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Selbstmord, auch eine Lösung?

Erich trank genüsslich seinen heißen, schwarzen Kaffee. War das ein Tag gewesen, heute wollten die Firma die Sekt spendende Wollmilchsau haben und das natürlich sehr, sehr günstig. Puh!

Aber Erich konnte gut abschalten, dass hat er im Laufe seiner vielen Berufsjahre gelernt. Ohne eine gewisse Trennung zwischen Beruf und Privatleben geht es einfach nicht.

 Erich setzte die Kaffeetasse ab, als er das Hallo von Heinz hörte: „Ich komme gleich zu Dir. Ich bringe nur meine Sachen auf das Zimmer.“

Erich nickte und winkte beschwichtigend mit seiner rechten Hand.

Was war denn mit Heinz los, so kannte er ihn gar nicht.

 Wenig später reichte Heinz Erich die Hand und erkundigte sich nach dem wohl ergehen von Erich.

Nach dem Austausch der üblichen Höflichkeitsfloskeln, setzte sich Heinz neben Erich. Die Bedienung fragte nach seinen Wünschen und Heinz bestellte ebenfalls ein Kännchen Kaffee.

Erich wunderte sich immer mehr, dass war nicht der Heinz, den er seit Jahren kannte.

 Recht einsilbig gingen die beiden Männer in den Speisesaal zum Essen. Auch hier blieb Heinz sehr einsilbig. Eine gute Weile nach den Abendessen brachte der Kellner eine Flasche Rotwein an den Tisch und goss den beiden Männern den schönen roten Wein in die Gläser. Sie prosteten sich zu und Heinz sagte dann auffallend leise und ruhig zu Erich:„Ich habe vor ein paar Stunden eine ganz scheußliche Sache erfahren. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen.“

 Wieder schwieg Heinz und auch Erich blieb abwartend stumm.

 „Ich habe da einen Kollegen, der arbeitet in der und der Firma als Niederlassungsleiter. Das ist ein prima Job. Er hatte ein richtig gutes Einkommen, ist seit ein paar Jahren verheiratet.“ Heinz schwieg wieder sehr nachdenklich.

 „Das einzigste, was seiner Frau nicht gefiel, waren die vielen Versetzungen,“ Heinz sah Erich an und fuhr fort, „Obwohl die Frau wusste, dass ihr Mann öfter versetzt wurde, wurde ihr Gemecker darüber immer schlimmer. Obwohl sie oft genug ausführlich darüber gesprochen haben, wurde es fast unerträglich, nie bist Du da, ich hocke ständig alleine herum, Du bist mehr mit der Firma verheiratet als mit mir!“

 Erich nickte, dass Thema kannte er auch aus vielen Familien.

 „Es kam wie es kommen musste, eine fürsorgliche Mitarbeiterin kümmerte sich rührend um meinen Kollegen. Zu rührend, denn schon bald durfte er kaum noch etwas machen, ohne die Frau zu fragen.“

 Oh,oh, dachte Erich im Stillen, dass kommt mir sehr bekannt vor, ich habe da auch zwei Bekannte, oh Mann, oh Mann.

 „Schnell wurde die Geschichte brenzlig,“ fuhr Heinz mit leiser Stimme fort, „zu hause hatte mein Kollege keine Ruhe mehr und in der Firma hetzte und drängte die Mitarbeiterin endlich reinen Tisch zu machen. Das ging dann so weit, dass mein Kollege seine Freundin fragen musste, wann er Urlaub nehmen durfte oder seinen freien Tag!“

 Erich schüttelte seinen Kopf, so etwas geht gar nicht.

 „Na ja, auf jeden Fall nahm dann mein Kollege ein paar Tage Urlaub und fuhr alleine auf dem nahe gelegenen See mit seinem Segelboot herum. Das passte der Mitarbeiterin aber überhaupt nicht und marschierte prompt zu seiner Frau und erzählte ihr alles.“

„ Da war aber Holland in Not, die Frau kochte und schäumte vor Wut fast über und die feine Dame aus der Firma marschierte hoch zufrieden nach Haus.!“

 Oh, oh, dachte Erich wieder, dass wird eine schlimme Geschichte.

 „Mein Kollege kam aus seinem kurz Urlaub zurück und wurde natürlich von seiner tobenden Frau entsprechend empfangen. Mein Kollege war natürlich völlig überrumpelt und sein schlechtes Gewissen war offensichtlich, was die Frau noch wütender machte.“

Heinz trank ein Schluck von dem guten Wein und sagte: „Am nächsten Morgen in der Firma kam es gleich zum nächsten Krach, dass die Fetzen nur so flogen.Als mein

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Klaus R. Blochwitz
Bildmaterialien: Das Cover ist eine Collage von Ulla Strassburger mit dem Titel: Herbststurm!
Tag der Veröffentlichung: 26.08.2013
ISBN: 978-3-7309-5172-9

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