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Als Bewohner von Senfglashausen, einem Ort, der mehr als nur bekannt ist für seine Senfproduktion, sondern sogar weltberühmt dafür ist, habe ich mir schon oft die Frage gestellt, woher eigentlich mein Familienname Mustermann

stammt. Immerhin heißen viele Orte hier in Senfglashausen ähnlich, z. B. Mustersooßstraße, Mustersaatplatz oder das Musterhuus, in dem sich auch der Gemeindesaal befindet.

Daher habe ich mich entschlossen, meinen Familiennamen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Meine erste Recherche begann im Internet. Ich gab die Suchbegriffe „Mustermann“, „Familienname“

und „Herkunft“

bei www.zwoogle.wg.vu

ein und erhielt eine Vielzahl von Ergebnissen ... das Meiste war allerdings nur Schrott, also gab ich die Suchbegriffe erneut ein, aber diesmal bei Google. Hier bin ich auf die erste Spur gestoßen – „Mustermann“ stammt wohlmöglich aus dem Niederdeutschen.

Also machte ich mich sofort auf den Weg in die Senfglashausener Universitätsbibliothek und recherchierte in allen Büchern, die mit dem Niederdeutschen etwas zu tun haben und kam zu folgendem Ergebnis:

Für das Mittelniederdeutsche lässt sich das Wort mustert

, eine Nebenform zu mostert

in der Bedeutung Senf, Mostrich

nachweisen und auch eine t-lose Form in der Zusammensetzung mustersat

Saatkörner der Senfpflanze

lässt sich finden. Die niederdeutschen Mundartwörterbücher führen neben mostert

und mustert

ebenfalls Formen ohne das auslautende - t in der Bedeutung Senf, Mostrich

an. So z. B. muster, moster

und Zusammensetzungen wie musterkruuk, -möl, -putt, -sooß und -tonn

; oder die Formen Muster, Muuster

und das Kompositum Musterkerl

für den Senfverkäufer

.

So liegt es nicht fern, im Namen Mustermann

eine niederdeutsche Berufsbezeichnung für denjenigen, der Senf (-körner) bzw. Mostrich, eine mit Most oder Essig angereicherte Würzpaste aus gemahlenen Senfkörnern verkauft bzw. herstellt, zu sehen.

Da mein Vater ja Senfproduzent ist und mit seinen Senfrezepten, schon viel Ruhm und Ehre nach Senfglashausen gebracht hat und ich mich an der Senfglashausener Universität gerade mitten im Senfstudium befinde, um später in die Fußstapfen meines Vaters treten zu können, um einmal selbst raffinierte Senfrezepte kreieren zu können, finde ich meinen Nachnamen – Mustermann

- mehr als zutreffend.


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Tag der Veröffentlichung: 08.06.2011

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