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Kopfgeld

Der Blitz schlug senkrecht ins Wasser. Der Donner, als er den Strand erreichte, hatte nichts von seiner ursprünglichen Kraft verloren. Im Strandcafé bebten die Scheiben. An dem Tisch an dem Peter und Beate saßen rutschte ein Glas über die Tischkante. Der Aufprall des Glases wurde vom Dröhnen der Naturgewalt übertönt. Beate zuckte zusammen. Sie fröstelte trotz Sommer und Hitze. Peter lächelte. Regentropfen zerplatzten auf dem heißen Asphalt der Strandpromenade. Das Café füllte sich mit Menschen, die vor dem Regen flüchteten. Ein Hund mit nassem Fell stahl sich unter Beates und Peters Tisch und versteckte mit geschlossenen Augen die Schnauze unter einer Pfote. Der Hund zitterte. Er wimmerte leise.

Peter wollte Beate in diesem Urlaub den Antrag machen. Er trug die Ringe stets bei sich. Er lauerte nur auf den romantischsten Moment. Das Gewitter war vom Meer aufs Land gezogen. Ein Blitz traf das Dach einer Eisdiele in der Nachbarschaft des Cafés. Der Hund drängte sich an Beates Füße.
„Ich will nach Hause Peter, das hier macht keinen Spaß mehr, ich will weg, heute noch“, sagte Beate.
„Wir haben so lang auf den Urlaub gespart“, entgegnete Peter.
Ein Polizist betrat das Café, begrüßte flüchtig die Bedienung und ging geradewegs zu dem Tisch an dem das Pärchen saß. Er setzte sich ohne Gruß.
„Aus welchem Grund sind Sie noch hier?“, fragte der Polizist.
„Wie weit sind die Ermittlungen?“, fragte Peter.
„Die Ermittlungen sind für Sie unbedeutend, wir haben gestern einen jungen Mann und eine junge Frau tot zum Flughafen gebracht, in zwei schäbigen Kisten, weil wir keine Särge hatten. Die beiden Toten waren jung wie Sie, schön wie Sie, ebenso wie das Pärchen zuvor. Sie beide entsprechen genau der Zielgruppe des Täters. Was um alles in der Welt machen Sie noch hier?“
Peter griff sich eine Zigarette vom Tisch, steckte sie an und blies den Rauch geräuschvoll aus. Beate sah ihn erwartungsvoll an, wartete Sekunden, dass er dem Polizisten antwortete. Doch Peter sagte nichts, sah scheinbar zerstreut auf die Palmen vor dem Café.
„Wenn Sie nicht nach Hause fliegen, werde ich sie in Schutzgewahrsam nehmen müssen, solange bis Sie endlich zu Besinnung gekommen sind und fliegen, oder solange bis wir diesen Wahnsinnigen erwischt haben“, sagte der Polizist. „Warum wohl, denken Sie Herr Inspektor, tötet er all diese Menschen“, fragte Peter den Polizisten.
„Gleichviel“, sagte der Polizist erregt „er tötet. Das ist alles was ich wissen muss.“
„Er mordet Pärchen auf dem Höhepunkt ihres Glücks“, sagte Peter. „Die ersten Opfer kannten wir“, sprach er weiter „sie trugen alle Anzeichen der Liebe öffentlich zur Schau. Sie küssten und kosten wo auch immer es nur ging. Es ging so weit, dass sie sich im Mondlicht am Strand liebten, wie Sie uns erzählten. Dort hat der Mörder zum ersten Mal zugeschlagen. Es würde mich nicht wundern, wenn er darauf gewartet hätte bis die Liebenden ihrer Extase am nächsten waren.“ Beate grub unter dem Tisch beide Hände in das Fell des Hundes und drückte ihn fest näher an ihre Füße.
„Danach hat er sich viel Zeit gelassen und hat sie drapiert wie ein Kunstwerk. Die Menschen, die sie am nächsten Morgen fanden, dachten zunächst es sei das gelungene Werk zu einer Art künstlerischer Performance. Einige sollen begeistert ausgerufen haben: Schau mal, wie schön sie schlafen!“
„Die zweiten Opfer fand man nackt auf dem Bett ihres Hotelzimmers. Sie waren eng ineinander verschlungen, Wange an Wange, gebettet auf den Blättern hunderter roter Rosen. Herr Inspektor, Sie suchen nach einem Mörder mit hohem ästhetischen Sinn, einem Künstler, vielleicht einen Photographen, der zu Hause eine Galerie, eine Sammlung seiner Werke für den makabren Betrachter herstellt.“ Der Polizist hörte aufmerksam zu. Beate ließ sich den Handrücken von dem Hund ablecken. Peter griff sich eine Zigarette vom Tisch, steckte sie an und inhalierte tief. Peter sagte:
„Weiter denke ich, dass der Täter körperlich oder seelisch entstellt ist. Irgendetwas was ihn daran hindert, selbst das Glück zu erfahren, das er bei den anderen zerstört. Möglicherweise tötet er aus krankhaftem Neid, weil er aus irgendeinem Grund unfähig ist Liebe zu gewinnen. Suchen Sie nach einem Mann von besonderer Hässlichkeit, einer abstoßenden Narbe im Gesicht, einen Klumpfuß, oder einer Hasenscharte. Einem Mann von tiefer Emotionalität, der sein Leben lang von den Mädchen und Frauen abgewiesen wurde.“
„Ich muss jetzt gehen“, sagte der Polizist und stand auf, „ich sehe Sie in einer Stunde mit Ihren Koffern auf dem Präsidium. Ich werde mit dem Flughafen telefonieren und Ihnen einen kostenfreien Flug nach Hause verschaffen. Heute Nacht schlafen Sie sicher in Ihrem Bett in ihrer Heimat.“
Peter sagte: „Denken Sie nach Herr Inspektor, wenn Beate und ich gehen, dann geht das letzte Pärchen von diesem Ort das dem Geschmack des Mörders entspricht. Wenn wir gehen, dann geht auch der Mörder und tötet irgendwo weiter.“
Der Polizist setzte sich. Draußen hatte der Regen aufgehört. Der durch den Niederschlag abgekühlte Asphalt der Straße dampfte. Die Sonne kam zurück. Das Café leerte sich. Beate sah drei Tische weiter einen Mann im weißen Anzug mit einem weißen Hut und roter Krempe. Er trank gerade von einer Tasse Espresso und spreizte dabei den kleinen Finger auffallend spitz und vornehm vom Henkel ab. Sie kannte ihn. Er hatte ihr vor Tagen am Strand Sonnenmilch gegeben. Sie hatten kurz und nett gesprochen über das Wetter, über Segelschiffe und darüber dass von Portugal Heinrich der Seefahrer zu seinen legendären Reisen aufgebrochen sei. Sie grüßte ihn mit einem Lächeln, das er erwiderte und hörte noch wie er sich bei der Bedienung beschwerte, dass sein Espresso zu kalt sei und dass er einen neuen wolle. Beate wandte sich wieder Peter und dem Polizisten zu.

„Wie hoch ist die Belohnung, die der bekommt, der der Polizei hilft den Täter zu überführen?“, fragte Peter dem Polizisten.
„15000“, sagte der Polizist.
„Hören Sie Herr Inspektor, Beate und ich bleiben hier, wir verhalten uns auffällig so, wie sich Verliebte eben verhalten, wenn sie einen schönen Urlaub an einem malerischen Ort am Meer verbringen. Wir fungieren als Lockmittel. Sie beobachten den, der uns beobachtet, behutsam, unauffällig.“
„Wir reden darüber im Präsidium“, sagte der Polizist und stand auf „Sie gehen ins Hotel und packen ihre Koffer. Ich schicke Ihnen einen Polizisten, der sie von dort in die Polizeistation begleitet.“ Der Polizist ging aus dem Café mit der entschlossenen Haltung eines Mannes, der um seine Ziele weiß.
„Du bist wahnsinnig Peter“, sagte Beate schockiert. „Willst du für 15000 unser beider Leben auf das Spiel setzen?“
„Für das Geld, Beate, können wir dreißig Mal drei Wochen an die Algarve fahren.“
„Ich fahre niemals wieder hierher“, sagte Beate. Der Mann im weißen Anzug hatte seinen Hut abgenommen und hielt ihn in der rechten Hand, er erhob sich von seinem Stuhl und trat an Peters und Beates Tisch.
„Verzeihung, ich habe Fragmente Ihrer Unterhaltung von dort drüben mit angehört“ sagte der Mann. „Mich interessiert Ihre scharfsinnige Charakterisierung dieses Mörders, der hier viel Aufregung und Aufsehen verursacht hat, so dass man fast niemanden von einem anderen Thema sprechen hört. Das alles muss für Sie eine große Belastung sein, da sie ja Urlaub machen wollten, wie Sie sagten, an einem schönen malerischen Ort. Ich habe mir über diesen missratenen Mann meine Gedanken gemacht. Ich gebe heute Abend eine kleine Feier in meinem Haus am Strand. Das Haus hat eine Veranda zum Meer und ist hübsch in die Dünen gebaut. Eine Freundin von mir begleitet mit der Gitarre melancholischen Fado. Es gibt Cocktails, eine Bildersammlung, die ich Ihnen gerne zeigen kann, und das gute Essen, das dem Fischer vom Meer geschenkt wird. Besuchen Sie mich heute Abend gegen sieben. Sie finden das Haus leicht. Es ist gänzlich weiß getüncht. Hier ist meine Karte.“ Der Mann ging ohne auf eine Erwiderung zu warten.

Auf der Polizeistation saß im Korridor auf einer Holzbank ein Betrunkener der immer wieder die Wangen blähte, als hätte er Mühe sich nicht zu übergeben. Ein weiterer Mann stand von zwei Polizeibeamten flankiert und unter die Arme gegriffen in Handschellen. Im Büro des Inspektors drehte sich träge ein großer Ventilator an der Decke. Die hölzernen Fensterläden waren geschlossen und ließen nur spärlich Sonnenlicht ins dämmrige Innere des Zimmers. Der Inspektor saß hinter einem Schreibtisch, der über und über mit Akten bedeckt war. Vor dem Schreibtisch standen braune Bistrostühle auf denen Peter und Beate Platz nahmen. Der Inspektor räusperte sich und lächelte mit einer Selbstgefälligkeit, die dem Pärchen für Momente unverstanden blieb.
„Wir haben den Pärchenmörder. Er hat sich vor einer Stunde gestellte. Er ist authentisch. Er weiß alle Details der Mordvorgänge, die nur der Mörder und die Polizei wissen können. Sie können Ihren Urlaub in aller Ruhe fortsetzen. Ich werde dafür sorgen dass Sie in einer Suite im Grand Hotel für die Ihnen noch verbleibende Zeit hier in Portugal untergebracht werden. Ich hoffe, dass Sie in Folge nicht an der Gastfreundlichkeit unseres Landes zweifeln werden. Ich bewundere Ihren Mut, den Sie bewiesen haben, als Sie mir vorher den Vorschlag unterbreiteten als Köder zu fungieren. Wenn Sie noch irgendetwas brauchen sollten, hier ist meine Karte. Der Mörder ist sicher verwahrt in einer Zelle und wird bald verlegt in den Hochsicherheitstrakt eines Zuchthauses in Lissabon. Ihre Koffer können Sie einstweilen hier im Präsidium lassen, bis Sie ihre neue Bleibe beziehen können. Ich wünsche Ihnen beiden noch einen schönen Aufenthalt.“

Auf der Straße war die Nässe, die das Gewitter hinterlassen hatte verschwunden. Der trockene Staub der Dünen lag in der Luft. Die Feriengäste hatten wieder ihr gewohntes Urlaubsverhalten aufgenommen und gingen in Badekleidung mit gerollten Strohmatten unter dem Arm an den Strand. „Lass uns am Meer entlanglaufen“, sagte Beate. Peter spielte mit dem Kästchen der Ringe in seiner Tasche.Am Meer, als sich die Wellen gerade zurückgezogen hatten, zeichnete Peter mit spitzem Zeigefinger ein Herz in den nassen Sand. Er schrieb B und P hinein und verband die Buchstaben mit einem Pluszeichen. Bald darauf wurde sein Werk von einer Welle überrollt und verschwand für immer.

„Sieh mal Peter, dort drüben, ist das nicht das weiße Haus, das der nette Mann im Café uns beschrieben hat?“ „Ja“, sagte Peter „das könnte es sein.“ Das Haus stand einsam in den Dünen, die üppig mit Schilf bewachsen waren. Das Dach des Hauses reichte weit über die Außenmauern hinaus und spendete einen kühlen Schatten auf der Veranda. Ein Mann saß dort in einem Schaukelstuhl. Sein Gesicht war von einem Hut bedeckt. Er trug noch denselben Anzug wie im Café. Beate glaubte Chopins Nocturnes aus dem Haus zu hören.

„Guten Tag, ich hoffe wir stören Sie nicht zu früh,“ sagte Beate.
„Welch angenehme Überraschung“, sagte der Mann und stand auf und reichte die Hand.
„Sie stören mitnichten und sind herzlich willkommen in meinem Heim. Kommen Sie herein, ich mache Ihnen ein Erfrischungsgetränk. Es wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt macht eilig fidel und bringt für den Rest des Tages Ihre Lebensgeister in Schwung. Es ist über alle Maßen gesund und erquickend. Mögen Sie Eis in Ihr Glas?“
„Sie leben sehr schön hier“, sagte Beate, als sie sich im Wohnraum umsah. Beate und Peter kosteten das Getränk. „Haben Sie das gemalt“, Beate zeigte auf ein Bild an der Wand.
„Nein“, sagte der Mann, „ich kopiere nur sehr gut. Das Original ist von Otto Müller. Diese Kopie hat dieselbe Größe wie das Urbild. Ich glaube nicht, dass Laienbetrachter das Original von dieser Arbeit hier unterscheiden können. Schön dass Sie sich dafür interessieren. Wie Sie zweifelsfrei sehen, zeigt das Bild eine junge Frau und einen jungen Mann in inniger Zuneigung. Beide befinden sich in der Blüte ihrer Jugend und Schönheit und als Zeichen der gegenseitigen Vertrautheit hat die Frau ihre Bluse weit geöffnet und der Mann liebend seinen Arm um sie gelegt. Die Köpfe der Liebenden sind einander zugeneigt, Stirn der Frau an Wange des Mannes. Müller schuf mit dieser Arbeit ein wundervolles Bild der Sinnlichkeit und jungen Liebe.“

„Peter mir ist so, ich weiß nicht wie, seltsam schwindlig“, sagte Beate und schlang Halt suchend ihre Arme um Peters Hals. „Das Bild vor meinen Augen – es ist unklar, es schwimmt“, sagte Peter.
„Kommen Sie“, sagte der Mann. „Ich zeige Ihnen meine eigenen Arbeiten im Keller.“ Auf den Stufen zum Kellergeschoss des Hauses fragte der Mann: „Sagen Sie, Sie sehen so glücklich miteinander aus. Wollen Sie nicht irgendwann heiraten? Sie sind so ein schönes Paar.“
„Ja“, antwortete Peter. „Ich warte auf den passenden Moment, um Beate den Antrag zu machen. Ich habe die Ringe immer bei mir.“
„Das ist interessant“, sagte der Mann. Beate rutschte aus und landete mit dem Rücken und dem Hinterkopf auf den letzten Stufen. „Kommen Sie hier rein, das ist meine Werkstätte, hier arbeite ich.“ Das Paar folgte dem Mann in ein Zimmer, in dem kein Licht brannte. Der Mann entzündete mit einem langen Streichholz fünf Kerzen an einem Leuchter.

Beate sagte: “Ich muss mich setzen, sonst falle ich.“ Beate und Peter ließen sich in eine schwarze Couch aus Leder fallen.
„Ich habe Sie nicht belogen“, sagte der Mann, “als ich Ihnen sagte, das Getränk das Sie bereits genossen haben, sei aus biologischem Anbau. Es enthielt Kräuter, unter anderem die verlässliche Tollkirsche. Ich habe die Pflanzen mit eigenen Händen geerntet. Sie enthalten aphrodisierende und für das Bewusstsein stark dämpfende Wirkstoffe, eine gute Mischung, um einen erlebnisreichen und angenehmen Abend zu verbringen.“
Peter lallte als er sagte: „Sie haben uns vergiftet. Wieso?“.
Der Mann sagte: „Ich wiederhole ihre eigenen Worte: Er mordet Pärchen auf dem Höhepunkt ihres Glücks. Der Täter ist körperlich oder seelisch entstellt. Er hat etwas was ihn daran hindert, selbst das Glück zu erfahren, das er bei den anderen zerstört. Er tötet aus krankhaftem Neid, weil er unfähig ist Liebe zu gewinnen.“ Und der Mann fügte hinzu: „Wenn einem Menschen sein Leben lang die Liebe verwehrt wird, dann entwickelt er seltsame Tendenzen. Sie hätten schon gestern nach dem Auffinden des zweiten Pärchens zwingend abreisen müssen. Aber Sie blieben wegen dem niedrigsten und erbärmlichsten Beweggrund des Menschen – dem Geld.“ Der Mann schnalzte verächtlich mit der Zunge und schüttelte missbilligend den Kopf.
„Aber der Täter wurde doch gefasst“, sagte Peter schläfrig.
Der Mann sagte: „Der Mann, den die Polizei für den Mörder hält, ist geistig verwirrt. Ich wendete alle bekannten Werkzeuge der Hypnose und Suggestion bei ihm an. Zu dem verabreichte ich ihm geringe Dosen milder Drogen. Er sog meine Beschreibungen der Mordvorgänge begierig auf. Am Ende der Sitzung war er vollends überzeugt, dass er selbst diese schlimmen Morde begangen hatte und flehte mich an, dass er endlich gestehen dürfe. Er ergriff meine Hand und ließ sie nicht mehr los bis ich ihn zu den Türen der Polizeistation geführt hatte. Freilich wird die Wirkung meiner Therapie nicht lange anhalten und seine Erinnerung kehrt zurück und so müssen wir uns sputen.
Mir schwebt ein Bild des Meeres vor. Ein verlobtes Liebespaar schlafend gebettet auf unzähligen Muscheln verschiedenster Art und Größe. Ich werde auf den Körpern des Paares Schlick und Tang kunstvoll anordnen. Als Zeichen, dass das Meer über sie Besitz ergriffen hat. Schließlich wird man ihre Körper in der Brandung finden.“ Beate war bereits eingeschlafen und hatte ihren Kopf auf Peters Schulter gelegt.
Der Mann sagte wohlwollend: „Geben Sie ihr ein paar kräftigen Ohrfeigen. Sie muss wach sein, schließlich wollen Sie ihr doch einen Heiratsantrag machen.“ „Ja“, sagte Peter, „ich vergaß.“ Beate, als sie erwachte, schaute verträumt und schläfrig. Peter nahm die Ringe aus dem Kästchen, kniete sich vor Beate nieder und sagte: „Beate ich liebe dich, willst du meine Frau werden.“
„Ja, Peter“, sagte Beate.

Am folgenden Tag frühmorgens bestieg ein Mann im weißen Anzug und mit einem kleinen Koffer einen Bus, der ihn zum Flughafen bringen sollte. Im Bus nahm er Platz neben einer Frau mittleren Alters. Er öffnete den Koffer und entnahm ihm ein kleines Album mit ledernem Einband und blätterte darin. Die Frau schaute ihm über die Schulter und fragte:
„Haben Sie diese Bilder aufgenommen.“
„Ja, sehen Sie“, sagte der Mann freundlich. Die Frau blätterte interessiert im Album und sagte:
„Die Bilder sind wunderschön. Beziehungsphotographie. Sie sind so friedlich. Sie sehen nicht gestellt aus. Sie sehen vielmehr aus, als würden die Paare wirklich schlafen.“
„Tun sie auch“, sagte der Mann.
Die Frau sagte: „Ich habe einen Sohn und eine Tochter. Stellen Sie sich vor, sie haben sich beide zur gleichen Zeit verlobt. Wir feiern bald eine Doppelhochzeit. Es wäre schön, wenn ich auch solche Bilder von meinen Kindern und ihren künftigen Ehepartnern hätte.“
„Woher kommen Sie“, fragte der Mann.

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Tag der Veröffentlichung: 22.06.2009

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