In einen Wald, fern von Lärm und Leuten, weg von Dreck und Gestank, stand eine kleine Villa.
Diese Villa war nicht groß aber schön. An den Wänden war sie überzogen mit Efeu und am Eingang blühten mächtige Rosensträuche in allen Farben die man sich nur vorstellen konnte. Die wenigen Zimmer waren recht groß und mit Licht durchflutet. Die Möbel die in den Zimmern standen, sahen schwer aus und hatten Schnörkel und Verzierungen in ihrem Holzen. Und auf einen großen Tisch stand immer eine Vase mit frisch gepflückten Buschwindröschen.
Sie liebte Buschwindröschen. Mehr als die echten Rosen vor den Eingang der Villa. Aber die Buschwindröschen blühten weit weg. In einen anderen Wald.
Sie lebte zusammen mit einem weißen Wolf in der Villa. Er nannte sie Rosen Baronin. Er zog oft los um ihr Buschwindröschen zu holen.
„ Aber nie mehr als eine!“ sagte sie stets „Ich liebe sie zwar, aber es ist traurig, wenn so viele Blüten verwelken.“
Ihre Stimme war zart. Sie war jung. Und der weiße Wolf antwortete stets „ Ja, ich werde nicht mehr als ein Buschwindröschen für euch pflücken.“
Manchmal brachte der weiße Wolf ein Rebhuhn von seiner Reise mit. Dann feierte die junge Rosen Baronin mit ihm dann ein kleines fest.
Eines Tages ging der weiße Wolf wieder fort.
„Komm gesund zurück, und pflücke nicht mehr als eine! Ich liebe sie zwar, aber es ist traurig wenn so viele Blüten verschwinden.“ sagte sie und drückte den weißen Wolf ganz fest an sich.
„Ja“, sagte der weiße Wolf „Ja das werde ich machen. Ich werde nicht mehr als ein Buschwindröschen für euch pflücken, meine Rosenbaronin.“
Dann verließ er sie. Die kleine Rosenbaronin wartete an einen der großen Fenster auf ihn.
Ein Tag. Zwei Tage. Die Zeit verfloss. Das Buschwindröschen welches in der Vase auf den großen Tisch stand, war längst verwelkt. Die kleine Rosenbaronin hängt sie auf zum Trocknen, so wie die anderen.
An einen der langen Nachmittage stand sie in ihren Hinter Garten. Er war ebenfalls voll mit Rosensträuchern und wunderschön gepflegt.
Sie erschrak sich als eine Tür aufgeschlagen wurde und Geschirr auf den Boden krachte. Zuerst dache die das der weiße Wolf wieder zu Hause wäre und lief deshalb zurück in das Haus. In der Tür stand ein großer Mann. In seinem Gesicht stand so etwas wie Spott.
Er kam auf sie zu, sie stolperte ein paar Schritte nach hinten. Er packte sie am Arm. Kräftig. Sie versuchte sich einen Schrei zu verkneifen.
„Renn! „ Rief eine ihr vertraute stimme auf. Sie konnte nicht. Die Angst hatte sie gelähmt.
„Lauft weg, meine Rosenbaronin!“ Sie erkannte die Stimme und wachte auf. Sie zappelte und versuchte sich loszureißen.
„lassen sie mich los!“ rief sie immer wieder entsetzt. Endlich, dann ließ er sie loß. Er stürzte zu Boden. Sie rannte los. Ihre Augen waren mit tränen gefüllt und sie rannte durch die verschwommene Welt nach draußen. Ihr war kurz so als ob sie die Gestalt des weißen Wolfes gesehen hatte, doch das grelle Sonnenlicht ließ sie diesen Gedanken verwerfen.
Sie kauerte sich hin. Sie fühlte den stechenden Schmerz in ihren Füßen. Sie weinte. Sie hatte lange nicht mehr geweint. Aus dem Haus drang Gejaule, Geschirr zersprang auf den Boden und Dinge fielen um, Stühle, Vasen, Tische.
„NA!“ eine Stimme fuhr wie ein Schnitt durch sie hindurch.
Sie sah hoch. Eine verschwommende, vom Sonnenlicht gebländete Gestalt stand vor ihr.
Die Gestalt packte die kleine Rosenbaronin und zog sie auf die Beine.
„Hier entlang, meine kleine“ Die Gestalt zog sie durch einen der Rosenbüsche hindurch.
Sie fühlte wie die dornen sich in ihre Haut bohrten und winselte fast wie ein weiße Wolf es manchmal tat.
Die Gestalt hob sie hoch und warf sie über die Schulter. Es war ein Mann. Er stieg auf ein Pferd. Es wieherte auf als er seine Hacken in die Seite des Pferdes drückte und trappte an.
„Heia“ rief der Mann.
Sie ritten einen alten Waldweg entlang, mit großen Buchen und Eichen. Die Rosenbaronin hatte die Augen geschlossen. Sie muss ohnmächtig geworden sein.
Der Zweite Mann holte auf. Er ritt ebenfalls auf einen Pferd. Einen Pferd schwarzen mit einer großen Blässe aus der Stirn.
„Du scheinst sie gefunden zu haben.“ sagte der Mann auf den schwarzen Pferd und der großen weißen Blässe. In seinem Gesicht stand ein breites Grinsen. „ Sie wird sicher eine Menge Geld bringen.“
Der Andere Mann lachte auf. „Ja sicher. Sie wird e- „
„Stooop!“ eine Stimme unterbrach die beiden Reiter. Der Wolf . Er hechtete hinter ihnen her. Er hatte es schwer das Tempo der Pferde zu halten, doch er hatte es geschafft aufzuholen.
„Lasst sie gehen! „
„Geh schon mal vor“ sagte der Reiter mit dem breiten Grinsen. Er zog die Zügel seines schwarzen Pferdes mit der großen weißen Bässe an. Es wieherte, hielt an und stellte sich auf die Hinterläufe.
Der weiße Wolf stoppte. Das große Pferd jagte ihn Angst ein, es könnte ihn einfach erschlagen, mit seinen starken Vorderläufen.
Der Mann zog einen Schlagstock aus seiner schwarzen Uniform.
„Verschwinde! Wir werden uns um sie kümmern! Sie braucht ein Ungetüm wie dich nicht mehr!“
Der Mann schlug mehrmals auf den weißen Wolf ein.
Der weiße Wolf jaulte auf. Sein weißes Fell färbte sich mit roten Flecken. Flecken von seinem eignenden Blut. Und flecken von Dreck. Dreck von den alten Weg. Dreck von den alten Blättern die auf den weg zerstreut liegen.
Der Reiter war verschwunden.
Der weiße Wolf lag auf den Boden des Walds.
Seine Welt; zerstört.
Die Rosen Baronin; verschwunden.
Er reiste.
Bei Nacht, bei Tag, bei Regen, bei Sonnenschein und in seinen Augen stand stehst Verzweiflung.
Sie war alles war er gehabt hatte.
Sie war das, was sein Herz ausgefüllt hatte.
Sie hatte ihn akzeptiert.
Doch, nun wurde sie ihm weggenommen.
Niemand frage ihn jemals wie es ihn den ginge, nein, man trat ihn mit Füssen, weil er anders war.
„Bestie“, schreiben die Frauen, wenn er auf ihren Höfen stand.
„Verschwinde“, riefen die Männer, wenn sie auf ihn zu rannten, mit ihren Mistforken, und ihre Arbeit unterbrachen.
Er wollte sie finden, außer Frage. Sie war seine Blühte, seine Rosenbaronin.
Er würde alles daran setzten, um sie wiederzusehen und mit ihr gemeinsam zu lachen.
Er würde alles tut, wenn er sie in Sicherheit bergen könnte, weg von den Geldsüchtigen Menschen, die nach Ruhm und der gleichen trachten.
Tag der Veröffentlichung: 17.05.2012
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