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 Der ohrenbetäubende Lärm in der Halle erreichte ihn nur halb und er fragte sich, ob er irgendwann auch auf dem rechten Ohr taub sein würde, weil ihm die Menschenmenge das Innenohr zu Staub zerbrüllte. Kopfschüttelnd kam er zurück auf die Füße, den Blick starr auf die dunkelblaue Hose seines Gegners gerichtet. Callum. So hieß der Typ doch. Callum. Richtig.

Er fühlte eine Hand auf seiner Schulter und blickte nach links. Der Ringrichter? Ja, das war Regàs, der Ringrichter, den alle nur Reggie nannten.

„Alles okay?“, hörte er wie durch eine Schicht Watte, während die Anfeuerungsrufe der Zuschauer wellenförmig in sein Bewusstsein brandeten, lauter, leiser, lauter, leiser – wie Meeresrauschen.

Reggie erkannte seinen Fehler, beugte sich zum rechten Ohr und wiederholte die Frage.

Sid starrte den Mann an, intensiv über eine Antwort nachdenkend, die Bilder eines Sandstrandes im Kopf. Schaumkronen. Muscheln. Fußabdrücke. Ein Eisverkäufer.

„Sid! Hey, Sid! Kannst du weiterkämpfen?“

Weiterkämpfen? Es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig, oder? Er schüttelte sich noch einmal, brachte ein Nicken zustande und fokussierte sich auf Gordon. Nein. Nein, Gordon war der Kerl gewesen, der ihn halb taub geschlagen hatte, mit einem schweren Treffer auf das linke Ohr. Dieser Typ hier war Callum. Für ungefähr fünf Sekunden sah er ihn doppelt, dann spürte er, wie sein Bewusstsein vollständig zurückkehrte, gerade rechtzeitig zum Signal des Ringrichters.  

Deckung. Abwehr. Mühsam hob er die Arme und merkte, dass er zu langsam war, zu langsam und viel zu spät. Mit einem dumpfen Knall traf Callums Faust auf seine Schläfe. Zähne knirschten und er schmeckte Blut. Knockout in der 5. Runde. Was für eine Blamage für einen erfahrenen Boxer wie ihn.

Sein Körper schlug auf dem Ringboden auf und Sid hieß die tröstende Schwärze willkommen.

 

„Es geht mir gut, wirklich. Ich muss nach Hause“, erklärte Sid und betastete die kleine Platzwunde an der Schläfe.

Über den Spiegel nahm er den zweifelnden Blick des Ringrichters wahr und versuchte sich an einem schmalen, beruhigenden Lächeln.  

„Alles klar, Sid?“, fragte Callum, der aus dem schmuddeligen Badezimmer in den improvisierten Umkleideraum kam. „So schnell habe ich dich noch nie auf die Matte geschickt, was?“

„Ach, sei still“, murmelte Sid und biss die Zähne zusammen, als er an die 15 Dollar Siegprämie dachte, die ihm durch die Lappen gingen, die Callum einkassieren würde.

„Komm, ich nehme dich mit zu Diego, den Lohn abholen“, erklärte Callum und Sid spürte, wie sich eine Hand auf seinen Trizeps legte und sanft zudrückte.

„Kann alleine laufen“, nuschelte er und prüfte noch einmal mit der Zunge, ob er Gefahr lief, ein paar Zähne zu verlieren.

Reggie schüttelte den Kopf und deutete mit dem Daumen in Richtung Downtown: „Sid, ich würde in ein Krankenhaus gehen. Du warst fast eine Viertelstunde weg. Das gefällt mir nicht. Lass dich untersuchen.“

„Ich kann mir kein Krankenhaus leisten, verdammt. Ich brauche das Geld, damit wir Lebensmittel kaufen können“, antwortete Sid und wandte sich zur Tür.

„Wie geht es ihr denn?“, fragte Callum und klopfte seine Taschen ab, kontrollierte, ob er Geldbörse und Schlüssel bei sich trug. Dann hob er die Hand zum Gruß und sagte an Reggie gewandt: „Nacht, Reg. Bis nächste Woche.“

„Wie geht es wem?“ Sid runzelte verwirrt die Stirn, nickte dem Ringrichter zum Abschied zu und folgte Callum hinaus auf den Flur.

„Bobbie.“

„Gut. Denke ich“, antwortete er lahm und fragte sich, wer zum Teufel Bobbie war.

Dieser Nebel, der seinen Kopf umgab, wollte sich einfach nicht lichten. Er fluchte innerlich und beschloss, später herauszufinden, wer diese Frau war und weshalb er wissen sollte, wie es ihr ging.

„Wann ist es denn soweit?“

„Verdammt, Cal, nerv mich nicht, ja? Ich habe teuflische Kopfschmerzen, du Arsch. Lass mich einfach in Ruhe, okay?“

„Schon gut, schon gut. Hey, hier geht’s lang!“

Wieder schloss sich eine Hand um Sids Arm, er  wurde einen Schritt nach hinten gezogen und nach links gedreht. Dieses unterirdische Labyrinth hatte ihn schon immer verwirrt. Oder?  

„Scheiße“, murmelte Sid und rieb sich über die Stirn, massierte sich die rechte Schläfe, in dem sinnlosen Versuch, den hämmernden Schmerz zu dämpfen.

„Mann, du bist echt nicht auf der Höhe. Ich glaube nicht, dass du am Donnerstag gegen mich antreten kannst. Ich frage Diego am besten gleich nach einem Ersatz.“

„Nimm Gordon und polier ihm die Fresse von mir“, murmelte Sid und wollte durch die Tür zu Diegos Büro gehen, doch Callum hielt ihn abermals fest.

„Gordon? Welcher Gordon?“

„Der Typ, der mich halb taub geschlagen hat“, erklärte Sid und machte mit dem Zeigefinger eine kreisende Bewegung an seinem linken Ohr. „McByrd, oder wie der Arsch heißt.“

„Im Ernst, Sid? Du solltest wirklich ins Krankenhaus gehen.“ Callum schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. „Ich glaube, ich habe dir die Birne tatsächlich zermatscht.“

Sid sah echte Besorgnis im Blick seines Gegners, zuckte mit den Schultern und sagte: „Mir geht’s gut.“

„Sicher? Gordon ist letztes Jahr in Korea gefallen. Hast du das vergessen?“

„Nein, natürlich nicht“, log Sid und öffnete die Tür zu Diegos Büro. „Verziehen hab ich ihm den Treffer aber trotzdem nicht.“

Er würde die zehn Dollar Kampflohn nehmen, nach Hause fahren, sich ins Bett legen und diese grauenvollen Kopfschmerzen verschlafen.

 

 

Als Sid eine Stunde später den Schlüssel aus der Hosentasche kramte, hoffte er, dass er tatsächlich hier wohnte. Er hatte sich auf sein Fahrrad gesetzt – auf das Fahrrad, von dem er glaubte, dass es ihm gehörte – und war einfach losgefahren. In Schlangenlinien und mit einer unfreiwilligen Pause, weil ihm so schlecht war, dass er sich um ein Haar in einen Busch übergeben hätte. Immerhin hatte die frische Luft den Nebel ein wenig gelichtet und ihm war mittlerweile völlig klar, wer Bobbie war. Bobbie war Roberta, seine Frau. Er schämte sich vor sich selbst und war zutiefst dankbar, dass niemals jemand davon erfahren würde. Wie hatte er das vergessen können, Schlag auf den Kopf hin oder her? Man vergaß doch die Frau nicht, mit der man verheiratet war, verdammt noch mal! Insbesondere dann nicht, wenn es eine so hübsche und liebevolle Person wie Bobbie war.

Die Haustür öffnete sich und Sid atmete erleichtert ein. Zögernd ging er die Treppe nach oben. Er nahm an, dass er Treppen laufen musste, und empfand zum ersten Mal so etwas wie Angst. Wenn man nicht mehr ganz sicher war, mit wem man in welcher Wohnung in einem Ehebett lag, hatte man vielleicht doch eine ernstzunehmende Verletzung.

Er blieb auf dem Treppenabsatz stehen und sah zurück zur Haustür. Sollte er vielleicht doch ins St. Rita fahren? Nein, das konnten sie sich wirklich nicht leisten. Nicht jetzt, wo sie von der Hand in den Mund lebten, jeden Cent dreimal umdrehten und Bobbie auf so vieles verzichtete. Sein Blick blieb an einem Haufen Schuhe neben einer der drei Türen hängen. Nein. Nicht sein Stockwerk. Weiter, immer weiter. Im dritten Stock befiel ihn ein vages Gefühl der Vertrautheit und er wandte sich langsam nach rechts. Sehr leise und sehr vorsichtig steckte er den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn um. Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür und Sid lächelte. Na also. Ein streunender Kater findet immer wieder nach Hause.

Er hängte seine Jacke an den Haken an der Wand im Flur und folgte dem Lichtschein zur Küche. Es roch nach Eintopf, doch das leichte Unwohlsein, das er verspürte, ließ ihn das Essen auf später verschieben. Der Tisch war leer und sauber und Sid nahm vorsichtig am Kopfende Platz. Die Übelkeit kam in Wellen zurück als er sich bückte, um sich die Stiefel auszuziehen, also richtete er sich wieder auf und atmete tief durch.

„Du bist früh zurück, Sid. Du hast verloren, nicht wahr?“, sagte eine Frauenstimme hinter ihm und er drehte sich um.

Bobbie. Seine Bobbie. So schön wie immer und – Sid zuckte zusammen, runzelte irritiert die Stirn – hochschwanger.

„Ja, hab ich. Callum hat mich in der 5. Runde auf die Matte geschickt“, murmelte er und sie kam näher, drehte sein Gesicht ins Licht. „Ich habe nur die zehn Dollar für den Kampf bekommen. Keine Siegprämie. Es tut mir leid.“

„Schon in Ordnung. Du siehst schrecklich aus, Sid. Hast du Schmerzen? Ich hole dir ein kaltes Tuch für die Schläfe. Möchtest du ein Aspirin?“

„Es geht schon“, murmelte er und hielt ihr Handgelenk fest. Seine freie Hand berührte den festen, runden Bauch und er starrte auf das grüne Muster ihres Kleides. „Wann ist es soweit, Roberta?“

„Roberta?“ Sie lachte leise. „Himmel, Sid, habe ich etwas angestellt?“

„Nein, gar nicht. Entschuldige. Wann kommt das Baby?“

„In ungefähr drei Wochen. Das weißt du doch, Darling. Bist du sicher, dass es dir gut geht?“

„Ja. Wie geht es den anderen Kindern?“, fragte er und hoffte, dass er tatsächlich noch weitere Kinder hatte.

Es war kaum mehr als eine Ahnung, dass Bobbie nicht zum ersten Mal schwanger war. Dazu war der Anblick ihres schwangeren Leibes zu vertraut. Die besorgte Stimme, die ihm sagte, dass der große, wirkliche Kampf, der ohne Bandagen, für Bobbie erst noch bevorstand, ignorierte er nach Kräften. Ihm ging es schlecht genug, mit düsteren Ahnungen konnte er sich jetzt nicht befassen.

Bobbie ging zum Spülbecken, nahm ein sauberes Geschirrtuch aus der Schublade und machte es nass, kam zurück und hielt es ihm sanft an die Schläfe: „Gut. Alles in Ordnung. Alice fühlt sich schon besser, sie fiebert nicht mehr. Sie und Jim schlafen schon. Aber du kannst Carol und Elliott noch gute Nacht sagen, wenn du möchtest.“

„Nein, ich … ich gehe dann zu Bett. Morgen will ich in aller Frühe an der Highway-Baustelle sein – vielleicht brauchen die mich ja für ein paar Tage.“

„So verprügelt wie du aussiehst, nehmen sie dich sowieso nicht, Sid.“

Bobbies Fingerspitzen wanderten über seinen Nacken, kraulten ihn und er lehnte sich zurück, schloss die Augen und genoss diesen zärtlichen Moment.

„Wieso tust du dir das an? Diesen Kampf? Jeden Tag aufs Neue?“, fragte er leise und tastete nach ihrem Bauch, streichelte darüber.

„Ich kenne nichts anderes. Wir beide waren schon immer Kämpfer, so wie unsere Kinder auch als Kämpfer aufwachsen. Leute wie wir kriegen nichts geschenkt, uns fällt nichts in den Schoß.“

„Wieso hast du mich geheiratet, Bobbie? Du bist so hübsch, du hättest jeden haben können. Sogar diesen strebsamen Schnösel aus der Carvington, der jetzt in einer Bank arbeitet.“

Bobbie seufzte tief, bevor sie antwortete: „Ich habe mich in dich verliebt. Du warst so charmant und überzeugend. Du hast mich in dein Bett gelockt und als ich es am nächsten Morgen wieder verließ, hatte ich Elliott im Bauch. Das weißt du doch, Sid.“

„Ja. Ja, natürlich“, murmelte er und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. „Es tut mir leid, Bobbie. Wirklich leid.“

Die Bilder, die auf ihn einstürmten, bewiesen, dass Bobbie ihn nicht belog. 1946 war es passiert, im Sommer 1946. Er hatte sie mit zärtlichen Worten und viel Charme, mit sanften Berührungen und großer Geduld in sein Bett bekommen. Sie war so verliebt, dass sie ihm vollkommen vertraute. Und er hatte es verbockt.

‚Beim ersten Mal kannst du nicht schwanger werden, Kleines‘, hörte er sich an ihrem Ohr flüstern, während die verschiedensten Bilder, Geräusche und Emotionen dieser schicksalhaften Nacht sein vernebeltes Gehirn überfluteten, ihn Jahre in die Vergangenheit zogen.

Im Dezember 1946 hatten sie dann geheiratet, sechs Wochen vor Bobbies 17. Geburtstag. Seitdem verlor er den Kampf darum, das Richtige zu tun, jedes Jahr aufs Neue. Anstatt sich zurückzuhalten und dafür zu sorgen, dass er seine kleine Familie anständig ernähren konnte, schwängerte er sie immer wieder. Wer sich zwischen Kondomen und Brot entscheiden musste, entschied sich für Brot. Und Selbstbeherrschung war noch nie Sids Stärke gewesen. Sieben Jahre, vier Kinder, das fünfte unterwegs. Dumm geboren und nichts dazugelernt, pflegte sein Vater zu sagen.

„Ach, Quatsch“, erklärte Bobbie abfällig und riss ihn damit aus seinen Erinnerungen. „Wir sind ein gutes Team. Wir kämpfen gemeinsam, richtig? Heute hast du verloren. Morgen gewinnst du wieder. Spätestens übernächsten Monat, wenn das Kleine geboren ist, kann ich stundenweise im Blumenladen aushelfen. Das hat mir Mrs. Post fest versprochen.“ Sie hauchte einen Kuss auf seine Stirn und überbrückte mit kurzen, langsamen Schritten die Distanz zur Spüle. „Willst du noch ein wenig Eintopf? Ich kann dir auch nur die Brühe geben, dann musst du nichts kauen. Lauwarm ist das Essen auch noch.“

Ihr watschelnder Gang, der so typisch für eine fortgeschrittene Schwangerschaft war, ließ Sid lächeln und für einen Moment die Gedächtnislücken, den Nebel und die Schmerzen vergessen. Es gelang ihm, sich ganz auf seine Frau konzentrieren. Sie versorgte seine Wunden, sie dachte mit und sie kämpfte. Seit er vor fünf Jahren angefangen hatte, sich mit diesen halb-illegalen Untergrundkämpfen ein Zubrot zu verdienen, war sie zu einer Expertin in Sachen Wundversorgung geworden. Nur sein Gehör hatte sie nicht retten können. Aber das hätte vermutlich niemand gekonnt.

Schweigend sah er ihr zu, wie sie Geschirr spülte, dachte dabei intensiv über seine Gedächtnislücken nach. Er beruhigte sich damit, dass er nur ein wenig länger nachdenken musste oder ein Stichwort brauchte, um sich zu erinnern.

„Sid?“

„Ja, Baby?“

„Eintopf?“

„Nein, danke. Ich kann nichts essen. Lass den Rest für die Kinder. Oder iss ihn selbst. Du isst zu wenig, Bobbie. Du musst doch eigentlich für zwei essen.“

Sie schenkte ihm dieses zärtliche Lächeln, das nur für ihn reserviert schien, und machte das Spülbecken sauber.

„Ich gehe ins Bett, ich bin geschafft“, sagte sie, als sie fertig war und das Geschirrtuch an den Griff der Backröhre hängte.

„Ich komme später nach.“

Bobbie nickte langsam: „Bleib nicht mehr so lange auf, Sid.“

„Versprochen. Aber warte nicht auf mich. Ich muss erst noch ein bisschen … runterkommen.“

„In Ordnung. Trotzdem, ein paar Stunden Extra-Schlaf tun dir bestimmt gut. Morgen geht der Kampf weiter.“

Sid nickte und sah ihr hinterher, überlegte, hinter welcher Tür das Schlafzimmer war. Links. Ja, links. Er atmete tief durch und massierte sich die Nasenwurzel, fühlte Übelkeit, Erschöpfung und diesen verdammten Nebel, der ihn lähmte und verwirrte. Die Kopfschmerzen wurden wieder stärker und als Sid aufstehen wollte, merkte er, dass sein rechtes Bein nicht mehr so wollte wie er. Auch der rechte Arm fühlte sich plötzlich schwach an. Verdammte Erschöpfung. Sid fluchte leise, presste den kalten Lappen gegen die Stirn, weil die Kopfschmerzen fast unerträglich wurden. Er blieb sitzen, wartete darauf, dass die Übelkeit verging, dass er genug Kraft fand, um aufzustehen. Das Haus kam zur Ruhe, die Dunkelheit vor dem Fenster wurde tintiger, undurchdringlicher und Sid konnte immer noch nicht aufstehen. Er hörte eines der Kinder husten und Jim im Schlaf sprechen, fühlte seine Augen immer schwerer werden, sehnte sich nach seinem Bett. Erschöpft legte er den Kopf auf die Tischplatte, überwältigt von den hämmernden Schmerzen und der immer stärker werdenden Übelkeit.

 

Sid wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er spürte, dass er seinen Körper nicht mehr auf dem Stuhl halten konnte. Quälend langsam rutschte er auf den Boden, nicht mehr Herr über seine Gliedmaßen, verwirrt durch die Doppelbilder, die er sah, desorientiert durch den Schwindel. Der harte Kontakt seines Kopfes mit dem Holzboden brachte für ein paar Sekunden das klare Denken zurück. Er wollte rufen, aber er hatte vergessen, wie. Die Dunkelheit zerrte an ihm, weg von Schmerzen, Übelkeit, Doppelbildern, Sorgen und Problemen. Sid schloss die Augen und erkannte mit tragischer Klarheit, dass es für immer war. Er bedauerte zutiefst, dass Bobbie ab dem nächsten Morgen den Kampf alleine führen musste, den ganz harten Kampf, den ohne Bandagen und ohne Ehemann an ihrer Seite. Doch sein letzter Gong hatte in dem Moment geschlagen, in dem der Ringrichter den Kampf beendete. Sid hatte es nur nicht gewusst. Was blieb, waren Trauer, Reue und zehn Dollar Lohn dafür, dass er sich hatte totschlagen lassen.

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Tag der Veröffentlichung: 05.09.2016

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