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Warum bist du nur so nervig?

Es war nun schon 2 Wochen her seit ich mich zu meiner Tante Claire verpisst hatte nur um dem Typen der mich liebte (welcher ganz zufälligerweise auch noch unsterblich war) zu entkommen. Und bisher mit Erfolg, er hatte sich noch nicht gemeldet. Aber auch wenn er sich nicht gemeldet hat, saß ich so wie auch gerade rum und spielte mit der Kette die von ihm für mich gewesen war und dachte über ihn nach. Und das trieb mich in den Wahnsinn. Es regte mich schier auf, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich hoffte ja, dass das auf längerer Zeit aufhören würde, diese ganzen Gedanken über Matt.

Wer mir besonders fehlte war Matts Bruder Kilian, mein (nicht) schwuler bester Freund. Denn dieser war im Gegensatz zu seinem Bruder einfach mal klasse. Und kaum zu glauben, aber wahr, sogar mein eigener nerviger Bruder der mit dem Idioten und meiner Liane nun allein war, fehlte mir etwas.

Nun um mal wieder von meinem Problem wegzukommen was 4einhalb Stunden weit entfernt von hier lag, widme ich mich mal wieder dem Leben bei meiner Tante Claire.

Ich saß (wie schon erwähnt) auf einer großen Fensterbank in meinem Zimmer welche mit ganz vielen Kissen ausgestattet war und spielte mit der Kette die eigentlich ein Geschenk von Matt gewesen wäre. Gedankenverloren schaute ich abwechselnd aus dem Fenster und auf die Kette. Es war einfach wunderschön hier. Ich musste aber sagen es hatte eigentlich nicht viel gebracht zu meiner Tante zu kommen, da ich ja, wie ihr schon wusstet mit einem gewissen Pflegesohn zusammenleben musste, der auch noch so verdammt gut aussah wie das Spatzenhirn das in Mississippi bei meinem Bruder rumhockte. Ja ich meinte Alex. Und das schlimme war auch noch, dass er eigentlich genauso nervte wie Matt wenn nicht sogar noch mehr. Jetzt fragt ihr euch sicherlich warum ich dann nicht wieder zu Matt wollte? Einfach mal weil Alex mich nicht liebte so wie der Idiot und ich hier nicht mit Gefühlen zu kämpfen hatte, die gar nicht mein Fall waren und die ich nicht wollte. Also bekriegte ich mich lieber mit Alexander, hatte da sogar manchmal meinen Spaß und tat mir keine Gefühle an.

Ich beschloss ein langes Bad zu nehmen. Glücklicherweise war ich allein zuhause, da meine Tante und mein Onkel arbeiten, meine Cousine im Kindergarten und Alex in der Schule waren, wo ich ja vorerst nicht hin wollte. Der Grund dafür war wieder ganz einfach: bestimmt ganz viele gutaussehende Typen und ich da mittendrin? Na ganz sicher nicht! Lieber starb ich! Es war schon krank genug genau so einen hier wohnen zu haben.

 

Alexander

 

Endlich Schulschluss. Ich hatte echt keinen Bock mehr. Immer diese Weiber die mich anmachten nur weil ich gut aussah oder was weiß ich. Mich interessierte doch eh nur eine Person und die war nicht an dieser Schule und hatte keinerlei Ahnung davon, dass ich was von ihr wollte. Ich setzte mich ins Auto, drehte die Musik auf und raste los. Zuhause angekommen, rannte ich die Veranda rauf und öffnete die hölzerne Haustür. Ich ging nach oben auf mein Zimmer um meine Sachen wegzupacken und begab mich dann zu dem meiner neuen Bewohnerin. Mabels Zimmer. Ich dachte mir da sie heute früh noch geschlafen hat, müsste ich sie jetzt doch mal ein wenig wieder wütend machen weil ich es so liebte wenn sie sich aufregte. Sie sah dabei immer so süß aus. Ich trat in das besagte Zimmer und blickte mich um. Sie war nicht hier. Sicherlich im Bad um mal wieder in der Badewanne zu singen was man leider nur hörte wenn man daran vorbei ging. Es war ein echt schöner Gesang den sie da hatte, aber das würde ich ihr niemals sagen. Ich ging einige Schritte weiter in ihr Zimmer. Hier war ich schon sehr oft drin gewesen seit sie hier war. Einfach weil es sie schon an die Palme trieb wenn ich einen Fuß hier rein setzte. Sie fing dann immer mit irgendwelchen Beschimpfungen an und wenn ich dann noch eine anzügliche Bemerkung machte, tja dann war man vor fast nichts mehr sicher. Langsam lief ich zu der mit Kissen vollgestopften Fensterbank und blickte aus dem Fenster. Jedes Mal wenn ich hier aufkreuzte und ich wusste sie war in ihrem Zimmer, saß sie hier und schaute so wie ich gerade aus dem Fenster bis sie mitbekam, dass ich da war. Man musste hinzufügen, dass das manchmal echt lange dauern konnte bis sie bemerkte, dass ich da war. Ich frage mich schon seitdem ich sie das erste Mal dabei beobachtete was sie wohl immer dachte wenn sie so vertieft war. Sie war mir manchmal doch ein Rätsel. Ich lehnte mich etwas zur Seite da hörte ich etwas neben meinen Fuß fallen. Rasch schaute ich auf den Boden und fand dort eine Kette. Ich hob sie auf. Ein Anker als Anhänger hing an ihr. Ich ließ ihn vor meinem Gesicht baumeln. Ich hatte ihn schon oft an Mabel gesehen. Da sah ich eine Inschrift auf der einen Seite des Ankers. Sofort nahm ich es genauer unter die Lupe. „Es tut mir leid, ich liebe dich, Matt.“. mich traf der Schlag. Sie hatte einen Freund?! Warum hatte sie das nicht gesagt? Das hätte sie bestimmt ihrer Tante erzählt. Aber warum entschuldigte er sich bei ihr? Vielleicht hatten sie sich getrennt? Oh Gott, ich fing ja an wie ein Mädchen mir tausende von Fragen zu stellen.

„Was hast du schon wieder hier zu suchen?!“ hörte ich da hinter mir.

„Wie immer auf dich warten, Schönste.“ Ich drehte mich mit einem schiefen Grinsen zu ihr um und versteckte die Kette hinter meinem Rücken. Bloß nicht deine Wut anmerken lassen, Alex.

„Raus hier, ich will mich umziehen!“ meinte sie und das nur in einem Handtuch. Ihre lange wunderschönen dunklen Haare fielen ihr nass über die eine Schulter. Einige Strähnen ihres Ponys klebten an den Seiten ihrer Stirn. Die leicht roten Wangen die sicher durch die Wärme im Bad verursacht wurden, ließen ihre großen, grünen Augen erst Recht zur Geltung kommen. Sie hielt ihr Handtuch noch fester als sie sah wie ich sie betrachtete.

„Soll ich dir dabei helfen?“ fragte ich und lachte. Sie wurde rot.

„Nie und nimmer!“ schrie sie genervt.

„Hey, aber ich bekomme noch eine Gegenleistung dafür, dass du mir nichts von deinem Freund erzählt hast.“ Ich hielt die Kette hoch. Sie erstarrte. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich für den Bruchteil einer Sekunde, wurde dann aber wieder wütend, kam auf mich zu und stach mir ihren Zeigefinger in die Brust. Jetzt wurde es interessant.

„Bist du meine beste Freundin der ich alles erzähle?! Und ich- ich habe keinen Freund!“ sagte sie leicht verschluckt und wollte mir die Kette aus der Hand reißen. Ich zog die Hand zurück so dass sie sie nicht rankam.

„Ach manno, ich dachte ich wäre deine beste Freundin.“ Traurig schaute ich ihr in die Augen. Ich kassierte nur ein entnervtes „Haha“ plus ein Augenverdrehen.

„Aber wenn du keinen Freund hast, warum steht dann da was von einen ‚Matt‘ drauf?“ meinte ich darauf neugierig.

„Geht dich das was an?!“ sie wurde immer genervter und versuchte weiterhin mir die Kette zu entnehmen. Ohne Erfolg.

„Oh ja, zu 100%, weil wir Zimmernachbarn sind.“ Ich lächte sie an. Da hörte sie mit dem Versuch die Kette zu kriegen auf. Sie verschränkte die Arme.

„Gut. Wenn du so auf diese Kette abfährst, behalt sie doch. Anscheinend bist du schwul sonst würdest du sie nicht haben wollen.“ Meinte sie trocken und lächelte mich wie der Teufel höchstpersönlich an.

„Ich muss dir leider sagen ich bin keineswegs schwul.“ Gab ich zurück. Eins musste man ihr lassen an Sprüchen ihrerseits würde es niemals enden.

„Ah ja? Dann kannst du sie mir ja wiedergeben.“ Sie kniff die Augen zusammen.

„Natürlich kann ich das, aber ich mag es einfach wenn du genervt von mir bist.“ Ich zuckte die Schultern, nahm ihre Hand von meiner Brust und legte die Kette hinein. Dann ging ich an ihr vorbei aus dem Zimmer.

„Du hast echt einen an der Waffel!“ rief sie mir nach.

„Du auch, Zuckerschnute.“ Lachte ich.

„Ahh du Idiot!“ hörte ich noch und verschwand dann in meinem Zimmer.

 

Mabel

 

Wieso hatte dieser Schwachkopf meine Kette genommen?! Stand da etwa drauf: Bitte nimm mich?! Nein (Mal davon abgesehen, dass das etwas pervers kam)! Wütend zog ich mir ein schwarzes Top und rote Boxershorts an und ging wieder zurück ins Bad um meine Haare zu föhnen. Kurz schaute ich in den Spiegel. Oh Gott, es war eindeutig zeit mir die Haare zu föhnen sonst würde ich aussehen wie ein Straßenpenner! Ohne Witz, meine Haare hatten einen Pakt mit dem Teufel. Sobald ich sie nicht föhnte, machten die Ramba Zamba ohne mit der Wimper zu zucken und ließen mich dumm dastehen. Ich riss den Schrank auf und was war da? Richtig. Nichts! Kein Föhn! Und ohne Föhn sah Haare föhnen sehr schlecht für mich aus (Wer hätte das gedacht?). Bestimmt hatte dieser Idiot mir den Föhn geklaut nur um seine bescheuerte Frisur perfekt zu machen, was sie ja eh immer war, egal ob verwuschelt nach dem Aufstehen oder zum Ausgehen, da brauchte der eigentlich keinen Föhn, das war wieder nur um mich auf die Palme zu bringen(damit das klar ist, ich hegte echt keine Gefühle für den, er sah einfach mal gut aus, musste ich leider zugeben). Wutendbrand rannte ich auf den Flur, welcher wie immer endlos lang zu sein schien und schrie in die letzte Ecke.

„Idiot! Beweg dich hier her!“ ja Alex hieß jetzt kurz und knapp „Idiot“. Nicht sehr kreativ ich weiß, aber es passte. Langsam kam er aus der letzten Tür. Mir fiel auf ich war noch nie in seinem Zimmer gewesen. Wahrscheinlich weil ich schon wusste was mich da erwartete.

„Was ist denn?!“ meinte er genervt. Woooow, das war das erste Mal, dass er genervt war seit meiner Anwesenheit. Was war passiert? Ach egal.

„Wo ist mein Föhn?!“ meinte ich als er 2 Meter vor mir stehen blieb und mich angepisst musterte. Was hatte er denn verdammt? Sonst kam immer irgendeine Bemerkung, so wie vorhin.

„Welcher Drecksföhn?!“ er durchbohrte mich mit hasserfüllten Blicken. Ich zuckte zusammen, da sie mich total erdrückten. Als er das sah kam er auf mich zu und blickte mich besorgt an.

„Tut-Tut mir leid..“ sagte er und hob eine Hand in Richtung meines Arms um sie dann sogleich wieder fallen zu lassen. Schlagartig hatte ich die Lösung warum er so sauer gewesen war! Er hatte masturbiert und ich habe ihn unterbrochen und deswegen war er gerade wütend und so durcheinander.

„Mir tut es leid.“ Meinte ich und lächelte ihn dann an. Tausende Fragezeichen bildeten sich in seinem Gesicht.

„Aber ehrlich: selbst schuld wenn du nicht bis nachts warten kannst wo keiner mehr was von dir will!“ meinte ich hochnäsig und lief an ihm vorbei in mein Zimmer. Das hieß dann wohl totale katastrophale Haare für mich heute. Vielen Dank auch, wer auch immer mir den Föhn gestohlen hat! Es war bestimmt trotzdem der Idiot gewesen, da war ich mir sicher. Aber ernsthaft! Masturbieren während ich zuhause war? Das musste echt nicht sein! Da knallte meine Tür auf. Vor Schreck flog ich fast von meinem Bett. Man dieser Volltrottel, musste der mich so erschrecken?!

„Was meintest du damit?!“ fragte mich Alex pardon der Idiot. Ich stand auf und blickte ihn ruhig an.

„Na masturbieren?“ fragte ich dann und zog die Nase kraus. Er fing an zu lachen.

„Was? Was ist?!“ fragte ich entgeistert.

„Du dachtest ich hätte gerade masturbiert?“ er ging einige Schritte auf mich zu und klopfte mir dann leicht auf die Schulter.

„Du bist gut, Schönheit!“ ich kapierte rein gar nichts mehr. Was hatte der? Zu viele Pornos gesehen? Drogen genommen? Schwanger? Okay letztens ging nicht. Oder vielleicht doch? Vielleicht war er mal eine Frau? Okay, nein Mabel aus! Nicht noch stärkere Kacke denken.

„Was ist mit dir?“ fragte ich verwirrt.

„Ach ich find es einfach süß, dass du denkst ich masturbiere gleich nur weil du im Handtuch vor mir standst. Sorry, aber dazu brauch ich etwas mehr um geil zu werden.“ Und da war sie wieder. Ja genau sie. Die schlimme, gefürchtete BEMERKUNG von ihm!

„Ach du meinst also es hätte dich rein gar nicht angemacht mich in einem Handtuch zu sehen mit ganz feuchten Haaren, den Tropfen die mir die nackte Haut runterliefen und echt rein gar nix darunter, komplett nackt. Wirklich nicht?“ wow seit wann hab ich gelernt so zu reden ohne extrem rot zu werden. Okay, ich korrigiere. Genau jetzt wurde ich rot, da auch die letzten Worte meines Satzes nun endlich mein Gehirn erreicht hatten. Ich musste wirklich mal lernen erst nachzudenken und dann zu sprechen.

„Seit wann so mutig?“ kam dann die Frage.

„Warum immer so neugierig?“ gab ich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Alex grinste mich an und kam näher, so dass ich etwas nach oben schauen musste, weil ich fast seine Brust mit dem Gesicht berührte und er echt unglaublich groß war.

„Recherche.“ Was?

„Wie bitte?“ fragte ich. Was für eine Recherche?!

„Schönheit, bei dir wird man nie schlau, da muss man recherchieren.“ Er zuckte die Schultern. Das wollte Alex also. Wissen wer ich war. Aber warum? Bestimmt gehörte er zu irgendeiner Spionageagentur und sollte meinem Auftragskiller berichten wie mein Leben so war damit dieser das dann an den Auftraggeber weitergeben konnte, der die Infos brauchte. Oh ja!!! Okay, das war Schwachsinn, ich weiß, aber warum interessierte ihn mein Leben?!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.07.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An all meine treuen Leser

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