<h1>Lass uns reden. Die Magie der gewaltfreien Kommunikation.h1>
<h2>Grundlagen der Kommunikation, das Modell der Gewaltfreien Kommunikation und die Bedeutung von Empathie in der Kommunikation.h2>
Lass uns reden steht für die gewaltfreie Kommunikation & Informationen über:
<b>Was wäre unser Leben ohne Kommunikation? Nach Watzlawick können wir nicht nicht kommunizieren. Dementsprechend ist Kommunikation unser wichtigstes Instrument, um mit unseren Mitmenschen in Kontakt zu treten. Doch was genau ist Kommunikation und wie können wir für alle Beteiligten gewinnbringend kommunizieren?</b>
<b>Mit meinem Buch möchte ich einen Beitrag zum besseren Verständnis der Kommunikation leisten. Ich gehe auf die theoretischen Grundlagen der Kommunikation sowie auf die verbalen, nonverbalen und paraverbalen Elemente ein, bevor ich mich einem besonderen Modell zuwende: Dem der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg. Dabei geht es um mehr als „nur“ um das Miteinanderreden. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Lebensphilosophie, die auf einem offenen und respektvollen Umgang mit unseren Mitmenschen aufbaut und bei der das Einfühlungsvermögen eine zentrale Rolle spielt.</b>
<b>Dieses Buch richtet sich an Laien, an Menschen, wie du und ich, die sich der Bedeutung von Kommunikation im alltäglichen Leben bewusst sind und die Kenntnisse darüber vertiefen möchten.</b>
Sprich es aus!
<b>Sei mutig und nutze die Kraft der Sprache, um Gefühlen und Ideen einen Ausdruck zu geben. Die menschliche Interaktion ist tiefgreifend von Kommunikation geprägt, Sprache im Allgemeinen ist eine sehr komplexe Möglichkeit des „Expressionismus“. Wie es Paul Watzlawick bereits vor langer Zeit festgestellt hat, können wir nicht nicht miteinander kommunizieren. Was bedeutet das also für das Miteinander? Auf diese Frage findest du in „Lass uns reden“ einige Antworten, die dir dabei helfen sollen, gewaltfrei zu kommunizieren und Probleme ab sofort leichter zu lösen. </b>
<b>Was kommt auf dich zu? </b>
<ul><li>…die Definition der Kommunikation</li>
<li>…das Sender-Empfänger-Modell</li>
<li> …die vier Ebenen einer Nachricht</li>
<li> …die Sachebene</li>
<li>…die Selbstkundgabe</li>
<li>…die Beziehungsebene</li>
<li>…der Appell</li>
<li>…Infos über die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg</li>
<li>…viele weitere nützliche Punkte über die Kommunikation nach Watzlawick…li>
<li>…Wissen zum Thema gewaltfreie Kommunikation und empathisches Kommunizieren</li>
<li>Praxistipps und viele weitere Aspekte für ein besseres menschliches Miteinander </li></ul>
Herzliche Grüße,
Wilfried Toll
Die Bedeutung der Kommunikation in unserem alltäglichen Leben kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Immerhin handelt es sich dabei um das wichtigste Mittel, mit dem wir eine Bindung zu anderen Menschen aufbauen. Indem wir mit unseren Mitmenschen kommunizieren, ist unser gemeinsames Zusammenleben erst möglich.
Die unzähligen Redewendungen, die Kommunikation zum Thema haben, sind nur ein Ausdruck für die Relevanz des Kommunizierens.
Wie die meisten von uns aus eigener Erfahrung wissen, ist dies jedoch häufig schwieriger und komplizierter als es den Anschein hat. Die Kommunikation, das miteinander reden, kann zu einem wahren Minenfeld werden. Die Möglichkeiten, aneinander vorbeizureden oder sich im Ton zu vergreifen sind vielfältig, manchmal fehlen uns auch die richtigen Worte, um das ausdrücken zu können, was wir sagen möchten.
Im Gegensatz dazu, kann das gegenseitige Verstehen ohne viele Worte beinahe schon wie ein Paradies anmuten, wenn es sich nicht unter Umständen als wahrer Nährboden für Missverständnisse erweisen würde. Ab und an weiß man nicht, ob es besser ist frei von der Leber weg zu reden, das Herz für sich sprechen zu lassen oder endlich mal Tacheles zu reden. Kein Wunder, dass wir manchmal unsere Ohren einfach nur auf Durchzug schalten und die Worte an uns abprallen lassen, vor allem, wenn unser Gesprächspartner viel Wind um nichts macht, vielleicht sogar mit zwei Zungen spricht oder wie ein Wasserfall redet.
Die Kommunikation besteht jedoch nicht nur aus Worten. Schon Charlie Chaplin wusste, dass eine Augenbraue mehr sagen kann als hundert Worte!
Dementsprechend wichtig sind, neben der verbalen Kommunikation, auch die nonverbalen und die paraverbalen Signale, die wir aussenden. Nicht zu vergessen, das Einfühlungsvermögen, das uns im Rahmen der gewaltfreien Kommunikation dazu verhilft, Konflikte zu vermeiden oder zu bereinigen.
Mit meinem Buch möchte ich dazu beitragen, das Verständnis von Kommunikation zu stärken und ein Modell aufzuzeigen, welches unser zwischenmenschliches Zusammenleben einfacher und unkomplizierter gestalten kann. Dieses Buch kann als Ergänzung und Weiterführung meines Buches zur nonverbalen Kommunikation gesehen werden, aber auch als erste Einführung in das Thema Kommunikation.
Ich hoffe, dir macht das Lesen und Ausprobieren meiner Praxistipps ebenso viel Spaß, wie mir das Schreiben bereitet hat und wünsche dir viel Vergnügen!
Dein
Wilfried Toll
Ich habe mich bei diesem Buch dazu entschlossen, bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche Form zu verwenden. Dies dient ausschließlich der einfacheren Lesbarkeit und beinhaltet keinerlei Wertung. Alle Begriffe, die ich verwendet habe, gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.
Zwar ist Reden immer Kommunikation, aber der Rückkehrschluss, wonach Kommunikation immer Reden ist, gilt nicht.
Was genau ist also Kommunikation?
Kommunikation ist eine der Säulen unseres Zusammenlebens mit anderen Menschen. Aber, die Kommunikation ist nicht beschränkt auf diesen Rahmen, sondern auch Tiere und sogar Pflanzen kommunizieren miteinander. Kommunikation, das miteinander reden, ist für uns so normal, dass wir uns keine Gedanken darüber machen, wie wir kommunizieren. Zumindest nicht, solange es keine Probleme gibt.
Dabei kann gerade der Bereich der Kommunikation zu einem wahren Minenfeld werden.
Jeder von uns war wahrscheinlich schon einmal in der Situation, dass das, was wir sagen wollten, was wir dem anderen mitteilen wollten, zu Missverständnissen führte. Oder wir sind mit einer Situation konfrontiert worden, in der uns die Worte fehlten, um uns ausdrücken zu können.
Auf der anderer Seite kann es auch passieren, dass wir unsere Ohren auf Durchzug schalten, weil ein Zuviel an Informationen gesendet wird oder die Infos für uns einfach nicht relevant sind.
Im Allgemeinen versteht man unter Kommunikation den Austausch oder die Übertragung von Informationen. Diese Übertragung kann auf verbaler Ebene, also mit Worten stattfinden, aber auch auf nonverbaler Ebene mithilfe von Mimik und Gestik.
Um die Sache mit der Kommunikation noch komplizierter zu machen, gibt es neben diesen beiden Ebenen, eine dritte, die paraverbale Ebene, die sich mit der Stimmlage, den Gesprächspausen und ähnlichem beschäftigt. Es handelt sich dabei um die individuellen Sprecheigenschaften der Person, die kommuniziert.
Wir haben also die
verbale Ebene der Worte,
die nonverbale Ebene der Mimik und Gestik sowie
die paraverbale Ebene der Sprecheigenschaften.
Auf allen drei Ebenen kommunizieren wir neben den objektiven Sachverhalten, für die wir hauptsächlich, aber nicht ausschließlich Wörter verwenden, weitere Informationen. Bevor wir uns mit diesen Ebenen näher beschäftigen, gehen wir auf ein einfaches Modell der Kommunikation ein.
Ein ebenso einfaches wie auch bewährtes Modell zur Beschreibung von Kommunikation ist jenes das auf Sender und Empfänger aufgebaut ist.
Wir haben auf der einen Seite eine Person, die etwas mitteilen möchte, dabei handelt es sich um den Sender. Demgegenüber befindet sich die Person, an die sich die Botschaft richtet, also den Empfänger. So weit so einfach und, wie ich finde, unkompliziert: Der Sender sendet die Botschaft, die der Empfänger empfängt.
Wie kann es also sein, dass es so viele Probleme in der Verständigung mit anderen Menschen gibt?
Dies liegt darin begründet, dass das, was ich sende, nicht unbedingt das sein muss, was beim Empfänger ankommt. Der Haken liegt also bei der Botschaft und wie diese verstanden wird. Was mein Gegenüber verstanden hat, wird anhand der Rückmeldung, die mir der Empfänger gibt, ausgedrückt.
Man kann sich das Sender-Empfänger-Modell der Kommunikation als einen Kreislauf vorstellen.
Ich als Sender übermittle eine Botschaft, die beim Empfänger ankommt, welcher mir wiederum mittels Feedback Rückmeldung über das Angekommene gibt.
Damit die Botschaft ebenso ankommt, wie von mir beabsichtigt, gilt es einige Regeln zu beachten: Zum einen ist es wichtig, dass wir dieselbe Sprache sprechen, zum anderen können Doppeldeutigkeiten, wie sie in jeder Sprache vorkommen, dafür sorgen, dass Botschaften missverstanden werden, aber auch eine unpassende Wortwahl oder nonverbale und paraverbale Signale, die im Gegensatz zum gesprochenen Wort stehen, können dazu beitragen, dass wir aneinander vorbeireden.
Dementsprechend hat schon Konrad Lorenz, der berühmte österreichische Verhaltensforscher gemeint:
„Gedacht heißt nicht immer gesagt,
gesagt heißt nicht immer richtig gehört,
gehört heißt nicht immer richtig verstanden,
verstanden heißt nicht immer einverstanden,
einverstanden heißt nicht immer angewendet,
angewendet heißt noch lange nicht beibehalten.“
Wir sehen also, selbst bei einem einfachen Sender-Empfänger-Modell, bei dem wir nur mit einem Dialogpartner kommunizieren, kann es zu einer Reihe an Missverständnissen kommen.
Um wie viel höher ist diese Wahrscheinlichkeit, wenn wir in Gruppen diskutieren.
Einen Bereich der Kommunikation, den wir beeinflussen können, ist die Botschaft, die wir senden.
Was ist eine Botschaft oder Nachricht und welche Aspekte gilt es dabei zu berücksichtigen?
Friedemann Schulz von Thun ist ein deutscher Psychologe und Kommunikationswissenschaftler, der sich der Erforschung zwischenmenschlicher Kommunikation verschrieben hat.
Auf ihn geht das sogenannte „Kommunikationsquadrat“ zurück.
Es handelt sich dabei um ein Modell, welches auf der Annahme beruht, dass jede Nachricht vier Seiten hat.
Diese vier Seiten beinhalten
eine Sachebene,
eine Selbstkundgabe oder Selbstoffenbarung,
die Beziehungsebene und
einen Appell.
Auf jeder der einzelnen Ebenen kann es zu Missverständnissen kommen, indem die Gesprächspartner die einzelnen Aspekte unterschiedlich bewerten. Daher ist es wichtig, nicht nur die eigene Perspektive, also die des Senders, zu beachten, sondern auch jene des Empfängers.
Schulz von Thun hat hierfür das „Vier-Ohren-Modell“ eingeführt.
In Anlehnung an die vier Seiten einer Nachricht, steht jedes Ohr für die Deutung einer dieser Seiten:
das Sach-Ohr beschäftigt sich mit der Frage „Worüber spricht er oder sie?“,
das Selbstoffenbarungs-Ohr bezieht sich auf die Frage „Was offenbart er oder sie über sich?“,
beim Beziehungs-Ohr geht es um die Frage „Wie steht er oder sie zu mir?“ und
das Appell-Ohr hört auf die Frage „Was will er oder sie von mir?“.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Bildmaterialien: DeinBook2Go
Lektorat: DeinBook2Go
Tag der Veröffentlichung: 11.10.2020
ISBN: 978-3-7487-6041-2
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