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Odeur de mort

Weltmarktführer in Unterhaltungselektronik, aber die Meetings langweilten einen zu Tode. Vier Stunden saß ich schon hier, ohne ein Wort gesagt zu haben. Ab und zu schrieb ich eine Bemerkung in meinen Notizblock. Mein Nacken war steif, der Hintern taub und mein Kopf wurde immer schwerer.

Zwei Monate arbeitete ich bereits in diesem Unternehmen, aber an diese inhaltslosen Besprechungen habe ich mich immer noch nicht gewöhnt. Mein Blick wanderte suchend im Flur der Chefetage umher. Ich brauchte dringend etwas, was mich am Einschlafen hindern würde.

„Ständig dasselbe“, murmelte ich vor mich hin und nahm das Wasserglas vom Tisch. Ich hätte es mir am liebsten ins Gesicht geschüttet, um nicht einzuschlafen. Stattdessen trank ich es leer, stellte es erneut hin und sah abermals durch die Glaswand in den Gang. Mein Blick blieb wie angenagelt vor meiner Bürotür hängen – die Langeweile war blitzartig verflogen. Ein tiefer Atemzug füllte meine Lunge mit frischer Luft und holte mein Herz aus dem Tiefschlaf. Wie verrückt fing es an zu schlagen und beförderte mit einem Höllentempo das Blut durch meine Venen. Das Gefühl kehrte in meine tauben Glieder zurück und mein Körper erwachte erneut zum Leben.

Mit halbem Ohr folgte ich immer noch dem öden Vortrag, der Rest meines Körpers konzentrierte sich auf das, was sich hinter der Glasscheibe befand.

Er saß auf der Ledercouch in der Lounge. Die Beine hatte er überschlagen, seine Arme lagen entspannt auf der breiten Rückenlehne. Ich bemerkte sofort seinen hypnotisierenden Blick. Er fixierte mich. Mein erster Eindruck sagte mir: Er sei ganz anders als all die Männer, die jemals meinen Weg kreuzten.

Er nahm den rechten Arm von der Lehne, griff sich unter das Sakko und holte

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Zoe Zander
Cover: Zoe Zander/Jeanette Peters
Lektorat: Zoe Zander
Tag der Veröffentlichung: 25.09.2018
ISBN: 978-3-7438-8195-2

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