Prolog
Wir kamen gerade von einem sogenannten Jugendtreff zurück und das Wetter war einfach nur scheußlich. Es regnete und war kalt. Das war aber nicht ungewöhnlich für einen Oktober. Nur heute war es besonders eisig und dadurch, dass dazu noch ein kalter Wind blies, kam es einem vor wie Minusgrade. Aber nichts desto trotz liefen wir gut gelaunt in Richtung Haltestelle, die nur noch ein paar Meter von uns entfernt war. Nur um den Bus zu sehen, der uns direkt vor der Nase wegfuhr. Aber da wir ihn so oder so nur genommen hätten um kurz ins Warme zu kommen, liefen wir in Richtung zu mir nach Hause, welches wir in guten zehn Minuten erreichen würden. Auf dem Weg dorthin schrieb ich mit meinem Vater und schaute mir zu, während wir Hand in Hand weiterliefen. Ja, ich bin eine Frau, also auch Multitasking. Ich kann chatten während ich laufe und dabei noch die Hand meines Freundes halten. Langsam merkte ich, wie ich ein gewisses Bedürfnis nach etwas essbarem verspürte, denn mein Magen knurrte und da meine Person schon immer sehr spontan war, und der Junge neben mir auch einen gewissen Hunger verspürte, fragte ich meinen Vater per WhatsApp, ob Patrick und ich uns nicht etwas zu Essen holen könnten, wenn wir schon auf dem Weg waren wir denn nicht essen gehen könnten. "Und, was hat er geschrieben?" fragte mein Geliebter schon ungeduldig gefühlte dreißig Sekunden später. Als ich anfing zu grinsen, wusste er die Antwort bereits, aber ich antwortete trotzdem "Wir sollen erst Geld abheben gehen, danach können wir uns was holen. Wie wär`s mit Pizza vom Italiener?" Er überlegte kurz, aber bejahte mit dem Lächeln, das ich so an ihm liebte. Aber ich meine wer würde bei Pizza nicht anfangen zu Grinsen wie ein Honigkuchenpferd? "Klingt auf jeden Fall gut."
Ein paar Minuten später kamen wir auch schon an der Haustür des Plattenbaus an, in dem ich wohnte. Als wir im Fahrstuhl standen, um in die Wohnung von meinen Eltern und mir zu kommen, die sich im fünften Stock befand, schaute wir uns an. Seine braunen Augen funkelten glücklich und wir lächelten uns an, wie so oft. Wir umarmten uns und ich atmete seinen herben Männerduft ein. Es war eine Misvchung aus Aftershave und Kiefern. Es ist ein tolles Gfeühl, wenn man von dem Menschen umarmt wird, der einen liebt und bei dem man sich gleichzeitig selbst vergisst. Mit dem Kopf an seiner Brust und er seinen Kopf auf meiner Schulter standen wir im Aufzug und realisierten erst ein paar Minuten später, dass wir ja aussteigen mussten.
Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten, liefen wir die wenigen Treppen zur Wohnung hoch und ich schloss auf, betraten die Wohnung, ich nahm meinem Vater seine Geldkarte ab, Patrick un dmeine Eltern begrüßten sich kurz und wir gingen wieder nach unten. Hand in Hand liefen wir zum Italiener, um unseren Hunger zu stillen. Plötzlich blieb er stehen, ich sah ihn fragend an, doch schneller als ich schauen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Ich erwiderte den Kuss und musste gleichzeitig lächeln,denn ich liebte seine Küsse, so wie alles andere an ihm.
Er forderte mehr und ich gewährte ihm Einlass, sodass ich seine Zunge an meiner spürte. Sie tanzten miteinander und der Kuss wurde immer leidenschaftlicher bis wir schließlich aufhörten und uns ein wenig außer Atem, aber dennoch glücklich lächelnd ansahen. "Warum denn so außer Atem?" fragte er mich neckend. Dafür bekam er einen bösen Blick von mir, woraufhin er nur noch mehr lachen musste und mich an die Hand nahm, damit wir nun endlich zu unserer lang ersehnten Pizza gehen konnten.
Beim Italiener angekommen bestellten wir uns eine große Salamipizza.
Wir setzten uns an einen Zweiertisch, um auf diese zu warten. Jeder war grad in seinen eigenen Gedanken , als Patrick sagte: " Schau mal, wir könnten ein Candle-Light-Dinner ohne Kerzen machen." Ich schaute Ich verwirrt an, aber stellte dann fest, dass auf unserem Tisch eine Rose in einer Vase stand.
Und theoretisch gesehen fehlten ja nur noch die Kerzen. Wir amüsierten uns ein wenig über diese Schnapsidee.
Als wir unser Essen dann in aller Ruhe verspeist hatten, beschlossen wir noch einen Abendspaziergang zu machen. So liefen wir eine Runde durch das Wohngebiet, in welchen ich wohnte, und dann noch einen Berg runter und durch meinen Lieblingspark. Er war so schön ruihig und eigentlich völlig fehl am Platz in dieser Wohngegend, aber ein Ort, an dem ich einfach hinging, wenn ich meine Ruhe haben und einfach abschalten wollte. Deshalb ging ich oft hin, um zu joggen oder Tagebuch zu schreiben.
Jedenfalls gingen wir gemütlich, das Essen verdauend, durch den Park und unterhielten uns. Anschließend kamen wir in die Wohngegend unterhalb meines Wohngebiets, wo ein anderer Teil meiner Familie wohnte. Daran liefen wir vorbei und ich wusste, wo wir jetzt rauskamen. Nämlich an dem Wohnblock, an welchem ich vor einiger Zeit nur zu oft langgegangen bin. Dennoch liefen wir dort lang und als ich diese eine Hausnummer sah, strömten sehr viele Erinnerungen auf mich zu.
Kapitel 1
Es war ein herrlicher Sommerabend und ich telefonierte mal wieder mit meiner besten Freundin Jenna, wie jeden Abend. Zurzeit gingen unsere Gespräche um einen Typen, aus ihrer Grundschule, namens Caspar, der nicht ganz jugendfreie Bilder von ihr wollte. Aber sie schickte ihm natürlich auch keine. Außerdem er schrieb die ganze Zeit sowas, wie „Ich liebe dich“ oder „Du bist so sexy, willst du mit mir zusammen sein?“ und das war echt uncool.
Jedenfalls war das Thema dann nach ein paar Wochen auch wieder aus und wir redeten wieder über andere Dinge, wie was in unseren Klassen so los war, da wir nicht in dieselbe Klasse gingen, aber in dieselbe Schule. Wir erzählten uns auch die neuesten und peinlichsten Geschichten, die Klassenkameraden oder uns selbst passiert waren.
Ein paar Tage später war sie bei mir und wir gingen grade eine Runde um meinen Wohnblock, als wir ein paar Leuten aus meiner Clique des Wohngebiets begegneten. Meine Clique bestand aus zwei Jungen und fünf Mädchen, mich eingeschlossen. Dazu gehörten Luisa mit ihrer kleinen Schwester Lauren, Emilia, Michelle, Josi, Christopher, Conrad und ich.
Wir gingen jedenfalls an ihnen vorbei und in der Mitte lief ein Junge, den ich von irgendwoher kannte, ihn aber in dem Moment nicht zuordnen konnte. Auf einmal fiel es mir ein, als Jenna plötzlich anfing zu lachen. Es war Caspar, der Typ, der diese Fotos von ihr wollte. Ich konnte mich nicht beherrschen und fing ebenfalls an lauthals an zu lachen. Währenddessen fragte ich mich, was er hier mit meiner Clique machte, aber diese Frage sollte ich später noch beantwortet bekommen.
Zu meiner Wenigkeit nun ein Bisschen mehr. Ich heiße Olivia Hallfer, kurz Liv und bin 16 Jahre alt. Vom Aussehen her bin ich weder dick noch dünn, eher so ein Mittelding, das kurze dunkelbraune Haare und grünbraune Augen hat. Vom Charakter her bin ich ein positivdenkender Mensch, aber nicht naiv. Ich bin auch immer für meine beste Freundin Jenna da, denn sie wie die Schwester, die ich nie hatte. An sich ist mein Leben nicht sonderlich aufregend. Ich gehe auf ein normales Gymnasium in Wien, der Hauptstadt Österreichs, und mache dort mein Abitur. Falls ihr denkt, dass wenigstens meine Familie ein wenig anders ist, leider nein. Ich habe einen drei Jahre alten Bruder, der Finn heißt und meine Eltern sind seit 6 Jahren verheiratet, jedoch glaube ich nicht, dass das noch lange so bleibt.
Was meine Freunde vom Hof betrifft, Luisa, Lauren, Emilia, Christopher und Josi gehen auf dieselbe Schule wie ich, nur eine Stufe unter mir. Wenn ich beschreiben müsste, wie ich in der Schule bin, nun ja, ich bin weder richtig beliebt, noch unbeliebt.
Es waren ein paar Tage vergangen und ich war später mit der Gruppe wieder einmal draußen auf dem Spielplatz des Hofs. Ja, wir trafen uns immer auf einem Spielplatz, da dieser im Zentrum des Wohngebiets lag, wo wir alle verteilt wohnten. Ich stand jedenfalls angelehnt an einen Balken der Schaukel und tauschte mich mit Michelle und Josi grade darüber aus, worauf wir bei Jungs so stehen. Als ich dran war sagte ich: „Ja, also mir gefallen ja besonders braune Haare und blaue oder grüne Augen“. Mein Blick schweifte zur Seite, wo ich realisierte, dass Caspar dastand und uns offensichtlich gespannt zuhörte. Ich sah sein Grinsen und mir fiel ein, was sich grade gesagt hatte, da mein bevorzugtes Aussehen von Jungs zufällig mit ihm übereintraf. Er hatte nämlich braune Haare und blaue Augen. Deshalb sagte ich: „Keine Angst, du entsprichst nicht meinem Beuteschema.“ Daraufhin bekam ich ein „Ist schon klar“, mit einem belustigten Lächeln.
Seitdem mochte ich ihn umso weniger, musste aber akzeptieren, dass er seither öfter mit uns rauskommen würde.
Nachdem er das ein oder andere Mal mit uns draußen war, lernte ich ihn schließlich ein bisschen näher kennen, wenn man das so nennen konnte und fand ihn ganz in Ordnung.
Bald kam ein Tag an dem wir wieder auf dem Hof waren. Ich saß auf einem Holzbalken an der Schaukel, während Michelle grade schaukelte. Ich träumte grade ein wenig und schaute dabei unbewusst Caspar an, der mir gegenübersaß. Als er meinen Blick bemerkte, schaute er mich mit einem undeutbaren Blick an. Als ich realisierte, dass wir uns beide ansahen, schaute ich schnell weg. Sein undeutbarer Blick war wieder weg, als ich ihm einen Seitenblick zuwarf und sein ausdrucksloser Standardblick hing ihm wieder im Gesicht.
Kapitel 2
Es war ein Mittwoch, als ich wieder draußen auf dem Hof war. Es war ungefähr eine Woche vergangen seit Caspar sich der Gruppe mehr oder weniger angeschlossen hatte und wir, also auch ich, verstanden uns ganz gut mit ihm. Außerdem war er der mit einzige, der so alt war wie Christopher, Conrad und ich. Wir gingen grade zu Luisa und Lauren, da diese noch etwas von zu Hause holen wollten. Emilia und Michelle gingen mit, da sie noch nie zuvor bei ihnen gewesen waren und so die Chance ergriffen, dies zu ändern. So blieben Caspar und ich unten auf der Treppe sitzen. Erst schauten wir uns nur an und keiner traute sich so wirklich etwas zu sagen, aber dann fragte er: „Auf welche Schule gehst du eigentlich?“„Auf dieselbe wie Luisa, Lauren und die Jungs.“ „Ach, ihr geht auf dieselbe? Das wusste ich ja gar nicht.“ „Jetzt weißt du es.“ „Was machst du hobbymäßig?“ „Ich spiele Volleyball, machst du auch irgendeinen Sport?“ „Wenn zocken ein Sport ist, dann ja.“ „Wenn dann Gehirnsport“ sagte ich lachend, worauf er: „Gehirnsport trifft es gut, wie bist du schulisch so?“ „Außer in Physik bin ich in den meisten Fächern ganz gut.“ „Physik ist einer meiner Stärken. Ich könnte dir Nachhilfe geben und du bringst mir Volleyball bei?“ „Klingt gut, aber wo und wann?“ „Unten in meinem Hof gibt es eine Tischtennisplatte, wo wir üben könnten und für Physik könntest du zu mir kommen oder ich zu dir, je nachdem.“ „Klingt nach einem Plan, so machen wir es!“ Genau in diesem Moment kamen Luisa, Lauren und Michelle wieder runter. „Na ihr Turteltauben, seid ihr fertig mit flirten?“ fragte Emilia grinsend. Ich schaute sie verständnislos an und sagte verteidigend: „Wir haben nur geredet!“„Jaja, ist schon klar. Wir haben euch ein wenig zugehört. Du brauchst gar nicht so schauen, wir wissen alles!“dann brach sie in heftiges Gelächter aus und Michelle, Luisa und ich mussten mitlachen bis wir nicht mehr konnten. Nur Caspar sah ein wenig verwirrt aus und schaute uns verständnislos an und ich dachte nur typisch Jungs, checken mal wieder nichts. Ich schaute ihn nur leicht kopfschüttelnd, aber lächelnd an, worauf er zurücklächelte.
Am selben Tag schrieb ich grade in der Gruppe über WhatsApp. In der Gruppe schreiben wir meinstens eigentlich nichts Sinnvolles, außer wann wer mit rauskommt oder auch nicht.
Im nächsten Moment schrieb ich wieder mit Jenna als mich plötzlich Caspar mit einem „Hey“ anschrieb. Ich benachichtigte sofort Jenna, die mir dann riet einfach mal mit ihm zu schreiben. Und so schrieb ich den Abend lang mit Caspar. Vom Schreiben her wirkte er ziemlich cool weshalb ich auch ein bisschen offener ihm gegenüber wurde. Trotzdem fragte ich mich warum er mich angeschrieben hatte, denn so viel miteinander zu tun hatten wir ja nicht und an sich waren wir auch nicht direkt Freunde. Da ich aber beim Nachdenken darüber auf kein passendes Ergebnis kam, entscheid ich mich einfach weiter mit ihm zu schreiben und ein bisschen mehr über ihn herauszufinden. An diesem Abend bekam ich noch heraus, dass er nur zehn Minuten von uns, also der Gruppe, entfernt wohnte; mit Nachnamen Steiner hieß und auch so alt war wie ich und auf ein Gymnasium ungefähr zwanzig Minuten von hier entfernt ging. Nachdem vielen was ich über ihn erfahren hatte, fiel ich traumlos ins Bett.
Auf dem Weg zur Schule am nächsten Morgen ging ich die Ereignisse von gestern durch und zog daraus das Resultat, dass Caspar und ich möglicherweise Freunde werden könnten. Jedenfalls, wenn das weiter so lief wie bisher. Wenige Minuten später stand ich dann vor der Schule und unterhielt mich mit ein paar meiner Klassenkameraden, die meistens auch immer so früh da waren wie ich. Hin und wieder schaute ich auf mein Handy und schrieb mit Jenna oder schaute ob Caspar schon online war. Ich weiß, dass klingt seltsam, dass ich nach nur einem Tag schreiben schon danach schaute, wann er zuletzt online war, aber ich mochte ihn schon irgendwie auf eine verschrobene Art und Weise. Als er dann online kam und mir „Guten Morgen“ schrieb, antwortete ich mit einem „Morgen . Zuerst war es ein wenig Smalltalk, der so ablief:
„Wie geht’s?“
„Gut und dir?“
„Auch
„Cool“
„Was machst du grade?“
„Vor der Schule stehen und du?“
„Frühstücken :D“
Wir schrieben noch über darüber, was wir zum Frühstück aßen und dann fragte er, was ich morgen machen würde, da ja ein Feiertag war. Das hatte ich komplett vergessen, weshalb ich schrieb, dass ich nicht wüsste, was ich machen werde und stellte die Gegenfrage. Er wusste auch noch nicht, was er machen werde und würde wahrscheinlich Langeweile haben. Da schrieb ich einfach „Lass uns doch zusammen Langeweile haben. XD“.
Er schlug daraufhin vor, dass wir uns doch treffen könnten, was ich bejahte. Danach verabschiedete er sich, da er in die Schule musste, wohin ich in genau diesem Moment auch reinmusste, da es reinklingelte. Wie schnell doch die Zeit verging, wenn man schreibt, dachte ich mir, während ich das Schulhaus betrat.
Im Unterricht höre ich immer nur dann zu, wenn ich denke, dass meine Noten sich dringend bessern müssen, was heute nicht der Fall war. Also kritzelte ich auf meinen Hefter lauter abstrakte Figuren, die nicht definierbar waren und hörte nur mit halbem Ohr den Lehrern zu. Die Pausen verbringe ich so gut wie immer mit meinen vier besten Freudinnen Lara, Beatrice, Lotta (Carlotta) und Kassy. Wir fünf könnten unterschiedlicher nicht sein, denn Lara sieht vom Aussehen her mit ihren braunen Haaren, die länger sind als meine, und ihren dunkelbraunen Augen, mir ein klein wenig ähnlich. Aber nur ein bisschen und vom Charakter her ist sie die eher jungenhafte von uns und macht sich nicht viel aus Makeup oder Typen. Beatrice ist die ruhige und treue Seele unter uns aber manchmal doch ein wenig naiv und leichtgläubig, aber ich mag sie sehr und sie hat kupferbraunes mittellanges Haar, trägt meistens Zöpfe und hat goldbraune Augen. Lotta heißt eigentlich Carlotta und ist unser kleiner Modefreak. Sie liebt die neuen Trends, aber manchmal auch die Umkehrung dieser Trends, wenn ihr versteht, was ich meine;). Wir drei, also Lara, Lotta und ich sehen uns vom Aussehen her auf die ein oder andere Art alle ein wenig ähnlich. Lotta hat nämlich auch brauen lange Haare und braune Augen und sie liebt es, sich ihre Haare in den verschiedensten Farben mit kleinen Strähnchen zu verzieren. Kassy ist wiederrum das komplette Gegenteil von uns mit ihren gefärbten roten Haaren und den grünen Augen. Sie liebt außerdem Animes und ist ein Otaku. Man sagt ja Gegenteile ziehen sich an und so ist das auch bei uns fünf. Wir verbringen in der Schule jede freie Minute miteinander, aber außerhalb schreiben wir uns nur ein paar SMS in der Whatsappgruppe, aber das war es dann auch schon.
Ansonsten ist es in der Schule echt nicht grade spannend. Wir haben keine so tollen Jungs, gut ich war mal in einen verliebt, in Dennis, der schon ganz süß war, aber er hat nach der achten Klasse die Schule gewechselt und so ist dann der Kontakt auch dahin gewesen. Aber ansonsten sind die Jungs in der Klasse entweder vergeben, Machos oder einfach Nerds.
Da der Unterricht bei uns maximal bis drei Uhr am Nachmittag geht, ist alles eigentlich ganz entspannend. Heute hatten wir nur sechs Stunden, was hieß, dass ich um zwei Uhr wieder zu Hause war und mit Caspar schreiben konnte, was ich auch tat.
Wir überlegten uns, wo wir uns treffen könnten und ich schlug einen Park vor, der ganz in der Nähe von uns lag. Das Problem war, dass es zwei Parks in der Nähe gab und so versuchte ich ihm die Lage so gut es ging zu erklären, was mir dann auch Mithilfe Google Maps gelang. Und so verabredeten wir uns an diesem Park.
Aus irgendeinem Grund war ich jetzt schon aufgeregt. Könnte daran liegen, dass ich ihn gerade einmal zwei oder drei Wochen kannte.
Im Laufe des restlichen Tages ging ich ein paar der möglichen Gespräche im Kopf durch, zu denen es kommen könnte. Ich überlegte, über was man so reden könnte, aber dann dachte ich, dass vorausplanen vielleicht nicht unbedingt so eine gute Idee ist. Denn aus Erfahrung kann ich sagen: Planen geht immer schief.
Deshalb ließ ich es einfach auf mich zukommen und beruhigte mich innerlich, da ich mich das letzte Mal mit einem Jungen vor einem guten halben Jahr getroffen hatte und das war nicht wirklich so ausgegangen, wie ich wollte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Jenna gab mir noch den Tipp einfach so zu sein, wie ich war. Dann würde alles gut gehen. Diesen Tipp nahm ich an mich, in der Hoffnung, er würde funktionieren. Ich frage mich sowieso gerade, warum ich mich so verrückt machte und das nur wegen einem einfachen Treffen. Normal sein war jetzt angesagt.
Kapitel 3
Am nächsten Morgen stand dann das Treffen mit Caspar an und ich war ein wenig im Stress, da ich noch unsere Geschirrspülmaschine ein – und ausräumen, Müll und Pappe rausschaffen musste. Bevor ich losmusste, suchte ich noch ein passendes Outfit raus. Nicht zu auffällig, aber auch nicht zu unauffällig. Zum Glück fand ich eins, eine dunkelblaue Jeans und ein Top, passend zu der warmen Jahreszeit des Aprils. Ich ging als Letztes noch einmal ins Bad um mich einzuparfümieren um mich dann auf den Weg zum Park zu machen. Als ich Caspar aus ein paar Meter Entfernung sah, ging mir plötzlich eine Frage durch den Kopf; Wie sollte ich ihn begrüßen? Hand geben? Umarmen? Ich entschied mich spontan für eine Umarmung, was offensichtlich die richtige Entscheidung war, denn er erwiderte meine Umarmung. Wir liefen durch den Park und setzten uns auf eine Bank, die am Wegrand stand, und redeten über Gott und die Welt. Als es dann kurz vor zwölf war, fragte er, ob ich denn Hunger hatte, was der Fall war. Er schlug vor, etwas kleines Essen zu gehen. Mir fiel ein, dass ich keinerlei Geld einstecken hatte, doch bevor ich diesen Gedanken aussprach, sagte er, dass er mich einladen wollte. Mein Herz machte einen Sprung, was ich mir aber nicht anmerken ließ. Ich sagte, dass ich gerne mit ihm Essen gehen würde, worauf ich ein „Das freut mich aber“ bekam.
Als Nächstes war die Frage offen, wohin wir essen gehen wollten. „Wie wäre es mit dem Bistro unten in der Stadt?“ fragte er. Mir persönlich war das ein wenig zu weit weg, also sagte ich: „Wir könnten doch auch zu dem Imbiss vorne an der Straße gehen, oder nicht? Das Essen dort ist günstig und schmeckt auch gut.“ „Ja, warum bin ich da nicht gleich darauf gekommen“, stimmte er mir lächelnd zu. Redend liefen wir die Straße vor, wo sich der Imbiss befand und verstanden uns echt gut. Als wir dort waren, bestellten wir beide eine Pizza und aßen während wir wieder zurückliefen. Wir liefen bis zu einer Bank in der Nähe eines Spielplatzes, setzten uns dorthin und aßen jeweils unsere Pizzen zu Ende. Es war erst gegen 11 Uhr, aber mich überkam trotzdem schon eine leichte Mittagsmüdigkeit, was Caspar wohl bemerkte, da ich ziemlich träge wurde. So legte ich mich meinen Kopf in seinen Schoß und schloss die Augen. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, als ein wenig Wind blies und flüsterte: “Du bist so hübsch“ in mein Ohr. Sein Atem kitzelte leicht, sodass ich lächeln musste, während mir eine Gänsehaut über den Rücken lief. Daraufhin streichelte er sanft meine Wange und ich genoss diese Berührung und die warmen Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht schienen.
Eine gefühlte Stunde später machte ich die Augen wieder auf und setzte mich wieder neben ihn auf die Bank und schaute ihn schüchtern an. Er erwiderte meinen Blick mit einem Lächeln, von welchem ich verlegen zur Seite schaute. Plötzlich sah ich eine Person den Berg hochlaufen, die ich leider sehr gut kannte. Meinen Opa und ich dachte mir, das kann jetzt nicht wahr sein, oder? Er lief in aller Seelenruhe auf uns zu und fragte, was ich machte, woraufhin ich antwortete, dass ich mit Caspar Pizza essen war. Das Lustige daran war, dass ich Caspar weder bei meinen Eltern noch bei meinen Großeltern erwähnt hatte und so niemand eine Ahnung hatte, dass ich heute dieses Treffen mit ihm hatte. Das würde wohl jetzt auch vorbei sein, denn was mein Opa sah, erzählte er für gewöhnlich meiner Oma, die es wiederrum meiner Mom erzählte. Das hieß, ich konnte mich heute Abend auf eine Fragerunde gefasst machen.
Naja, jedenfalls nachdem mein Opa uns noch Viel Spaß gewünscht hatte, mit einem süffisanten Grinsen, und diese peinliche Situation endlich zu Ende war, beschlossen Caspar und ich zu mir nach Hause zu gehen. Nein, nicht das was ihr denkt! Wir chillten uns einfach nur auf mein Bett und lagen dort, ich bei ihm eingekuschelt, seinen Geruch einatmend und über belangloses Zeug redend. Es war plötzlich eine seltsame Stille zwischen uns, die er durchbrach mit der Frage: „Willst du mit mir zusammen sein?“
Ich war in einer Art Schockzustand und mein Herz raste. Könnte eventuell daran liegen, dass ich absolut nicht mit dieser Frage gerechnet hatte und das ist keine Ironie. Im meinem Kopf schwirrten die verschiedensten Gedanken und Antworten. Doch was sollte ich antworten? Ehe ich eine gefühlte Ewigkeit später antworten wollte, schaltete sich mein Hirn einfach mal aus und ich sagte: „Ja.“ Erst nachdem ich dies gesagt hatte, realisierte ich, was das jetzt bedeutete. Ich, Olivia Hallfer, war jetzt mit Caspar Steiner zusammen. Caspar schaut mich an und sagte: „Weißt du, was ich jetzt am liebsten machen würde?“ So wie er das sagte, schaute er wie hypnotisiert auf meine Lippen und just in diesem Moment wünschte ich mir, er würde mich einfach küssen, aber wir wussten beide, dass das erst in der nächsten Woche gehen würde. Er hatte diese tolle Krankheit namens Herpes von seinem Vater geerbt und ausgerechnet in den letzten Tagen war sie aufgetreten. Das Gute war jedoch, dass sie nach einer Woche wieder wegging und dann auch nicht mehr ansteckend war.
Wir beschlossen, das Ganze erstmal für uns zu behalten, denn wie sagt man so schön? Umso weniger es wissen, umso länger wirst du glücklich sein! Und daran hielten wir uns, denn einige aus unserer Gruppe mochten ihn nicht so wirklich und wir wollten nicht unbedingt gleich am ersten Tag abfällige Kommentare abbekommen. Das war jedenfalls der Grund, der mir durch den Kopf schwebte. Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, gingen wir auf den Hof, da wir unabhängig voneinander geschrieben hatten, dass wir rauskommen würden. Als wir dort ankamen verhielten wir uns ganz normal, als wären wir nur gute Freunde, was ich ihm beinahe wirklich abgenommen hätte, wenn er mich nicht vor ein paar Minuten gefragt hätte, ob ich mit ihm zusammen sein will. Ich stand grade so an einem Baum draußen, als mir einfiel, dass ich Jenna diese Neuigkeit ja noch erzählen wollte und irgendwie auch musste. Also machte ich ihr eine Sprachnachicht über WhatsApp, in der ich ihr kurz und knapp berichtete, dass Caspar und ich jetzt ein Paar waren. Sie war so überrascht, dass sie erstmal keine Worte gefunden hat. Dann beglückwünschte sie mich aber und fragte mich, wie es dazu gekommen war. Das Problem war, dass ich ja nicht wollte, dass alle anderen es mitbekamen, wie ich darüber redete und so versprach ich ihr, ihr heute Abend über jedes kleinste Detail zu berichten.
Kapitel 4
In den nächsten paar Tagen bekamen Caspar und ich es tatsächlich hin die Sache mit uns geheim zu halten, auch wenn es mir nicht sonderlich leicht viel, mein Glück mit niemandem aus dem Hof teilen zu können. Doch das sollte sich in den nächsten paar Tagen ändern.
Mein Vater hatte mir zwei Tage später aufgetragen Flaschen wegzuschaffen und Caspar hatte versprochen, mir zu helfen. Unsere Gruppe hatte sich mal wieder im Hof verabredet und es vergingen zwei oder drei Stunden, in denen wir Völkerball spielten, schaukelten oder einfach nur dasaßen und redeten; die Mädchen auf der einen Bank und die Jungs auf der anderen. Ich weiß, schaukeln klingt echt kindisch, aber das ist es nicht, wenn währenddessen coole Musik, wie „Shake it off“ von Taylor Swift oder „Flash“ von Simon Curtis. Also von daher ist es weder kindisch noch sonst irgendwas. Es war dann auch schon sechzehn Uhr, was hieß, dass ich los musste Flaschen wegschaffen. Ich sah Caspar an und er wusste, was los war und da die anderen gerade beschäftigt waren, wollten wir uns schnell verdrücken, um Fragen aus dem Weg zu gehen. Denn wenn die anderen uns beide weggehen sehen würden, würden sie garantiert anfangen mit „Na, wo wollt ihr beide denn hin?“ oder „Können wir mitkommen?“ und das wollten wir nicht wirklich, da sie ja noch nichts von uns wissen sollten. Wir gingen gerade die Treppe runter, als wir Luisa hinter uns bemerkten, die uns ein wenig seltsam ansah und so wussten wir was jetzt kommen würde. „Wo wollt ihr denn hin?“ Caspar schaute mich an, dann sie und sagte: „Ich hatte Liv nur versprochen mit ihr Flaschen wegschaffen zu gehen.“ Luisa sah uns beide abwechselnd an und ich glaube einen verletzten Ausdruck auf ihrem Gesicht zu entdecken, vielleicht irrte ich mich aber auch. Sie schaute Caspar mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten konnte. „Aber ihr kommt dann wieder, oder?“ Ein hoffnungsvoller Blick streifte Caspars Gesicht. Miene Uhr zeigte, dass wir wirklich langsam losmussten. „Ja, klar. Spätestens in einer halben oder dreiviertel Stunde.“ „Musst du denn unbedingt mit ihr mitkommen? Du kannst doch auch hierbleiben?“ Langsam glaubte ich, dass Luisa etwas ahnte, aber das musste mir jetzt egal sein und Caspar auch. „Ich habe es ihr versprochen!“ Mit diesen Worten gingen wir los und wir hatten heute nicht vor, wieder auf den Hof zu kommen.
Ein paar Stunden später, am Abend, schrieb mir Luisa.
„Du und Caspar seid zusammen, oder?“
„Wie kommst du darauf?“
„Naja, er hat dich bevorzugt, anstatt bei uns zu bleiben und wer ist wichtiger als die beste Freundin, natürlich die feste Freundin.“
„Ja, naja. Ja, ok vielleicht sind wir es ja“
„Seit wann? Warum hast du es mir nicht erzählt?“
„Ich wollte es erstmal geheim halten und nicht an die große Glocke hängen, das verstehst du doch oder nicht?“
„Ganz ehrlich, nein! Ich dachte eigentlich, du würdest mir sowas erzählen…“
„Demnächst erzähle ich dir, wenn irgendetwas in der Art passiert, ok?“
„Ja, ok, ist gut. Tut mir auch leid, dass ich mich so aufführe.“
Und mit diesem Satz ging sie dann auch offline. Ich hatte das Gefühl, dass es bald alle wissen würden.
Die nächsten Tage vergingen wie im Schneckentempo, da Caspar und ich uns eigentlich küssen wollten, was ja normal ist für ein frisch verliebtes Pärchen. Aber wir mussten ja abwarten, was uns alles andere als leichtfiel. Dafür lagen wir meistens auf meinem Bett, wenn er bei mir war und ich lag in seinen Armen und so lag ich gefühlte Stunden. Manchmal redeten wir, manchmal lagen wir einfach nur so da und genossen die gegenseitige Nähe.
Wir lagen Arm in Arm in meinem Bett und es war gerade so ruhig, als ich seine raue, ruhige Stimme wahrnahm. „Stehst du denn eigentlich noch auf Anton?“ Ich drehte mich um, sodass ich ihm in die Augen schauen konnte und so schaute ich ihn völlig verwirrt an. Dennis war der Junge, der nach der achten Klasse die Schule gewechselt hatte, aber wir hatten ja noch eine Weile geschrieben. Trotzdem fragte ich mich, wie Caspar jetzt auf ihn kam. Gut, ich hatte ihm gestern von der ganzen Sache mit Dennis erzählt, weil er wissen wollte, in wen ich schon verliebt war, aber ich hatte ihm gesagt, dass das schon ein wenig zurücklag und da dachte ich auch, dass die Sache damit gegessen wäre, aber offensichtlich wurmte ihn das doch mehr als er zugeben wollte. „Nein, wie kommst du jetzt darauf?“
Er schaute mich nicht an, aber ich sah an seinem Gesichtsausdruck und daran wie angespannt sein Kiefer war, dass er sich nicht ganz wohl dabei fühlte. „Naja, er hat dich verletzt und du hast selbst gesagt, dass du eine ganze Weile in ihn verliebt warst.“ „Aber das ist schon eine ganze Weile her und ich bin schon längst über ihn hinweg.“ Ich suchte seinen Blick und sah ihn eindringlich an. „Außerdem, wäre ich denn sonst mit dir zusammen?“ „Ich weiß nicht?“ Ich hatte ihn noch nie so unsicher gesehen, deshalb nahm ich ihn in den Arm und streichelte ihm über den Rücken. „Du bist der einzige, den ich will!“ Flüsterte ich währenddessen. „Ich will dich einfach nicht verlieren.“ Es kam so leise, dass ich nicht sicher war, ob er es wirklich gerade gesagt hatte, aber als ich seinen Blick sah, als ich mich zurücklehnte, war ich mir sicher, dass ich es richtig verstanden hatte.
Ein wenig später fragte ich ihn, ob wir nicht zu ihm gehen wollten, da ich noch nie bei ihm war. Er stimmte zu und so liefen wir zu ihm runter, wo wir zehn Minuten später auch ankamen. Er wohnte bei seinem Vater in einer 3 Zimmerwohnung, die Bad, Küche, Wohnzimmer und 2 Schlafzimmer beinhaltete. Wenn man in die Wohnung reinkam, war sein Zimmer das dritte von links. Das erste von links war die Küche, danach kam das Bad und gegenüber schlief sein Vater und gleichzeitig war dort auch die Garderobe, jedenfalls hing ein Kleiderständer mit Jacken dort. Das Wohnzimmer war hellem Licht durchflutet und man gelangte von dort aus auf den Balkon. Ich sah mir als erstes das Bücherregal an, dass gegenüber von der Couch und neben dem Fernseher stand. Das meiste waren Romane, aber auch ein paar Thriller und geschichtliche Bücher. Nebenbei bemerkt, ich bin ein echter Bücherwurm. Als ich mir grade den Inhalt eines Romanes durchlas und ich muss wohl echt vertieft gewesen sein, hörte ich plötzliche eine lüsterne Stimme an meinem Ohr. „Soll ich dir mein Zimmer zeigen, oder willst du den ganzen Tag lesen?“ Ich merkte, wie ich leicht rot wurde.
Wir gingen in sein Zimmer und auch dort schaute ich mich in Ruhe um. Wenn man reinkam, stand links ein Regal mit allem möglichen drin, von Aftershave bis hin zu einem Plüschfootbal und Schulheften. Rechts stand sein Bett, natürlich nicht im Regals, sondern gegenüber. Man konnte es auch zu einer Couch umfunktionieren. Neben seinem Bett stand ein Schreibtisch, worauf sich sein Computer befand. Typisch Junge, oder eher Zocker. Ich setzte mich auf sein Bett und er setzte sich neben mich. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Bedürfnis mit diesem Football aus Plüsch zu spielen, also in hin und herzuwerfen.
Kapitel 5
Gedacht, Getan, so warfen wir den Plüschfootball also hin und her. Ich hatte ihn gerade zu ihm geworfen, als er ihn nicht zu mir zurückwarf. Das klingt jetzt dämlich, schon klar, aber ich wollte den Ball wiederhaben. Und so wie ich das dachte, stand ich auf und griff nach ihm, also dem Ball. Aber Caspar war leider schneller und versteckte ihn hinter seinem Rücken, sodass ich höchstens rankam, wenn ich ihn umarmte. Dies tat ich auch und wie ich das tat, zog er mich so nah an sich heran, wie es nur ging. Ich stand jetzt so nah an ihm, dassich seinen Herzschlag spüren konnte. Er hob mein Kinn an und sah mir in die Augen. Sie funkelten wie Diamanten und ich sah in ihnen sein Verlangen nach mehr. Wir schauten uns in die Augen und ich hatte das Gefühl in seinen zu versinken. „Dich lasse ich nie mehr los“, flüsterte er und mir kam es vor als wäre die Zeit stehen geblieben.
Ich hoffte, dass dieser Augenblick niemals enden würde, aber sag niemals nie. Genau in diesem Moment hörten wir ein Schlüsselgeräusch in der Tür und sprangen wie vom Blitz getroffen auseinander. Es kam ein "Caspar?" aus dem Korridor. Caspar schaute leicht verlegen zu Boden, sah mich dann an und hauchte mir einen leichten Kuss auf die Wange. Dann ging er mit den Worten "Bin gleich wieder da" zu seinem Vater, um ihn zu begrüßen. Erst blieb ich ein wenig planlos in Caspars Zimmer stehen, lief dann aber langsam in die Küche, wo ich die Stimmen der beiden hörte. Nebenbei bemerkt, ich kannte seinen Vater bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. In der küche angekommen, hielten Caspar und sein Vater grade Smalltalk und in dem Moment in dem ich sie betrat, fragte er: " Na, wie läufts denn mit den Frauen?" Sein Sohn lächelte mich an, worauf ich mir ein Lachen unterdrückte, woraufhin er seinem Vater mit:" Jaa, ganz gut" antwortete. Dieser drehte sich schließlich um und sah mich an und dann zu Caspar. "Hallo." "Hallo, ich bin Olivia." "Freut mich dich kennenzulernen, Olivia," "Mich ebenfalls, Herr Steiner."
"Caspar hat mir schon ein wenig von dir erzählt, aber sich ein eigenes Bild zu machen ist dann doch immer am besten. " Sagte Herr Steiner und zwinkerte mir zu. Während er noch ein wenig redete, schaute Caspar verlegen zur Seite und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Denn wer kannte es schon nicht, wenn die eigenen Eltern eine gefühlte Ewigkeit mit dem neuen Freund oder der neuen Freunden redeten und du dir einfach nur deinen Teil dazu denkst?
Nachdem sein Vater mir genug Geschichten erzählt und mich inspiziert hatte, ging er ins Schlafzimmer und machte die Tür hinter sich zu. Caspar und mein Blick streiften sich und wir liefen gleichzeitig aufeinander zu und umarmten uns als hätten wir uns seit Jahren nicht gesehen. Ich sog seinen Geruch hörbar ein und er seufzte in mein Haar hinein. Kein kläglich oder trauriges Seufzen, eher so ein glückliches. Innerlich schwebten wir beide auf Wolke 7, das deutete ich jedenfalls aus seinem schnellem Herzschlag, den ich hören konnte. Er hauchte mir einen Kuss auf die Haare und wir schauen uns in die Augen. Ich drohte in seinen meerblauen Augen zu versinken. Es war als würde ich in einen klaren blauen Himmel schauen oder einfach nur auf einem Schiff stehen und hinaus auf das blaue, ruhige Meer schauen.
Plötzlich kam ich wieder in die Realität zurück und musste erstmal ein paar Mal blinzeln. Caspar jedoch schaute mich noch mit einem leicht verträumten Blick an, woraufhin mein Körper sich nicht entscheiden konnte zwischen rot werden und Schmetterlinge im Bauch haben.
Wir wussten beide, dass wir uns am liebsten in die Arme fallen und küssen wollten, aber es ging ja leider noch nicht wegen Herpes. Und so kuschelten wir noch ein wenig und redeten über alles Mögliche.
Gegen 18 Uhr ging ich dann schließlich nach Hause, da meine Eltern mit dem Abendessen auf mich warteten. Und man will meine Eltern wirklich nicht erleben, wenn sie wütend werden, wenn ich nicht pünktlich da bin. Während ich im Essen herumstocherte, dachte ich an Caspar, seine wunderschönen blauen Augen, sein Lachen, ja selbst seine Art wie er lief. Ich liebte wirklich alles an ihm. Nur sah ich ein Problem mit seiner Zahnspange, die er erst seit Anfang des Jahres hatte. Von anderen hatte ich zwar gehört, dass sie nicht wirklich stört, aber ich wusste nicht, ob das beim Küssen wirklich der Fall war. Mit diesen Gedanken aß ich ein wenig abwesend mein Abendessen, was aus Kartoffelpürree und Fischstäbchen bestand, was nebenbei mein absolutes Lieblingsessen seit ich denken kann ist. Jedenfalls schrieb und telefonierte ich nach dem Abendessen noch mit Jenna und berichtete ihr von alldem was heute so passiert war, besonders von Caspar. Es war zwar nicht sonderlich viel, aber da wir uns sowieso immer was erzählen haben, dauern unsere Telefonate meistens etwas länger als wir meistens planen. Also planen meistens dreißig Minuten, daraus werden im Schnitt eins bis zwei, manchmal auch drei Stunden.
Dann beschloss ich schlafen zu gehen. Und schon wenige Minuten später war ich im Land der Träume.
In den nächsten Tagen traf ich mich mehr mit Jenna als mit Caspar, da wir schon eine ganze Weile keinen richtigen Mädelsabend hatten, geschweige denn shoppen waren oder uns überhaupt getroffen hatten.
Also kam sie zu mir und wir redeten über ihr derzeitiges Liebesdrama, was mit einem älteren Jungen zu tun hatte, was ich jetzt aber nicht erst anreiße, und natürlich über Caspar, die Hofgruppe und alles was dazu gehörte. Sie war der Meinung, dass das Ganze mit Caspar und mir doch recht schnell gegangen war, womit sie nicht ganz Unrecht hatte. Aber solange wir glücklich waren, sollte es ja schließlich daran nicht scheitern.
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, wird mi klar, dass ich den 24. März nie vergessen werde, auch wenn das Ganze nicht soo toll endete, wie ich erhofft hatte, aber dazu später etwas mehr.
Jedenfalls trafen Caspar und ich uns wieder, jedoch diesmal wollte ich ihm meinen Lieblingsort zeigen. Dieser erinnerte mich daran, wie ich die Zeit dort mit einer Freundin verbracht habe, zu der ich heute keinen Kontakt mehr habe. Diese Geschichte könnte ich auch noch erzählen, aber ich schweife ab.
Der Ort an den ich mit ihm hinging passte, wie auch der Park, rein gar nicht in die Gegend, in der wir wohnten. Es war ein recht unscheinbares Waldstück in der Nähe des Hügels auf dem ich wohnte. Durch das Waldstück life ein Fluss durch und dort saß ich manchmal, wenn ich meine Ruhe brauchte un deinfach in der Natur ,oder allein sein wollte. Wenn ich dort saß , inmitten einer kleinen Lichtung, fühlte ich mich hin und wieder wie Elena aus “The Vampire Diaries”. Dies ist nebenbei meine Lieblingsserie, den auch ich schreibe Tagebuch.
Ich entführte Caspar also in das kleine Waldstück , welches nur durch die Überquerung der Hauptstraße eereicht werden konnte. Diese war ca zwei Minuten von meinem Zuhause entfernt, wodurch wir in Nullkommanix auf der anderen Seite waren. Eigentlich konnte man fast sagen, dass diese Straße die bewohnte Gegend von der Naturgegend trennte und somit als Ort der Beruhigung diente. Diese Naturgegend, wie ich sie so schön nenne, bestand aus einem steinigen Weg, von dem links ein Rohr durchgängig verlief, das aber teilweise von Grünzeug überwuchert war und auch nicht mehr benutzt wurde, und rechts ein weitflächiges Feld lag, von dem man einen sehr schönen Ausblick auf die Berge und Wiesen hatte, die Österreich kennzeichneten.
Wir liefen den Weg entland und dann schräg über das Feld hinunter hinein in das Waldstück, wo sich um diese Tageszeit und auch an sich keine Menschenseele aufhielt. Alte Zeltplanen konnten höchstens gefunden werden oder ein längst erloschenes Lagerfeuer.
zeigte ihm so einen Teil von mir, den nur recht wenige meiner Freunde kannten. Es war einfach nu rein befreiendes, schönes Gefühl dort mit ihm Hand in Hand durch das Gras zu laufen und den Sommer zu genießen.
Ich stand auf einem alten Holzstamm und er hatte mich an der Hand um mich festzuhalten, den ich balancierte ein wenig darauf, als er mich anschaute und mir näher kam. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich sah ihm in seine saphirblauen Augen, die so ein reines blau darstelllten und förmlich strahlten. Seine Lippen kamen meinen näher und ich spürte ein wenig Angst und war leicht aufgeregt, bis seine meine sanft streiften. Unser erster Kuss
Wir lächelten uns an, ich hatte Angst, mich in seinem Blick zu verlieren, aber in diesem Moment sah ich, dass wir beide dasselbe fühlten und mich durchrauschte ein Kribbeln, welches ein unwahrscheinlich starkes Glücksgefühl auslöste.
Wir wollten uns, das wusste ich, aber dennoch waren wir erst ein paar Wochen zusammen und ich wollte mit dem Thema noch ein Bisschen warten, beziehungsweise drei vier Monate. Ich hatte mit mir selbst ausgemacht, dass ich Es frühestens mit dem Alter vo 16 Jahren
Das nächste Mal, dass wir uns sahen, war auf der Geburtstagsfeier von meinem Vater, zu der ihn eingeladen hatte. Caspar und mein Vater verstanden sich auf Anhieb recht gut, was mich wiederum beruhigte. Wir spielten jedenfalls Siedler, welches Caspar mir erst einmal erklären musste, da ich es noch nie gespielt hatte. Währenddessen wir spielten, strich er mir immer wieder mit seiner Hand auf meinem Oberschenkel entlang, worauf ich mich ernsthaft konzentrieren musste, den mir zog es in der Unterleibgegend und das Gefühl war dermaßend berauschend und gefährlich zu gleich, da ich das starke Verlangen hatte, ihn zu küssen, aber das nicht unbedingt vor den gesammelten Menschen, die sich meine Familie nannten und unseren Bekannten, Machen wollte. Caspar jedoch verhielt sich als hätte er nichts getan und schaute gelangweilt drein, was mich schon ein bisschen provozierte. Einmal trafen sich unsere Blicke und ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Lippen, woraufhin ich knallrot und mir heiß und kalt zugeich wurde. “Wollen wir in dein Zimmer gehen”?, fragte er mit rauer Stimme. Ich konnte nicht mehr al sein schwaches Nicken und sagte meiner Mutter Bescheid, dass wir ein Bisschen allein sein wollten. Ein kurzes “Ja, macht ruhig.” Reichte aus als Bestätigung und wir gingen in mein kleines Reich, welches neben dem Wohnzimmer lag. Als ich dei Tür geöffnet hatte, legten wir uns auf mein Bett. Dieses befand sich links neben der Tür, wenn man das Zimmer betrat. Blickte man in die Richtung des Bettes , lag mein weißer Nachttisch dahinter mit einer kleinen Tischlampe.
So lagen wir auf dem Bett und ich fragte:” Wollen wir uns vielleicht einen Film anschauen oder so?” Er blickte mich von seiner an der Wand liegenden Position, die zu mir zeigte an und sagte nur: “ Was immer du willst, meine Süße.” Und das mit seinem Schlafzimmerblick, der mich dahinschmelzen ließ. “Gut, ich wäre für Johnny Englisch.” Sagte ich mit einem leicht verlegenen und grinsenden Gesicht.
Während des Films schauten wir un simmer wieder von der Seite an und ich fragte mich, an ws er wohl so während des Films dachte. Er hatte meinen nachdenklichen Blick wohl bemerkt, den er sah mich fragend an. “ Worüer denkst du den grade nach?” Seine Hände glitten über meine Wange und ich lächelte. “ Ach nichts.. um ehrlich zus ein habe ich mich gefragt, worüber du grade nachdenkst.” Doch anstatt einer Antwort küsste er mich sanft und ich öffnete meine Lippen für ihn. Meine Gedanken verschwammen zu einem Gedanken, der eine rosarote Wolke war. Ich schwebte auf Wolke 7 und so lag ich plötzlich auf Caspar drauf, und spürte jedes seiner Körperteile. Dieser verliebte Blick, mit deme r mich anschaute, brachte mich fast um den Verstand und so küsste ich ihn diesmal. Nur mit Zunge und intensive, sodass wir beide so langsam auf die nächste Stufe zudriftetetn und just in diesem Moment wollte ich mit ihm schlafen. Warum auch immer sprach ich es jedoch nicht aus, vermutlich hatte ich eine innere Vorahnung, dass ich das Richtige tat, nämlich warten. Aber das sollte ich erst ein paar Wochen später herausfinden.
Mit seinen halb geschlossenen Augen, wanderte sein Bick von meinem Gesicht, über meine Lippen bi shin zu meiner Oberweite. Ich lag schließlich immer noch auf ihm, bis ich merkte, dass sich etwas unter mir verhärtete. Caspar schaute an die Stelle und schaute mich mit halb geschlossenen Augen an. Ich hätte schwören können, dass ich seinen Herzschlag hören konnte, aber wahrscheinlich war es auch nur mein eigener. Denn mein dieser sich zu verdreifachen und ich dachtte Er will dich genauso sehr, wie du ihn. Aber so schnell dieser Drang nach dem als auch der Gedanke verschwanden so schnell wie sie gekommen waren meine Mundwinkel gingen nach oben und ich schüttelte leicht den Kopf. Ich drückte Caspar noch einen kleinen Kuss auf die Lippen und legte mich seitlich gegenüber von ihm. Wir sahen uns einfach nur an und sgaten nichts. Es schien als sei die Welt für einen Moment eingefroren und wir konnten sie nur wieder zum Luafen bringe, indem wir das taten. Das geschah jedoch nicht und so kuschelte ich mich einfach nur an ihn. Seine Fingerspitzen strichen mir über den Arm und hinterließen eine Gänsehaut. Und er flüsterte mir ins Ohr: “ Liv, ich liebe dich.” Diese Worte zu hören retteten diesen Moment so sehr wie sie ihn perfektionierten. So antwortete ich: “ Ich liebe dich auch, Caspar. Und das mehr als alles andere auf der Welt.” Diesen Augenblick konnte einfach nichts zerstören, dachte ich. Bis ein Klopfen an meiner Zimmertür die allzu idyllische Stille zerriss. “ Liv?” Die nur allzu bekannte Stimme meiner Mutter, lies mein Lächeln verschwinden . “ Ja, Mom was gibt es den?” wie auf den nicht erteilten Befehl öffnete sie vorsichtig die Tür. “ Die anderen gehen jetzt, wollt ihr euch nicht noch verabschieden?” Ein etwas verlegenes Schmunzeln belegte ihr Gesicht. Kein Wunder, es musste auch sehr interessant aussehen. Caspar und ich, im Dunklen, zusammengekuschelt auf meinem Bett, unter einer Decke. Nu rich konnte ihr schlecht sagen : “ Nein, Mom es ist nicht das, wonach es aussieht. Wir hatten keinen Sex, wenn du das fragen wolltest. “ Somit schauten sich alle beteilten einfach nur peinlich berührt an. “Na dann werden wir uns dann mal verabschieden, oder Liv?” Caspar schaute mich schmunzelnd an. “ Ja, das werden wir. “
Kapitel 6
Wir hatten uns dann rausgetraut, und hatten das Gfeühl, dass das Licht im Korridor uns umbringt oder wir seit ewigkeiten in einer dunkle Höhle gelebt hatten und jetzt wieder das Sonnenlicht der Glühlampe erblickten. Musste auch sehr lustig ausegesehen haben, wir zwei Jugendliche mit hand vor dem Gesicht ,beziehungsweise vor den Augen ,aus einem dunklen Zimmer kamen.
Schließich verabschiedeten wir uns von den anderen und standen dann nur noch mit meiner Mutter und meinem Vater da. “ Bis wann willst du heute bleiben, Caspar?” fragte mein Dad udn sah meinen Freund an, der kurz überlegte, aber dann antwortete : “ Ungefähr bis 10, wenn das für Sie ok ist?” Ich schaute mienen Dad liebenswürdig und er lächelte ihm und mir zu und nickte anschließend bestätigend. “ Das geht klar, aber mach dann bitte leise, Olivias kleiner Bruder ist am Schlafen.” Caspar sah ihn respektvoll an und nickte: “Selbstverständlich .”
Nachdem wir das geklärt hatten, liefen wir , also Caspar und ich, wieder in mein Zimmer und redeten noch ein wenig, bis ich fast einschlief und er sich noch kurz bei mir verabschiedete, in dem er mir einen Kuss auf die Stirn gab und flüsterte: “ Gute Nacht, Prinzessin und schlaf schön.” Ich lächelte nur noch im Halbschlaf und murmelte : “ Schreib mir dann, wenn du zu Hause bist, ok?” Zumindest glaube ich es gesgat zu haben. Er war dann auch schon weg und ich fiel in einen ruhigen Schlaf.
Die nächsten Tage verliefen ziemlich ereignislos, bis auf dass Caspar hin und wieder zu mir kam ode rich zu ihm und wir redeten moistens nur über die Tage in der Schule oder auch andere Dinge.
Tag der Veröffentlichung: 07.04.2019
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich meinen Freunden, die mich inspiriert haben und mir Mut gemacht haben, mit Schreiben anzufangen.
Meine beste Freundin hat immer mal wieder von Kapitel zu Kapitel Probe gelesen und kritisiert, das war mir am Wichtigsten. Sie ist immer komplett ehrlich und das hat mir auch diesmal wieder geholfen.