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Der alte Stänkerer

„Gina! Gina - komm sofort zurück!“, rief Klausi und starrte verzweifelt auf den schmalen und überwucherten Wiesenpfad, den die kleine Terrierdame gerade in Windeseile hochgelaufen war. Normalerweise konnte er Gina problemlos ohne Leine laufen lassen, aber wenn sie die Witterung eines Hasen aufnahm, gab es kein Halten mehr.

Was sollte er tun? Frau Berger würde wütend werden, wenn er ihr die kleine Gina nicht wie versprochen in einer Viertelstunde wohlbehalten zurückbrächte. Und das wäre schlecht. Richtig schlecht sogar. Weil Frau Berger eine der Dorfbewohnerinnen war, die ihm immer wieder ein paar Euro zusteckte, wenn er mit ihrer Gina spazieren ging oder für sie Einkäufe erledigte. Sie war eine gute Kundin, die man besser nicht verärgern sollte. Erst recht nicht, wenn man wie er etwas anders war; da musste man dankbar über jede wohlwollende Geste sein.

 

Klausi blickte auf das Schild, das am Rande des Wegs aufgestellt war: „Privatweg – Benutzung verboten. Dies gilt auch für Radfahrer und Fußgänger“. Hm, Gina war ein Hund. Für sie galt dieses Verbot offensichtlich nicht. Aber für Klausi! Er rief noch ein paar Male nach Gina, von der mittlerweile nichts mehr zu sehen oder zu hören war.

Am Ende des Weges stand, von der kleinen Straße aus kaum sichtbar, das Bauernhaus vom alten Stänkerer. Mit dem war nicht gut Kirschen essen, das wusste jeder im Dorf. Und Klausi hatte die Erfahrung sogar im wahrsten Sinne des Wortes gemacht: Als er ein kleiner Junge gewesen ist, war er mit ein paar Spielgefährten auf der Obstwiese neben dem Bauernhof auf einen Kirschbaum geklettert. Und weil er schon immer langsamer gewesen ist als andere, hatte er nicht so schnell mitbekommen, dass der alte Stänkerer wutschnaubend mit einer erhobenen Forke auf die

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Bildmaterialien: www.pixabay.com
Tag der Veröffentlichung: 23.08.2013
ISBN: 978-3-7368-2051-7

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