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1. Kapitel

"Ich komme nach der Arbeit zu dir, einverstanden?" sprach ich in das Handy. "Wenn es dir nichts ausmacht." schniefte meine beste Freundin am Ende der Leitung. "Natürlich nicht. Nimm jetzt was Süßes und hock' dich vor dem Fernseher hin, das müsste dich bis 19 Uhr ablenken." befahl ich ihr. Wieder schniefte sie. "Okay, danke Liv." bedankte sie sich. "Bis nachher." verabschiedete ich mich. "Bye." Seufzend legte ich auf. Das war Rosalia, ihr Freund ist ihr wieder  Fremd gegangen. Ich habe ihr so oft gesagt das sie ihn verlassen soll, aber sie liebt ihn ja so sehr. Schwachsinn. 

 

Ich nahm den letzten Schluck aus meiner Tasse und desinfizierte danach meine Hände. "Ach, du bist schon fertig. Dr. Gelard ruft dich." sprach meine Kollegin zu mir und setzte sich erschöpft auf den Stuhl. Erschöpft fuhr sie sich durch die blonde, kurze Haare.  "Heute ist wieder viel los." sprach ich zu ihr. Sie nickte. "Ich verstehe nicht was für Infektion ausgebrochen ist, keiner weiß das." sprach sie verzweifelt. "Es wird schon besser, wahrscheinlich einfach nur wie Schweinegrippe. Legt sich wieder." dachte ich Optimistisch und ging aus dem Pausenraum raus. 

 

Ich ging durch die sterilisierte Gänge und begrüßte immer wieder verschiedene Menschen, die mir entgegen kamen. Ich arbeite erst Anfang dieses Jahres als Krankenschwester und mir macht dieser Beruf wirklich eine Menge Spaß. "Ms. Hale, ich wollte mit Ihnen sprechen." rief mich Dr. Gelard. Er hatte eine polierte Glatze und eine runde Brille. Er war so Mitte 50  und war sehr freundlich. Etwas nervös ging ich zu ihm. Er steckte seine Hände in den Kittel und lächelte mich an. "Sie arbeiten erst seit kurzem hier und wir sind sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit. Wie Sie sehen, ist es hier im Krankenhaus sehr stressig und wir haben wenige Mitarbeiter." fing er an. Ich presste meine Lippen aufeinander. "Ich soll noch eine Schicht machen?" fragte ich knapp. Er nickte. "Wir brauchen einfach so viele Hände wie möglich. Paar unserer Krankenschwestern wurden auch krank und können deshalb nicht weiter arbeiten." erzählte er mir. Ich atmete tief ein und aus. "Okay, wenn es sein muss." versuchte ich höflich zu klingen, aber diese Sache nervte mich einfach.

 

Schon seit einer Woche mache ich Überstunden und habe kaum Freizeit. Ich schaute auf die Uhr die an der weißen Wand hing. 14 Uhr. Um 19 Uhr sollte ich eigentlich bei Rose sein, aber daraus wird es wohl nichts. "Ich hoffe Sie hatten nichts wichtiges vor." schaute mich der Arzt entschuldigt an. "Ist schon okay, ich wusste ja das die Arbeit nicht gerade regulär ist." sagte ich und lächelte leicht. "Ja das stimmt schon, aber ich erlebe das zum ersten mal. Ich arbeite schon seit über 30 Jahren als Arzt und so schlimm war es noch nie." erzählte er mir perplex. Ich nickte. "Naja, werden wir sehen. Ich werde sie dann nicht weiter aufhalten, auf wiedersehen." verabschiedete ich mich und ging mit meiner Klemmbrett zu einem Patienten. 

 

Ich schaute auf dem Namen. "Rick Grimes." flüsterte ich und ging ohne anzuklopfen rein. Der Patient ist schon seit mehreren Wochen im Koma. Armer Mann, wurde angeschossen. Ich ging zu seinem Bett und maß die Werte. Alles war in Ordnung. Ich schaute auf den Abstelltisch. Dort waren wieder frische Blumen, ich lächelte. Fast jeden Tag kommt seine Familie zu Besuch. Seine Frau und sein Sohn, eine tolle Familie. 

 

Nachdem ich alles ab gecheckt habe, ging ich wieder raus um andere Patienten zu besuchen. Dabei zog ich mir Handschuhe und einen Mundschutz an, zur Sicherheit. "Guten Mittag, Mr. Frenches." begrüßte ich ihn. Er wurde heute morgen eingeliefert, wegen einem Biss. Angeblich hat ihn ein Obdachloser gebissen. In letzter Zeit kamen immer wieder öfter solche Fälle. Wir denken, dass es vielleicht doch was mit Tollwut zu tun hat. 

 

Ich kam näher zu dem Mann, er war total durchschwitzt und halluzinierte. "Mr. Frenches?" fragte ich weiter nach. Er antwortete mir nicht. "Nein nein, geh weg von mir!" schrie er mich an und schlug um sich her. "Beruhigen Sie sich!" versuchte ich ihn zu beruhigen, aber wie erwartet hörte er nicht auf mich. Ich schloss eine Schublade auf und nahm mir eine Spritze. "Das wird Sie beruhigen." erklärte ich ihm. Er war auffällig ruhig geworden. "Mr. Frenches?" fragte ich wieder. Keine Antwort. Ich ging schnell zu ihm und maß seinen Puls nach. "Er hat keine Puls." flüsterte ich geschockt. 

 

Ich reiße ihm sein Oberteil auf und machte eine Herzmassage. Bei meinem 15 mal, zerbrach seine Rippe und ich schaute etwas angeekelt, machte aber weiter. "Hilfe!" schrie ich. "29,30." zählte ich. Unentschlossen ob ich Mund zu Mundbeatmung machen sollte oder durch die Nase. Ich entschied mich durch die Nase, ansonsten würde ich mich vielleicht auch anstecken. Wieder zählte ich von vorne. "Was ist den hier los?" fragte mich jemand. "Ich brauche Hilfe." schnaufte ich. "Er hat keinen Puls mehr." ich wurde plötzlich weg gestoßen und Dr. Gelard machte weiter. 

 

Außer Puste lehnte ich mich an die Wand und rutschte langsam auf den Boden. Nach 2 Minuten gab der Doktor auch auf und deckte den Mann mit einer Decke zu. "Wir haben ihn verloren." sprach er leise. Geschockt stand ich da. "Es ging ganz schnell..." flüsterte ich. "Was genau ist passiert?" fragte er mich nach. Mein Hals war trocken und mein Herz schlug mir hoch bis zu meinem Hals. "Er hatte hohes Fieber und er halluzinierte. Ich wollte ihm eine Beruhigungsspritze geben, aber plötzlich lag er nur still da und atmete nicht mehr." Erzählte ich. Dr. Gelard legte mir behutsam seine Hand auf meine Schulter und schaute mich mitfühlend an. "Das war Ihr erstes mal?" fragte er mich. Ich nickte. Er atmete tief aus. "Gehen Sie nach Hause, ruhen Sie sich aus und kommen Sie morgen wieder frisch und munter zu Arbeit." schlug er mir vor. Ich schüttelte meinen Kopf. "Sie haben mir selbst gesagt, Sie brauchen Hilfe." erinnerte ich ihn. "Ich weiß, aber trotzdem will ich das Sie ihre Arbeit sorgfältig machen. In diesem Zustand können Sie es nicht." sprach er mit einem ersten Ton. 

Ich nickte. "Danke." bedankte ich mich. Er lächelte mich erschöpft an. "Wenn sie nach Hause gehen, passen Sie dann auf sich auf." sagte er besorgt. "Mir wird schon nichts passieren. Bis morgen" verabschiedete ich mich.

 

"Hey, Rose! ich darf jetzt schon gehen." hielt ich mein Handy zwischen meiner Schulter und meinem Ohr. "Ist was passiert?" fragte sie mich besorgt. Ich startete mein Auto. Ich seufzte leise. "Erzähle ich dir alles später." antwortete ich ihr. "Okay, fahr' vorsichtig." bat sie mich. "Ja, Mama." neckte ich sie. "Ach, leck mich." sagte sie lachend und legte auf. Ich schüttelte grinsend meinen Kopf. 

 

Ich schaltete mein Radio ein. "...Augenzeugen berichten, dass die Toten aufstanden und sie Angriffen." sprach eine Radiomoderatorin. "Wahrscheinlich haben sie nur ihre Schwiegermutter ohne Schminke gesehen." belächelte ein Moderator die Worte von seiner Kollegin und lachte über seinen eigenen Witz. "So ein Schwachsinn." murmelte ich und schaltete um. "Hallo, Hallo! hören Sie mich? Sie sind überall! meine Tochter.." schrie eine Frau. "Was ist mit Ihrer Tochter?" fragte eine Frau die wahrscheinlich noch eine Radiomoderatorin war. "Sie...sie wurde gefressen." brach die Frau in tränen aus. Sie wurde was? was ist das alles, will jemand uns verarschen? Ich schaltete das Radio komplett aus. 

 

Ich klingelte an Rosalias Tür. "Verschwinde und komm nie wieder!" hörte ich plötzlich Rosalia schreien. "Du kommst doch wieder zurück gekrochen, wie jedes mal." hörte ich die Stimme von Alex. Er verspottete sie. Ich hörte Rose weinen. Ich klingelte stürmisch. "Ach, da ist ja das andere Miststück." beleidigte mich Alex, nachdem er die Tür geöffnet hat. Er lehnte sich an dem Türrahmen und schaute mich abschätzend von unten nach oben herab. "Halt die Klappe, Alex. Verschwinde und lass Rose in ruhe!" drohte ich ihm. Er verengte seine Augen. "Sonst was?" kam er langsam bedrohlich auf mich zu. "Sonst rufe ich die Polizei. Soweit ich weiß, hast du schon paar Anzeigen. Fällt nicht mehr bisschen, bis zum Gefängnis, oder?" schikanierte ich ihn. Sein Kiefer spannte sich an. 

Er schlug einmal gegen die Wand und ging schnell die Treppe runter. Ich atmete laut aus. "Rose." ging ich schnell in die Wohnung rein und schloss die Tür. Sie saß am Boden und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände. "Hey Hey, beruhige dich." sprach ich sanft zu ihr und nahm sie in den Arm. "Sie ist schwanger, Liv" sprach sie zitternd. Geschockt schaute ich sie an. "Dieser Mistkerl." murmelte ich. "Sie kam zu mir. Hat mir ihre Ultraschallbild gezeigt..." schniefte sie. "Dann kam er, natürlich stritt er es ab, aber ich bin nicht dumm! ich habe es doch gesehen." erzählte sie mir. Ich strich ihr behutsam den Rücken. "Soll er doch glücklich mit der sein, vergiss ihn! du bist so eine schöne und tolle Frau, Rose! Du hast was besseres verdient." tröstete ich sie. "Komm steh auf." sagte ich zu ihr und half ihr hoch.

 

Wir redeten eine lange Zeit und ich erzählte ihr von meinem Vorfall. "Ich weiß du hältst mich jetzt für einen Paranoid, aber ich glaube daran, was sie alles im Fernsehen zeigen." gab Rose zu. Ich verdrehte meine Augen. "Willst du mir etwa ernsthaft sagen, das Tote plötzlich auferstehen? Jesus 2.0, oder was?" sagte ich und lachte. Rose schaute mich nur ernst an. "Ach komm, Rose!" schnaufte ich. 

Plötzlich klingelt mein Handy. "Hallo?" ging ich ran. "Liv, Gott sei dank du lebst! Pack deine Sachen und verschwinde aus der Stadt!" schrie meine Mutter panisch in den Hörer. "Mum, was ist los?" fragte ich besorgt. Sie atmete ganz schnell. Ich glaubte paar schreie im Hintergrund zu hören. "Sie greifen alle an, renn'!" schrie sie zum letztes mal und legte auf.

 

Verwirrt kratzte ich mich an der Stirn. "Was zum?" fragte ich und schaute auf mein Handy. "Was war?" fragte Rose besorgt und stand auf. "Es war Mum. Sie sagte wir müssen unsere Sachen packen und aus der Stadt verschwinden. Irgendwer greift irgend wen an." sagte ich verwirrt.

Rose packte schnell ihre Sachen ein. "Was machst du?" fragte ich weiterhin irritiert. "Ich sagte die doch das es alles stimmt." sagte sie panisch und stopfte Essen in ihre Tasche. "Hilf mir doch!" schimpfte sie. Plötzlich explodierte irgendwas. "Oh mein Gott." flüsterte ich und schaute aus dem Fenster. Die Explosion war irgendwo weit entfernt, denn man sah nichts. 

 

"Pack alles notwendige ein! Essen, Trinken, Klamotten, Pflege zeug, Verbandskasten." zählte sie auf. Ohne zu widersprechen ging ich ins Bad und packte alles notwendige ein. "Hier, benutze die Pistole von Alex, ich hab meine Eigene." total verdutzt schaute ich die Waffe an. "Was soll ich damit?" fragte ich irritiert. "Schießen." sagte sie und verdrehte ihre Augen. Eine weitere Explosion. "Hast du alles? wir müssen los." sagte sie panisch. Ich nickte und wir nahmen unser Zeug und gingen die Treppe runter. Schnell ging ich zu meinem Wagen und startete den Motor. Mein Atem ging ganz schnell, ich verstand nicht was hier passiert. "Los fahr doch!" schrie sie mich an. Schnell trat ich aufs Gas und wir fuhren weg. 

 

"Willst du mir endlich verraten, was eigentlich los ist?" fragte ich meine beste Freundin aufgebracht. "Was verstehst du denn nicht? die, die eigentlich tot sein sollten, stehen auf und töten den anderen, das geht die ganze Zeit so." erzählte sie mir und fuchtelte mit den Armen rum. "Aber das ist doch Schwachsinn." Sagte ich ängstlich. Ich sah einen Mann der panisch aus seinem Haus raus rannte und hinter ihm war ein anderer Mann. Der war total Blutverschmiert und lief ganz komisch. Ich fuhr weiter. Paar Meter weiter sah ich einen Jugendlich der weg rannte, aber in die Arme von einer Frau lief. Sie biss ihm in den Hals und riss ihm Fleisch raus. Das Blut sprudelte aus ihm heraus. "Oh mein Gott." schrie ich. "Rose, hast du das gesehen!? Sie hat ihn einfach gebissen!" schrie ich hysterisch. Ich fing an zu zittern. "Bitte, fahr' einfach weiter." bat sie mich mit einer zittrigen Stimme. 

 

"Wohin fahren wir?" fragte ich, nachdem wir dieses ganze Schauspiel beobachtet haben. Es kam mir alles wie im Traum vor. "Erstmal raus aus der Stadt." flüsterte sie mit einer bedrückten Stimme.

Ich klammerte mich fest an den Lenkrad und versuchte Starr gerade aus zu schauen. Ich könnte nicht mehr zusehen wie andere aufgefressen wurden. Rose schaltete Radio ein. "Gehen Sie in Ihre Wohnung! sperren Sie sich ein und lassen niemanden rein! Es ist dort am sichersten." sprach ein Mann. Paar Hubschrauber flogen über uns. "Ich hab Angst." flüsterte mir Rose. Ich nickte. 

 

Schnell fuhren wir raus aus der Stadt, paar Kilometer darauf kam eine Meldung. "Gehen Sie nach Atlanta, dort ist ein Flüchtlingslager." sprach wieder ein Mann. "Atlanta? ist dort nicht deine Mum?" fragte mich Rose. Ich nickte. "Aber sie hat mich ja angerufen. Sie warnte mich, heißt also, dass es in Atlanta noch schlimmer zugeht als hier." sagte ich leise.  Wir realisierten gar nicht, was gerade passierte. Einfach weiter fahren, Liv, sprach ich selbst zu mir in Gedanken. Mit einer schnellen Geschwindigkeit fuhr ich die Straßen entlang.

2. Kapitel

Die Bäume rasten an uns vorbei. Es war still, man hörte nur noch den Motor. "Willst du nicht deine Eltern anrufen?"unterbrach ich die Stille. Rose zögerte. "Nein, ich will nicht." sagte sie und schüttelte ihren Kopf. Wieder wurde es still. "Wieso?" fragte ich wieder nach. Ich schaute kurz zu ihr rüber und konzentrierte mich weiter auf die Straße. "Rose, du musst sie anrufen. Vergiss diesen verdammten Streit mit deiner Familie." versuchte ich ihr in den gewissen zu reden. "Das ist es nicht." sagte sie leise. "Ich habe angst. Angst das keiner dran geht." gab sie ehrlich zu. Ich schluckte den Klos in meinem Hals runter. "Und was wenn nicht?" fragte ich weiter nach. "Liv, ich will es einfach nicht, okay?" fuhr sie mich leicht an. Ich seufzte. "Okay. Kannst du bitte dann mein Handy geben? ich will wieder Mum anrufen." Bat ich sie. Sie kletterte nach Hinten und überreichte mir mein Handy. 

 

"Bitte, geh ran." bat ich jemanden, nachdem es zum zweiten mal Klingelte. Nichts. Nachdem 5ten mal Anrufen ging weiterhin niemand ran. Ich verkrampfte mich. Meine Augen begannen zu brennen aber ich weinte nicht. "Liv, vielleicht haben sie es geschafft, aber haben ihr Handy verloren." redete mir meine beste Freundin Mut zu. Ich nickte Stumm. "Ja, wahrscheinlich." versuchte ich es mir selbst einzureden. 

 

"Wir können nicht weiterhin so sinnlos rum fahren. Der Tank ist nicht endlos." unterbrach ich schon wieder, nach weiteren Minuten, die Stille. "Ich weiß es nicht, irgendwohin wo diese Fresser nicht leicht hinkommen." schlug sie mir vor. "Und wo wäre das?" fragte ich nach. "Vielleicht irgendwo..." aber ich unterbrach sie. "Hey, ist da jemand?" fragte ich sie und zeigte auf paar Menschen...ich hoffte das es welche sind. "Das sind bestimmt diese Viecher, fahr' weiter." kommandierte sie mich. Ich fuhr aber langsamer. "Hey, was machst du?" fragte sie panisch. "Gucken, vielleicht sind das Menschen die Hilfe brauchen." sagte ich und schaute raus aus dem Fenster. "Guck, da ist ein Roller." deutete Rose auf einen liegenden Roller.

 

Je  näher ich kam, desto mehr konnte ich die Menschen erkennen. Naja es war nur einer. Die anderen zwei waren Blutig und schon sehr zerfetzt. Blut klebte denen auf der Kleidung, auf der Haut und in den Haaren. Der Mann hatte eine rote Cappy an und einen roten Pulli. Er rannte von den Viechern weg. "Wir müssen ihm helfen!" sagte ich ängstlich und öffnete schon mein Fenster. "Hey, steig ein!" schrie ich so laut wie möglich. Ich hielt etwas weiter von denen an. Diese Viecher sahen uns und kamen schnell auf uns zu. "Schneller!" schrie ich den Mann an. Er sah asiatisch aus.

 

Ich schloss schnell mein Fenster, denn diese Viecher kamen immer näher und ich wollte nicht von denen angefasst werden. Ich hörte wie die Tür aufging. "Los Los!" schrie der, nachdem er sich hinsetzte und ich fuhr mit quietschenden Reifen los. Der Mann keuchte hinten. "Danke." bedankte er sich. "Was war das?" fragte er, nachdem er endlich normal atmen konnte. Ich schaute ihn den Hinterspiegel. Rose drehte sich zu ihm um. "Das ist überall so. Diese Dinger sterben und stehen wieder auf. Sie Jagen einen und Fressen ihn dann." erklärte Rose knapp. Naja mehr wissen wir auch nicht. 

 

"Also, wollten sie mich gerade auffressen?" fragte er mit großen Augen. Ich nickte. "Und wie wird man zu diesem Fresser?" fragte er nach. Rose hob ihre Schulter. Plötzlich erinnerte ich mich. "Durch einen Biss." flüsterte ich. "Durch was?" fragte Rose nach. "Durch einen Biss. In letzter Zeit kamen viele zu uns, weil sie von jemanden angegriffen wurden. Sie wurden entweder gebissen oder gekratzt." erzählte ich. "Oh mein Gott, wir hatten heute so viele gebissene. Krankenhaus muss jetzt voll von den Dingern sein." sagte ich geschockt. "Also durch einen Biss? es überträgt sich wie Tollwut?" fragte der Asiate nach. Ich nickte. "Wie es aussieht schon, wir wissen selbst nichts genaueres." sagte Rose. Plötzlich streckte der Mann seine Hand aus. "Ich bin übrigens Glenn." stellte er sich vor. Rose schüttelte seine Hand. "Ich bin Rosalia, aber nenne mich ruhig Rose." stellte sie sich vor. "Ich bin Liv." schüttelte ich auch seine Hand. 

 

"Wohin fahren wir?" fragte Glenn nach. "Ich weiß es nicht." sagte ich. Langsam ging die Sonne unter und wir wissen immer noch nicht wohin wir fahren sollen. Ich drückte mit voller Wucht auf die Bremse. "Ach du scheiße!" fluchte ich und legte den Rückwärtsgang ein. Dort lag ein Auto kopfüber. Dort waren wieder diese Viecher, es waren ungefähr 5 Stück und die fraßen irgendwas. "Fahr in einem Bogen." sprach Rose leise, als ob die uns hörten. Zum Glück waren sie mit dem Menschen beschäftigt. "Ich kotze gleich." sagte Glenn. Dort lag eine Frau und sie speisten sie auf. Ihr ganzer Magen war draußen und sie hatte kein Bein mehr. Ich schloss kurz meine Augen und konzentrierte mich weiter auf die Straße. 

 

Wir fuhren weitere 5 Minuten. Ich nahm mein Handy und drückte wieder auf den Rufnummer, welches ich schon zum 10ten mal angerufen habe. "Wenn rufst du an?" fragte er. Ich gab keine Antwort sondern fuhr einfach weiter. "Ihre Mutter." Antwortete Rose für mich. "Was hast du eigentlich auf der Straße gemacht?" fragte Rose nach. "Ich habe die Pizza geliefert, als die plötzlich auf der Straße auftauchten. Ich kam halt ins schwanken und bin dann runter geflogen." erzählte er. "Hallo?" kam plötzlich eine Stimme von dem Hörer. Ich zuckte ruckartig zusammen und das Auto schwankte leicht. "Mum? Wie geht es dir? Wo bist du?" fragte ich alles möglich nach. "Es tut mir leid." sprach wieder die Stimme. Das war nicht die von meiner Mum. "Diese Frau hat mich angegriffen, ich wollte nichts machen." weinte die Frau. Ich stoppte den Waagen. "Liv, was ist los?" fragte mich Rose. 

 

Ich hörte sie nicht mehr, nur diese Stimme. "Es tut mir so leid!" weinte die Frau. "Schon okay." sagte ich emotionslos und legte einfach auf. "Rose, könntest du fahren?" fragte ich und drehte mich zu Rose. Sie schaute mich besorgt an, nickte aber. "Danke." bedankte ich mich. Ich war wie benommen, diese Nachricht...meine Mutter ist tot.

 

Ich stieg aus dem Auto raus und lehnte mich daran an. Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf in den Nacken. Ist das eigentlich alles real? vielleicht liege ich irgendwo in Koma? Irgendwas packte mir plötzlich an meine Schulter. "Was?" fragte ich und öffnete meine Augen. "Oh meine Gott!" schrie ich, nachdem ich bemerkt habe das es einer diese Fresser war. Der Mann versuchte mich zu beißen aber ich presste ihn von mir weg. Verdammt wo ist Glenn und Rose!? "Rose! Glenn, Hilfe!" Schrie ich. Er stöhnte laut auf. Er sah eigentlich total normal aus, außer den Augen, die mich total seelenlos anstarrte und der stank so abnormal. 

 

Rose kam neben mir und schoss auf den Fresser. Einmal aufs Bein, zweites mal auf die Brust. Nichts hat geholfen. "Verdammt!" schrie ich. Mein Herz raste und langsam gaben meine Beine und Arme nach. Glenn stand unschlüssig da und wusste nicht, was er machen sollte. Auf einmal hörte ich ein Zischen und der Fresser lag mit einem Pfeil im Kopf auf dem Boden. Meine Beine gaben nach und ich viel runter. "Alles okay?" fragte mich Rose. 

 

Ich antwortete ihr nicht, schloss nur meine Augen und versuchte mich zu beruhigen. Das war sehr knapp, fast wäre ich gestorben. "Ihr Vollidioten! jetzt kommen noch mehr!" schrie ein Mann. Ich hob meinen Kopf hoch und sah einen jungen Mann. Er war so Mitte zwanzig und hatte kurze Haare. Er hielt einen Armbrust vor sich hoch und schaute uns wütend an. Er kam mit schnellen Schritten zu uns. "Was macht ihr hier?" zischte er uns an. Glenn kotzte plötzlich, alle schauten ihn angewidert an. "Wir haben nur kurz angehalten." sagte Rose. "Alles klar, dann fahrt weiter." sagte er desinteressiert und drehte sich um. "Warte! kannst du uns helfen? wir wissen nicht wohin wir gehen sollen." flehte Glenn. "Interessiert mich nicht." sagte er lauter und entfernte sich immer weiter weg von uns. "Bitte." bat ich ihn leise aber dennoch hörbar. "Wir bleiben nicht lange, nur eine Nacht." versuchte ich ihn zu überreden. Er blieb kurz stehen und drehte sich dann genervt um. "Nur eine Nacht." zischte er und schaute uns ernst an. Ich hielt dem Blick stand und nickte. 

 

"Ich fahre die Karre." sagte er schnell und stieg in mein Auto ein. "Nein! ist mein Auto!" protestierte ich. "Und ich gebe euch ein Dach über den Kopf. Also steig ein und halt dein Mund." schnauzte er mich an. "schneller wenn es geht, durch die Schüsse habt ihr sie hier her angelockt." sagte er leise und schaute sich um.

 

Etwas bockig setzte ich mich ins Auto hin und wir fuhren los. "Wie heißt du eigentlich?" fragte Rose nach, die auf dem Beifahrersitz saß. "Daryl." antwortete er knapp. "Also wir sind-" sprach Rose aber ich unterbrach sie. "Von wo weißt du, dass man in den Kopf schissen müsste?" fragte ich Daryl. "Weil ich das halt weiß." antwortete er mir sehr informativ. Er war also nicht gerade der große Sprecher. "Man kann denen alles abhacken was man will, sie spüren keinen Schmerz und leben weiter. Nur wenn man denen was in den Schädel schießt, sterben die." erzählte er und schaute durch den Hinterspiegel mir in die Augen. Ich fragte mich, wie er das alles wohl heraus gefunden hat.

 

"Benimmt euch ruhig und passt auf was ihr sagt." warnte er uns. Nachdem wir mitten im Wald stehen geblieben sind. Vor uns war ein runtergekommenes Haus. Alles war zugewachsen und die Farbe splitterte von den Wänden ab. "Will!" schrie er durch das Haus. Es stank nach Alkohol, Zigaretten, Schweiß und nach noch irgendwas. Er ging rüber ins Wohnzimmer. "Verdammt, hast dich wieder besauft." flüsterte er und schüttelte seinen Kopf. Wir gingen rein in das Zimmer. Auf dem Sessel saß ein fetter Mann, so ungefähr Mitte 60. Er hatte lange, fettige Haare und viele Brusthaare ragten ihm aus seinem leicht gelblichen Unterhemd. Um in herum lagen Alkoholflaschen. "Geht rauf, ich komme gleich nach." befahl er uns. Glenn, der vor uns lief, ging die Treppe hoch. "Welches Zimmer?" fragte Glenn und kratzte sich am Nacken. Wir standen vor 2 Türen. Eins war voll mit nackten Weibern beklebt und das andere war frei von irgendwelchen Postern. "Nimm das Linke." sagte ich und zeigte auf die Tür ohne Poster. Glenn machte die Tür auf und wir traten in das Zimmer ein. Es war recht sauber, abgesehen von den Tabak und den Zigaretten die auf dem Tisch lagen und paar Bierflaschen neben dem Bett. 

 

Die Wände waren voll mit Autos und Motorräder poster beklebt. In der Ecke stand ein Sofa und davor ein Röhrenfernsehern. Das Zimmer war zwar nicht klein aber nicht so groß, so ein Mittelding. Wir setzten uns hin und atmeten erst mal laut auf. Bis jetzt hat niemand was gesagt. Was sollen wir auch sagen? Man hörte paar Schritte die Treppe hoch rennen. "Wollt ihr Bier?" fragte uns Daryl und schloss mit dem Fuß seine Tür. Jeder nickte und nahm dankend die kalte Flasche an. 

 

Er nahm einen Stuhl und setzte sich neben uns seitlich. Er öffnete mit dem Flaschenöffner seine Flasche und gab des weiter zu Glenn, der neben ihm saß. "Darf ich?" fragte ich und deutete auf die Fernbedienung. Er nickte und ich schaltete Fernsehen ein. "...Krankenhäuser sind voll mit kranken und verletzten Menschen." sagte eine Reporterin und zeigte uns ein Bild von einem Krankenhaus. Viele Menschen standen in den Gängen und warteten auf jemanden, der sie behandelte. Ich schaltete um. Das nächste Bild zeigte Menschen die in einer Art Lager waren. "Kommen sie nach Atlanta, dort ist es am sichersten." sprach ein Mann mit Militäruniform. Ich schnaufte. "Dort sieht es genauso aus." und nahm einen Schluck aus der Flasche. "Wirklich?" fragte Daryl etwas überrascht. Ich nickte. "Dort ist es noch krasser als in den kleineren Städten." ich klickte weiter auf irgendwelche Sendungen. "Von wo weißt du das?" fragte Glenn nach. "Meine Mutter..." ich stockte kurz. "Sie hat mich gewarnt, deshalb konnte ich rechtzeitig fliehen, bevor das Alles richtig anfängt." Erklärte ich.

 

"Willst du hier bleiben?" fragte Rose Daryl. Er hob seine Schulter und trank mehrere Schlücke. "Eigentlich wollte ich nach Atlanta fahren, aber da ihr sagt das es dort nicht sicher ist-" plötzlich wurde er unterbrochen. Ein bekanntes Röcheln war zu hören. Wir schauten uns geschockt an. "Sind sie drinnen?" fragte ich panisch. Daryl packte seine Armbrust, die auf dem Bett lag, und ging langsam zu der Tür hin. Ich stand auch auf. Daryl machte langsam die Tür auf  "Nein." flüsterte Daryl und schoss auf irgend wenn. Der Körper fiel auf den Boden und man hörte ein lauten Aufprall. Ich schaute über Daryls Schulter, der ein ein halb Kopf größer war als ich und sah den Mann von vorhin. "Wurde er gebissen?!" fragte ich nach. Daryl zögerte und schaute dann nach. "Nein nichts." stellte er dann fest. Irgendwie wirkte er nicht traurig. "Wie wurde er dann infiziert?" fragte ich weiter nach. Er hob seine Schulter. "Hey, Japse! hilf mir mal." rief er Glenn zu sich. "Ich bin Glenn." sagte er genervt und stand auf. "Wie auch immer. Hilf mir mal den in den Garten zu bringen." befahl Daryl Glenn und Beide nahmen jeweils Hände und Füße von Daryls Vater. 

 

"Der sah nicht gerade traurig aus." sagte Rose, ich nickte. "Wahrscheinlich kein gutes Verhältnis." sagte ich Schulter zuckend. "Wohin fahren wir morgen? nirgendwo ist es sicher." fragte ich verzweifelt. "Vielleicht dürfen wir paar Tage hier bleiben." dachte Rose nach. Ich schaute ihr skeptisch in die Augen. "Und dann? irgendwann kommen sie auch hier her." wurde ich noch verzweifelter. "Was hat eigentlich deine Mutter am Telefon gesagt?" fragte mich Rose. Ich schüttelte meinen Kopf. "Sie ist tot."  sagte ich traurig. Rose sagte nichts dazu und nahm mich nur noch tröstend in die Arme. "Wir schaffen das." 

 

3. Kapitel

 

"Gut, ihr könnt hier pennen. Der Japse geht runter auf die Couch." sprach Daryl mit seiner tiefen Stimme. Es wurde schon recht dunkel und alle waren schon sehr müde. Nachdem Daryl und Glenn wieder zurück kamen, haben wir kaum was geredet. Keiner hatte was zu sagen, jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt. 

 

"Ich heiße Glenn!" schimpfte Glenn schon wieder und schaute ihn wütend an. Daryl ignorierte ihn und ging raus aus dem Zimmer. "Was für ein toller Gastgeber." murmelte Rose. "Naja, Hauptsache wir können irgendwo sicher schlafen." verteidigte ich in einer gewissen weiße Daryl. Glenn stand unschlüssig da. "Ja, dann geh ich auch mal runter. Gute Nacht, Mädels." Verabschiedete sich Glenn und schloss hinter sich die Tür, nachdem er raus ging. "Wer nimmt das Bett?" fragte Rose. Ohne zu diskutieren überließ ich meiner besten Freundin das Bett. "Bist du dir sicher? Dieses Sofa sieht nicht gerade gemütlich aus." Fragte sie mich verwundert. Ich nickte. "Ja, nimm das Bett, bevor ich es mir anders überlege." seufzte ich und setzte mich aufs Sofa.

 

Der Grund weshalb ich mich Sofa entschieden habe, ist das ich höchstwahrscheinlich eh schlecht schlaffen werde, wenn überhaupt. 

 

Wie erwartet wälzte ich eine lange Zeit auf dem Sofa rum, bis ich keine Lust mehr hatte zu liegen und stand auf. Rose schlief schon tief und fest und nuschelte was in schlaff. Leise tapstete ich die Treppe runter und ging in die Küche. Ich hatte hunger, denn ich habe seit heute Mittag nichts gegessen. Ohne Glenn aufzuwecken der im Wohnzimmer schlief, ging ich in die Küche, die gegenüber war. Hungrig machte ich den Kühlschrank auf und schloss den wieder frustriert. Nur Bier und Eier. Weshalb da nur Eier drin waren, verstand ich nicht. Ich ging weitere Schubladen durch, um was Essbares zu finden, fand aber nichts. Von was ernähren sie sich eigentlich? "Willst du was bestimmtes finden, oder wieso wühlst du durch die Schränke?" erschreckte mich Daryl. Ich keuchte leise auf. "Oh mein Gott, erschrecke mich nicht so." legte ich eine Hand auf mein Herz und drehte mich zu Daryl um. Genauso wie ich, stand er mit den Klamotten von heute Mittag da und schaute mich mit verschränkten Armen skeptisch an.

 

"Ich wollte mir nur was zum Essen machen." erklärte ich ihm. "Wie ich aber sehe, gibt es hier nichts." sagte ich leise. "Es ist hier auch kein Hotel." schnaufte Daryl und ging zum Kühlschrank und nahm sich ein Bier raus. "Ernährt ihr euch nur von Bier und Eier?" fragte ich skeptisch. Daryl schaute mich abwegig an und entschied sich einfach mich zu ignorieren. 

 

"Hey, würdest du mir vielleicht helfen?" fragte ich ihn vorsichtig, nachdem er sich auf den Stuhl setzte, der in der Küche stand. "Du verlangst zu viel." sprach er leise und nahm ein Schluck aus der Flasche. "Wieso das?" fragte ich überrascht. "Zuerst rette ich dir das Leben, dann erlaube ich euch hier zu schlafen und jetzt soll ich dir ein gefallen tun? Das glaube ich nicht." sagte er kalt und schaute gerade aus. Geschockt schaute ich ihn an. Ist es sein ernst? "Hör mal." versuchte ich ruhig zu bleiben. "Draußen steht mein Auto, es ist voll mit Essen." erklärte ich ihm. "Dann geh." sagte er und schaute weiterhin geradeaus. "Und was wenn da einer dieser Fresser ist?" fragte ich geschockt. Er hob nur seine Schulter. "Dann renn." sagte er desinteressiert. Ich schaute ihn weiterhin sprachlos an. "Fein." sagte ich bissig und nahm ein Messer, der in einer Schublade war. "Selbst ist die Frau." murmelte ich und ging, mit einem komischen Gefühl im Bauch, raus aus der Küche. 

 

Paar Meter weiter war schon die Haustür. Ich atmete leise aus und ein und öffnete die Tür. "Alles wird gut sein. Es gibt keine Fresser. Du steigst ins Auto rein, holst das Essen und gehst wieder raus." Redete ich leise mit mir selber. Mit Messer voran ging ich rüber zu meinem Auto, welches eigentlich fast neben dem Haus stand. Mit der zittrigen Hand öffnete ich mein Auto. Es leuchtete für eine Sekunde auf und es wurde wieder dunkel. Schnell öffnete ich die Tür und stieg panisch ins Auto rein. "Gut, Gut." Flüsterte ich und atmete hektisch, nachdem ich mich nach hinten gesetzt habe. Gut das man die Kappe von Kofferraum aufmachen kann und so alles wichtige im Auto aus dem Kofferraum holen kann. Schnell nahm ich Brot, Wurst und Wasser mit und stieg schnell aus dem Auto raus.

 

Schnaufend schloss ich die Haustür hinter mir ab und lehnte mich außer Atem daran. Nachdem ich mich allmählich beruhigt habe, ging ich wieder rüber in die Küche.  Daryl saß immer noch an dem Tisch und trank seelenruhig sein Bier. Ignorierend ging ich an ihm vorbei und machte mir Brot mit Wurst. Immer noch wütend setzte ich mich gegenüber von Daryl und fing an mein Brot zu essen. Nach paar Sekunden schweigen stand Daryl auf und machte was hinter meinem Rücken. Plötzlich raschelt eine Tüte. "Hey!" rief ich empört. Mit Wurst im Mund drehte sich Daryl um und schaute mich irritiert an. "Waf?" fragte er mich mit vollem Mund. "Das ist mein Essen!" rief ich weiterhin etwas empört. "Na und? mein Haus?" erinnerte er mich wieder wo ich war. "Na und? man muss fragen!" erklärte ich ihm die prinzipielle Regeln. Mit Sandwich ging er wieder zu mir und blieb vor mir stehen. Er schaute mir genau in die Augen, danach leckte er so viel wie möglich an dem Brot und hielt mir die vor meiner Nase. Angewidert schaute ich das Brot an. "Nein, danke." nuschelte ich und drehte mich wieder um. 

Nachdem man nur unser Schmatzen hörte, versuchte ich ein Gespräch anzufangen. "Tut mir leid das mit deinem Vater." sprach ich leise. Für eine Sekunde lang, hörte er auf zu kauen, bis er weiter aß. "Mhh." hörte ich nur von ihm. Komischer Typ. Wieder stand Daryl auf und ging irgendwohin. 

 

Ich kaute mein Brot zu ende und saß einfach da. Plötzlich packte mich ein Gefühl von Trauer und Einsamkeit. Da ich alleine war, erlaubte ich mir kurz meine Schwäche zu zeigen. Ich legte meine Ellenbogen auf den Tisch und stützte mein Gesicht in die Hände. Es war kaum zu glauben, dass das alles nur in wenigen Stunden passiert ist. Wieder realisierte ich, dass Mum tot ist. Eine Träne fiel auf den Holztisch. Ich fragte mich wo mein Vater ist. 

 

Schon seit Jahren hatten wir kein Kontakt mehr. Er ist irgendwann mit so einer Tusse durchgebrannt und seit dem sah ich ihn nie wieder. Er hat mich nicht mal angerufen, nichts. "ehm." hörte ich jemand neben mir sagen. Schnell wischte ich mir mir meinem Handrücken die Tränen ab. Daryl stand wieder neben mir und hielt mir eine Zigarettenschachtel hin. "Danke." bedankte ich mich und nahm eine Zigarette raus. 

 

Ich zündete die Zigarette an und atmete den Rauch ein und hustete erstmal. "Ich hatte schon seit Jahren nicht mehr geraucht." sprach ich. Leider musste ich feststellen, das meine Stimme etwas wacklig war. "Wieso hast aufgehört?"fragte mich plötzlich Daryl der an seiner Kippe zog. "Naja, Rose hat es mir sozusagen verboten." sagte ich schulter zuckend und nahm wieder einen Zug, diesmal hustete ich nicht. "Wohin wollt ihr dann fahren?" fragte mich wieder Daryl, paar Sekunden später. Ich war leicht überrascht, dass er mit mir soviel sprach. "Ehm...ich weiß es nicht." gab ich ehrlich zu und stützte mein Gesicht mit einer Hand. "Wenn du willst kannst du mit kommen." schlug ich ihm vor. 

 

Er wollte gerade antworten, als die Tür schepperte. "Was zum?" flüsterte Daryl. "Hey Hey!" schrie eine Männliche Stimme durch das Haus. Ich nahm mein Messer und ging hinter Daryl her, der ohne eine Waffe ging aber trotzdem etwas angespannt war. 

 

Daryl schaltete das Licht an. Ich keuchte geschockt auf, als ich den Mann sah. Er war groß und kräftig gebaut. Er war so Anfang 40 und hatte kurz geschore Haare. Das schlimme war aber, wie er aussah. Er hatte in der rechten Hand eine Pistole und in der linken Hand ein Messer. Dieser Mann war komplett mit Blut beschmiert! "Daryl mein kleiner Bruder! die Welt geht unter und du schleppst dir eine kleine Maus ins Haus. Hätte ich nicht von dir erwartet." sagte der Mann lachend. Er war doch total verrückt! 

 

"Merle, was willst du hier?" fragte Daryl bissig. "Darf ich nicht meinen kleinen Bruder besuchen?" fragte Merle gespielt freundlich. "Nein, du warst schon seit Jahren nicht mehr hier." zischte Daryl. "Ach komm runter." sagte Merle und verdrehte die Augen. Müde torkelte Glenn aus dem Wohnzimmer raus. "Was ist den hier los?" fragte Glenn und rieb sich die Augen. "Und du hast noch den Gelben in unser Haus gebracht?" fragte Merle angewidert. "Was sagt denn Will dazu?" fragte er kritisch. "Er ist tot." sagte Daryl knapp. Überrascht schaute Merle in die Augen von seinem Bruder. "Ach, naja, wie auch immer." nuschelte er und ging die Treppe hoch. Überrascht stellte ich fest, dass er gar nicht traurig war, dass sein Vater tot war. "Wohin gehst du?" schrie Daryl ihm nach. "Duschen!" schrie er zurück. 

 

Glenn schaute etwas verwirrt zu uns, ging aber wieder schlafen. "Du sollst auch schlafen gehen, morgen wird ein langer Tag." sprach Daryl zu mir und ging die Treppe hoch. Ich machte ihm nach und ging ihm hinterher. Kurz bevor er die Tür mit den vielen Poster rein ging, rief ich seinen Namen. "Daryl." verwirrt schaute er mich an. "Ich wollte mich noch bei dir bedanken, das du mich gerettet hast und das wir hier sein dürfen." bedankte ich mich. Daryl nickte kurz und ging rein. 

Mit schweren Schritten lies ich mich auf das Sofa fallen. "Was ist den los?" nuschelte Rose halb verschlafen. "Nichts, nur Daryls Bruder ist gekommen. Schlaf weiter." erklärte ich ihr knapp. Mit geschlossenen Augen legte ich mich wie ein Embryo und schlief ein. 

 

 

"Hey, Liv, steh auf." flüsterte jemand nah an meinem Ohr und rüttelte mich leicht an der Schulter. Müde macht ich die Augen auf und entdeckte Glenn. "Morgen." lächelte er mich an. "Morgen." sagte ich Gähnend und streckte mich müde. "Rose, aufstehen." weckte Glenn auch Rose auf. 

Mit schweren Schritten ging ich runter in die Küche. "Morgen." murmelte ich zu Daryl und Merle. Sie schauten mich kurz an. "Hallöchen, Zuckerpüppchen." versuchte Merle mit mir zu flirten, ich ignorierte ihn aber. Wieder ging ich die ganze Schränke durch. Daryl stöhnte auf. "Was suchst du diesmal?" fragte er mich mit verschränkten Armen. "Kaffee." erklärte ich ihm. "Haben wir nicht." sagte Daryl genervt und drehte sich wieder zu Merle um. Geschockt schaute ich ihn an. "Ihr habt kein Kaffee?!" schrie ich. Daryl warf mir einen komischen Blick zu ignorierte mich aber. 

 

"Kennen wir uns eigentlich?" fragte mich Merle, nachdem ich mir wieder ein Brot gemacht habe. Ich verdrehte meine Augen und aß weiter. "Hey! ich rede mit dir." schnauzte er mich an. Genervt schaute ich ihn an. "Nein." zischte ich. Merle hörte aber nicht auf, mich weiterhin an zu starren. "Was?" fragte ich bissig. "Du kommst mir bekannt vor." sagte er. "Ich habe dir gesagt, das wir uns nicht kennen." sagte ich genervt und stand auf "Lilly?!" rief er plötzlich. Verwirrt schaute ich zurück. "Ich bin nicht Lilly, aber wenn es dich glücklich macht, meine Mutter heißt so." sagte ich trotzig und drehte mich wieder zu Treppe um. Auf einmal hörte ich ein Rappeln und schnelle Schritte. Ich wollte mich umdrehen, um zu sehen, was passiert ist, als ich schon rum gewirbelt wurde. "Wie heißt du mit Nachnamen?" schaute er mich mit großen Augen an. Daryl kam irritiert zu uns. "Hale?" antwortete ich ihm skeptisch. Ich verstand den ganzen Aufstand nicht. 

 

Merle hielt immer noch mein Oberarm fest und schaute mich geschockt an. "Merle, was soll das?" fragte Daryl skeptisch. "Du bist ihre Tochter?" fragte er etwas verletzt. Ich nickte immer noch verwirrt. Er ließ mich abrupt los und ging paar Schritte weg. "Du kennst meine Mutter?" fragte ich überrascht. Er nickte. Ohne irgendwas zu sagen drehte er sich los und ging mit schnellen Schritten raus.

 

"Was war das?" fragte ich Daryl, der genauso verwirrt schaute wie ich. Er hob seine Schulter. "Packt ein, wir verschwinden." "Wir?" fragte ich mit hoch gezogenen Augenbrauen. "Ja, ohne mich wirst du ja nicht mal einen Tag schaffen." neckte er mich und schaute mich provozierend an. Ich zeigte ihm Mittelfinger. "Leck mich." sagte ich wütend und rannte die Treppe hoch. Irgendwie war ich froh das er mit kommt. Ich würde zwar nie zugeben, aber ich fühle mich dann sicherer, wenn er dabei ist. "Rose, wir verschwinden." erzählte ich meiner besten Freundin, die immer noch im Bett lag. "Okay." nuschelte sie und rieb verschlafen die Augen. Nachdenklich setzte ich mich auf das Bett. Von wo kannte Merle meine Mutter? Ich muss ihn später darauf ansprechen. 

 

4. Kapitel

 

"Bitte, Liv!" bat mich Glenn schon seit 20 Minuten. "Nein, das ist mein Auto!" sagte ich genervt und setzte mich auf Sofa im Wohnzimmer, zusammen mit anderen. Wir warteten schon seit 10 Minuten auf Merle, der irgendwohin verschwunden ist. Müde rieb ich mir die Augen. "Du bist müde! da wäre es doch gut wenn ich fahre." versuchte Glenn weiter. Daryl zischte. "Halt die Klappe!" etwas Bockig verschränkte Glenn die Arme. "Komm Liv, dann gibt er endlich ruhe." sprach Rose zu mir. Ich verdrehte meine Augen. "Nerv nicht." sagte ich zu Glenn und warf ihm meine Autoschlüssel zu ihm. 

 

"Was sollen die lange Gesichter?" Schrie Merle, nachdem er Wohnzimmer betrat. "Wo warst du?" knurrte Daryl. "Bisschen fliegen." lachte er locker. Jeder schaute ihn verwirrt an, außer Daryl. "Ist er High?" fragte Glenn und schaute ihn genau an. "Los, fahren wir. Wir haben schon zu viel Zeit verloren." sagte Rose und stand auf. 

"Wollt ihr mich verarschen? Ich muss in meinem eigenen Auto, die Arschkarte ziehen?" schimpfte ich. Ich sollte zwischen Daryl und Merle sitzen. Rose lachte und schaute mich entschuldigend an. "Du weißt doch, dass es mir hinten immer schnell schlecht wird." Ich schüttelte meinen Kopf und setzte mich in die Mitte hin.

 

Glücklich fuhr Glenn mein Auto. "Ich habe schon seit Jahren nicht mehr Auto gefahren." strahlte er durch das ganze Gesicht. "Und wieso bist du nicht gefahren?" fragte ich skeptisch. "Naja," fing er an an. "Da war ein hübsches Mädchen und ich wollte etwas angeben." sagte er langsam. "Alles klar." unterbrach ich ihn. 

 

Seit 5 Minuten fuhren wir. Glenn und Rose unterhielten sich über irgendwelche Spiele. "Von wo kanntest du eigentlich meine Mutter?" fragte ich Merle leise, der links neben mir saß. Eingequetscht schaute ich Merle an, der mich mit den großen Pupillen an sah. "Lilly und ich waren gemeinsam in einer Klasse." fing er an zu erzählen. Ich nickte. "Wie war sie den so in der Zeit?" fragte ich leicht traurig. "Sie war eine tolle Frau. Sie hatte einen tollen Humor und jeder war in sie, in einer gewissen weiße, verliebt." erzählte er verträumt. Ich lächelte schief. "Sie hatte immer mehr gesehen, als die Anderen und jedes mal war sie da, wenn es einem schlecht ging." sagte er traurig. "Was ist dann passiert?" fragte ich zögerlich. Merle schaute mir fest in die Augen. "Du hast ihre Augen." sagte er als ob er verliebt wäre. Ich sagte nichts zu ihm, sondern wartete auf seine Antwort.

 

"Ich musste wegen einer Sache die Schule verlassen, dann hab ich sie nie mehr gesehen." sagte er enttäuscht. "Wer ist eigentlich dein Vater?" fragte mich Merle. Angewidert sagte ich den Namen. "Alex Spring." Merle lachte laut los. "Dieser Arschloch hat sie wirklich bekommen?" fragte er verdutzt nach. Ich nickte. "Du kanntest ihn?" fragte ich nach. Merle lachte nickend. "Ja, er hatte immer wieder versuchte Lilly von mir weg zu schnappen." Ich schaute ihn verdattert an. "Du warst mit Mum zusammen?" Schrie ich durch das Auto. Rose drehte sich ruckartig nach hinten. "Ja klar, ich sah in den jungen Alter sehr gut aus. Selbst jetzt würde mir jede Frau zu Füßen liegen." Rose lachte laut und drehte sich wieder um. 

 

"Willst du was sagen, Lockenkopf?" fragte Merle Rose. Sie schüttelte den Kopf und lachte weiter. "Wo ist eigentlich deine Mutter?" fragte Merle nach. Wieder erinnerte ich mich an den Anruf und ich wurde leicht traurig. Ich schüttelte meinen Kopf. "Wann?" keuchte Merle, nachdem er sofort verstand, was passiert ist "Gestern." antwortete ich ihm wieder knapp. "Sie hatte so einen Tot nicht verdient." flüsterte ich. Wieder brannten meine Augen. "Okay." sagte Merle nur und schaute aus den Fenster. 

Plötzlich wurde ich ganz Müde und ich lehnte mich zurück. Irgendwann schlief ich ein und bekam nichts mehr mit.

 

"Hey Kleine, aufstehen." wurde ich plötzlich sanft gerüttelt. Ruckartig hob ich meinen Kopf der an Daryls Schulter lag. Wahrscheinlich bin ich im Schlaf etwas abgerutscht auf seine Schulter gefallen. Merle hatte mich aufgeweckt. "Weck' Daryl auf und kommt raus." sagte er und drehte sich um. Ich schaute nach rechts und sah Daryl der leise vor sich hin schlummerte. "Hey Daryl, aufstehen." flüsterte ich leise und rüttelte an der Schulter. "Hä, was?" fragte er irritiert. "Wir müssen aussteigen." sagte ich immer noch etwas verschlafen und stieg aus.

 

"Was ist denn los?" fragte ich, nachdem ich mich zu der Gruppe gesellte, die wild diskutierten. "Wir haben weitere Menschen gefunden, aber Merle weigert sich mit denen zusammen zu tun." Sprach Rose. "Wieso?" fragte ich Merle. "Was ist wenn sie gefährlich sind, hä?" fragte er und deutete mich auf weitere Menschen, die ich noch nicht bemerkt habe. Da stand ein Wohnwagen und neben ihnen standen 4 Menschen. Ein etwas älterer Mann, der einen Fischerhut an hatte, eine Frau die wahrscheinlich die Mutter war, von dem Jungen der neben ihr stand und ein weiterer Mann der uns genau ansah. Ich lachte. "Merle, ich kenne die. Das sind gute Menschen." versuchte ich ihn zu überzeugen. Mit verengten Augen schaute Merle den einen Mann an und schnaufte dann. Daryl stellte sich neben mir hin. Das waren Lori Grimes, Carl Grimes und ich glaube Shane heißt der andere.

 

"Was ist hier los?" fragte Daryl, genauso wie ich vorhin. "Wir haben neue Menschen gefunden." sagte Rose. Daryl schnaubte abfällig und verschränkte die Arme vor der Brust. "Fein, wohin wollt ihr den hin?" fragte Daryl die Fremden. "Wir dachten das es oben an dem Berg sicher ist. Dort gibt es kaum Menschen." sagte der ältere Mann und schaute uns hektisch mit den schwarzen Augen an. Ich nickte. "Gut, dann gehen wir dahin." entschied ich. "Oder habt ihr andere Pläne?" fragte ich Daryl und Merle die mich schon komisch anschauten. Merle brummte ein. "Nein." und ging wieder zu dem Auto.

"Wir fahren hinter euch." sagte Glenn und ging auch zu dem Auto. Daryl wartete mit offenen Tür neben dem Wagen. "Was für ein Gentleman." sagte ich lachend und stieg ein. "Klappe." nuschelte er und stieg auch ein. 

 

"Das war dumm denen zu vertrauen." sagte Merle zu mir. Ich drehte mich zu ihm um. "Was sollen die den machen? Der einzige, der eine Gefahr darstellen könnte, wäre dieser Mann, das war's aber auch." versuchte ich ihn zu beruhigen. "Oder hast du etwa angst vor dem kleinen Jungen?" neckte ich Merle. Er ignorierte mich und schaute raus aus dem Fenster. "Von wo kennst du diese Menschen?" fragte mich Rose. "Sie waren in letzter Zeit sehr oft im Krankenhaus. Loris Mann liegt im Koma...wahrscheinlich ist er schon tot." erinnerte ich mich. 

 

"Hier sieht es wirklich sicher aus." stellte Glenn fest, nachdem er mein Auto anhielt. Hier oben konnte man eine Stadt sehen, wahrscheinlich war das Atlanta. Daryl stieg sofort aus und ich ging ihm hinterher. "Gut das ihr dabei seid." sagte der ältere Mann, nachdem wir alle nebeneinander standen. "Ich bin übrigens Dale." stellte sich der Mann mit dunklen Knopfaugen vor. "Freut mich, das sind Glenn, Liv, Merle, Daryl und ich bin Rose." stellte uns meine beste Freundin vor. "Mum, das ist ist doch Schwester Hale, oder?" fragte Carl seine Mutter. Verwundert schaute mich Shane und Lori an. Lori rannte plötzlich auf mich zu und packte meine Arme. "Sagen Sie, ist mein Mann am leben?" fragte sie mich verzweifelt. Tränen waren in ihren Augen. "Ich weiß es nicht, kurz bevor das alles anfing, war ich schon nicht mehr in Krankenhaus." sagte ich entschuldigend. Lori stützte auf den Boden und heulte bitterlich. Ich kniete mich neben ihr hin. "Es tut mir so leid." versuchte ich sie irgendwie zu trösten. Mir tat die Situation sehr leid. Shane und ihr Sohn kamen zu ihr und Umarmten sie. 

 

"Hallo, Carl." begrüßte ich den kleinen Jungen, nachdem er sich zu mir gesetzt hatte. "Ist mein Dad wirklich tot?" fragte mich der Junge. "Ich weiß es nicht, vielleicht hat er es überlebt?" erklärte ich ihm. Carl schaute auf den Boden. "aber Shane sagte, dass mein Vater tot ist." ich nahm Carl in den Arm. "Hör zu. Alles kann passieren, vielleicht taucht dein Vater eines Tages auf, total gesund. Wär hätte gedacht, das die Welt untergeht und das ausgerechnet ich hier mit euch bin." tröstete ich den Jungen. Mit roten Augen schaute er zu mir und lächelte leicht. "Bis dein Vater kommt, musst du auf deine Mutter aufpassen, ja? du bist doch ein starker Mann." sagte ich lachend. Zum Glück lachte Carl endlich. 

 

"Ich hab Hunger!" schrie Carl zu seiner Mutter. "Ich weiß Schatz, aber jetzt haben wir noch nichts zu Essen." tröstete Lori seinen Sohn. "Ich habe noch was in dem Auto. Reicht aber nur für eine Person." redete ich mit. Lori nickte und ich ging mit schnellen Schritten zu dem Auto. 

Ich holte Wasser, Brot und Wurst und gab es Lori. Dankend nahm sie das alles an.  Ich ging rüber zu Rose, die mit Glenn redete. "Dieser Platz ist perfekt! Dort ist ein großer Teich, man ist hier sicher und dort gibt es sogar einen Wald, kann man also Jagen." zählte Glenn alles taktisch auf. 

 

"Hey, kann jemand von euch Jagen?" fragte Shane uns. Ich schüttelte meinen Kopf. "Ja, ich." antwortete Daryl mit seiner Armbrust. "Gut, wir brauchen was zu essen. Geh in den Wald und jage irgendwas." befahl Shane der eine Polizei Cappy an hatte. Daryl gefiel es aber gar nicht, wie Shane mit ihm sprach. "Bist du mein Vater der mir befälle gibt? mach selber." sprach Daryl und spuckte auf den Boden. Shane drehte sich langsam um. "Wir müssen uns irgendwie ernähren, wäre also vorteilhaft wenn du nicht so bocken würdest." zischte Shane und kam immer näher zu Daryl.

"Wowowow! Leute regt euch ab. Wir sind alle Hungrig und Müde, verstehe ich ja, aber regt euch ab." versuchte ich die Situation zu entschärfen. Shane guckte Daryl nur Abfällig an und ging weg. Ich atmete erleichtert aus. "Von dem lass ich mir doch nichts sagen." sagte Daryl und schaute immer noch auf Shane, der zu Lori ging. 

 

"Er hat aber recht." sagte ich leise. Daryl schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Schau nicht so! Wir brauchen essen. In die Stadt zu gehen ist zu gefährlich." erklärte ich ihm und schaute runter in die Stadt. Einige Raucherwolken sah man in Atlanta und ab und zu glaubte ich, paar schreie zu hören. "Die Situation ist nicht komplett eskaliert." sagte Daryl und schaute auch auf die Stadt. "Kommt aber noch, ich bin mir da sicher." dachte ich laut nach.

 

"Gut, dann gehe ich Jagen." schnaubte Daryl und ging schon los. "Hey warte!" hielt ich ihn auf. Er schaute genervt zurück. "Was?" fragte er mich. "Geh nicht zu weit weg...es sind schon genug Menschen gestorben." bat ich ihn und schaute ihn an. Daryl sah mir fest in die Augen und nickte. "Ja." sagte er und ging. 

In den nächsten Stunden wurde es langsam Dunkler. Wir holten Holz für ein Lagerfeuer und machten uns gemütlich. "Krankenhaus war voll gestürmt mit den Dingern. Die Soldaten schossen auf jeden, lebendig oder tot. Es war das pure Chaos." erzählte uns Shane. "Wie grauenvoll." flüsterte Rose und schaute mich an. "Gut das du so früh entlassen wurdest." sprach Rose. Ich nickte. "Verdammt, wo steckt Daryl?" sprach ich besorgt. "Der kommt bestimmt wieder." sprach Dale, der auf dem Dach von seinem Wohnwagen saß. 

 

Plötzlich hörten wir ein krächzen aus dem Wald. Dale, Rose und ich nahmen unsere Pistole und hielten es in den Wald. "Nimmt eure scheiß Waffen runter." brummte Daryl, der einen Reh hinter sich her zog. Shane und Merle standen sofort auf. "Essen!" freute sich Carl. 

 

"Wer hätte erwartet, dass es so weit kommt." flüsterte Rose. Lori nickte. "Vor paar Tagen saß ich noch gemütlich vor dem Fernsehen...und jetzt." flüsterte Lori auch. Es wurde still, man hörte nur noch Männer die sich um den Reh stritten. "Nein zuerst schneidet man den Hals auf!" diskutierte gerade Merle.

Ein weiterer Knall ertönte aus der Stadt. "Ich bin wirklich froh hier zu sein. Es muss dort wahrscheinlich wirklich der reinste Horror herrschen." sagte Lori. Helikopter ertönten über uns und flogen Richtung Atlanta. Carl gähnte laut. "Schatz, geh schlafen." sagte Lori sanft und streichelte dem Jungen über die Haare. "Komm mit." bat ihr Sohn. Lori schaute uns entschuldigend an und stand auf. 

 

"Macht was ihr wollt." zischte Daryl und setzte sich neben mir hin. "Solche Affen, anstatt es irgendwie aufzuschneiden, diskutieren sie, wie es richtig geht." schimpfte Daryl und holte eine Packung Zigaretten raus und hielt mir hin. Dankend nahm ich eine. "Schau nicht so." sprach ich zu Rose, die mich wütend anschaute. "Du hast es mir versprochen!" fuhr sie mich an. "Und ich hielt das Versprechen, jetzt gelten aber andere Zeiten." sagte ich zu ihr und zündete meine Kippe an. Rose schüttelte ihren Kopf und stand auf. "Ich geh schlafen." verabschiedete sie ich und ging weg.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.04.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich wollte jeden Beschützen denn ich kannte, der mir wichtig war und den ich liebte. Diese gottlose Welt, nimmt jeden den wir kennen. Ich habe so oft gebetet das er mich erhört, dass ich von diesem Alptraum aufwache, doch ich spüre immer noch jeden Schmerz. Der Schmerz der mich erinnert das ich lebe, liebe und immer noch kämpfen kann. Nein, es gibt keinen Gott. Ich werde kämpfen, bis ich falle und wenn ich falle, stehe ich wieder auf! (Pairing OC/Daryl)

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