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Der zartrosa Mund kam mit leicht geöffneten Lippen langsam und voller zärtlicher Erwartung auf mich zu. Bevor ich mit meinen Lippen die ihren berührte, umwehte mich ein Hauch ihres duftenden Atems. Dann berührten sich unsere Lippen. Ich spürte, wie sich das weiche Fleisch ihrer vollen Lippen einen winzigen Moment nach dem Zusammentreffen mit den meinen langsam und in verheißungsvoller Erwartung verfestigte. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte mich und ließ mich meinen Körper sehnsüchtig dehnen. Wir umfassten uns enger und öffneten unsere Münder füreinander. Ich spürte die kleine Spitze ihrer vorwitzigen Zunge suchend zwischen meine Zähne gleiten. Sie kitzelte meine Zunge, die ich irritiert in meinem Mund ruhen ließ. Mit ihren Lippen öffnete sie bestimmend meinen Mund noch etwas weiter und formte eine warme Höhle, die nur uns beiden gehörte. Ihre Zunge glitt nach oben und umkoste mich. Dann wanderte sie neckend unter meine und ließ mich hingebungsvoll erschauern. Ich verharrte entzückt ob dieses überaus intimen Gefühls und wagte kaum noch zu atmen. Ihre Nasenspitze streichelte derweil mit sanften kleinen Drehungen meine Wange. Dann fuhr ihre weiterhin gespitzte Zunge rundherum über die Innenseite meiner Zähne um dann meine mit kleinen Stubsern zurück zu weisen, die ich nun hinüber zu ihr drängte. Ich ergab mich dem Verweis und ließ meine an ihrem Platz gespannt ruhen. Mit einem kreisenden und wippenden Streicheln über die Oberseite meiner wieder tatenlos gewordenen Zunge belohnte sie mich für eine kleine Weile. Dann bemerkte ich unglücklich und enttäuscht, wie sich ihre langsam von meiner löste und zurückzog. Nein, bitte nicht. Lass es noch nicht zu Ende sein. Welch Glück!
Nach einem atemlosen Moment voller stillem Verharren überfiel sie mich nun mit Liebesgewalt und stürmte wild zurück in meine Höhle. Umschlang meine Zunge, forderte sie auf zu erwachen und gemeinsam tobten sie nun beide durch unsere Münder. Ihr ganzer Körper drängte sich versprechend an mich. Ließ mich wohlig und voller Sehnsucht ihre weiblichen Formen erkennen und nicht spürbares ungeduldig erahnen. Wir streichelten und liebkosten uns mit aufgeregten Händen. Ihre gespreizten Hände drückten die Fingerspitzen immer wieder in meinen Rücken und glitten dabei tiefer. Als meine Hand sich vom Rücken her ihrer Brust näherte und diese dann schließlich seitlich umfasste, zog sie ihren Körper kaum merklich zurück um dann einwilligend wieder an mich heran zukommen. Unsere Sinne schwankten zwischen ungeduldigem Verlangen nach Erfüllung unseres übermächtigen Wunsches uns zu erkennen und der glücklichen Gewissheit der nahenden Erfüllung.
In einem letzten Furioso versuchten sich unsere Zungen gegenseitig zu überwältigen bis sie sich dann enttäuschend voneinander lösten. Unsere Lippen zogen sich ebenso wiederstrebend zurück wie unsere Körper und unsere berauschten Augen trafen sich in sicherem Versprechen der erwachten Liebe. Ein kleines etwas verlegenes Räuspern erklang und erst jetzt erfassten wir beide diesen Kuss in seiner ganzen zukünftigen Bedeutung. Wir wussten uns eins mit dem flirrend strahlenden Kosmos.

Niemals würde dies enden.

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Tag der Veröffentlichung: 11.06.2010

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