Cover

Citrén

„Was machst du heute noch so?“ „Ich habe keine Ahnung, vielleicht gehe ich mit meinem neuen Freund ins Kino, aber ich bin mir dessen noch nicht so sicher! Wie sieht es bei dir aus?“ „Ich gehe ins Schwimmbad!“, Dann liefen die beiden Mädchen an Citrén vorbei, einer zurückhaltenden Mitschülerin von ihnen: „Sie dir die mal an, ist das nicht dieser Trauerkloß. Die sieht ja hässlich aus und schau dir mal die haare an und jetzt schaut sie uns auch noch an! Die Augen sind unnatürlich, schon beängstigend!“ „Machen wir bloß das wir hier weg kommen, ich will mir keinen Ärger einhandeln!“  Citrén bekam das Gespräch natürlich mit, denn sie war ja nicht gerade taub und die beiden Schülerinnen sprachen nicht gerade leise. Auf jeden Fall senkte Citrén den Kopf und stieß dann  mit einem ihrer Mitschüler zusammen, auch dieser lies ihr seine Verachtung ihr gegenüber spüren und stieß sie erneut zu Boden als sie gerade aufstehen wollte- dabei fielen ihre Hefte aus der Tasche und einige landeten in der Pfütze. Denn einen Tag zuvor hatte es geregnet und die ganze Nacht hindurch herrschte ein Unwetter.  Für Citrén war das schon Alltag geworden, von jedem erhielt sie nur Verachtung und Abneigung, da wundert man sich nicht wenn sie niemals lächelte, doch als sie gerade nach ihren Heften griff, die in die Pfütze gefallen waren, berührte sie eine Hand, es war ein süßer und gutaussehender Junge der ebenfalls in ihrer Klasse war. „Hallo, mein Name ist Aleister und ich wollte dir helfen deine Hefte wieder aufzuheben.  Ich habe diesen Kerl beobachtet und ich bin der Ansicht er hat überreagiert, immerhin hast du so etwas nicht verdient!“ „Danke, mein Name ist Citrén und ich denke über so etwas schon gar nicht mehr nach!“ Dann bekleidete Aleister Citrén noch nach Hause bzw. zum Weisenhaus. „Handelst du dir nicht eine Menge Ärger bei deinen Freunden ein? Immerhin  bringst du jemanden nach Hause der nicht gerade menschlich erscheint und jeder an der Schule hat eine Abneigung gegen mich.“ „Das ist mir eigentlich egal. Wenn sie wirklich meine Freunde sind, dann akzeptieren sie es und werden sich zurück halten, selbst wenn es ihnen nicht passt.  Außerdem, können sie dich doch erst einmal kennen lernen, bevor sie dich verurteilen!“ Citrén nickte und sah leicht verlegen zu Aleister, dieser grinste sie an, doch sie konnte es nicht erwidern. Sie hatte verlernt wie man lächelt, wie man einfach nur glücklich ist und vor allem wusste sie nicht einmal mehr was Glück überhaupt bedeutete.  „Citrén, wieso kannst du nicht einmal lächeln?“ „Weil ich nicht weiß wie das geht! So, hier wohne ich!“, Sie verneigte sich: „Danke das du mich nach Hause begleitet hast- bis später, vielleicht!“ Gerade als sie zur Tür hinein gehen wollte, hielt Aleister sie noch einmal am Handgelenk fest: „Citrén, ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hast heute nachmittag mit mir und meinen Freunden ein wenig um die Häuser zu ziehen. Wir würden in unseren Stammclub machen und da hättest du bestimmt auch viel Spaß!“  Citrén sah ihn überrascht an, ihr kam an der ganzen Sache etwas merkwürdig vor: „was willst du wirklich von mir? Ich bitte dich, du willst mich doch nicht mit zu deinen Freunden nehmen, das wäre dir doch viel zu peinlich. Weshalb bist du wirklich auf mich zugekommen?“ Aleister grinste sie an: „Es gibt da so einen gemeinen Typen in unserem Stammclub und der macht uns immer total fertig. Ich meine, jeder an der Schule weiß was du kannst, wie gut du mit Waffen zurecht kommst und wie außergewöhnlich sportlich und schnell du bist. Da dachte ich du könntest ihm eine Lektion erteilen. Wenn du dafür bezahlt werden möchtest, dann brauchst du es bloß zu sagen!“  Citrén schüttelte den Kopf: „Ich werde kein Geld von euch annehmen, aber ich werde es nicht ohne eine Gegenleistung machen. Ich verlange das ihr mich in Zukunft einfach in Ruhe lässt, das bedeutet, ich werde von euch nicht mehr beleidigt und vor allem möchte ich nicht das ihr mich irgendwie bedroht bzw. fertig macht.“ Aleister grinste: „Geht klar... also, wir holen dich um siebzehn Uhr ab, ist das in Ordnung?“  Citrén sah ihn an und nickte: „Ist geritzt, seit pünktlich, sonst könnt ihr das alles vergessen!“ Er nickte und beide verabschiedeten sich vorerst.

„Citrén, wer war das? Seit wann interessiert sich so ein hübscher Junge für dich?“ „Schwester Karja, er wollte bloß einige Informationen bezüglich der Hausaufgaben haben, ich habe sie ihm gegeben und dann sind wir getrennte Wege gegangen. Ich werde im übrigen heute nachmittag abgeholt, von einigen Klassenkameraden.  Sie wollen mit mir in den neuen Club gehen, ich werde also später kommen, ist das in Ordnung?“ Die Schwester des Kinderheimes nickte zuverlässig und Citrén ging rauf in ihr Zimmer. Sie teilte es sich mit einem weiterem Weisenkind, ebenfalls ein Mädchen in ihrem Alter. „Lena, hast du mal kurz Zeit? Ich muss dich etwas fragen!“ „Klar, was gibt es, schieß los ich bin ganz Ohr!“ „Aleister, du kennst ihn- er geht in unsere Klasse, er möchte das ich ihm helfe in seinem Stammclub einen Typen zu vertreiben. Der Mann scheint sie nicht gerade freundlich zu behandeln, aber er und seine Freunde schaffen es nicht ihm eine Lektion zu erteilen und daher sollte ich das jetzt machen. Ich habe bereits zugestimmt, aber ich bin mir unschlüssig darüber, ob ich es wirklich machen soll. Immerhin hat mir damals auch niemand geholfen als ich solche Probleme hatte. Du hast dich ja auch zurück gehalten um nicht selbst noch etwas abzubekommen, wofür ich auch vollstes Verständnis habe. Doch, was soll ich tun?“ „Citrén, du bist so etwas wie eine Schwester, im Alter von 10 Jahren kam ich an deine Schule und wir teilten uns von da an auch dieses Zimmer. Ich kann mit Sicherheit sagen das ich dich schon sehr gut kenne, immerhin sind wir fast so etwas wie Schwestern. Ich glaube, du solltest ihnen einfach mal helfen, immerhin könntest du dadurch neue Freunde gewinnen und das möchtest du doch bestimmt, oder?“ „Nein, ich bin glücklicher so allein zu sein, außerdem habe ich doch dich!“ „Das stimmt, aber glücklich kannst du das nicht einmal nennen. Ich habe dich seit der Grundschulzeit niemals wieder lächeln oder lachen gesehen, ich bezweifle das du noch weißt wie das geht bzw. das du weißt was glücklich sein überhaupt bedeutet. Ich gebe dir den Rat, höre auf das was dir dein Herz rät- dann wirst du schon das richtige tun!“

Die ganze Zeit dachte Citrén darüber nach, während Karja am Computer saß und einige Hausaufgaben erledigte. Citrén hatte das gar nicht mehr nötig, sie wurde schon mehrmals dran genommen und hat dann die Hausaufgaben nicht dabei gehabt, aber sie konnte immer problemlos alle Aufgaben lösen.

Es klingelte und Citrén sah aus dem Fenster, als sie die vielen Leute sah, wurde ihr ganz bange. „Lena, geh du runter und sag ihnen doch bitte das ich mich nicht wohl fühle und ich ihnen doch nicht weiterhelfen kann!“ „Warum kneifst du auf einmal, das ist

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 10.04.2017
ISBN: 978-3-7438-0700-6

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /