang sah er mir nur in die Augen und sagte nichts, dann nahm er mein Gesicht in die Hand und küsste mich zärtlich. Als er sich von mir löste, sah er mir tief in die Augen und flüsterte: „Ich liebe dich“
Perplex sah ich ihn an. Wusste keine Antwort darauf. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ich schluckte. Zum eine, fand ich es so süß was er sagte doch anderseits, wusste ich nicht was ich antworten sollte. Liebte ich ihn auch. Unsicher sah ich Justin an. Seine Augen verdunkelten sich. Er musste bemerkt haben, dass ich keine Antwort fand. Sofort fühlte ich mich schlecht. „Justin ich..“ fing ich an, doch wurde unterbrochen. „Nein, nein schon gut..“ meinte er nur, nahm seinen Arm weg und stand dann ohne weiteres vom Bett auf. „Justin, warte doch“ rief ich ihm noch hinter her, doch er antwortete nicht und verschwand einfach aus der Tür. Verzweifelt, seufzend ließ ich mich zurück ins Bett fallen und starrte an die Decke. Wie konnte er sich denn jetzt schon so sicher sein, dass er mich liebte. Liebe muss sich doch erst mit der Zeit aufbauen, oder? Oder hatte er vielleicht wirklich Recht damit, scheiß auf die Zeit? Nervös fuhr ich mit der Hand durch mein Haar. Kaum zu fassen, dass ich nach den letzten Tagen, in denen ich schreckliches durchgemacht hatte, nur an Justin und mich denken konnte. Ein tiefes, langgezogenes Seufzen verließ meine Kehle.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Wütend lief ich einfach aus dem Zimmer. Meine Gott, wieso war ich denn auch so verdammt dumm. Als ob sie nach so einem Albtraum überhaupt die Chance hatte, darüber nachzudenken, was sie für mich empfand. Wütend über mich selbst raufte ich mir das Haar und kickte eine unschuldige Mülltonne in die Ecke. Deren gesamter Inhalt verstreute sich. Unberührt lief ich einfach weiter. „Yo, Justin!“ Fragend drehte ich mich um und entdeckte Ryan. Er stand mit Kate da. Beide sahen mich verwirrt an. Wahrscheinlich wegen der Mülltonne die ich so achtlos weggetreten hatte. „Mhh?“ grummelte ich nur und schob meine Hände in die Hosentaschen, so das nur noch die Daum rausschauten. „Alles klar bei dir?“ erkundigte er sich und zog eine Augenbraue hoch. Entnervt schnaubte ich, verdrehte die Augen und sah ihn gifitg an. „Nein! Nichts ist okay“ zischte ich. Ich sah wie er irgendwas Kate sagte, was ich jedoch nicht verstehen konnte, dann lief Kate davon und Ryan kam auf mich zu. Er setzte sich auf eine Bank, die direkt gegenüber von mir stand und sah mich fragend an. „Was los, Bruder?“ Ich sah ihn eiskalt an und zuckte die Schultern. Dann ließ ich mich direkt neben ihn auf die Bank plumpsen und legte meinen Kopf in den Nacken. „Ich bin ein absoluter Vollpfosten! Das ist los“ sagte ich seufzend und betonte dabei das ‚Das‘ besonders. Ryan zog verwirrt die Augenbraun zusammen. „Wegen Chelsea?“ hackte er nach, als ich ihm einen vielsagenden Blick zu warf nickte er verständnisvoll. „Du hast ihr gesagt das du sie liebst?“ „Ja“ grummelte ich. Ryan kratzte sich am Kopf und fing plötzlich an zu lachen. Mit verengten Augen sah ich zu ihm. „Was?“ spuckte ich. Ryan schüttelte nur den Kopf und lachte weiter. Er hielt sich den Bauch und wischte sich unter den Augen her. „Ich glaubs nicht“ trällerte er danach nur und lachte dann nur weiter. Ich ging nicht darauf ein, warf ich nur einen giftigen Blick zu. „Der gefühlskalte,mordende, Bieber, zeigt echt mal Gefühle..krasse Sache, dass ich das noch erlebe“ sagte er lachend. „Halt die Fresse“ zischte ich und schlug ihm mit der flachen Hand gegen den Kopf. Umbekümmert lachte er weiter. Genervt schnaubte ich, erhob mich von der Bank und spuckte sarkastisch: „Wow danke alter, du warst echt ne mega Hilfe“ Ich erhob den Daumen und drehte ihn gleich darauf wieder um. Dann drehte ich mich um und war bereits dabei zu gehen, als mir Ryan was hinterher rief. „Alter, stress dich nicht! Sie wird noch früh genug merken, dass sie dich auch liebt!“ Kopfschüttelend, erhob ich nur ohne mich noch einmal umzudrehen den Mittelfinger. „Du mich auch!“ rief er nun und ich hörte deutlich heraus, dass er grinste.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Frustriert lag ich ihn Justins Lacken eingekuschelt und sah die Wand an. Sein komplettes Bett roch nach seinem Parfum. One Million. Es roch so unglaublich gut, es vernebelte mir die Sinne. Einige Minuten nachdem Justin das Zimmer verlassen hatte, war Kate reingekommen. Leise und mit einem sanften Lächeln setzte sich zu mir aufs Bett. „Wie geht’s dir?“ Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln und nickte. „Mir geht’s gut, danke“ „Wirklich“ hackte sie noch und hob eine Augenbraun, „ich meine was du durchgemacht hast, ist kaum vor zustellen“ Ich zuckte nur die Schultern, sah sie unberührt an und antwortete: „Mir geht’s gut, Travis ist tot, er wird mir nie wieder was antun können! Und ich bin stark, ich werde mich davon nicht unterkriegen lassen! Ich komm drüber weg“ Alles was ich sagte, war auch genauso gemeint. Natürlich war ich nicht überglücklich, dass ich vergewaltigt und verprügelt wurde. Doch nun war es vorbei und würde nie wieder passieren. Ich war stark ein starkes Mädchen, das wusste ich genau, darum würde ich mich davon nicht unterkriegen lassen. Ich würde vermutlich Zeit brauchen, aber ich werde es verarbeiten und dann normal weiter leben. Ich will einfach nicht eines dieser Mädchen sein, dass depressiv wird und die ganze Zeit weint. Ich bin 17 Jahre alt und habe mein ganzes Leben noch vor mir. Trotz dieses Albtraumes, werde ich mein Leben weiter leben. Ganz egal, wie sehr ich mir zum dem Zeitpunkt in dem er mich vergewaltigt hatte, gewünscht hatte zu sterben. „Ich weiß“ sagte sich lächelnd, „du warst schon immer die Stärkere von uns beiden, in allen Lebensphasen“ fügte sich noch hinzu. Dann schob sie mich zur Seite, damit sie sich neben mich legen konnte. Beide sahen wir nun an die Decke und schweigten. Ungefähr fünf Minuten lang, dann unterbrach Kate die Stille. „Willst du darüber reden?“ Ich biss mir auf die Lippe und drehte dann meinen Kopf zu ihr. „Über Travis?“ fragte ich. Hastig schüttelte Kate den Kopf. „Was dann?“ Nun drehte auch sie ihren Kopf zu mir und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Na über das mit dir und Justin..ich habe vorhin ein bisschen Justin und Ryan belauscht..“ fing sie an und sah mich vielsagend an, „Ich hab gehört er hat das L-Wort zu dir gesagt“ beendete sie ihren Satz und grinste mich frech an. Nervös kaute ich mir auf der Lippe rum und seufzte ergeben. „Ja.. er hat es gesagt und ich konnte nicht antworten, dann ist er einfach gegangen.“ Sagte ich frustriert und spielte mit den Bettlaken. Kate öffnete entgeistert ihren Mund. „Wie du hast nicht geantwortet? Hallo willst du mich irgendwie verarschen? Du kannst mir nicht erzählen, dass du ihn nicht liebst, das würde sogar ein blinder Fisch sehen!“ Verwirrt sah ich sie an. „Eh entschuldige, aber woher genau willst du das wissen?“ Seufzend verdrehte sie die Augen. „Chelsea man, jetzt tu doch nicht so, ich hab doch genau gesehen wie du ihn angestarrt hast als er nur in Stratford den Bus betreten hat, deine Augen haben geglitzert! Mich wunderts, dass du nicht angefangen hast zu sabbern!“ Nun sah ich sie noch verwirrter an. „Du hast doch im Bus geschlafen“ bemerkte ich. Sie lachte sarkastisch. „Als ob das möglich gewesen wäre, so wie die rumgeschrien haben“ sagte sie, „ich hab nur so getan, damit ich Ryan in Ruhe beglotzen kann“ gab sie zu und verzog das Gesicht. Lachend schlug ich ihr leicht gegen die Schulter. „Naja wie auch immer, Chelsea..Du weißt ganz tief da drin..“ fing sie an und deutete mit dem Finger auf die Stelle an der mein Herz war, „weißt du, dass du dich gleich bei eurer ersten Begegnung total in ihn verknallt hast und Chelsea ich kenne dich, du hättest in einer millionen Jahre nicht mit ihm geschlafen, wenn du nicht es nicht für richtig gehalten hättest! Und soweit ich weiß, findest du Sex nur gut, wenn er aus Liebe entsteht“ Und mit diesem Satz, sprach sie eine Tatsache aus und öffnete mir dir Augen. Sie hatte Recht. Vermutlich wusste ich nicht wirklich was Liebe bedeutete, da ich noch nie zuvor eine richtige Beziehung hatte, aber dieses Gefühl wenn ich mit Justin zusammen war, dieses kribbeln im Bauch wenn wir uns küssten und die Tatsache das wir Sex hatten, sprach seine eigenen Worte. Wenn ich verdammt noch mal nicht in ihn verliebt war, dann war ich verrückt. Auf Kate’s Gesicht breitete sich ein immer fetter werdendes Grinsen aus. Stolz nickte sie mir zu und wusste ganz genau, dass ich grade zur Vernunft gekommen war. Ich schmunzelte. „HA! Ich wusste es doch“ platzte es plötzlich aus ihr raus. Ruckartig hüpfte sie aus dem Bett und zog mich an meiner Hand mit hoch. Sie zog mich in Richtung Tür, doch noch bevor sie diese öffnen konnte, hielt ich sie zurück drehte sie zu mir und guckte sie ernst an. „Kate nein! Ich kann jetzt nicht zu Justin, er ist wahrscheinlich total wütend auf mich und will nicht mal mit mir reden“ sagte ich frustriert und senkte den Kopf zum Boden. Auf einmal landete Kates flache Hand sehr unsanft an meinem Kopf. Empört sah ich zu ihr hoch und hielt mir die schmerzende Stelle. Sie rollte nur mit den Augen und sagte: „Halt die Klappe, Justin ist nicht wütend auf dich, sondern auf sich selbst, er macht sich grade Vorwürfe! Also beweg jetzt deinen Arsch da raus zu und such ihn!“ Ohne auf meine Antwort zu warten, öffnete sie die Tür und schubste mich raus. Somit landete ich direkt in Ryans Armen, da er grade an der Tür stand und aufgrund seiner erhobenen Faust vermutlich klopfen wollte. Grummelnd entfernte ich mich von ihm und warf Kate einen zickigen Blick zu. Sie hingegen streckte mir nur die Zunge raus, zog Ryan ins Zimmer und knallte dann einfach die Tür zu. Nun stand ich da also und wusste nicht was ich machen sollte. Ich hatte noch nicht mal eine Ahnung wo Justin sich grade rumtrieb. Schnaubend überlegte ich wo ich jetzt am Besten hingehen sollte, als ich mich einfach dazu entschied vorerst nicht nach Justin zu sehen und einfach zu meinem kleinen Versteck zu gehen. Also lief ich schnurstracks hoch in die Bar. Zu meinem Glück befand sich dort grade niemand. Ich ging schnell zum Automaten und wandte meinen kleinen Trick an um an ein paar Süßigkeiten zu kommen. Ich öffnete die Tüte und holte mir ein Gummibärchen raus und stopfte es mir gleich darauf in den Mund. Genüsslich kaute ich darauf rum, bevor ich es runter schluckte und mir das nächste in den Mund schob. Während ich kaute, sah ich mich noch einmal um und lief dann zu meinem Versteck. Grade als ich um die Ecke bog und mich hinsetzten wollte entdeckte ich Justin der dort saß und ebenfalls Gummibärchen aß. Als er mich bemerkte sah er zu mir hoch. Seine Augen hellten sich gleich auf. Er leckte sich über die Lippen. Nervös schluckte ich mein Gummibärchen runter und biss mir dann auf die Lippe. „Hi“ sagte Justin. Ich kaute weiter auf meiner Lippe rum und gab dann ein kleinlautes „hey“ von mir. Als Justin ein Stück zur Seite rutschte, sah ich ihn zunächst verwirrt an, setzte mich dann allerdings neben ihn, als ich verstand, dass er genau das von mir wollte. So saßen wir dann einige Minuten stillschweigend da, bis ich meinen Mut zusammen suchte und anfing zu sprechen. „Hör zu Jus-.“ Gleich darauf wurde ich von ihm unterbrochen. „Es ist schon okay, Chelsea. Ich hätte mit diesem Thema nicht grade jetzt anfangen sollen, ich hätte dich den ganzen Scheiß erst mal verarbeiten lassen sollen..“ Als er anfing sich selbst du Schuld zu geben, unterbrach ich ihn. „Nein Justin, hör mir zu! Ich muss wirklich verarbeiten was passiert ist, aber das ist nicht deine Schuld, deshalb musst du mich nicht behandeln wie eine Porzelanvase oder so. Ich bin stark, Justin! Ich komme damit zu recht! Ich werde mich bestimmt nicht in die Ecke verkriechen und heulen oder mich umbringen oder sowas-.“ Als ich das Wort ‚umbringen‘ aussprach, zog Justin scharf die Luft ein und weitete die Augen. Ich ging nicht darauf ein und sprach einfach weiter. „Also, eben, nachdem zu raus gestürmt bist, kam Kate rein. Wir haben geredet. Sie wusste bescheid“ Verwirrt runzelte Justin die Stirn als ich das sagte. „Jedenfalls hat sie mir einen ellenlangen Vortrag gehalten und mir die Augen geöffnet!“ Ich machte eine kurze Pause, setzte mich gegen über von ihm und sah ihn ernst an. „Justin“ , fing ich an und atmete tief ein und aus bevor ich weiter sprach, „mir ist in diesem kurzen Gespräch etwas klar geworden, mir ist klar geworden was ich für dich empfinde.“ Angespannt leckte er sich über die Lippen und wartete ungeduldig darauf, dass ich weitersprach. Also tat ich das. „Mir ist klar geworden..“ ich unterbrach und kicherte. Verwirrt runzelte Justin nun die Stirn. „Ich hab das noch nie zu jemanden gesagt, weißt du..“ gab ich zu. Als Justin zu verstehen schien was ich meinte, legte sich seine Anspannung. Er sah mich interessiert an. Seine Augen leuchteten auf. Die , durch das Fenster einfallende Sonne, spiegelte sich in seinen Augen. Plötzlich veränderte sich Justins Miene. Ein verführerisches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen ab. Seine Nervosität war plötzlich wie weggeblasen. Seine Hand berührte meine Hüfte. Mit einem Ruck zog er mich näher an sich. So nah, dass unsere Nasenspitzen sich beinahe berührten. Langsam bewegte er seinen Kopf und führte sein Mund an mein Ohr. „Sag es..“ flüsterte er und ich wusste ganz genau das er lächelte. Ich drückte meine Hand sanft gegen seine Brust um ihn ansehen zu können. Dann lächelte ich, kam ihm so nahe, dass sich unsere Lippen ganz leicht berührten und flüsterte dann: „Ich liebe dich auch“
Sein Lächeln wurde nun, von Sekunde zu Sekunde größer. Seine Zähne zeigten sich. Er schenkte mir sein aller schönstes Lächeln. Er saß also einfach nur da und lächelte. Als hätte ich ihm grade die Sprache verschlagen. Plötzlich verschwand sein Lächeln und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Irritiert sah ich ihn an. Er nahm auf einmal meine Hand, führte sie zu seiner linken Brust und flüsterte gegen meine Lippen: „Spürst du das?“, langsam bildete sich wieder ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, „seit unserem Kuss, schlägt es ständig so schnell…“ Sein Satz brachte mich zum dahin schmelzen, doch gleichzeitig wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Ich sah immer wieder von meiner Hand auf seiner Brust, hoch zu seinem Gesicht. Drei bis vier Mal, wiederholte ich das. Bis Justin schließlich mein Gesicht in seine Hände nahm und mir tief in die Augen sah. „Du hast so wahnsinnige Augen“ wisperte er beeindruckt. Als er sich dann langsam meinem Gesicht näherte schloss ich meine Augen. Unter beide Augen platzierte er einen leichten Kuss. Nachdem ich meine Augen einige Minuten später wieder öffnete sah ich in Justins strahlendes Gesicht. Weshalb ich gleich darauf auch anfing zu strahlen. Minuten darauf lag ich dann mit meinem Kopf auf Justins Beinen und konnte direkt aus dem Fenster sehen. Er spielte die ganze Zeit mit meinem Haaren. Drehte sie um seinen Finger oder zupfte leicht an ihnen. Eine ganze Weile lang saßen wir beide still da. Es war aber angenehm still. Wir waren wohl beide grade zu glücklich um zu sprechen. Doch dann, kam mir ein Gedanke in den Kopf. Seit dem Justin Travis vor meinen Augen erschossen hatte. Sofort lief mir ein Schauer über den Rücken. Instinktiv schüttelte mich. Justin wurde gleich aufmerksam ließ meine Haare fallen und sah mich fragend an. „Was ist?“ fragte er verwundert. Unsicher leckte ich mir über die Lippen. „Ich..“ fing ich an und drehte meinen Kopf hoch zu ihm, „ich hab nur an Travis gedacht“. Ich spürte wie sich Justins Muskeln unter mir plötzlich total anspannten. Sofort stand ich von ihm auf, setzte mich aufrecht hin und sah ihm in die Augen. „Ganz ruhig“ flüsterte ich und legte ihm eine Hand an die Wange. Unter meiner Berührung schloss er kurz die Augen. Als er sie dann wieder öffnete fragte er: „Wieso denkst du über ihn nach?“ Ich biss mir leicht auf die Lippe, blinzelte und antwortete dann: „Eigentlich, hab ich weniger an ihn gedacht, mehr daran was du mit ihm gemacht hast“ gab ich zu und guckte gleich darauf auf den Boden. Justin gab keine Reaktion von sich, also beschloss ich einfach weiter zu reden. „Ich, also..“ fing ich an, wurde aber unterbrochen, „Nein schon gut“ sagte Justin kopfschüttelnd, „du musst mir nichts erklären, mir ist vollkommen klar, dass, das was du da gesehen hast, was ich mit ihm gemacht hast, für dich verstörend sein muss.“ Daraufhin wusste ich keine Antwort. Denn er hatte Recht. Es war nun wirklich etwas verstörend zu sehen, wie der eigene Freund einen Menschen umbringt. Selbst wenn es nur war um mir zu helfen. Und da kam mir plötzlich eine Frage in den Kopf. Eine Frage, bei der ich mir nicht sicher war ob ich sie stellen sollte. Ein ungewolltes Seufzen entwich mir. Unsicher biss ich mir auf der Lippe rum, wusste nicht ob ich diese Frage stellen sollte. Doch dann, überkam es mich einfach und die Worte sprudelten aus meinem Mund. „Wieso genau tust du das?“ Fragend sah Justin mich an. „Naja, wieso ..“ ich biss mir auf die Zunge. Ich wollte es eigentlich gar nicht aussprechen. Und das brauchte ich auch gar nicht, Justin verstand sofort worauf ich hinaus wollte und beendete meinen Satz für mich. „Wieso ich Menschen töte?“ Ein sarkastisches Kichern entging ihm. Gleich darauf schüttelte er seinen Kopf und sagte monoton: „Ich habe meine Gründe“. Nun wurde ich neugierig und konnte mir nächste Frage nicht verkneifen. „Und was sind diese Gründe?“ Wieder dieses Sarkastische Kichern. „Glaub mir, du wölltest die Geschichte dazu nicht hören“ Abrupt schüttelte ich den Kopf, „eigentlich, würde ich es sogar sehr gerne hören“ Justin seufzte, „es wird dir nicht gefallen“. Als ich darauf nicht antwortete seufzte er nur wieder ergeben und begann, mir seine furchtbare Geschichte zu erzählen. „Weißt du, ich war 12, habe mit meinen Eltern in einem alten kaputten Haus gewohnt. Meine Eltern haben sich täglich gestritten. Mein Vater hat meine Mutter geschlagen, täglich! Mein Vater war ein riesen Arsch, er hat getrunken, jeden Abend. Er war dauerhaft besoffen. Und wenn er das war, dann schlug er meine Mutter, wegen absolut absurden Dingen. Und ich, ich konnte natürlich nichts tun. Ich war grade zwölf und mein Vater damit sehr viel stärker als ich. Wenn ich versucht habe meine Mutter zu verteidigen, dann habe ich gleich darauf eine Ohrfeige bekommen. Doch zu mir war er noch sanft, im Gegensatz zu meiner Mutter.“ Er stockte, schluckte schwer und versuchte die Tränen zurück zu halten, dann sprach er weiter: „Meine Mutter, hat ihn aber trotzdem nie verlassen, hat alles mit sich machen lassen..weil sie ihn dennoch auf irgendeine kranke Art und Weiße liebte. Ich meine, sie hat sich nicht mal gewehrt. Sie hat immer so getan, als seien all die blauen Flecken an ihrem Bauch, Armen und Beinen sowie im Gesicht gerechtfertigt. Doch ich wollte das nie glauben. Und dann an meinem dreizehnten Geburtstag, hielt ich es nicht mehr aus. Ich konnte nicht mehr hören wie dieser Bastard meine Mutter anbrüllte. Also lief ich zu ihnen in die Küche und dann spielte sich direkt vor meinen Augen etwas ab, das ich wohl nie wieder vergessen würde“,er ballte die Hände zu Fäusten, „und das habe ich auch nicht! Ich erinnere mich an jedes einzelne Detail, wie mein Vater ihr mit der Faust in den Bauch und ins Gesicht geschlagen hat. Wie sie unter Schmerzen keuchend auf dem Boden lag. Wie er ihr immer wieder in den Bauch oder gegen den Kopf getreten hat und wie sie letztendlich leblos am Boden lag. Blutend. Als ich zu ihr rannte war sie schon tot. Ich hatte da gesessen und geweint. An ihr gerüttelt und sie angeschrien sie solle wieder aufwachen. Und mein Vater..er hat die Fliege gemacht..ich habe ihn nie wieder gesehen. Und von diesem Tag, noch im selben Moment in dem mein Vater einfach das Haus verlassen hatte, schwor ich mir, ich würde ihn suchen..und dann..“ er brach ab und sah starr gegen die Wand. Schock, und Fassungslosigkeit machten sich in mir breit. Ich sah ihn an, und legte beruhigend eine Hand auf seine angespannten Muskeln. „..dann habe ich mir Rache geschworen“ Mit diesen Worten beendete er seine Geschichte. Eine winzige Träne, mit Wut und Trauer gefüllt verließ sein Auge und suchte sich den Weg seine Wange hinunter. Achtlos wischte er sie weg und sah dann wieder mich an. Er schien noch immer total verkrampft. Ich konnte ihm die blanke Wut ansehen. An seinen Armen und seinem Hals ragten alle Adern raus. Sein Kiefer knackte unter der Anspannung. „Nun, das ist der Grund warum ich das tue. Das ich Ryan und die anderen Jungs kennengelernt habe, war Zufall. Auch sie hatten ähnliche Geschichten. Alle waren auf irgendeine Art und Weiße von ihrer Kindheit geprägt und genau wie ich wollen sie Rache. Und ich weiß, wir werden sie kriegen“ Ich schluckte schwer. Wusste kaum, was ich antworten sollte, geschweige denn wie ich überhaupt reagieren sollte. Langsam streichelte meine Hand seinen Arm hinauf und blieb an seinem Kiefer stehen. Justin versuchte meine Hand abzuschütteln. Etwas gekränkt sah ich ihn kurz an. Doch ich nahm die Hand nicht weg. Stattdessen legte ich meine zweite Hand auf die andere Seite seines Gesichtes und liebkoste seine Lippen nur kurz darauf. Justin seufzte in den Kuss hinein. Ich spürte immer noch die Spannung an seinem ganzen Körper. Doch während dem Kuss, begann er ganz langsam sich zu entspannen. Nach einigen Minuten trennten wir uns. Justin legte seine Stirn gegen meine und sah mir tief in die Augen. Er leckte sich über die Lippen. Seine Hände lagen fest auf meinen Hüften. Meine waren hinter seinem Nacken verkreutzt. „Du bist ihr sehr ähnlich“ wisperte er und fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe. „Ihr habt die selben Augen“ fing er wieder an, „ihr habt beide diese stechend grünen Augen..nun wird mir auch bewusst, warum sie immer so eine Wirkung auf mich haben“. Er beendete seinen Satz mit einem leichten Lächeln. Ich tat es ihm gleich. „Du weißt gar nicht, wie sehr es mir leid tut, was du durchstehen musstest..und selbst wenn du es mir nicht glaubst, ich kann dich so gut verstehen, es ist, als würde ich deinen Wut, die Trauer und den Hass selbst spüren..“, ich blinzelte zwei Mal um eine kleine Träne zurück zuhalten, „und auch wenn ich es absolut falsch finde, dass du dich an deinem Vater rächen willst..“ , Justin unterbrach mich mit einem genervten Seufzen. Ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und sprach dann weiter: „Ich werde dich nicht daran hindern und werde dir zur Seite stehen“ Erst sah er mich verwundert an, dann langsam bildete sich ein Grinsen auf seinen Lippen. Gleich darauf drückte er sie mir auf meine, für einen flüchtigen Kuss. „Du bist ein unglaubliches Mädchen“. Meine Wangen erröteten sich. Ich öffnete den Mund und wollte etwas erwidern, da wurden wir plötzlich von einem lauten Knall erschüttert. Schockiert fuhren wir beide auf. Wir rannten aus der Ecke, die Treppen runter in den Flur und standen plötzlich in der totalen Verwüstung. „Oh mein Gott“ wisperte ich und sah mich um. Alles war kaputt. Die Treppen, der Boden, das Aquarium. Überall zappelten die Fische auf dem feuchten Boden und versuchten zu atmen. Der komplette Flur lag in Trümmern. Kurz nach mir und Justin trafen noch ein paar andere ein und sahen sich ebenso wie wir, geschockt das Spektakel an. „Justin..“ fing ich fassungslos an, „w-was?“ Justin schüttelte nur den Kopf. „Alter Justin, man! Was ist hier passiert?“ rief Ryan, der grade mit Kate, Chris und Chaz angerannt kam. Doch Justin antwortete nicht. Stattdessen lief er nur die halb zertrümmerten Treppen herunter, bannte sich ein Weg durch die nun schon toten Fische und kam letztendlich an einem großen Brocken, der wahrscheinlich ein Teil der Wang gewesen war, zum stehen. Er beugte sich runter und griff nach etwas weißem. Ich schätze ein Zettel. Langsam nahm er ihn in die Hand und starrte kurz darauf, dann zerknüllte er ihn in der Hand. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Adern standen hervor. „JUSTIN!“ rief ich, lief auf ihn zu. Als ich unten bei ihm ankam, fuhr ihm beruhigend seinen Arm auf und ab und nahm ihm dann den Zettel aus der Hand. Ich entknüllte ihn und las: Mein Sohn, das, ich sage dir, das ist nur der Anfang! Für Travis Tot wirst du noch bezahlen! Glaub mir Junge, dass du deinen eigenen Bruder getötet hast wirst du bereuen. Und glaub mir eins, das nächste Mal, wirst du nicht so glimpflich davon kommen, vielleicht bist beim nächsten Mal DU der Tote, oder gar deine wunderschöne Freundin, Chelsea. Schluckend, las ich mir immer wieder durch, was dort geschrieben stand. Versuchte es zu verstehen, als plötzlich ein spitzer Schrei durch die verwüstete Halle schallte. Schnell sah ich auf, alle sahen sich um und blieben letztendlich an der selben Stelle hängen. Als dann auch ich entdeckte, von wo der Schrei kam, klappte mir der Mund auf. Schockiert starrte ich zu Jessica. Sie kniete weinend auf dem Boden und sah auf etwas herab. Und dieses etwas war Tessa. Ihr Körper lag leblos unter einem riesigen Steinbrocken. Fassungslos rannte ich auf sie zu. Als ich Tessa nun genauer sah, hielt ich mir die Hand vor den Mund. Auch ich sank neben ihr auf die Knie. Jessica weinte, nein! Sie schrie. Mir stiegen ebenfalls die Tränen in die Augenlider. Ich begann am ganzen Körper zu zittern. Plötzlich spürte ich zwei warme Hände an meiner Schulter. Ich zuckte zusammen und drehte mich dann langsam um. Es war Justin. Er sah mich leidend an. Nun schaffte ich es nicht mehr die Tränen zurück zu halten, sie strömten einfach so aus mir heraus. „Justin, was ist hier passiert?“ schluchzte ich. Justin kam zu mir runter, er legte beide Arme um mich und drückte mich fest an sich. Mein Kopf lag an seiner Brust. Ich konnte sein Herz hören. Es raste. Leicht stieß ich Justin von mir weg und ihn ansehen zu können, dann wischte ich mir die Tränen unter den Augen weg und fragte erneut. „Was ist hier passiert?!“
Justin schluckte. Er wich meinem Blick aus. „Justin!“ sagte ich nun fordernder. Noch immer gab er keine Antwort von sich. Ich atmete durch. „JUSTIN“ schrie ich nun. Alle Blicke hefteten an uns. Der ganze Flur war nun gefüllt mit Menschen. Alle samt, starrten sie uns und alles andere hier fassungslos an. Ich sah Justin ernst an und wartete immer noch auf eine Antwort. Da kamen plötzlich Ryan, Chris und Chaz. Ryan legte Justin eine Hand auf die Schulter. Gleich drehte Justin sich zu ihm um. Ryan sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an. Auf diesen antwortete Justin nur mit einem Nicken. Chris schnappte geschockt nach Luft. Chaz stand einfach nur wie angewurzelt da. Verwirrt und wütend sah ich sie alle der Reihe nach an. „WAS ZUR HÖLLE GEHT HIER VOR?!“ brüllte ich. Gleich darauf drehte Justin sich wieder zu mir. Er sah mich wütend an. „Halt die Klappe“ zischte er. Entgeistert sah ich ihn an. „WAS?! Ich- ich soll die Klappe ha-.“ Noch bevor ich weiter reden konnte, wurde ich von Justin unterbrochen. Er drehte sich wieder zu Ryan und sagte: „Bring sie weg, sie, Kate und einfach alle anderen“ Sofort nicht Ryan, lief auf mich zu und umfasste mein Handgelenk. Doch ich entzog es ihm gleich darauf wieder und sah Justin empört an. „Ich werde nirgendwo hingehen, verdammt! Nicht solange bis du mir erklärst, wer diesen Brief geschrieben hat und warum hier alles in Schutt und Asche liegt!“ Justin sah mich wütend an. Knurrend um schnappte nun er sich meine Handgelenke und drückte sie unsanft zusammen. „Tu verdammt noch mal was ich sage“ zischte er. Mit weit geöffnetem Mund musterte ich ihn. Darauf wusste ich keine Antwort. Als Justin seine Hände wieder wegnahm, zog mich Ryan gleich darauf hoch und schleppte mich einfach davon. Chris tat dasselbe mit Jessica. Kate stand immer noch wie angewurzelt oben und starrte uns an. Als wir oben bei ihr angekommen waren, ließ Ryan mich los und kümmerte sich um Kate. Noch bevor ich wieder zurück zu Justin rennen konnte, spürte ich Chaz festen Griff um meinen Oberarm. Nach einer halben Stunde standen nun alle vor dem Boniface Haus. Von draußen erkannte man nichts. Man sah nicht das was sich drinnen abspielte. Jessica, sowie Isi saßen weinend in Decken eingehüllt auf dem Boden. Jessica wurde grade von einem Polizisten befragt. Kate und ich standen nur beide da, starrten auf das Haus und sagten kein Wort. Nach dem die Jungs uns einfach raus geschleppt hatten, hatten sie sich aus dem Staub gemacht. Sie waren einfach verschwunden. Noch bevor die Polizei eingetroffen war. „Was ist hier passiert?“ fragte Kate zitternd. „Ich weiß es nicht..“ murmelte ich nur und dachte gleich darauf wieder an die Worte auf diesem Zettel. ‚Glaub mir Junge, dass du deinen eigenen Bruder getötet hast wirst du bereuen.‘ Dieser Satz wirbelte ununterbrochen in meinem Kopf rum. Ich hatte zu diesem Satz die ganze Zeit diesen einen Gedanken im Kopf. Doch ich wollte ihn nicht glauben. Er war für mich zu schrecklich. Denn zum Einen würde er bedeuten, dass Travis Justins Bruder war. Wobei das nicht mal das Schlimmste war. Denn, das eigentlich erschütternde war, dass Justin Travis umgebracht hatte. Seinen Bruder. Und damit war er nicht mehr besser als sein Vater. „Miss? Hallo? Miss?“ Verwundert blinzelte ich ein paar Mal, als mich plötzlich ein Polizist ansprach. „Oh em, tut mir leid, ich war grade in Gedanken“ meinte ich nur und guckte ihn dann fragend an. „Kein Problem..ich wollte ihnen eigentlich auch nur ein paar Fragen stellen“ Schluckend sah ich zu Kate. Sie guckte mich unsicher an. Ich atmete kurz durch und nickte dem Mann dann zu. „Okay“ fügte ich meinem Nicken hinzu. Der Polizist nickte ebenfalls und sah dann kurz Kate vielsagend an. Sofort wusste sie was er wollte und verschwand darum auch gleich darauf. Als sie weg war, fing der Polizist gleich an mich mit Fragen zu löchern. „Nun, also erstmal mein Name ist Chief Swan“ Ich nickte: „ Chelsea Jones“ Er nickte. „ Also, einige Zeugen sagten, sie wären bei diesem Vorfall wohl mitten drin gewesen?“ fragte er mit hochgezogener Braue. Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Nun ja, nicht wirklich..also nicht direkt..es war so, ich saß zusammen mit meinem Freund oben in der Bar, da hörten wir plötzlich einen lauten Knall und dann gingen wir halt runter in den Flur und-.“ „Mit einem Freund? Wie hieß er denn“ hackte der Chief interessiert nach und kritzelte irgendwas auf einen kleinen Notizblock. „Eh ja, mit meinem Freund, er heißt Justin“ antwortete ich unsicher. Seine Augenbraun schossen in die Höhe und er sah mich schon beinahe belustigt an. „Justin BIEBER?“ Irritiert nickte ich. „Also war er zum tat Zeitpunkt die ganze Zeit bei ihnen?“ Wieder nickte ich. Und wieder schrieb er irgendwas auf seinen Notizblock. „Nun gut, das wars dann erstmal! Ich bin mir sicher, sie werden noch mal von uns hören“ mit diesen Worten verabschiedete er sich und verschwand dann ohne weiteres. Als ich grade zu Kate gehen wollte, sah ich, dass der selbe Polizist auch sie befragte. Ich betete inständig, dass sie nichts falsches sagte. Die ganze Zeit über sah ich ihnen zu. Als auch er dann von ihr weg ging lief ich direkt zu ihr. „Was hat er dich gefragt?“ flüsterte ich, damit es niemand hörte. „Nur wo ich zum Zeitpunkt war, und mit wem ich zusammen war, also hab ich ihm einfach die Wahrheit gesagt, und zwar, dass ich mit Ryan in seinem Zimmer war. Dann hat er irgendwas in seinen Block gekritzelt und is dann gegangen“ antwortete sie schulterzuckend. Meine Augenbraun schossen in die Höhe. „Ich glaube, die haben irgendwas vor Kate“ flüsterte ich. Verwirrt sah sie mich an. „Wovon redest du?“ flüsterte sie nun ebenfalls und verengte die Augen. „Ich meine, dass er mir die selben gestellt hat und irgendwie hab ich grade absolut kein gutes Gefühl dabei..“ flüsterte ich, „Kate, ich glaub sie wissen was von dem was die Jungs tun“. Kates Augen weiteten sich als ich das sagte. Panisch schüttelte sie den Kopf. „Nein!“, wisperte sie, „wenn die irgendwas herausfinden, kommt sie alle in den Knast“ Frustriert nickte ich. „Wir müssen sie jetzt erst mal suchen..und dann mit ihnen über alles reden“ stellte ich fest. Kate guckte gequält. „Aber was ist mit Jessica und Isi..oder Tessa?“ Als sie den letzten Namen aussprach spürte ich einen kleinen Stich im Herzen. „Kate, so wie alle anderen, werden die beide nun Nachhause gebracht..so wie wir eigentlich auch! Und bevor das passiert müssen wir zu den Jungs“ Kate seufzte und nickte dann ergeben. Ich nickte ebenfalls. Dann sah ich mich kurz um. Ich achtete die Polizisten und achtete darauf, dass uns keiner beobachtete, dann schnappte ich mir Kates Hand und zog sie hinter mir her. Ich zog sie so schnell wie möglich in Richtung Wald. Ich hatte da so eine Idee wo die Jungs sein könnten. „Chelsea, wo gehen wir hin?“ zischte Kate. „Ich glaub ich weiß wo sie sind“ antwortete ich nur knapp und zog sie weiter. Kurz vor dem Wald, bog ich in eine Gasse ein und lief die enge Straße entlang. Bis ich mein Ziel erreicht hatte. Außer Puste blieb ich dann stehen. Kate blieb ebenso außer Puste neben mir stehen und sah mich fragend an. „Eine alte Lagerhalle?“ fragte sie. Schnell nickte ich und lief dann ohne weiteres auf die Tür zu. Dort angekommen versuchte ich sie zu öffnen. Was mir allerdings nicht wirklich gelang. „Kate, hilf mir mal“ Augenverdrehend lief sie auf mich zu. Dann stemmte sie sich ebenso wie ich gegen die Tür. Mit aller Kraft pressten wir uns dagegen, bis sie mit einem lauten Quietschen aufging. Sofort trat ich ein. Kate hingegen blieb unsicher vor der Tür stehen. „Kate komm schon“ zischte ich. Kopfschüttelnd sah sie mich an. „Nein, Chelsea, ich kann nicht..das is mir ernsthaft zu krass grade! Ich glaub, ich fahr jetzt einfach heim und, und dann ist alles gut“ Entgeistert sah ich sie an. „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Was ist denn mit Ryan?“ Sie zuckte nur die Schulter. „Willst du mich den vollkommen verarschen?“ fragte ich fassungslos. Ich warf die Arme in die Luft. Frustriert seufzte sie. „Chelsea ich, ich kann das einfach nicht..als du, also als du entführt wurdest, da ,da hab ich mich schon gefragt in was für nen Scheiß wir da beide rein gerutscht sind! Und jetzt? Jetzt fliegt des Boniface Haus in die Luft, Tessa stirbt und warum? Weil wir beide, und auf schwer Kriminelle Typen eingelassen haben!“ Kopfschüttelnd sah ich sie nur an. „Wir sind doch total krank! Wir könnten jetzt einfach abhauen, nachhause fahren und die Jungs für immer vergessen! Noch sind sie weg! Sie wissen nicht wo wir wohnen, sie werden uns niemals finden! Und alles wäre perfekt, wir vergessen einfach alles! Bitte?“ Sie sah mich flehend an. „Du bist doch wohl von allen guten Geistern verlassen!“ sagte ich fassungslos, „weißt du was Kate, wenn du Ryan einfach so vergessen willst und so hinterhältig sein willst, gut! Dann geh, hau ab, geh heim! Aber ich jedenfalls mache das nicht! Ich bin verliebt in Justin! Und ich werde ihn jetzt hier drinnen suchen, mir den ganzen Mist hier erklären lassen und dann sehen wie es weiter geht!“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief ins Innere der Halle. Da hörte ich wie hinter mir die Tür ins Schloss fiel. Enttäuscht von Kate schüttelte ich den Kopf und ging weiter, als ich plötzlich Schritte hinter mir hörte. „Warte“ schrie Kate. Überrascht drehte ich mich um und sah wie Kate auf mich zu gerannt kam. Bei mir angekommen atmete sie kurz durch und sagte ergeben: „Du hast ja Recht“. Lächelnd sah ich sie an. Dann drehte ich mich wieder um und lief weiter. Ich überlegte, wo Justin das letzte Mal die Waffen deponiert hatte. Als es mir wieder einfiel lief ich genau dort hin. Zu diesem alten Schließfach. Als ich dort ankam, musste ich allerdings leider entdecken, dass offen stand und leer geräumt war. Frustriert seufzte ich. „Scheiße“ zischte ich und drehte mich dann zu Kate, „sie sind nicht hier“. Kate seufzte. Einen Moment standen wir beide still da und dachten nach. Als plötzlich.. „Chels?“ Überrascht sah ich auf. „Chelsea, was machst du denn hier?“ Sofort rannte ich auf Justin und seine Jungs zu. Sie standen am anderen Ende der Halle. „Wieso seid ihr einfach abgehauen?“ konterte ich. Genervt seufzte er. „Hätten die Bullen erfahren, dass ich da mitten drin war, dann wären wir alle samt im Arsch gewesen.“ Hinter mir räusperte sich Kate. Irritiert sahen alle zu ihr. Da fiel mir der Polizist wieder ein. Unsicher drehte ich mich zu Justin und guckte ihn entschuldigend an. Er runzelte die Stirn. „Was ist?“ Ich biss mir auf der Lippe rum. „Rede“ sagte er nun ernster. Schluckend sah ich ihn an. „Eh also…em, so ein Polizist, er hieß Chief Swan oder so er-.“ Sofort wurde ich unterbrochen. „Warte mal! Der Bulle hieß Swan?“ fragte Justin aufgebracht. Überrumpelt nickte ich. Sein Blick schwenkte sofort zu den Jungs. Sie warfen sich alle komische Blicke zu. Dann sah Justin wieder zu mir. „Was hat er dich gefragt?“ Ich seufzte. „Er hat gesagt einige Zeugen hätten ihm gesagt, dass ich wohl mitten drin gewesen sei und da hab ich halt gesagt, dass das nicht ganz richtig sei und hab ihm gesagt, dass ich eigentlich mit dir zusammen oben in der Bar war und dann hat er auf einmal total komisch reagiert, als ich deinen Namen erwähnte“ Nervös fuhr Justin sich durch die Haare und zog an den Spitzen. Er lief immer wieder hin und her und grübelte irgendwas vor sich hin. „Das ist nicht gut“ murmelte er, „Das ist gar nicht gut“ widerholte er sich, „das ist absolut gar nicht gut!“ schrie er. Unter seinem plötzlichen Tonumschwung zuckte ich zusammen. Ich schnappte nach Luft. „Kann mit jetzt bitte endlich einer erklären was hier verdammt noch mal los ist? Ich meine scheinbar ist dieser Chief Swan euch nicht so unbekannt und HALLO?! Ich wüsste gerne wer das Boniface Haus in die Luft gejagt hat und wer dieser Typ ist, der diesen Zettel ist und..“ beim letzten Satz stockte ich. Ich atmete durch. „..Und ich würde gerne wissen warum du mir nicht erzählt hast, dass Travis dein Bruder ist!“ Sofort sahen mich alle der Reihe nach geschockt an. Außer Justin, er stand einfach nur da und guckte total emotionslos gegen die Wand. „Er ist nicht mein Bruder“ spuckte er. Er ballte die Hände zu Fäusten. Wütend verengte ich die Augen. „Ach ja, auf dem Zettel stand aber was anderes!“ zischte ich. Darauf gab Justin keine Antwort. Und da wurde mir plötzlich etwas bewusst. Ich weitete die Augen. Die Wut verblasste und ich schaffte es nicht mehr richtig zu sprechen. „Ist, ich meine..war das dein Vater?“ fragte ich leise. Justins Blick landete auf mir. Er sah mich vielsagend an. Ich schluckte. „Wo, wo ist er jetzt?“ fragte ich wieder. „Das wissen wir nicht!“ meldete sich nun Chris zu Wort. Mein Blick blieb an ihm hängen. „Und was habt ihr dann jetzt vor?“ fragte nun Kate kleinlaut. „Also eigentlich hatten wir vor, die Waffen von hier zu holen und uns dann auf die Suche nach ihm zu machen“ erklärte Ryan. Erst nickte ich. Dann aber wurde ich verwirrt. „Eh, habt ihr die nicht schon längst geholt?“ fragte ich mit gehobener Braue. Irritierte Blicke durchbohrten mich. „Wie meinst du das?“ fragte Justin monoton. „Ich meine, dass eure Schließfächer leer geräumt sind“ antwortete ich und deutete auf die leeren Fächer hinter mir. „NICHT DEIN ERNST“ schrie Justin aufgebracht. Er lief auf die Schließfächer zu, als er dort angekommen war, und nichts außer Rost vorfand, knallte er die Türen wütend zu. „SCHEISSE!“ brüllte er. Dann lief er wieder auf mich zu und sah mich wütend an. „Wie lange seid ihr schon hier?“ zischte er. Eingeschüchtert sah ich ihn an. Was war denn plötzlich wieder in ihn gefahren? „Wir sind höchstens 5 Minuten länger hier als ihr“ antwortete ich kleinlaut. Justin drehte sich knurrend von mir Weg. Gleich darauf trat er gegen einen rostigen Klappstuhl. Dieser flog quer durch die Halle und knallte dann gegen die Wand. Haare raufend drehte er sich dann zu seinen Jungs. „Und was machen wir jetzt?!“ brüllte er frustriert sowie aufgebracht. Ryan kratzte sich am Kopf. Chaz und Chris warfen sich merkwürdige Blicke zu. Dann sahen sie wieder Justin an. „Damon“ sagten sie beide im Chor. Justin weitete sie Augen und schlug sich leicht gegen den Kopf. „Na klar! Dass ich das nicht selbst drauf gekommen bin“ Mit verengten Augen sah ich alle der Reihe nach an. „Ehm sorry, wer ist Damon?“ meldete ich mich zu Wort und guckte dann Ryan sowie Justin interessiert an. Gleich darauf warf mir Justin einen genervten Blick zu. „Kann euch oder besser dir egal sein“ knurrte er. Empört klappte mir die Kinnlade runter. Wütend schüttelte ich den Kopf. Jetzt reicht es! „Sag mal was ist denn dein verfluchtes Problem?! Du behandelst mich grade so wie ich weiß nicht..wie irgendein wertloses Stück Dreck oder was auch immer? Was hab ich dir denn bitte jetzt schon wieder angetan? Gott das ist ja nicht zu fassen!“ Brüllte ich als mir der Kragen platzte. „Chelsea“ wisperte Kate erschrocken und legte mir eine Hand auf die Schulter. Wütend schüttelte ich nur den Kopf und schüttelte ihre Hand ab. Als Justin als Antwort nur ein wütendes Knurren von sich gab wurde ich noch wütender. „Meine Güte! Du bist furchtbar! Das brauche ich mir nun wirklich nicht antun! Ich bin schließlich nicht her gekommen um mich von meinem Freund schlecht behandeln zu lassen!“ brüllte ich wieder, warf die Hände in die Luft, drehte mich um und verließ trotz Ryans und Kates Stimmen die versuchten mich zurück zu halten die Lagerhalle. Schon beim zweiten Schritt außerhalb der Halle umfassten plötzlich zwei stinkende Hände meinen Mund und meinen Hals. Grob zog er mich nach hinten und drückte mich dann an die Wand. „Chels“ erklang plötzlich Justins Stimme von weitem. Der Mann, der mich festhielt legte sich selbst einen Finger vor den Mund um mir zu verdeutlichen die Klappe zu halten. Unter Schock, tat ich was er verlangte. „Chelsea“ rief Justin wieder, seine Stimme war nun lauter und damit näher als vorher. Der Mann grinste mich widerlich an. Panisch atmete ich schnell ein und aus. „Chelsea verdammt“ schrie Justin nun genervt. Ich konnte ihn nun sehen, doch er entdeckte uns nicht. Der Mann nahm seine Hand langsam von meinem Mund und sah mich warnend an. Doch gleich darauf, trotz dem Wissen, dass es wohl das dümmste war was ich tun konnte, schrie ich: „JUSTIN ICH BIN HIER,HILFE!!!“ Sofort drehte sich sein Kopf zu uns. Schockiert starrte er uns an und rannte gleich darauf auf uns zu. Der Typ funkelte mich böse an und knurrte: „Das wirst du noch bereuen, Kleine“. Mit diesen Worten ließ er von mir ab und rannte schnell davon. Justin kam grade bei mir an und hatte bereits seine Pistole gezogen. Er war drauf und dran abzudrücken und hätte diesen Typen mit Sicherheit erwischt, doch ich hielt ich davon an. „Justin nein!“ schrie ich. Er zuckte zusammen und sah mich irritiert an. Sofort stellte ich mich vor die Pistole, die nun direkt auf mich zielte. Gleich darauf ließ Justin sie wieder sinken und sah mich wütend an. „Was soll das Chelsea?“ zischte er, „Ich hätte ihn verdammt noch mal den Kopf weggeblasen“. Ich seufzte. „Justin..“ fing ich an und sah ihn flehend an, „..das ist der Typ nicht Wert, vor allem nicht hier in der Öffentlichkeit! Womöglich wollte er Mann nur Geld oder so“. Beruhigend legte ich meine Hand auf Justins, in der er noch immer die Waffe hielt. Nur ungern steckte er sie weg. „Ich hoffe du hast Recht!“ zischte er und guckte in die Richtung in die der Typ gerannt war. Der war allerdings schon über alle Berge. Das hoffe ich auch!
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Ich war noch immer unzufrieden damit, dass ich diesen Typen nicht umgebracht hatte. Irgendwie kam er mir total merkwürdig vor. Ich meine, man raubt doch nicht jemanden aus oder besser versucht es und rennt dann einfach weg. In der Zeit in der ich auf sie zugerannt bin, hätte er ihr ohne weiteres alle Wertsachen abziehen können. Irgendwas stimmte absolut nicht. Und ich hatte wage Vermutungen, dass mein Dad was damit zu tun haben würde. „Justin?“ Überrascht schüttelte ich den Kopf und sah danach Chelsea an. „Was ist?“ fragte ich leicht genervt. Ebenso genervt seufzte Chelsea und rollte mit den Augen. „Kannst du bitte mal damit aufhören mich die ganze Zeit wie ein Stück Scheiße zu behandeln?!“ fauchte sie und sah mich wütend an. Augenrollend sah nun ich sie an. Wütend schnaubte sie. „Was ist denn verdammt noch mal dein Problem?“ rief sie und warf die Arme in die Luft. Sofort richteten Kate und die Jungs ihre Blicke auf mich. Wir standen noch immer in der Lagerhalle oder besser saßen in einem kleinen Raum an einem Tisch. Die Jungs versuchten ständig Damon zu erreichen. Ich aber war in Gedanken die ganze Zeit bei diesem komischen Kerl und wie es nun weiter gehen würde. Mit Chelsea und uns beiden. „Nichts was dich interessieren sollte Chelsea! Okay? Gut!“ stöhnte ich, sah sie kurz ernst an und guckte dann wieder gegen die Wand. „Sag mal, bist du denn total behindert oder was?“ schrie sie wieder, doch noch bevor ich kontern konnte, meldete sich Chris zu Wort. „Fresse jetzt! Alle beide!“ knurrte er und fing sich gleich darauf einen giftigen Blick von Chelsea und einen eiskalten von mir. Doch das interessierte ihn gar nicht. Er rollte nur mit den Augen. „Wir haben grade echt andere Probleme als euer komischer Beziehungsstress klar? Also kriegst euch ein und klärt das, wenn sich alles andere beruhigt hat“ sagte er stöhnend und sah uns dann beide bittend an. Schulterzuckend sah ich ihn nur an. Ich hatte keine Lust auf eine Auseinandersetzung mit ihm und war ihm insgeheim auch dankbar dafür, dass er damit auch Chelsea zum Schweigen gebracht hatte. Ich meine, na schön! Ich war wohl auf einmal etwas, blöd zu ihr. Oder besser ja, ich verhielt mich wie ein Arschloch. Aber es hatte seine Gründe. Es war nicht, weil sie mir auf die Nerven ginge oder so etwas. Nein, ich hatte meine Gründe.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Erst sah ich Chris giftig an. Allerdings sah ich dann ein, dass er Recht hatte und hielt meine Klappe. Wenn das Thema für mich trotzdem noch nicht beendet war. Ca. 1 Stunde später, saßen wir in einem schwarzen Van und fuhren irgendwo hin. Justin saß vorne und tippte die ganze Zeit irgendwas auf seinem Handy rum. Ryan fuhr und Chris und Chaz starrten nur aus dem Fenster. Ich saß zwischen den Beiden und fühlte mich wie ein kleines Kind. So als wären sie meine Aufpasser oder irgendwas anderes. Wir fuhren mittlerweile schon ganz schön Lange. Ich fing an mich zu fragen, wohin wir fahren würden. Doch da ja keiner hier mit mir redete würde ich das wohl nicht herausfinden. Als ich dann irgendwann aus dem Fenster sah, kam mir die Landschaft plötzlich sehr bekannt vor. Zu bekannt. Misstrauisch sah ich erst Chris und dann Chaz an. Die beiden ignorierten meine Blicke. Mit verengten Augen schenkte ich nun Justin einen misstrauischen Blick, als er grade in den Rückspiegel sah. Wie die anderen beiden ignorierte auch er das und guckte dann wieder aus dem Fenster. Als ich kurz darauf wieder aus dem Fenster sah, konnte ich kaum glauben was ich da sah. Wir fuhren grade an einem viereckigen Schild vorbei auf dem stand: Willkommen in Ontario, Sudburry „Eh warum bitte sind wir in Sudburry?“ fragte ich schockiert und sah einmal durch die ganze Runde. Keiner antwortete. „Justin!“ fauchte ich entnervt. Knurrend drehte er sich zu mir um. „Meine Güte Chelsea, wir sind hier, damit du und Kate Nachhause kommen! Schließlich könnt ihr ja jetzt nicht mehr ins Boniface Haus!“ Ich musterte ihn. „Ja und? Wir können aber mit euch fahren..bei euch bleiben!“ sagte ich panisch und wusste, dass Justin genau das jedoch nicht vor hatte. Als keine Antwort kam wurde ich panisch. „Was bedeutet das?“ wisperte ich misstrauisch. Justin seufzte, sah kurz zu Ryan und dann wieder zu mir. „Das bedeutet, dass du wieder Zuhause wohnst.“ Ich atmete tief durch, schloss kurz die Augen, bevor ich sie wieder öffnete und versuchte eine kleine Träne zurück zu halten. „Aber wieso? Wieso können wir nicht einfach mit euch weiter fahren?“ zischte ich. Er leckte sich über die Lippen und kratzte sich im Nacken. Er öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich darauf wieder, da Ryan uns unterbrach. „Wir sind da“ sagte er monoton als das Auto zum Stehen kam und nur wenige Meter entfernt von meinem Haus parkte. Ohne weiter zu fragen, stand Kate auf, öffnete die Tür und stieg aus. Irritiert sah ich sie an. Sie schien überhaupt nicht überrumpelt wie ich, oder traurig. Sie wusste scheinbar bescheid. „Kate?“ zischte ich mit verengten Augen. Sie seufzte und sah mich leidend an. „Chelsea, komm einfach. Frag nicht!“ flehte sie. Sofort schüttelte ich den Kopf. „Nein!“ zischte ich, „wenn ich jetzt hier aussteige, dann-.“ „Chelsea! Hör zu, wir können nicht zusammen sein! Ich muss zurück nach Stratfort und du lebst hier dein Leben!“ unterbrach mich plötzlich Justin. Entgeistert starrte ich ihn an. Die Tränen stiegen mir in die Augen und wollten meine Wangen runter laufen. Ich blinzelte einige Male. Das konnte doch jetzt nicht wirklich sein Ernst sein. Einfach so, wie aus dem Nichts! „Ist das dein Ernst?!“ schrie ich. Mir verschwamm vor lauter Tränen die Sicht, „willst du mir jetzt echt erzählen, dass du Schluss machst und mich dann alleine lässt? Ich meine, nachdem was mit Travis war, nachdem was er mir angetan hat“ schrie ich weiter. Ich sah ihn vollkommen entsetzt an. Ich war verwirrt, traurig und wütend. Was sollte das plötzlich? Von einer auf die andere Sekunde, wurde er erst abweisend und machte dann Schluss? „GENAU DAS IST DOCH DER SPRINGENDE PUNKT!!“ brüllte er plötzlich. Erschrocken starrte ich ihn an. Er raufte sich die Haare, öffnete die Autotür und stieg aus. Ich tat es ihm gleich. Er kam auf mich zu, so dass wir uns gegenüber standen. „Chelsea“ fing er seufzend an, „genau das will ich doch verhindern! Ich will nicht, dass dir noch einmal sowas zustößt! Und deshalb müssen wir uns trennen! Ich bin nicht gut für dich, ich passe nicht in deine heile Welt! Was dir passiert ist, ist meine Schuld! Das hier..“ er hob die Hände und zeigte um sich herum, „das hier ist dein Leben! In meinem Leben sieht es anders aus, es läuft immer alles schief.“ Er sah mich leidend an, „Dieser ganze Scheiß, was Travis dir angetan hat, die Bombe, Tess Tod! Das hätte dir niemals passieren dürfen! Und es wäre auch nicht, wenn du mich nicht kennen würdest! Und ich, ich muss das alles wieder hinkriegen! Ich muss meinen Vater finden, das alles beenden und..“ er brach ab, fuhr sich durch die Haare, „ich weiß, es tut dir weh, es ist verdammt noch mal nicht einfach, und ich weiß auch, dass es so plötzlich kommt, aber wenn das hier jetzt nicht beenden würde, würde alles noch viel schlimmer werden und das kann und will ich dir nicht antun“ Heiße Tränen liefen mir die Wange runter. Das war grade alles zu viel auf einmal. Das ging einfach alles zu schnell. Wie konnte denn bitte an einem verfluchten Tag so viel Unheil passieren? „Aber..“ stotterte ich leise und war das Einzige was ich über die Lippen brachte. „Nichts aber“ sagte er sanft. Seine Hand berührte leicht meine Wange. Er kam mir näher und sah mir tief in die Augen. „Ich werde das alles klären, ich werde dafür sorgen, dass mein Vater dafür büßen wird was er Tess angetan hat und, dass er dir nichts mehr tun kann! Du wirst mich vergessen.“ Schnell schüttelte ich den Kopf. „Justin, nein!“ sagte ich flehend, „wenn du mich jetzt verlässt, dann tust du mir damit nichts Gutes!“ Doch er wollte nicht darauf hören, er war überzeugt von seiner Entscheidung. Vorsichtig legte er eine Hand an meine Wange und wischte mit seinem Daumen die Tränen unter meinen Augen weg, dann näherte er sich meinem Gesicht, sah mir in die Augen und flüsterte: „Mach es uns beiden nicht schwerer, als es sowieso schon ist! Ich weiß was ich tue“ Schnell schüttelte ich den Kopf und tastete mich seine Brust hinauf. „Aber ich dachte du liebst mich“ wisperte ich und wieder flossen Tränen meine Wangen runter. Justin seufzte. „Und das tue ich auch Chels, ich liebe dich! Und genau aus diesem Grund, muss ich mich jetzt von dir trennen! Ich kann nicht zulassen, dass dir wegen mir noch einmal etwas zustößt. Und ich muss einfach meinen Vater finden!“ Fassungslos sah ich ihn an. Es schien in diesem Moment so, als wäre es ihm nur wichtig seinen Vater zu finden und eigentlich weniger wie es mir ging. „Nach all dem, is das alles was zählt?“ fragte ich zutiefst verletzt. Ich schluckte und wollte bereits noch etwas sagen, doch bevor ich das schaffte, legte Justin schon für einen flüchtigen Kuss seine Lippen auf meine. Als er sich von mir löste sah er mich noch einmal tief in die Augen, drehte sich um und ging. „Justin warte!“ flehte ich, doch er drehte sich nicht zu mir, sondern steuerte ohne weiteres auf den Van zu. „Bitte, Justin!“ rief ich und verschluckte mich an meinen Tränen. Aber Justin hörte nicht, er stieg einfach in den Wagen, schloss hinter sich dir Tür und fuhr davon.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Ein paar Stunden nachdem wir Chelsea und Kate in Sudburry abgesetzt hatten kamen wir dann endlich in Stratford an unserer Lagerhalle an. Ein weißer Lamborghini stand in der Einfahrt. Damon war also bereits da. Mit einer schnellen Bewegung sprang ich aus dem Auto, schlug die Tür hinter mir zu und steuerte dann direkt auf die Eingangstür zu. Beim Betreten der Halle entdeckte ich sofort Damon, der ganz gemütlich auf dem Sofa saß und eine Kippe rauchte. „Gut dich wieder zu sehen, Damon“ rief ich grinsend und lief auf ihn zu. Gleich darauf hob er seinen Kopf und nickte mir ebenfalls grinsend zu. „Ganz meiner Seits“ fügte er hinzu, bevor wir uns dann mit einem Handschlag begrüßten. Kurz darauf ließ er sich wieder aufs Sofa fallen. Ich tat es ihm gleich. Sekunden später kamen auch Ryan, Chris und Chaz in die Halle. „Also, was bringt euch dazu mich anzurufen?“ fragte er und grinste. Gleich sahen wir ihn alle ernst an. „Wir brauchen deine Hilfe“ sagte ich. Er nickte. „Und bei was genau? Und wie?“ hackte er nach. „Naja, wir wissen es ist jetzt ein paar Jahre her“ fing Ryan an, „aber ich schätze wir müssen unsere alte Gang wieder zusammen rufen“ Damon runzelte überrascht die Stirn. Sein Grinsen verschwand. „Wieso?“ fragte er monoton. „Mein Vater ist aufgetaucht“ „Nicht dein Ernst, Jeremy ist aus seinem Loch gekrochen?“ fragte er erstaunt. Ich nickte. Er tat es mir gleich. „Nun, und woher wisst ihr das? Wie kommt ihr darauf?“ „Wir waren in Toronto im Boniface House, um naja, das Übliche halt“ fing ich an. Damon lachte nur kurz kopfschüttelnd als er verstand worauf ich hinaus wollte, dann redete ich weiter. „Und dann, naja..ich hab mit Travis kurzen Prozess gemacht.“ Ich kratzte mich im Nacken. „Du hast was?“ Hackte Damon amüsiert nach, als ob er nicht glauben würde was ich versuchte ihm klar zu machen. „Ich hab ihm in den Kopf geschossen.“ Ich sah ihn emotionslos an. „Nicht dein ernst!“ Ich nickte nur. Er sah in die Runde um sich zu vergewissern ob ich die Wahrheit sagte. Als die Jungs ihm ebenfalls zu nickten schossen seine Augenbraun in die Höhe. „Du hast deinen Bruder gekillt?“ Als er das sagte, packte mich augenblicklich die Wut. Ein Knurren verließ meine Kehle. „Er ist nicht mein Bruder“ quetschte ich zwischen den Zähnen hervor, „er ist nur oder besser war nur der Fickfehler von meinem Vater und irgendeiner Hure!“ Abwehrend hob Damon die Hände. „Alles klar Bruder, komm runter!“ verteidigte er sich. Ich verdrehte nur die Augen und versuchte mich zu beruhigen. „Wie auch immer, wir müssen die anderen Jungs rufen!“ brachte sich nun Chris ein und sah ernst in die Runde. Damon sah starr gegen die Wand. Er schien nicht besonders begeistert von dieser Idee. „Na schön“ gab er dann jedoch nach.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
„Chelsea, bitte!” rief mir Kate hinter her. Doch ich gab ihr keine Antwort und lief direkt auf mein Haus zu. „Chelsea!“ rief sie wieder. Wütend drehte ich mich zu ihr um. Tränen rannen noch immer meine Wangen hinab. „Was willst du denn noch?“ fauchte ich sie an. Entschuldigend sah sie mich an. „Ich weiß dir tut das alles weh und dass du ihn liebst, aber es war von vorne rein klar, dass das nie hätte klappen können! Ich meine du hast doch gesehen was bei all dem raus gekommen ist“ Entsetzt schüttelte ich nur den Kopf und starrte sie an. „Kate, ich dachte eigentlich du würdest Ryan lieben! Aber scheinbar habe ich mich da getäuscht, denn wenn das so wäre, dann würdest du dich jetzt höchst wahrscheinlich genauso fühlen wie ich, oder zumindest hättest du es nicht einfach so zu gelassen!“ zischte ich, „ich meine, egal was für kriminelle Dinge Justin tut! Ich liebe ihn verdammt noch mal! Und warst nicht du die Jenige die mich dazu gebracht hat das einzusehen? Ehrlich, ich versteh dich nicht! Deine Stimmungsschwankungen verwirren mich wirklich. Mal denkt man du würdest zu Vernunft kommen und plötzlich machst du dir wieder fast in die Hose, weil Ryan kriminell ist? Und weißt du was, auf sowas habe ich momentan echt keine Lust! Also komm erst dann wieder zu mir, wenn du weißt was du willst!“ Mit diesen Worten drehte ich mich wieder von ihr weg, steuerte auf meine Haustür zu und beachtete nicht mehr was Kate mir noch hinter her rief. Nur wenige Sekunden nach dem ich geklingelt hatte, sprang die Tür auf und meine mit Tränen überströmte Mutter als auch mein besorgt aussehender Vater standen vor mir. Als sie mich erkannten hellten sich ihre Gesichter augenblicklich auf und ich wurde gleich darauf in eine feste Umarmung von beiden gezogen. „Oh mein Gott Chelsea“ atmete meine Mutter erleichtert aus und drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz. „Wir dachten dir wäre bei der Explosion etwas zu gestoßen!“ sagte mein Vater und drückte mich noch enger an sich. „Mir geht es gut“ sagte ich und lächelte sie sanft an. Sie ließen von mir ab und zogen mich ins Haus. Hinter mir schloss mein Vater die Tür. Meine Mutter wischte sich die Tränen unter den Augen weg und führte mich in die Küche. Dort setzte ich mich auf einen Hocker an unsere Kochinsel. Meine Mutter beging sofort wie verrückt mit dem kochen. Mein Vater setzte sich neben mich und streichelte mir behutsam den Rücken. „Was ist da nur passiert?“ fragte er entsetzt und schüttelte den Kopf. Angeblich unwissend schüttelte ich nur den Kopf und tat so als wüsste ich nichts. Schließlich konnte ich ihnen niemals erzählen was passiert ist. Genauso wenig konnte ich ihnen von Justin erzählen. Mein Vater würde das niemals gutheißen. Als Polizeichef brachte er solche Menschen wie ihn hinter Gitter und ließ bestimmt nicht zu, dass ich eine Beziehung mit ihnen führte. Meine Mutter würde es vielleicht noch akzeptieren, oder zumindest würde sie es versuchen. Doch trotzdem würde ich auch ihr nichts von Justin erzählen. Auch von Travis konnte und wollte ich ihnen nichts erzählen. Denn erstens wollte ich damit abschließen und zweitens würde alles daraufhin zurück führen, dass Justin ihn umgebracht hatte. Und um nichts in der Welt wollte ich, dass Justin etwas zustoßen würde, geschweige denn, dass er in den Knast käme. „Ist wirklich alles in Ordnung mit dir, Kleines?“ fragte mein Dad besorgt. Hastig nickte ich. „Ja, ich bin nur erschöpft von allem, ich geh mich duschen und dann schlafen legen.“ Ich setzte ein gefälschtes Lächeln auf, ging dann zu meiner Mutter gab ihr ein Küsschen auf die Wange und dann zu meinem Vater und tat dasselbe. So schnell ich konnte lief ich hoch in mein Zimmer und schloss hinter mir ab. Ich ging ins Bad schloss hinter mir gleich wieder die Tür ab, schälte mich aus meinen Klamotten und stieg dann in die Dusche. Ich schaltete das Wasser ein und schloss, unter den entspannenden Berührungen der Tropfen auf meiner Haut, meine Augen. Was Justin wohl grade tat. Wie es ihm ging. Ob er überhaupt noch über mich nachdachte. All diese Fragen bohrten sich in mein Gehirn. Ich lag im Bett und starrte ständig auf mein Iphone. Ich hatte Justins Kontakt auf dem Display geöffnet. Immer wieder überlegte ich ihn anzurufen oder ihm wenigstens zu schreiben. Doch ganz traute ich mich nicht. Irgendwie hatte ich Angst ihn zu nerven. Aber ich wollte unbedingt mit ihm sprechen. Ich konnte nicht einfach zulassen, dass er mich alleine ließ. Ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen. Egal was er dachte. Wie sehr er davon überzeugt war, dass diese Trennung die Situation bessern würde und ich dadurch sicher war. Er lag falsch. Ich war möglicher weiße sicher, aber ich war nicht glücklich und das würde ich auch nicht mehr sein. Ich leckte mir über die Lippen. Gleich darauf fing ich an auf ihnen rumzukauen. Ich wollte wenigstens noch einmal versuchen ihn umzustimmen. Oder wenigstens wissen wie es ihm grade ging. Also entschied ich mich letztendlich ihm eine SMS zu schreiben. Hey Justin, ich weiß, dass es dir nicht gefallen wird, dass ich dir schreibe, aber ich kann einfach nicht anders! Ich kann nicht einfach ohne dich weiter leben! So wie es jetzt ist, ist es kein bisschen besser! Ich liebe dich, ich will bei dir sein..ich will dir zur Seite stehen, wie ich es dir versprochen habe! Ich werde dich nicht einfach aufgeben! Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch las ich mir die SMS wieder und wieder durch bis ich mich irgendwann überwand und sie abschickte. Minuten später starrte ich mein Handy immer noch an. Jedoch kam keine Antwort. Auch weitere 10 Minuten kam nichts an. Genauso wenig nach 20, 30, 40, nicht mal nach einer ganzen Stunde kam eine Antwort. Tränen stiegen mir wieder in die Augenlider und vernebelten mir die Sicht. Ich blinzelte einmal und gab ihnen damit freie Fahrt. Sie kullerten heiß meine Wangen hinab. Ich starrte, ich schätze noch so ungefähr 2 Stunden ständig auf mein Handy und hoffte darauf, dass er antwortete, doch natürlich war das nicht der Fall. Und irgendwann schaffte ich es auch nicht mehr zu warten, denn letztendlich gewann die Müdigkeit. Am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonnenstrahlen, welche mich im Gesicht kitzelten geweckt. Ich hatte vergessen die Rollläden runter zu machen. Gleich nachdem ich meine Augen geöffnet hatte sah ich auf mein Handy, voller Hoffnung, wurde jedoch nur wieder enttäuscht. Traurig seufzend ließ ich mich in die Kissen zurück fallen. Wie konnte ihm das nur so verdammt einfach fallen? Als es leise an der Tür klopfte, stand widerwillig auf und schloss die Tür auf. Sekunden darauf trat meine Mutter herein und lächelte mich herzlich an. „Guten Morgen, Schatz“ „Morgen“ grüßte ich sie zurück und schenkte ihr ein kleines Lächeln. Immer noch lächelnd küsste sie mich kurz auf die Stirn und fragte dann: „Kommst du gleich runter frühstücken?“ Zustimmend nickte ich. Meine Mutter nickte ebenfalls und verließ kurz darauf das Zimmer. Gleich nachdem meine Mutter weg war lief ich ins Badezimmer, spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und trocknete es danach ab. Dann ging ich runter in die Küche, setzte mich neben meinen Zeitung lesenden Vater und wünschte auch ihm einen guten Morgen. Er erwiderte das kurz mit einem netten Lächeln und widmete sich dann wieder seiner Zeitung. Meine Mutter legte mir gleich darauf einen Teller Pancakes mit Sirup unter die Nase. „Guten Appetit“ lächelte sie und drehte sich dann zurück zum Herd. „Danke“ murmelte ich. Gleich begann ich die Pancakes in mich reinzustopfen.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Gestern Abend noch hatte ich eine SMS von Chelsea bekommen. Und ihr könnt mir glauben wenn ich sage, dass es mich beinahe verrückt gemacht hat ihr nicht zu antworten. Es wäre eine riesen Lüge zu behaupten, dass es nicht auch noch mein Herz bluten lassen hat, zu lesen was sie da schrieb. Doch hätte ich ihr geschrieben hätte sie sich nur wieder Hoffnungen gemacht. Und ich mir auch. Ich lag noch im Bett, als mich wieder eine SMS erreichte. Mit einem unguten Gefühl öffnete ich sie, erkannte dann jedoch ein wenig erleichtert, dass sie von Ryan kam. Er schrieb: Mach dich fertig, in einer halben Stunden treffen wir uns mit den Jungs am See. Mit einem Ruck sprang ich aus dem Bett, lief direkt auf meinen Schrank zu und zog mir eine lange rote Jeans an. Dazu ein schwarzes Top für Männer, eine ebenfalls schwarze Lederjacke und eine rote Kappe. Schnell schlüpfte ich dann noch in meine schwarzen Supras und lief dann aus meinem Zimmer, direkt auf die Betontreppen zu, welche runter in die Lagerhalle führten. Ja, genau. Ich wohnte in der Lagerhalle. Genauso wie Ryan, Chaz und Chris. Hier war es am unauffälligsten. Und außerdem hatten wir es uns hier ganz gemütlich eingerichtet. Naja wie auch immer. Unten in der Halle warteten schon alle auf mich. Ich nickte ihnen nur Begrüßung kurz zu und lief dann zu meinem Schmuckstück. Meinem schwarzen Range Rover, welcher ebenfalls in der Halle geparkt war. Wie auch die Autos der anderen. Platz genug hatten wir ja. Nachdem alle in ihre Wagen gestiegen waren, öffneten wir das Tor und fuhren mit mir angeführt einer nach dem anderen raus. Als alle draußen waren schloss ich das Tor ferngesteuert wieder. Nach 5 Minuten kamen wie am See an. Wir parkten unsere Autos hinter ein paar Bäumen und liefen dann zum vereinbarten Treffpunkt. Und dort standen auch schon die drei Jungs. Austin, Stefan und Nick. Alle drei standen an ihren Autos angelehnt. Stefans Blick landete direkt bei Damon. „Na Bruder“ rief ihm Damon grinsend zu. Von Stefan jedoch kam keine Antwort. Nick stand mit verschränkten Armen da und sah mich eiskalt an. Er war also doch noch wütend. Austin war der Einzige der einen freudigeren Ausdruck im Gesicht hatte. Er kam direkt auf mich zu, begrüßte mich mit einem Handschlag und einer brüderlichen Umarmung und grinste mich an. „Yo, Bieber! Lange nicht gesehen..siehst gut aus“ sagte er anerkennend und klopfte mir auf die Schulter. Ich grinste ihn an. „Kann ich von dir nicht behaupten“ neckte ich ihn. Spielerisch legte er sich die Hand aufs Herz. „Autsch das tat weh“ Lachend schüttelte ich den Kopf, klopfte, wie er bei mir, ihm auf die Schulter und sah dann zu Nick. Er sah mich noch immer eiskalt an. Mit den Händen in die Hosentaschen gestopft lief ich auf ihn zu. Kurz vor ihm kam ich zum stehen. Ich leckte mir über die Lippen. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte also sagte ich einfach: „Hey“ Seine Augenbraun schossen in die Höhe. „Hey?“ zischte er entgeistert, „Hey ist alles was du sagen hast nachdem ich 3 Jahre wegen dir im Knast verbracht habe?“. Schuldbewusst sah ich ihn an. „Hör zu, das ist damals alles echt scheiße gelaufen! Hätte ich was ändern können hätte ich es getan!“ versuchte ich mich zu entschuldigen, doch Nick sah mich nur unbeeindruckt an. Mit verschränkten Armen stand er da und starrte mir in die Augen, als seine Miene sich plötzlich veränderte und er lauthals anfing zu lachen. Irritiert musterte ich ihn. „Hahaha Bieber, mein Gott! Als wär ich immer noch sauer auf dich! Das Ganze ist jetzt 5 Jahre her..Schwamm drüber“ lachte er und schlug mir leicht gegen die Wange. Erleichtert aber auch ein wenig verärgert sah ich ihn an. Vor lauter Lachen hielt er sich den Bauch. „Halt die Fresse“ zichte ich und schlug im gegen den Kopf. Doch ihn kümmerte das nicht, er lachte einfach weiter. Kopfschüttelnd drehte ich mich von ihm weg und lief dann auf Stefan und Damon zu, die sich wie schon erwartet nicht wirklich gut verstanden. „Hey Stefan, gut dich zu sehen“ mischte ich mich ein um die beiden davon abzuhalten sich noch um zubringen. Stefans Blick landete sofort bei mir. Als er mich ansah, fing er gleich an zu grinsen. Er schloss mich in eine brüderliche Umarmung. „Ebenso“ antwortete er grinsend. Nachdem dann jeder, jeden begrüßt hatten kamen wir zum eigentlichen Grund unseren wieder zusammen Findens. „Also, der eigentliche Grund warum ihr hier seid ist, dass wir die gesamte Gang brauchen für das was wir vor haben.“ Erklärte ich. Interessiert sahen mich die drei an und forderten mich mit ihren Blicken auf weiter zu reden. „Naja, mein Vater ist wieder aufgetaucht..“ sagte ich und wusste, dass das auch schon ausreichen würde. Überrascht sahen sie mich erst an, dann aber nickten sie verstehend. „Und was genau habt ihr vor?“ fragte Stefan. „Naja, seit dem wir uns damals getrennt haben, also ich meine nach dem dieser ganze Scheiß passiert ist mit den Bullen, meinem Dad und naja nach Nicks Verurteilung..seit dem habe ich ihn nicht mehr gesehn..aber jetzt nach 5 Jahren ist er wieder aufgetaucht..und jetzt will ich ihn endgültig tot sehen..er soll zusammen mit Travis unter der Erde verschimmeln“ sagte ich eiskalt und ballte die Fäuste, beim Gedanken an Travis. „Momentmal..willst du damit sagen Travis ist tot?“ fragte Austin erstaunt. „Ja, unser Bieber hat ihm ne Kugel in den Kopf gejagt, direkt zwischen die Augenbraun“ erklärte Damon, wackelte mit den Augenbraun und stellte mit seiner rechten Hand eine Waffe da, die er auf sich selbst gerichtet hatte. Mit gerunzelter Stirn sah Stefan erst Damon und dann mich an. „Dein Ernst?“ Emotionslos sah ich ihn an und nickte. „Ist ja nicht so, als hätte ich das nur so aus Spaß gemacht“ verteidigte ich mich, da ich ganz genau wusste, dass mir gleich irgendeiner vorhalten würde ich hätte meinen Bruder getötet. „Ganz genau“ brachte sich Chris nun ein und grinste mich herausfordernd an. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, doch diesen ignorierte er nur und sprach weiter. „Es geht nämlich um ein Mädchen“ fügte er zwinkernd hinzu. „Chris“ zischte ich, doch er ließ sich nicht abbringen. Damon legte seinen Kopf schief und sah mich überrascht, grinsend an. „Jetzt wird’s aber interessant! Hat sich der Bieber etwa verliebt?“ neckte er mich. Wütend schnaubte ich. „Ach halt die Fresse Damon! Das tut jetzt gar nichts zur Sache..sie hat nichts mehr damit zu tun!“
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Gegen Mittag saß ich dann wieder oben in meinem Zimmer an meinem Laptop. Kate hatte mich jetzt schon ein paar Mal angerufen, ich hatte sie jedoch die ganze Zeit weggedrückt Und jetzt saß ich also hier, saß vor dem Laptop und langweilte mich. Oder besser gesagt, dachte ich die ganze Zeit über Justin nach. Was ich tun sollte. Ich kam jedoch nicht viel weiter, als dass ich ihm noch Mal eine SMS schrieb. Ich bin mir sicher du hast die SMS davor auch schon gelesen. Und diese hier liest du ganz bestimmt auch wieder. Ich weiß nicht was du machst und wieso du mir nicht wenigstens antworten kannst. Ich weißt auch nicht, wie du es schafft, dich einfach so von mir fern zu halten. Ich kann das nicht! Ich kann einfach nicht so tun als gäbe es dich nicht. Ich habe dich im Boniface House kennengelernt und mich in dich verliebt! Und als ich eingewilligt habe deine Freundin zu sein, wusste ich worauf ich mich einlasse..und du auch, also warum, hast du es jetzt einfach beendet? Bitte antworte mir! Dieses Mal dachte ich nicht lange noch, sondern schickte sie gleich ab. Wie gestern guckte ich hoffnungsvoll auf den Display. Doch wieder kam nichts zurück. Frustriert warf ich mein Handy ans Ende des Bettes und ließ mich in die Kissen fallen. Verdammt er konnte mich doch nicht einfach so verlassen! Das konnte er mir doch nicht antun, ich werde das niemals länger aushalten können. Und das werde ich auch nicht zu lassen. Wenn er mir eben nicht auf SMS‘n antwortet ruf ich ihn eben an. Überzeugt, beugte ich mich über mein Bett, schnappte mir mein Handy und wählte seine Nummer. Es tutete. Ich spürte wie in mir die Nervosität stieg. Bei jeder Tutfreien Sekunde machte mein Herz einen riesen Hüpfer, doch ich jedes Mal wurde ich dann wieder enttäuscht. Schlussendlich ging dann nur die Mailbox ran. Ich rief ihn noch 2 Mal an, dann gab ich auf. Für heute!
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Noch am selben Tag nur später saßen wir alle versammelt in der Lagerhalle. Nick, Damon, Stefan und Austin bezogen ihre alten Zimmer. Ryan und Chris saßen vor der Glotze und ich saß mit Chaz an der Bar. Ach ja, vielleicht sollte ich erklären was es mit Damon, Stefan und so weiter auf sich hat. Naja also, es war so. Damals, also vor 5 Jahren, waren wir alle eine Gang. Doch dann eines Tages, fanden wir meinen Vater, wir kämpften gegen ihn, doch wir waren nicht darauf vorbereitet was er konnte. Heißt, wir wussten nicht was mein Vater wirklich war, wir wussten nicht, dass er im selben Geschäft tätig war wie wir. Und so kam alles überraschend. Es gab eine Explosion, eine Schießerei und nun ja, eine Verhaftung. Und diese war Nick. Wir waren alle grade mal 14 als das passierte, außer Damon und Stefan, sie waren etwas älter, um genau zu sein war Damon 16 und Stefan 15. Jedenfalls wurde Nick als Einziger von der Polizei geschnappt und das war meine Schuld, wegen mir hatten wir gegen meinen Vater gekämpft und auf meine Anweisungen hin hatte er den Handlanger meines Vaters getötet. Und das haben die Bullen eben gesehen. Und naja, nur 2 Monate, nach Nicks Verurteilung saß er auch schon im Knast. Und unsere Gang hatte sich aufgelöst. Alle waren irgendwo anders hin, haben ihr eigenes Ding durch gezogen, nur Ryan, Chaz, Chris und ich haben noch zusammen gehalten. Und naja, das, das ist auch schon die ganze Geschichte. Als etwas in meiner Hosentasche vibrierte wurde ich aus den Gedanken geholt. Ich zog das Ding aus meiner Tasche und sah, dass ich wieder eine SMS von Chelsea erhalten hatte. Seufzend öffnete ich sie und spürte wie in mir alles verkrampfte sich mein Magen schmerzhaft umdrehte als ich las was sie mir wieder geschrieben hatte. Ich bin mir sicher du hast die SMS davor auch schon gelesen. Und diese hier liest du ganz bestimmt auch wieder. Ich weiß nicht was du das machst und wieso du mir nicht wenigstens antworten kannst. Ich weißt auch nicht, wie du es schafft, dich einfach so von mir fern zu halten. Ich kann das nicht! Ich kann einfach nicht so tun als gäbe es dich nicht. Ich habe dich im Boniface House kennengelernt und mich in dich verliebt! Und als ich eingewilligt habe deine Freundin zu sein, wusste ich worauf ich mich einlasse..und du auch, also warum, hast du es jetzt einfach beendet? Bitte antworte mir! Mein Herz rutschte mir in die Hose. Mit dem was sie schrieb machte sie es mir wirklich nicht einfach. Ich wollte ihr so gern antworten. So gerne würde ich sie grade in den Arm nehmen, sie küssen, sie riechen. Oder wenigstens ihre Stimme hören. Doch ich durfte nicht. „Alles okay?“ fragte Chaz stirnrunzelnd und mixte sich hinter der Bar noch einen Drink. Etwas überrumpelt sah ich ihn an und nickte dann schnell. „Ja, alles bestens“ antwortete ich monoton, trank mein Glas aus und lief dann Richtung Treppen. „Ich bin oben, wenn ihr was braucht..“ ich brach ab, verzog das Gesicht, „wisst ihr was, braucht mich besser nicht“. Mit diesen Worten verabschiedete ich mich für den Rest des Abends von allen und verschwand in meinem Zimmer. Oben angekommen warf ich mich aufs Bett und starrte frustriert gegen die Decke. Unfassbar wie unglaublich verrückt es mich machte nicht zu wissen wie es ihr ging und ob sie sicher war. Immer wieder las ich mir ihre SMS durch. Spielte immer wieder mit dem Gedanken ihr zu antworten, tat es letztlich jedoch nie. Ununterbrochen zerbrach ich mir den Kopf wegen ihr. Es war unheimlich, wie sehr sie mir fehlte. Ich hatte sowas noch nie zuvor für ein Mädchen empfunden. Frustriert raufte ich mir die Haare als plötzlich mein Handy klingelte. Als ich auf den Display sah, sah ich Chelseas Bild. Gequält starrte ich es an, bis es mit dem Klingeln zusammen verschwand. Genau so war es auch beim zweiten und dritten Anruf. Und dann hielt ich es einfach nicht mehr aus. Ich musste wenigstens wissen ob sie in Sicherheit war. Augenblicklich sprang ich von Bett, schnappte mir meine Schlüssel sowie meine Lederjacke, lief die Treppen runter und steuerte direkt auf meinen Range Rover zu. „Ich bin über Nacht weg…“ gab ich knapp von mir, bevor ich einstieg und mit quietschenden Reifen aus der Halle fuhr. Ich raste mit 200 Sachen über den Highway und kam dank gutem Verkehr nach 3 Stunden Fahrt in Sudburry an. Ich bog gleich in ihre Straße ein. Genau wusste ich nicht wie ihr Haus aussah. Kate hatte gestern nur eine Hausnummer und Straße genannt. Also fuhr ich in Schrittgeschwindigkeit ihre Straße ab bis ich dann irgendwann an ihrer Hausnummer ankam. 23. Ich parkte den Wagen, etwas weiter abseits und ging ein kleines Stück zu Fuß. An ihrem Haus angekommen überlegte ich kurz. Klingeln konnte ich ja wohl kaum. Und eigentlich wollte ich auch gar nicht, dass sie mich bemerkte. Also lief einmal um ihr Haus herum und sah in jedes Fenster in dem Licht brannte. Bis ich sie dann im zweiten Stock entdeckte. Mit pink-schwarzen Boxershorts und einem weißen Top stand sie vor dem Spiegel und bürstete ihre Haare. Ihr Fenster war leicht geöffnet. Direkt gegenüber davon, war zu meinem Glück überraschenderweise ein Baum. Diesen kletterte ich gleich hinauf. Ich ging noch einmal sicher, dass sie mich nicht sah und setzte mich dann auf einen etwas dickeren Ast. Von dort aus beobachtete ich sie und kam mit dabei wirklich vor wie ein widerlicher Spanner oder ein Stalker. Dabei wollte ich nur sicher gehen, dass es ihr gut ging. Ich saß dort und schaute ihr dabei zu wie sie immer wieder sehnsüchtig auf ihr Handy starrte. Ob sie wohl wegen mir ständig darauf schaute. Schuldgefühle plagten mich augenblicklich. Wenn sie grade mal nicht auf ihr Handy sah, lag sie einfach nur nichts tuend im Bett und guckte gegen die Decke. Ich wartete bis sie schlafen ging. Nachdem sie das Licht in ihrem Zimmer ausgeschaltet hatte, blieb ich noch eine halbe Stunde sitzen, dann kletterte ich wieder von Baum runter und machte mich auf den Weg zu meinem Wagen. Als ich in diesem dann drin saß, erreichte mich eine SMS. Dieses Mal allerdings nicht von Chelsea, sondern von Ryan. Sieh zu, dass du morgen um 12 Uhr wieder hier bist! Augenverdrehend schrieb ich zurück. Ja Dady! Danach legte ich mein Handy weg und lehnte mich im Stuhl zurück. Ich spürte wie die Müdigkeit mich überrollte und ich wusste ich sollte in diesem Zustand nicht fahren, doch ich musste morgen um 12 wieder in Stratford sein, und wenn ich nicht jetzt los fahren würde, dann würde ich es nicht mehr schaffen. Also entschied ich mich einfach dafür für eine Stunde ein Nickerchen zu machen dann weiter zu fahren. Ich stellte mir auf meinem Handy einen Wecker, lehnte mich dann gleich wieder zurück, faltete die Hände über meinem Bauch und schloss die Augen. Ich sackte in einen leichten Schlaf. Durch das plötzliche Klopfen an meiner Scheibe wurde ich jedoch gleich wieder hellwach. Geschockt riss ich die Augen auf und rappelte mich auf. Ich sah aus dem Fenster und wusste zunächst nicht was ich tun sollte, als ich sah wer da stand. Im nächsten Moment allerdings hatte ich schon die Tür geöffnet und die zitternde Chelsea zu mir ins Auto gezogen. Sie saß jetzt auf meinem Schoss und sah mich an. „Was machst du hier?“ fragte ich sie. Als sie immer noch zitterte nahm ich sie fest in den Arm und legte ihre meine Lederjacke um. „Das sollte ich besser dich fragen“ konterte sie, „meinst du wirklich, ich hätte nicht gemerkt, dass du mich beobachtet hast?“. Etwas irritiert sah ich sie an. „Wie jetzt? Du hast mich die ganze Zeit über gesehen?“ fragte ich verwundert. „Naja, vielleicht nicht die ganze Zeit, aber spätestens dann, als ich mich ins Bett gelegt habe um zu schlafen“ Ich biss mir auf die Lippen und nickte. „Und jetzt sag mir warum du mich erst verlässt und dann auf einem Baum sitzt und mich beobachtest wie ein Stalker!“ sagte sie und sah mir ernst in die Augen. Ich seufzte. „Chelsea..“ fing ich an und sah sie flehend an. Sie schüttelte aber nur hastig ihren Kopf. Wieder seufzte ich frustriert. „Ich weiß nicht..ich dachte es wäre besser so..und dass du sicher wärst und das ist wahrscheinlich auch der Fall, aber es hat mich einfach wahnsinnig gemacht dir nicht antworten zu dürfen und nicht zu wissen wie es dir geht“ Sie sah mich immer noch ernst an. Ihre Hand, welche auf meiner Brust lag fuhr hoch zu meinem Gesicht. Gleich darauf näherte sich ihres, meinem. „Chelsea“ flüsterte ich flehend, doch wieder schüttelte sie nur den Kopf. Und kurz darauf legte sie auch schon ihre Lippen auf meine und schon verschmolzen sie miteinander. Unglaublich wie sehr ich das nach nur zwei Tagen vermissen konnte. Es war wie eine Erleichterung ihre Lippen endlich wieder spüren zu können. Sekunden später löste sie sich wieder von mir. Sie lehnte ihre Stirn gegen meine und sah mir wieder in die Augen. Ihre Hände krallten sich ein mein Oberteil. „Lass mich nicht gleich wieder allein! Bleib bei mir!“ flüsterte sie. „Chelsea ich kann nicht“ flüsterte ich ebenfalls. Traurig wich sie von mir zurück. In ihren Augen bildeten sich Tränen. Aber ich wollte nicht, dass sie schon wieder weinte. „Nein, nein, nein! Nicht wieder weinen, bitte!“ flehte ich sie an und küsste ihre Wange. „Dann verlass mich nicht schon wieder..“ flehte sie. „Aber Chelsea ich muss..du wohnst hier und ich in Stratford..es ist so weit! Und ich will einfach nicht, dass dir etwas zu st-.“ Bevor ich weiter reden konnte küsste sie mich wieder. Nach dem sie sich wieder von mir gelöst hatte sah sie mich ernst an. „Dann komme ich mit dir nach Stratford..ich bin 18! Ich kann zu dir ziehen! Und wenn ich mit dir zusammen bin, dann kann mir nichts passieren..du kannst auf mich aufpassen“ Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durchs Gesicht. „Bitte“ wisperte sie und sah mich traurig an. Als ich ihr in die Augen sah und ihren traurigen, flehenden Blick sah, konnte ich nicht mehr anders. „Na schön“
CHELSEA’S POINT OF VIEW
„Na schön“ gab er nach. Überglücklich strahlte ich ihn an und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Justin schien trotzdem nicht so begeistert von der Sache. Er macht sich ganz offensichtlich weiter hin Sorgen. Augenverdrehend seufzte ich, sah ihm die direkt in die Augen und sagte: „Hör zu, ich habe dir schon Mal gesagt! Ich weiß worauf ich mich eingelassen habe und ich weiß was du tust. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen! Und es macht mir nichts aus! Und solange ich bei dir bin, kann mir nichts passieren“ Ich sah ihn so ernst ich konnte an um ihm zu beweisen, dass ich es auch genauso meinte. Er leckte sich über die Lippen. Seine Hand strich über meine Wange. „Ich hätte es vermutlich sowieso nicht mehr länger ohne dich ausgehalten“ murmelte er und grinste mich an. Ich grinste zurück. Er kam mir näher und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte und genoss es. Zwei Tage ohne seine Berührungen waren schon viel zu lange gewesen. Nach einigen Minuten lösten wir uns wieder voneinander. Justin strich mir eine Strähne meiner Haare hinters Ohr. Dann sah er an mir runter und begann plötzlich schelmisch zu grinsen. Irritiert sah ich ihn an als er sich auf die Lippen biss. „Was ist?“ Er leckte sich über die Lippen. „Heiße Sachen hast du da an“ sagte er grinsend. Seine rechte Hand fuhr hinab zu meinem Hintern und kniff dort leicht rein. „Justin“ kicherte ich und schlug ihm leicht gegen die Schulter. Doch er ließ sich nicht beirren. Seine linke Hand rutschte runter zum Saum meines Tops. Dort schlüpfte sie drunter und fuhr meinen Bauch hoch. Leichte Gänsehaut bildete sich dort. Als Justin noch höher rutschte sah ich ihn unsicher an. „Justin, hör auf..“ zischte ich kichernd und versuchte seine Hand von meinem Hintern sowie von meinen Brüsten zu nehmen. Doch natürlich ließ er das nicht zu. Seine Hand fuhr wieder runter und blieb an meinem Bauch stehen, dort malte er kleine Kreise. Seine Berührungen kitzelten, taten aber auch gleichzeitig gut. Und ich wusste würde er noch ein wenig weiter machen, könnte ich ihm nicht mehr widerstehen. Seine andere Hand nahm er von meinem Hintern und streichelte stattdessen meinen Oberschenkel rauf. Womit er meine empfindliche Stelle erreicht hatte. Sein Gesicht näherte sich meinem. Er lächelte mich verführerisch an. Sekunden nachdem unsere Lippen sich berührten biss er leicht in meine Unterlippe. Seine Beiden Hände streichelten nun immer wieder meine Oberschenkel rauf und runter. Etwas fester, jedoch immer noch so, dass es nicht wehtat biss mir Justin wieder in die Unterlippe. „Justin“ stöhnte ich leise. Wie ferngesteuert wanderten meine Hände zum Saum seines Shirts und fuhren darunter. Als ich seine Muskeln spürte wurde ich fast verrückt. Mit den Fingern zeichnete ich jede einzelne nach während er meinen Hals küsste, daran saugte und leicht hinein biss. Ein leises, erregtes Knurren ging ihm über die Lippen als ich mit meiner Hand tiefer rutschte. Ein weiteres Mal knurrte er mir ins Ohr als ich an seiner Jeans stehen blieb. Es klang wie Musik in meinen Ohren. Seine Lippen wanderten von meinem Ohr zu meiner Wange und dann schließlich zu meinem Mund, welchen er gleich zärtlich küsste. Seine Hände rutschten zu meinen Hüften und zogen mich noch näher an ihn an. Mit gespreizten Beinen saß ich nun auf ihm. Meine Hände streichelten noch immer seinen Bauch auf und ab, bis ich schließlich nicht mehr konnte und ihm das Ding auszog und irgendwo ins Auto warf. Als sein Sixpack zum Vorschein kam konnte ich mich nicht mehr zurück halten. Ich zog mir mein Top über den Kopf und schmiss es ebenfalls weg. Ich verteilte heiße Küsse auf Justins Brust und ging immer weiter hoch zu seinem Hals, seinem Kiefer, seiner Wange bis letztendlich zu seinem Mund, welchen ich verlangend küsste. Justins rechte Hand rutschte von meiner Hüfte runter. Sekunden darauf wurde seine Sitzlehne nachhinten gefahren, bis Justin dann letztendlich lag. Ich saß aber immer noch auf ihm und küsste ihn. Während ich mich seinen Bauch runter küsste, öffnete ich seinen Gürtel, als auch seine Hose und zog sie bis zu den Kniekehlen runter. Justin tat dasselbe mit meiner Boxershorts nur zog er sie mir ganz aus. Er leckte mir über die Unterlippe, während seine Finger sich in meinen Hintern bohrten. Ein leises Stöhnen entwich mir. „Oh Baby“ knurrte Justin gegen meine Lippen. Eine seiner Hände glitt meinen Rücken hoch und öffnete mit einem Schnipsen meinen BH, welcher gleich darauf auf der Rückbank landete. Beim Anblick meiner freiliegenden Brüste, leckte er sich über die Lippen. Gleich küsste ich ihn wieder. Meine rechte Hand rutschte währenddessen in seine Shorts. Überrascht keuchte Justin erst auf, entspannte sich dann aber wieder unter meinen Bewegungen. Er umfasste meinen Po stärker und stöhnte. „Ooh Fuck, Chelsea“ Ein Grinsen breitete sich in meinem Gesicht aus. Justin genoss mit geschlossenen Augen was ich tat und stöhnte immer wieder leicht auf. Sekunden später drehte er den Spieß um und legte uns so hin, dass er nun auf mir lag, wenn das auch ein wenig umständlich hier im Auto war. Er küsste meinen Bauch runter, bis zu meinem Bauchnabel und tiefer. Dort zog er mir schnell den Slip aus und schmiss ihn zum Rest meiner Kleidung. Er zog auch sich seine Boxershorts aus und warf sie irgendwo hin. Er spreizte meine Beine und platzierte sich selbst dazwischen. Grinsend sah er mich noch einmal an, küsste mich und drang dann in mich ein. Ich konnte mir ein lautes Stöhnen nicht verkneifen. Meine Fingernägel bohrten sich in seinen Rücken. In rytmischen Bewegungen stieß er immer wieder in mich rein. „Oh mein Gott, Justin!“ Ich zerkratzte vermutlich seinen kompletten Rücken. „Oh Gott!“ stöhnte ich wieder. Zwei Stunden später lag ich wieder in meinem eigenen Bett, ohne Justin. Doch ich war glücklich. Zwar war er jetzt ohne mich auf den Weg nach Stratford, doch schon morgen Abend, würde er wieder hier sein und mich abholen. Und dann würde ich bei ihm wohnen. Mit einem breiten und zufriedenen Grinsen lag ich im Bett, da bekam ich eine SMS. Schnell schnappte ich mir mein Handy und öffnete sie. Sie war von Justin. Nicht zu fassen, was du immer wieder mit mir anstellst, Babe! Ich bin froh, dass du mich umgestimmt hast! Bis morgen, shawty! Ich liebe dich. Grinsend schrieb ich ihm zurück. Tja, die Waffen einer Frau ;) Ich freu mich schon, ich liebe dich auch! Dann legte ich mein Handy weg und schließ ein paar Minuten später ein. Am nächsten Morgen wurde ich erst gegen 12 Uhr wach. Immer noch etwas müde, stand ich auf und lief ins Badezimmer. Dort stellte ich mich gleich unter die Dusche und duschte mich erst mal kalt ab. Danach duschte ich ganz normal warm. Nach dem Duschen, lief ich runter in die Küche. Dort saß mein Vater wie am Tag davor und las eine Zeitung während meine Mutter bereits das Mittagessen kochte. Und da wurde mir plötzlich klar, dass ich mit ihnen noch über meinen Auszug reden musste, der nebenbei schon heute Abend stattfinden würde. „Morgen“ grüßte ich sie. Meine Mutter grinste nur kopfschüttelnd. „Es ist bereits Mittag“ lachte sie und öffnete den Offen. Kichernd kratzte ich mich am Kopf. „Ach, stimmt ja“ Mein Vater schüttelte hinter seiner Zeitung nur den Kopf. „Ach so, ehm ich muss gleich mal mit euch über was reden..“ meinte ich und biss mir auf die Lippe. Stirnrunzelnd sah meine Mutter mich an sagte jedoch nicht darauf sondern nickte nur. Mein Vater schien es gar nicht gehört zu haben, er war wohl zu vertieft in seine Zeitung. „Edward! Jetzt leg doch mal das Ding weg“ mahnte ihn meine Mutter und lief dann mit dem Auflauf in der Hand zum Esstisch. „Jaja, Evelyn! Ist ja schon gut!“ lachte er, faltete sie Zeitung zusammen und setzte sich dann an den gedeckten Tisch. Ich tat es ihm gleich. Kurz darauf kam auch meine Mutter und setzte sich gegenüber von mir. Sie tat jedem von uns etwas von Kartoffelgratin auf den Teller und dann sich selbst. „So, also worüber wolltest du mit uns reden? Hat es was mit dem Boniface House zu tun?“ fragte meine Mom. Hastig schüttelte ich den Kopf. „Nein Mom, über das Boniface House will ich eigentlich gar nicht mehr reden..“ murmelte ich und stocherte in meinem Essen rum. Verstehend nickte meine Mutter. „Was liegt dir dann auf dem Herzen, Schatz“ fragte Dad. Ich seufzte. Mir war jetzt schon klar, dass sie nicht sehr erfreut darüber sein würden, was ich ihnen jetzt sagen würde. Aber meinen Entschluss hatte ich gestern Abend schon geschlossen. „Also es ist so, ich bin ja jetzt 18 und da, das im Boniface House ja nicht besonders gut geklappt hat“ fing ich an und wurde ein wenig nervös, da ich sie jetzt gleich anlügen musste, „naja, ich habe halt beschlossen, dass ich ausziehen werde“. Mein Vater erstickte fast an einer Kartoffel als ich das sagte. Meine Mutter klopfte ihm auf den Rücken. Hustend hielt mein Dad sich den Bauch. „Wie bitte?“ rief er entsetzt. Nervös biss ich auf meiner Unterlippe rum. „Wo willst du denn hinziehen? Und wie gedenkst du das bezahlen zu können?“ fragte nun meine Mutter im ruhigen Ton. Darauf wusste ich keine besonders gute Ausrede. Und eigentlich wollte ich sie auch gar nicht anlügen. Seufzend sah ich beide an. „Also eigentlich ist es so, dass ich zu einem Freund ziehen will, oder besser zu meinem Freund“ gab ich zu. Wieder verschluckte sich mein Vater. Und wieder schlug meine Mutter im auf den Rücken. „Du hast einen Freund?“ fragte meine Mutter überrascht. Ich schob mir eine Kartoffel in den Mund und nickte. „Seit wann?“ fragte sie wieder. „Seit dem ich im Boniface House bin, ich habe ihn dort kennengelernt und irgendwie ging alles total schnell und ja, er wohnt halt in Stratford und das ist so weit..also, ja wollen wir zusammen ziehen“ erklärte ich. Meine Mutter schluckte ihr Essen runter und sah mich dann ernst an. „Nun“, fing sie an, „du bist volljährig, wir können dich nicht mehr zwingen hier zu bleiben..zwar finde ich es nicht so toll, dass du auch noch gleich so weit weg ziehst, aber es ist deine Entscheidung“. Auf meinem Gesicht bildete sich augenblicklich ein Lächeln. „Also wärt ihr nicht sauer?“ Ich sah meine Mutter fragend an, sie schüttelte den Kopf. Dann sah ich meinen Vater an. Er schien wenig überzeugt, dann jedoch schüttelte er nur den Kopf und sagte: „Ich muss wohl damit klar kommen, dass du erwachsen bist“. Ich grinste beide glücklich an. „Danke!“ sagte ich lächelnd. Meine Eltern lächelten ebenfalls. „Aber Chelsea!“ sagte Mom und wurde plötzlich wieder ernst an, „Ich, und dein Dad sicher auch, wollen diesen Jungen erst mal kennen lernen zu dem zu ziehen wirst“. Ich schluckte. Verdammt, daran hatte ich nicht gedacht. „Eh ja, das ist überhaupt kein Problem, wenn er heute Abend kommt um mich abzuholen kann ich ihn euch vorstellen“ sagte ich und versuchte mir nicht anerkennen zu lassen, dass mir das eigentlich ganz und gar nicht gefiel. Und wieder fing mein Vater an zu husten. „Du willst heute schon weg?“ fragte er entsetzt. Ich kratzte mich am Kopf und nickte. „Oh Kind“ seufzte er. Meine Mutter sagte dazu nichts, stattdessen griff sie auf das vorherige Thema zurück. „Dann werden wir ihn heute Abend kennenlernen..“ sagte sie ernst. Hastig nickte ich. Nach dem Mittagessen, war ich gleich in mein Zimmer gegangen und hatte mit dem packen begonnen, da klingelte plötzlich mein Handy. In der Erwartung, dass es Justin war, sah ich gar nicht auf den Display, sondern ging gleich ran. „Ich bin schon am packen“ sagte ich kichernd. „Was?“ hörte ich eine entsetzte, weiblich klingende Stimme am anderen Ende der Leitung. „Moment mal, Kate?“ „Eeh ja?! Em, packen? Wofür packst du denn bitte?“ ich konnte mir ihren entsetzten Blick nur zu gut vorstellen in diesem Moment. „Ich packe, weil ich umziehen werde“ sagte ich schulterzuckend, wobei ich vergaß, dass sie das ja nicht sehen konnte. „WAS?“ schrie sie ins Telefon, sodass ich es mir vom Ohr halten musste. „Ja Kate, ich ziehe aus..“ antwortete ich seufzend. „A-aber..wohin denn?“ „Ich ziehe aus Sudburry weg und gehe zu Justin!“ „Das ist jetzt nicht dein ernst?“ wisperte sie entgeistert. „Doch ist es!“ meinte ich nur und stopfte meine restlichen Klamotten in einen Koffer. „Aber ich dachte, ihr habt euch getrennt und..sag mal bist du denn wahnsinnig? Du kannst doch nicht zu Justin ziehen!“ Genervt verdrehte ich die Augen. „Doch genau, das kann ich und werde ich auch tun! Wir sind wieder zusammen okay? Und ich habe dir gesagt ich werde ihn nicht aufgeben! Nur weil du zu feige bist um bei Ryan zu bleiben, heißt das nicht, dass ich auch hier bleiben müsste! Ich werde zu Justin nach Stratford ziehen“ zischte ich. Ich hörte ein Seufzen am anderen Ende der Leitung. „Man, du verstehst mich doch ganz falsch..“ wollte sie anfangen, doch ich unterbrach sie. „Nein Kate, ich verstehe ganz genau woraufhin du hinaus willst! Aber mir ist genau bewusst, wie gefährlich es ist seine Freundin zu sein und das war es mir vom ersten Moment an! Und ich habe mich trotzdem für ihn entschieden..und du wirst mich auch nicht umstimmen können..ich bin heute Abend weg..bye“ Mit diesen Worten legte ich einfach auf und schmiss mein Handy auf das Bett.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Vollkommen übermüdet und grade noch rechtzeitig kam ich in Stratford an der Lagerhalle an. Ich sah schon die angepissten Gesichter von allen als ich durchs Tor rein fuhr. Mir war schon bewusst, dass mich alle gleich anschnauzen würden, warum ich denn so spät sei und was ich die ganze Nacht war. Dann müsste ich ihnen erklären, dass ich bei Chelsea war, wobei die die schmutzigen Details besser auslasse. Ach ja und dann müsste ich ihnen auch gleich noch erklären, dass Chelsea ob heute hier wohnen wird. Seufzend parkte ich den Wagen und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Die Blicke der Jungs durchbohrten mich bereits mit ungestellten Fragen. Doch gleich als ich die Tür öffnete hörte ich den ersten rummeckern. „Meine Fresse, bleib halt die ganze Nacht weg und tauch dann genau gegen 12 auf!“ Stefan. „Wenn wunderts, Bieber konnte noch nie pünktlich sein“ Nick. „Er hat halt die ganze Nacht seine Mamacita gebangt“ Damon. Augenverdrehend maschierte ich an allen dreien vorbei. „HALLO?!“ rief nun Austin und warf die Arme in die Luft. “Was?!” spuckte ich und sah sie giftig an, “Ich bin doch pünktlich da! Es ist genau 12! So wie ihr es alle wolltet also fresse jetzt“. „Alter, wo hast du dich die ganze Nacht rumgetrieben?“ mischte sich Ryan an. Ich zuckte die Schultern. „War halt bei Chelsea..“ murmelte ich unbekümmert. Ryan, Chaz und Chris sahen mich mit runter geklappten Kinnladen an. „Du machst Witze?“ sagte Chaz entgeistert. Ich schüttelte den Kopf. „Nop“ „Ehm, Justin! Ich dachte, wir hätten beschlossen Chelsea und Kate aus der Sache rauszuhalten“ Ryan runzelte die Stirn. „Hatten wir“ bestätigte ich, „hab meine Meinung geändert“. „Dir sollte bewusst sein, dass dein Dad oder einer seiner Handlanger, dich bestimmt gesehen hat..mit ihr? Sie ist jetzt nicht mehr sicher!“ ließ mich Chris wissen. Ich zuckte nur die Schultern. Angepisst schnaubte Ryan. „Meine Fresse, kannst du mal aufhören dich so behindert aufzuführen?“ Knurrend verdrehte ich die Augen. „Alter, komm runter klar?! Chelsea wird sicher sein!“ zischte ich. Verwirrte Blicke durchbohrten mich. „Und wieso bist du dir da so sicher?“ meldete sich plötzlich Austin. „Ich bin mir sicher, weil sie ab heute bei uns wohnen wird“ Damon brach plötzlich in schallendes Gelächter aus. Ich starrte ihn irritiert an. Wie der ganze Rest auch. Sofort hörte er auf zu lachen. „Moment mal, das war kein Witz?“ stellte er fest. Ich schüttelte den Kopf.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Mein gepackter Koffer stand schon unten im Flur. Ja ich hatte nur einen Koffer für den kompletten Umzug, denn erstens, wollte ich nicht mein komplettes Zimmer zu Justin mitnehmen und zweitens, liegt der Rest davon vermutlich noch im Boniface House oder ist bei der Explosion vermutlich verbrannt oder sowas. Jedenfalls musste ich erst wieder ein paar Dinge einkaufen. Naja wie auch immer. Mein Vater war grade auf der Arbeit. Genau wie meine Mutter. Ich saß oben in meinem Zimmer und schaute ein wenig Fern. Jedoch lief nichts besonders Gutes. Ich zeppte gelangweilt durch die Programme. Als ich aber immer noch nichts Gutes fand, schaltete ich ihn wieder aus und lief runter in die Küche. Justin hatte sich seit letzter Nacht nicht mehr gemeldet. Vermutlich war er auch grade erst in Stratford angekommen oder so. Unten in der Küche, steckte ich mir zwei tiefgefrorene Taquitos in den Ofen und setzte mich während die backten an die Kochinsel und tippte auf meinem Handy rum. Kate schrieb mir andauernd SMS. Ich antwortete aber auf keine. Ich war zu enttäuscht und sauer. Grade erreichte mich wieder eine SMS. Genervt öffnete ich sie. MAN CHELSEA!!Jetzt antworte doch!!! Augenverdrehend drückte ich auf löschen. Da begann der Ofen zu piepen und gab mir damit das Zeichen, dass meine Taquitos fertig waren. Schnell legte ich mein Handy auf die Theke und sprang vom Hocker um zum Ofen zu gehen, da klingelte es auch noch an der Tür. Überfordert, stöhnend stellte ich erst den Ofen ab und lief dann auf die Tür zu. Unbekümmert öffnete ich die Tür. Mir rutschte vor Schock das Herz in die Hose, als ich die Person wieder erkannte, die da vor mir stand. Es war der Typ aus Toronto, der mich ausrauben wollte. Schockiert weitete ich meine Augen. „Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, Süße! Ich sagte doch du würdest es noch bereuen!“ Er grinste mich widerlich an. Ruckartig knallte ich die Tür zu, doch er schaffte es noch seinen Fuß dazwischen zu stellen. Panisch rannte ich zurück in die Küche und schnappte mir ein großes Messer aus der Schublade. Der Typ kam auf mich zu. Drohend hielt ich das Messer vor mich. Doch er lachte amüsiert. „Leg das weg, Süße“ sagte er und lief langsam auf mich zu. „Keinen Schritt näher“ schrie ich und hob das Messer. Wieder lachte er nur. „Komm schon, du könntest doch nicht mal einer Fliege was zu Leide tun“ Schluckend starrte ich ihn an. Ganz im Unrecht war er ja nicht, ich war nicht wie Justin und könnte deshalb niemals einen Menschen erstechen. Allerdings konnte ich mir einen Vorteil verschaffen. Er kam wieder einen Schritt näher und legte seine Hand auf der Kochinsel ab. Das sah ich als meine Chance. Ich rammte ihm das Messer in die Hand und nagelte ihn somit an der Theke fest. Er schrie vor Schmerz auf. So schnell ich konnte rannte ich los und schnappte mir im vorbei laufen, noch schnell mein Handy. Ich rannte direkt auf die Haustür zu und knallte sie hinter mir zu. Im Laufen, wählte ich Justins Nummer und hielt mir das Handy ans Ohr. Schon nach dem zweiten Tuten ging er ran. „Hey Babe“ „JUSTIN! Du musst ganz schnell nach Sudburry kommen! Di- dieser Typ“ schrie ich panisch ins Telefon und drehte mich um, um zu sehen ob dieser Typ hinter mir her war. Und genau in diesem Moment trat er aus der Tür. In der Hand hielt er eine Waffe. Panisch schnappte ich nach Luft, drehte mich wieder um und rannte weiter. „Was? Welcher Typ? Chelsea was ist los?“ fragte Justin besorgt. „Er verfolgt mich, bitte komm schnell her..er, er hat eine Waffe und ist mir auf den Fersen!“ schrie ich wieder. „Chelsea, was für ein Typ?“ schrie nun auch Justin. „Dieser Typ aus Toronto“ schrie ich wieder und drehte mich noch einmal um. Plötzlich erklang ein Schuss. Grade noch rechtzeitig wich ich aus, sodass die Kugel nur leicht meinen Arm streifte. Vor Schock schrie ich trotzdem laut auf. „Scheiße! Chelsea geht’s dir gut?!“ brüllte Justin. Ich konnte nicht antworten, ich rannte einfach weiter grade aus, direkt in den Wald. Auch wenn, das wohl die wahrscheinlich dümmste Idee war die ich je hatte. „Chels verdammt nochmal! Antworte!“ brüllte Justin und ich konnte deutlich die Besorgnis in seiner Stimme hören. Im Hintergrund hörte ich einen laufenden Motor. „ Ich, ich hab einen Streifschuss abbekommen, aber mir geht’s gut! Ich bin in den Wald gerannt! Bitte komm schnell!“ schrie ich, dann wurde der nächste Schuss abgefeuert. Er traf direkt mein Handy und schlug es mir damit aus der Hand. Panisch schrie ich auf. Doch ich blieb nicht stehen, ich ließ mein Handy einfach liegen und rannte so schnell ich konnte weiter. Ich rannte quer durch den Wald, stolperte fast über irgendwelche Äste. Dem Adrenalin allein verdankte ich, dass ich nicht schon längst außer Puste war. „Bleib stehen, Schlampe“ schrie der Mann aufgebracht. Doch ich dachte ja nicht mal daran. „Lassen sie mich in Ruhe“ brüllte ich stattdessen zurück, drehte mich jedoch nicht um. Ich rannte weiter, sprang in einen Busch und rannte von dort weiter mitten in den tiefen Wald. Als ich mich dann wieder umdrehte, sah ich den Mann nicht mehr. Dies ergriff ich als Chance und kletterte auf den nächstbesten Baum, den ich fand. Ich kletterte so hoch es nur ging und versteckte mich dann in der Baumkrone. Meine Höhenangst vergaß ich in diesem Moment völlig. Erst als ich an der Spitze der Baumkrone ankam und nach unten sah wurde mir wieder bewusst was ich hier tat. Beim ersten Blick nach unten, wurde mir sofort schwindlig. Fest umklammerte ich den Baumstamm. Ich atmete tief durch und versuchte nicht runter zu fallen. Zitternd ließ ich mich auf einen Ast nieder, umklammerte dabei aber ohne Unterbrechung fest den Baumstamm. Als ich dann endlich saß, wagte ich noch einmal einen Blick nach unten. Ich entdeckte den Typen wieder. Ich hielt die Luft an, als er sich den Baum näherte. Inständig hoffte ich, dass er vorbei laufen würde. Und das tat er. Erleichtert atmete ich wieder aus. Mein Herz raste und schlug so stark gegen meinen Brustkorb, dass ich fast befürchtete, dass es rausspringen würde. Als ich mich immer mehr beruhigte, mein Herz wieder anfing normal zu pumpen, spürte ich auch wie mich das Adrenalin verließ. Und gleichdarauf spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem rechten Oberarm. Fluchend hielt ich meine Hand an diesen und spürte etwas Feuchtes. Als ich hinsah, entdeckte ich eine dicke Fleischwunde. Sie stammte vermutlich von dem Streifschuss. Wunderlich, dass ich sie nicht schon vorher gespürt hatte. Musste an dem Adrenalin liegen. „Chelsea, Kleines!“ schallte es plötzlich durch die Baumkronen. Geschockt weitete ich die Augen. Der Mann war wieder zurück gekommen. Ich hielt mir eine Hand vor den Mund gepresst. „Ich weiß du bist hier“ rief er, „du musst bestimmt grade enorme Schmerzen haben, son Streifschuss kann schon tief ins Fleisch gehen“. Als er das sagte, fiel mein Blick wieder auf meine blutende Wunde. Das Blut lief meinen kompletten Arm runter. Ich hielt die Luft an um keinen Mucks von mir zu geben. Dann nahm ich die Hand von Mund und riss ein Stück von meinem Shirt ab. Dieses band ich wie einen Druckverband um meinen verletzten Oberarm. „Wenn du runter kommst, dann kann ich dich verarzten“ rief er und schaute sich dabei um. Ich konnte bei diesem Satz genau, sein widerliches Grinsen raus hören. 10 Minuten lang, saß ich nun schon auf diesem verflixten Baum. Ich konnte hier verdammt nochmal nicht bleiben, so würde Justin mich nie finden. Frustriert dachte ich nach, was ich tun könnte. Da kam mir die Idee für ein Ablenkungsmanöver, vielleicht würde mir das ja, genug Zeit verschaffen runter zu klettern und wieder raus aus dem Wald zu rennen. Ich atmete kurz tief durch, bevor ich einen dicken Ast vom Baum abbrach. Diesen umklammerte ich fest. Ich rappelte mich auf und stand nun wieder. Sofort überkam mich wieder die Höhenphobie und das Schwindelgefühl trat wieder ein. Doch ich ließ mich davon nicht beeinflussen. Ich umklammerte den Ast noch fester, bevor ich ihn Sekunden später soweit ich nur konnte weg warf. Er flog ein paar Meter und zerschellte dann an einem großen Stein. Dies zog sofort die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich. Er lief langsam in die Richtung des Astes. Sofort kletterte ich so schnell es ging von Baum. Immer wieder sah ich nach, ob der Mann auch schön weiter lief und mich nicht bemerkte. Und gottseidank tat er das auch nicht. Als nur noch ein Meter über dem Boden war sprang ich ab. Unter mir knirschte das Laub. Innerlich fluchend drehte ich mich ruckartig zu dem Mann, welcher sich sofort in meine Richtung drehte. Sofort rannte ich los. -
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Ein spitzer Schrei ertönte am anderen Ende der Leitung, dann war sie weg. Wütend schmiss ich mein Handy auf den Boden des Autos. Ich stand mit bereits eingeschaltetem Motor noch in der Halle. Die Jungs sahen mich irritiert an. „Ich muss sofort nach Sudburry! Dieser Wichser aus Toronto ist wieder aufgetaucht“ spuckte ich wütend und fuhr dann ohne weiteres rückwärts und mit quietschenden Reifen aus der Halle. Ich raste den Highway entlang und beachtete keine Verkehrsregeln oder sonst was. Zu langsame Autos überholte ich ohne weiteres. Mit mehr als 200 Hundert Sachen, raste ich Richtung Sudburry. Kochend vor Wut über diesen Typen und mich selbst. Ich hätte ihn gleich beim ersten Mal kalt machen müssen. Das Adrenalin brachte meinen Körper auf Hochtouren. Ich überfuhr einfach jede rote Ampel und beachtete auch nicht das Hupen der anderen Autos. Es war ein wahres Wunder, dass ich noch keinen Unfall gebaut hatte. Plötzlich klingelte mein Handy am Boden. Mit nur noch einer Hand am Lenkrad versuchte ich an das scheiß Ding dran zu kommen, was mir auch letztlich gelang. Als ich auf dem Display Unbekannt las, machte sich bereits ein ungutes Gefühl in mir breit. „Wer ist da?“ spuckte ich brodelnd vor Wut. „Wuhuhu, ganz Ruhig Sohnemann! Was bringt dich denn so auf die Palme?“ Die sarkastische Stimme meines Vaters, machte mich noch wütender und brachte mich fast dazu mein Handy gegen die Scheibe zu werfen. „Was willst du Bastard?“ presste ich zwischen den Zähnen hervor. „Was ich will?“ er lachte, „ich will, dein Mädchen tot sehen“ wisperte er. „Du verfluchter Wichser! Lass Chelsea in Ruhe! Ich schwöre dir ich bringe dich eigenhändig um!“ brüllte ich außer mir vor Wut. Alles was ich noch hörte war sein amüsiertes Lachen, dann legte er einfach auf. Ich feuerte mein Handy quer durchs Auto und schlug auf dem Lenkrad rum. „DIESER VERFLUCHTE WICHSER“ brüllte ich und trat dann das Gaspedal ganz durch.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Wieder rannte ich um mein Leben. Wieder pumpte das Adrenalin durch jede einzelne meiner Venen. Wieder folgte er mir und wieder schoss er. Doch dieses Mal traf er nicht. Ich rannte denselben Weg, den ich in den Wald geflüchtet war wieder zurück. In der Hoffnung ich würde wieder aus dem Wald rausfinden und Nachhause kommen um mich dort zu verbarrikadieren. Ich hörte wie die Schritte meines Verfolgers immer näher kam und spürte wie mich immer mehr die Kraft verließ. Selbst das Adrenalin half nicht mehr weiter. Mein Körper war einfach zu ausgepowert. Trotzdem gab ich nicht auf und zwang mich, trotz den Seitenschmerzen und dem Schmerz bei jedem Atemzug in der Lunge, weiter zu rennen. Und tatsächlich schaffte ich es zumindest aus dem Wald raus. Auch wenn ich nun in einem vollkommen anderen Teil von Sudburry gelandet war. Eine Sekunde blieb ich stehen, sah hinter mich. Mein Verfolger war wieder etwas zurück gefallen. Ich sah nach rechts, Sackgasse. Nach links, perfekt! Sofort rannte ich wieder los. Von hier aus war es nicht weit bis Nachhause und ich kannte noch ein paar kleine Abkürzungen. Durch diese stürmte ich alle hindurch. Bis ich endlich an meinem Haus ankam. Noch einmal Schulterblick nach hinten, er war mir dicht auf den Fersen. Als ich die halboffenstehende Haustür entdeckte, dankte ich Gott, legte noch einmal einen Gang zu. Ich stürmte sofort durch die Tür und schaffte es grade noch so sie hinter mir zu schließen. Ohne stehen zu bleiben rannte ich ins Wohnzimmer und schloss jedes offene oder gekippte Fenster sowie die Terrassentür. Das tat ich im gesamten ersten Stockwerk. Dann rannte ich hoch und tat dort dasselbe. Erst als ich zu hundert Prozent sicher war, dass alle Türen und Fenster geschlossen waren blieb ich stehen oder besser gesagt ließ ich mich genau dort auf den Boden fallen wo ich stand. Erschöpft und vollkommen außer Puste saß ich mitten im Flur auf dem Boden. Meine Brust hob sich ständig und schnell auf und ab. Mein Herz pumpte ohne Halt. Aus dem Sitzen, ließ ich mich komplett fallen und lag nun auf dem Kirschkern farbigen Holzpacket. Meine rechte Hand lag auf meinem Herzen, meine linke an meiner verschwitzten Stirn. 10 Minuten lang blieb ich so dort liegen. Dann rappelte ich mich auf und lief auf wackligen Beinen in die Küche zum Festnetz Telefon. Ich nahm es aus seiner Halterung, und glitt mit ihm in der Hand, an der Wand runter und setzte mich hin. Ich wählte Justins Nummer und hielt mir das Telefon ans Ohr. Es tutete lange. 3 Mal, 4 Mal, 5 Mal und das 6. Mal. Und grade noch so, bevor die Mailbox ranging nahm er ab. „HÖR ZU DU VERFICKTES ARSCHLOCH, WENN DU CHELSEA AUCH NUR EIN HAAR KRÜMST, ZIEH ICH DIR DIE HAUT VON DEN KNOCHEN!“ brüllte er ins Telefon. „Justin ich bins“ murmelte ich leise ins Telefon. Sofort hörte ich wie er erleichtert ausatmete und im Hintergrund hörte ich ständig Autos hupen. „Oh Fuck! Chelsea! Geht’s dir gut?“ fragte er besorgt und wieder hörte ich ein Auto hupen. „Ja alles Bestens“ murmelte ich und war noch immer außer Puste, „ich hab diesen Kerl abgehängt..“ Wieder atmete er erleichtert aus. „Gut! Wo bist du jetzt?“ „Ich..bin Zuhause..ich hab mich hier eingeschlossen..und alle Türen verriegelt“ sagte ich und nahm einen tiefen Atemzug. „Gut! Bleib wo du bist..oder am besten, geh in den zweiten Stock, nimm das Telefon mit, schließ dich in einem Zimmer ohne Balkon und mit so wenig Fenstern wie möglich ein, und bleib dort sitzen! Ich bin bald da“ Ich nickte, und dachte nicht daran, dass er das ja gar nicht sehen konnte. „Chelsea, hast du gehört?“ fragte Justin wieder und klang gleich besorgter. „Eh jaja, ich schließ mich im Badezimmer ein“ „Okay..“ kurze Stille, „ich liebe dich“ sagte er. „Ich liebe dich auch“. Dann legte er auf. Nur ungern stand ich auf und lief die Treppen hoch in den zweiten Stock. Dort lief ich gleich ins Bad, schloss hinter mir die Tür ab und setzte mich gleich wieder auf den Boden. Mit dem Kopf an der Tür gelehnt saß ich auf dem Teppich. Meine Augenlider fühlten sich plötzlich so schwer an. Es fiel mir schwer sie offen zu halten. Ich war so müde, aber ich musste wach bleiben bis Justin kam. Doch ich schaffte es nicht. Schon Sekunden später war ich in den Schlaf gedriftet.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Erleichtert wie noch nie und jetzt in einem etwas langsameren Tempo fuhr ich letzten paar Meilen zu Chelsea. Ich war nur noch knapp 30 Minuten von ihr entfernt. Dank ihrem Anruf war die Wut in mir etwas zurück gegangen. Darum beschloss ich am Besten erst mal die Jungs anzurufe. Gleich nach dem ersten Tuten nahm Ryan ab. „Alter Bieber, wo steckst du? Lebst du noch? Oder besser leben alle anderen noch?“ „HA HA“ gab ich genervt von mir, „ja, ich lebe noch..und ich habe auch sonst niemanden umgebracht..ich bin auf dem Weg nach Sudburry und in 20 Minuten da. Ich komm dann wahrscheinlich erst in der Nacht irgendwann mit Chelsea an.“ Am anderen Ende der Leitung hörte ich nur die Jungs erleichtert ausatmen. „Gut..dann bis dann“ sagte Ryan und hängt auch schon ab. Und 20 Minuten später hatte ich Chelseas Haus erreicht. Ich parkt aber wie, das letzte Mal wieder etwas weiter abseits. Im Auto noch überprüfte ich meine Waffe und steckte sie mir dann hinten in die Hose. Dann stieg ich aus und lief zu ihrem Haus. Dabei immer auf der Hut wegen diesem Arschloch, das sich wahrscheinlich noch irgendwo hier rum trieb. 5 Meter von ihrem Haus entfernt rief ich sie an. Es dauerte lange bis sie dran ging. „Chelsea? Ich bin da..komm zur Haustür, aber pass auf…nimm dir irgendwas mit um dich zu wehren“ „Okay“ hörte ich ihre müde Stimme sagen. „Bis gleich“ sagte ich noch, dann legte ich auf.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Gleich nach Justins Anruf, stand ich auf, schnappte mir das erst beste Wehrmittel, was sich als Klobürste entpuppte und verließ damit das Badezimmer. Auf leisen Sollen tapste ich ganz langsam die Treppen runter und dann zur Haustür. Kurz bevor ich diese dann öffnete sah ich mich noch einmal um. Ich drehte das schloss um, drückte die Türklinke runter und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass Justin nun dort stehen würde. Ich machte die Tür auf und dankte Gott, als es wirklich Justin war der vor mir stand. Sofort ließ ich die Klobürste fallen und fiel ihm in die Arme. Schon in der nächsten Sekunde brachen aus mir die Tränen heraus. Justin legte seine Arme um ich und drückte mich fest an sich. Er küsste mir auf die Stirn und flüsterte dann: „sssh, alles ist gut Babe! Ich bin bei dir“. Ich ließ mich in seinen Armen sacken und ließ meinen Tränen freien Lauf. „Ich hatte solche Angst“ schluchzte ich an seine Brust und krallte mich in seinen Armen fest. „Ich weiß“ flüsterte er und hob dann mit seinem Händen an meinem Kinn vorsichtig mein Gesicht an. Er sah mir tief in die Augen und platzierte einen flüchtigen Kuss auf meinen Lippen. „Jetzt musst du aber keine Angst mehr haben, wir fahren heute Abend zu mir und dann kann dir niemand mehr was antun, das versprech ich dir!“ wisperte er gegen meine Lippen und lächelte mich beruhigend an. Dann legte er seine Arme wieder um mich und zog mich noch einmal in eine liebevolle und beschützende Umarmung. Wie sehr ich es liebte wenn er all seine Leidenschaft und Emotionen so zeigte. „Was ist denn hier los?“ Erschrocken fuhren wir beide auseinander, als meine Mutter in der Haustür stand und uns mit gerunzelter Stirn musterte. Schnell wischte ich mir die Tränen unter den Augen weg und trocknete meine Finger an meiner Hose ab. „Eh, also..“, fing ich an und wusste eigentlich gar nicht was ich sagen sollte. Gleich darauf kam auch mein Vater und musterte uns beide ebenso wie meine Mutter. „Hallo?“ grüßte mein Vater uns verwirrt. Nervös kaute ich mir auf der Lippe rum und hüpfte von einem auf den anderen Fuß. „D- das ist Justin“ sagte ich und lächelte schief. Auf dem Gesicht meines Vaters verschwand die Verwirrtheit und wandelte sich in ein Grinsen um. Sofort ging er auf ihn zu hielt ihm die Hand hin und sagte: „Dann sind sie also der Junge der mir meine Tochter entführen will?“ Etwas über fordert schüttelte Justin die Hand meines Vaters und sah mich dann unsicher an. Ich schenkte ihm einen genauso unsicheren Blick. „Eh ja, der bin ich“ sagte er und klang plötzlich selbstbewusster als ich erwartet hatte. Er schenkte meinem Vater ein nettes Grinsen und lächelte dann meine Mutter an. „Nun, dann würde ich sagen führen wir das im Haus weiter“ verkündete meine Mutter und quetschte sich an mir vorbei. Daraufhin nickten nur alle und folgten ihr ins Haus. Ich schloss hinter uns allen die Tür und lief grade Richtung Küche da hörte ich den spitzen, entsetzten Schrei meiner Mutter. „Oh mein Gott, was ist hier denn passiert?“ rief mein Vater entsetzt. Sofort dachte ich an die Szene mit diesem Typen in der Küche. Dort musste wahrscheinlich überall Blut liegen. Ich weitete die Augen. Schnell rannte ich in die Küche. Justin starrte mich ausdruckslos an, als ich durch die Tür trat. Er konnte sich wahrscheinlich denken, was passiert war. Ohne weiter auf ihn zu achten lief ich auf meine Mutter zu, die direkt vor der kleinen Blutpfütze stand und sie fassungslos anstarrte. „Ich also, ich hab mir Taquitos in den Ofen geschoben und als sie fertig waren, da wollte ich sie halt raus holen und ich hab die Ofen Handschuhe nicht gefunden, also hab ich ein Messer genommen um das Eisen rauszuschieben, leider bin ich dabei ausgerutscht und hab mir das Messer leicht in den Arm gerammt“ erklärte ich und deutete dann auf meinen Oberarm. Stolz über meine eben mal in Sekunden zusammen gereimte Ausrede grinste ich Justin unauffällig an. Er aber hatte noch immer diesen ausdruckslosen Blick im Gesicht, welcher wohl nichts Gutes bedeuten würde. „Oh mein Gott, Chelsea was machst du denn für Dinge?“ sagte meine Mutter voller entsetzten, kam dann auf mich zu und sah sich meinen Arm an. „Au Mom! Das tut weh“ zischte ich und entzog ihn ihr. „Das muss verarztet werden“ sagte sie streng. „Jaja, Mom wir werden nachher ins Krankenhaus fahren“ „Nichts später, wir fahren jz so-.“ „MOM“ Zischte ich genervt und sah sie auch genauso an. „Na schön, aber wehe du gehst nicht!“ Augenverdrehend nickte ich und ging dann zurück zu Justin. „Nun gut, also ich werde das hier erst mal beseitigen“ sagte sie und deutete auf das Blut, „dann mache ich uns essen“. „Oh Mom, das kann ich doch weg wischen“ „Nein nein, schon gut..geht ihr lieber hoch und wascht die Wunde aus, ich rufe euch wenn es soweit ist“. „Okay“ gab ich nach, nahm dann Justins Hand und zog ihn hinter mir her in mein Zimmer. „Was ist da wirklich passiert?“ fragte Justin monoton, gleich nachdem ich die Tür zu geschlossen hatte. „Ich hab mich verteidigt“ sagte ich knapp und lief dann ins Bad wo ich meine Wunde auswusch. Justin folgte mir. „Und wie genau?“ fragte er, nahm mir den Waschlappen aus der Hand und tupfte nun vorsichtig die Wunde ab. „Ich hab diesem Kerl das Messer in die Hand gerammt“ Justins Augenbraun schossen in die Höhe. Amüsiert sah er mich an. „Du hast ihm ein Messer in die Hand gerammt?“ kicherte er. „Ja habe ich!“ sagte ich augen verdrehend, „sonst hätte ich es niemals geschafft ihm zu entkommen!“ Verteidigend hob Justin die Hände. „Ich sag ja gar nichts…ich bin nur überrascht, dass du es geschafft hast einen Menschen zu verletzten“ kicherte er wieder und tupfte dann weiter das Blut von meinem Arm ab. Ich zuckte die Schultern. „Wo hast du einen Verbandkasten?“ Ich deutete auf einen Schrank hinter ihm. Er legte den Waschlappen ins Waschbecken und drehte sich dann um, um etwas Verband sowie Dessinfektionsspray aus dem Schrank zu holen. Dann drehte er sich wieder zu mir. Den Verband legte er an den Rand vom Waschbecken. Das Spray öffnete er. „Das könnte jetzt etwas brennen“ sagte er und sah mich an. Ich nickte nur und bereitete mich mentallisch schon auf den Schmerz vor. Als er das Zeug auf die Wunde sprühte, biss ich mir auf die Zunge um nicht zu schreien. Justin lachte. „Was?“ zischte ich. Wieder lachte er und schüttelte den Kopf. „Nichts, ich finde nur dein Gesicht lustig wenn du schmerzen hast..sieht fast so aus, wie dein Gesicht beim Sex“ Empört öffnete ich den Mund und starrte ihn an. „Justin!“ zischte ich und schlug ihm gegen den Arm. Er grinste nur. Letztlich legte er mir noch den Verband um, dann drehte er sich um, packte das Spray wieder weg und sah dann wieder mich an. Schmollend sah ich ihn an. Er runzelte verwirrt die Stirn. „Was ist?“ „Krieg ich kein Küsschen auf mein Aua Aua vom Dr. Bieber?“ fragte ich mit einer kindlich klingenden Stimme. „Aua Aua?“ fragte er und prustete gleich darauf los. „Was denn?“ zischte ich. Er lachte weiter. „Hey!“ Als er sich wieder beruhigt hatte, grinste er mich an, legte seine Hände an meine Hüften und zog mich ganz nah an sich ran. „Du kriegst kein Küsschen auf dein Aua Aua“ er musste sich ein Lachen verkneifen, „aber du kriegst es woanders“ führte er seinen Satz mit seiner verführerischten Stimme fort. Seine Lippen näherten sich meinen. Seine Augen hefteten an ihnen. Als er mit seinen Mund noch näher kam, berührten sich unsere Lippen leicht. „Dr. Bieber..klingt übrigens gut“ wisperte er und sah mir wieder in die Augen. Ein kleines Grinsen bildete sich in seinem Gesicht. Und dannendlich küsste er mich. Unsere Lippen verschmolzen miteinander wie Schokolade. Und ich wünschte mir, dass sie sich nie wieder trennen würde. Nichts durfte diesen Moment zerstören. Außer natürlich Justins Handy. Grummelnd löste er sich von mir. Er holte sein Handy aus der Hosentasche und ging ran. „Ich schwöre euch, wenn es nicht, wichtig ist dann..“ er brach ab und seine Miene veränderte sich schlagartig. „ER HAT WAS?“ brüllte er plötzlich. Irritiert und besorgt zugleich sah ich Justin an. „Was ist?“ flüsterte ich. Aber Justin antwortete mir nicht. „Ist er jetzt noch da?“ fragte er die Person am Hörer, „okay..ich fahr gleich los“ dann legte er auf und schob sein Handy zurück in die Hosentasche. „Wer war das?“ erkundigte ich mich besorgt. „Das war Chris.. mein Vater war bei uns in der Lagerhalle..und hat Ärger gemacht“ knurrte er wütend. Ohne weiteres verließ er das Badezimmer. Schnell rannte ich ihm hinter her. „Ja und jetzt?“ „Jetzt müssen wir los fahren, damit wir spätestens heute Abend noch ankommen“ antwortete er monoton und verließ nun auch mein Zimmer. „Aber meine Eltern..“ seufzte ich. Plötzlich blieb Justin stehen, somit rannte ich direkt in ihn rein. „Was ist mit denen?“ zischte er. Etwas verwirrt wegen seinem plötzlichen Stimmungsumschwung sah ich ihn an. „Na, sie wollten dich doch jetzt eigentlich kennen lernen, beim Essen..wir können jetzt nicht einfach fahren!“ „Chels, das klappt jetzt aber nicht mehr! Wir müssen sofort los, also verabschiede dich von deinen Eltern und dann komm“ herrschte er mich an. Ich öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch stattdessen lief er einfach weiter. Unten an der Haustür deutete er mit den Fingern auf meinen Koffer und sah mich fragend an. Ich nickte und sah ihn frustriert an, doch er beachtete das nicht, sondern nahm den Koffer und verließ damit das Haus. Seufzen ging ich in die Küche wo meine Mutter am Herd stand und etwas kochte, das verdammt gut roch. „Eh Mom, das wird dir jetzt nicht gefallen aber wir müssen jetzt gleich los..“ sagte ich nervös. Sie drehte sich sofort zu mir um und sah mich mit hochgezogener Braue an. „Wieso so plötzlich?“ hackte sie nach. Genau in diesem Moment kam Justin von hinten. Er nahm meine Hand und sah mich kurz an, dann guckte er zu meiner Mutter. „Es tut mir leid, Mrs. Jones, aber meine Eltern haben grade angerufen, es gibt wohl einen Familien Notfall, und um heute noch dort anzukommen müssen wir gleich los“ log er und ließ sich dabei nichts anmerken. Verständnisvoll sah sie ihn an und nickte. „Ach, das verstehe ich natürlich..“ sie lächelte, dann sah sie zu mir, „dann fahrt jetzt, aber melde dich bitte heute Abend, es wäre schön noch etwas von dir zu hören“. Hastig nickte ich. Justin wisperte mir unauffällig ins Ohr, dass er schon mal raus ginge und mir kurz Zeit gäbe mich zu verabschieden. Kurz darauf, ging er zu meiner Mutter schüttelte ihr die Hand und verabschiedete sich höfflich, dann verschwand er im Wohnzimmer bei meinem Vater und tat dasselbe. Gleich darauf verschwand er aus dem Haus. Ich lief auf meine Mutter zu und umarmte sie. Als wir uns wieder von einander trennten sah ich die Tränen in ihren Augenlidern. „Oh Mom“ kicherte ich und wischte ihr die eine Träne weg die eben ihre Wange runter kullern wollte, „ich bleibe nicht für immer weg, ich komme euch ganz oft besuchen und rufe euch an.“ Sie nickte. „Ich weiß, ich werde dich nur schrecklich vermissen“ sagte sie und nahm mich nochmal fest in den Arm. Im selben Moment betrat mein Vater die Küche. „Was höre ich da, ihr fahrt schon?“ Ich löste mich aus der Umarmung meiner Mutter und sah ihn nickend an. „Ja tut mir leid..Familien Notfall“ erklärte ich. Er nickte und ich wusste genau er kämpfte damit nicht zu weinen. Schnell ging ich zu ihm und schloss ihn in eine liebevolle Umarmung. „Ich rufe heute Abend noch an, versprochen! Gleich wenn wir bei Justin sind..“ versicherte ich ihm. Ich spürte das Nicken meines Vaters auf meiner Schulter. Als wir uns wieder trennten. „Ach, ich weiß ja ich muss dich gehen lassen, du ist schließlich erwachsen, doch es gefällt mir nicht, dass ich dich zu einem wildfremden Jungen lasse“ „Dad“ quengelte ich. „Ach Edward, der Junge scheint doch vernünftig zu sein und höfflich auch..ich denke wir können sie beruhigt mit ihm gehen lassen“ verteidigte meine Mom Justin. Dankend lächelte ich sie an. „Vermutlich hast du Recht“ gab er nach und seufzte. Ich lächelte ihn noch mal an und nahm dann beide in den Arm. „Ich hab euch lieb“ murmelte ich kurz bevor ich beiden noch einen Kuss auf die Wange gab ich mich dann von ihnen löste. „Wir dich auch“ sagten sie im Chor. Kurz lächelte ich sie noch mal an, winkte ihnen kurz und verschwand dann durch die Haustür.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Ungeduldig wartete ich bereits im Wagen als Chelsea endlich kam. Sie stieg auf der Beifahrerseite ein. Gleich als sie die Tür schloss, fuhr ich los. Ich raste direkt auf den Highway. „Warum fährst du denn so schnell?“ fragte Chelsea plötzlich. Kurz drehte ich meinen Kopf zu ihr, schenkte ihr einen vielsagenden Blick, welcher sie verstummen ließ und guckte dann wieder auf die Straße. Die Fahrt über redeten wir nicht viel. Chelsea schien sich gar nicht mehr zu trauen noch irgendwas zu sagen, was ich ihr nur danken konnte, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht viel Lust hatte zu reden. Nicht solange ich wusste, dass mein Vater dieser Ficker bei uns in der Halle war und eine Schießerei verursacht hatte. Bei dem Gedanken daran, versteinerte sich mein Griff ums Lenkrad. Chelsea schien das zu merken und sah mich besorgt an. „Was ist?“ fragte sie vorsichtig. Ich spürte wie ihre Frage mich wütend machte, doch eigentlich lag es nicht an ihr, sondern daran, dass ich schon den ganzen Tag mit unglaublicher Wut geladen war. Aber ich wollte dies nicht an ihr auslassen. Nicht nach dem was sie erlebt hatte. Sie hatte das überhaupt nicht verdient. Darum unterdrückte ich meine Wut noch einmal und antwortete ihr im normalen Ton. „Ich bin einfach nur wütend“ erklärte ich. „Wieso?“ fragte sie leise. Fester umklammerte ich das Lenkrad und zwang mich nicht auszurasten. „Schon gut“ sagt sie dann schnell und sah aus dem Fenster, da sie scheinbar erkannt hatte, dass ich nicht im Stande war ihr das jetzt zu erklären. Und ich war ihr verdammt noch mal dankbar dafür. Den Rest der Fahrt schwiegen wir beide. Als wir in der Halle ankamen und ich parkte, stieg ich gleich aus. Chelsea tat er mir gleich und lief mir hinter her. Als sie Damon, Austin, Nick und Stefan entdeckte griff sie nach meiner Hand und hielt sich eng an mir. Ich sah sie kurz beruhigend an und drückte ihre Hand. Sie biss auf ihrer Lippe rum. Als sie Jungs dann auch uns entdeckten, hefteten ihre Blicke als erstes an Chelsea. Nick gaffte sie ekelhaft an. Ich schenkte ihm einen eiskalten Blick, welchen er zu bemerken schien, denn gleich danach sah er von ihr weg. Ohne weiter mehr Zeit zu verschwenden sprach ich gleich meinen Vater an. „Also, was hat der Mistkerl gemacht und was wollte er?“ „Willst du uns nicht erst deine hübsche Freundin vorstellen?“ fragte Damon und sah Chelsea mit einem verführerischen Lächeln an. „Sieh sie gefälligst nicht so an“ spuckte ich und drückte Chelseas Hand unbeabsichtigt zusammen. „Au Justin“ gab sie leise von sich und sah mich an. Sofort ließ ich locker und sah sie entschuldigend an. Gleich darauf sah ich wieder zu Damon. „Ruhig , Bieber“ lachte nun Nick. Ich beachtete nicht was er sagte und sah stattdessen weiter Damon eiskalt an. „Chill Biebs, war nurn Scherz“ verteidigte dieser sich, stand auf und kam auf uns zu. Gleich darauf ging er auf uns zu, hielt Chelsea die Hand hin und lächelte sie an. „Ich bin Damon und was ist dein Name Schönheit?“ Dieser Wichser konnte auch nichts anderes als mich immer wieder zu provozieren. „Hälst du jetzt endlich deine verfickte Fresse?“ knurrte ich und sah ihn warnend an. Doch er beachtete mich nicht. „Damon, lässt du jetzt mal den Scheiß“ zischte Stefan. Etwas zögerlich hob Chelsea ihre Hand um seine zu schütteln. „Chelsea“ sagte sie schüchtern. Aber Damon hatte was ganz anderes vor. Denn statt sie zu schütteln nahm er sie und küsste sie. Und da platzte mir der Kragen. Brüllend stürzte ich mich auf ihn.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
„Ich bin Damon und was ist dein Name Schönheit?“ stellte er sich mir vor und hielt mir seine Hand hin. Damon. Er war also dieser Junge von dem sie vor ein paar Tagen geredet haben. Obwohl Junge konnte man nun nicht mehr sagen. Er sah schon aus wie 20 oder vielleicht ein wenig älter. „Hälst du jetzt endlich deine verfickte Fresse?“ knurrte Justin neben mir. Aber Damon beachtete ihn nicht. „Damon, lässt du jetzt mal den Scheiß?“ zischte dann ein anderer mir unbekannter Junge, welcher eigentlich auch schon eher aussah als wäre er 20. Damon machte sich aber auch aus ihm nicht viel. Und da ich nicht unhöflich sein wollte hielt ich ihn einfach meine Hand hin und antwortete knapp: „Chelsea“. Als er aber statt meine Hand zu schütteln sie küsste sah ich ihn entgeistert an. Jedoch schaffte ich es nicht mal, sie ihm zu entziehen, da Justin sich gleich darauf brüllend auf ihn gestürzt hatte. Schockiert hielt ich mir die Hand vor den Mund. „Oh wirklich? Fängt das jetzt wieder so an wie damals“ seufzte der andere etwas Ältere und verdrehte die Augen. „Mach doch einer mal was!“ rief ich, doch keine regte sich. Ryan winkte mir nur ab und lief auf mich zu. „Mach dir nichts draus..das sind wir von den beiden schon gewohnt“ meinte er unbeeindruckt und sah sie nicht einmal mehr an, bevor er dann mich in eine freundschaftliche Umarmung zog. Etwas überrumpelt erwiderte ich die Umarmung. „Du willst mir sagen, das gehört zu deren Alltag?“ fragte ich mit hochgezogener Braue und zeigte mit dem Zeigefinger auf die beiden sich noch immer prügelenden Jungs. Lachend nickte Ryan. Plötzlich meldete sich ein anderer Junge. Welcher auch wirklich nicht von schlechten Eltern war. „Ich hab mich schon gefragt, wie sie es zwei Tage lang geschafft haben sich nicht fast umzubringen“ lachte dieser kam dann auf mich zu und lächelte mich nett an. Auch er hielt mir die Hand an. „Ich bin Austin“ stellte er sich vor. Ich schüttelte ihm die Hand. „Naja, meinen Namen kennst du ja jetzt schon“ lächelte ich zurück. Grinsend nickte er. „Naja, vielleicht sollten wir die beiden, doch noch irgendwann voneinander trennen“ seufzte Austin und winkte Chris zu sich. Während die beiden sich damit beschäftigten Justin und Damon auseinander zu kriegen, kamen die zwei übrig gebliebenen mir unbekannten Personen auf mich zu und stellten sich mir vor. Der Ältere stellte sich als Damons jüngeren Bruder Stefan raus. Und der andere hieß Nick. Insgesamt schienen sie alle recht nett, jedoch wusste ich trotzdem weiterhin nicht, was genau sie mit den anderen Jungs zu tun hatten und warum Justin sich schon damals immer mit Damon geprügelt hat. Nachdem Chris und Austin die beiden endlich auseinander bekommen hatten, saßen wir mitten in dieser recht gemütlich eingerichteten Lagerhalle auf einem Sofa. Ich saß direkt neben Justin. Damon saß gegenüber von mir und Ryan rechts neben mir. Die anderen irgendwo drum herum. „Ehm also..“ fing ich dann leise an und wurde gleich darauf von allen fragend angesehen, „ ich also..ich wüsste schon gerne, warum genau ich euch nicht kenne und ihr plötzlich da seid“. Damon grinste mich breit an und machte sich wohl schon gefasst darauf einen Spruch zu reisen. Er schien der sarkastische und provokative Typ zu sein, was versprach, dass es lustig mit ihm werden würde. Je nachdem wie man es nahm. Aber noch bevor Damon was sagen konnte schlug Stefan ihm leicht gegen den Kopf und sah ihn warnend an. Gespielt beleidigt verkreuzte er die Arme vor der Brust und schmollte. Ich kicherte leise und sah dann Justin an. Ich wartete schließlich immer noch auf eine Antwort. „Damon, Stefan, Austin und Nick, waren vor ein paar Jahren mal mit uns in einer Gang, dann haben wir uns getrennt und naja, jetzt eben wieder zusammen gefunden“ erklärte Chaz knapp, als Justin nichts sagte. Ich nickte, hatte aber dennoch ein paar offene Fragen. „Ehm und wieso so plötzlich wieder?“ fragte ich interessiert. Justin schenkte mir gleich einen merkwürdigen Blick, welchen ich nicht wirklich deuten konnte. „Chels, ich glaube wir sollten das Morgen klären, okay?“ sagte er, stand auf und zog mich mit sich hoch. „Wir gehen hoch und schlafen..Chelsea hatte nen langen Tag“ erklärte er und zog mich dann hinter sich her. Überrumpelt ließ ich mich hinter her ziehen und winkte den Jungs allen samt noch mal schnell zu, bevor ich von Justin die Treppen hochgeschleppt wurde. Als wir oben angekommen waren gingen wir gleich durch die erste Tür die uns in den Weg kam. Justin ließ meine Hand los und schloss die Tür hinter uns ab. „Warum hetzt du denn die ganze Zeit so?“ fragte ich leicht gereizt und ließ mich auf ein Bett mitten im Raum fallen. „Ich hab einfach keine Lust jetzt noch weiter da unten mit den Jungs zu sitzen und mit ihnen über alte Zeiten reden..denn erstens habe ich grade hauptsächlich die Probleme meines Vaters im Kopf und zweitens habe ich seit letzter Nacht kein Auge mehr zugetan und bin daher todmüde, also bitte Chels, tu mir einen Gefallen und lass uns schlafen gehen, du musst doch auch total müde sein“. Gleich nachdem er seinen Vortrag beendet hatte, lief er auf das Bett zu, zog sich dabei seine Jacke, seine Schuhe, seine Hose und sein Shirt aus und ließ sich dann nur in Boxershorts ins Bett fallen. Unrecht hatte er ja nicht, ich war wirklich müde von diesem Tag, andererseits aber interessierte es mich auch brennend was damals passiert ist, dass sie sich getrennt haben. Aber als ich Justin da so erschöpft im Bett liegen sah, wie er es kaum noch schaffte die Augen offen zu halten, da konnte ich nicht anders als nach zu geben. Weshalb ich mich gleich darauf bis auf die Unterwäsche auszog und zu Justin unter die Decke schlüpfte. Gleich legte er eine Hand an meine Hüfte und zog mich ganz nah an sich ran. Mit nun geschlossenen Augen lächelte er leicht und murmelte ein müdes „Danke“. Grinsend sah ich ihn an, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, welchen er komischerweise trotz seiner Ermüdung erwidern konnte, und schloss dann selbst die Augen. Am nächsten Morgen wurde ich durch kitzelnde Berührungen an meinem Bauch geweckt. Mürrisch und müde seufzte ich und kratzte die kitzelnde Stelle und bemerkte dann, dass es Justins Finger waren die mich kitzelten. Ein leises Kichern verließ seine Lippen. Als ich die Augen öffnete sah ich direkt in sein grinsendes Gesicht. Seine Finger umkreisten meinen Bauchnabel, während die Finger seiner anderen Hand meinen Oberschenkel streichelten. „Morgen“ flüsterte er und drückte mir gleich einen hauchzarten Kuss auf die Lippen. Ich erwiderte und genoss seine Berührungen die er währenddessen weiter fortführte. „Morgen“ murmelte ich zurück und lächelte ihn müde an. Als seine Hand an meinem Bauch ein wenig tiefer rutschte wurde ich jedoch gleich hellwach und sah Justin intensiv an. „Justin! Hör auf damit“ zischte ich. Er biss sich grinsend auf die Unterlippe und rutschte mit seiner Hand noch ein wenig tiefer. „Justin“ fauchte ich und er kicherte nur,„Hör jetzt auf damit!“. „Na schön“ gab er sich geschlagen, nahm seine beiden Hände von mir weg und sprang aus dem Bett. Überrascht sah ich ihn an. „Du solltest nicht ganz aufhören!“ sagte ich empört und sah ihn auch genauso an. „Tja, Pech gehabt“ antwortete er und grinste verschmitzt. Frustriert stöhnte ich und sah ihn bettelnd an. „Komm zurück ins Bett“ jammerte ich. Justin aber schüttelte nur grinsend den Kopf und lief auf einen Schrank zu, aus dem er gleich ein paar Klamotten holte und sie anzog. Er zog eine normale blaue Jeans und ein Holzfäller Hemd an, welches an den Ärmeln hochgekrempelt war. „Bitte“ flehte ich und schob die Unterlippe vor. Lachend schüttelte er den Kopf, knöpfte sich den letzten Knopf seines Hemdes zu und beugte sich dann über das Bett um mir einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben. „Ich muss jetzt mit den Jungs los, wir müssen ein paar Erledigungen machen und dann muss alles wegen meinem Dad geklärt werden, danach bin ich gleich wieder da“ erklärte er und zog sich noch schnell ein paar schwarze Sneakers an. Ich runzelte die Stirn. „Was für Erledigungen?“ fragte ich. Vielsagend sah er mich mit einer in die Höhe gezogenen Augenbraue an. „Geschäftliches Chels, weißt du, mein Leben besteht nicht nur daraus meinen Vater zu finden..unter anderem muss ich auch noch irgendwie mein Geld verdienen..“ Irritiert musterte ich ihn und setzte mich im Bett auf. „Geschäftliches? Wie verdienst du denn dein Geld?“ fragte ich ihn weiter aus. Er zog sich noch seine Lederjacke über, schnappte sich seine Autoschlüssel und sagte dann kurz: „Ich erkläre dir alles was du wissen willst, sobald ich zurück bin!“ versprach er und lief schon auf die Tür zu. „Na schön“ gab ich nach und ließ mich zurück in die Kissen fallen. Da fiel mir plötzlich etwas ein. Grade noch bevor er aus der Tür ging hielt ich ihn auf. „Warte..dann bin ich hier ganz alleine oder was?“ fragte ich unsicher und leckte mir über die Unterlippe. Verärgert verzog er das Gesicht. „Nein, bist du nicht..Damon bleibt leider hier bei dir“ knurrte er sichtlich genervt von der Tatsachte, dass Damon und ich wohl für ein paar Stunden alleine sein würden. Ich nickte. „Okay..aber Justin? Bitte bau keinen zu großen Scheiß“ sagte ich ernst und sah ihn bittend an. Darauf gab er mir keine Antwort und verschwand dann einfach aus der Zimmertür.
Eine halbe Stunde nachdem Justin und die anderen Jungs weg waren, stand auch ich aus dem Bett auf. Seufzend sammelte ich meine Sachen vom Boden auf und lief dann in dann in das zum Glück direkt an sein Zimmer anschließende Bad. Dort sah ich mich nach einem Wäschekorb um, in den ich dann gleich meine getragenen Sachen schmiss. Als ich wieder ins Zimmer ging, wollte ich mir bereits neue Sachen anziehen. Doch mein Koffer war noch bei Justin im Auto und mit dem Auto war er ja jetzt weg. Genervt stöhnte ich und lief dann zu Justins Schrank. Ich öffnete ihn und bekam gleich mächtig viel Kleidung zu sehen. Mehr als ich in meinem eigenen Schrank hatte. Seufzend wühlte ich mich hindurch und zog letztlich ein weißes T-Shirt und eine Sporthose von ihm an. Damit verließ ich dann das Zimmer. Ich lief leise die Treppen runter und versuchte möglichst nicht Damons Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, während er auf dem Sofa saß und Fernseh guckte. Als mein Magen dann aber vor lauter Hunger laut grummelte sah Damon zu mir. Als er meine Kleidung bemerkte sah er mich amüsiert an. „Hast du deine Klamotten vergessen oder was?“ lachte er und stand vom Sofa auf. „Eh nein, eigentlich sind sie im Koffer und der ist in Justins Auto“ sagte ich. Damon schmunzelte. „Naja, du siehst ja eigentlich ganz sexy darin aus.“ Sagte er augenbraunwackelnd. Wenig begeistert sah ich ihn an und verdrehte die Augen. „Ich denke nicht, dass es Justin gefällt, wenn du so mit mir redest“ sagte ich und lief dann an ihm vorbei. Er lachte. „Ach, mach dir keine Sorgen..ich mach nur Spaß“ lachte er, „ich provoziere Justin eben ganz gern“. „Hab ich auch schon gemerkt“ murmelte ich. „Was?“ fragte Damon nach und legte sich eine Hand ans Ohr. „Ich sagte, habe ich auch schon gemerkt“ antwortete ich selbstbewusst. Damon lachte, antwortete aber nicht darauf. „Kannst du mir vielleicht sagen, wo hier eure Küche oder ähnliches ist? Ich hab wirklich Hunger!“ „Natürlich“ grinste er, „folge mir“. Augenverdrehend folgte ich ihm. Dieser Typ hatte einen Charakter mit dem man lernen musste umzugehen. Gut das ich sowas von meiner Familie schon gewohnt war. Am Besten einfach nicht, auf die Sprüche und den Sarkasmus eingehen. „Soll ich dir vielleicht was kochen?“ fragte er als wir in der Küche ankamen. Mit hochgezogener Augenbraun sah ich ihn an. „Du kannst kochen?“ fragte ich unglaubwürdig. „Sicher!“ Ich schmunzelte. „Na dann koch mir..“ ich überlegte, „mach mir Pancakes“ sagte ich grinsend. „Kein Problem“ antwortete er sicher. Sofort öffnete er ein paar Schränke als auch den Kühlschrank und holte ein paar Sachen raus. Während er mein Frühstück zubereitete, setzte ich mich an den Küchentisch und sah ihm dabei zu. „Erzähl doch mal was von dir“ sagte er und rührte dabei den Teig. Überlegend sah ich auf den Tisch. „Ich weiß nicht was du hören willst..ich meine du kennst meinen Namen sowieso schon und naja, ich bin 18 Jahre alt, komme eigentlich aus Sudburry und bin Justins Freundin.“ Erzählte ich schulterzuckend. Lachend nickte er. „Sehr interessant“ sagte er und es trifte dabei Sarkasmus von jeder Silbe. Ich ging nicht darauf ein. Stattdessen fragte ich ihn etwas. „Nun, dann erzähl du mir doch was von dir“ Er überlegte nicht lange und sprach gleich los. „Ich bin Damon Mitchell, hab einen Bruder namens Stefan, den du ja gestern auch schon kennengelernt hast“ fing er an, „eine Spaßbremse ist er übrigens“ fügte er zwinkernd hinzu. Ich kicherte und wartete darauf, dass er weiter redete. „Naja, ich bin 21 Jahre alt und bin seit ich 14 Jahre alt bin im selben Business wie dein Freund.“ Nun wurde es interessant. Vielleicht musste mir Justin ja nachher gar nicht mehr so viel erzählen, Damon wusste sicher auch einiges. „Business? Welches Business genau?“ Ich stützte mit der rechten Hand mein Gesicht auf dem Tisch ab und sah Damon interessiert an. Überrascht grinste er mich an. „Justin hat dir noch nicht gesagt was er tut?“ Ich zuckte die Schultern. „Naja, ich weiß, dass er eine Gang hat zu der ihr ja scheinbar auch gehört und halt, dass er seit einigen Jahren seinen Vater sucht um sich zu rächen“ Damon nickte. „Dann weißt du zumindest schon mal wieso er das alles tut“ sagte Damon und klatschte kurz darauf die Pancakes in die Pfanne, „mich wundert es nur, dass du damit so locker umgehst, hast du denn kein Problem damit?“ Er sah mich interessiert an. Ich leckte mir über die Lippen. „Naja..ich habe eigentlich schon ein Problem damit, denn welches Mädchen wünscht sich schon einen Jungen, der Menschen tötet“ erklärte und wurde bei meinen letzten Worten immer leiser, „aber, ich habe Justin damals so kennengelernt..ich wusste was er tut, als ich mit ihm zusammen gekommen bin..zwar ist es nicht das einfachste der Welt damit umzugehen, aber ich kriege es hin..und ich habe ihm versprochen, dass ich ihn bei seinem Vater unterstützen werde“. Er sah mich anerkennend an. Der Duft von Pancakes stieg mir in die Nase und brachte mich aufgrund meines Hungers fast um den Verstand. „Wow, Bieber kann sich glücklich schätzen so ein Mädchen wie dich zu haben“. Augenblicklich spürte ich die Hitze an meinen Wangen und verbarg hinter meinen Haaren mein Gesicht. Er setzte sich plötzlich gegenüber von mir und legte mir einen Teller mit einem Berg von Pancakes unter die Nase. Sekunden lang bestarrte ich es wie ein kleines Kind den Weihnachtsbaum und fing dann an zu essen. Damon lachte und schüttelte den Kopf. Peinlich berührt hielt ich mich wieder etwas zurück und geierte nicht so über das Essen her. „Und wie war das jetzt noch mal mit dem Business?“ hackte ich nach und biss wieder in einen Pancake. „Naja unser Job halt..“ meinte Damon und zuckte die Schultern. Ich verdrehte die Augen. „Ja soweit bin ich auch schon gekommen! Ich frage mich aber, was genau ihr tut..und wieso ihr dabei..du weißt schon..Menschen tötet“ Er lachte. „Unser Job ist es nichts anderes als Geschäfte mit anderen Leuten abzuwickeln..sie verkaufen uns was oder wir ihnen, praktisch wie Drogen dealen! Und wenn eben nicht bezahlt wird, wenn wir es von ihm verlangen machen wir kurzen Prozess..anders kommst du in diesem Geschäft nicht weiter, es ist wie in der Wildnis, fressen oder gefressen werden.“ Er erzählte es so, als wäre es ein ganz normaler Beruf. Wie ein Klempner oder sowas. „Und was genau dealt ihr?“ „Eigentlich alles…von Waffen bis hin zu Menschen“ Ich erstickte fast an meinem Pancake als er das sagte. Vollkommen entgeistert starrte ich ihn an. „Menschenhandel?!“ zischte ich schockiert als ich wieder reden konnte. „Naja, damit hab ich persönlich noch keine Erfahrung gemacht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Alles was wir mit den Jungs damals gedealt haben und was ich die letzten Jahre alleine gemacht haben waren eigentlich zum größten Teil Waffen und Ähnliches.“ Fügte er dann noch hinzu. Ich war noch immer reichlich geschockt. In meinem Kopf spielte sich die Szene ab welche ich Wochen zuvor im Wald mitbekommen habe. Dieser Typ, sein Name war mir entfallen. Er hatte einen Sack bei sich, diese ganzen Waffen waren aus ihm raus gekullert. Und dann hatte Justin ihn erschossen. Das verwirrte mich. Moment mal, wenn Justin doch sozusagen der Käufer war, wieso hat er den Jungen umgebracht, er hat doch im Endeffekt nichts Falsches gemacht. „Moment mal“ Damon sah mich fragend an. „Was ist?“ „Du sagst, man wird umgebracht, wenn man nicht bezahlt richtig?“, Damon nickte, „aber Justin, hat einmal einen Jungen getötet obwohl er nichts Falsches getan hat, wieso?“ Wissend nickte Damon. „Ach! Ich weiß was du meinst, weißt du Justins Gang oder beziehungsweise unsere Gang gehörte schon immer zu der speziellen Sorte, wir-.“ Ich unterbrach ihn. „Speziell?“ Stirnrunzelnd musterte ich ihn. Genervt schnaubte er. „Lass mich ausreden, speziell meine ich damit, dass wir einfach niemals jemandem am Leben lassen, jeder der mit uns Geschäfte macht, stirbt zum Schluss, es ist einfach zu unserer eigenen Sicherheit..in diesem Business kannst du keinem Vertrauen.“ Ich verstand zwar wie er es meinte, konnte es aber absolut nicht gut heißen. Ich nickte und aß dann das letzte Stück meines Pancakes. „Nun gut, jetzt weißt du es“ Damon klatschte in die Hände, stand auf und stellte den Teller in die Spüle. „Ich bin sicher du willst jetzt erst mal alleine sein und es verarbeiten“ sagte er zwinkernd und wollte schon wieder zum Fernseh laufen. Doch ich hielt ihn zurück. „Eigentlich, „ er blieb stehen und drehte sich wieder zu mir, „eigentlich, hab ich da noch ein paar offene Fragen“
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Ich hatte Chelsea mit einem nur sehr unguten Gefühl alleine mit Damon gelassen. Aber einer musste ja bei ihr bleiben und da er nun mal der Einzige war, der dazu bereit war, blieb er eben. Ich meine Damon, war schon seit einer ganzen Zeit wie ein Bruder für mich, aber wenn es um Frauen ging musste man bei ihm aufpassen. Seinem Scharm hatte auch Stefan schon zu verdanken, dass er einmal von seiner Freundin betrogen wurde, mit Damon. Was übrigens auch der Grund für ihre nicht so super gute Beziehung zu einander war. Nun ja, jedenfalls schaffte er es immer wieder anderen Kerlen die Weiber auszuspannen. Bei mir war das zwar noch nie der Fall, da ich noch nie eine feste Beziehung hatte, aber trotzdem hatte ich kein gutes Gefühl. Mein ganzes Vertrauen setzte ich jetzt also in Chelsea. „Justin wir du musst da einbiegen“ sagte Stefan und schlug mir gegen die Schulter als ich die Einfahrt verpasste. „Ach shit“ fluchte ich und machte eine Vollbremsung. Ich sah schnell in den Rückspiegel und wendete gleich darauf. Dann fuhr ich zurück und nahm dieses Mal die Einfahrt. Und nur weniger Meter weiter standen schon die Jungs mit ihren Wagen und warteten auf uns. Ich parkte schnell neben Austin und Nick und stieg dann aus. „Sie warten an der alten Hütte“ rief Ryan und winkte uns zu sich. Im Schnellschritt lief ich auf ihn zu. Dicht gefolgt von den anderen Jungs. Außer Chaz und Chris, sie warteten an den Autos, also Wache eben. Wir liefen eine kleine Strecke durch den Wald. „Man, macht Spaß wieder mit den alten Jungs zu arbeiten“ sagte Nick grinsend und schlug mir und Ryan in den Nacken als er von hinten kam. „Fresse Nick“ zischte Ryan und rieb sich den Nacken. Ich tat es ihm gleich. Nick hingegen lachte nur und lief einfach weiter. Nach 5 Minütigem Fußmarsch kamen wir an einer alten, morschen Hütte an. Unser Geschäftspartner wartete schon mit zwei andern Typen dort. „Warum nicht alleine gekommen, Becker?“ fragte ich amüsiert als ich die zwei Klötze neben Becker genau betrachtete. „Nun, ich sehe es als eine Art Schutz..nur um sicher zu gehen, dass ihr nicht auf blöde Gedanken kommt“ sagte er siegessicher. Ich lachte. „Dir ist aber schon klar, dass du der Jenige bist der von uns eine zweite Chance bekommen hat und nicht umgekehrt“ Er zuckte nur die Schultern. Seufzend winkte ich ab. Er würde sowieso sterben, genau wie seine beiden Handlanger. „Wie auch immer, wo ist das Geld?“ fragte Ryan und sah ihn ernst an. Becker schnippte einmal. Einer der Handlanger rührte sich und holte einen Koffer hinter seinem Rücken hervor. Mit diesem lief er auf Ryan zu. Ryan öffnete ihn und sah sich ein paar Banknoten an, dann nickte er mir zu. Grinsend nickte ich nun Becker zu. „Es ist schön, dass du unsere Warnung nun doch ernst genommen hast..“ fing ich an und sah dann wieder zu Ryan, der nun schon mit dem zurück zu unseren Wägen verschwand, „schade nur, dass dir das nichts viel bringt“ fuhr ich fort und zog noch in derselben Sekunde meine Waffe. Ich zögerte nicht und schoss Becker direkt ab. Die Handlanger rührten sich augenblicklich und zogen gleich darauf ihre Waffen, doch noch bevor einer von ihnen überhaupt auf mich zielen konnte, schossen meine Jungs sie schon ab.
CHELSEA’S POINT OF VIEW „Dann wusstet ihr also gar nicht, dass Justins Dad dasselbe tat wie ihr?“ fragte ich überrascht, nachdem Damon mir nun auch den Rest von dem erzählt hatte, was mir eigentlich Justin heute noch erzählen wollte. „Nein, wir waren super unvorbereitet..ich war erst seit einem Jahr in diesem Geschäft, mein Bruder erst seit zwei und die anderen waren noch komplette Frischlinge. Es war ein komplettes Wunder, dass nur einer in den Knast musste und wir nicht alle drauf gegangen sind“. Fassungslos schüttelte ich den Kopf. „Oh mein Gott..und Nick gab Justin die Schuld dafür?“ fragte ich wieder. „Na ja, Justin tat es selbst und Nick na ja er eben auch..aber schon nach einem Jahr im Knast, hatte er das wieder vergessen“. Ich nickte. Ich war so entsetzt und fassungslos über das was ich über Justins Dad erfuhr. Ich wusste zwar, dass er ein riesen Arschloch war und Justins Mom umgebracht hatte, aber nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass hinter seiner Trinker Fassade ein Killer steckte. Ich meine, ich kannte ihn zwar nicht, aber wer kommt schon auf die Idee, dass dieser Mann statt einfach nur ein trinkender, Frauen schlagender Arsch zu sein, ein Mann war, der das was er seiner eigenen Frau angetan hatte hauptberuflich tat. „Und jetzt wo Justins Dad wieder aufgetaucht ist, habt ihr euch wieder zusammen getan, warum?“ fragte ich verwirrt. „Naja, Justins Vater ist jetzt schon einige Jahre im Geschäft und damit auch besser als wir, deshalb würden die vier es niemals alleine hinkriegen, also sind wir eben aufgetaucht und helfen ihnen..“ Ich nickte. „Und was genau ist euer Plan?“ „Der Plan ist, ihn zu töten! Anfangs, hatten wir noch überlegt ihn zu verschonen und ihn nur etwas zu quälen, wobei Justin ihn eigentlich schon die ganze Zeit über nur tot sehen wollte, aber jetzt nachdem er diese beschissene Schießerei hier angezettelt hat, ist auch uns der Kragen geplatzt und ich bin mir sicher, die anderen Jungs haben Justin davon mittlerweile auch schon in Kenntnis gesetzt und das wird ihn sicher erfreuen“ beim letzten Satz fing er an zu grinsen. Und wenn man schon vom Teufel spricht, genau in diesem Moment öffnete sich das Tor und 3 Wagen fuhren in die Halle. Justin war der Erste, der ausstieg und sofort auf uns zu lief. Er guckte Damon eiskalt an und ich war mir sicher er war schon bereit wieder auf ihn los zu gehen. „Verdammt Damon, kannst du dich nicht einmal von den Frauen anderer Leuten fernhalten?“ spuckte Justin. Damon hob nur verteidigend die Arme und stand vom Sofa auf. Er lief zu den anderen Jungs. Ich stand ebenfalls auf und hielt Justin davor zurück Damon hinterher zulaufen. „Ganz ruhig Justin, er hat nichts versucht..wir haben nur ganz normal miteinander geredet“ Erklärte ich und legte ihm beruhigend eine Hand an die Wange. Justins Augenbraun schossen in die Höhe. „Du hast es geschafft mit Damon normal zu reden?“ fragte er und sah mich unglaubwürdig an. Ich nickte. „Und worüber genau habt ihr gesprochen?“ fragte er dann. „Er hat mir alles erzählt was ich wissen wollte“ Verwirrt musterte er mich. „Was wolltest du denn wissen?“ Ich verdrehte die Augen und seufzte. „Er hat mir erzählt, in was für einem Business ihr arbeitet und wieso ihr euch damals getrennt habt..und das alles eben sehr detailliert“. Justin sagte nichts, er schien nicht so Recht zu wissen was er davon halten sollte. Aber das war mir eigentlich egal. Denn im Endeffekt hatte Damon ihm damit die Last abgenommen mir alles zu erzählen. „In zwei Stunden Meeting wegen Jeremy“ sagte Stefan der grade von hinten kam. Justin nickte ihm zu. Dann gingen wir zusammen in sein Zimmer. „Ich weiß wirklich nicht ob ich dir glauben soll, dass Damon nicht anderes versucht oder getan hat als mit dir zu reden..“ Irritiert sah ich ihn an. „Willst du mir damit sagen, du vertraust mir nicht?“ fragte ich empört. Hastig schüttelte er den Kopf und ließ sich neben mir aufs Bett fallen. „Nein! Es ist nur, ich kenne Damon und ich weiß was er mit den Freundinnen anderer Männer macht..er hat auch geschafft Stefans Freundin zum Schweigen zu bringen.“ Ich sah ihn entgeistert an. „Heißt das etwa, dass Damon, Stefan die Freundin ausgespannt hat?“ „Ja genau das heißt es!“ Fassungslos schüttelte ich den Kopf. „Dabei kam er mir heute so nett vor“ murmelte ich und guckte nachdenklich auf den Boden. Justin nahm mein Gesicht in die Hand und sah mich eindringlich an. „Ist ja auch egal, ich bitte dich nur Baby, lass dir von ihm nichts erzählen! Er ist mein Bruder, aber bei Frauen lässt vergisst er das gerne“ Bevor ich ihm antwortete küsste ich ihn zärtlich. „Ich verspreche es dir“ murmelte ich gegen seine Lippen und wurde gleich darauf noch einmal geküsst. Justin legte seine Hände an meine Hüften und zog mich auf seinen Schoss, sodass ich nun mit gespreizten Beinen ihm gegenüber saß. Während wir uns küssten ließ er sich nach hinten auf Bett fallen und zog mich dabei mit. Als wir uns voneinander lösten sah er mir in die Augen und lächelte. „Weißt du eigentlich, dass du das erste Mädchen bist, für das ich solche Gefühle habe wie für sich?“ Ich legte den Kopf schief und grinste etwas verwirrt. Dann legte ich mich mit meinem ganzen Körper auf ihn drauf, legte mein Kinn auf meine Hände und sah ihm wieder direkt in die Augen. „Wie meinst du das?“ fragte ich. „Ich meine damit, dass du das erste Mädchen bist, das ich an mich ran lasse..du das erste Mädchen, das ich wirklich liebe“ erklärte er und brach dabei den Augenkontakt keine Sekunde ab. Ein wahres Feuerwerk ging in meinem Bauch los, als er das sagte. Ich schenkte ihm das schönste Lächeln, das ich hatte und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe dich auch“ wisperte ich gegen seine Lippen nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. Eine Weile blieb es danach still, bis Justin anfing zu reden. „Du sagtest Damon hätte die alles sehr detailliert erzählt..meinst du damit, dass er die alles erzählt hat, also wirklich alles?“ Ich überlegte kurz und nickte dann. „Ich schätze zumindest, alles was er weiß“ antwortete ich. „Erzähl mir was du jetzt Neues über mich weißt..vielleicht hat Damon ja etwas ausgelassen oder sogar etwas Falsches erzählt“ er grinste. Ich grinste ebenfalls. „Naja ich weiß jetzt, dass es du eine Art Händler bist, du kaufst oder verkaufst Dinge und wenn etwas schief läuft oder jemand nicht bezahlt, dann bringt ihr sie um..wobei Damon meinte, dass ihr wohl eine der speziellen Gangs wärt, die jeden töten, egal ob er etwas falsch gemacht hat oder nicht. Er meinte, es wäre so eine Art Absicherung?“ Justin nickte. „Es stimmt..wir lassen niemals jemanden am Leben..es ist hart aber.. es ist eben das Buis-.“ „Das Business, jaja ich weiß schon!“ unterbrach ich ihn augenverdrehend. Grinsend runzelte er die Stirn. „Mhh, was hat er dir noch gesagt?“ „Er hat mir noch erzählt wieso ihr euch getrennt habt, wie das mit deinem Vater abgelaufen ist und naja, dass ihr jetzt eben vor habt ihn ein für alle Mal umzubringen..Damon war ganz überrascht, als ich lockerer als er erwartet hatte damit umging was er mir sagte..er sagte es gäbe nicht viele Mädchen oder eigentlich keins, dass so einfach damit umging und dass du wohl richtig Glück mit mir hättest.“ Ich lächelte stolz. Justins Hand streichelte meine Wange. „Ja das habe ich“ murmelte er und küsste mich gleich darauf kurz. Ich erwiderte. Als wir uns wieder trennten sah er mich an und sagte: „Ich frage mich jeden Tag, wieso du nicht schon längst vor mir weggerannt bist, wieso du dich nicht so verhältst die Kate und dich einfach von mir fern hältst..wie schaffst du es mich nicht zu verurteilen..wie schaffst du es mich zu küssen und sogar mit mir zu schlafen ohne daran zu denken, dass ich ein Mörder bin?“ Auf diese Fragen konnte ich nicht antworten. So blöd es auch klang, ich wusste selbst nicht wieso ich so war und wieso ich eben tat was ich tat. Ich wusste nur, dass ich es tat und es sich nicht falsch anfühlte. „Ich weiß nicht..es ist einfach so“ sagte ich und zuckte die Schulter. Wieder wurde es still zwischen uns beiden. Bis wieder Justin die Stille brach. „Habe ich dir schon mal gesagt wie wundervoll du bist?“ wisperte er und streichelte meine Wange. Langsam schüttelte ich den Kopf und lächelte ihn an. „Nun, dann tu ich es jetzt, du bist das wundervollste und schönste auf der ganzen Welt!“ Die Röte stieg mir ins Gesicht und alles womit ich antworten konnte, war ein langer und emotionaler Kuss, welchen Justin ohne zu zögern erwiderte und noch vertiefte indem er mit einem leichten Biss in meine Unterlippe um Einlass bat. Diesen gewehrte ich ihm sofort. Unsere Zungen spielten miteinander und seine Hände krochen unter meinem T-Shirt den Rücken hinauf. Atemlos lösten wir uns Minuten später und lächelten uns gegenseitig an. Plötzlich drehte Justin uns mit einem Ruck um, sodass nun er über mir lag. Seine Hände waren neben meinem Kopf positioniert. Mit ihnen stützte er sich ab um nicht mit dem ganzen Gewicht auf mir zu liegen. Er lächelte mich an. In seinen Augen sah ich deutlich wie glücklich er in diesem Moment war. Seine komplette Körpersprache zeigte mir, dass er gerne mit mir hier lag. Ich lächelte ihn ebenfalls an. Dann verschränkte ich meine Hände hinter seinem Nacken, zog ich sanft zu mir runter um ihn gleich darauf wieder zu küssen. Er erwiderte und seufzte zufrieden. Nach dem wir uns Minuten später wieder gelöst hatten, legte sich Justin neben mich. Seinen rechten Arm legte er um mich und zog mich noch enger an sich ran. Mit seiner Hand an meiner Schulter, malte er kleine Kreise darauf. Mein Kopf war auf seiner Brust gebettet. So lagen wir einige Minuten nichts sagend da. Demnach war es sehr still. Auch von unten hörte man nichts. Es war wirklich angenehm stehen. Ich hatte nicht wirklich das Bedürfnis jetzt zu sprechen. Und Justin wohl auch nicht. So vergingen also weitere Minuten in denen wir nichts sagten und einfach nur die Nähe des anderen genossen. Erst als es noch etwas später klopfte wurde die Stille gebrochen. Knurrend erhob sich Justin aus dem Bett und ließ mich dort zurück. Er marschierte zu dir und schloss diese dann auf. Vor der Tür stand Ryan, er sagte etwas zu Justin, das ich nicht verstand. Justin nickte ihm zu, kurz darauf verschwand Ryan wieder. „Was wollte er?“ fragte ich als Justin sich wieder zu mir umdrehte. „Die zwei Stunden sind voll schon vorbei“ meinte er und kratzte sich am Hinterkopf. Verstehend nickte ich. Wie schnell doch immer die Zeit verging, wenn man Spaß hatte. „Also ich bin dann unten bei den Jungs“ kündigte er an und öffnete die Tür. Schnell sprang ich vom Bett und hielt ihn auf. „Warte, ich will dabei sein!“ Justin musterte mich unsicher. „Komm schon, ich will einfach wissen was ihr für einen Plan habt“ flehte ich und nahm seine Hand. Justin dachte einige Sekunden nach, bevor er ergeben nickte.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Wir saßen unten auf dem Sofa. Chelsea saß direkt neben mir. Meine Hand lag auf ihrem Oberschenkel. Ihre lag darauf. Gespannt verfolgte sie die gesamte Besprechung. Und blieb dabei so still wie noch nie. Wobei ich jedoch ganz genau ihre Anspannung spürte und wusste, dass sie gerne was zum Gespräch beitragen wollte. Doch sie hielt sich zurück. Wahrscheinlich um mich nicht zu verärgern oder gar uns zu stören oder sonst was. Und ich war ihr mehr als dankbar dafür, dass sie nichts sagte denn, erstens wollte ich eigentlich gar nicht, dass sie irgendwas mit der Sache zu tun hatte und außerdem konnte ich mir beim besten Willen sowieso nicht vor stellen, dass das was sie sagte uns irgendwie weiter helfen könnte. Damon der sich grade ein Bier aus der Küche geholt hatte, ließ sich wieder neben Chelsea auf das Sofa fallen und schnaubte genervt. „Meine Fresse, wir sitzen jetzt knapp ne Stunde hier und sind zu nichts gekommen“ nörgelte er und verdrehte die Augen als sein Bruder ihn zornig ansah. Ein Seufzen ging durch die ganze Runde. „Ich weiß auch echt nicht weiter..mein ist seit Jahren dabei, er kennt die Tricks und was wie man sich versteckt, so ungern ich es auch zugebe, er ist einfach besser als wir“ knurrte ich und ballte die Hände zu Fäusten. „Da magst du vielleicht Recht haben…trotzdem haben wir einen Vorteil“ bemerkte Damon und wackelte mit den Augenbraun. Irritiert starrte ich ihn an. „Haben wir das?“ fragte Stefan skeptisch und sah seinen Bruder auch ganz genau so an. Ein dreckiges Grinsen breitete sich auf Damons Gesicht aus. Sein Blick wanderte zu Chelsea und blieb bei ihr hängen. „Wir haben etwas, was er will“ sagte er und grinste Chelsea vielsagend an. Chelseas als auch meine Augenbraun schossen in die Höhe. „Mich!?“ kam es entsetzt von Chelsea. Schlagartig stand ich auf und schüttelte den Kopf. „Oh nein!“ knurrte ich, „da liefere ich mich meinem Vater lieber selber aus!“ Damon zuckte die Schulter. „Du weißt, es ist der einzige Weg“ trällerte er überzeugt und zuckte die Schultern. „Du hast ja wohl nicht mehr alle Latten am Zaun“ spottete Stefan Kopfschüttelnd und sah Damon entgeistert an. „Ich komm nicht mit“ seufzte Nick und sah uns hilflos an. Normalerweiser hätte ich ihn wegen seiner Dummheit ausgelacht und ihm irgendeinen Spruch an den Kopf geworfen, aber dazu war ich grade wirklich nicht in Stimmung. „Chelsea wird nicht unseren verfluchten Lockvogel spielen!“ spuckte ich und sah Damon eiskalt an. Chelsea keuchte. Als ob sich ihr Verdacht grade erst bestätigt hätte. Doch sie wagte sich nicht irgendwas zu sagen. „Meine Fresse, stell dich nicht so an, Bieber! Wir werden einfach die ganze Zeit in ihrer Nähe sein!“ erklärte Damon augenverdrehend. „NEIN!“ brüllte ich und sah ihn warnend an, „ich habe sie nicht zwei Mal gerettet um sie beim dritten Mal einfach auszuliefern!“ Ich sah alle der Reihe nach ernst an. „Mein Dad hat nämlich ganz bestimmt nicht vor sie am Leben zu lassen! Und ich werde nicht riskieren, dass ihr irgendwas passiert! Es gibt sicher noch einen anderen Weg!“ schreiend und mit hochrotem Kopf beendete ich meinen Satz. Dann schnappte ich mir Chelseas Hand, zog sie von Sofa hoch und lief mit ihr grade Wegs ins Zimmer. „Du weißt es ist der beste Weg“ rief mir Damon hinter her. Ein Knurren verließ meine Kehle und ich versuchte krampfhaft nicht auf ihn loszugehen. „Halt die Fresse, Damon!“ hörte ich Chaz zischen, bevor wir in meinem Zimmer verschwanden. Chelsea ließ sich gleich aufs Bett fallen und sah stur gegen die Wand. „Lockvogel“ murmelte sie und lachte sarkastisch, „ich glaubs nich!“ fügte sie noch hinzu und schüttelte den Kopf. Ich setzte mich neben sie und legte ihr behutsam eine Hand auf den Oberschenkel. „Keine Sorge, Babe! Ich lass das bestimmt nicht zu“ versicherte ich ihr mit weicher Stimme und sah sie an. Chelsea antwortete darauf nichts, sondern drehte nur ihren Kopf zu mir und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Aber..“ fing sie an und schloss gleich wieder den Mund, als traute sie sich nicht weiter zu sprechen. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch. „Aber?“ widerholte ich sie. Sie seufzte. „Vielleicht ist das ja gar keine so schlechte Idee“ sagte sie leise und traute sich nicht mich anzusehen. Sie sah auf ihre Beine und fummelte mit ihren Fingern am Saum ihres Tops rum. Meine Brauen schossen in die Höhe. Ein amüsiertes Lachen ging mir über die Lippen. Ich konnte kaum Glauben was ich da hörte. „Das ist jetzt ein Scherz!“ zischte ich und hoffte inständig, dass sie mich gleich angrinsen würde und damit bestätigen würde, dass es tatsächlich ein Scherz war. Aber stattdessen sah sie weiter auf ihre Beine und kaute sich auf der Unterlippe rum. Fassungslos starrte ich sie an. War sie wirklich so naiv?!
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Ich getraute mich nicht Justin noch zu antworten. Er schien sowieso schon damit zu kämpfen nicht Damon eine zu verpassen und jetzt sagte ich ihm auch noch, dass ich Damons Idee für gar nicht so schlecht hielt. „Du kannst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du dazu bereit wärst dich als Lockvogel dort hinzu stellen und dich von ihm einfangen lässt oder was auch immer er mit dir vor hat!“ schrie er entgeistert und raufte sich zum gefühlt 50. Mal die Haare. „Ich sag ja nicht, dass es besonders Klug von mir wäre, Damons Idee nachzugehen.. aber im Endeffekt ist es eigentlich echt keine schlechte Idee..ich meine überleg mal, ich tu so als wäre ich grade alleine in der Stadt einkaufen oder sowas, und dein Dad lässt mich mit Sicherheit bespitzeln, und naja..dann bin ich praktisch gefundenes Fressen für ihn und-.“ Schnaubend raufte er sich zum 51. Mal die Haare und unterbrach. „Genau das ist doch der Punkt!“ schrie er, „dieser Mann ist unberechenbar! Er hat verdammt nochmal meine Mutter umgebracht! Er würde ohne mit der Wimper zu zucken auch deines beenden!“ schrie er weiter. Er spannte seinen Kiefer an, welcher unter dem enormen Druck knackte, was ich normalerweise höchst erregend und anziehend fand, doch in diesem Moment verängstige es mich eher. Seufzend stand ich vom Bett auf und lief auf Justin zu. Er raufte sich zum 52. Mal durch seine schon längst zerzausten Haare und sah mich ausdruckslos an als ich vor ihm zum Stehen kam. Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Brust und sah ihn ernst an. „Wenn du es nicht willst, werde ich es auch nicht tun!“ versicherte ich ihm und sah ihm direkt in die Augen, um sicher zu gehen, dass er mir glaubte. Das Feuer, welches die vor Wut die ganze Zeit in seinen Augen loderte, erlosch und stattdessen stand ihm nun pure Dankbarkeit darin geschrieben. Erleichtert seufzte er und zog mich gleich darauf in eine enge Umarmung. Leicht überrumpelt erwiderte ich diese. Meine Wange war an seine Brust geschmiegt, während sein Kinn auf meinem Kopf platziert war. Ein ungutes Gefühl überkam mich. Ich fühlte mich schlecht. Denn was ich Justin eben gesagt hatte, war nicht die ganze Wahrheit. Denn eigentlich wollte ich es trotzdem tun. Irgendwas in mir sagte, dass ich es Justin schuldig war. Weshalb ich auch stark mit mir selbst rankte. Mein Herz befahl mir es mein Versprechen zu halten, mein Kopf sprach andere Worte. Nach einer ganzen Weile des Nichts sagen, lag ich alleine im Bett während Justin duschte. Innerlich führte ich immer noch einen Streit mit mir selbst. Mein Kopf plante eine Intrige gegen Justin, oder besser einen Plan, welcher nur mich und Damon mit einbeschloss und sonst niemanden. Was hieß ich würde Justin belügen. Und das wiederrum bereitete ein ungutes Gefühl in meiner Magengrube als auch in meiner Brust. Mein Herz und mein Gehirn sprachen zwei vollkommen verschiedene Sprachen. Mein Herz war überzeugt davon, dass es das einzig richtige war, mein Versprechen zu halten während mein Gehirn wie der kleine Teufel auf der rechten Schulter mir sagte, dass ich es Justin schuldig war, dass ich gut machen müsste, was er für mich getan hatte. Dass es das einzig Richtige war mit Damon diesen Plan durchzuführen. Ich sah immer wieder von links nach rechts. Einmal zum Engelchen auf meiner linken Schulter und dann wieder zum Teufel auf der rechten Seite. Ein tiefes Seufzen kam über meine Lippen als ich am Verzweifeln war und die beiden imaginären Gestalten auf meinen Schultern anfingen an meinen Nerven zu nagen. Fest schloss ich meine Augen und versuchte alles für den restlichen Tag aus meinen Gedanken zu löschen. Spät abends, gegen 23 Uhr lagen Justin und ich im Bett. Seine rechte Hand verweilte an meiner Hüfte und hielt mich eng an ihn ran gedrückt. Die andere war an meine Wange geschmiegt. Unsere Nasenspitzen berührten sich leicht und unser gleichmäßiger Atem kollidierte miteinander. Mit seinem Daumen strich er die Konturen meiner Lippen nach. Meine Augen fuhren sein Gesicht ab und rutschten dann weiter runter zu seinem entblößten Oberkörper. Ich musterte seine Tattos an Brust, Becken und Armgelenk als auch seinem Oberarm. Doch besonders starrte ich die römischen Zahlen oberhalb seiner rechten Brust an. Mit den Fingern zeichnete ich sie nach. „Was bedeuten diese Zahlen?“ murmelte ich und wendete dabei meinen Blick von seiner Tätowierung nicht ab. „Das ist das Geburtstagsdatum meiner Mum“ erklärte und nahm meine Hand von seiner Brust. Er verflocht unsere Finger miteinander und küsste meinen Handrücken. Ich seufzte. Er konnte so liebevoll sein. Eine Seite von ihm, die wohl kaum jemand kannte. „Was ist, Babe?“ frage Justin und sah mich besorgt an. Ich leckte mir über die Lippen. „Es ist nichts, nur du bist so liebevoll..“ fing ich an. Justin kicherte. „Ist das was Schlechtes?“ fragte er und grinste mich schief an. Ich schmunzelte. „Nein kein bisschen!“ antwortete ich, woraufhin er nur noch mehr grinste, „nur frage ich mich wieso ein so liebevoller und unglaublich toller Mensch wie du so etwas Schreckliches durch machen musste“. Augenblicklich spürte ich wie sein Körper sich verkrampfte. Sein Gesicht wirkte plötzlich ausdruckslos. Er löste seine Hand aus meiner. „Ich bin kein toller Mensch“ murmelte er monoton. Hastig schüttelte ich den Kopf und öffnete den Mund bereit etwas zu sagen, doch er ließ mich nicht dazu kommen. „Ich bin alles andere als toll und das habe ich verdammt noch mal diesem Mann zu verdanken der mir meine Mutter genommen hat!“ Seine Augen verdunkelten sich und seine Muskeln spannten sich an. Sein Kiefer ebenfalls. Sanft strich ich mit meiner Hand darüber. Unter meinen Berührungen entspannte er sich gleich wieder ein wenig. „Und glaub mir eins, dafür, dass er mein Leben so von Grund auf verkorkst hat, werde ich ihn leiden lassen! Neben dem Geburtsdatum meiner Mutter wird sein Todestag stehen.“ sagte er und sah mich dabei tot ernst an, wobei ich stark hoffte und auch glaubte, dass das mit dem Todestag seines Vaters nur metaphorisch gemeint war. Trotzdem jagten mir seine Worte einen Schauer über den Rücken. Ich mochte diese Seite an ihm nicht. Ich mochte es nicht wie er nach Rache geiferte. Doch ich wollte ihn auch nicht davon abbringen. Oder besser konnte ich es gar nicht. Langsam sah ich wie seine Wut sich in Trauer umwandelte und ein Schleier aus Trauer seine Augen umhüllte. Es tat mir weh ihn so zu sehen. Ich mochte es nicht, ich hasste es. Und dann PLOP, in genau diesem Moment tauchte der Teufel auf meiner rechten Schulter wieder auf und wisperte mir ins Ohr, was ich zu tun hatte.
Müde rappelte ich mich morgens im Bett auf. Justin lag nicht mehr neben mir. Alles was von ihm übrig blieb, war sein Geruch in den Lacken und ein kleiner weiser Zettel auf dem Nachttisch. Bin arbeiten, Babe..ich liebe dich Stand darauf in einer wackligen Druckschrift. Seufzend ließ ich den Zettel zurück auf den Nachttisch sinken und rappelte mich nun gänzlich aus dem Bett auf. Grade Wegs steuerte ich auf das Bad zu, in welchem ich mich aus meiner Kleidung schälte und mich dann duschte. Nachdem duschen lief ich in meinen eigenen Klamotten runter. Schon beim Treppen runter steigen konnte ich Damon sehen welcher mich angrinste. „Wieder Pancakes oder lieber ein Omlet?“ fragte er grinsend und sprang vom Sofa auf. Ich winkte ab und lief grade Wegs in die Küche. Damon trat Sekunden später auch durch die Tür. „Eigentlich, hab ich gar keinen Hunger“ sagte ich. Damon nickte. „Aber ich würde gerne mit dir über etwas sprechen“ fügte ich ernst hinzu und sah ihn ebenso ernst an. Interessiert sah er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Er setzte sich an den Küchentisch und sah mich nun erwartungsvoll an. Ich ahmte ihn nach, indem ich mich ebenfalls an den Tisch setzte. „Also es ist so“ fing ich an und fühlte mich augenblicklich wieder schlecht, „Ich habe über deine Idee von gestern nachgedacht“. Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. „Hast du das?“ fragte er amüsiert und grinste zufrieden. Ich nickte. „[]Du[/b] oder ihr?“ fragte er dann wieder. Ich blinzelte und biss mir auf die Lippe. „Ich“ antwortete ich knapp. Er nickte kurz und forderte mich dann mit seinen Blicken auf, weiterzusprechen. Was ich auch gleich tat. „Jedenfalls..“ fing ich wieder an und war mir plötzlich gar nicht mehr so sicher ob ich das wirklich tun sollte. „Ja?“ hakte er nach. Ich atmete tief Luft ein und stieß sie dann schnell wieder aus. „Ich will seine Idee durchsetzten..aber ohne, dass es irgendjemand mitbekommt“ sprudelte es aus mir heraus. Mit gerunzelter Stirn musterte er mich. „Du willst deinen Freund hinter gehen?“ fragte er amüsiert. „Ich will ihm helfen!“ zischte ich. Damon schmunzelte. „Und wie genau stellst du dir das vor?“ Ich zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht, wie dachtest du denn deinen Plan in die Tat um zusetzten?“ Ein schmutziges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
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Der Tag verlief wie jeder andere. Wir wickelten unsere Geschäfte ab, holten unsere Ware oder unser Geld und vernichteten dann alle Beweise. Auf der Heimfahrt saß ich dieses Mal alleine im Wagen. Somit war es also auch ziemlich still. Nach ca. 20 Minuten kam ich wieder an der Lagerhalle an. Dicht gefolgt von den anderen Jungs. Es war halb vier Uhr am Mittag. Mein Magen, gab Laute von sich die deutlich daraufhin wiesen, dass ich hunger hatte. Nachdem mein Wagen zum Stillstand kam, zog ich den Schlüssel aus dem Zündloch und stieg aus. Hinter mir schloss ich die Tür per Knopfdruck. Mein Blick fiel gleich auf Damon der gelangweilt auf seinem Handy rum tippte. Chelsea war nirgends in seiner Nähe zu sehen. Was ich um ehrlich zu sein gar nicht mal so schlecht fand. Ein überwältigender Duft stieg mir plötzlich in die Nase und brachte meine Beine dazu wie von selbst in die Küche zu laufen, wo ich mein Mädchen vorfand, das am Herd stand und irgendwas kochte. Leise schlich ich mich von hinten an und legte ihr die Hände von hinten auf den Bauch. „Mhhhmm“ raunte ich ihr leise ins Ohr und kaute dann leicht an ihrem Ohrläppchen rum. Chelsea zuckte leicht zusammen. „Mein Gott erschreck mich doch nicht so!“ zischte sie, kicherte jedoch gleich wieder als ich mir nichts daraus machte und stattdessen leicht in ihren Nacken biss. „Iiiih“ drang es plötzlich vom anderen Ende der Küche an mein Ohr. Sofort drückte Chelsea mich von ihr weg und widmete sich wieder dem Herd. Augen verdrehend drehte ich mich zu Nick um der mich angewidert anstarrte. „Setzt euer Sexgeflüster bitte oben in deinem Zimmer fort“. „Fresse Nick“ lachte ich und schlug ihm gegen die Schulter.
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Gleich als Justin sich an mich schmiegte fühlte ich mich direkt schlecht. Ich fühlte mich so, als würde ich etwas Furchtbares tun und ihn betrügen oder Ähnliches. Ich fühlte mich absolut elendig. Doch ich versuchte stark mir das nicht anmerken zu lassen. Also kochte ich gleich nachdem ich Justin von mir geschubst hatte einfach das Essen weiter. Als es fertig war, tat ich auf 7 Teller etwas Spaghetti und rief dann die Jungs in die Küche. Wie Hunde überfielen sie gierig ihre Teller und stopften das Essen nur so in sich rein. Angewidert verzog ich das Gesicht und musterte sie. Bis ich mir letztlich selbst noch etwas auf den Teller machte und mich damit neben Justin an den Tisch setzte und aß. Keiner sprach während dem Essen, viel mehr waren sie damit beschäftigt sich Nachschlag zu holen und sich dann gleich wieder die Mäuler voll zu stopfen. Gleich als ich aufgegessen hatte, stand ich von Tisch auf, räumte meinen Teller in die Waschmaschine und lief dann ins Innere der Lagerhalle, hieß zum Sofa und guckte Fernseher. Ich fühlte mich immer noch unwohl und war die ganze Zeit über auch eigentlich auch in Gedanken bei nichts anderem als bei dem was ich und Damon planten. Traurig seufzend sah ich auf meine Hände als sich von hinten plötzlich zwei Hände auf meine Schultern legten. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um. Es war Damon der hinter mir stand. Mit seinem Mund kam er plötzlich ganz nah an mein Ohr. „Die Sache ist geritzt! Unser Plan wird perfekt verlaufen“ wisperte er. Deutlich spürte ich sein Grinsen an meinem Ohr. Ich schluckte. Als ich aufsah entdeckte ich Justin der mit einem komischen Blick auf uns zusteuerte. „Wenn er dich fragt..sag einfach ich hab dir irgendeinen Spruch an den Kopf gejagt“ wisperte er wieder und jagte mir damit einen Schauer über den Rücken. Gleich darauf entfernte Damon sich von mir und lief davon. Sekunden darauf kam Justin bei mir an und warf Damon einen eiskalten Blick zu, bis er sich mir widmete. Er setzte sich neben mich aufs Sofa. „Was hat er dir gesagt?“ fragte er und klang höchst unglücklich, mit anderen Worten wütend. „Ach er hat mir nur wieder so einen dummen Spruch an den Kopf geworfen, aber vergiss es“ log ich und fühlte mich noch mal viel schlechter. Sollte das jetzt die ganze Zeit so laufen. Verdammt aus einer Lüge wurden immer mehr. Ich unterdrückte mir ein Seufzen. „Hey, was hältst du davon wenn ich dir heute Stratford ein bisschen zeige?“ fragte er und lächelte mich lieb an. Ich setzte ebenfalls ein Lächeln auf und nickte hastig. „Klingt super“ sagte ich. Justins Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. Er nahm meine Hand zog mich vom Sofa hoch und zog mich dann direkt zu seinem Auto. „Was jetzt gleich?“ fragte ich überrumpelt. Justin nickte und öffnete das Auto und stieg ein. Ich tat es ihm gleich. Er fuhr gleich los. So waren wir 5 Minuten später schon in der Stadt. Justin parkte seinen Range Rover auf einem Kino Parkplatz und führte mich dann quer durch Stratford. Ich konnte mir endlich ein paar neue Klamotten kaufen und auch wieder ein Handy. Mein altes lag nun vermutlich irgendwo, total kaputt im Wald in Sudburry. Justin bestand darauf es mir zu bezahlen und auch gleich noch das Teuerste zu nehmen. Am Ende hatte ich ein weißes Iphone 5. „Justin, das ist doch total viel Geld“ jammerte ich und fühlte mich sehr unwohl dabei ihm so viel Geld abzuknöpfen. „Pscht! Du brauchst ein Handy“ sagte er grinsend und legte mir einen Finger auf den Mund. In den nächsten Stunden zeigte Justin mir einige Sehenswürdigkeiten. Wir redeten viel. Doch ich war trotzdem in Gedanken die ganze Zeit ganz wo anders. Und das schien Justin zu bemerken. Wir standen grade am Avon Theater da blieb er stehen und sah mich fragend an. „Ist irgendwas, Chels?“ fragte er. Ich schluckte. Und schon würde die nächste Lüge folgen. „Ich em..mir ist nur aufgefallen, dass ich immer noch nicht weiß wann du Geburtstag hast“ log ich und ohrfeigte mich innerlich für so eine dämliche Ausrede. Mit hochgezogener Braue guckte er mich komisch an und lachte dann. „Ich hab am 1. März Geburtstag“ erklärte er und ich nickte, „und du? Deinen weiß ich auch noch gar nicht“ fügte er noch hinzu und kratzte sich nachdenklich im Nacken. „20. April“ sagte ich knapp. Stunden später saßen wir wieder in seinem Wagen. Ich war todmüde und schlief fast. Mein Kopf war an die kühle Scheibe gelehnt. Zwischen mir und Justin war es still. Für ihn, war es wohl angenehm, für mich aber furchtbar, da ich fast drohte zu platzen. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so ein schlechtes Gewissen gehabt wie momentan.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Angenehme Stille herrschte im Auto auf der Heimfahrt. Chelsea war komplett übermüdet und schlief. Im Großen und Ganzen war es ein guter Tag gewesen heute. Die Geschäfte verliefen wie immer perfekt und mit Chelsea und mir gab es heute auch keine Probleme. Oder naja, ich fühlte mich immer noch unwohl wegen gestern Abend. Für mich war die Sache noch nicht abgehackt und ich hatte dieses ganz blöde Gefühl, dass es für Chelsea ebenfalls nicht so war. Es war sowieso merkwürdig wie sie sich den ganzen Tag verhielt. Sie war ständig zu abwesend. Und dieses Geflüster vorhin mit Damon. Ich hatte das komische Gefühl, dass er ihr nicht nur irgendeinen blöden Spruch ins Ohr geflüstert hat. Vielleicht versuchte er ja weiter Chelsea zu überreden und seinen Plan durch zu führen. Nach ein paar Minuten Fahrt kamen wir dann in der Lagerhalle an. Es war schon spät und draußen war es dunkel. Als ich den Wagen parkte, sah ich wie aus der Küche Licht kam. Vermutlich spielten die Jungs wieder Poker. Mein Blick huschte rüber zu Chelsea. Ihr Atem war gleichmäßig. Sie schlief seelenruhig. Ich konnte sie sicher für zwei oder drei Stunden alleine oben schlafen lassen. Ich stieg aus und schloss leise die Tür um sie nicht zu wecken. Dann lief ich eine Runde ums Auto herum, öffnete ihre Tür und hob sie vorsichtig raus. Sie kuschelte sich gleich an mich und seufzte zufrieden. Ein Lächeln huschte mir über die Lippen. Ich trug sie schnell hoch in Zimmer, zog ihr die Jeans aus, deckte sie zu und gab ihr noch einen federleichten Kuss auf die Lippen, bevor ich das Zimmer verließ und runter zu den Jungs in die Küche ging. Sie spielen wie ich vermutet hatte, Poker. Ich setzte mich gleich zu ihnen an den Tisch und machte mit.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Mitten in der Nacht wurde ich wach. Es war stockdunkel im Zimmer und ich konnte nichts erkennen. Als ich kein Atemgeräusch hörte tastete ich irritiert das Bett ab. Der Platz neben mir war leer. Ich tastete mich weiter voran und schaffte es ohne gegen irgendwas zu laufen aus dem Bett zum Lichtschalter zu gelangen. Das grelle Licht blendete mich. Ich hielt mir die Hand vor die Augen und wartete bis sie sich an das Licht gewohnt hatten. Dann lief ich ins Badezimmer und erschreckte mich vor meinem eigenen Spiegelbild. Meine Schminke war während dem Schlafen komplett verlaufen. Mühsam wusch ich mein Gesicht. Gleich danach putzte ich mir noch die Zähne. Als ich einmal zur Uhr sah, erkannte ich, dass es halb 3 in der Nacht war. Gähnend lief ich zurück ins Zimmer und im selben Moment betrat auch Justin das Zimmer. „Du bist ja wach“ bemerkte er leise. Müde nickte ich. „Aber auch nur halb“ murmelte ich und schlüpfte gleich darauf zurück ins Bett. Justin kicherte leise. Dann schaltete er das Licht aus. Ich hörte wie er auf das Bett zu lief und sich auf dem Weg aus seiner Kleidung schälte und sie vermutlich einfach irgendwo im Zimmer herum liegen ließ. Sekunden später kam er zu mir unter die Decke. Ich kuschelte mich an ihn. Er legte mir eine Hand an die Hüfte und zog mich ganz nah an sich ran. Meinen Kopf bettete ich auf seiner Brust. Eine Hand lag auf meinem Oberschenkel. Mit seinen Fingerkuppen streichelte er ihn sanft auf und ab. Seine Hand hatte er um mich gelegt. Und so schlief ich in den nächsten 5 Minuten ein.
Frisch geduscht und dezent geschminkt stand ich am nächsten Morgen in der Küche. Als ich hinter mir Schritte hörte drehte ich mich um. Und welch eine Überraschung, es war natürlich wieder Damon, der auf mich aufpasste. „Guten Morgen Sonnenschein“ grinste er, doch ich schenkte ihm nur einen zickigen Blick. Ich war nicht besonders in der Stimmung mit ihm zu reden. „Warum so schlecht gelaunt?“ fragte er und war mir plötzlich viel zu nah. Leicht schubste ich ihn von mir weg. „Lass mich Damon“ zischte ich und setzte mich mit einer Schüssel Cornflakes an den Tisch. Er sah mich irritiert an. „Was ist denn dein Problem?“ zischte er zurück. Er setzte sich mir gegenüber und sah mich eindringlich an. Entnervt schnaubte ich. „Mein Problem ist, dass ich Justin verdammt noch mal anlüge! Und verdammt noch mal, es frisst mich von innen auf!“ zischte ich und raufte mir angespannt die Haare. Damon schnaubte genervt und verdrehte die Augen. „Meine Güte, mach dir nich ins Hemd, Kleine. Es gibt keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben, schließlich hilfst du ihm ja..“ sagte er grinsend und ich glaube er versuchte mich mit seiner sarkastischen Stimme aufzuheitern. Was allerdings kein bisschen half. Ich antwortete ihm nicht. „Naja wie auch immer…wir ziehen es heute durch“ sagte er knapp und klatschte in die Hände. Ich verschluckte mich fast an meinen Cornflakes als er das sagte. „Heute schon?“ hustete ich. „Jap, ganz genau..also zieh dich an und komm dann noch mal zu mir bevor du gehst..du bekommst da noch etwas von mir..“ sagte er und grinste mich augenbraunwackelnd an bevor er sich von Tisch erhob und die Küche verließ. Langsam aber sicher breitete sich die Nervosität in mir aus. Er wollte es heute schon durchziehen? Ich wusste gar nicht ob ich überhaupt schon bereit dazu war, jetzt gleich mein Leben aufs Spiel zu setzten. „Beweg deinen kleinen Arsch“ hallte es durch die Lagerhalle. Mein kompletter Körper spannte sich an. Widerwillig verließ ich die Küche, ging hoch ins Zimmer und schnappte mir schnell eine Jacke und mein Handy. Dann lief ich wieder runter wo Damon schon an den Treppen stand und wartete. In der Hand hielt er einen silbernen Koffer. Skeptisch musterte ich den Koffer. „Du willst mir jetzt aber keine Waffe andrehen, oder?“ fragte ich ängstlich und hoffte inständig, dass er das nicht wollte. Als Damon ein amüsiertes „pff“ von sich gab, atmete ich erleichtert aus. „Nein keine Waffe,“ lachte er und öffnete dann den Koffer, „du bekommst einen kleinen Peilsender, den du dir am Besten irgendwo hinsteckst, wo er nicht gleich auffällt.. und dann noch einen winzigen Knopf ins Ohr, so bleiben wir immer in Verbindung und die kann ganz Sicher nichts passieren.“ Erklärte er und überreichte mir die zwei kleinen schwarzen Dinger. Das eine steckte ich mir ins Ohr, den Sender, nachdem Damon sich umgedreht hatte, in meinem BH. „Kannst dich wieder umdrehen“ sagte ich nachdem ich fertig war. Gleich drehte er sich um und sah mich zufrieden an. „Gut, dann begib die auf die Straßen Stratfords..in spätestens einer Stunde sehen wir uns wieder“ versicherte er mir grinsend, ballte dann eine Hand zur Faust und erhob sie. „Viel Glück!“ flüsterte er zwinkernd, dann machte ich auf den Weg.
ERZÄHLER SICHT
Eine halbe Stunde, nachdem Chelsea die Lagerhalle verlassen hatte rief er Justin an. „Hey, em das wird dir jetzt sicher nicht gefallen, aber deine Prinzessin ist mir abgehauen“ sagte Damon. Am anderen Ende des Hörers hörte man augenblicklich Justin wütend knurren. „Willst du mich verarschen?! Was hast du denn schon wieder gemacht…oh Damon ich schwöre dir, wenn ihr was passiert bring ich dich eigenhändig um!“ spuckte Justin ins Telefon. „Jaja, heb dir das für später auf, Bieber.“ Konterte Damon und verdrehte die Augen.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Mit einem unguten Gefühl im Bauch lief ich durch die Straßen Stratfords. Wenn Justin mir die Stadt gestern nicht gezeigt hätte, dann hätte ich mich wahrscheinlich schon längst verlaufen. Durch den kleinen Knopf in meinem Ohr konnte ich hören wie Damon mir sagte, dass er Justin nun angerufen hatte und sie auf dem Weg waren. Jetzt mussten wir nur noch darauf warten, dass Justins Dad auftauchte. Gleich nachdem, Damon mir bescheid gegeben hatte, vibrierte mein Handy in der Hose. Ich zog es raus und sah, dass mir Justin geschrieben hatte. Chelsea wo steckst du?! Warum haust du denn einfach ab? Bist du wahnsinnig!! Ich schluckte. Ich durfte nicht antworten. Nicht solange noch nichts passierte. Ich lief grade am Avon Theater vorbei da hörte ich plötzlich wieder die Stimme von Damon in meinem Ohr. „Ich sehe dich, Justin ist auf dem Weg zu dir..pass auf!“ Als Zeichen dafür, dass ich ihn verstanden hatte, kratzte ich mich im Nacken. In meinem Bauch zog sich von Minute zu Minute alles immer mehr zusammen. Mein Handy vibrierte wieder. Grade als ich es raus ziehen wollte tippte mir plötzlich jemand auf die Schulter. Mein Herz blieb stehen. Ich biss mir auf die Zunge um nicht zu schreien. Langsam drehte ich mich um und sah dann in das Gesicht, des Mannes der mich durch halb Sudburry gejagt hatte. Er grinste mich dreckig an. „Gib jetzt keinen Mucks von dir“ zischte er leise und packte mich am Handgelenk. Mein Magen drehte sich schmerzhaft um und Angst machte sich in mir breit. Oh bitte lieber Gott, lass alles gut verlaufen! Der Typ zog mich direkt aus der Stadt raus und schleppte mich zu einem schwarzen Van. In diesen schmiss er mich achtlos rein, als sei ich ein Sack oder sonst was. Gleich nachdem er die Tür zugeknallt hatte, zog ich mein Handy aus der Tasche und schrieb so schnell ich konnte eine SMS an Justin. "Hilfe" War das Einzige, was ich schaffte zu schreiben, bevor dieser Kerl sich vorne an den Fahrersitz setzte. „Ach ja, bevor ich es vergesse, gib mir dein Handy“ zischte er. Zitternd und nur sehr ungern zückte ich mein grade neu gekauftes Handy und gab es ihm. „Bitte tun sie mir nichts“ winselte ich und spürte wie mir langsam die Tränen in die Augen stiegen. „Gute Schauspielerin“ hörte ich Damons Stimme in meinem rechten Ohr flüstern. Oh wenn er nur wüsste, dass das hier keineswegs Schauspielerei war, es war die pure Angst, die da aus mir sprach. Ein dreckiges Lachen kam von dem Mann bevor er den Wagen startete und los fuhr. „Das liegt nicht in meinen Händen..auch wenn ich dir gerne den Hals dafür umdrehen würde“ zischte er und hob seine verbundene Hand. Wahrscheinlich die Hand in die ich das Messer gestochen hatte. Ich schluckte schwer.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
"Hilfe" Stand auf meinem Display. Es war eine SMS von Chelsea und die bedeutete ganz Sicher nichts Gutes. „Wir müssen sofort los!“ spuckte ich und stieg schon in meinen Wagen. Die anderen Jungs hetzten mir hinter her. „Was ist denn verdammt noch mal los?“ zischte Austin. „Damon der Schwachkopf hat Chelsea dazu gebracht abzuhauen! Und jetzt steckt sie sehr wahrscheinlich in Schwierigkeiten, also schwingt verdammt noch mal eure Ärsche in eure Autos“ spuckte ich und fuhr dann ohne weiteres los. Chelsea antwortete mir auf keine SMS mehr und ging auch nicht ran wenn ich sie anrief. Wütend rief ich Damon an, welcher auch gleich dran ging. „Damon wo ist sie verdammt?“ brüllte ich ins Handy. „Dieser Handlanger von Jeremy hat sie in einen schwarzen Van geschleppt, ich bin ihr auf den Fersen“ erklärte er. Das Blut gefror mir in den Adern. Nicht schon wieder! „Wo bist du?“ brüllte ich wieder. Sorgen und Wut übernahmen die Überhand und führten dazu, dass ich das Gas ganz durch trat. „Er fährt zum See, komm mit den Jungs dort hin..ich wette Jeremy ist auch dort..“ sagte er und ich hörte deutlich die Freude in seiner Stimme. Dann legte er einfach auf. Kochend vor Wut auf diesen Voll Idioten schlug ich auf meinem Lenkrad rum. Wie konnte er nur so verdammt dämlich sein und sie gehen lassen!?
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Nach einer ziemlich kurzen Fahrt kam der Wagen zum Stillstand. Mein Herz schlug sofort viel schneller. Panik machte sich in mir breit. Verdammt worauf hatte ich mich da nur eingelassen?! Die Tür vom Van wurde aufgerissen. Der Man packte mich grob am Oberarm und zog mich aus dem Auto. Er schleifte mich hinter sich her bis zu einem See. Zwei Meter weiter hinter dem See, blieb er stehen, hielt mich aber weiterhin fest. Er bückte sich und zog mich mit sich runter. Mit seiner freien Hand räumte er etwas Laub beiseite. Und so kam ein Deckel zum Vorschein. Bevor er diesen öffnete sah er sich noch einmal um. Als wir drinnen waren, schloss er den Deckel wieder. In meinem Ohr begann es plötzlich zu zischen. Die Verbindung musste abgebrochen sein. Verdammt, so war das eigentlich nicht geplant gewesen.
Meine Arme und Beine waren an einen Stuhl gefesselt. Mühsam versuchte ich mich zu befreien solange ich alleine war. Doch statt mich zu befreien, schnitt ich mir nur die Plastikfesseln ins Fleisch. In meinem Ohr war noch immer das Rauschen und ging mir tierisch auf die Nerven. Er hatte die Verbindung verloren. Ich hoffe nur der Sender in meinem BH konnte meinen Standort noch angeben. Plötzlich hörte ich ein lautes Knarren und wenige Augenblicke später stand ein größer Man mit Kappe vor mir. Er hatte ein kleines Bärtchen am Kinn. Seine Arme waren mit Tattoos geschmückt. „Endlich lerne ich dich mal persönlich kennen, Chelsea“ sagte er überaus erfreut und sah mich schon fast fasziniert an. Als er mir näher kam konnte ich ihm in die Augen sehen. Er hatte dieselben Augen wie Justin sie hatte. Mein Blick rutschte weiter nach unten. Seine Nase uns sein Mund sie stimmten vollkommen mit Justins über ein. Das musste ohne Zweifel sein Vater sein. „Sie, sie sind Jeremy, richtig?“ murmelte ich. Amüsiert runzelte er die Stirn. Er kam mir bedrohlich nah. „Ertappt“ wisperte er in mein Ohr. Augenblicklich bildete sich eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper. Ich stand nun dem Mann, den Justin so über alles hasste, dessen Fleisch und Blut er war direkt gegen über. Der Mann, der die Mutter meines Freundes getötet hatte. Seine eigene Frau. Bei dem Gedanken schluckte ich schwer. Jeremy bemerkte meine Angst und meine Anspannung. Ein raues Lachen drang aus seiner Kehle und jagte mir einen Schauer über den Rücken. Er kam wieder ganz nah an mein Gesicht und strich mir behutsam eine Strähne aus dem Gesicht. Ich sträubte mich und versuchte seine Hand von mir abzuschütteln. „Oh keine Angst, Liebes..“ flüsterte er und betrachtete mich als wäre ich ein Ausstellungsstück in einem Museum oder so etwas. Angewidert starrte ich ihn an. „Ich habe keine Angst vor ihnen“ zischte ich und klang dabei sicher, obwohl es komplett gelogen war, „sie widern mich nur an!“ führte ich meinen Satz fort. Interessiert sah er mich an und wartete scheinbar nur darauf, dass ich weiter sprach. Was ich auch gerne tat. „Wie kann man nur so erbärmlich sein wie sie..wie kann man so wenig Selbstachtung haben“ zischte ich und sah ihn gifitg an. Doch er lachte nur. „Du hast ne große Klappe für so ein kleines Mädchen, wundert mich nicht, dass du meinem Sohn so gefällst, oder besser meinen beiden Söhnen“ wisperte er und grinste mich triumphierend an. Wie auf einen Schlag kamen die Erinnerungen an Travis zurück, was er mir angetan hatte. Der Ekel die Wut und die Trauer stiegen in mir auf. Alle Emotionen die ich einst unterdrückt hatte um nicht schwach zu wirken. Doch mittlerweile, wurde aus allen diesen Emotionen nur noch eine einzige. Es schien so, als wäre alles was übrig geblieben war Wut. „Oh sie reden bestimmt von Travis“ fing ich an und sah ihn eiskalt an, „tja..ich denke eigentlich haben sie keine Söhne mehr! Denn wenn ich mich recht erinnere hat Justin diesem Widerling eine Kugel in den Kopf gejagt“. Die Worte sprühten nur so aus mir raus. Ich war so siegessicher. Ich fühlte mich plötzlich Stark. Zwar wusste ich nicht woher diese Stärke und Selbstsicherheit plötzlich kam, aber ich hatte kein Problem damit. „Sie sind nur ein erbärmliches Stück Dreck, ein Mann der seiner eigenen Frau eiskalt das Leben genommen hat und-.“ Und da musste ich wohl einen wunden Punkt gefunden haben, denn noch bevor ich weiter reden konnte landete Jeremys Hand in meinem Gesicht. Mein Kiefer knackte und pochte vor Schmerz. Ich konnte mir einen spitzen Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Blut sammelte sich in meiner Mundhöhle. „Halt lieber die Klappe, Prinzessin! Der nächste Schlag, könnte dein Gesicht nicht mehr so hübsch aussehen lassen“ warnte er mich knurrend und ließ die Hände zu Fäusten geballt. Etwas schüchterte er mich nun doch ein, doch es hielt mich nicht davon ab weiter zu reden. „Sie können mich schlagen so viel sie wollen..es wird nichts an der Tatsache ändern wie armselig sie sind..sie schlagen Frauen..haben ihre Frau tot geschlagen..ihren Sohn..haben sie den kein bisschen Selbstachtung..verspüren sie keine Reue?“ sagte ich aber erwartete überhaupt keine Antwort. „Ich warne dich, halt deine Fresse!“ spuckte er und spannte jeden Muskel in seinem Körper an. Doch wieder ließ ich mich nicht einschüchtern. Ich wollte stark bleiben. Es fühlte sich so befreiend an, seinem Vater all das ins Gesicht zu sagen. Es fühlte sich an als würde eine riesen Last von meinen Schultern fallen. Eine Last die ich seit Travis auf mir trug. „Na los, schlagen sie mich doch noch mal! Schlagen sie mich tot! Aber glauben sie mir eins..sie werden dann selbst nicht mehr länger leben! Ich weiß nicht mal wieso sie noch leben wollen, ich meine was hält sie hier noch auf der Erde..sie haben keine Familie und Freunde vermutlich auch nicht..das einzige noch lebendige Mitglied ihrer Familie verabscheut sie … Justin, letztes Familienteil hasst sie! Er wünscht sich ihren Tot!“ die letzten Worte sprach so aus, als wären sie gifitg. Und ich hätte noch weiter geredet, ich hatte noch einiges was ich diesem Mann, den ich eigentlich gar nicht kannte an den Kopf werfen wollte, doch dazu hatte ich keine Chance mehr, denn bevor ich auch nur meinen Mund öffnen könnte landete seine Faust ein zweites Mal fest in meinem Gesicht und brachte mich ums Bewusstsein.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Adrenalin pumpte durch alle meine Adern als ich endlich am See ankam. Damon stand ratlos am See. Er sah verzweifelt aus. Eine Eigenschaft die ich von ihm nicht kannte. Ich lief auf ihn zu und hätte ihn am liebsten grün und blau geschlagen. Ich gab ihm die komplette Schuld. „Justin ich..“ fing er an und raufte sich die Haare als ich vor ihm zum stehen kam. Ich sah ihn eiskalt an und wollte eigentlich gar nichts von ihm hören. „Ich muss dir was sagen..“ seufzte er und sah mich entschuldigend an. Mit verengten Augen starrte ich ihn an. Ich ahnte Schlimmes. „Chelsea ist nicht abgehauen..wir haben meinen Plan durchgeführt..und er hat perfekt geklappt..sie, sie hatte einen Sender am Körper und einen Knopf im Ohr, aber nach dem sie hier ankam, ist das Signal von beidem plötzlich verschwunden..ich weiß nicht wo sie ist“ er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und sah mich wehleidig an. Blankes Entsetzten und Wut durchströmten meinen Körper. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, sodass sie Knöchel weis hervor ragten. Ich wusste nicht wie ich in diesem Moment reagieren sollte. Ob ich lieber Damon umbrachte oder mich zuerst um Chelsea kümmerte. „Es tut mir leid..“ murmelte er. Mein Kiefer knackte unter dem enormen Druck. Ich schüttelte den Kopf. „Wir müssen sie finden! Lebendig!“ spuckte ich und versuchte stark mich zu beherrschen und ihm nicht an die Gurgel zu springen. Im selben Moment tauchten dann die anderen Jungs auf. Sie sprinteten zu uns. „Habt ihr sie gefunden?“ hechelte Nick als er bei uns an kam. „Siehts verdammt noch mal danach aus?!“ brüllte ich. Ich drückte meine Hände noch fester zusammen und versuchte so gut ich nur konnte mich zurück zu halten. Ich wusste es würde nichts bringen wenn ich jetzt ausrasten würde. „Damon du bist so ein voll Idiot“ kam es von Stefan. Damon sagte nichts dazu. Er starrte nur auf den See. Plötzlich klingelte mein Handy. Mein Herz setzte aus. Ich zog es aus der Hosentasche. Chelseas Nummer erschien auf dem Display. Voller Hoffnung hob ich ab. „Chelsea? Chelsea bist du okay?“ Ein raues Lachen erklang am anderen Ende der Leitung und sofort wurde mir bewusst, dass das auf keinem Fall Chelsea war. „Tut mir leid Fehlanzeige..Chelsea ist..naja sie ist grade nicht im Stande zu sprechen..Aber wenn es dir ein Trost ist, sie lebt noch“ hörte ich Jeremy sagen. „Du verfluchter Motherfucker! Lass sie gehen verdammt! Was ist dein beschissenes Problem? Wenn du mich leiden sehen willst, wieso verletzt du dann nicht mich?“ brüllte ich und rannte los. Ich suchte den kompletten See ab. „Ooh, Justin..ich verletzte ab doch dich..nur tue ich das mehr physisch“ sagte er und ich konnte mir nur zu gut sein triumphierendes Grinsen vorstellen. „Justin komm schnell hier her, wir haben was gefunden!“ hörte ich plötzlich einen der Jungs von weitem sprechen. Ohne weiteres legte ich auf und schob mein Handy zurück in die Hosentasche. Ich rannte zurück zu den Jungs. Sie standen alle gebeugt über einen Deckel. „Vielleicht sind sie ja da unten drin“ bemerkte Chris. Ich leckte mir über die Lippen und dachte nicht mehr lange nach, bevor ich einfach die Luke aufriss und die Leiter runter stieg. Als ich unten ankam sah ich noch mal hoch zu den Jungs. „Damon kommt mit mir! Ihr sorgt dafür das hier nirgends die Bullen oder sowas auftauchen..“ herrschte ich sie an. Alle nickten. Damon sprang ohne jedes weitere Wort zu mir runter. Ich wusste er hatte Schuldgefühle. Und die sollte er auch verdammt noch mal haben. „Geh du da hinten lang, ich geh dort lang“ wies ich ihn an und zeigte in eine Richtung in die ein Tunnel führte. Er nickte und zückte seine Waffe. Dann lief er den Tunnel entlang. Ich tat es ihm gleich nur lief meinen Weg.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Stechender Schmerz durchfuhr meine Glieder. Langsam schlug ich meine Augen auf. Ich saß noch immer auf dem Stuhl. Meine Handgelenke brannten. Mein ganzes Gesicht pochte. Ich schmeckte Blut in meinem Mund und spuckte es angewidert aus. Schwach hob ich meinen Kopf. Niemand war hier. Jeremy hatte mich alleine gelassen. Nicht mal sein Handlanger stand an der Tür. Es fiel mir nur schwer die Augen offen zu halten. Plötzlich waren Schritte zu hören. Doch es waren keine die von einem Mann sein könnten. Es waren hochhackige Schuhe, die schnell liefen und immer lauter wurden. Von Schritt zu Schritt wurden sie lauter. Dann stoppten sie und Sekunden darauf wurde die Tür aufgerissen. Eine weibliche Gestalt in enger schwarzer Kleidung und schwarzen Stiefeln stand in der Tür. Langsam und schwach wanderte mein Blick hinauf. Blonde Locken hingen der Frau über den Schultern. Ihr Gesicht konnte ich nicht erkennen. Meine Sicht war total vernebelt. Sie blieb in der Tür stehen. Ein melodisches Kichern ging ihr über die Lippen. Dann schüttelte sie den Kopf und murmelte etwas wie „Ich habe dich gewarnt“ und verschwand dann einfach wieder. Verwirrt blieb ich alleine zurück. Mein Kopf tat fürchterlich weh. Oder eigentlich mehr mein ganzer Körper. Ich blinzelte und versuchte wieder klar sehen zu können. Dies gelang mir allerdings nicht wirklich. Alles blieb verschwommen. Meine Güte wo blieb denn Damon? Er hätte schon längst hier sein müssen. Es war verdammt noch mal nicht geplant, dass mich Jeremy verprügelte und auch nicht, dass es so lange dauerte. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Was wenn der Plan nun wirklich schief gelaufen ist und Damon nicht mehr rechtzeitig kommt, oder gar überhaupt nicht mehr kommt. Langsam aber sicher wurde ich panisch. Höchstwahrscheinlich hatte ich dann mit meiner Vorlauten Klappe vorhin mein Todesurteil unterschrieben. Mein Herz pumpte schneller. Jede Gelassenheit in meinem Körper verschwand rasend schnell. Zurück blieb nur Panik und Angst. Ein lautes Quietschen drang in mein Ohr als die rostige Eisentür aufgestemmt wurde. Hoffnungsvoll wartete ich darauf Damons Gesicht zu sehen, oder besser noch Justins. Doch weder noch. Es war Jeremy. Trotz meiner verschwommenen Sicht konnte ich gut erkennen, dass er es war. Genauso gut sah ich sein dreckiges Grinsen, welches er im Gesicht trug als er auf mich zu lief. „Na, sind wir wieder wach?“ sagte er amüsiert und setzte sich vor mir in die Hocke. Urplötzlich schüttete er mir kaltes Wasser aus einem Becher ins Gesicht. Wofür ich ihm um ehrlich zu sein, mehr als dankbar war. Denn nur Sekunden später konnte ich wieder klar sehen. Er stand auf und stellte sich vor mir hin. Er legte den Kopf schräg und sah auf mich herab. „Ich hoffe du hältst dich jetzt ein bisschen zurück..“ bemerkte er und hob eine Braue in die Höhe. Als ich keine Antwort gab, lachte er. „Dachte ich mir bereits“. Ich war nicht mehr fähig irgendetwas zu sagen. Der Mut hatte mich schon verlassen. Vermutlich verdankte ich diesen auch nur wegen dem Adrenalin oder irgend sowas, denn schließlich war ich nicht unbedingt die Person die sich mit solchen Typen anlegte. „Ach genau..ich sollte dir vielleicht erklären wer die Kleine vorhin war..“ fing er an. Verwirrt runzelte ich die Stirn, als ich nicht verstand was er meinte. „Die Blonde“ fügte er Augen verdrehend hinzu. Sofort fiel mir die weibliche Person mit den langen, blonden Locken wieder ein. Langsam nickte ich und wartete darauf, dass er weiter sprach. „Sie ist meine Spionin, Handlangerin, Beauftragte..nenn sie wie es dir beliebt..“ desinteressiert spielte er an seiner Waffe und sah mich dabei nicht an. Erst als er weiter sprach, kam er direkt an mein Gesicht. „Oder nenn sie doch einfach gleich..Jessica“ wisperte er. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken und der Schock fuhr mir durch Mark und Bein. Fassungslos weitete ich die Augen. „Die Jessica?“ flüsterte ich und starrte ihn an. Grinsend nickte er. „Ganz genau die…dieselbe die du im Boniface House kennengelernt hast..“ Ich schluckte schwer und versuchte zu verarbeiten was er mir grade versuchte weis zu machen. „Weißt du..“ fing er wieder an, „zu Anfang hattest du wirklich nichts mit der ganzen Sache zu tun..ich meine mit meinem Sohn und mir..du hättest ganz normal deinen Urlaub genießen können, aber du wolltest einfach nicht hören..“ er schüttelte den Kopf, „zu Schade..schließlich hat Jessi dich die ganze Zeit gewarnt..aber du wolltest einfach nicht hören, hast deinen kleinen Dickkopf durch gesetzt..ich schätze das ist ebenfalls einer der Gründe, weshalb du Justin so wichtig bist“. Mit dem Lauf der Waffe fuhr er mir sanft übers Gesicht und musterte mich dabei. Angewidert zog ich meinen Kopf zurück und sah ihn missbilligend an. Er schnalzte mit der Zunge und entfernte sich mit einer ruckartigen Bewegung von mir. Er lief zur Tür, öffnete sie einen Spalt und rief: „Jessica Liebes, komm doch mal her“. Keine Sekunde später, klackerte ihr Absatz auf dem steinernen Boden, bis sie schlussendlich zu mir und Jeremy durch die Tür in den Raum trat. Sie sah mich eingebildet an. „Hey Süße“ trällerte sie und stellte sich eng neben Jeremy. Ich leckte mir über die Lippen und pustete eine Strähne meiner Haare aus meinem Gesicht, dann konzentrierte ich mich wieder auf sie. „Du hast etwas mit diesem Mann zu tun?“ sagte ich angewidert und legte Betonung auf ‚diesem‘. Jessica lachte und lief auf mich zu. „Ja und?“ zischte sie mir direkt ins Gesicht. „Ja und?“ wider holte ich sie, „da fragst du noch? Weißt du denn überhaupt was dieser …“ ich hielt mich zurück, bevor ich etwas Falsches sagte, wofür ich vermutlich den nächsten Schlag ernten würde. „Was er getan hat?“ beendete sie meine Frage für mich, „nein das weiß ich nicht, und ehrlich gesagt interessiert es mich auch einen feuchten Dreck..alles was mich interessiert ist das Geld, dass ich von ihm bekomme, nachdem meine Arbeit nun wohl erledigt ist“ beantwortete sie meine Frage dann auch gleich. In diesem Moment räusperte sich Jeremy hinter ihr. Sie drehte sich zu ihm um. „Dein Geld wartet draußen, Liebes..du hast deine Arbeit gut erledigt“ sagte er überzeugt und lächelte sie zufrieden an. Ebenfalls zufrieden nickte sie und lief direkt auf die Tür zu. Noch kurz bevor sie durch diese hindurch ging, drehte sie sich noch mal zu mir um und sah mich an. „Wir hätten Freundinnen werden können..aber du wolltest dich nicht von Justin fernhalten lassen“ sagte sie knapp und verließ dann einfach die Tür. Und noch im selben Moment verschwand auch Jeremy mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen. Und damit war ich wieder alleine. Jessica war also auch kriminell. Und scheinbar auch eine perfekte Schauspielerin. Denn als Tess vor einigen Tagen noch leblos, da unter den Trümmern des Boniface House gelegen hatte, da hatte sie geweint. Sie hatte fürchterlich geweint. Und jetzt stellt sich heraus, sie arbeitet oder hat für den Mann gearbeitet, dessen Schuld das war. Wie konnte sie das tun? Wie konnte sie mit gutem Gewissen weiter leben? Oder wusste sie etwa davon. Wusste sie, dass Tess sterben musste. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir wirklich alles vorstellen. Denn wie es sich herausgestellt hatte, war Jessica nicht so wie ich sie kennen gelernt hatte. Frustriert und müde saß ich eine gefühlte Stunde später immer noch Mutterseelen alleine dort. Gefesselt an diesem verflixten Stuhl. Die Hoffnung hatte mich nun vollends verlassen. Der Plan, war ohne jeden Zweifel gescheitert. Es hätte ganz anders ablaufen sollen. Damon hätte schon längst mit den Jungs hier sein müssen. Sie hätten mich gerettet und Justin, er hätte, das getan wonach er schon seit Jahren geiferte. Doch es kam alles anders. Denn nun saß ich hier. Mit Schmerzen. Hatte grade erfahren, dass eine Person, die ich vor einigen Wochen kennengelernt habe und eigentlich meine Freundin war, nicht das war, was sie vorgegeben hatte zu sein. Ich ließ den Kopf hängen, doch hob ihn gleich wieder, als die rostige Eisentür aufgemacht wurde. Langsam und leise. Sie wurde aber nur einen Spalt geöffnet. Ich runzelte die Stirn und streckte meinen Kopf um etwas zu erkennen, als die Tür plötzlich weiter auf ging. Etwas kam dahinter zum Vorschein. Es war der Lauf einer Waffe. Nach und nach erschien dann die Hand dessen, der sie hielt. Und letztlich der gesamte Körper. Und zu meiner Überraschung und vor allem zu meinem Glück war es Damon der vor mir stand. Freude brachte mein Herz zum rasen. Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben als er mich entdeckte. Er lief sofort auf mich zu und band meine Handgelenke los. „Es tut mir leid..“ murmelte er und half mir von Stuhl auf, „der Plan, ist total in die Hose gegangen“ murmelte er wieder und stützte mich. Ich schüttelte den Kopf. „Hör auf dich zu entschuldigen..du trägst keine Schuld“ sagte ich ernst und meinte was ich sagte. Darauf antwortete er nichts mehr sondern lief mit mir durch die Tür. Die Waffe hielt er stets schützend vor sich gerichtet und sah immer wieder von links nach rechts. Wir liefen einen dunklen schmalen Gang entlang. Denselben, den ich auch hier her gezerrt wurde. An der Lucke angekommen wollte er, dass ich hochkletterte. Doch meine Arme und Beine schmerzten. Ich schaffte es kaum, mein Bein auch nur einen Stück hoch zu bewegen. Frustriert schnaubte er, gab mir seine Waffe in die Hand und sag mich eindringlich an. „Ich kletter da jetzt hoch, die Jungs warten oben..wenn ich oben angekommen bin, zieh ich dich hoch, okay?“ erklärte er. Ich nickte ihm zu. Er nickte ebenfalls und kletterte gleich die erste Stufe hinauf, bis er oben ankam. Er reichte mir die Hand. Schnell steckte ich mir seine Waffe hinten in die Hose und streckte ihm meine Hand entgegen als plötzlich ein Schrei ertönte. Ich zuckte zusammen. Gleich nachdem Schrei ertönte ein Schuss. Den Schrei, ich konnte ihn ohne jeden Zweifel zuordnen.. Besorgt starrte ich in die Richtung aus der, das Geräusch gekommen war. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Angst machte sich in mir breit. Was wenn dieser Schuss Justin getroffen hatte? „Chelsea komm jetzt“ zischte Damon. Unsicher sah ich zu ihm hoch. Er legte den Kopf schräg. „Vergiss es“ zischte er wieder. „Es tut mir leid, ich muss“ rief ich, zog die Waffe aus meiner Hose und lief ohne auf Damons Schreie zu hören den Tunnel entlang.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Minutenlang lief ich durch diesen stinkenden Tunnel. Aber alles was ich fand, waren Spinnenweben oder Ratten. Hier war nicht eine einzige Tür oder ähnliches. Nach weiteren Metern, kam ich an einer Sackgasse an. Wütend schnaubte ich. Haare raufend drehte ich um und lief denselben Weg wieder zurück. Da hörte ich plötzlich Schritte. Weibliche Schritte. Schnell versteckte ich mich hinter einer Wand und lunzte vorsichtig um die Ecke. Ich konnte kaum fassen wen ich da entdeckte. „Ich freue mich schon aufs nächste Mal“ sagte der Mistkerl der sich mein Vater nannte zu einer mir nur zu bekannten Person. „Ganz meiner seits“ antwortete die Blondine. Blanke Wut durchfuhr meinen gesamten Körper. Jessica dieses Miststück. Ich hielt mich so gut ich nur konnte zurück und wartete, bis sie durch die Lucke verschwand, erst dann trat ich aus meinem Versteck. „So sieht man sich wieder..Dad“ spuckte ich und steckte soviel Hass in diesen Satz, wie nur Menschenmöglich. Der Mann, der meine Mutter getötet hatte drehte sich zu mir um. Erst schien er überrascht, dann grinste er aber. „Mein Sohn“ lachte er amüsiert und grinste mich widerlich an, „es ist schön dich endlich wieder zu sehen“. Er breitete die Arme aus und tat so als wollte ich er mich umarmen. Doch ich rührte mich nicht von der Stelle, weshalb er die Arme wieder an seinen Körper legte. „Nach so vielen Jahren, willst du deinen Dad nicht mal umarmen“ fragte er und Sarkasmus als auch Schadenfreude tropfte von jeder Silbe. „Ich umarme lieber einen Kaktus als dich Stück Dreck! Du bist schon lange nicht mehr mein Vater, seit der Sekunde, in der du meine Mutter einfach tot zurückgelassen hast“ spuckte ich. Unbeeindruckt sah er mir in die Augen. „Nun was soll ich sagen..“ er zuckte die Schultern, „ich würde mich ja entschuldigen, nur das Problem ist..“ er kam einen Schritt auf mich zu, es trennten uns nur noch 5 Schritte, „es tut mir nicht leid“. Ein tiefes, überaus wütendes Knurren verließ meine Kehle und hallte durch den Tunnel. Alle Sicherungen brannten in mir durch. Noch im selben Moment rannte ich brüllend auf ihn zu, doch bevor ich ihn erreichte, ertönte ein Schuss. Ich sah ihn an. Mein Blick ging langsam runter zu seiner Hand. Er hielt eine Waffe auf mich gerichtet. Aus deren Lauf kam Rauch. Irritiert runzelte ich die Stirn. Dann sah ich an mir runter. Mit meiner Hand tastete ich meinen Körper ab, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem Bauch spürte. Mit meiner Hand ging ich zu dieser Stelle. Ich spürte etwas Feuchtes. Mein Blut. Mein Mund öffnete sich, doch keine Worte kamen raus. Ich schmeckte Blut. Langsam sah ich wieder hoch zu meinem Dad. Er starrte mich ausdruckslos an. Meine Beine wurden zu Wackelpudding. Ich sackte auf die Knie. Mein Blick blieb auf meinen Dad gerichtet. Blut tropfte mir vom Mundwinkel. Meine Lippen bewegten sich, doch wieder kamen keine Worte daraus. Mir wurde schwindlig, meine Augenlider wurden schwer. Der Schmerz fuhr durch meinen ganzen Körper. Plötzlich hörte ich schnelle Schritte. Dann ein weiblicher Schrei. Chelsea..
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Ein Schrei entfuhr mir, als ich sah wie Justin auf die Knie sank. Mir stockte der Atem. Tränen schossen mir in die Augen. Mir stockte der Atem. Justin sah mich gequält an. Dann fielen seine Augen zu und sein Körper sank zu Boden. Ich keuchte. „JUSTIN!“ Ich rannte auf ihn zu. Ohne Jeremy zu beachten, der von dem leblosen Körper seines Sohnes zu mir sah. Er versuchte mich zu schnappen. Doch ich entwischte ihm. Er rannte mir hinter her, versuchte mein Handgelenk zu packen, doch bevor er das schaffte, zog ich die Waffe aus meiner Hose richtete sie mit zittrigen Händen auf Jeremy und drückte einfach ab. Schmerzverzehrt verzog er sein Gesicht. Er sank auf den Boden und lag bewegungslos da. Ohne ihn weiter zu beachten lief ich weiter zu Justin. Ich kniete mich zu ihm auf den Boden. Die Waffe ließ ich neben mich fallen. Vorsichtig nahm ich seinen Kopf hoch und legte ihn auf meine Beine. Meine Tränen tropften ihm ins Gesicht. „Justin..Justin wach auf“ schluchzte ich und schlug ihm leicht gegen die Wangen. Er regte sich nicht. Panisch rüttelte ich an ihm. „Justin wach auch“ schrie ich. Ich verschluckte mich an meinen Tränen. „Bleib bei mir, Justin“ schrie ich wieder aber er zuckte nicht mal mit der Wimper. Ich senkte meinen Kopf runter zu seinem Kopf und horchte ob ich noch einen Atem hörte. Und tatsächlich, ein schwächliches Atmen war noch zu hören. Sofort richtete ich mich wieder auf und schrie was das Zeug hielt. Ich schrie und hoffte darauf, dass sie Jungs kommen würden. Und von weitem hörte ich tatsächlich schon ihre schnellen Schritte. Ich drehte mich um und sah, dass Jeremy nicht mehr da lag. Überrumpelt suchte ich den Tunnel nach ihm ab. Aber ich fand ihn nicht. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Schockiert drehte ich mich um. Es war Jeremy. Sein Arm blutete. Dort musste ich ihn getroffen haben. Er sah mich merkwürdig an und wisperte dann: „Auf nimmer wieder sehen“ Dann hielt er mir seine Hand unter die Nase und drückte auf einen kleinen, roten Knopf. Ein Piepen ertönte. Er ließ, das schwarze Gerät mit dem Knopf darauf direkt neben mir sinken. Entgeistert starrte ich es an. Darauf, waren Zahlen zu sehen. Eine Bombe. 15 Ich hielt den Atem an. 14 Mein Herz pumpte immer heftiger. 13 So schnell ich nur konnte rappelte ich mich auf. 12 Ich packte Justin unter den Armen und zog ihn hoch. 10 So schnell ich konnte lief ich mit ihm den Tunnel entlang. 9 Die Jungs kamen mir auf halben Weg entgegen, „Eine Bombe“ schrie ich. 8 Sie wollten mir Justin abnehmen, doch ich ließ sie nicht an ihn ran. Ich klammerte mich fest an ihn und zog ihn bis zu Lucke. 7 Trotz meiner eigenen Schmerzen, und Justins ganzem Körpergewicht, welches auf mir lastete, schleppte ich ihn und mich die Leiter hinauf. 6 Ich beachtete nicht, die Jungs, die versuchten mir zu helfen und mich fassungslos ansahen, wie ich Justin vollkommen alleine aus der Luke hiefte. 5 Keuchend, vollkommen außer Atem kam ich oben an. Justin hielt ich immer noch fest und zog ihn weiter. 4 Die Jungs kletterten aus der Lucke. 3 Sie schlossen sie und rannten auf mich zu. 2 Nun halfen sie mir, trotz meines Widerwillens um schneller weg zu kommen. 1 Ein lauter ohrenbetäubender Knall erklang. Die Erde unter uns bebte. Die Lucke flog hoch. Eine Explosion war zu sehen. So schnell wir konnten, packten wir Justin in eines der Wagen und fuhren davon. Justins Kopf lag auf meinen Beinen. Ich streichelte mir meiner Hand seine Wange auf und ab. Mein Kopf lehnte am Fenster. Meine Augenlider wurden immer schwerer. Die Kraft verließ mich. Und plötzlich wurde alles schwarz. Schlagartig schlug ich die Augen auf. Das erste was ich sah, war die Hohe Decke der Lagerhalle. Erleichterung machte sich in mir breit. War das womöglich alles nur ein Albtraum gewesen? Ich richtete mich auf. Ich saß auf dem Sofa. Auf dem anderen Sofa saßen Ryan, Chris, Damon und Stefan. Sie guckten Fernseh. Als sie mich bemerkten, richteten sie ihre Blicke sofort auf mich. Damon war der Erste der auf mich zu kam. Er nahm mich fest in seine Arme. Perplex erwiderte ich sie etwas zögernd. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht“ murmelte er gegen meine Haare und atmete erleichtert aus, dann löste er sich wieder von mir. Ryan und Chris taten es ihm gleich. Stefan lächelte mich nur an. Es war also doch kein Albtraum gewesen… „Wie lange war ich weg?“ fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn. „Ca. 48 Stunden würde sagen..“ erklärte Chris. Entgeistert klappte mir die Kinnlade runter. Ich atmete tief durch und sah mich dann um. Nick, Chaz und Austin saßen an der Bar und redeten miteinander. Aber einer fehlte noch. „Wo ist Justin?“ fragte ich sofort. Damon verzog die Miene und guckte auf den Boden. Stefan starrte einfach an mir vorbei. Chris schluckte schwer. Nur Ryan sah mich an. „Er liegt oben im Bett..“ fing er an, sofort sprang ich vom Sofa und ignorierte das Schwindelgefühl dabei, „..aber Chelsea warte…er ist auch schon seit 48 Stunden nicht mehr wach..er hat verdammt viel Blut verloren..“. Ich schluckte die Tränen runter die versuchten mir die Wangen runter zu laufen. Schnell nickte ich Ryan zu, sah alle der Reihe nach noch einmal an und rannte dann schleunigst hoch in Justins Zimmer. Ich stürmte durch die Tür. Ruckartig blieb ich stehen als ich ihn auf dem Bett liegen sah. Er hatte immer noch dieselbe Hose an, die er vor zwei Tagen an hatte. Sein Oberkörper war allerdings frei. Um seinen Bauch war ein Verband gebunden. An der linken Seite, drückte leicht etwas Blut durch. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. Er sah so verletzlich aus. So zerbrechlich. Ganz anders als sonst. Nicht so stark, groß und unbesiegbar. Er sah so schwach aus. So leblos. Tränen rannen unaufhaltsam meine Wangen hinab, als ich langsam auf das Bett zu lief. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn darauf. Mit der Hand streichelte ich sanft seine Wange. Ich beugte mich zu ihm runter und platzierte einen federleichten Kuss auf seinen Lippen. Er gab keine Regung von sich. Alles was mich noch glauben ließ, dass er lebte, war sein schwacher Atem. Noch mehr Tränen kamen. Nur wegen mir lag er hier so. Nur wegen mir war er verletzt. Nur weil ich meinen Dickkopf durchsetzten musste. Eine Träne tropfte auf seine Wange. Mit dem Daumen wischte ich sie weg. Ich war furchtbare, schreckliche Freundin. Ich hatte ihn belogen und ihn mitten ins Verderben geführt. Und warum? Weil ich dumm und naiv gewesen bin. Weil ich ihn belogen habe und nicht auf ihn gehört habe. Das alles war meine Schuld. Der Teufel auf meiner Schulter tauchte wieder auf. Kopfschüttelnd sah er mich an. Er verspottete mich. Der Engel, tauchte erst gar nicht auf. Sogar imaginäre Gestalten spotteten über mich. Selbst wenn Justin wieder aufwachen sollte, er wird mich hassen.
Ein Tag verging. Justin lag nun schon 72 Stunden regungslos in seinem Bett. Ich saß die ganze Zeit über bei ihm. Ich wich ihm keine Sekunde von der Seite. Damon, ja Damon, kam ständig hoch und sah nach Justin als auch nach mir. So wie jetzt. Er saß neben mir in einer Ecke des Zimmers. Mein Blick war auf Justin gerichtet. Seine Brust hob sich unregelmäßig auf und ab. Er atmete noch. Das war aber auch schon sein einziges Lebenszeichen. Ich schluckte und unterdrückte mir ein paar Tränen. Behutsam strich mir Damon übers Knie. Mein Blick wanderte zu ihm. Unsere Blicke trafen sich. Aufmunternd lächelte er mich an. „Keine Sorge, er wacht schon wieder auf..ich kenne Justin, er is ne Kämpfernatur..von so einem lächerlichen Schuss lässt er sich nicht unterkriegen..“ murmelte er. Ich biss mir auf die Lippe. Damon war plötzlich wie ausgewechselt. Seine Sarkastische und nervende Seite war verblast, zurück blieb nur noch dieses Liebevolle und Schulbewusste. Und ich denke genau dieses Schuldbewusstsein, war der Grund dafür, dass er sein eigentliches Verhalten erst mal abgelegt hatte. Auf einmal klopfte es an der Tür. Mein Kopf fuhr hoch und blieb an der Tür hängen. Sekunden darauf lunzte Chris um die Ecke. „Du wirst nicht glauben wer hier ist..“ sagte er und schien es selbst nicht zu glauben. Verwirrt sah ich erst ihn und dann Damon an, bevor ich aufstand und Chris runter in die Lagerhalle folgte. Da entdeckte ich die Person. Sofort blieb ich stehen. „Kate?“ murmelte ich. Ich starrte sie an. Sie stand da wie angewurzelt. Neben ihr ein pinker Koffer. Ich runzelte die Stirn und lief die Treppen runter und blieb dann direkt vor ihr stehen. „Was machst du hier?“ fragte ich leise. Sie sah mich traurig an. „Ryan hat mich angerufen..er hat mir alles erzählt..“ eine Träne rollte ihr die Wange runter, „ich hab sofort meine Sachen gepackt und bin losgefahren..“. Stumm sah ich sie an. „Heißt das, du bleibst hier?“ hackte ich dann nach. Erst sagte sie nichts. Dann leckte sie sich über die Lippen und nickte. „Ja..vor erst, wenn du es willst..ich , es-.“ Stotterte sie und brach in Tränen aus. Ich sagte nichts. „Es tut mir leid..“ schluchzte sie und fiel mir um den Hals, „Es tut mir so unendlich leid, wie ich mich verhalten habe..ich war einfach feige und Dumm und habe nicht nachgedacht..du hattest von Anfang an Recht! Wirklich, es tut mir wahnsinnig leid..bitte verzeih mir..lass uns weiter Freundinnen sein! Ich will all die Jahre nicht einfach wegschmeißen“ schluchzte sie an mein Ohr. Ihre Tränen tropften auf meine Schulter. Erst regte ich mich nicht. Dann aber sprang ich über meinen Schatten, erwiderte die Umarmung und murmelte gegen ihr Haar: „Vergeben und Vergessen“. Erleichtert schluchzte sie noch einmal und drückte mich noch mal fest, bevor wir uns voneinander lösten. Eine Stunde später saß ich mit Kate in der Küche. Ich erzählte ich alles was in den bisherigen Tagen passiert ist. Schock, Sorge und Angst brannten in ihren Augen. Besonders als ich ihr von Jessica erzählte. Doch sie wollte es nicht zugeben. Sie hörte mir einfach weiter zu wie ich erzählte oder weinte. Erst als ich begann mir selbst Vorwürfe zu machen redete sie mir dazwischen. „Chelsea, gib dir nicht die Schuld! Nun vielleicht war es naiv und dumm von dir, aber du hast es für ihn getan! Und egal was passiert ist, egal ob du ihn belogen hast, wenn er dich liebt, wird er es dir verzeihen..aber du selbst musst dir auch erst mal verzeihen..und du musst diesen ganzen Scheuß verarbeiten! Ich weiß du willst stark sein, aber du kannst mir nicht erzählen, dass du das alles an einem Tag schon verarbeitet“ sie legte ihre Hand auf meine und sah mir eindringlich in die Augen. Ich leckte mir über die Lippen und wischte die Tränen unter meinen Augen weg. „Nun..ich denke, erst mal muss Justin aufwachen, erspielt für mich momentan die wichtigste Rolle, dann kümmere ich mich um mich und meine Gefühle..“ stellte ich fest. Kate wollte etwas einwenden, doch mit einem strengen Blick hielt ich sie davon ab. Daraufhin nickte sie ergeben. Danach redete ich noch die ganze Nacht lang mit meiner Sandkasten Freundin. Und alleine deshalb ging es mir schon viel besser. Es tat einfach gut, sich das alles von der Seele zu reden.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Langsam öffnete ich meine Augen und stellte verwundert fest, dass es mitten in der Nacht war. Mein Kopf hämmerte wie verrückt. Ich rappelte mich auf und spürte sofort einen Schmerz der von meinem Bauch runter in die Beine zog. Ich verzog das Gesicht und sah runter zu meinem Bauch, wo ich einen Verband entdeckte. Sofort zischten die Bilder vom Grund für diese Verletzung vor meinem geistigen Auge an mir vorbei. Alarmiert sah ich neben mich. Chelsea war nicht da. Sorge und Panik machte sich in meiner Magengrube breit. Wo war sie? Ging es ihr gut?, waren die einzigen Fragen die ich ihm Kopf hatte. Grade als ich vom Bett aufstehen wollte ging die Zimmertür auf. Hoffnungsvoll wartete ich darauf, dass die Person eintrat und es Chelsea sein würde. Und tatsächlich, sie war es. Leise tapste sie auf Zehnspitzen aufs Bett zu. Sie bemerkte mich nicht. Ich hörte ihr leises Schluchzen und spürte sofort ein Stechen im Herz. „Warum weinst du, Babe?“ murmelte ich und stützte mich auf den Ellbogen ab. Sie zuckte erschrocken zusammen. Sofort schnellte ihr Kopf zu mir. Trotz der Dunkelheit, konnte ich sofort das Strahlen in ihren Augen sehen. „Oh mein Gott“ wisperte sie nur und kam sofort auf mich zu. Sie legte sich zu mir ins Bett und tastete mein Gesicht ab. Als könnte sie nicht glauben, dass ich hier wäre oder sowas. Kichernd nahm ich ihre Hände von meinem Gesicht und sah ihr in die Augen. Die Dunkelheit spielte dabei keine Rolle. „Was ist denn los, Babe?“ fragte ich überrascht und küsste sie auf die Nasenspitze. Sie atmete erleichtert tief ein und wieder aus und schloss die Augen. Dann öffnete sie sie wieder und fiel mir um den Hals. „Gott sei Dank bist du endlich wach!“ murmelte sie und drückte mich noch fester an sich. Irritiert verengte ich die Augen und stieß sie vorsichtig ein wenig weg von mir. Ich tastete neben mir den Nachttisch ab und schaltete dann die kleine Lampe an. Gleich kamen Chelseas total verheulte Augen zum Vorschein. Besorgt sah ich sie an. Wieso weinte sie denn so schrecklich? „Endlich? Was meinst du mit endlich? Und wieso weinst du so stark?“ drängte ich sie nun. Sie seufzte. „Justin, du warst drei Tage lang bewusstlos..“ erklärte sie kurz, „ich dachte, du würdest nie wieder aufwachen..“ fügte sie noch hinzu und brach plötzlich wieder in Tränen aus. Gleich nahm ich sie wieder in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken.“ „Psscht..mir geht’s gut“ flüsterte ich und küsste ihren Haaransatz. Ich war drei Tage lang bewusstlos. Die verdammte Tage. Nur wegen diesem verdammten Schuss. Wieder brannten sich die Bilder in meinen Augen. Chelsea’s Entführung, oder besser ihre Intrige gegen mich, mein Vater, der Schuss. Ich leckte mir über die Lippen und stieß Chelsea wieder von mir weg. Ich sah sie ernst an. Sie schluchzte noch leise, wischte sich dann aber die letzten Tränen unter den Augen weg. „Du und Damon..“ fing ich an, Chelsea presste die Lippen zusammen, „warum habt ihr..warum hast du mich angelogen?“ In meiner Stimme lag Enttäuschung, Wut und Verwirrung. „Ich wollte dir helfen..“ murmelte und wich meinem strengen Blick aus. Sie sah runter auf ihre Hände und spielte mit ihren Fingern. Ich verengte die Augen. „Ich dachte wir hätten darüber geredet? Ich dachte wir waren uns einig gewesen?“ sagte ich und schüttelte den Kopf. Chelsea sagte nicht und starrte weiter auf ihre Hände. „Wie kommst du auf die Idee, dass du mir helfen würdest, wenn du dein eigenes Leben riskierst?“. Frustriert raufte ich mir die Haare. „Bitte hass mich nicht..“ flüsterte sie. Eine kleine Träne tropfte auf ihre Hand, „ich wollte, dir doch nur helfen..ich wollte, dass du endlich wieder ruhig leben kannst, ohne immer-.“ Weiter kam sie nicht, denn ich unterbrach sie. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und zwang sie damit mich anzusehen. Ich sah ihr tief in die Augen. Eine weitere Träne kullerte langsam ihre Wange runter. Sanft küsste ich sie weg. „Als könnte ich dich jemals hassen“ murmelte ich. Ich könnte sie niemals hassen. Auch wenn, das was sie getan hat, nicht richtig gewesen war, weil sie mich damit hintergangen hatte, niemals könnte ich sie hassen, dazu liebte ich sie zu sehr. Ich war noch nicht mal sauer, ich war einfach nur enttäuscht. Ich sah ihr weiter in die Augen. Alles was ich darin sah war, Traurigkeit und Schuldbewusstsein. Ich wusste es tat ihr leid. Es war als könnte ich ihre Gedanken hören. Als könnte ich hören, wie sie innerlich sich selbst beleidigte. „Hör mir zu..du magst etwas total Falsches getan haben..aber ich weiß, du hast es nicht getan um mir oder jemanden anderen zu schaden..darum kann ich dir nicht böse sein..ich bin nicht sauer..“ erklärte ich und sie fest an. Sie leckte sich über die Lippen und hielt den Blickkontakt aufrecht. „Aber du bist enttäuscht..“ beendete sie meinen Satz, und hatte Recht damit. Als ich nicht antwortete seufzte sie traurig. „Es tut mir leid..“ flüsterte sie, „alles, ich hätte dich nicht anlügen dürfen..ich war so dumm..“ sie löste sich aus meinem Griff, schüttelte den Kopf und murmelte unverständliche Dinge vor sich hin. „Nur wegen mir wurdest du angeschossen..“ wisperte sie und sah mir starr in die Augen, „es tut mir leid!“. Hastig schüttelte ich den Kopf und nahm sie fest in den Arm. „Hör auf damit Chelsea…jeder Mensch macht Fehler..gib dir nicht für alles die Schuld! Du trägst keine Schuld daran, dass mein Vater mich angeschossen hat!“ Beruhigend streichelte ich ihren Rücken auf und ab.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Fürchterliche Schuldgefühle plagten mich noch den ganzen Rest der Nacht. So oft mir Justin auch einredete ich sei nicht schuldig, wusste ich doch ganz genau dass es so war. Und ich wusste auch genauso gut, dass ihm selbst auch bewusst war, dass es doch meine Schuld war. Aber er wollte es nicht sagen, er wollte mich schließlich aufheitern. Obwohl ich nicht mal verstand wieso. An seiner Stelle würde ich toben vor Wut. Ich hätte ihm wahrscheinlich schon längst den Hals umgedreht. Und eigentlich hatte ich dasselbe von ihm erwartet, aber überraschender Weise, blieb er total ruhig. Und wenn er sagte, er sei nicht sauer, dann glaubte ich ihm das auch. Ich sah es in seinen Augen, dass er die Wahrheit sagte, genauso sah ich aber auch die Enttäuschung die sich darin widerspiegelte. Seine Enttäuschung machte mich noch trauriger. Ich wollte nie, dass er jemals enttäuscht von mir sein müsste, aber jetzt war er es, und das mit Recht. -
Ich saß wieder mir Kate in der Küche. Sie redete genauso wie Justin die letzte Nacht, die ganze Zeit auf mich ein. Ständig sagte sie ich solle aufhören mir Schuldgefühle zu machen und, dass doch jetzt alles wieder gut sei, weil Justin mir ja verziehen hätte und, und, und. Aber ich ließ mir nichts einreden. Ich fühlte mich trotzdem schlecht. Richtig schlecht. Justin saß schon seit einer Stunde mit den Jungs auf dem Sofa. Alle waren mehr als erleichtert, dass er wieder wach war und es ihm scheinbar ziemlich gut ging. Besonders Damon, sah man die Erleichterung an, denn gleich in dem Moment, in dem Justin heute Morgen die Treppen runter kam, war plötzlich seine von Ironie und Sarkasmus sprühende Seite wieder zurück. „Chelsea verdammt noch mal“ schrie Kate plötzlich aufgebracht, sprang vom Stuhl und warf die Arme in die Luft. Perplex sah ich sie mit geweiteten Augen an. Sofort klebten alle Blicke an uns. Die Jungs starrten uns an wie Rehe. Kate schnaubte genervt, ließ sich wieder auf den Stuhl sinken und sah mir ernst in die Augen. „Hör jetzt auf dir Schuldgefühle zu machen! Ja! Du hast Mist gebaut, ja! Justin wurde verletzt, ja! Du hättest ihn nicht anlügen sollen! Aber das interessiert jetzt nicht mehr, klar? Justin hat dir verziehen, er ist nicht sauer, keiner hier ist sauer auf dich..nicht mal auf diesen Damon Schwachkopf ist irgendjemand sauer..“ zischte sie, blieb dabei aber glücklicherweise leise genug, so dass sie Jungs es nicht hören konnte, obwohl sie uns immer noch anstarrten. Ich gab ihr keine Antwort. Denn ich wusste sie hatte Recht, aber trotzdem fühlte ich mich fürchterlich. Und das wusste Kate auch, was sie aber nicht wusste war, dass ich nicht nur diese Last auf den Schultern trug. Denn seit einigen Tagen, um genau zu sein, seit dem ich da vor Jeremy auf dem Stuhl gefesselt saß, und alle meine verdrängten Gefühle wieder kamen, seit diesem Zeitpunkt ging es mir schon verdammt schlecht. Als ich anfing wieder an Travis zu denken, als diese Bilder meiner Qualen wieder durch meinen Kopf zischten, weil Jeremy mich daran erinnert hatte, da brach etwas in mir zusammen, oder vielmehr bröckelte es. Wie von einer inneren Mauer. Eine Mauer die ich noch an dem Tag aufgestellt hatte als ich das mit Travis durchlebte. Doch diese Mauer hatte angefangen zu bröckeln. Und der erste große Brocken fiel ab, als Tess starb. Erneut bröckelte sie als, dieser Mann vor meiner Tür gestanden hatte. Ein weiterer Brocken brach aus der Mauer als sich die Bilder von Travis wieder in meinen Kopf brannten. Der nächste als ich von Jessica erfuhr. Doch trotzdem hielt die Mauer noch. Aber letztlich brach noch ein riesen Stück ab, als Justin angeschossen wurde. Als ich feststellte, dass der Junge den ich liebte nur wegen mir fast gestorben war. Und jetzt blieb von der Mauer nicht mehr viel übrig. Ich wusste, würde noch ein einziger Schicksalsschlag kommen, würde nur noch eine Winzigkeit kommen, dann würde diese Mauer, die mich davor rettete in ein tiefes, schwarzes Loch zu fallen, vollkommen zusammenbrechen. Und das machte mir angst. Weder Kate, noch Justin oder überhaupt irgendjemand wusste davon. Ich selbst hatte es bis vor einigen Tagen nicht mal gewusst. Das alles, das war der Grund dafür, dass ich meine Schuldgefühle nicht los werden konnte. Eigentlich hätte ich sie zu allem anderen hinter die Mauer gepackt, aber irgendwie traute ich mich nicht. Eine Hand berührte sanft meinen Oberarm. Überrascht zuckte ich zusammen. Ich drehte mich zu der Person und erkannte Justins besorgtes Gesicht. Seine Hand ging hoch zu meinem Gesicht und wischte eine Träne von meiner Wange. „Babe..“ flüsterte er. Ich leckte mir über die Lippen und sah zu ihm. „Warum weinst du denn immer noch?“ murmelte er und sah mich verwirrt und besorgt zugleich an. Ich schüttelte nur den Kopf und blinzelte die kommenden Tränen weg. „Ach schon gut..ich vergiss es einfach..mir geht’s gut“ versicherte ich ihm und redete mir damit selbst etwas ein. „Wirklich?“ hackte er nach und streichelte mir seinem Daumen meine Wange. „Ja..“ sagte ich sicher und nickte. Dabei schoben sich die Schuldgefühle hinter die Mauer. Mehrere kleine Brocken, brachen von ihr ab. Die Mauer fing an zu wackeln.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
„Und warum genau ist Kate jetzt noch mal hier?“ hackte ich nach und sah Ryan mit hochgezogener Braue an. Nicht das es mich irgendwie störte, dass sie hier war, ich hatte kein Problem mit ihr, es war nur so plötzlich, denn Kate schien die ganze Zeit über so als würde sie nicht damit klar kommen was wir taten. Ryan kratzte sich im Nacken, und sofort wusste ich er hatte etwas zu verbergen. Er räusperte sich und sah dann wieder mich an. „Naja, um ehrlich zu sein, hatten sie und ich die ganze Zeit über noch Kontakt“ fing er an, meine Augenbraun schossen in die Höhe, „jaaa, und ich hab ihr halt immer von allem erzählt was passiert und wie es Chelsea geht und so und als sie erfuhr, was passiert ist mit deinem Dad, da war sie sofort entschlossen hier her zu kommen..“ Stumm sah ich ihn zunächst an, dann fing ich an zu lachen. „Du dreckiger Lügner“ sagte ich lachend und schüttelte den Kopf. Ryan wollte grade etwas erwidern, da drang ein Schrei aus der Küche. „Chelsea verdammt noch mal!“ Irritiert starrten wir alle sofort zu ihnen. Mein Blick fiel sofort auf mein Mädchen. Sie saß da und sah total betrübt aus. Sie kam einfach nicht damit klar. Sie machte sich die ganze Zeit Schuldgefühle, obwohl ich ihr ständig sagte, dass sie das nicht brauchte. Kate beugte sich vor zu ihr und sagte etwas, dass ich nicht verstehen konnte. Chelsea gab ihr so wie es aussah keine Antwort. Sie saß einfach nur stumm da, starrte gegen die Wand und regte sich nicht. Mein Magen drehte sich um. Was war denn plötzlich mit ihr los? Sie kam doch sonst auch so gut mit allem klar. Warum dieses Mal auf einmal nicht? Ich stand vorsichtig vom Sofa auf. Mit meiner Wunde am Bauch, tat ich es mir schwer mich zu bewegen, aber ich wollte auch nicht wie ein Invalide im Bett liegen bleiben. Na ja wie auch immer. Ich lief zu den beiden in die Küche. Als ich dann in das Gesicht meines Mädchens sah, bemerkte ich die kleine Träne die ihre Wange hinab rollte. Nur ganz leicht berührte ich ihren Arm, trotzdem zuckte sie zusammen. Ihr Blick wanderte zu mir. Ich sah in ihre Augen, während meine Hand ihre Wange sanft streichelte und dabei die Träne weg wischte. In ihren Augen war nichts zu sehen. Ganz anders als sonst. Sonst war dort immer dieses Feuer, dieses Feuer brannte immer, egal was sie fühlte, Wut, Trauer oder Freude. Aber nun war es erloschen und zurück blieb nur Leere. Was war mit ihr geschehen? „Babe..“ flüsterte ich. Sie gab keine Antwort, sondern leckte sich nur über die Lippen. „Warum weinst du immer noch?“ murmelte ich wieder. Ich war besorgt aber auch verwirrt. Was war denn plötzlich mit ihr los? Sie konnte doch nicht nur wegen Schuldgefühlen, von denen ich sowieso versuchte sie zu überzeugen, dass sie sie nicht haben musste, so traurig sein. Irgendwas stimmte hier nicht mit ihr. „Ach schon gut..ich vergiss es einfach..mir geht’s gut“ versicherte sie mir, doch ich hatte das blöde Gefühl, dass sie viel mehr versuchte sich das selbst einzureden. „Wirklich?“ „Ja..“ sagte sie überzeugt und nickte. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Sie schien sicher und überzeugt. Aber trotzdem konnte ich ihr irgendwie nicht glauben. Irgendwas sagte mir, dass ich ihr nicht glauben durfte.
Der Tag verlief langweilig für mich. Und auch der drauf folgende. Wegen meiner Verletzung wurde mir von den Jungs und von Chelsea Bettruheverordnet. Auch wenn ich selbst mit einer Schusswunde noch meine Geschäfte erledigen würde und ich es eigentlich absolut hasste hier so zu liegen und nichts tun zu könne, genoss ich die Pause ein wenig. Davon abgesehen, wich Chelsea mir keine Sekunde lang von der Seite. Nur ein einziges schwarzes, sehr kurzes Handtuch umhüllte ihre perfekten Körper, als sie aus dem Badezimmer zu mir in den Raum trat. Mit hochgezogener Augenbraue grinste ich sie an. Sie schenkte mir ebenfalls ein freches Grinsen und lief dann zum Schrank um sich etwas Frisches zum anziehen, daraus zu nehmen. Sie war klein und kam nicht ans oberste Fach ran, weshalb sie mich flehend ansah. „Justin, könntest du mir bitte die Hose von da oben holen..“ fragte sie und schob ihre Unterlippe vor. Grinsend schüttelte ich den Kopf. „Du hast mir Bettruhe verordnet“ neckte ich sie, „musst wohl selbst irgendwie dran kommen“. Gespielt sauer verdrehte sie die Augen, drehte sich wieder von mir weg und streckte sich um an die Hose dran zu kommen. Automatisch hob sich das Handtuch und ihr, knackiger Po kam zum Vorschein. Ich biss mir auf die Lippe und knurrte hörbar. Sofort stelle Chelsea sich wieder normal hin und sah mich giftig an. Sie wusste, dass ich ihr nur deshalb nicht helfen wollte. „Penner“ pfiff sie und verschwand im Bad um sich umzuziehen. „Du kannst du auch hier umziehen, Babe“ rief ich ihr hinter her. Als Antwort bekam ich nur ein Tür knallen. Ich lachte. Es war jetzt genau drei Tage her, seit dem ich wieder wach war und zwei Tage seit dem Chelsea mir versichert hatte, dass es ihr gut ging. Und so wie alles schien und sie sich grade verhielt, schien es auch genauso zu sein. Sie war wieder froh und konnte Lachen. Das Feuer in ihren Augen war wieder da. Und das beruhigte und freute mich. Allerdings war ich mir immer noch nicht sicher ob ich ihr glauben durfte. Ich hatte dieses düstere Gefühl, dass dieses Verhalten nur eine Fassade war, dass dahinter eigentlich noch das Mädchen von vor zwei Tagen steckte, oder sogar noch schlimmer. Und das bereitete mir Sorgen. Aber ich traute mich nicht Chelsea darauf anzusprechen. Denn ich wusste sowieso, dass sie alles abzustreiten würde. Die Tür vom Bad öffnete sich wieder und Chelsea trat heraus. Meine Augen weiteten sich als ich sie erblickte. Sie war bekleidet mit nichts als weiser, durchsichtiger Unterwäsche. Ich klappte den Mund wieder zu und biss mir auf die Unterlippe. Langsam tapste Chelsea leise aufs Bett zu und krabbelte schließlich wie ein Kätzchen darauf, auf mich zu. Sie lächelte mich verführerisch an. „Was ist denn in dich gefahren?“ grinste ich und umfasste ihre Hüften fest mit meinen Händen, als sie sich breitbeinig auf meinem besten Stück platzierte. Zärtlich fuhr sie mir ihren Fingern über den Verband und biss sich auf die Lippe. „Naja, normalerweise warst du immer mein Dr. Bieber..aber machen wirs doch heute mal umgekehrt..ich bin deine Dr. Jones“ kicherte sie und platzierte heiße Küsse auf meiner Brust und meinem Hals. Meine Augenbrauen schossen in die Höhe. Zufrieden grinste ich sie an, während sie meine Brust runter küsste, dabei beim Verband nicht stoppte, bis sie an meinem Hosenbund ankam. Sie zog mir die Sporthose hastig von den beiden und küsste sich dann wieder hinauf zu meinem Gesicht. Erst küsste sie meine Wange, dann zärtlich und verlangend meine Lippen. Zufrieden seufzend erwiderte ich. Sekunden später lösten wir uns wieder. Chelsea begann an meinem Hals zu saugen und leicht hinein zu beißen. Mit Sicherheit hinterließ sie mir grade einen Knutschfleck. Ein erregtes Knurren ging mir über die Lippen als ihre Hände runter zu meinem Penis wanderten. Chelsea küsste wieder meine Lippen und grinste frech als sie mich mit ihren Bewegungen dazu brachte leise zu stöhnen. „Wir sind wieder da..“ kam es plötzlich von unten. Ein spitzer Schrei ertönte. Und dieser gehörte ganz Sicher zu Kate. „Gott sei Dank…ich dachte schon, ich müsste noch länger mit den beiden perversen da oben aushalten“ rief sie dann noch. Alle fingen an zu lachen. Augenblicklich stoppte Chelsea. Ihre Wangen waren purpurrot angelaufen. Enttäuscht sah ich sie an, als sie komplett aufhörte und sich neben mich ins Bett fallen ließ. Ich kicherte. Ihre schüchterne Art, wie ihr immer alles gleich peinlich war, und wie sie ihr Gesicht sofort versteckte, ich liebte es einfach. Sie sah dabei immer so süß aus. Amüsiert lachte ich leise. Chelsea schlug mir gegen den Arm. „Halt die Klappe..“ zischte sie und mich giftig an. Ich strengte mich wirklich an, nicht weiter zu lachen, aber irgendwie gelang es mir nicht. „Och Justin“ jammerte sie und stand vom Bett auf. Sie lief zum Schrank, kramte ein paar Sachen heraus und zog sie sich über die Unterwäsche. Schmollend sah ich ihr dabei zu. „Kein Dr. Jones mehr?“ sagte ich gespielt traurig mit einer Kinderstimme. Chelsea kicherte und kam zu mir. Mit zwei Händen stützte sie sich auf dem Bett ab und sah mich frech an. „Nö“ Ich weitete amüsiert die Augen. Sie küsste mich kurz flüchtig auf den Mund und wollte sich wieder von Bett erheben, aber ich umfasste noch rechtzeitig ihre Hüften und zog sich ruckartig ganz zu mir aufs Bett. Erschrocken piepste sie kurz auf. Ich stützte mich über ihr ab und grinste sie verschmitzt an bevor ich anfing sie heftig durch zu kitzeln. „Haha Justin, hahaha hör au... haha“ lachte sie und versuchte meine Hände abzuschütteln. Aber keine Chance. „Hör auf!“ flehte sie lachend und hatte schon Tränen in den Augen. „Was ist das Zauberwort?“ ich hielt das Grinsen aufrecht. „B. bitte“ lachte sie wieder. „Falsch“ neckte ich sie und kitzelte sie noch heftiger. „Biiiiiitte“ flehte sie und versuchte immer noch meine Hände loszuwerden. Ich schmunzelte. „Mhh, ich geb dir noch eine Chance mir das richtige Wort zu nennen“ sagte ich und hob amüsiert die Augenbraun. Sie lachte immer weiter und schien dabei zu überlegen. „K-küss mich?“ lachte sie. Sofort stoppte ich und grinste zufrieden. „Liebend gern“ flüsterte ich als ich weiter zu ihr runter kam. Erleichtert atmete sie aus bevor ich ihr dann verlangend meine Lippen auf ihre drückte. Sofort erwiderte sie. Ich vertiefte den Kuss, als ihr leicht in die Lippe biss. Sie stöhnte nur ganz leise auf, gab mir damit aber trotzdem gleich die Chance, mit meiner Zunge ihren Mund zu erforschen. „Chelsea, deine Mum ist am Handy“ sagte Kate als sie ohne Vorwahrung ins Zimmer. Sofort trennte Chelsea sich von mir und sah Kate überrumpelt an.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Perplex stand ich vom Bett auf und lief auf Kate zu, die mir gleich ihr Handy reichte. Ich nahm es aus der Hand und hielt es mir ans Ohr. „Hallo“ sagte ich. „Chelsea meine Güte endlich! Sag mal wolltest du uns nicht anrufen wenn du in Stratford angekommen bist?“ drang die Stimme meiner Mutter in mein Ohr. Ich klatschte mir die Hand gegen die Stirn. Justin sah mich irritiert an. „Verdammt! Das hab ich total vergessen..tut mir leid Mum..“ Sie seufzte. „Schon okay..aber wieso konnte ich dich nicht auf deinem Handy erreichen?“ Wieder landete meine Hand mit voller Wucht an meiner Stirn. „Das hab ich auch vergessen dir zu sagen..ich hab ein neues Handy..mein altes eh, ist kaputt gegangen..also naja, hab ich jetzt halt auch ne neue Nummer, sorry“ gestand ich. „Ach Kind..“ seufzte meine Mutter und lachte dann, „wäre dein Kopf nicht angeschraubt würdest du den auch vergessen..” fügte sie noch hinzu und ich konnte mir nur zu gut vorstellen wie sie mit einem Lächeln im Gesicht den Kopf schüttelte. „Tut mir leid, Mum“ beteuerte ich und verdrehte die Augen über meine Vergesslichkeit. „Kein Problem Schatz, zum Glück ist ja jetzt Kate bei dir, wenn sie nicht gewesen wäre, dann hätten wir dich wahrscheinlich nie wieder erreicht..“ Ich schmunzelte und warf Kate einen dankbaren Blick zu. Sie winkte nur ab und lächelte. „Naja, dann gib mir doch jetzt mal deine neue Nummer.“ Forderte sie mich auf. Sofort tat ich was sie von mir verlangte. Danach telefonierten wir noch ungefähr 10 Minuten, dann legten wir wieder auf. „Puuh, zum Glück ist sie nicht ausgerastet“ prustete ich erleichtert und fuhr mit der Hand durch mein Haar. Justin sah mich noch immer irritiert an. Ich verdrehte die Augen als ich das bemerkte. „Justin, ich sollte doch meine Mum anrufen wenn ich hier in Stratford angekommen bin..“ erklärte ich und schüttelte den Kopf als ich immer noch nicht glauben konnte, dass ich das vergessen hatte. Justin brach plötzlich in schallendes Gelächter aus. „Eine Woche später, fällt euch das wieder ein?“ lachte er. Ich schüttelte den Kopf. „Justin, ich hatte kein Hand mehr..schon vergessen?“ Er lachte weiter, sagte aber nichts mehr sondern winkte nur ab. Ich drehte mich von ihm weg und gab Kate ihr Handy zurück. „Kommt ihr beide jetzt eigentlich auch mal runter?“ fragte Kate dann. Ich warf einen Blick zu Justin. Er zuckte nur die Schultern. „Ja wir kommen gleich“ legte ich fest und schob Kate aus dem Raum. Hinter ihr schloss ich die Tür. „Das war jetzt aber nicht sehr höflich“ rief sie und brachte mich damit zum Lachen. „Jaja“ rief ich nur zurück. Eine Stunde später saßen wir unten in der Halle. Ich saß auf Justins schoss. Seine Hände lagen auf meinem Bauch. Nick und Austin saßen bei uns. Kate und Ryan saßen an der Bar und turtelten ganz offensichtlich miteinander rum. Damon, Stefan und die anderen beiden mussten einkaufen gehen. Ryan und Kate, traten ein paar Minuten später dann doch noch zu uns. „Runde Poker, in ner Stunde?“ fragte Nick als Ryan sich mit Kate neben ihn fallen ließ. „Auf jeden!“ meldete sich gleich Justin. Ich drehte mich zu ihm um und zog eine Braue in die Höhe. „Du spielst Poker?“ kicherte ich. Justin runzelte amüsiert die Stirn. „Natürlich“ sagte er und sah mich so an als wäre, es selbstverständlich. Ich grinste ihn daraufhin nur an und schüttelte den Kopf. Ich sah auf die Uhr in meinem Handy. Es war jetzt 6 Uhr Abends. Heißt um 7 würden sie spielen. Also mussten Kate und ich und noch was überlegen, das wir in der Zwischenzeit tun könnten. Gott was war ich in diesem Moment froh, dass Kate nun auch hier wohnte. „Wie wärs wenn wir ne Runde shoppen gehen, solange die ihr Poker spielen?“ schlug Kate überzeugt vor. Augenblicklich landeten alle, außer meiner, Blicke auf ihr und sahen sie entgeistert an. „Hast du Drogen genommen?“ zischte Justin mit verengten Augen. Perplex sah sie ihn an und wusste nicht was los war. „Soll sie noch mal entführt und verletzt werden oder was?“ knurrte er. Ich drückte Justins Hand und sah ihn ernst an. „Beruhige dich“ warnte ich ihn. Danach sah ich wieder zu Kate, sie guckte peinlich berührt auf den Boden. „Tut mir leid, ich hab das voll vergessen“ murmelte sie und guckte weiter auf den Boden. Ich spürte wie aufgebracht Justin war, und wusste, dass er gleich wieder etwas sagen wollte. Aber ich hielt ihn davon ab indem ich, dieses Mal fester, seine Hand drückte. Er knurrte leise und hielt aber die Klappe. „Schon gut,“ sagte Ryan und lächelte sie an, „ist nicht schlimm..“. Die Türen der Tore öffneten sich auf einmal. Damon und die anderen fuhren rein. Damons Wagen kam mit quietschenden Reifen zum Stillstand. Angeber.. Er stieg aus und lief grade Wegs auf uns zu. Gefolgt von den anderen. „Einkäufe?“ fragte Austin mich hochgezogener Braue. „Im Auto“ antwortete Stefan knapp, Austin nickte. „Wir spielen nachher ne Runde Poker..“ erklärte Nick. Damon seufzte genervt und verdrehte die Augen. „Ne lasst mal, ich bin draußen.“ Sagte er dann noch und war wieder auf dem Weg zu Auto. „Na dann können die Mädels ja doch shoppen gehen, Damon kann sie begleiten“ bemerkte Nick und fing sich deshalb gleich böse Blicke von Justin. Aber ich beachtete diese nicht. „Hört sich gut an“ stellte ich zufrieden fest und wollte von Justins Schoss aufstehen, aber er hielt mich zurück. „Chelsea..“ knurrte er sodass nur ich es hören konnte. „Es wird schon nichts passieren, wenn er dabei ist“ zischte ich ebenso leise zurück und befreite sich aus meinem Griff. „Ich mit den Ladies shoppen gehen?“ kam es spöttisch von Damon. Entnervt verdrehte ich die Augen. „Hört sich super an“ fügte er dann noch Augenbraun wackelnd hinzu. Mein Blick schwenkte rüber zu Kate. Sie grinste mich zufrieden an. Ich tat es ihr gleich. Shoppen gehen, war definitiv das was wir brauchten. „Super, dann in einer Stunde“ sagte ich grinsend und klatschte in die Hände. Ohne hinzusehen, konnte ich mir dabei Justins Verärgerung vorstellen. Aber er sollte sich nicht solche Sorgen machen. Damon war dabei, es wird schon nichts passieren. Ich schnappte mir Kates Hand, zog sie damit von Ryan weg und direkt hoch ins Zimmer. Ich lief gleich zum Schrank und holte mir ein paar Klamotten raus. Kate fing auf einmal an zu lachen. Verwirrt drehte ich mich zu ihr um. „Wir gehen um 7 Uhr Abends shoppen..“ kicherte sie und schüttelte den Kopf. Ich zuckte nur die Schultern und holte mir dann eine schwarze skinny Jeans und ein dunkelblaues Top aus dem Schrank. Kate ließ sich aufs Bett plumpsen und sah gegen die Decke, als sie plötzlich wieder anfing zu lachen. „Hast du Justins Gesicht gesehen, als Damon zugestimmt hat?“ Ich seufzte. „Nein, aber ich kann mir gut vorstellen wie er geguckt hat“. Kate lachte. „Er wird mich wahrscheinlich die ganze Zeit mit SMSn und Anrufen bombardieren, oder einfach hier hocken und über Damon rum fluchen“ fügte ich noch hinzu und verdrehte dabei die Augen. „Tja“ sagte Kate nur knapp, sprang vom Bett auf und lief zu mir, „musst du wohl mit klar kommen“ fügte sie dann noch hinzu und grinste mich an.
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Ich war absolut nicht glücklich darüber, dass die beiden shoppen gehen wollten, und dann auch noch mit Damon. Jeder im Raum hatte meine Stimmung wohl deshalb auch schon mitbekommen. „Alter chill Bieber! Damon ist bei den beiden..wird schon nichts passieren“ sagte Chaz und klopfte mir auf die Schulter. Spöttisch lachte ich. „Ach ja, genau so wie das letzte Mal?!“ konterte ich. Sofort wurden alle still. Damon trat in den Raum, er hatte eine Dose Bier in der Hand und trank einen Schluck daraus. Alle Blicke landeten augenblicklich bei ihm. Stefan sah ihn griesgrämig an und lief auf ihn zu. „Pass bloß auf, dass nichts passiert Bruder“ zischte er und lief an ihm vorbei in die Küche. Damon runzelte die Stirn. Er wusste, was Stefan ihm damit vermitteln wollte. Mit seinem typischen Grinsen lief er auf mich und Ryan zu. „Keine Sorge, wir gehen nur ein bisschen shoppen“ versicherte er und klopfte uns beiden auf die Schultern. „Ich schwöre dir, wenn Chelsea wieder etwas passiert, dann..“ ich hielt mich zurück. Damons Augen verdunkelten sich. Er gab mir darauf keine Antwort mehr. In diesem Moment, kam mein Mädchen die Treppen runter. Dicht gefolgt von Kate. „Können wir los?“ rief Chelsea. Damon blieb weiter vor mir stehen und sah mich ausdruckslos an, dann formte sich sein Gesicht zu einem Lächeln. „Jop, wir können“ antwortete und sah erst dann von mir weg. Er nahm noch einen Schluck von seinem Bier, bevor er es auf den SofaTtisch stellte und dann zu den beiden lief. Chelsea beobachtete uns mit gerunzelter Stirn. Bevor sie zu Damon ins Auto stieg, kam sie noch mal zu mir. Sie lächelte mich an. „Es wird alles in Ordnung sein“ versicherte sie mir, und küsste mich dann flüchtig. Danach verschwand sie zu Damon ins Auto. Kate küsste grade ihren Freund. Als sie fertig waren, wollte sie grade schon zu den anderen beiden ins Auto gehen. Aber ich hielt sie zurück. „Hey Kate, warte mal kurz“ rief ich. Verwirrt sah sie mich an und lief zu mir. „Was gibt’s denn?“ hackte sie nach. Ich sah sie ernst an. Es gab da etwas, dass ich von ihr wollte. „Kannst du bitte mal darauf achten wie Chelsea sich verhält?“ fragte ich leise. Noch verwirrter sah mich jetzt an. „Naja, also ich..ich erklärs dir später! Achte einfach darauf, ob dir irgendwas komisch vorkommt oder so..“ flüsterte ich. Kate sah mich unsicher an. „Bitte“ flehte ich. Kate seufzte und nickte dann. „Na schön“ murmelte sie, bevor sie sich umdrehte und zum Auto ging.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
„Hey Kate, warte mal kurz“ Meine Augenbrauen schossen in die Höhe als ich hörte wie Justin nach Kate rief. Ebenso verwirrt wie ich es war, lief sie auf ihn zu. Er zischelte ihr irgendwas zu. Keiner der Umher stehenden schien zu auf eine Idee zu kommen, was Justin von ihr wollte. „Ich wette mit dir ich weiß, was Justin deiner Freundin grade zuflüstert“ sagte Damon plötzlich überzeugt. Skeptisch musterte ich ihn. Er drehte sich auf dem Fahrersitz seines Jeeps zu mir und sah mich mit einem als-ob-du-dir-das-nicht-denken-könntest- Blick an. Ich zuckte nur die Schultern. „Meine Güte, er wird wahrscheinlich von ihr wollen, dass sie auf mich ein Auge hat, dass ich mich ja nicht an dich ranschmeiße..“ erklärte er und verdrehte dabei die Augen. Ich drehte mich auf dem Beifahrersitz genauso wie er es eben getan hatte und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Und hat Justin einen Grund dafür, dass von ihr zu verlangen?“ fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Damon drehte sich prustend von mir weg und setzte sich wieder grade hin. „Natürlich nicht..“ sagte er lachend, schien aber selbst nicht wirklich überzeugt davon zu sein. In diesem Moment wurde die Beifahrertür aufgemacht und Kate setzte sich zu mir auf den Sitz für zwei. Danach schloss sie die Tür wieder. Gleich darauf startete Damon den Motor und fuhr aus der Halle. Ich sah noch wie Justin uns hinterher starrte, dann schloss sich das Tor und wir fuhren grade Wegs auf den Highway. „So wo geht’s denn hin, dass wir auf den Highway fahren?“ fragte Kate und brach damit die Stille. Sie versuchte schon von Anfang an, ein Thema aufzugreifen, da sie vermeiden wollte, dass ich sie nach dem Gespräch zwischen ihr und Justin fragte. Aber da hatte sie Pech. „Kate, was wollte Justin eben von dir?“ fragte ich und sah sie interessiert an. „Ja Kate, was habt ihr geredet?“ wandte Damon ein und sah uns kurz grinsend an. Ich spürte deutlich Kates Nervosität. Sie drehte sich schnell zu mir um, vermied dabei jeden Blickkontakt und antwortete knapp: „Ach er wollte nur, dass ich eh..“ sie brach ab, da sie genau wusste wir würden hinter ihre Lügen kommen. Sie seufzte. „Er wollte, dass ich auf dich und Damon aufpasse..“ antwortete sie und sah gleich wieder aus dem Fenster. Damon grinste zufrieden, darüber dass er Recht hatte. Während ich Kate weiterhin skeptisch ansah. Irgendwas sagte mir, dass das nicht der wahre Grund war. Nach 20 Minütiger Fahrt, in der wir uns Damons furchtbaren Gesang durchgehend anhören mussten, parkte er vor einer riesigen Mall. „Wo sind wir? Und warum sind wir nicht in Stratford geblieben?“ fragte ich mit hochgezogener Braue. „Wir sind in New Hamburg, ich dachte mir, die Mall hier würde euch besser gefallen, als die paar wenigen Geschäfte in Stratford.“ Erklärte er. Ich nickte. Und war in der Tat froh darüber. Wir stiegen alle aus und betraten die Mall. Es war nicht wirklich viel los. Es liefen nur ein paar wenige Menschen rum. Woran, das lag, konnte ich nicht wirklich sagen. Aber es interessierte mich auch nicht wirklich. Während ich mich hilflos nach einem geeigneten Geschäft umsah, stolzierte Kate schon zufrieden zum ersten kleinen Laden. Ich sah ihr hinterher. Auf mich wirkten die Klamotten die sie dort verkauften etwas zu kitschig, weshalb ich meinen Blick wieder ab wand und weiter hilflos herum lief. Damon blieb mir dabei immer dicht auf den Fersen. Als er plötzlich seinen Arm um mich legte, zuckte ich leicht zusammen. Mit dem Arm der auf meiner Schulter lag, deutete er in eine Richtung. „Wie wäre es mit dem Laden da hinten, Kleine..“ raunte er in mein Ohr, und hinterließ, dabei augenblicklich Gänsehaut. Ich löste mich gleich aus seinem Griff und sah hinter zu Kate, die uns komisch ansah, aber gleich wieder weg sah, als sie meinen Blick bemerkte. „Vergiss nicht, dass wir eine Spionin haben..“ zischte ich leise und deutete auf Kate, „außerdem, solltest du deine Finger generell sowieso von mir lassen“ fügte ich noch hinzu und lief dann zu Kate. Ich schnappte mir ihre Hand und lief dann mit ihr zusammen zu dem Laden, den mir Damon eben gezeigt hatte. Damon klebte dabei förmlich an uns und ließ seine Augen nicht von uns, oder eher gesagt von mir. Was mir wirklich unangenehm war. Knappe zwei Stunden später saßen wir in einem Starbucks, welcher sich im obersten Stock der Mall befand. Damon wurde in den zwei Stunden ehrlich gesagt viel erträglicher als sonst. Trotz der Ironie in jedem seiner Sätze konnte man sich normal mit ihm unterhalten oder auch Spaß haben. Damon hatte grade wieder eine Geschichte von der Zeit damals erzählt, als Justin, Ryan, Chaz und Chris neu in die Gang kamen. Eine sehr lustige Geschichte, weshalb ich mich vor lauter Lachen fast an meinem Latte verschluckte. Hustend lachte ich einfach weiter. „Wow wow, ganz langsam Kleine“ lachte Damon und schlug mir leicht mit der flachen Hand auf den Rücken, „wir wollen doch nicht das du uns hier krepierst oder so...“ fügte er noch hinzu und nahm seine Hand dann wieder zu sich. Als ich endlich aufhörte zu husten, sah ich Damon kichernd an. „Natürlich nicht“ sagte ich grinsend. Und in diesem Moment fiel mir plötzlich wieder Kates Blick auf mir auf. Meine Augenbrauen trafen sich in der Mitte, als ich Kate unglaubwürdig ansah. Ich stellte meinen Latte wieder auf den Tisch. „Kate, du willst mir jetzt doch nicht ernsthaft erzählen, dass du tust was Justin sagt oder?“ sagte ich und wollte es nicht glauben. Hastig schüttelte sie den Kopf und trank einen riesen Schluck von ihrem Eiscafe. Mein Blick wanderte zu Damon, der Kate mit gerunzelter Stirn musterte. Natürlich tat sie es. Wir blieben noch eine halbe Stunde stehen, dann nahmen wir unsere Tüten und liefen zum Ausgang. Als wir die Mall verließen, war es schon komplett dunkel draußen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es mittlerweile schon 23 Uhr war, was hieß, dass wir knappe 5 Stunden unterwegs gewesen waren. Beim zweiten Blick auf mein Handy, erkannte ich dann, dass ich bereits mehrere SMS von Justin bekommen hatte und zwei entgangene Anrufe die ebenfalls von ihm stammten. Mit einem Seufzen antwortete ich ihm und steckte mein Handy dann wieder zurück in meine Hosentasche. Sind schon auf dem Heimweg..mach dir keine Sorgen. Ich wusste er würde sich trotzdem Sorgen machen. Während der Rückfahrt war es sehr still und von dem vielen Laufen heute war ich müde geworden, weshalb ich schon am Anfang der Fahrt eingeschlafen war, oder besser im Halbschlaf war. Die Zeit verging wie im Flug und wir waren schnell wieder in der Lagerhalle angekommen. Ich hörte wie Kate ausstieg und spürte wie Damon sanft an mir rüttelte. Trotz meines halb wachen Zustands, hatte ich keine Lust zu antworten oder gar mich zu Bewegen. „Chelsea Baby“ zischte er leise und ich konnte mir nur zu gut, sein schelmisches Grinsen vorstellen. Aber ich antwortete nicht, sondern seufzte nur zufrieden und drehte mich in die andere Richtung. Damon grummelte leise, was mich innerlich zum Grinsen brachte. Ein Moment der Stille brach ein. Dann kurz darauf spürte ich plötzlich wie zwei Hände mich am Rücken und den Kniekehlen hochhob. An dem unvergleichlichen Geruch der mir sofort in die Nase stieg, erkannte ich Justin und kuschelte mich reflexartig an ihn. Er kicherte leise. Ich fragte mich zwar wie er es schaffte mit seiner Wunde mich zu tragen, schließlich musste er starke Schmerzen haben, aber anscheinend interessierte ihn das reichlich wenig und ich war zu faul und müde um etwas zu sagen. „Hey hast du was mitbekommen?“ flüsterte Justin plötzlich und dachte einen Moment lang, dass er mit mir redete. Erst als ich Kates Stimme hörte wurde ich vom Gegenteil überzeugt. „Nein, alles ganz normal wie immer, es war alles okay..“ flüsterte sie zurück. Justin seufzte leise. „Okay, trotzdem danke..“ flüsterte er wieder. Ich war verwirrt. Eigentlich dachte ich, sie würde ihm jetzt erzählen, was zwischen mir und Damon heute vorgefallen war, aber scheinbar doch nicht. Na ja ich meine im Enddefekt wäre es ja nicht schlimm gewesen, da ich nicht verbotenes mit ihm getan hatte, aber trotzdem war es wunderlich. „Gern..“ antwortete sie und macht eine kurze Pause, bevor sie weiterredete, „aber du musst mir immer noch sagen, warum ich das tun sollte..“. „Jaja, ich erklären dir das wann anders, jetzt bringe ich Chelsea erst mal hoch ins Bett und geh selber gleich schlafen..sag den anderen bescheid“ erklärte er. „Alles klar“ Kurz darauf spürte ich, wie Justin mit mir die Treppen hinauf stieg, und wie er mich Sekunden später sanft ins Bett legte. Er zog mir die Lederjacke und die Jeans aus, dann entfernte er sich vorm Bett. Er will ihr alles morgen erklären? Was gibt’s denn da noch zu erklären? Sie sollte auf mich und Damon aufpassen und basta. Welche offenen Fragen hatte sie denn noch? Oder besser welche Gründe, außer dem einen den er mir selbst bereits genannt hatte, hatte er denn noch? Vertraute er nun mir auch nicht mehr? Ein warmer Körper legte sich neben mich. Justin. Er legte seine Hand an meine Hüfte und zog mich vorsichtig näher an sich ran. Er ließ seine Hand auf meiner nackten Hüfte liegen und zeichnete kleine Kreise darauf. Die andere Hände legte er an meine Wange und strich eine kleine Strähne meiner Haare hinter mein Ohr. Mit seinem Daumen streichelte er sanft meine Wange. Er platzierte einen Federleichten Kuss auf meine Lippen. „Ich hoffe nur, Kate hat Recht mit dir..“ flüsterte er und zog die Linien meiner Lippen nach. Und damit bestätigte er meinen Gedanken, er vertraute mir nicht mehr..
Ich sah meinem Justin dabei zu wie er schlief. Zeichnete wie er am Abend zufuhr die Konturen seiner Lippen nach und hinterließ einen federleichten Kuss darauf. Die Sonne strahlte durch die Gardinen durch und landete in seinem Gesicht. Es kam mir so vor als wurde er in der Sonne funkeln. Ich platzierte einen weiteren Kuss, aber dieses Mal auf seiner Wange. In Gedanken war ich ständig bei dem gestrigen Tag. Oder viel mehr, bei den Worten die er geflüstert hatte, als er dachte ich würde schlafen. „Ich hoffe nur, Kate hat Recht mit dir..“ Mein Magen drehte sich schmerzhaft um, wegen dem was ich aus diesen Gedanken schloss. Er vertraute mir nicht mehr. Und das lag sicherlich daran, was vor einigen Tagen geschehen war. Justin hatte mir zwar verziehen, dass ich ihn belogen und hintergangen hatte, aber vergessen hatte er es nicht. Er war nicht nur enttäuscht, er hatte auch sein Vertrauen zu mir verloren. Und das verletzte mich. Ich wollte doch, dass er mir vertraute. Ich wollte niemals, dass er sich darum sorgen müsste, ob ich die Wahrheit sagte oder nicht. Seine Mundwinkel zuckten ganz leicht, genauso wie seine Augenlider. Langsam schlug er sie auf und sah müde von oben auf mich herab. Er schenkte mir ein warmes Lächeln. „Morgen, Shawty“ murmelte er und beugte sich zu mir runter um mir einen kurzen zärtlichen Kuss zu geben. „Morgen“ murmelte ich zurück und zwang mir ein Lächeln auf. Sollte ich ihn darauf ansprechen? Würde das überhaupt was ändern? Ich zog meine Lippen in den Mund und beobachtete seine nackte Brust. „Gut geschlafen mein Engel?“ fragte er mit einem strahlenden Lächeln. Schnell nickte ich. Nein, es würde nichts bringen. Alles was ich tun konnte, war ihm zu beweisen, dass er mir vertrauen konnte. Mein Blick wanderte weiter zu seinem Verband. „Musst du das nicht mal wechseln? Und überhaupt, müsste man die Wunde waschen oder einfach schauen wie sie aussieht..“ stellte ich fest. Justin zuckte die Schultern. „Das kann ich ja später machen..“ sagte er unbekümmert und küsste mich kurz auf die Lippen. Hastig schüttelte ich den Kopf. „Nein, du kommst jetzt mit ins Bad und wir machen das gleich“ bestimmte ich und stand aus dem Bett auf. Justin schnaubte und sah mich frustriert an. Er schnappte sich mein Handgelenk und zog mich zurück ins Bett. „Komm schon, lass und erst noch ein bisschen liegen bleiben“ flehte er und machte einen Schmollmund. Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Du bist so ein kleiner Idiot“ kicherte ich und ließ mich ganz zurück ziehen. Justin grinste zufrieden. „Aber du liebst diesen kleinen Idioten, gibs zu..“ sagte er herausfordernd und grinste weiter vor sich hin. Spielerrisch legte ich mir einen Finger vor den Mund und tat so als würde ich nachdenken. „Tu nich so! Ich weiß, dass du es tust“ sagte er überzeugt. „Ja du hast Recht“ gab ich zu und küsste ihn gleich darauf zärtlich. Justin erwiderte und grinste glücklich in den Kuss hinein. Ich tat es ihm gleich. Gleich nach dem wir uns lösten packte er mich am Hintern, grinste mich frech an und zog mich auf sich drauf. Kichernd schlug ich im leicht gegen die Brust. JUSTIN’S POINT OF VIEW Unsere Blicke trafen sich. Ich sah direkt in die grünen Augen meines Engels. Sie glänzten und das Feuer in ihren Augen loderte, so wie ich es liebte. Sie schien vollkommen Glücklich. Es schien sie wirklich nichts mehr zu belasten. Womöglich, hatte Kate tatsächlich Recht und Chelsea war wie immer. Zwar war es für mich immer noch wunderlich, dass Chelsea, es so schnell schaffte, etwas zu verarbeiten, aber meine Freundin war eben eine Kämperrin. Sie ließ sich nicht unterkriegen. Und um ehrlich zu sein, machte es mich verdammt stolz, dass ich genau so eine Kämpfernatur als Freundin hatte. „Worüber denkst du nach?“ fragte eine Stimme, die klang wie Musik in meinen Ohren plötzlich in die angenehme Stille hinein. Ich lächelte leicht und strich ihr ein paar kurze Strähnen aus dem Gesicht. Sie hob fragend die Augenbraun und warum auch immer, fand ich, dass das verdammt sexy aussah. Ich schüttelte den Kopf über meine eigenen Gedanken und lachte kurz auf. Chelsea grinste mich schräg an. Ich seufzte glücklich, küsste ihre Stirn schüttelte den Kopf. „Ich hab nur darüber nachgedacht, wie sehr ich dich liebe..“ erklärte ich und grinste sie an. Chelsea verzog angewidert ihr Gesicht. „Eeew, das klang total kitschig…bist du schwul geworden?“ sagte sie und klang dabei vollkommen ernst. Meine Augenbraun schossen raketenschnell in die Höhe. Fast schon empört öffnete ich den Mund um etwas zu sagen, doch bevor ich dazu kam, prustete Chelsea plötzlich los und hielt sich den Bauch. „Hahaha oh mein Gott“ lachte sie und rollte sich von mir runter. Irritiert und etwas angesäuert sah ich sie an. Was sollte das denn jetzt? Als sie sich wieder beruhigt hatte, wischte sie sich die Tränen unter den Augen weg und grinste mich an. „Ach Justin, ich hab doch nur Spaß gemacht..“ kicherte sie, „ich liebe dich auch“ fügte sie dann leiser hinzu und küsste mich innig. Etwas überrascht erwiderte ich den Kuss dann doch. Als wir uns wieder lösten, grinste sie immer noch. „Aber dein Gesicht sah echt gut aus“ sagte sie und prustete gleich darauf wieder los. Gespielt beleidigt gab ich nur ein „Pff“ von mir, bevor ich dann nach ihren Hüften schnappte und sie gleich darauf durch kitzelte. Geschockt riss sie ihre Augen auf und hielt kurz inne, bevor sie gleich darauf wegen meiner Kitzel Attacke wieder anfing laut zu lachen. „Justiiiiiiin“ schrie sie wälzte sich im Bett herum. Ich lachte ebenfalls, aber ließ sich nicht in Ruhe. Um sich zu wehren strampelte sie wild herum und schlug auf meiner Brust rum, aber selbst mich Schusswunde, war ich stärker als sie. „Lass mich sofort los die Idiot“ stotterte sie zwischen den Lachen durch. Sie schlug weiter herum und wälzte sich rum, als sie versehentlich mit ihrer Hand auf meine Wunde schlug. Ein plötzlicher und überaus unangenehmer Schmerz durchfuhr mich. Gleich darauf fing ich an wie wild zu husten.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Versehentlich traf ich Justin mit meiner Hand direkt im Bauch. Wenige Millimeter von seiner Verletzung entfernt. Augenblicklich verzog sich sein Gesicht schmerzhaft. Er ließ von mir ab und fing plötzlich an fürchterlich zu husten. Er hielt sich mit einer Hand den Bauch, mit der anderen stützte er sich ab. Gleich setzte ich mich auf und sah ihn besorgt an. Verdammt. Sein Husten, wurde nicht weniger. „Justin..“ murmelte ich nur besorgt und wusste, nicht was ich sonst sagen sollte. Ich merkte, wie er versuchte sich in den Griff zu bekommen, was er auch schaffte. Er hörte auf zu Husten und sah mich schwächlich an. „Alles Gut, Baby“ versicherte er mir. „Erleichtert atmete ich aus. Doch zu früh. In der nächsten Sekunde hustete er wieder los, und als wäre das nicht genug, hustete er auch noch Blut. Entsetzt starrte ich ihn an. „Oh mein Gott, verdammt..was, was ist?“ stotterte ich überfordert und wusste nicht was ich tun sollte. Mit jedem Husten landete Blut auf dem Bett und ich hatte das Gefühl es wurde immer mehr und mehr. Panisch sprang ich vom Bett, rannte zur Tür, öffnete diese und brüllte so laut ich nur konnte nach den Jungs. Keine 5 Sekunden später, polterten sie die Treppen hinauf und stürmten ins Zimmer. Kate dicht gefolgt. Als sie Justin röchelnd und hustend auf dem Bett sahen und das ganze Blut sahen sie genauso entsetzt aus wie ich. Kate kam zu mir und nahm meine Hand und drückte sie. „FUCK!“ keuchte Stefan und lief auf Justin zu. Ryan folgte ich ihm. Zusammen stützten sie Justin und schleppten ihn aus dem Zimmer. Verängstigt, panisch, hilflos und vollkommen zerstreut sah ich ihnen hinterher, bevor ich mich Sekunden darauf wieder fing und hinter her rannte, Kate zog ich hinter mir her. Damon, Chris, Chaz, Austin und Nick folgten mir. Unten angekommen sah ich wie Ryan und Stefan den immer noch Blut hustenden Justin ins Auto packten und selbst einstiegen. Ich ließ Kate Hand los. So schnell ich konnte rannte ich zum Auto und setzte mich zu Justin auf den Rücksitz. „Was ist mit ihm?!“ schrie ich voller Panik und spürte wie die Tränen mir in die Augen schossen. „Ich weiß es nicht..aber es ist sicher nichts Gutes“ antwortete Stefan genauso Panisch und aufgewühlt. Kurz darauf, fuhr Ryan mit quietschenden Reifen rückwärts aus dem Tor. Justin hörte auf zu husten und erbrach mittlerweile das Blut. Ich versuchte stark nicht zu hyperventilieren und strich ihm immer wieder über den Rücken. Langsam aber sicher, traten die Tränen aus meinen Augen und rollten meine Wangen runter. Eine Pause trat ein, in der Justin kurz nicht kotzte. Schwächlich sah er mich an. Das Blut klebte an seinem Mund. Nur schwer hielt er sie Augen offen. Er versuchte mich anzulächeln. „Mach dir keine Sorgen, Engel..es ist oka-.“ Noch bevor er zu Ende sprechen konnte, kam die nächste Ladung Blut aus seinem Mund und landete direkt auf meinen Beinen. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. „Jungs! Er, erbricht das Blut! Bitte beeilt euch, egal wo wie hinfahren, gebt Gas!“ flehte ich. Immer mehr Tränen kamen. Ich umfasste vorsichtig Justins Gesicht. Er strengte sich an die Augen offen zu halten, aber er schaffte es nicht mehr. Seine Augenlider fielen zu und sein Körper sackte zusammen. Entsetzt keuchte ich. Sein Kopf lag auf meinen Beinen. Tränen verließen unkontrolliert meine Augen. „Ryan beeil dich!“ brüllte ich schluchzend. Stefan warf einen Blick zu uns auf die Rückbank. Überfordert raufte er sich die Haare. „Ryan, du solltest dich verdammt nochmal wirklich beeilen!“ sagte Stefan ernst und sah Ryan ebenso an. Ryan sah kurz in den Rückspiegel. Seine Augen weiteten sich, als er Justin erblickte. Und schon in der nächsten Sekunde drückte er das Gas voll durch und wir brausten mit über 200 Sachen über die Straßen. „Justin..“ schluchzte ich leise, sah ihn an und schlug ihm gegen die Wange. „Bleib bei mir..“ schluchzte ich wieder, „kämpfe!“. -
Mit einer Vollbremsung hielt Ryan in der Notaufnahme des Krankenhauses. Stefan stürmte aus dem Auto und schrie ein paar Schwestern an, dass sie Hilfe holen sollten. Sie eilten sofort los und kamen Sekunden später wieder. Die Tür wurde aufgerissen. Zwei Sanitäter und ein Arzt starrten erst mich und dann Justin an. Die Sanitäter zogen Justin behutsam aus dem Auto und legten ihn auf eine Trage. Mit dieser fuhren sie ihn sofort ins Krankenhaus. Perplex stieg ich aus dem Auto und rannte hinter her. Eine der Krankenschwestern wollte mich aufhalten, aber ich schubste sie einfach weg und rannte meinem Justin hinter her. Was Ryan und Stefan machten bekam ich nicht mehr mit, es interessierte mich auch nicht. Ich hatte nur noch Justin im Kopf. Grade als ich die Sanitäter und den Arzt eingeholt hatte, ließ ein Sanitäter von der Liege ab, während der andere und der Arzt durch eine Tür mit der Aufschrift „OP“ gingen. Der Mann hielt mich fest, sodass ich nicht auch durch die Tür gehen konnte. „Lassen sie mich durch“ schrie ich hysterisch, und schlug um mich. Aber er war zu stark für mich. Er versuchte mich unter Kontrolle zu bekommen und hielt meine Arme fest. „Beruhigen sie sich!“ sagte er immer wieder. Aber ich konnte nicht. Tränen rannen einfach weiter, unkontrolliert meine Wangen hinab und immer wieder drangen lauter Schluchzer aus meinem Mund. „Lassen sie mich verdammt noch mal los!“ brüllte ich wieder und ries mich von ihm los. Doch noch bevor ich es schaffte durch die OP Tür zu laufen, hielten mich wieder zwei starke Arme fest und zogen mich nach hinten. Ich schluchzte laut und schrie. Strampelte um mich herum. „Chelsea!“ schrie mir plötzlich jemand ins Ohr. Ich erschreckte und drehte mich um, als ich erkannte, dass Damon die Person war die mich festhielt. Augenblicklich beruhigte ich mich. „Chelsea..“ sagte er dann leiser und lockerte seinen Griff um mich gleich darauf fest in den Arm zu nehmen. Gleich überkamen mich wieder die Tränen. Behutsam legte Damon die Hand an meinen Kopf und drückte mich gegen seine Brust. „Sscht..alles wird gut“ wisperte er gegen mein Ohr und umarmte mich noch fester. Eine Stunde später saßen wir alle auf ein paar Stühlen nur wenige Meter vom OP Saal entfernt. Damon saß direkt neben mir, sein rechter Arm hielt mich weiterhin fest im Arm. Kate stand gegenüber von uns und hielt Ryan fest im Arm. Ryan war ebenso fertig wie ich, das war jedem hier bewusst. Schließlich lag sein bester Freund grade seit einer Stunde im OP. Laut einem Arzt mit schweren inneren Blutungen. Justin rang um sein Leben. Ich hatte in dieser Stunde schon jede Tränenflüssigkeit aufgebracht. Auch das Schluchzen hatte aufgehört. Nun saß ich einfach nur da, mit dem Blick starr auf die OP Tür gerichtet. Ich sprach mit keinem ein Wort und auch sonst gab keiner auch nur einen Mucks von sich. Chris und Chaz starrten beide die ganze Zeit nur auf den Boden. Stefan stand mit Nick bei einem Polizist, sie wollten natürlich wissen, weshalb Justin eine Schusswunde hatte. Was genau die beiden ihm sagten, wusste ich nicht. „Hey Kleine, ist dir kalt?“ hörte ich plötzlich Damon ungewöhnlich sanfte Stimme in mein Ohr dringen. Verwirrt sah ich ihn an und dann mich, als ich erst jetzt bemerkte, dass ich zitterte. Als Antwort schüttelte ich stumm den Kopf und richtete dann den Blick wieder auf den OP. Im nächsten Moment seufzten plötzlich alle erleichtert auf. Verwundert folgte ich ihren Blicken und entdeckte Austin der mit einem Cafe für jeden kam. Jeder nahm sich einen Becher und ging dann zurück an seinen Platz. Auch ich stand auf und nahm dankend einen Becher, an welchem ich gleich vorsichtig nippte. Die heiße Flüssigkeit lief durch meinen Körper und erwärmte ihn. Mein Blick richtete sich auf Stefan und Nick die grade wieder auf uns zu kamen. Sofort sahen alle sie fragend an. Außer Ryan, er saß in einer Ecke, die Ellbogen auf den Knie abgestützt und sein Gesicht in die Hände gelegt. Stumm starrte er den Boden an. „Du kannst dich gern wieder zu mir setzten“ sagte Damon vorsichtig. Mein Kopf schnellte zu ihm, er sah mich mit einem leichten Lächeln an. Ich zwang mir ebenfalls ein Lächeln auf und schüttelte dann den Kopf. „Nein schon okay..“ murmelte ich und winkte ab, „ich wird mir ein wenig die Füße vertreten“ fügte ich noch hinzu. „Soll ich mitkommen?“ fragte Kate gleich darauf. Ich lächelte schwächlich und schüttelte den Kopf. „Bist du dir sicher, dass niemand mit kommen soll?“ fragte Damon skeptisch und anscheinend ein wenig besorgt. Gleich nickte ich. „Ja natürlich, ich verlasse ja nicht das Krankenhaus, ich laufe nur ein paar Meter..“ Damon seufzte und nickte dann. Ich nickte ebenfalls kurz und lief dann mit meinem Cafebecher in der Hand den endlos lang erscheinenden Flur entlang.
Er hatte dunkelblonde Haare, welche an den Seiten abrasiert waren. Die noch übriggebliebenen standen zerzaust in alle Richtungen ab. Er hatte volle herzförmige Lippen. An seinem rechten sehr muskulösen Unterarm war ein Tattoo einer Eule zu sehen und etwas weiter oben stand das Wort ‚Believe‘ geschrieben. Das Tattoo an seinem linken Arm konnte ich nicht genau erkennen. Es war zu klein. Und dann waren da noch diese stechenden Haselnuss-braunen Augen in denen ich mich sofort verlor. Im Großen und Ganzen war dieser Junge genau das was die Östrogene jedes weiblichen Wesens überschwappen ließen. Er war ein Traum von einem Jungen. Man könnte sagen fast schon ein Adonis. Als sich unsere Blicke für einen kurzen Moment trafen, spürte ich wie meine Wangen sich erhitzten. Ich guckte schnell auf den Boden und war froh darüber, dass meine langen braunen Haare mein Gesicht verdeckten, da er sonst sehen würde wie rot ich grade war. Ich hörte wie er leise lachend an mir vorbei ging und mich ganz ‚ausversehen‘ mit dem Arm streifte.
Das Szenario von unserem ersten aufeinander Treffen spielte sich plötzlich in meinen Gedanken ab. Und mit ihm kam große Angst. Justin rang nun seit geschlagenen zwei Stunden in diesem OP Saal um sein Leben. Damon sagte er würde es schaffen. Justin sei eine Kämpfernatur und ich konnte nur hoffen, dass er Recht hatte.
„Also eigentlich hab ich ja echt nichts dagegen wenn die Frau oben liegt, aber ich glaube hier im Bus ist das ein wenig unpassend.“ sagte er plötzlich und sah mich dabei augenbrauenwackelnd an. Sofort brach der ganze Bus in schallendes Gelächter aus. Wie auf Knopfdruck stieg mir die röte ins Gesicht und ich stand ohne ein weiteres Wort von ihm auf. So einer war das also. Genervt seufzte ich und wollte grade wieder auf meinen Platz laufen, da hielt er mir ein weiteres Mal die Hand hin und sagte: „Ich bin Justin und du?“ Überrascht sah ich zuerst ihn und dann seine Hand an. Jedoch ging ich nicht darauf ein. Paah! Erst stellt er mich vor versammelter Mannschaft bloß und dann macht er auf höfflich. Der konnte mir gestohlen bleiben! „Chelsea“ antworte ich deshalb nur knapp und setzte mich dann einfach wieder auf meinen Platz. Justin lachte leicht und tat dann das Selbe.
Ein leises, kurzes Kichern entwich mir, gefolgt von einer kleinen Träne die mir die Wange hinab rollte. Zu diesem Zeitpunkt, hatte ich nicht eine Sekunde damit gerechnet, dass Justin und ich Einestages ein Paar sein würden, oder uns überhaupt ineinander verliebten. Kaum zu fassen, dass wir nun aber sogar schon zusammen wohnten. Traurig seufzend blieb ich stehen und lehnte mich gegen die Wand. Vorsichtig nippte ich nochmal an der heißen Flüssigkeit.
„Ich will einen Kuss“ flüsterte er direkt an mein Ohr. Meine Nackenhaare sträubten sich und eine Gänsehaut ging über meine Arme. Ich brauchte einen Moment um mich wieder beherrschen zu können, was Justin triumphierend lachen ließ. Nach dem ich mich wieder im Griff hatte, entfernte ich mich von ihm. „Du hast sie nicht mehr alle, Bieber“ keifte ich. Er ging mit seiner Hand an mein Gesicht und fuhr dann langsam meinen Hals bis zu meinem Schlüsselbein runter. Seine Berührungen hinterließen wieder eine Gänsehaut. „Komm schon nur ein kleiner Kuss“ flüsterte er wieder und fuhr mit seinem Finger wieder hinauf zu meinen Lippen. Welche er mit dem Daumen nach zog. Er drehte mein Gesicht zu sich und sah mir in die Augen. Er grinste zufrieden. Sekunden darauf hatte er schon seine Lippen auf meine gelegt.
Die Erinnerungen an unseren ersten Kuss waren stark. Ich wollte ihm damals unbedingt wegstoßen, ich traute mich nicht auf ihn einzulassen und dachte er spiele nur ein Spiel mit mir, aber wie sich rausstellte, hatte er das nicht getan. Er hatte tatsächlich Gefühle für mich entwickelt und sich in mich verliebt. Genau wie ich.
Mit seinem Mund ging er an mein Ohr. „Genieße es“ flüsterte er verführerisch und drang kurz darauf in mich ein. Ein stechender Schmerz bildete sich und meine Fingernägel vergruben sich in seiner Haut. „Justin!“ stöhnte ich laut. „Ich weiß“ flüsterte er nur in mein Ohr und küsste mich kurz flüchtig. Ein weiteres lautes Stöhnen entglitt mir als, er wieder raus glitt um gleich drauf noch einmal in mich ein zu dringen. Wieder schmerzte etwas doch dieses Mal leichter. Mit jedem weiteren Stoß wurde der Schmerz weniger, bis er letztendlich vollkommen verschwand und sich in ein unbeschreiblich schönes Gefühl verwandelte. „Justin“ stöhnte ich und schloss kurz die Augen. „Oh Gott“ Als ich meine Augen wieder öffnete drückte mir Justin gleich darauf seine Lippen auf den Mund und küsste mich zärtlich. Ich erwiderte. Meine Beine schlangen sich um sein Becken. „Oh mein Gott“ schrie ich. In mir breiteten sich tausend Gefühle aus. Ich war vollkommen in Wallung. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Ich spürte wie ich es immer weniger schaffte mich zurück zuhalten. „Justin!“ schrie ich. Ich kam dem Höhepunkt immer näher und näher. Meine Hände lagen nun irgendwo über meinem Kopf. Justins rechte Hand tastete nach einer davon und flechtete dann unsere Finger in einander. Plötzlich stieß er noch härter zu als sonst. Meine Augen weiteten sich und mein Mund klappte auf. Ich verlor meine komplette Beherrschung und stöhnte das ganze Zimmer zusammen. Noch einmal bewegte er sein Becken schnell und brachte mich damit zum Orgasmus. Ein unglaubliches Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Wie viele tausende Feuerwerke durchzuckte es meinen ganzen Körper. Ich verlor vollkommen den Verstand, hatte mich kein bisschen mehr im Griff und stöhnte so unglaublich laut. Irgendwann entspannte ich mich dann wieder und ließ meinen Körper sacken. Außer Atem ließ sich Justin neben mich fallen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn genauso Atemlos an. Sein Kopf drehte sich ebenfalls in meine Richtung. Ein warmes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ich erwiderte sein Lächeln. Justins Finger strichen von meinem Oberschenkel, über meine Hüfte und meine Arme. Es fühlte sich schön an. Ich genoss seine Berührungen und schloss die Augen. Da drückte er mir, seine weichen Lippen ganz leicht auf meine. Gleich darauf löste er sich wieder von mir, strich mir die Haare aus dem Gesicht und lächelte gleich wieder. „Das war ..“ fing ich an , „schön“ vollendete Justin meinen Satz und strich mit dabei über die Wange. Lächelnd nickte ich und schloss wieder die Augen. Er legte einen Arm um mich und mich zog mich an sich ran, dann legte er die Decke über uns. Sanft streichelte er meinen Arm. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich spürte überall seinen Körper an meinem und jeder dieser Berührungen genoss ich, in vollen Zügen.
In Erinnerungen schwelgend schloss ich die Augen und vergas alles um mich herum. Ich weiß nicht, wieso ich genau jetzt wieder an all diese Geschehnisse dachte. Vielleicht, weil Justin dem Tod nah war und ich mich seelisch bereits verabschiedete? Hastig schüttelte ich den Kopf. Nein! Daran durfte ich nicht einmal denken. Justin wird es überstehen. Egal wie schlecht es um ihn steht, er wird es schaffen. Er muss! -
Langsam lief ich den langen Flur zurück. Mein Cafe war ausgetrunken, den Becher schmiss ich grade in die Mülltonne, dann lief ich die letzten paar Meter auf meine beste Freundin und die Jungs zu, die ich langsam aber sicher anfing immer mehr ins Herz zu schließen. Besonders Damon, hatte es geschafft, sich einen Teil in meinem Herzen zu ergattern, obwohl das gar nichts so einfach war, denn mein Herz gehörte bis auf diesen winzigen Teil einzig allein Justin. Gleich als mich Damon entdeckte, erhob er sich vom Stuhl und sah mich besorgt an. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte er gleich darauf, ich nickte nur. Ich konnte immer noch nicht begreifen, wie ich einen Mensch, mit solch einer Persönlichkeit wie Damon, so gern haben konnte. Damon sah mich einen Moment an, dann nickte er ebenfalls und führte mich wieder zu unserem Platz. Es waren nun schon drei Stunden vergangen. Justin wurde immer noch operiert. Und in der Zeit in der ich durch die Gänge des Krankenhauses gelaufen bin, hatte auch kein Arzt mehr Auskünfte gegeben. Ich seufzte leise und lies mich tiefer in meinen Stuhl sinken. Mein Blick wanderte zu Ryan. Er saß noch immer still auf seinem Stuhl und gab keinen Mucks von sich. Er ließ auch keinen an sich ran. Nicht mal Kate, welche sich deshalb zu mir setzte. Sie sah mich gequält an. Ich zwang mir ein Lächeln auf. Sie sollte sich nicht um mich sorgen. Gleich lächelte sie ebenfalls. Plötzlich öffneten sich die Türen des OP Saals. Augenblicklich lagen alle unsere Augen auf den Ärzten die aus der Tür traten. Einige liefen direkt an uns vorbei, aber einer blieb direkt vor mir stehen. Sein Gesicht war ausdruckslos. Ich ahnte nichts Gutes. Ängstlich hielt ich die Luft an. In meinem Kopf spielten sich schon die Szenarien ab, wie es ablaufen würde, wenn er gleich sagen würde, dass Justin es nicht geschafft habe. Aber auf einmal hellte sich das Gesicht des Arztes auf und ließ damit einen riesen Stein von meinem Herzen fallen. „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut..er hat die OP ohne Komplikationen überstanden..“ erklärte er. Ein erleichtertes Stöhnen ging durch die Runde. „Aber.. Mr. Bieber, hatte starke innere Blutungen, sie können von Glück reden, dass er es überlebt hat! Außerdem, kann ich ihnen nicht genau sagen, wann er aufwachen wird. Sein Körper ist stark geschwächt, es kann eine Weile dauern“ fügte er hinzu und sah mich ernst an. „Heißt das er liegt im Koma?“ fragte ich schockiert und spürte wie Tränen wieder hoch kamen. Sofort schüttelte der große, blonde Arzt den Kopf. „Nein, keine Sorge“ versicherte er und lächelte mich an. Erleichtert seufzte ich und legte mir die Hand aufs Herz. „Nun denn, er ist noch nicht wach..aber sie können ruhig zu ihm..er müsste bereits oben im 4 Stock in der Intensivstation angekommen sein.“ Sagte er. Sofort sprangen wir alle auf und waren schon dabei zu gehen, da rief der Arzt und noch etwas hinter her. „Aber ich bitte sie, nicht alle auf einmal und bleiben sie ruhig!“ Als Zeichen, dass wir ihn gehört hatten hob Stefan die Hand. So schnell wir konnten rannten wir nun den Gang entlang direkt auf die Aufzüge zu. Wie wild drückte ich auf dem Knopf rum. Ungeduldig kaute ich auf meiner Lippe rum. Die Anzeige über der Aufzug Tür zeigte, dass er noch drei Stockwerke über uns war. Noch ungeduldiger biss ich meine Lippe blutig. Noch zwei Stockwerke. Dann riss mir der Geduldsfaden. Ich stöhnte auf, trat gegen die Tür und rannte dann einige Meter weiter nach rechts um die Treppen hoch zulaufen. „Was machst du denn?“ rief Kate, aber ich ignorierte sie einfach, riss die Tür zum Treppenhaus auf und rannte die Treppen hoch. 4 Treppenabsätze folgten, dann kam ich vollkommen außer Atem im vierten Stock in der Intensivstation an. Hechelnd öffnete ich die Tür und blieb kurz stehen. Einige Schwestern sahen mich verwirrt an. Als ich wieder einigermaßen atmen konnte lief ich auf eine dünne, brünette Schwester zu und fragte sie wo Justin läge. „Zimmer 217..aber ich bitte sie, verhalten sie sich ruhig“ mahnte sie mich. Innerlich verdrehte ich die Augen, nickte aber dann einfach und rannte auch schon wieder los. 207, 208, 209. Ich lief weiter und weiter. Es schien, als würde der Gang nie enden wollen. 214, 215, 216, 217! Ruckartig blieb ich stehen, atmete tief durch um mein Herzschlag zu senken und öffnete dann die Tür. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich meinen Justin da liegen sah. Blass, schwach, an tausende Schläuche gebunden. Mein Magen drehte sich schmerzhaft um. Ich trat in den Raum und schloss hinter mir die Tür. Langsam tapste ich auf Justin zu. Das Beatmungsgerät gab unheimliche Geräusche von sich, und das Gerät, was seinen Herzschlag anzeigte, piepte gleichmäßig. An seinem Bett angekommen, kamen direkt die nächsten Tränen. Er sah so verwundbar aus. Es brach mein Herz ihn so zu sehen. Obwohl, ehrlich gesagt, war es nicht nur mein Herz, das Brach. In meinem Kopf, brach auch etwas. Die Tür ging auf. Verwundert drehte ich mich um und entdeckte Ryan, der hinein kam. Jegliche Farbe entwich seinem Gesicht, als er Justin sah. Ängstlich lief er zum Bett und stellte sich neben mich. Er zog scharf die Luft ein und schüttelte fassungslos den Kopf. „Wie konnte es jemals soweit kommen?“ wisperte er und ließ sich dann auf einen Stuhl fallen, der nur einen Meter vom Bett entfernt stand, „wie konnte es passieren, dass Justin in diesem Bett liegt? Das, das ist doch nicht richtig..Wieso Justin? Das passt nicht! Justin liegt nie im Krankenhaus, Justin war immer der Stärkste von uns..und jetzt..jetzt liegt er hier..“. Augenblicklich überkamen mich die Schuldgefühle. Wieso er hier lag, lag auf der Hand. Wegen mir! In meiner linken Brust stach es. Ich verkrampfte. Gleich schob ich den Gedanken aus meinem Kopf. Ich schluckte schwer und wich sah von Ryan weg zu Justin. Behutsam legte ich meine Hand an seine bleiche Wange und streichelte sie. Eine meiner Tränen tropfte ihm ins Gesicht. Sanft wischte ich sie mit dem Daumen weg. Auf einmal ging die Tür noch einmal auf. Chris und Chaz waren es nun, die eintraten. Wie auch Ryan wurden sie sofort leichenblass als sie Justin sahen. Chaz fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht während Chris einfach nur fassungslos starrte. Sie kannten diese Situation nicht. Sie wussten eindeutig nicht, wie sie damit umgehen sollten, schließlich kannten sie Justin nur als den starken und scheinbar unbesiegbaren Typen. Nie hätten sie gedacht, dass es mal dieser Typ sein würde der im Krankenhausbett lag. Genauso wenig wie ich. Es passte einfach nicht. Justin, schwach und verwundbar? Nein, das war einfach nicht richtig. Ein weiteres Mal öffnete sich die Tür. Dieses Mal war es der Arzt von vorhin der eintrat. Er trug nun einen weisen Kittel. An das war ein Namensschild geklemmt. Dr. Miller. „Ich muss sie leider bitten wieder zu gehen..er ist zwar nicht bei Bewusstsein, aber trotzdem ist es nicht gut wenn so viele sich im Raum aufhalten, und auch ist es nicht in Ordnung dass auf dem Flur eine ganze Gruppe an Menschen steht..also ich bitte sie, gehen sie heim und beruhigen sie sich alle erst mal.. wir werden sie in Kenntnis setzten, wenn er wach ist“ erklärte er. Nickend stand Ryan auf und lief mit den anderen beiden zu Tür, aber ich blieb stehen. Als sie drei das merkten, drehten sie sich zu mir und sahen mir irritiert an. „Kommst du, Chelsea?“ fragte Ryan. Hastig schüttelte ich den Kopf. Nein, ich wollte nicht gehen, ich wollte hier bleiben. Ich konnte ihn jetzt nicht alleine lassen. „Miss, bitte gehen sie doch heim“ meinte Miller aber wieder schüttelte ich nur den Kopf und sah ihn flehend an. „Bitte, kann ich noch bleiben?“ flehte ich. Miller seufzte. Hin und her gerissen sah er mich an. „Na schön.“ Gab er dann nach. Dankbar lächelte ich ihn an, dann sah ich zu den Jungs. Sie kamen auf mich zu und nahmen mich alle kurz in den Arm. Ryan flüsterte dabei: „Pass auf ihn auf“. „Werde ich“ versicherte ich ihm ebenfalls im flüster Ton.
Ich kann ihn nicht verlieren! Er darf nicht sterben! Ich brauche ihn, er ist alles was mich davor abhält zu fallen.
Regentropfen, Piepen, Atem. Das einzige was man hörte waren diese drei Gegenstände. Die Regentropfen, die seit 2 Stunden ununterbrochen gegen die Scheibe hämmerten. Das Piepen, des Geräusches, das zeigte, ob Justin noch lebte. Und das Sauerstoffgerät, das ihn am Leben hielt. Regen, Piepen, Atem. Mit einem heißen Kaffe in der Hand, saß ich auf einem Stuhl, direkt neben Justins Bett. Meinen Kopf hatte ich auf die Bettkante gelegt. Mein Blick war starr aus dem Fenster gerichtet. Regen, Piepen, Atem. Müde hob ich meinen Kopf vom Bett und sah wieder Justin an. Er lag in derselben Position wie vor zwei Stunden. Nichts hatte sich geändert. Vorsichtig nahm ich einen kleinen Schluck von meinem Kaffe. Ich genoss es wie die warme Flüssigkeit meinen Körper von ihnen erwärmte. Dann stellte ich die Papptasse auf den weisen Nachttisch neben mir. Meine warme Hand legte ich auf Justins kalte. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Verdammt er sollte endlich wach werden! Ich wollte seine Stimme wieder hören.. „Wach doch auf..“ flehte ich leise. Ich zog die Lippen in den Mund und starrte Justin hoffnungsvoll an. Nichts geschah. Langsam beugte ich mich zu ihm rüber und legte ihm meine Lippen auf seine. So sehr wünschte ich mir, dass er es erwidern würde, aber wieder…nichts geschah. Enttäuscht sank ich zurück in den Stuhl. Meinen Kopf legte ich wieder auf die Bettkante. Mein Blick wieder starr aus dem Fenster gerichtet. Am Himmel brach langsam die Dunkelheit herein. Obwohl es sowieso schon grau und dunkel war, wegen dem Unwetter. Draußen flogen ständig kleine Äste am Fenster vorbei, Hagelkörner knallten gegen die Scheiben und Blitze waren für Sekunden am Himmel zu sehen. Sie hellten jedes Mal den dunklen Raum für einen winzigen Moment auf. Wie auch jetzt wieder. Traurig seufzte ich leise, dann schloss ich die Augenlider und entspannte mich. Es brauchte nicht viel Zeit bis ich einschlief. Sanft rüttelte eine Hand an meiner Schulter. Müde schlug ich die Augen auf. Was ich als Erstes sah, war die Dunkelheit draußen. Wie spät war es jetzt? „Miss?“ drang plötzlich eine weiche, weibliche Stimme an mein Ohr. Ich drehte mich zu ihr und sah die brünette Schwester von vorhin wieder. Sie lächelte mich sanft an. „Sie sollten wirklich heim gehen..“ sagte sie, aber ich schüttelte gleich wieder den Kopf. „Nein ich möchte bleiben bis er wach wird“ sagte ich fest. Die Schwester seufzte und versuchte gar nicht weiter auf mich einzureden, sondern nickte nur und verschwand dann einfach wieder aus dem Raum. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war mittlerweile schon 23 Uhr. Ich hatte also ein paar Stunden geschlafen. Wie ich auch im Nacken deutlich zu spüren bekam. Generell fühlten sich alle meine Muskeln total steif an. Ich sah zu meinem Kaffe, welcher nun höchstwahrscheinlich schon kalt war. Also entschied ich mich, mir einen Neuen zu holen und mir etwas zu Beine zu vertreten. Ich küsste Justin auf die Wange und verließ dann das Zimmer. Da die Kantine schon geschlossen hatte, holte ich mir ein Kaffe aus dem Automaten. Ich warf eine Münze in den Automaten und wartete bis mein Kaffe fertig war. Dann nahm ich ihn und lief wieder zum Aufzug um ihn dieses Mal auch wirklich zu benutzen. Die Flure des Krankenhauses waren komplett leer. Nicht mal eine Schwester saß am Empfang. Die Gänge waren nur leicht beleuchtet. Und nur aus der Notaufnahme hörte man Geräusche. Etwas unheimlich war es schon. Mutterseelenallein stand ich da also am Aufzug und wartete bis er endlich bei mir ankam. Immer wieder drehte ich mich um. Irgendwie fühlte ich mich so unwohl. So als würde ich beobachtet werden. Plötzlich ertönte ein Bling, weshalb ich erschrocken zusammen zuckte. Ich beruhigte mich aber gleich wieder, als ich feststellte, dass es nur der Aufzug, war der endlich bei mir angekommen war. Ich trat ein, drückte auf die Nummer vier und wartete, darauf, dass die Tür sich wieder schloss, was sie dann auch nach einigen Sekunden tat. Der Aufzug setzte sich in Bewegung. Einmal nippte ich vorsichtig an meinem Kaffe, dann spürte ich auf einmal mein Handy in der Hosentasche vibrieren. Irritiert ging ich ran, als ich Unbekannt las. „Hallo?“ fragte ich und zog zu Augenbraun zusammen. „Hallo“ ertönte eine kratzige, amüsierte Stimme. Vor Schock ließ ich fast den Kaffe fallen, als ich erkannte wer da dran war. „Was wollen sie?“ wisperte ich mit weit aufgerissenen Augen. Mein Herz pumpte immer schneller und schlug heftig gegen meinen Brustkorb. Ein Lachen drang durch den Hörer in mein Ohr und ließ mich erschauern. „Wie habe ich bei unserem letzten Treffen gesagt? Auf nimmer wieder sehen? Ich habe mich wohl geirrt..du hast es überlebt..und mein Sohn auch..naja, halbwegs..“. Seine sarkastische, amüsierte Stimme ließ die Wut aber noch viel mehr die Angst in mir aufsprudeln. „Was wollen sie verdammt nochmal von mir? Haben sie nicht genug Leid angerichtet?! Sie haben ihren eigenen Sohn beinahe getötet!“ rief ich. Wieder nur dieses kratzige Lachen. Ein weiter eiskalter Schauer lief meinen Rücken runter. Plötzlich kam wieder dieses Bling. Der Aufzug, war im vierten Stock angekommen. Langsam trat ich raus, sah von links nach rechts und wartete darauf, dass Jeremy mir endlich antwortete. „Ganz genau nur beinahe..“ sagte er bedrohlich. „W- wa-.“ Setzte ich an, doch dann hatte er schon aufgelegt. Panik durchfuhr jede Faser meines Körpers. Wie von einem Stier gehetzt rannte ich auf Justins Zimmer zu. Die Tür stand einen Spalt offen, als ich ankam. Ich schluckte schwer. Meine Hände zitterten und der Kaffe drohte auszukippen. Vorsichtig öffnete ich die Tür ganz. Was ich dann zu sehen bekam, ließ mir den Atem stocken. Vor Schock, fiel mir der Kaffe auf den Boden und verteilte ich fast im ganzen Raum. Ich keuchte auf und lief die letzten Meter auf das Bett zu, indem vor wenigen Minuten noch mein Justin gelegen hatte. Entsetzt starrte ich das leere Bett an. Blutflecken beschmutzten die weisen Bett Lacken. Mein Herz setzte aus. Tränen schossen mir in die Augen. Ich fing laut an zu schreien und drückte immer wieder den Notfall Knopf. Nur Sekunden darauf, stürmten zwei Schwestern in den Raum. Entsetzt sahen sie erst das leer stehende Bett und dann mich an. „Was ist hier passiert?“ fragte die Brünette. Ich schüttelte den Kopf und schluchzte laut. „Er..er hat ihn mitgenommen!“ schrie ich schon fast hysterisch und weinte immer stärker. Die Brünette Schwester kam zu mir und nahm mich fest in den Arm. Die andere Blonde, rannte aus dem Raum. Gleich darauf schleppte mich die Brünette raus und versuchte immer wieder mich zu beruhigen. Sie zog mich aus dem Zimmer, ein paar Meter den Gang entlang und ließ mich dann, auf einen Stuhl sinken. „Beruhigen sie sich bitte!“ forderte sie mich mit ihrer sanften Stimme aus. Aber ich konnte nicht. Wie auch? Justin war vollkommen hilflos in den Händen seines Vaters. Ununterbrochen schüttelte ich nur den Kopf, während sie immer wieder auf mich einredete. Wie ein Déjà-vu war es, als er diese Worte sagte. Es erinnerte mich daran, was der andere Officer gesagt hatte, als das Boniface House explodiert ist. Und es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Warum? Keine Ahnung. Die Officer verschwanden und die brünette Schwester, dessen Namen ich jetzt endlich am Namensschild ablesen konnte kam zu mir. Kelly hieß sie. „Sie sollten jetzt wirklich heim gehen..die Polizei wird sie verständigen sobald sie mehr wissen“ sie lächelte mich Herz erwärmend an, „gehen sie jetzt Nachhause und schlafen sie sich aus“. Sie hatte Recht. Ich sollte wirklich heim. Hier hielt mich jetzt sowieso nichts mehr. Außerdem müssten wir uns gleich auf sie Suche nach Justin machen. Also nickte ich der Krankenschwester zu. „Soll ich jemanden für sie anrufen oder ein Taxi bestellen?“. Dankend schüttelte ich den Kopf und zog selbst mein Handy aus der Tasche. Verstehend nickte sie, wünschte mir alles Gute und viel Glück und verschwand dann. Glück? Davon hatte ich in letzter Zeit nicht besonders viel. Mit zittrigen Händen tippte ich die Nummer von meiner besten Freundin auf meinem Handy ein und rief sie an. Verschlafen hob sie ab. „Mhh?“ krächzte sie. Sofort brachen ungewollt die Tränen aus mir raus. Ich schluchzte auf. Kate war sofort hellwach. „Chelsea? Was ist los?“ fragte sie besorgt. Im Hintergrund hörte ich ein müdes Knurren. Vermutlich Ryan. Ein weiterer Schluchzer, dann atmete ich einmal durch und antwortete ihr. „Justin…“ fing ich an. „Was ist mit ihm?“ drängte sie mich. Wieder ein Schluchzer. „Er, Je-. Jeremy..“ Ich konnte deutlich hören wie Kate am anderen Ende der Leitung scharf die Luft einsog. „Was ist mit ihm?“ wisperte sie panisch. Die Tränen in meinen Augen wurden immer mehr und die Schluchzer unkontrollierter. „Er hat Justin..“ schluchzte ich leise. Stille am anderen Ende. Erst Sekunden später hörte ich Ryans Stimme im Hintergrund murmeln. „Was ist da los, Kate?“ fragte er, aber sie antwortete nicht. Kurz darauf raschelte es kurz und dann hörte ich Ryans Stimme die in den Hörer sprach. „Chelsea? Bist du das? Was ist los?“ fragte er und klang leicht besorgt. Erst Recht, als er mein Schluchzen hörte. „Ist was mit Justin?“ fragte er nun panisch. Ich nickte und vergaß dabei vollkommen, dass er das ja nicht sehen konnte, weshalb ich schweren Herzens die Worte wider holte, die ich eben bereits Kate gesagt hatte. „Er ist weg..“ Antwortete und konnte mich dann gar nicht mehr zurück halten. Die Tränen rannen ohne Halt meine Wangen runter. Ein Schluchzer nach dem anderen drang aus meinem Mund. Ich brach auf dem Boden zusammen, hielt das Handy aber weiter an mein Ohr. „WAS?!“ brüllte Ryan. Ich gab ihm keine Antwort. „Chelsea, bleib ich Krankenhaus! Und achte darauf, dass du bei irgendeiner Schwester bist! Wir kommen gleich“ bestimmte er und legte dann einfach auf. Ich tat was er mir aufgetragen hatte. Ich setzte mich auf einen der Wartestühle, direkt gegenüber von der Schwester und wartete darauf das Ryan kommen würde. Nach 5 Minuten tauchten plötzlich die Officer wieder auf, sie kamen aus dem Aufzug und musterten mich als sie an mir vorbei liefen. Gänsehaut belagerte meinen ganzen Körper. Was war es, das mir solch eine Angst einjagte, bei diesem Polizisten? Sie verließen ohne ein weiteres Wort mit mir zu sprechen, das Krankenhaus, stiegen in ihr Auto und fuhren mit quietschenden Reifen davon. Irritiert starrte ich ihnen hinterher. Irgendwas stimmte nicht. Keine 5 Minuten, nachdem die Polizisten weg waren, traf Ryan ein. Mit dabei waren Nick, Austin und Damon. Gleich sprang ich von meinem Stuhl auf und rannte aus dem Krankenhaus. Ich stürzte mich in die Arme von Ryan. An seiner Schulter weinte ich mich weiter aus. Mit seinen Armen umschloss er mich fest. Ich spürte deutlich die Anspannung in seinem Körper. Nach einigen Minuten, ließ er etwas von mir ab. „Komm lass uns ins Auto gehen und dann erzählst du genau was passiert ist“ forderte er mich auf. Ich nickte und lief mit ihm ins Auto. Er stieg vorne ein. Austin setzte sich auf den Beifahrersitz zurück und Damon half mir zu Nick ins Auto, bevor er dann selbst einstieg. Als alle saßen und die Türen zu waren, fuhr er direkt los und ich erzählte was passiert ist. „..dann bin ich gerannt und als ich im Zimmer ankam war Justin schon weg..und das Bett voller Blut.“ Erzählte ich und versuchte stark zu bleiben. Meine Seele, hing nur noch an einem seidenen Faden. Die Mauer war weg, das Loch schien sich zu vergrößern. Und alles was mich jetzt noch davon abhielt hinein zu stürzen, war die Wut und die Entschlossenheit, Justin zu retten, wie er es immer wieder bei mir getan hat. Im Auto herrschte Stille. Niemand sagte etwas. Niemand wusste was zu sagen. Bis wir wieder in der Lagerhalle ankamen, sagte niemand was. In der Halle, stiegen wir alle aus. Kate stürmte sofort auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. Ich erwiderte, es einige Sekunden, aber als ich sah, dass Ryan und die anderen alle, dabei waren in die Küche zu gehen, schubste ich Kate sanft weg und folgte ihnen. Als ich durch die Tür trat, saßen alle schon am Tisch und sahen mich blöd an, als sie mich entdeckten. „Chelsea, wir müssen das jetzt besprechen, geh lieber schlafen..“ meinte Stefan. Aber ich dachte gar nicht daran und schüttelte stur den Kopf. Ich setzte mich einfach zu ihnen an den Tisch und sah alle der Reihe nach ernst an. „Ich will dabei sein!“
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Überzeugt von meiner Aussage stand ich da und wartete auf eine Antwort von ihnen. Sie sahen mich alle nicht besonders begeistert aus. „Hast du vergessen was das letzte Mal passiert ist, als du mitmachen wolltest?“ meldete sich Damon und sah mich voller Skepsis an. Ich leckte mir über die Lippen. „Ich weiß was passiert ist! Und das ist aber auch nur geschehen, weil wir beide, das zu zweit machen wollten..wir haben den Plan nicht richtig durchgedacht! Jetzt haben wir eine komplette Nacht um den perfekten Plan auszutüfteln.“ Ich sah ihm fest in die Augen. Mein Entschluss stand fest, niemand würde es schaffen mich davon abzubringen Justin zu retten. „Chelsea, Justin würde das auch nicht wollen..“ sagte Austin vorsichtig. „Rede nicht so von ihm, als wäre er tot!“ zischte ich laut und biss mir fest auf die Lippen um die kommenden Tränen zu verdrängen. Ich musste verflucht nochmal stark bleiben. „Tut mir leid, aber das können wir wirklich nicht zulassen.“ Sagte Ryan. Mit verengten Augen sah ich ihn an. Dann überlegte ich kurz. „Niemand von euch wird es schaffen mich abzubringen, meinen Freund zu retten! Ihr wisst nicht was mir dieser Junge bedeutet, und wenn ihr mich nicht mitnehmt, dann zieh ich es wohl oder übel noch ein zweites Mal alleine durch, wenn euch das lieber ist!“ stur sah ich sie alle der Reihe nach an. Niemals würden sie mich überreden nichts tuend hier zu bleiben und Däumchen zu drehen. Ich beobachtete sie dabei, wie sie sich gegenseitig Blicke zu warfen. Sie wussten genau, dass mein Entschluss fest stand und ich es wenn es unbedingt sein musste, tatsächlich allein durchziehen würde. Und das wollten sie natürlich nicht. Nach dem sie sich scheinbar allein mit ihren Blicken unterhalten hatte, sahen sie mich an. Ich sah Damon an. Er sah nicht besonders begeistert aus, was mir zeigte, dass ich gewonnen hatte. „Na schön..aber halt dich an unsere Pläne“ sagte Ryan klang aber nicht sonderlich erfreut darüber. Innerlich machte ich bereits Freudensprünge, während ich nach außen hin, versuchte cool zu bleiben und mich einfach zu ihnen an den Tisch setzte. Eine lange, sehr lange Nacht verging. Erst morgens gegen 10 Uhr hatten wir unsere Besprechung beendet. Alle wussten was zu tun war, alle hatten einen bestimmten Job. Genauso wie ich. Und damit war ich zufrieden. Jetzt gingen wir alle erst mal schlafen, denn heute Abend ging es schon gegen 9 Uhr los, und nachdem wie die komplette Nacht wach waren, sollten wir noch etwas Kraft tanken. Als wir uns alle von den Stühlen erhoben und die Küche verlassen wollten, betrat Kate den Raum. Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Ihr wart die ganze Nacht wach“ stellte sie fest und guckte Ryan an, dann wanderte ihr Blick weiter und blieb an mir hängen. Ihre Brauen schossen in die Höhe. „Moment mal! Chelsea..du auch?“ fragte sie unglaubwürdig. Nichts sagend nickte ich. Die Kinnlade klappte ihr runter. „Wollt ihr mich eigentlich vollkommen verarschen? Ihr wollt Chelsea dabei haben?!“ zischte sie und sah Ryan entgeistert an. „Nein wollen sie nicht, aber ich muss“ antwortete ich monoton und lief dann einfach an ihr vorbei. „Chelsea, warte doch mal kurz und rede noch mal mit mir darüber..“ rief sie mir hinterher. Aber ich beachtete sie nicht. „Vergiss es Kate, sie lässt sich nicht abbringen..“ sagte Chaz noch, dann ging ich die Treppen hoch und verschwand in meinem und Justins Zimmer um mich für den Abend auszuschlafen. Ich stellte mir noch schnell einen Wecker, für halb 9 und legte mich dann gleich schlafen. Ausgeschlafen wurde ich wach. Ich dehnte mich kurz und schmatzte zufrieden, als mich der Schlag traf. Wieso hatte mein Wecker nicht geklingelt?! Panisch guckte ich auf die Uhr meines Handys. Viertel nach neun. Alarmiert sprang ich vom Bett und stürmte aus dem Zimmer. Wenn diese Ärsche mich jetzt hier gelassen hatten, dann würde ich sie um jeden Preis umbringen. Beim Treppen runter laufen, sah ich wie sich das Tor öffnete und die ersten Autos rausfuhren. Mein Herz rutschte mir in die Hose. Sie wollten mich tatsächlich hier lassen. Wütend rannte ich die letzten Stufen runter und schaffte es noch in letzter Sekunde mich vor das letzte Auto zu stellen. Mit quietschenden Reifen, blieben Damon und Stefan grade so vor mir stehen. Kochend vor Wut sah ich sie an und trat gegen ihr Auto. „Wollt ihr mich eigentlich komplett verarschen?! Ihr hättet mich wirklich einfach hier gelassen!“ schrie ich aufgebracht und warf die Arme in die Luft. Damon verdrehte die Augen und stieg aus dem Wagen. „Chelsea..“ fing er an, und hatte sicherlich wieder irgendeinen dämlichen Spruch auf Lager, aber ich würgte ihn ab. „Nein halt die Fresse!“ brüllte ich vollkommen aufgebracht. „Chelsea!“ kam Kates Stimme von hinten. Ich warf einen giftigen Blick zu ihr nach hinten und sah dann wieder Damon an, der wenige Meter vor mir stehen geblieben war. „Wir haben einen Plan gehabt dachte ich?! Meine Güte, hört auf mich wie Porzellan zu behandeln! Ich habe gesagt ich werde mitkommen! Und dabei bleibt es, also stattet mich einfach mit dem Nötigsten aus und dann geht’s los“ fuhr ich fort. „Sei doch vernünftig Chelsea!“ drang wieder Kates Stimme an mein Trommelfell, und brachte mich vor Wut fast um den Verstand. Wütend stampfte ich auf sie zu und tippte ich mit dem Zeigefinger auf der Brust rum, so dass es sicher weh tat. „Hör mal Kate! Ich liebe diesen Jungen und nichts auf dieser Welt, wird mich davon abbringen ihn jetzt zu retten, so wie er es auch immer wieder bei mir getan hat! Und nur weil du so verdammt feige bist, heißt das nicht, dass ich es auch sein muss, also halt einfach deine verdammte Klappe und lass mich in Ruhe!“ schrie ich sie an und hörte, dann mit dem Tippen auf. Schockiert sah sie mich an und rieb sich über die Stelle, auf der ich sicherlich einen blauen Fleck hinterlassen hatte. „Na schön..“ sagte sie monoton und wand sich dann von mir ab. Ich schnaubte, drehte mich um und sah Damon und Stefan an. Sie sahen ebenso schockiert über meinen Ausbruch aus, wie Kate. Noch einmal schnaubte ich genervt. Wieso zum Teufel verstanden sie mich denn nicht? Was war denn so schwer daran? Warum wunderten sie sich denn, dass ich so wütend wurde, wenn es hier um einen Menschen ging, der mir alles bedeutet? Ja, ich war nur ein kleines Mädchen aus Sudburry, aber das hinderte mich nicht daran im schlimmsten Falle einen Menschen anzuschießen. Ich war zwar nie so ein Mensch gewesen und wollte es auch nicht sein, aber in diesem Augenblick tobte in mir ein solcher Sturm. Die Emotionen sprudelten einfach in mir über. Die verfluchte Mauer war weg! Und wenn ich jetzt hier sitzen würde und nicht tun würde, dann würde ich in dieses riesige Loch fallen. Ich hätte keinen Halt mehr. Aber noch habe ich diesen einen Halt. Und zwar, die Überzeugung stark zu bleiben und Justin zu retten. Damon lief auf mich zu und sah mich fest an. „Du bekommst eine Waffe, und wieder einen Knopf ins Ohr, so wie wir alle. Du gehst jetzt hoch, ziehst dich möglichst in dunklen Sachen an und kommst dann wieder runter. Wir warten, dann bekommst du alles was du brauchst“ bestimmte er. „Seid ihr auch noch da, wenn ich wieder runter komme?“ fragte ich skeptisch. Damon nickte. Ich musterte ihn einen Augenblick und war mir nicht sicher ob ich ihm vertrauen sollte, aber ich hatte keine andere Wahl. Also lief ich schnell die Treppen hoch und zog mich um. Schwarze Jeans, schwarzes Top und einen ebenso schwarzen Pullover darüber. Dazu schwarze Sneakers, dann lief ich runter. Ich erwartete, dass niemand mehr da war. Aber es war nicht so. Damon und Stefan hatten tatsächlich gewartet. Ich lief die letzten paar Meter auf sie zu und band mir währenddessen einen Pferdeschwanz. Damon wartete am Auto. Auf der Motorhaube lagen drei Gegenstände. Was mir zuerst ins Auge fiel, war die Waffe. Ich versuchte mir meine Unsicherheit über dieses Gerät nicht anmerken zu lassen und nahm es gleich in die Hand. „Sei vorsichtig damit!“ sagte er augenblicklich. Ich nickte nur und wollte sie mir bereits in die Hose stecken, da hielt Damon mich zurück. „Warte, ich will dir noch schnell erklären, wie sie überhaupt funktioniert.“ Wieder nickte ich. Damon wies mich kurz in die Handhabung ein, dann steckte ich die Waffe letztlich in die Hose. Den Knopf, wie beim letzten Mal in mein Ohr und den Sender in meinen BH. Mein Handy war in meiner Hosentasche. „Können wir dann? Die Jungs warten immer noch am See“ sagte plötzlich Stefan. Sie waren also schon am See. Damon und ich nickten ihm beide zu, dann stiegen wir ein. Als ich im Auto saß, warf ich noch einmal einen Blick zu Kate. Sie sah mich undefinierbar an. Neben ihr saß Austin, er würde heute hier bleiben und für ihre Sicherheit sorgen, schließlich konnte sie nicht alleine da bleiben. Ich sah sie genauso an, wie sich mich. Sekunden darauf, rasten wir schon aus der Halle und fuhren zum See. „Der Handlanger ist hier“ hörte ich plötzlich die Stimme von Nick in meinem rechten Ohr. Mein Herz klopfte augenblicklich schneller. Den Kontakt zu Jeremy hatten wir also schon mal. „Wir sind gleich da“ sagte Stefan und hielt zwei Minuten später wenige Meter vom See entfernt hinter einem Baum. Wir stiegen aus und liefen das letzte Stück zu den Jungs. Sie standen alle in zwei Reihen auf einer Seite. Und gegenüber stand der stämmige Mann, mit dem ich schon meine Erlebnisse gehabt hatte. Als er mich entdeckte warf er mir gleich ein widerliches Grinsen zu. Angewidert sah ich weg und lief einfach weiter. „Wie ich sehe, habt ihr die Kleine dabei..Jeremy, wird erfreut sein.“ Stellte er fest und grinste noch breiter. Seine schiefen, gelben Zähne kamen zum Vorschein. Keiner gab ihm eine Antwort darauf. Bei den Jungs angekommen, stellte ich mich direkt neben Ryan, der ganz vorne stand. Damon stellte sich direkt neben mich. Stefan hinter uns. „Nun wie auch immer..was ist der Anlass für dieses Treffen?“ fragte er und klang amüsiert, während er so tat als ob er den Grund nicht wusste. Ein wütendes Knurren drang aus Ryans Kehle. „Tu nicht so, Fettsack!“ spuckte er. Der Fettsack lachte nur und schüttelte den Kopf. „Eigentlich bevorzuge ich eher den Namen Finn..“ antwortete er nur. Finn war also der Name, von diesem Mann. Ein ziemlich unpassender Name, fand ich. „Du weißt genau warum wir hier sind!“ meldete nun ich mich und versuchte so selbstbewusst zu klingen, wie ich nur konnte. Finns Augenbraun schossen in die Höhe. Seine amüsierte Miene veränderte sich schlagartig. „Ach ja stimmt..dein geliebter Freund ist ja bei uns..“ stellte er sarkastisch fest. Bei seinen Worten fiel mir ein riesen Stein vom Herzen. Er lebte also noch. „Richtig erkannt, Finn“ sagte Damon schnippisch und setzte nun auch ein Grinsen auf. „Nun dann schätze ich wollt ihr ihn wieder haben?“ fragte Finn. Damon rollte die Augen und schnaubte genervt. „Nein, sag wie kommst du denn darauf?“ sagte er und Sarkasmus triefte wie flüssiges Gift von jeder Silbe. Finn zuckte nur die Schultern. „Tut mir leid, ich kann ihn euch leider nicht aushändigen..“ seufzte er gespielt entschuldigend. Ich zog sie Lippen in den Mund. Dieser Mann machte mich wütend. „Das dachten wir uns schon..“ antworte Damon knapp und hob noch im selben Moment, die Waffe, richtete sie auf Finn und drückte ohne zu zögern ab. Ein lauter Schuss erklang und kurz darauf Finns schmerzverzehrter Schrei. Damon hatte ihn nur an der Wade getroffen. Mit Absicht. Wir liefen auf ihn zu. Damon legte den Kopf schief und sah amüsiert zu ihm herab. „Aww, hat das wehgetan, Finn?“ fragte er ironisch spuckte seinen Namen aus, als wäre er Gift. „Verfickte Wichser“ knurrte Finn und drückte seine Hand auf die blutende Wunde. „Wie war das?“ spuckte Ryan und sah ihn wütend an. „Ich habe gesagt,“ fing Finn an und sah Ryan mit einem dreckigen Grinsen an, „verfickte Wichser.“ Er betonte jede einzelne Silbe und grinste zufrieden über seine gelungene Provokation. Das Grinsen verschwand aber in Sekunden schnelle als Ryans Faust hart in seinem Gesicht landete und ein unnatürliches Knacken ertönte. Leicht verzog ich das Gesicht. Dann fasste ich mich aber wieder. „Und jetzt sag und wo Jeremy steckt..“ sagte Damon und hielt sein Grinsen stets aufrecht. Finn lachte sarkastisch. Sekunden später, war er wieder ruhig, genauso wie alles andere um uns herum. „Nein“ flüsterte er und kassierte dieses Mal einen Schlag in seine widerliche Visage von mir.
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JUSTIN’S POINT OF VIEW
Wo ich erwartete aufzuwachen? Naja, ich dachte ich würde in meinem Bett wieder wach werden. Aber ganz im Gegenteil. Ich lag ja noch nicht mal im Krankenhaus. Ich lag in irgendeinem dreckigen Raum mit Betonwänden auf dem Boden. Unter mir nur eine vermoderte Matratze. Als ich versuchte aufzustehen durchfuhr mich überall heftiger Schmerz und ich wurde sofort wieder ins Bett zurück geschmettert. Verflucht wo kam dieser Schmerz plötzlich her? Ich sah an mir runter. Was ich anhatte war eine graue, mit Blutflecken verdreckte Sporthose und ein ebenso mit Blut verdrecktes Top für Männer. Was zur Hölle war denn bitte passiert? Als ich ohnmächtig geworden bin, lag ich doch noch bei Chelsea im Auto und jetzt liege ich hier und hab keine Ahnung wo. Was ich aber wusste war, dass das hier bestimmt nicht auf dem Mist meiner Gang wuchs. Es bedeutete nichts Gutes. Und eigentlich konnte ich mir nur schon zu gut denken, wer wirklich dahinter steckte. Und tatsächlich bestätigte sich mein Verdacht, als eine verrostete Tür aufging und dieser eine Mann eintrat, dem ich all mein Elend in diesem abgefuckten Leben zu verdanken hatte. Sein Blick traf mich und seine Miene veränderte sich schlagartig. Er grinste. „Guten Morgen, Sohn“ sagte er nett, mir war natürlich trotzdem bewusst, dass er es gar nicht so nett meinte. „Bist du so tief gesunken?“ fragte ich nur monoton und beachtete nicht was er zu mir gesagt hatte. Ich richtete mich trotz der entsetzlichen Schmerzen auf um ihm in die Augen schauen zu können. „Tief gesunken? Nein ich finde mehr, ich steige jeden ein bisschen Tag auf..“ stellte er stolz fest und wackelte mit den Augenbraun. Ironisch lachte ich kurz auf. „Ach wirklich? Du steigst auf..haha, du bist so erbärmlich..“ sagte ich und schüttelte den Kopf. Aufsteigen? Pff, alles was er tat war jeden Tag tiefer zu sinken und immer lächerlicher und erbärmlicher zu werden. „Ach ich bin erbärmlich?“ amüsiert hob er eine Braue und musterte mich, „wenn ich das richtig sehe, liegst du grade vor mir, halbtot, schwach, verwundet.“ In mir stieg die Wut. Aber ich versuchte sie zu unterdrücken, denn wenn es eines war, dass ich von meinem Vater wusste, dann war es das, dass er verdammt leicht zu provozieren war, und solange ich mich nicht auch provozieren ließ, würde ich gewinnen. „Genau das ist doch der springende Punkt, warum du so unglaublich erbärmlich bist..“ sagte ich unbeeindruckt. Seine Brauen schossen in die Höhe. „Ach ja?“ hackte er nach. Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ja!“ antworte ich nur knapp und schenkte ihm ein provokantes Lächeln. Ein leises aber wütendes Knurren drang aus seiner Kehle. Triumphierend grinste ich weiter. Gleich hatte ich ihn da wo ich wollte. „Nun Junge, erklär mir was du genau meinst..“ sagte er mit gefletschten Zähnen und versuchte sich zurück zu halten. Ich lachte auf und seufzte dann. „Soll ich die Geschichte wirklich noch mal aufrollen?“ ich hob eine Augenbraue und wartete eigentlich auf gar keine Antwort, bekam jedoch trotzdem eine. „Ich bitte darum“ antwortete er und sah mich streng an. Ich leckte mir über die Lippen. „Fangen wir doch damit an, wie du Mom erst misshandelt und dann getötet hast..“
CHELSEA’S POINT IF VIEW
Der Schlag hatte definitiv gesessen. Meine Faust pochte ein bisschen, aber ich versuchte das zu ignorieren und genoss stattdessen für einen kurzen Moment, dieses triumphale Gefühl. Wie Finn da blutend auf dem Boden lag und sich vor Schmerz krümmte, war für mich fast schon eine Genugtuung. Die Jungs hinter mir lachten sich schlapp. Damon schlug mir anerkennend auf die Schultern. Aber auch das ignorierte ich. Ich beugte mich runter zu Finn und trat ihm gegen den Rücken, so dass er nun direkt vor mir lag und ich in seine Taschen greifen konnte. Ich durchsuchte jede einzelne. Finn, versuchte gar nicht mehr sich zu wehren. Er lag einfach nur da und hielt sich die blutende Nase. Lächerlicher Schwächling dachte ich mir nur. Kurz darauf zog ich aus seiner Hosentasche sein Handy, und aus seiner Jacke, eine Waffe. Die Waffe gab ich Damon, das Handy behielt ich. „Was habt ihr denn mit meinem Handy vor?“ meldete Finn sich dann plötzlich doch noch mal. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann wieder zu Damon und den anderen. „Nun lieber Finn, du wirst Jeremy jetzt anrufen und ihn noch einmal nach dem Ort fragen, wo ihr Justin versteckt habt, weil du nämlich Chelsea als Gefangene hast und die Koordinaten fürs Navi vergessen hast! Natürlich erzählst du ihm nichts von uns“ antwortete Ryan und zwinkerte ihm grinsend zu. Finns Augenbrauen schossen in die Höhe. „Ach ja? Ich hab die als Gefangene? Und ich sollte meinen Boss an lügen weil?“ hackte er nach und grinste amüsiert. „Weil wir dir sonst verdammt noch mal den Kopf wegpusten!“ sprudelte es plötzlich aus mir raus und ich konnte selbst kaum glauben, dass ich das grade gesagt hatte. Die Jungs sahen mich nur alle samt mit großen Augen an, während Finn auf dem Boden lag und lachte und damit machte er mich verdammt wütend. Sauer stampfte ich auf ihn zu und sah auf ihn herab. „Was findest du so lustig? Meinst ich du ich wäre zu feige um dir mit der hier ne Kugel in deinen hässlichen Kopf zu jagen?“ zischte ich und zog die Waffe aus meiner Hose. Seine Brauen schossen in die Höhe. Sein Lachen verstummte. Nun lachte ich. Langsam beugte ich mich zu ihm runter und grinste dabei. „Weißt du Finn, dieses kleine, ängstliche Mädchen aus Sudburry, das du durch den halben Wald gejagt hast, das magst du dir vermutlich in deinen Schädel eingeprägt haben, aber wenn ich dir eins mit Sicherheit sagen kann, dann ist es das, dass ich wenn es um Menschen geht, die mir etwas bedeuten, auch ganz anders sein kann!“ zischte ich und wollte dabei bedrohlich klingen. Was mir scheinbar auch gelang. „Da sieh mal einer an, scheinbar hat Travis dich abgehärtet“ sagte er und grinste schelmisch. Okay das reicht! In mir sprudelten die Emotionen endgültig über und das Biest, in mir wurde erweckt. Das Biest in mir, das sonst noch nie an die Außenwelt getreten war. Ohne noch nachzudenken, hob ich die Waffe und richtete sie auf ihn. „Haha, du wirst mich doch nicht umbringen, Süße..schließlich braucht ihr mich noch.“ Sagte er und glaubte triumphiert zu haben. Ich lachte auf. „Wer braucht dich schon“ zischte ich und drückte ab. Die Jungs hinter mir schrien und versuchten mich noch aufzuhalten. Aber zu spät. Die Kugel hatte ich schon tief in sein Fleisch versenkt. Doch leider, leider hatte ich ihm nicht in irgendwelche Lebenswichtige Organe geschossen. Ich hatte in an der anderen Wade getroffen. Naja wenigstens konnte er jetzt nicht mehr laufen. Finn brüllte vor Schmerz auf. „Verfluchte Schlampe“ spuckte er und verzog schmerzlich das Gesicht. Ich beugte mich noch einmal zu ihm runter und wisperte: „Du hast ja keine Ahnung, was du da grade in mir geweckt hast, Finn!“ Ich trat ihm zusätzlich noch einmal gegen seine Wunde, was ihn noch ein zweites Mal vor Schmerz aufbrüllen ließ. „Also was sagst du jetzt?“ hackte ich nach und sah ihn erwartungsvoll an. Wütend verzog er das Gesicht. „Na schön“ gab er nach. Stolz grinste ich erst ihn und dann die Jungs an, welche mich noch immer schockiert musterten. Sekunden später aber hatten sie sich wieder gefangen. Ich drückte Ryan das Handy in die Hand. Er suchte in den Kontakten nach Jeremys Nummer und fand schließlich einen Kontakt namens Boss, das würde bestimmt Jeremy sein. Ryan drückte auf anrufen und hielt das Telefon dann an Finns Ohr, während Chaz und Chris ihn festhielten. Anhand des Lautsprechers konnten wir mithören. Es tutete zwei Mal, dann hob ein Mann ab, der ohne jeden Zweifel Jeremy war. „Was ist, Finn?“ grummelte er ins Telefon. „Hey Boss, eeh ich hab ne Frage.“ Antwortete Finn. „Und die wäre?“. Finn antwortete nicht. Damon sah ihn warnend an und trat ihm noch einmal gegen die Wunde. Finn verzog das Gesicht und biss sich auf die Zunge um nicht los zu schreien. „Finn, verdammt antworte! Ich habe keine Zeit.“ Zischte Jeremy ungeduldig. „Tut mir leid Boss, ich war grade abgelenkt“ erklärte Finn und sah Damon wütend an, der hingegen aber grinste nur zufrieden. „Also, es ist so, ich brauch noch mal die Koordinaten für unser Versteck, fürs Navi, habs vergessen.“ Sagte er. Am anderen Hörer war einen Augenblick lang nichts zu hören. „Und wieso zum Teufel hast du sie verloren? Du weißt doch verdammt noch mal, dass es gefährlich ist zu telefonieren..man kann uns abhören!“ spuckte Jeremy aufgebracht. „Tut mir leid Boss, aber die gute Nachricht ist, ich hab die Kleine“ sagte Finn wieder. Stille. „Du hast Chelsea?!“ fragte Jeremy verwundert aber auch sehr erfreut. „Ja“ antwortete Finn knapp. Plötzlich ertönte im Hintergrund eine wütende, laute Stimme. „Lasst eure verfickten Wichsgriffel von Chelsea!“ brüllte die Stimme und ließ damit mein Herz aufgehen. Justin, er war Justin! Er war wach!! Jeremy beachtete Justin nicht, sondern redete einfach weiter. „Bring sie her..ich schicke dir die Koordinaten per SMS.“ Sagte er noch, bevor er auflegte. Ryan entfernte das Handy von Finns Ohr und wartete auf die SMS. Freude durchströmte meinen ganzen Körper. Justin war wach. Und scheinbar ging es ihm auch gut. Glücklich sah ich Damon an, der mir ein warmes Lächeln schenkte und dann wieder Finn ansah. „Was machen wir jetzt mit dir?“ seufzte Damon und tippte gespielt nachdenklich ans Kinn. Die Freude in mir verschwand im selben Augenblick wieder. Ich sah Finn ernst an. „Ich weiß was ich mit ihm mache...“ sagte ich monoton. Damon sah mich verwirrt an. Seine Augenbraun trafen sich in der Mitte. Als ich meine Waffe hob und sie noch einmal auf Finn richtete schossen sie in die Höhe. „Chelsea..“ wisperte Damon, „du wirst das bereuen!“ mahnte er mich. Wahrscheinlich hatte er Recht damit. Aber das Biest in mir, es hatte die überhand ergriffen. Ich fühlte mich nicht mehr wie ich selbst. Die ängstliche Seite von mir, war plötzlich erloschen, alles was übrig blieb, war einfach diese unendliche Wut, die mich in dieses scheinbar gefühlskalte Biest verwandelte. Ich weiß nicht, wie das mit mir geschehen konnte, wie sowas überhaupt möglich war. Denn vor ein paar Stunden noch, war da noch die Angst hatte in ein tiefes Loch zu fallen. Ein Loch in dem Depressionen, Trauer und Elend auf mich warten würden. Aber jetzt, jetzt hatte ich das Gefühl, dass es dieses Loch nicht existierte. Es war für mich unbegreiflich. Aber dieses Biest, es schien so stark zu sein. Stärker als ich jemals selbst sein könnte. Ich kann nicht erklären wie das möglich ist. Wie ich es geschafft hatte, trotz der gefallenen Mauer, noch nicht in tiefe Depressionen gestürzt zu sein, aber irgendetwas sagte mir, dass ich es meinem inneren Feuer zu verdanken hatte, ganz einfach eben meinem inneren Biest. Und wenn ich eins mit Sicherheit sagen konnte, dann war es das, dass ich nicht vor hatte dieses Biest wieder los zu werden. Denn scheinbar war es meine einzige Rettung. „Bye, bye Finn“ flüsterte ich.
Nick gab die Koordinaten für das Versteck in sein Navi ein. Ich stieg zu ihm auf den Beifahrersitz. Er sah mich an. „Finn?“ erkundigte er sich. Ich sah auf das Navi, dann wieder zu ihm „Tot.“ Nick nickte und wand sich wieder von mir ab. Er tippte mit dem Finger auf dem Touchpad des Navis rum und kümmerte sich nicht weiter um mich. Damon stand draußen mit Ryan und den anderen. Sie besprachen irgendwas. Ihre Blicke landeten immer wieder bei mir. Ich ging stark davon aus, dass ich dann wohl auch deren Thema gewesen sein musste. „Hey Nick, was meinst du reden sie da?“ fragte ich wand mein Blick aber nicht von ihnen ab. Nick sah kurz hoch, dann zu mir und dann wieder zum Navi. „Naja ihren Blicken nach zu urteilen, über dich“ sagte er unbeeindruckt. „Und warum?“ erkundigte ich mich. Nick seufzte. „Komm schon Chelsea, das was du vorhin abgezogen hast, das kennt keiner von uns..sie machen sich bestimmt sorgen..denken, dass das sicher nicht gut für dich ist und, und, und..“ Ich leckte mir über die Lippen. „Und du nicht?“ fragte ich und hob die rechte Braue in die Höhe. Bevor Nick wieder zu mir aufsah, bestätigte er die Eingabe. Als er mich ansah, grinste er. „Ich? Nein. Mir gefällst du so“ erklärte er und wackelte mit den Augenbraun. Belustigt sah ich ihn an. „Ach ja?“-„Jap!“ Eine halbe Stunde später saß ich immer noch zusammen mit Nick im Auto. Jetzt fuhren wir allerdings. Hinter uns fuhren in 3 weiteren Autos, die anderen Jungs. Wir kamen unserem Ziel immer näher. Es trennten mich nur noch 50 Meter von meinem Justin. Nick, fuhr die letzten Meter durch ein sehr verlassen wirkendes Waldgebiet. 2 Minuten später kam er dann zum Stillstand. Er sah auf den Navi. „Hier müsste es sein“ stellte er fest und sah dann aus dem Fenster. Ich tat es ihm gleich. Aber alles was zu sehen war, waren Bäume, Laub, Bäume, Bäume und noch mehr Bäume. Wir stiegen aus. Die anderen taten es uns gleich. Sie kamen alle zu uns gelaufen. Augenverdrehend blieb Damon neben mir stehen. „Jetzt heißt es also suchen“ schnaubte er und warf mir einen merkwürdigen Blick zu. Alle nickten, mich mit eingeschlossen. Dann machten wir uns in zweier Gruppen auf den Weg. Damon lief mit mir. „Ehm Chelsea..“ fing er plötzlich an, als wir bereits ein paar Meter von den Autos entfernt waren. „Mhh?“ machte ich nur sah ihn dabei aber nicht an. „Was du da vorhin mit Finn gemacht hast..“ setzte er noch mal an. Augenrollend seufzte ich. Nick hatte also Recht. „Was, was ist damit?“ schnaubte ich und blieb stehen um ihn ansehen zu können. Damon leckte sich über die Lippen und runzelte die Stirn. „Warum gleich so aggressiv?“. Wieder rollte ich mit den Augen. „Was war da mit dir los?“ meinte er dann. Seine Miene wurde wieder weicher, „oder besser, was ist grade mit dir los?“ Ich wollte grade ansetzten um etwas zu sagen, da wurde ich abgewürgt. Es war Chaz der rief. Sofort liefen wir den Weg den wir durch den dunklen Wald zurückgelegt hatten wieder zu unseren Wagen zurück, wo Chris und Chaz warteten. „Wir haben da hinten was gefunden..“ kündigte Chris an und schwenkte mit seiner Taschenlampe in eine Richtung. Mit den Augen folgte ich dem Licht der Taschenlampe. Sie leuchtete direkt auf eine Steinwand. Meine Augenbraun schossen in die Höhe. Ich lief auf die steinerne Wand zu. Dicht gefolgt von den anderen. Angekommen, tastete ich daran herum. Ich konnte nichts erkennen. „Hier ist nichts..“ sagte ich verzweifelt. „Momentmal, nicht so voreilig“ unterbrach Damon nachdenklich. Mit gerunzelter Stirn musterte ich ihn. Er tastete sich am ganzen Stein ab, bis er schließlich stehen blieb. „Hier, ich habs..das hier ist ein altes Wasserwerk..hier ist ne Tür..“ sagte er. Sofort liefen wir zu ihm und tatsächlich befand sich dort eine verrostete Tür. „Na schön, worauf warten wir dann noch..“ murmelte ich und wartete darauf, dass einer von den Jungs die Tür öffnen würde. Aber stattdessen landeten nur alle Blicke auf mir. „Sorry Chelsea, aber Planänderung. Dein Weg endet hier..du hast heute wirklich schon genug getan..“ sagte Ryan. Mir klappte vor Entgeisterung die Kinnlade runter. „Müssen wir das wirklich noch mal alles durchkauen?“ zischte ich. „Nein müssen wir nicht, du bleibst hier und fertig“ sagte Damon und provozierte mich damit bis aufs Äußerste. „Ich werde jetzt nicht darüber diskutieren! Ich bin bis hier hin mit und ich werde auch noch mit da rein gehen, und damit basta!“ spuckte ich und versuchte leise zu bleiben. Damon öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder, als Nick sich meldete. „Jetzt kackt euch nich ein, verflucht! Das Mädel hat vorhin ohne mit der Wimper zu zucken diesen Fettsack gekillt! Also stellt euch nicht so an und lasst sie da jetzt mit rein, meine Fresse!“ zischte er, stieß die Jungs weg und hiefte die Tür auf. Bevor die anderen überhaupt noch etwas erwidern konnten, betrat ich mit Nick schon das alte Wasserwerk. Drinnen leuchteten kleine Lichter. Jeremy musste also ganz sicher hier sein. Stumm folgten die anderen Jungs uns. Nur Chris beschwerte sich. „Justin wird uns die Eier dafür raus reisen“ meckerte er. Innerlich verdrehte ich bereits die Augen, aber ignorierte es einfach und lief weiter. Nach einigen Metern blieb Nick stehen. Ich ebenfalls. „Hier is ne Tür“ stellte er leise fest und leuchtete mit der Taschenlampe auf die Tür. „Wo bleibt denn dieser verfluchte Finn?“ hörte ich plötzlich eine Stimme hinter der Tür. Jeremy. Wir drehten uns alle so, dass wir in einem kleinen Kreis standen. Ryan sah uns alle der Reihe nach ernst an. „Na gut, ihr kennt alle den Plan..und denkt dran, egal was passiert..Jeremy stirbt heute Nacht!“
JUSTIN’SPOINT OF VIEW
„Wo bleibt dieser verfluchte Finn?“ meckerte Jeremy. Ich sah ihn eiskalt an. „Ich hoffe für ihn, er hat Chelsea gehen lassen und sich dann aus dem Staub gemacht, ansonsten verreckt er mit dir zusammen“ spuckte ich. Jeremy sah mich belustigt an erwiderte aber nichts. Er tippte irgendwas auf seinem Handy rum als plötzlich die Tür ein Spalt aufging und Chelsea mit den Händen auf den Rücken rein gestolpert kam. Augenblicklich versuchte ich mich aufzurappeln, aber der Schmerz durchfuhr mich so intensiv, dass ich wieder zurück sank. Verärgert schnaubte ich und sah dann besorgt zu meinem Mädchen. Glücklicherweise sah sie unverletzt aus. „Ach, da bist du ja“ strahlte mein Vater und lief auf sie zu. Ohne durch die Tür zu gehen rief mein Dad ein lautes „Danke Finn!“ und schloss dann die Tür. Kurz darauf packte er Chelsea grob am Arm und knallte sie gegen die Wand. Sie keuchte leise auf. Alarmiert und wütend wollte ich aufstehen, aber der Schmerz der meine Glieder wieder durchfuhr und die Fesseln an meinen Handgelenken hielten mich davon ab. „Lass die Finger von ihr, du widerlicher Wichser!“ brüllte ich. Aber er dachte gar nicht daran. Er beachtete mich nicht einmal. Stattdessen streichelte er Chelsea zärtlich durchs Gesicht. „Du schaffst es auch nie, dich einfach aus den Schwierigkeiten raus zu halten..du lässt dich scheinbar gerne fangen..“ wisperte er ihr amüsiert ins Ohr. Angewidert verzog sie das Gesicht. Die Wut in mir stieg immer weiter. Ich würde diesen Mann umbringen. Ihm erst vorsichtig die Haut abziehen und ihn dann zwingen sie zu essen. „Nimm deine dreckigen Finger von meinem Gesicht“ zischte sie bedrohlich. „Aaaw, warum denn so zickig?“ Jeremy blieb unbeeindruckt. Er drückte ihr sein Becken entgegen. „Ich schwöre dir, ich werde dir die Haut abziehen!“ brüllte ich und kämpfte gegen die Fesseln. Dieses widerliche Stück Scheiße, sollte die Finger von meinem Mädchen lassen. In mir kochte die Wut. Plötzlich packte er sie noch fester am Arm und schleuderte sie zu mir auf die Matratze. Am liebsten hätte ich ihr aufgeholfen, aber die Fesseln hielten mich davon ab. Alleine rappelte sie sich auf. Sofort schmiegte sie sich an mich. „Oh mein Gott Justin“ wisperte sie und drückte nur Sekunden später ihre Lippen auf meine. Erleichtert seufzte ich in den Kuss hinein.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
Augenblicklich fühlte ich mich besser, als ich Justin Lippen auf meinen spürte. „Aww, wie süß ihr doch seid“ raunte Jeremy plötzlich. Sofort trennten wir uns wieder. „Halt deine verfickte Fresse“ knurrte Justin. Bevor Jeremy irgendwas erwidern konnte, klingelte sein Telefon. Er hielt uns den Finger hin und ging dann ran. Ich nutzte dies als Chance und machte mich an Justins Fesseln zu schaffen. Es gelang mir auch ihn davon zu befreien. „Ja?.. WAS?!...ach ja, ist das so?.. haha, amüsant..alles klar.. ja perfekt..bringt sie her.“ Hörte ich ihn sagen, dann legte er auf und steckte sein Handy wieder in die Hosentasche. Kopfschüttelnd lief er ein paar Schritte auf uns zu und blieb, dann direkt vor mir stehen, er beugte sich zu mir runter. „Tz, Tz, Tz.. böses Mädchen, ganz furchtbar böses Mädchen“ sagte er mit gespielter Kinderstimme und betonte jede Silbe der beiden letzten Worte. Verwirrt verengte ich die Augen. „Das du so eine bist hätte ich nun wirklich nicht erwartet..“ Noch verwirrter musterte ich sein ganzes Gesicht. „Was redest du das fürn Dreck?“ spuckte Justin. Jeremy wand sich von mir ab und sah seinen Sohn an. Er grinste schelmisch und ging ganz nah an sein Gesicht ran. „Sie hat den guten alten Finn ne Kugel direkt zwischen die Augenbrauen verpasst“ wisperte er und formte mit der Hand eine Pistole, die er sich selbst an den Kopf hielt. Schockiert weitete ich die Augen. Woher wusste er das? Justin, welcher eng neben mir saß, versteifte sich plötzlich. Sein Blick bohrte sich tief in mein Fleisch. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen was er grade dachte. „Wo- woher?“ murmelte ich. Jeremy runzelte belustigt die Stirn und erhob sich wieder. „Ach Liebes, meinst du wirklich, ich hätte nur einen einzigen Mann, der für mich arbeitet..Tz, Tz, Tz.. tja ja meine Kleine es gibt nicht nur Finn, in ganz Kanada und in den USA habe ich Männer, ich kenne jeden eurer Schritte, obwohl ich zugeben muss dieses Mal, bin ich euch nicht gleich auf die Schliche gekommen, aber…euer kleiner dämlicher Plan ist trotzdem aufgeflogen“ erklärte er und grinste triumphierend. Und noch im selben Moment sprang die Tür auf und die gesamte Gang wurde rein geschubst. Alle samt, sahen sie vollkommen demoliert aus. Scharf sog ich die Luft ein. Hinter ihnen standen fünf Mann. Alle waren sie breit gebaut und sehr stämmig. Verdammte Scheiße, nicht schon wieder. Unser Plan durfte nicht schon wieder schief gelaufen sein. Ich schluckte und sah zu Justin. Er starrte mich an dann Jeremy dann die Jungs. Mein Blick wanderte wie Justins zu den Jungs. Fragend und voller Frustration sah ich sie an. Als Damon plötzlich den Kopf hängen ließ, wusste ich, der Plan, war wieder mal schief gelaufen. Scheiße! -
Grob wurde ich von einem der Brocken hochgezogen. Er packte mich fest am Arm. Seine Nägel bohrten sich in mein Fleisch. Schmerzlich verzog ich das Gesicht. „Lass sie los, du verfluchter kleiner Hurensohn!“ brüllte Justin den Typen an. Der aber lachte nur und tastete mich ab. Dann zog er meine Waffe aus der Hose. Innerlich fluchend sah ich Jeremy eiskalt an welcher nur grinste. „Ich werde dich umbringen, du hässliche Missgeburt!“ brüllte Justin wieder aber wieder lachte der Protz nur und erwiderte sonst nichts, dann zerrte er mich hinter sich her. Justin wütete hinter mir wild herum. Ich versuchte mich los zu reißen aber keine Chance. Dieser Typ, hatte mehr Muskelmasse als ich Fett am Körper. Damon und die anderen Jungs sagen mir frustriert und hilflos hinterher. Sie wüteten nicht so rum wie Justin, aber ich wusste, innerlich rasteten sie vollkommen aus. Besonders Damon sah ich es an. Er sah den Muskelmann eiskalt an. Justin wütete weiter, brüllte und verzog immer wieder schmerzlich das Gesicht, als er vergeblich versuchte aufzustehen. Die Schmerzen drückten ihn scheinbar immer wieder zurück. Plötzlich verstärkte sich der Griff um meinen Oberarm. Erschrocken fiepte ich wegen dem Schmerz auf und presste die Lippen aufeinander. Und in der nächsten Sekunde stürmte plötzlich Justin auf uns zu und schlug wie wild auf Muskelprotz ein. Sie fielen beide zu Boden. Doch bevor ich mich versah, stürmte schon der nächste Schrank auf sie zu und schleuderte den sowieso schon geschwächten Justin mit voller Kraft in die andere Ecke des Raumes. Keuchend lag er in der Ecke. Vor Schreck keuchte auch ich auf und schlug mir die noch freie Hand vor den Mund. Tränen aus Trauer und Wut schossen mir in die Augen. Ein wütender, sehr wütender Wirbelwind tobte in mir. Ich wollte Justin helfen, doch schon im nächsten Moment, erübrigte sich das, denn als der zweite Schrank kam um Justin weg zu holen, ließ er dabei Nick los. Dieser nutzte ohne nachzudenken diese Chance und stürzte sich auf den Schrank. Er prügelte, wie Justin zuvor bei dem anderen, auf ihn ein. Aber auch Nick hatte nicht viel Glück. Denn kurz darauf, stürmte der erste Fettsack auf ihn los und zog ihn an den Haaren grob zurück. Nick brüllte vor Schmerz und fluchte. Plötzlich ertönte ein widerliches, raues Lachen. Alles wurde augenblicklich ruhig. Misstrauisch und verwirrt sah ich zu Jeremy. Lachend klatschte er in die Hände. „Amüsant, wie viel Elan und wie viel Ehrgeiz ihr jeweils in die Rettung des anderen steckt, aber trotzdem elendig scheitert..“ erklärte er und wischte sich unter den Augen her. Er kam einige Schritte auf mich zu und sah mich belustigt an. Ich hingegen schenkte ihm nur einen eiskalten Blick. „Ach Chels, bist du etwas böse?“ fragte er Sarkastisch. Der Wirbelwind in mir drohte auszubrechen. Ich atmete tief durch, warf einen Blick auf Nick, dann die Jungs und zuletzt Justin. Bei seinem Anblick rutschte mir das Herz in die Hose. Ich ballte die Hände zu Fäusten. „Böse? Ich ? Nein, wo denkst du hin Jeremy? Ich bin glücklich!“ spuckte ich und strengte mich an den Sarkasmus, der dahinter steckte, mehr als deutlich zu machen. Jeremy lachte wieder. Ich sah weiterhin eiskalt in seine dunklen, braunen Augen, welche Justins zum verwechseln ähnelten. Im nächsten Moment packten mich plötzlich wieder diese riesigen Hände, dieses Mal an beiden Armen und noch fester. Ich biss mir auf die Zunge, um nicht noch mal zu fiepen. Jeremy nickte dem Typen, der mich festhielt zu. Sekunden darauf, öffnete dieser die Tür und zerrte mich raus. Im letzten Moment warf ich noch einen Blick zu Justin. Mit den Lippen formte ich ein „Ich liebe dich“, dann fiel die Tür zu und ich würde in einen dunkeln, vermodert riechenden Gang gezogen. „Wo ziehst du mich hin?“ zischte ich und sah zu dem Typen hoch. Er erwiderte nichts. Der Wirbelsturm machte sich wieder bemerkbar, gefolgt von meinen Biest. „Hey Fettsack! Ich hab mit dir geredet?! Hörst du schlecht oder was?“ spuckte ich. Wieder erwiderte er nichts. „Sag mal willst du mich verarschen?“ schrie ich am Rande des Wahnsinns, als er mir noch immer nicht antwortete. Ich schnaubte laut, gab aber dann einfach auf und hielt die Klappe. Er zerrte mich zum Ende des Ganges. Dann hielt er an einer verrosteten Tür, die genauso aussah wie jede Andere hier, öffnete sie und schmiss mich in den stockdunklen Raum. Überraschender Weise landete ich nicht ganz so hart wie erwartet. Es war ungewöhnlich weich. Mit den Händen stützte ich mich auf dem Boden ab, als ich plötzlich etwas flüssig-feuchtes an meinen Handflächen spürte. Angewidert wischte ich meine Hände an meiner Hose ab. „Was ist das hier? Warum ist es hier so nass? Wie wäre es mit Licht?!“ schrie ich noch bevor die Tür geschlossen wurde. Doch dann schloss der Mistkerl sie einfach. Entgeistert starrte ich in die Dunkelheit. Dann rappelte ich mich auf und tastete mir den Weg zur Tür. Als ich das kalte Eisen an meinen Handflächen spürte, formte ich meine Hände zu Fäusten und hämmerte dagegen. „Mach das verdammte Licht an!“ brüllte ich. Und tatsächlich schaltete sich plötzlich das Licht ein. Überrascht runzelte ich die Stirn und starte die Tür an. Dann aber drehte ich mich um und sah das Widerlichste, das ich jemals zu Augen bekommen hatte. Panisch schrie ich auf und lief rückwärts zurück, bis ich mit dem Rücken gegen die Tür knallte. Von draußen hörte ich schallendes Gelächter das immer leiser wurde. Gänsehaut legte sich auf meinen ganzen Körper. Ein Würgereitz bildete sich und schon im nächsten Moment hatte ich in die Ecke gekotzt. Nachdem ich jedes Essen erbrochen hatte, wischte ich mir den Mund ab. Fassungslos sah ich dann langsam wieder hoch. Vor mir lagen 4 leblose, halb vermoderte Leichen. Ich musste mich schwer zusammen reisen, mich nicht gleich noch mal zu übergeben. Ich drehte mich wieder zu der rostigen Eisentür und fing an wie wild gegen sie zu hämmern und zu treten. Ich brüllte, dass sie mich hier raus holen sollten. Meine Hände fingen nach einigen Minuten an zu pochen und auch die Puste ging mir irgendwann aus. Vergeblich klopfte ich trotzdem weiter. Immer weiter und weiter. Schrie mir die Seele aus dem Leib, aber niemand hörte mich und selbst wenn mich jemand hörte, amüsierte er sich höchstwahrscheinlich noch an meinem Schreien und sogar Flehen. Irgendwann, als ich einfach nicht mehr konnte gab ich auf. Ich schloss ganz fest die Augen, lehnte mich mit dem Rücken an die Tür und ließ mich auf den Boden gleiten. Dort setzte ich mich mit angezogenen Beinen hin. Die Arme schlang ich um meine Beine, meinen Kopf legte ich auf die Knie. So blieb ich dann da sitzen. Ich dachte mir die Leichen weg. Den modrigen Geruch, die Kälte. Ich strengte mich an nur noch an schöne Dinge zu denken. An Justin..
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Ich sah vor Lauter Wut nur noch rot. Trotz des höllischen, unertragbarem Schmerz in meinem ganzen Körper rappelte ich mich noch ein zweites Mal auf um dieses Mal aber den erbärmlichen Wichser anzugreifen, der mein Vater sein sollte. Mit Gebrüll stürzte ich mich auf ihn, schaffte es aber nur ihm einen einzigen Schlag zu verpassen, bevor sich wieder einer seiner Handlanger auf mich stürzte und mir seine fettleibige Faust in mein Gesicht jagte. Laut fluchend verdrängte ich den Schmerz und versuchte mich los zu reißen. Das plötzliche Adrenalin, das sich in meinem Körper gesammelt hatte, es half mir dabei. Ich schaffte es mich los zu reißen, dem Wicher dieses Mal so hart eine zu verpassen, dass er ohnmächtig wurde und konnte mich ein zweites Mal auf meinen Vater stürzen. Und dieses Mal kam ihm überraschender Weise kein Handlanger zur Hilfe. Ich konnte ihm ohne Probleme immer und immer wieder meine Fäuste in seine widerliche Visage schlagen. Sekunden lang hielt ich kurz an. Durch seine mit Blut beschmierten Zähne grinste er und fing an zu lachen. „Behandelt man so seinen Vater?“ fragte er und hielt sein Lächeln stets aufrecht. „Nein, so behandelt man seinen Vater nicht! So behandelt man niemanden! Nur dich!“ Wieder lachte er nur und brachte mich damit vollkommen zum durchdrehen. Die nächsten Schläge trafen sein Gesicht. Er wehrte sich nicht. Nicht mal ein bisschen. Seine Handlanger eilten ihm auch nicht zur Hilfe. Wieso? Merkwürdig war es, aber ich beachtete es nicht weiter, sondern ließ meiner Wut freien Lauf und schlug weiter und weiter. Bis plötzlich ein Schuss erklang. Ich schreckte auf. Mein erster Gedanke.Jetzt bin ich endgültig tot. Aber dann, kein Schmerz. Ich tastete mein Körper ab, kein feuchtes Blut. Verwirrt verengte ich die Augen und sah hinab auf meinen Blutenden Vater. Noch ganz Schwach war er bei Bewusstsein. Mein Herz schlug mir hart gegen die Brust. Den Puls spürte ich deutlich im Hals. Wieder grinste er durch seine blutverschmierten Lippen. Misstrauisch sah ich ihn an. Ich packte ihn an seiner Kleidung und zog ihn leicht hoch. „Was war das?“ spuckte ich. Plötzlich fing er an zu lachen. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Ein Gefühl, das mir sagte, das es was mit Chelsea zu tun haben würde. Ein weiblicher Schmerzensschrei erklang. „Chelsea..“ wisperte ich. Ich warf einen Blick hinüber zu den Jungs. Sie sahen mich mit blasen Gesichtern an, sagten aber nichts. Wieder sah ich hinab zu meinem Vater. Er lache urplötzlich los. Ich fing an ihn zu rütteln. „Was hast du getan?!“ brüllte ich. Er grinste nur breit. „WAS HAST DU VERDAMMT NOCH MAL GETAN?!“ brüllte ich erneut. „Sieh doch selbst nach..“ wisperte er und zwinkerte mir zu. Sekundenschnell sprang ich von ihm auf, ignorierte den Schmerz der in diesem Moment jede Faser meines Körpers beherrschte und rannte einfach los. In die Richtung aus der ich den Schrei glaubte gehört zu haben. -
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Mit jeder Faser meines Körpers, mit aller Kraft versuchte ich nur an Justin zu denken. Ich strengte mich so sehr an, ich wollte diesen widerlichen Geruch einfach nicht mehr riechen. Ich wollte nicht mehr wissen, dass vor mir 4 vermodernde, halb von Ratten zerfressene Leichen lagen. Ein eiskalter Schauer lief mir augenblicklich den Rücken runter, gefolgt vom Würgereitz, doch dieses Mal schaffte ich es mich zurück zu halten. Urplötzlich hörte ich das Quietschen der Türklinke, weshalb ich sofort aufsprang. Die Tür öffnete sich. Eine weibliche Gestalt stand vor mir.Jessica. Die trug in der rechten Hand eine Waffe. Ihr sah von ihrem Gesicht runter zur Waffe und wieder zu ihrem Gesicht. „Bitte sag mir, du bist hier um mich hier raus zu holen!“ sagte ich schon fast flehend. Jessicas Miene veränderte sich kein bisschen, sie hatte weiter dieses eiskalten Blick drauf. „Tut mir leid..“ murmelte sich Gefühlskalt. Misstrauisch verengte ich die Augen. Plötzlich hob sich ihre rechte Hand bewegte sich nach oben. „Mo-Moment mal“ stotterte ich, „was, was soll das?“. Jessica schüttelte den Kopf. Ein Klicken ertönte an der Waffe, mein Herz setzte aus. „Nein, WARTE!“
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Mein Herz raste in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Ich konnte meinen eignen Puls hören. Und der Schmerz lähmte mich schon fast. Doch ich hielt durch und rannte. Rannte zu meinem Mädchen. Ruckartig blieb ich stehen als ich sie entdeckte. Mein Herz setzte einen winzig kleinen Moment aus, als ich sie sah. Unversehrt. Ich schluckte schwer. Vor ihr lag ein weiblicher Körper. Leblos. Chelsea sah stur in eine Richtung. Irritiert folgte ich ihrem Blick und entdeckte Austin. Er hielt eine Waffe in der Hand. Rauch drang aus ihr. „Austin!“ rief ich. Sofort drehte sich sein Kopf zu mir um. Als er mich erblickte, strahlten seine Augen förmlich auf. „Justin..“ atmete er aus und lächelte leicht. Im selben Moment drehte sich auch Chelsea zu mir. Ihre schockierte Miene, verwandelte sich sofort in einen erleichterten Gesichtsausdruck. Augenblicklich rannte sie auf mich zu. Als sie bei mir ankam, schloss ich sie sofort in die Arme. An meine Brust geschmiegt sackte sie zusammen. Ich drückte sie eng an mich. Mein Herz raste immer noch und Chelsea, hörte das mit Sicherheit. Doch das geriet vollkommen in Vergessenheit. Alles was jetzt zählte war die Nähe zum jeweils anderen. „Sie, sie wollte mich erschießen..“ murmelte Chelsea gegen meine Brust. Mein Blick lag auf dem weiblichen Körper. Es war Jessica. Jessica, diese Hure, sie wollte mein Mädchen umbringen. „Ssh.. alles ist gut, jetzt wird sie das nicht mehr kennen..es ist vorbei“ murmelte ich und küsste ihren Kopf. „Justin!“ drang plötzlich eine männliche Stimme an mein Trommelfell. Mein Blick wanderte zu Austin. Er sah mich auffordernd an. „Noch ist nicht alles vorbei..“ sagte er. Ich leckte mir über die Lippen. Da hatte er Recht, es gab noch etwas das erledigt werden musste.
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Jessica wollte mich tatsächlich umbringen. Der Schock saß tief in mir drin, als ich in Justins Armen lag. Und er war vermischt mit einem anderen Gefühl. Es war wieder die Wut. Justin löste sich wieder von mir. Er sah mich eindringlich an und drückte mir einen schwächlichen Kuss auf die Lippen. „Ich muss noch eine Sache erledigen, bevor wir dieses Gottverlassenen Ort hier verlassen..“ wisperte er gegen meine Lippen. Ich leckte mir über die Lippen. Mir war klar, was er damit sagen wollte. Und ich hatte keine Bedenken mehr. Es mag sein biologischer Vater sein, aber nicht sein seelischer. Dieser Mann, war kein Mensch mehr. Ich nickte Justin zu. „Ich werde dir helfen“ flüsterte ich. Justins Augenbraun schossen in die Höhe. Ich wusste er wollte mich davon abhalten, aber ich würde es nicht zulassen. „Ohne Widerrede!“ herrschte ich ihn an. Er biss sich auf die Lippen und seufzte. „Na schön“ gab er nach, dann trennten wir uns letztlich von einander. Justin lief gleich zu Austin, der schon ungeduldig auf ihn wartete und ihm gleich darauf eine Waffe reichte. Mein Blick wanderte in die andere Richtung zu Jessicas Leiche. „Chelsea komm…“ rief Justin. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Geht vor, ich komme gleich nach“ rief ich zurück und sah wieder zu Jessica. Justin schien zu verstehen. „Okay, aber beeil dich! Und sei vorsichtig!“ mahnte er mich. Ich nickte nur. Etwas überrascht war ich, dass sie dann auch ohne weiteres gingen, aber im Endeffekt, war es mir nur Recht. Ich ging auf Jessicas Körper zu. Angekommen kniete ich mich zu ihr runter und beobachtete sie. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Warum schockierte ihr Anblick mich nicht so sehr, wie der im Raum hinter mir. Sanft strich ich Jessica eine platinblonde Strähne aus dem Gesicht. Dann wanderten meine Augen runter zu ihren Händen. Sie hielt noch immer die Waffe in der Hand mit der sie mich ermorden wollte. Ich biss mir auf die Innenseite meine Wange und nahm sie ihr aus der Hand. „Die brauchst du jetzt wohl nicht mehr..“ wisperte ich. Ich musterte sie noch einmal von oben bis unten, dann stand ich auf. „Schade, wir hätten Freundinnen werden können“ sagte ich noch, bevor ich ihr den Rücken zukehrte und weg ging. Ich verlor auch keinen Gedanken mehr an sie. Ich rannte den Gang entlang und schaffte es sogar noch Justin und Austin einzuholen. Justin sah mich überaus erleichtert an als ich kam. Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. Dann aber bohrte sich plötzlich eine Frage in meinen Kopf, welche ich auch gleich laut aussprach. „Justin, wie zur Hölle schaffst du es dich zu bewegen, wenn du verdammt noch mal, komplett verprügelt bist und..“ er unterbrach mich. „Adrenalin...“ murmelte er ausdruckslos, bevor wir an der Tür ankamen, welche er dann mit einem Tritt öffnete. Sofort wurden wir mit Blicken empfangen. Alle Jungs starrten uns an. Als sie mich entdeckten, sahen sie mehr als erleichtert aus. Jeremy, aber schien mich noch nicht bemerkt zu haben. „Ach Sohn, ich sehe du hast einen Freund mitgebracht..aber die gute Chelsea..“ gespielt traurig seufzte er. Jeremy klang so selbstsicher, als hätte er bereits gewonnen. Und wenn man die Situation richtig betrachtet, hatte er das auch. Aber Austins unerwartetes Auftauchen, sagte mir, dass wir noch nicht verloren hatten. „Die hat er auch mit dabei..“ beendete ich seinen Satz und ging ebenfalls durch die Tür. Verständnislos musterte mich Jeremy. „Wie hast du?“ fing er an. Ich sah mir sein entstelltes Gesicht an. Kein Zweifel, Justin war derjenige, dem er das zu verdanken hatte. „So.“ sagte Justin knapp, hob seine Waffe und feuerte einen Schuss ab. Jeremy brüllte auf und drückte seine Hand auf seine verletzte Wade. Ein Handlanger stürmte los, direkt in unsere Richtung. Justin schien ihn nicht zu bemerken, denn er lief einfach ohne weiteres auf Jeremy zu. Ein weiterer Schuss erklang, gefolgt von einem Schrei. Der Handlanger sank zu Boden. Im selben Moment, befreiten sich die anderen Jungs aus den Griffen der Handlanger. Sie prügelten auf sie ein. Ich stand nur da und schaute zu und damit war ich nicht zufrieden. Justin stand seinem Vater gegenüber. Die Jungs kämpften. Austin half ihnen. Ich war überfordert. Ich wusste nicht wo ich hinsehen sollte, oder wem ich am Besten helfen sollte. Der nächste Schuss erklang und der nächste Muskelprotz lag am Boden. Drei waren übrig. Die Jungs werden allein zu Recht kommen dachte ich und lief dann zu Justin und Jeremy. Justin starrte seinen Vater stumm mit eiskalter Miene an. Jeremy, verfolgte schockiert das Geschehen. Jeremy sah hilflos aus. Hatte er etwa grade festgestellt ,dass er nicht der Gewinner war? Sein Blick wanderte zu uns. „Was geht hier vor? Warum wehren sie sich auf einmal?!“ murmelte er fassungslos, „WARUM VERLIERE ICH?!“ brüllte er. Justin sah ihn weiter hin Gefühlskalt an. „Weil unser Plan gar nicht danebengegangen ist“ erklärte er und hatte dabei ein böses Lächeln im Gesicht. Ach nein? Irritiert sah ich Justin an. Jeremy tat es mir gleich. „Wovon redest du? Ich weiß wie euer Plan aussah, er ist schief gelaufen..“ sagte Jeremy und fing plötzlich an panisch zu werden. Meine Augenbraun schossen in die Höhe. Was war passiert? Wo war der so siegessichere Jeremy hin, der scheinbar vor nichts Angst hatte? Justin lachte auf. „Tja..meine Jungs, sind wohl doch schlauer als du..Dad!“ Jeremy verengte die Augen. Justin seufzte. „Ohu Dad..“ fing er an und hielt die Waffe stets fest in der Hand, „wir sind schlau, jung..du bist alt und dumm geworden..ich dachte du wärst einer der besten in diesem Geschäft, aber wie es sich heraus stellt, fällst du auf die alten Tricks immer noch rein..“ Plötzlich erklang wieder ein Schuss. Weil ich so abgelenkt war, von dem Theaterspiel zwischen Justin und Jeremy, zuckte ich vor Schreck zusammen. Ich warf einen Blick nach hinten. Alle Handlanger lagen am Boden, vollkommen regungslos. Ich konnte nicht sagen wie die Jungs, das alles plötzlich hingekriegt haben, wieso Justin sagte, der Plan, war nicht schief gelaufen und wieso Austin genau wusste wo wir waren, aber scheinbar verlief alles nach Plan. Anscheinend nach einem Plan, zu dem mich keinen Teil beitrug. Oder vielleicht doch? Ich starrte die Jungs der Reihe nach an. Sie sahen fertig aus, aber auch überaus zufrieden. Als sie auf uns zu liefen, drehte ich mich wieder um. Erst sah ich zu Justin. Er hatte widerlich böses Grinsen drauf, was mich aber ehrlich gesagt unglaublich anmachte. Doch dafür war jetzt wirklich kein passender Augenblick. Mein Blick wanderte letztlich zu Jeremy. Er hatte sich komplett gegen die Wand gedrückt. In seinen Augen stand die Panik geschrieben. Am liebsten hätte ich laut los gelacht. Er sah so erbärmlich aus. Langsam sah er wieder zu uns. Er schluckte als er uns alle auf einem Haufen stehen sah. Er sagte nichts. Justin hob die Waffe und richtete sie direkt auf Jeremys Kopf. Mein Herz machte einen riesen Hüpfer und mein Puls war bestimmt auf 180 gestiegen. Minuten lang stand, er da, mit der Waffe auf seinen Vater gerichtet, doch dann plötzlich senkte er sie. „Justin was tust du da?“ zischte Damon. Ich sah Justin verwundert an. Was hatte er vor? „Letztendlich..“ fing er plötzlich an, lachte und schüttelte den Kopf. Alle wurden sofort aufmerksam und sahen nur Justin an. „Letztendlich, habe ich dich endlich gefunden..ich habe die verprügelt und dich besiegt..und jetzt stehst du vor mir..so schwach..nach allem was du getan hast, wie groß zu dich immer gefühlt hast, wie siegessicher du warst…bist du derjenige der vor mir steht, schwach, hilflos..ängstlich..“ er brach einen Moment ab, biss sich auf die Innenseite der Wange und lachte noch mal. Was hatte Justin vor?
Dieses verächtliche Lachen erklang erneut. Er ging einen Schritt auf seinen Vater zu. In seinem Blick stand, Wut, Hass, Verachtung und Trauer. Wegen seiner Mutter? Oder vielleicht, weil er so enttäuscht von seinem Vater war. „5 verdammte Jahre..und du stehst hier vor mir..auf dem Silberteller serviert..mit geladener Waffe,“ er hob die Waffe und sah sie kopfschüttelnd an, dann senkte er sie wieder und sah seinem Vater direkt in die Augen, „ein Schuss..direkt in den Kopf..und du wärst tot..“ murmelte er und atmete frische Luft ein, „aber..“ Das verächtliche Lachen erklang ein weiteres Mal. In Justins Augen, konnte ich nichts mehr lesen. Ich konnte nicht mehr deuten, was er fühlte. Justin schüttelte den Kopf. Jeremy sah ihn mit leerem Blick an. „Aber.. ich kann einfach nicht!“ beendete er seinen Satz und versetzte damit jeden hier Anwesenden ins Staunen, aber nicht im positiven Sinne. Entgeisterung und Entsetzen war was jedem einzelnen von uns im Gesicht geschrieben stand. Jeremy Gesichtszüge entspannten sich. „Ich wusste du würdest mich nicht umbringen“ sagte er plötzlich wieder siegessicher. Meine Augenbraun schossen in die Höhe. Von einer Sekunde auf die andere war Jeremy wieder so selbstsicher, die Panik war verflogen. Justin steckte die Waffe weg. „Trotzdem..“ setzte er zum nächsten Satz an. Alle lauschten wieder. „Trotzdem, wirst du für das was du Mom angetan hast, nicht einfach so davon kommen! Der Tot, ist dir nicht gerecht, aber ich habe da eine vollkommen andere Idee… Justin sah nicht glücklich aus, aber auch nicht wütend. Viel mehr sah er befriedigt aus, als wir im Auto saßen und zur Halle zurück fuhren. Ich saß mit Justin auf dem Rücksitz. Das Adrenalin musste seinen Körper sicher verlassen haben, weshalb er bestimmt Schmerzen am ganzen Körper hatte. Aber, er ließ sich nichts anmerken. Er saß eng neben mir, mit einem Arm um mich gelegt neben mir und sah aus dem Fenster. Damon und Stefan saßen vorne. Keiner von ihnen sprach ein Wort. Aber ich musste einfach mit Justin über das eben geschehene reden. „Justin..“ murmelte ich so leise, dass nur er es hören konnte. Gleich drehte sich sein Kopf zu mir. Er sah zu mir runter und guckte fragend. „Bist du sicher, dass du genau das tun wolltest?“ murmelte ich immer noch leise. Justin seufzte und dachte einen Moment an. Dann nickte er. „Ja, das bin ich..“, ich nickte, „weißt du, Baby..ich hätte ihn umbringen können..und jede Faser meines Körper hat gebrüllt, dass ich es tun sollte.. aber mein Hirn und mein Herz, sagten mir, dass es falsch wäre, dass ich dann nicht besser wäre als er..“ murmelte er zurück. Augenblicklich legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. Seine Worte erwärmten mein Herz. Was er sagte, war das was ich von Anfang an selbst gedachte hatte. Zwar war ich vorhin davon überzeugt, dass es richtig wäre Jeremy zu töten, aber im Endeffekt, wusste mein Herz, genauso wie Justins, dass das vollkommener Schwachsinn war. Justin erwiderte mein Lächeln. Ich streckte ihm meinen Kopf entgegen und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. „Ich bin froh, dass du so denkst..“ murmelte ich, nachdem wir uns wieder gelöst hatten. Justin lächelte wieder. „Ich auch..“ erwiderte er und drückte mir noch einmal einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Sekunden darauf, erhellte sich plötzlich alles um uns herum und ich erkannte, dass wir in der Halle angekommen waren. Kurz darauf kam auch der Wagen zu Stillstand. Direkt hinter uns schloss sich das Tor. Die anderen Jungs, waren auch schon da und stiegen schon aus. Wir taten es ihnen gleich. Ich beobachtete Justin dabei, wie er ausstieg. Ich sah sein schmerzverzehrtes Gesicht und wollte ihm zur Hilfe eilen, aber er hielt mich davon ab. „Schon gut, Chels..ich bin kein Invalide“ grinste er. Ich runzelte die Stirn und verkreutzte die Arme vor der Brust. „Ach nein?“ neckte ich ihn. Er schenkte mir einen vielsagenden Blick. „Hey Justin! Geh hoch ins Zimmer..wir kommen gleich und-.“ Rief Ryan, doch ich unterbrach ihn, „Ich werde mich um ihn kümmern!“ versicherte ich Ryan und lächelte Justin an. Er grinste nur vor sich hin. Ryan nickte mir zu. „Also dann...“ rief Justin, alle sahen ihn an „danke!“ er lächelte warm. Mein Herz ging auf. Alle erwiderten sein Lächeln. „Jedes Mal wieder Bruder!“ versicherten ihm die Jungs im Chor und brachten mich damit zum Kichern. Es war schon erstaunlich. Nach allem was geschehen ist, nach all diesen furchtbaren Dingen, hatte trotzdem keiner einziger von uns sein Lächeln verloren.Nicht mal ich.. Oben ging ich mit Justin direkt ins Bad. „Setz dich..“ befahl ich ihm und er tat was ich sagte. Ich kehrte ihm kurz den Rücken zu, holte den Verbandskasten aus dem Schrank und drehte mich dann wieder zu ihm. Ich öffnete den Kasten, holte Desinfektionsspray, Verband, mehrere Pflaster und anderes raus. Als erstes sah ich nach, ob bei ihm irgendwas gebrochen war, was zum Glück nicht der Fall war. Danach befahl ich ihm sich auszuziehen. Er versuchte es, scheiterte aber kläglich. Schmollend sah er mich an. „Hilf mir..“ flehte er und lächelte mich zuckersüß an. Ich kicherte leise und zog ihm Hose und Shirt aus. Dann saß er also nur noch in Boxershorts vor mir. Entsetzt sah ich mir die millionen blauen Flecken an, die seinen kompletten Körper bedeckten. Erleichtert war ich jedoch gleich wieder, als ich auch dort keine Verletzungen feststellte außer ein paar kleinere Kratzer auf die ich einfach ein Pflaster klebte. Dann widmete ich mich seiner Schusswunde. Etwas ängstlich vor dem, was ich gleich zu Gesicht bekommen würde entfernte ich den Verband und war mehr als überrascht aber auch überaus erfreut zu sehen, dass sie Nähte nicht aufgeplatzt waren und alles anfing gut zu heilen. Trotzdem verband ich ihm die Wunde noch einmal frisch. Justin beobachtete mich während des ganzen Spiels ununterbrochen. Was er wohl dachte.. Zu guter Letzt ging ich hoch zu seinem Gesicht. Seine Augen sahen direkt in meine, als ich die kleine Platzwunde an seiner Stirn verarztete. Als ich seine Blicke einfach nicht mehr aushielt grinste ich und fragte: „Was?“. Justin zuckte die Schultern. Ich hob eine Augenbraue erwiderte aber nichts weiter. Nach dem letztendlich alles versorgt war und das Blut von ihm gewaschen war, zogen wir uns beide um, wobei sich Justin in diesem Fall nur eine frische Boxershorts anzog, und legten uns dann ins Bett.
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Unsere Körper waren eng aneinander geschmiegt. Jeweils gaben wir uns gegenseitig die Wärme ab. Ich genoss seine Nähe mit vollen Zügen. Mein Kopf lag auf seiner Brust, wobei eine meine Finger diese mit irgendwelchen Bildern bemalte. Um uns herum war alles dunkel, nur das schwache Licht des Mondes, welcher durch das Fenster schien, erhellte leicht den Raum. Justins rechter Arm verweilte an meiner Seite und streichelte dort auf und ab. Ohne es wirklich zu sehen, wusste ich, dass Justin mich beobachtete. Aber ich wollte nicht fragen wieso. Doch das erübrigte sich auch. „Chelsea?“ fragte er leise in die Stille hinein. „Mhh?“ gab ich als Antwort, hielt den Blick aber weiter auf seine Brust gerichtet. „Wie geht es dir?“ Verwirrt verzog ich das Gesicht. „Mir geht es gut..“ versicherte ich ihm. „Warum?“ fragte er. Irritiert sah ich zu ihm hoch. „Was?“ fragte ich und konnte mir nicht erklären, was er meinte. „Warum geht’s dir gut..wie ist das möglich? Nach all diesen Scheiß den du durch machen musstest..ich kapier es nicht..wie kannst du immer noch sagen, dass es dir gut geht?“ Ich seufzte. Wie ich das konnte? Mhh, vielleicht mit lügen? Gut gehen, war etwas anderes. Aber sollte ich Justin das sagen. Sollte ich ihm erzählen, was in den letzten Stunden in mir vorgegangen war. Welche Emotionen in mir wirbelten und was erweckt wurde. Von der Mauer.. Ich biss mir auf die Lippe. Er sollte es wissen, schließlich war er der Junge den ich liebte und wenn es mir nicht gut ging, sollte er auch derjenige sein, der das ändern konnte. Ich hatte das alles lange genug für mich behalten, ich hatte diese Last lang genug auf meinen Schultern getragen. Es war an der Zeit, ihm davon zu erzählen. „Mir geht es nicht gut, Justin..“ gab ich zu und spürte wie noch im selben Moment die Tränen kamen. Justin nahm meine Hand und küsste sanft meinen Handrücken. „Ich weiß“ flüsterte er. Die erste Träne floss meine Wange runter. „Es geht mir überhaupt nicht gut..“ sagte ich nun etwas lauter und der erste Schluchzer folgte darauf. Justin drückte meine Hand beruhigend und küsste meinen Arm hinauf, über mein Schlüsselbein bis zu meiner Wange. „Ich weiß, ich weiß, Babe“ flüsterte er in mein Ohr und schmiegte sein Kopf an meinen. Der nächste leise Schluchzer kam, gefolgt von mehreren Tränen. „Erzähl es mir..erzähl mir alles, wenn es auch die ganze Nacht dauert und die darauf, ich höre zu, shawty!“ versicherte er mir mit sanfter Stimme und küsste kurz zärtlich meine Lippen. Noch bevor ich es erwidern konnte löste er sich schon wieder von mir, zog mich noch näher an sich ran und wartete darauf, dass ich anfing zu erzählen. „Es hat angefangen, als Travis mich vergewaltigt hat, ich wollte stark sein, wollte nicht dieses kleine schwache Mädchen sein und habe all diese Gefühle, diese schreckliche Traurigkeit dieses Gefühl von Wertlosigkeit verdrängt.. ich habe zu diesem Zeitpunkt eine Mauer aufgebaut. Und hinter diese Mauer habe ich mit der Zeit immer mehr und mehr Dinge gedrängt. Tess Tod, Finn, Jessica, die Entführung, als du angeschossen wurdest, die Schuldgefühle die darauf folgten. Und irgendwann hat diese Mauer einfach angefangen zu bröckeln, immer mehr und mehr..ich hatte Angst sie würde nicht weiteres mehr aushalten. Und ich hatte recht, als du ins Krankenhaus kamst, da ist diese Mauer zusammen gefallen und ich dachte jetzt wäre es vorbei, ich war darauf vorbereitet, dass mich eine Welle an Emotionen überkommen würde gefolgt von schlimmen Depressionen, aber dann habe ich gekämpft, ich habe noch mal versucht alles zu verdrängen, ich bin nicht in dieses schwarze Loch gefallen Justin, denn erst wollte ich dich retten. Ich wollte für dich stark bleiben. Und zu diesem Zeitpunkt passierte etwas Merkwürdiges. Das Loch, es verschwand, was übrig blieb war nur noch blanke Wut. Ich hatte kein Problem mehr damit Menschen zu verletzten, ich..ich habe Finn eiskalt getötet..und es hat mir nicht leid getan. Irgendwas, das tief in mir drin gesessen hat, es wurde wach. Etwas Böses und Anfangs gefiel es mir, denn es verhinderte den Sturz, aber jetzt habe ich Angst, Justin. Ich habe Angst vor mir selbst. Ich, ich will keine Menschen mehr töten..ich will keine Mörderin sein..aber wenn ich dieses Biest verscheuche ist das Loch wieder da..was, was soll ich tun? Was Justin? Ich weiß nicht mehr weiter. Wenn ich in die eine Richtung blicke, sehe ich dieses riesige Loch, in das ich einfach nicht fallen will! Ich will diesen innerlichen Schmerz nicht erleben der auf mich wartet..in der anderen Richtung wartet, dieses Monster, dieses Monster, das ich einfach nicht sein will! Justin was soll ich tun?“ Ich hatte mich während der Erzählung so gut es ging zusammen gerissen und versucht normal zu reden, aber das Zittern und die Tränen konnte ich nicht vermeiden. Und auch zum Schluss hin, konnte ich nicht mehr. Ich brach einfach zusammen und weinte, weinte so wie ich noch nie zuvor geweint hatte… -
JUSTIN’S POINT OF VIEW
Mein Herz zersprang in tausend Teile als ich mir ihren Schmerz anhörte. Ich bekam sofort Schuldgefühle. Verdammt dieses wundervolle Mädchen musste all das durchmachen und das nur wegen mir. Ich hatte etwas so perfektes wie sie nicht verdient. Nur für mich ist sie immer so stark gewesen. Chelsea weinte unaufhaltbar an meiner Brust. So fest ich konnte nahm ich sie in den Arm, streichelte ihr über den Rücken und flüsterte ihr immer wieder zu wie sehr ich sie liebte. Ich drückte ihr immer wieder Küsse auf die Stirn, die Wange oder den Kopf. Aber sie hörte einfach nicht auf zu weinen. Sie war vollkommen fertig und das verdammt noch mal wegen mir. Verfluchte Scheiße, ich hätte damals nicht nachgeben dürfen, ich hätte stark bleiben müssen und sie abstoßen sollen, dann wäre das alles nie passiert. Sie hatte das nicht verdient. Sie hatte einen so kaputten Menschen wie mich nicht verdient. Wenn ich könnte würde ich unser Kennenlernen auf der Stelle widerrufen und es nie dazu kommen lassen. Doch es war zu spät, und jetzt würde ich sie nicht mehr alleine lassen, oh nein! Ich werde ihr nie wieder von der Seite weichen, wie sie es in diesen beschissenen Wochen niemals getan hat. Vorsichtig nahm ich hier Gesicht in meine Hand. Schluchzend versuchte sie ihr verheultes Gesicht vor mir zu verstecken, aber ich hielt sie fest und zwang sie mich an zu sehen. „Baby, hör mir zu!“ flüsterte ich und küsste ihr kurz auf den Mund. Sie wurde etwas ruhiger, die Tränen flossen aber immer noch unaufhaltsam. „Bitte, hör auf zu weinen, Engel! Bitte! Und hör mir zu!“ flehte ich und küsste sie noch einmal, dieses Mal länger und viel zärtlicher. Ihr Schluchzen verschwand, die Tränen blieben, doch wenigstens hörte sie mir jetzt zu. Ich sah ihr tief in die traurigen Augen. Dieses Feuer, das ich so sehr liebte, es brannte nicht mehr. Außer Traurigkeit, war nur Leere in ihren Augen. „Sssht“. Sanft wischte ich mit dem Daumen die Tränen von ihrem Gesicht. „Justin, es..es zerfrisst mich..es zerfrisst mich von innen nach außen“ flüsterte sie und war kurz davor wieder weiter zu weinen, doch bevor sie das tun konnte presste ich meine Lippen auf ihre. Und endlich erwiderte sie. Ich setzte alle Emotionen in den Kuss und wollte ihr damit sagen ‚Ich bin hier. Ich bin da für dich! Für immer!‘. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander, ich sah ihr wieder tief in die Augen. „Chelsea, ich weiß es tut weh..ich weiß du hast Angst..aber ich bin da! Ich werde immer da sein, und ich werde dir helfen, das alles zu durchstehen. Ich werde nicht zu lassen, dass du in dieses Loch fällst-.“-„aber ich bin es doch schon.“ Wisperte sie. Hastig schüttelte ich den Kopf. „Nein!“ sagte ich ernst, „Nein bist du nicht! Denn es gibt kein Loch!“. Sie sah mich irritiert mit ihren leeren Augen an. „Wo-.“ Setzte sie an, aber ich unterbrach sie wieder. „Es gibt weder ein Loch noch dieses Monster…es gibt nur dich..dein wahres Ich! Dieses aufgeweckte, lebensfrohe Mädchen, das sich durch nichts und niemanden unterkriegen lässt, nicht einmal von mir..“. Chelsea kicherte zaghaft über meinen letzten Satz. Mein Herz machte in diesem Moment einen riesen Hops. „Da! Das meine ich! Das ist dieses Mädchen von dem ich spreche! Dieses Mädchen mit dem wunderschönsten Lächeln und dem aller schönsten Lachen, das ich jemals gehört habe! Das Mädchen, in das ich mich vor Monaten so verliebt habe!“ ich lächelte und küsste eine Träne weg, die ihre Wange runter rollte. „Das ist dein wahres ich Chels, doch in letzter Zeit, gab es das nicht mehr..und jetzt grade auch nicht...aber, wir können das ändern! Es wird vielleicht etwas dauern..der Schmerz, sitzt in dir drin, aber zusammen schaffen wir es dich davon zu befreien und dann wirst du wieder glücklich sein, du wirst wieder du sein!“ tröstete ich sie und meinte jeden Satz, genauso wie ich ihn sagte. Ich würde nie wieder von ihrer Seite weichen und mit ihr zusammen darum kämpfen, dass alles bald wieder besser wird.
CHELSEA’S POINT OF VIEW
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Seine Worte gaben mir Hoffnung, sie stärkten mich und brachten Wärme in mein kaltes Inneres. Ich glaubte ihm, dass wir es schaffen könnten. Und ich wollte es. Ich wollte wieder das Mädchen sein, in das sich Justin verliebt hatte. Ich wollte wieder ich sein! Nun war ich es, die ihm die Lippen aufdrückte. Leicht, ganz leicht lächelte er in den Kuss hinein und brachte mich damit ebenfalls zu einem zarten Lächeln. Nach einer wunderschönen Ewigkeit trennten wir uns und sahen uns durch die Dunkelheit durch in die Augen. „Danke..“ wisperte ich. Als Antwort drückte mir Justin nur wieder einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und lächelte mich danach mit seinem unvergleichlichen Lächeln an, welches mein Herz erwärmte. „Ich liebe dich, Chelsea Jones!“ wisperte er gegen meine Lippen, was leicht kitzelte. Funken sprühten in meinem Magen auf und fühlten sich wunderschön an. „Ich liebe dich auch, Justin Bieber!“ wisperte ich ebenfalls. Sekunden darauf legte Justin seine Lippen ein letztes Mal für diese Nacht auf meine. Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Kitzeln im Gesicht geweckt. Stöhnend drückte ich mein Gesicht ins Kissen. Ein unvergleichlich schönes Kichern gelang an mein Trommelfell. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schlug ich müde die Augen auf. Sofort strahlte mir Tageslicht entgegen und das wunderschöne Grinsen meines Freundes. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich in einer dieser Waschpulver Werbungen. Die weißen Bettlacken, der perfekte Mann direkt neben der Frau. Nur die Kissenschlacht fehlte. Doch trotzdem hatte diese Morgen etwas an sich, das ich für mich als perfekten Morgen sah. „Morgen Engel“ murmelte er und küsste mich kurz zärtlich. Ein angenehm warmes Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit. Ich erwiderte den Kuss und hätte am liebsten niemals wieder, von ihm abgelassen. „Morgen“ murmelte ich verschlafen, gegen seine ebenso wie dieser Moment, perfekten Lippen. Justin schlang seine Arme um meine Tailie und zog mich näher an sich ran. Nur zu gern, ließ ich mich an seine warme Brust ziehen, die zwar von einigen größeren blauen Flecken übersät war, aber trotzdem genauso perfekt war wie alles andere zu diesem Zeitpunkt. Nach einigen Minuten Stille sah ich hoch zu Justin. Er trug ein zartes Lächeln auf den Lippen und sah mich ebenfalls an. „Hast du Schmerzen?“ fragte ich und streichelte mit den Fingern über seine Brust. Justin zuckte die Schultern, wieder wollte er es nicht zugeben. Sicherlich hatte er Schmerzen, doch die sollten innerhalb der nächsten Tage verflogen sein. „Gibs zu“ befahl ich, „dir tut alles weh“ fügte ich noch hinzu und konnte mir ein Grinsen nicht unterdrücken. Justins karamellfarbene Augen strahlten plötzlich auf. „Ja, ja ich gebs ja zu..diesem Lächeln kann ich nichts vor machen!“ gab er zu und sah mich fasziniert an. Ich beschloss ihn nicht zu fragen, warum er so fasziniert aussah, stattdessen malte ich kleine Kreise mit den Fingern auf seine Brust und seinen Bauch. Einmal drückte ich bei einem blauen Fleck, absichtlich etwas stärker drauf. „Au!“ zischte Justin und guckte mich mit großen Augen an. Ich grinste von einem übers andere Ohr und drückte noch einmal auf einen anderen blauen Fleck. „Au, Chelsea!“ zischte er. Belustigt drückte ich zum dritten Mal drauf. „Heeey!“ beschwerte sich Justin. Ich fing an zu kichern und noch bevor Justin irgendwas erwidern konnte, küsste ich jeden blauen Fleck auf seiner Brust. Dann sah ich wieder hoch zu ihm. Sein engelsgleiches Lachen war wieder da. „Habe ich dir jemals gesagt, wie wundervoll du bist?“ wisperte er und sah mich plötzlich wieder mit diesem faszinierten Blick an. Ich kicherte leise. „Ja, ein paar Mal schon..“ antwortete ich grinsend als ich bereits wusste was er gleich sagen würde. „Gut, denn du bist das wundervollste Mädchen auf dieser riesigen abgefuckten Welt!“ sagte er und kam mit seinem Kopf zu mir runter, und legte seine weichen Lippen auf meine und verschmolz sie damit in einen unglaublichen Kuss in dem so viel Liebe steckte, dass man es gar nicht mehr beschreiben konnte. Einige kurze Minuten später, lösten wir uns. Ich hielt die Augen geschlossen um den Kuss vollends auszukosten und leckte mir über die Lippen. Noch bevor ich meine Augen wieder öffnen konnte, küsste mich Justin noch mal, aber kürzer. Als ich meine Augen, nachdem wir uns getrennt hatten, wieder öffnete sah er mich an. „Ich geh duschen“ erklärte er, „aber du bleibst hier liegen!“ befahl er. Ich nickte und sah ihm zu wie er sich aus dem Bett hiefte und sich stark zusammenreisen musste nicht los zu fluchen. Mein einziger Gedanke in diesem Moment, auch ein Bieber ist besiegbar. Dieser Gedanke jagte mir einen merkwürdig angenehmen aber auch beängstigenden Schauer über den Rücken. Ja auch ein Jeremy Bieber war schlagbar, damit aber auch ein Justin Bieber. Das war der Punkt der mir Angst machte. Jetzt war er noch da, da für mich. Aber jetzt, in den letzten Tagen, musste ich mit ansehen, dass mein Justin gar nicht so unbesiegbar schien, wie es einem immer vorkam. Und das machte mir verdammt noch mal Angst. Was wenn die Jungs irgendwann von einem Job zurück kommen würden und mir mitteilen müssten, dass Justin es dieses Mal nicht geschafft hatte. Der Gedanke, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Panik stieg in mir auf. „Hey, Baby! Alles okay?“ erkundigte sich Justin besorgt und stand plötzlich neben mir an der Bettkante. Ich nickte und log damit wieder. Ich sollte doch nicht mehr lügen und vorgeben, dass es mir gut ging. Hastig schüttelte ich gleich darauf den Kopf. „Nein..“ murmelte ich, „Ich habe Angst..“ erklärte ich und sah ihn ängstlich an. „Wieso? Ich habe dir gesagt, es wird nichts mehr passieren! Du wirst nicht in dieses Loch fallen, ich habe es dir versprochen!“ wollte er mich aufmuntern. Doch wieder schüttelte ich den Kopf. „Das ist es nicht.“ Bermerkte ich. Irritiert sah er mich an, als sich seine Augenbraun in der Mitte trafen. „Was dann?“ wollte er wissen und kniete sich vorsichtig zu mir runter. Ich sah ihn an und biss mir auf die Lippen. „Ich habe Angst, dich zu verlieren..“ erklärte ich und die Angst war deutlich herauszuhören. Justin runzelte die Stirn. „Das wirst du nicht! Niemals, ich werde dich nicht verlassen Chelsea! Ich liebe dich!“ versicherte er mir, aber ein weiteres Mal schüttelte er nur den Kopf. „Und wenn es ganz einfach ungewollt ist..wenn du entrissen wirst ohne es selbst zu wollen?“ fragte ich panisch. Justins Augen weiteten sich. „Niemand wird mich dir weg nehmen!“ versprach er. „Aber was wenn du stirbst, weil irgendwas in deinem Job schief läuft?“. Einen Moment lang herrschte unbehagliche Stille. Die Stille seinerseits bereitete ein ungutes Gefühl in meinem Bauch aus. „Ich bin auch nur ein Mensch und nicht unsterblich, aber ich werde, und das kann ich dir versichern, nicht sterben, bevor ich nicht 80 oder älter bin!“ er sah mir ernst in die Augen und ich erkannte die Sicherheit über die Worte in seinen Augen, was mich gleich beruhigte. Ich atmete frische Luft ein und nickte dann. „Okay..“ flüsterte ich. Justin nickte ebenfalls, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte, wieder aufstand und ins Badezimmer ging. Sekunden nachdem er die Tür zugemacht hatte, hörte ich das Wasser laufen.
Ich hatte das Gefühl, dass Justin Stunden unter der Dusche stand und allmählich bekam ich schon wieder Sehnsucht nach ihm. Darum stand ich auf und lief zum Badezimmer. Glücklicherweise hatte Justin die Tür nicht abgeschlossen, also konnte ich problemlos rein maschieren. Die Dusche bestand aus Milchglas weshalb, ich nicht wirklich etwas von ihm erkennen konnte. Doch die innere Göttin in mir rief, nein schrie mich schon fast an, dass ich in diese verdammte Dusche gehen sollte. Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Ich zog mir BH und Slip aus und öffnete dann die Tür der Duschkabine. Langsam ging ich rein. Justin hatte mich noch nicht bemerkt. Hinter mir schloss ich ganz leise die Tür. Justin bemerkte mich weiter hin nicht. Erst als ich heiße Küsse auf seinem Rücken platzierte, drehte er sich um und sah mich verwundert an. „Chelsea..was machst du denn?“ fragte er überrumpelt. Ich biss mir auf die Lippen. „Ich hab dich vermisst..“ murmelte ich und küsste ihr verlangend. Als wir uns wieder lösten umschlang ich mit meinen Armen seinen Bauch und legte meinen Kopf auf seine Brust. Das warme Wasser prasselte auf uns hinab und fühlte sich wundervoll an. Justin Arme lagen an meinen Hüften. Ich presste mich noch enger an ihn ran. Aus Justins Kehle drang sogleich ein tiefes erregtes Knurren, da sein Unterleib meines berührte. „Chelsea..“ raunte er, „hör auf“ doch ich dachte gar nicht daran. „Ich kann nicht..“ sagte er und schob mich leicht von sich. „Warum nicht?“ fragte ich irritiert. „Ich will dir nicht weh tun..“ gab er zu und sah mich undefinierbar an. Meine Augenbraun trafen sich in der Mitte. „Wie solltest du mir weh tun?“ hackte ich nach. Das Wasser aus dem Duschkopf prasselte auf Justins Gesicht und es törnte mich unwahrscheinlich an, wie die Tropfen seinen ganzen Körper hinunter liefen. Justin seufzte schwer. Er wollte es nicht aussprechen, doch ich konnte es mir schon denken. Trotz seines Widerwillen, drückte ich meinen Körper wieder gegen seinen. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. Sanft biss ich in sein Ohrläppchen gefolgt von seinem Hals und flüsterte: „Ich will es aber Justin..ich will dich!“ Danach platzierte ich einen Kuss auf seinem Kiefer und spürte deutlich seine Anspannung. „Aber in diesem Moment..wie es dir geht..es wäre nicht Fair von mir!“ Augenverdrehend ignorierte ich seine Worte und küsste erst seine linke und dann seine rechte Brust. Ich wusste ich hatte ihn gleich da wo ich wollte, denn allein der Fakt, dass wir beide Nackt waren, brachte ihn schon fast um den Verstand, aber die Berührungen meiner Seits würden ihn noch zum durchdrehen bringen. Wieder drang dieses tiefe, überaus erotische Knurren aus seiner Kehle und jagte mir Gänsehaut über den Körper. „Meine Verlangen nach dir, hat nicht mit meinem jetzigen Zustand zutun, ich liebe dich nicht weniger und deshalb wirkt sich auch nichts auf den Sex aus..“ wisperte ich an sein und platzierte einen Kuss darauf. „Chelsea..“ stöhnte er frustriert. Gleich hatte ich gewonnen. Langsam ließ ich meine Hände seinen Oberkörper herunter gleiten und stoppte kurz vor seinem Unterleib. Triumphierend grinste ich gegen seine Lippen als er diese ergeben auf meine presste. Sekunden darauf löste er sich von meinen Lippen und küsste sich runter zu meinem Dekoltee und wieder hoch zu meinem Kiefer und dann zu meinem Ohr. „Was machst du nur immer mit mir..“ raunte er. Grinsend schlang ich meine Arme um seinen Nacken und zog ihn noch näher an mich heran, als er mich plötzlich hochhob. Augenblicklich schlang ich auch noch meine Beine um sein Becken. Justin drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Das Wasser lief durchgehend auf unsere nackten Körper und machte die Situation kein bisschen weniger heiß. Stöhnend legte ich meinen Kopf in den Nacken, als Justin mit einer schnellen und kräftigen Bewegung in mich ein drang. Justins Kopf lag an meinem Hals, in welchen er leicht hinein biss. Als Justin dann wieder aus mir aus drang um ein zweites Mal wieder in mich einzudringen bohrten sich meine Finger in seinen Rücken. Justin knurrte vermischt mit einem Stöhnen in mein Ohr. Ein weiteres Mal drang er in mich ein und brachte mich vollkommen um den Verstand. Mein Stöhnen wurde doppelt so laut und war schon fast ein Schrei. „Verdammt! Ich hatte schon vergessen wie schön das ist..“ raunte schweratmend unter den gleichmäßigen Bewegungen seines Beckens in mein Ohr. Ich war vor lauter Lust nicht in der Lage ihm eine Antwort zu geben. Alles was ich raus bekam war ein laut, stöhnendes „Justin!“. Wieder knurrte er. Dieses Knurren machte mich vollkommen verrückt. Ich spürte wie wir schon langsam auf den Höhepunkt zu wanderten. Justin drang immer wieder in mich ein und aus, seine Finger krallten sich in meinen Po. Er drückte mir immer wieder kurz einen Kuss auf dir Lippen. „Ich“ Kuss „Liebe“ Kuss „Dich“ Kuss. Durch seinen plötzlichen, härteren Stoß, gelang es mir nicht ihm zu antworten, alles was er zu hören bekam, war ein lautes Stöhnen. Meine Finger krallten sich in seine Haare. Als ich mich wieder etwas im Griff hatte legte ich meine Lippen für einen innigen, zärtlichen und in Lust getränkten Kuss auf seine. Dieser Kuss sagte alles, wozu in grade nicht fähig war. Als wir uns schwer atmend wieder lösten, drang Justin noch ein letztes Mal in mich ein und dann wieder aus. Der Höhepunkt war da. Ein unbeschreiblich wunderbares, wunderschönes Gefühl durchströmte meinen ganzen Körper. Ich zog an Justins Haaren und konnte mich einfach nicht mehr halten. Lust und Erregung leiteten meinen Körper. Es war so ein berauschendes Gefühl, das ich am liebsten nicht enden lassen wollte. Ein unfassbar lautes Stöhnen entwich mir. Auch Justin stöhnte auf, dann ließ er seinen Kopf in meinen Nacken fallen und zog seinen bestes Stück letztlich aus mir raus. Das Gefühl verabschiedete sich allmählich, ließ aber ein anderes schönes Gefühl da. Langsam ließ mich Justin wieder runter. Ich war immer noch an die Wand gelehnt. Mein Kopf lag an der Wand, während meine Hände immer noch in seinen nassen Haaren waren. Justin sah zu mir hinab und küsste mich zärtlich. „Du bist unglaublich“ wisperte er gegen meine Lippen, als wir uns wieder gelöst hatten. Ich vereinte noch einmal unsere Lippen. „Ich liebe dich auch..“ flüsterte ich dann und schaffte es damit endlich ihm zu antworten. Justin lächelte sein typisches Lächeln und zauberte auch mir damit ein Lächeln ins Gesicht. Abgetrocknet und angezogen lagen wir etwas später wieder im Bett. Mein Kopf auf seiner Brust, während er ununterbrochen mit meinen Haaren spielte und mir dabei nebenbei eine Klopfmassage verpasste. Entspannt schloss ich die Augen und genoss den Moment der Zweisamkeit. „Wie geht’s dir?“ fragte Justin plötzlich in die Stille hinein. Ich öffnete die Augen und sah gegen die Decke. „Besser als gestern“ antwortete ich und sagte damit die Wahrheit. Ich spürte Justins Nicken. „Schön..“ sagte er und man hörte deutlich den Funken Freude heraus. „Und dir?“ hackte ich nach. Justin dachte nach. „Ich denke gut..“ sagte er, hörte dabei aber nie aus mit meinen Haaren zu spielen. „Schön..“ sagte ich. Wieder legte ich angenehme Stille über uns. Unglaublich aber selbst Stille kann wunderschön sein, wenn man einfach nur mit dem Menschen zusammen ist, den man über alles auf dieser Welt liebt. „Willst du mir erzählen, wie es für dich war?“ fragt Justin. Leicht verwirrt verzog ich das Gesicht. „Was meinst du?“ fragte ich deshalb nach. „Ich meine, wie es für dich war, als du Finn…“ er sprach nicht weiter. Mein Magen drehte sich schmerzhaft. Innerlich verfluchte ich Justin dafür, dass er dieses Thema wieder aufrollte aber andererseits war ich ihm dankbar, denn um eigentlich war es ja sehr wichtig darüber zu reden. „Ich..“ setzte ich an, unterbrach mich dann aber selbst gleich wieder um nachzudenken. „Ich weiß nicht..“ gab ich irritiert zu. Ich drehte mich, sodass ich ihn ansehen konnte. „Zu diesem Zeitpunkt, war ich einfach voller Wut und Trauer und Angst um dich.. mir war alles vollkommen egal..ich..ich glaube.“ Am liebsten würde ich nicht weiter reden, denn was ich sagen wollte, erschütterte mich zu tiefst. Doch ich zwang mich. „Ich habe es genossen..“ wisperte ich und traute mich gar nicht Justin in die Augen zu sehen. Er erwiderte nichts. Seine Hand streichelte einfach weiter meine Hüfte auf und ab. Also redete ich weiter. „Ich..ich denke ich war zu allem fähig..Ich wollte einfach nur wieder bei dir sein und wissen, dass es dir gut geht..ich war..“ ich brach ab, da ich mich plötzlich an Nicks Worte erinnerte. "Komm schon Chelsea, das was du vorhin abgezogen hast, das kennt keiner von uns..sie machen sich bestimmt sorgen..denken, dass das sicher nicht gut für dich ist und, und, und..“ Letzten Endes hatten die Jungs doch Recht gehabt. Wie ich drauf war, war nicht gut für mich gewesen. Ich seufzte. „Hey!“ Justin streichelte mein Gesicht, „du kann aufhören wenn du nicht mehr weiter erzählen willst..“ Er sah mich besorgt an. „Justin, die Jungs..Damon, Ryan, Chris, Chaz..alle wollten mich warnen..sie haben gesagt es wäre nicht gut für mich..Damon hat mir gesagt ich würde es bereuen wenn ich Finn töten würde, aber ich habe es ignoriert..“ erzählte ich und war fassungslos über mich selbst. „Ich will so nicht mehr sein..“ murmelte ich und sah ihn flehend an. Beruhigend streichelte Justin meine Arme und meine Wange. „Keine Sorge, das wirst du nicht! Ich werde das nicht zu lassen“ versprach er und besiegelte es mit einem innigen Kuss. Danach lagen wir noch eine Weile still da, genossen einfach nur die Nähe des anderen. Ich wäre am liebsten niemals wieder von Justin weggegangen. Nie wieder. Wenn ich könnte würde ich mich mit einem Seil an ihn binden. Unfassbar wie viel dieser Junge mir bedeutete. Wie viel ich bereit war aufs Spiel zu setzten nur um ihn nicht verlieren zu müssen. Unglaublich welche Wirkung er auf mich hatte. Niemand konnte mich jemals so schnell beruhigen wie er. Niemand hatte es geschafft mich einem einzigen Lächeln überglücklich zu machen. Niemand konnte mich mit seinem Blickkontakt vollkommen wahnsinnig werden lassen. An niemandem hing ich so sehr wie an ihm. Bei keinem Menschen hatte ich solch schreckliche Angst ihn zu verlieren. Einfach niemand hatte es jemals geschafft mein Herz an sich zu reisen. Justin war unglaublich. Von Kopf bis Fuß gab es keinen Fehler an ihm. Er war perfekt, perfekt für mich. Urplötzlich wurde die Tür aufgerissen. Chris stand mit einem fetten Grinsen im Gesicht im Türrahmen. „Kommt ganz schnell runter! Ihr glaubt nicht was grade bei CNN berichtet wird!“
Überrascht sah ich erst Justin an und dann Chris. Justin sah Chris ebenfalls an. „Was denn?“ hackte er irritiert mit hochgezogener Augenbraue nach. „Bewegt eure Ärsche aus dem Bett kommt mit runter und ihr seht es!“ forderte er uns auf und wirbelte mit den Armen rum. Justin seufzte und rappelte sich letztlich wie auch ich auf. Wir folgten Chris im Schnellschritt runter. Alle, eingeschlossen Kate, klebten förmlich an der Glotze und bestarten sie mit großen, sehr erfreuten Blicken. Wir setzten uns zu ihnen aufs Sofa. Sie zeigten grade ein Video von einem Elefanten der gequält wurde. Ich verzog das Gesicht und sah weg, da ich den Anblick nicht ertragen konnte. Justin schnaubte. „Du jagst uns hier runter um uns eine Reportage über einen verdammten Elefanten zu zeigen?“ knurrte Justin verärgert. Chris rollte die Augen und schnaubte. „Warte doch, meine Fresse! Es kommt gleich..“ meckerte er. Und Sekunden darauf war die Reportage über den Elefanten vorbei und im Bildschirm erschien die Nachrichtenfrau. Sie laberte etwas, dass ich aufgrund der geringen Lautstärke nicht verstehen konnte. „Mach mal lauter!“ sagte Nick, woraufhin Austin gleich die Fernbedienung ergriff und die Lautstärke aufdrehte. „…die Polizei weiß nicht genau wieso er dort so saß. Aber nun mehr von Gabriella die grade ein Gespräch mit einem Polizisten führt.“ Sagte die Frau im Fernseh. Kurz darauf wurde umgeschaltet und was wir nun sahen war das Kanadische Staatsgefängnis. Davor stand diese Gabriella mit einem Mikro in der Hand. Mein Interesse wurde geweckt. Die Frau fing an zu reden. „Heute Morgen hat ein Wanderer Paar in den kanadischen Wäldern einen Mann gefunden. An einen Stuhl gefesselt und stark verprügelt. Aus Angst, sind sie nicht zu diesem Mann hin sondern haben sofort die Polizei gerufen. Als diese eintraf erkannten sie den gefesselten Mann sofort. Es war der Serienkiller Jeremy Bieber, welcher sich in diesem Augenblick direkt hinter mir im Gefängnis befindet!“ Meine Augen weiteten sich und mein Bauch explodierte fast. Mein Blick schweifte zu Justin, welcher überaus zufrieden auf den Fernseh starrte. „Noch steht nicht genau fest ob er die Todesstrafe bekommt, aber eines ist sicher, lebenslänglich bekommt er..“ redete die Frau weiter und zog meine Aufmerksamkeit damit erneut auf sich. „Weitere Informationen habe ich zur Zeit noch nicht bekommen, doch sobald ich Neues weiß melde ich mich sofort. Gabriella Crawford vor Ort am Staatsgefängnis“. Austin drehte den Fernseher wieder leise. Alle guckten jetzt Justin an. Welcher einfach nur total zufrieden aussah. „Es hat echt geklappt“ wisperte ich beinahe fassungslos. Plötzlich brach jemand neben mir in schallendes Gelächter aus. Verwundert sah ich zu meiner Rechten. Es waren Damon und Nick die sich kaum noch halten konnten vor Lachen. Ich sah wieder zu Justin, er sah die beiden grinsend an. „Ich fass es nicht! Bieber, du bist mein Held!“ brachte Nick zwischen seinen Lachern hervor. Justin grinste noch breiter bevor er selbst anfing wie verrückt zu lachen. Sekunden darauf schlossen sich die restlichen Jungs an. Kate und ich waren beide zu perplex von der Situation. Ich meine, ich wusste zwar von dem Plan, aber ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass er tatsächlich klappen würde. Aber jetzt, sitzt Jeremy tatsächlich im Knast. Ich sah zu Kate. Sie sah mich irritiert an. Scheinbar wusste sie nichts von dem Plan. Als ich wieder zu den Jungs sah, die sich vor Lachen bereits den Bauch hielten, und Justin, der so überglücklich aussah, da ging mir förmlich das Herz auf. Mein Blick schweifte noch einmal zu Kate. Ich sah sie kurz eiskalt an, dann aber formte sich mein Gesicht zu einem Lächeln um. Ebenfalls fing sie an zu Lächeln. Nach dem Justin und alle anderen sich irgendwann wieder eingekriegt hatten, saß Justin wieder dicht neben mir. Seine rechte Hand lag an meiner Hüfte. Wir saßen immer noch alle zusammen im Wohnzimmer. Noch waren alle ruhig und versuchten es zu verarbeiten. Genau wie ich. Denn jetzt, nach so verdammt vielen Wochen, für Justin und die Jungs Jahre, nach so vielen Tiefschlägen, nach so viel Leid und Trauer, hatten wir es geschafft. Justin hatte es geschafft! Wir haben gewonnen! „Ich kanns einfach nicht fassen..“ murmelte ich und alle sahen sofort mich an, „Verdammt, Jeremy ist weg! Wir, wir..“ ich sah erst Justin und dann die Jungs an, „ihr habt geschafft, wofür ihr Jahre lang gekämpft habt“ korrigierte ich mich, wurde aber bevor ich weiter sprechen konnte gleich wieder unterbrochen. „Nein Baby, wir, wir haben das geschafft!“ Gänsehaut überfuhr augenblicklich meinen kompletten Körper. Stille legte sich über uns. Tränen stiegen mir plötzlich in die Augen. Tränen der Freude. Ich fiel Justin um den Hals. Es war endlich vorbei. Wir konnten leben wie ein normales Durchschnitts Paar. „Jetzt wird alles endlich wieder gut!“ verkündete ich überglücklich und strahlte alle der Reihe nach an. „Da wäre ich mir nicht so sicher..“ Schockiert sah ich von den Jungs weg in die Richtung aus der ich eben die Stimme vernommen hatte. Mir fielen fast die Augen aus, als ich sah wer da stand. Ich spürte wie Justins ganzer Körper sich anspannte. „Swan!“ -
So Leute, das wars. Das war das letzte Kapitel. So, also noch mal kurz was dazu. Swan? Ich hoffe ihr erinnert euch. Wenn nicht denkt scharf nach.
Es gibt ne Vortsetzung, und das Buch wird Everythings gonna be alright?- No!" heißen, ich schreib das erste Kapitel heut schon! also viel spaß ♥
Tag der Veröffentlichung: 28.08.2013
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