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Prolog:

Es war ein trister und grauer Herbstmorgen, es herrschte wie immer jede Menge Aufregung auf den Straßen von Severan.Ein Morgen wie jeder andere auch, unabhängig von der Jahreszeit waren die Straßen hier immer so voll.Ich verstand noch nie was die Leute aus ihren Häusern trieb, und doch kam es mir nicht ungelegen denn so konnte ich mich auch tags über unentdeckt fortbewegen.Gerade heute war es wichtig denn heute sollte sich mein Leben für immer ändern ...

Kapitel 1: Der letzte Auftrag

Ich verließ mein Haus. Es war nicht groß doch ausreichend und erfüllte gerade deshalb seinen Zweck. Ich drängelte mich durch die geschlossenen Mengen die Straße hinab und schnappte dabei aus reiner Gewohnheit, Fetzen von Geschehnissen und Gesprächen auf. Eine Mutter, die ihr Kind im Gedrängel suchte, Geschichten die teilweise so unglaubwürdig waren wie Wasser,dass sich einfach so von einer Sekunde auf die andere mir nichts dir nichts orange färbte und dann, waren da noch die Marktschreier, die für ihren Bestand warben. Nichts was von Belang war. Ich setzte meinen Weg fort und bog in eine Seitengasse ein,sie war schmal, nicht gepflastert und dreckig. Sie wurde als Gasse der Unterwelt bekannt. Diesen Namen erhielt sie durch die Anhäufungen von Morden und Überfällen die hier stattgefunden hatten. Meiner Meinung nach gab es aber auch in jeder anderen Gasse dieser Stadt solche Ereignisse. Dass gerade hier die meisten stattgefunden haben sollten, halte ich jedoch für ein Gerücht. Meine Berufung war es nun einmal die Menschen zu bestehlen und manchmal auch ihnen die Kerze ihres Lebens aus zu blasen, also wusste ich durchaus wovon ich Sprach. Meine Wenigkeit verließ die Gasse ohne weitere Vorkommnisse, was mich in meiner Annahme bestätigte.Ich kam auf eine breite, durchgängig gepflasterte Straße an deren Rändern Büsche und in regelmäßigen Abständen auch Laternen standen, die im Moment natürlich kein Licht spendeten da es hellster Tag war. Überquerte sie um meinen Weg durch zwei weitere ehr ungewöhnliche Gassen, ohne Laternen oder Vegetation fortzusetzen, am Ende der zweiten Gasse lag ein großzügig mit Bäumen und Rasen ausgestatteter Platz, drumherum standen nur die Ruinen von Häusern, die vor Jahrzehnten bereits ausgebrannt waren. Dies ließ diesen Platz friedlich und zugleich einsam erscheinen. Eine Frau auf die, die erhaltene Beschreibung passte stand unter dem größten und wahrscheinlich auch ältesten Baum. Sie, war nicht groß und eher schmal, hatte schulterlanges, schwarzes Haar und einen südlichen Teint. Sie trug ein langes, blaues und mit goldenem Garn durchzogenes Kleid. Diese Frau schien nicht von hier und sehr einflussreich zu sein. Als ich vor ihr stand, musterte sie mich, also sah ich sie mir auch noch einmal genauer an. Ihr Haar glänzte Seidig, sie war sehr hübsch, Die Mitte ihrers ebenmäßigen und reinen Gesichtes zierte eine kleine spitze Nase. Ihre Augen waren kristallklar und ebenso blau, ihre Lippen waren schmal und ebenfalls wohlgeformt. Sie sog die Luft scharf ein ,,Ihr seid Saryoga?" Ich gab ihr mit einem Nicken zu verstehen, dass sie richtig lag. ,,Ich habe einen Auftrag für euch". ,,Der da wäre ?" Entgegnete ich ihr so freundlich wie möglich. ,,Ich will das ihr Jemanden aus dem Weg räumt und dann ein bestimmtes Artefakt an euch nehmt".Sie sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend an. Ich zog ebenfalls eine Braue hoch. ,,Ich soll jemanden umbringen, das wird nicht oft von mir verlangt." Ihr Blick schien mich zu durchbohren. ,,Die Zielperson ist Lord Dravil und was das Artefakt angeht denke ich, das ihr es erkennt. Wie ihr das anstellt, ist mir egal". ,,Was ist mit der Bezahlung?" fragte ich sie. Damit ich einem Adligen das Licht aus knipse muss einiges dabei rausspringen. Sie sah mich lächelnd an, ,,Fünfhunderttausend Skriva". Ich musste mich beherrschen damit mir nicht der Mund offen stehen blieb. Fünfhunderttausend Skriva waren schließlich genug um sechsmal Schloss Severan aufzukaufen. ,, Gut und wie finde ich euch, wenn ich den Auftrag erfüllt habe?" ,, Ich warte in zwei Tagen im ,,blauen Magier" auf euch. Fragt einfach den Wirt nach Aria". Antwortete sie mir, mit einem zufriedenen Lächeln. ,, Und bevor ich es vergesse, nehmt meinen Ring als Pfand". Es war ein schmaler, fein gearbeiteter mit Juwelen besetzter Goldring auf dem eine Flutwelle und ein Hai eingraviert waren zweifellos ein wertvolles Stück. Nach diesen Worten verschwand sie, ohne eine Antwort abzuwarten, in der Gasse aus der ich, zuvor gekommen war. Ich verharrte noch einen Moment auf dem Platz, auf dem ich vor wenigen Minuten noch mit Aria stand. Die Bäume raschelten im Wind, mich beruhigte der Klang von Blätter die in einer Brise, hin und her schaukelten. Nach einigen Momenten verließ ich den Platz jedoch durch die gegenüberliegende Gasse. Denn zuvor hatte ich noch einen anderen Auftrag zu erledigen. Einer der Wohlhabenden hatte ihn mir erteilt. Es ging darum, möglichst ohne Aufsehen zu erregen eine Statue zu stehlen. Warum man etwas tun sollte fragte man in meinem Beruf nicht. Also setzte ich mich mit der Dämmerung in Bewegung. Erst einmal in meine bescheidene Bleibe zurück um meine Ausrüstung zu holen und auf den Einbruch der Nacht zu warten.

Als ich die Tür hinter mir schloss und in die Nacht hinaus trat, spähte ich gen Himmel. Der Himmel wurde von flauschigen wie Schäfchen wirkenden Wolken verdeckt und das Mondlicht, das es dennoch hindurch schaffte wurde vom mannshohen, dicken, gelblichen Bodennebel verschluckt. Dieser Nebel war hier keinesfalls ein Phänomen, gerade in dieser Gegend nicht. Das Viertel in dem ich lebte lag ziemlich nah am Meer und wenn es am Tag warm war und bei Nacht die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt lagen, war dieser Nebel an der Tagesordnung. Solche Nächte waren ein Segen für Leute wie mich. Kein Bürger der noch einen klaren Verstand besaß, traute sich in solchen Nächten auch nur vor die Tür. Sie wollten schließlich keinen Straßenräubern oder auch nur Beutelschneidern in die Hände laufen. Ich streifte mir die Kapuze meines Gewandes über. Es war ein magisches Gewand das mich in den Schatten und der Dunkelheit zu verbergen vermochte. Mein Meister überreichte es mir als meine Zeit als Lehrling zu Ende ging, dass war kurz bevor er nach Sudahn aufbrach. Ich zog nie weit von der nächsten Wand entfernt in den alles verschluckenden Nebel hinaus. Es war sehr kalt, doch dies war ein Detail gegen das ich nun nichts machen konnte. Der Weg führte vorerst immer geradeaus, bis ich auf einen der vielen Häfen dieser Stadt landete. Auf dem Hafen standen etliche Lagerhäuser und was für mich wichtiger war, das Haus des Hafenbesitzers. Bei uns in Severan war es schon immer so dass der Hafenmeister den besagten Hafen auch besaß. Wie man sich vorstellen konnte ging damit auch großer Einfluss und Reichtum einher. Denn wer die Häfen kontrollierte , kontrollierte auch einen Großteil des Handels mit Ländern und Reichen jenseits des Meeres. Auf dem Hafengelände war der Nebel noch dichter, er verschluckte nun auch die Geräusche deren Ursache mehr als zehn Fuß entfernt lagen. Weshalb ich beinahe mit einer der unzähligen Wachen zusammen stieß. Sie lief auf mich zu , ich sprang grazil mit zwei kleinen Sätzen aus deren Reichweite und presste mich gegen die Wand eines der Lagerhäuser. Ich mein, ich hätte ihn auch ausschalten können, doch würde ich dann die Bedingung des Auftrages nicht erfüllen, denn es sollte so unauffällig wie möglich vor sich gehen. Ich ging ein Stück die Wand entlang, Bis ich mit dem Kopf gegen einen Haken stieß. Während ich mir den Kopf vor Schmerzen rieb und mir jegliche Flüche verkniff, kam mir die Idee. Ich legte beide Hände an den Haken, um mich heraufzuziehen. Wie ich es mir dachte ragte in erreichbarer Nähe darüber der nächste Haken aus der Wand. Ich nahm Anlauf und sprang, erreichte den ersten Haken mit dem Fuß drückte mich nach oben ab, griff den nächsten Haken und schwang mich nach oben um nach der Kante des Daches zu greifen. Ich zog mich nach oben und war nun über dem Nebel. Die Lagerhäuser standen dicht an dicht, von einem zum anderen zu kommen war also kein Problem. Jetzt spähte ich in die Nacht um das Zielgebäude auszumachen. Das einzige Gebäude das auf diesem Gelände in frage kam, sah aus wie eine Zitadelle und lag im Nord-Westen des Hafens. Also lief ich richtung Norden über die Dächer, soweit diese es zuließen. Als ich genau gegenüber des Zielgebäudes war blieb ich stehen und spähte in den dichten Nebel nach unten, mit der Hoffnung irgendetwas zu erkennen. Doch wie ich es mir schon dachte war dort nichts , jedenfalls nichts erkennbares. Ich bewegte mich zur Kante rechts von mir und stieg hinab. Ich brauchte einen Moment um mich wieder mit dem eingeschränkten Sichtfeld und Geräuschradius vertraut zu machen. Als ich jedoch wieder damit klar kam praktisch blind und taub zu sein, lief ich auf das Gebäude zu. Doch nicht gerade, das wäre blanker Selbstmord. Nein, mein Weg verlief neben das Gebäude. Vor einem kleinen Fenster blieb ich stehen und zog einen Stück Schnur an deren Enden Nadeln hingen, aus der Tasche meines Mantels. Die eine Nadel schob ich durch einen kleinen Spalt zwischen Fenster und Wand. Da dieses Fenster mit einem Haken der um einen Nagel gehakt war geschlossen wurde, Schob ich die Nadel darüber. Ich ließ sie innen angekommen, zwischen Wand und Haken fallen. und bog nun die zweite Nadel zu einem Haken, da es so genannte Teilernadeln waren, geschah das Selbe auch mit der anderen. Der Teilerzauber war ein Zauber der zwei gleiche sachen miteinander verband und durch diese Verbindung geschah mit dem Gegenstück immer das selbe wie mit dem anderen. Nun zog ich die eben zum Haken gewurdene Nadel nach oben und öffnete so das Fenster. In diesem Raum war niemand, und das kam mir nur zu gute denn so konnte ich mich meinem Ziel widmen. Im Kamin brannte das sich darin befindliche Holz knisternd vor sich her und die Flammen erhellten flackernd den Raum. Wichtiger war mir jedoch die Tatsache das der Kamin noch nicht lang an war und das bedeutete dass wer immer ihn gezündet hatte, jeden Moment zurück kommen konnte. Ich schloss das Fenster wieder und machte mich durch das Treppenhaus auf den Weg nach oben. Das Haus war nicht sehr groß. Doch das war völlig normal, denn die Hafenbesitzer verbrachten hier nur ihre Arbeitszeit. Ihre Villen standen alle samt im Adelsviertel. Was in mir wiederum die frage aufwarf warum der Kamin eben noch entfacht wurde. Doch ich dachte mir nicht wirklich etwas dabei, wahrscheinlich arbeitete er heut einfach länger. Der schlichte aus Holz bestehende Treppenaufgang knarkste mit jedem meiner Schritte ächzend. Ich konnte einzig hoffen das der Besitzer es nicht mitbekommen würde. Als ich das Ende des Aufgangs erreicht hatte öffnete ich die Tür zum einzigen Zimmer im Oberen Stockwerk, vorsichtig eine Hand breit und spähte in den finsteren Raum. Er schien bis Auf eine Kommode an der rechten Wand und einem Sekretär in der Mitte des Raumes an dem ein Drehbarer Stuhl stand, leer zu sein. Ich öffnete die Tür mit einem kurzen Blick über die Schulter ganz und trat herein. Ich lief zügig auf den Sekretär zu, auf dem ich die Statue aus Gold schon von der Tür aus ausmachte, wickelte sie in eine Bahn Stoff und ließ sie unter dem Gewand in einer Tasche verschwinden. Der Drehbare Stuhl stand mit der Lehne zu mir. Also drehte ich ihn herum. Ein schock durchfuhr meinen Körper als ein Dicker Man mit einem Dolch gespickt auf dem Stuhl lag. Am Dolch war eine Nachricht mit einem Faden befestigt wurden. Als ich mich nach vorn beugte und den Zettel an mich nahm, knarrte hinter mir eine Diele. Ich zog den Dolch aus der Leiche und warf ihn in dem Fremden etgegen. Allem Anschein nach hatte ich mein Ziel nicht verfehlt, denn der Fremde fiel einfach rückwärts um. Ich beugte mich über den schmalen Mann um einen Blick auf ihn zu werfen. Als ich die Kapuze seines Gewandes von seinem Kopf zog erkannte ich die Person die hier lag, es war Ratte von den Meuchelmördern. Ich kannte ihn gut, immerhin hatte ich ihn in meiner Zeit bei ihnen Ausgebildet. Gerade als ich durch das Treppenhaus wieder herunter wollte, flog die Tür aus den Angeln und jemand brüllte. ,,fangt den Mörder". Ich lief die Treppen wieder hinauf, schmiss die Tür zu, sprang über den Sekretär und anschließend durch das geschlossene Fenster. Meine Beine berührten dank einer Luftrolle zuerst das Dach. Ich rutschte das lange und sehr steile Dach herunter und landete dank einer Abfangrolle sicher auf den Beinen. Ein glück war der Nebel noch da, denn die Sonne begann bereits damit mit den ersten Strahlen die Dunkelheit über den Hafen zu jagen. Wäre dieser Nebel nicht wären meine Chancen auf eine Flucht kaum machbar bis unmöglich. Ich rannte so schnell und so lang ich konnte, sogar noch als ich den Hafen hinter mir gelassen hatte. Ich rannte auch nicht direkt zu meinem Haus sondern Bog nach links in eine kleine Sackgasse ein. Lehnte mich in einer Ecke in der sich noch ein kleiner Fetzen Dunkelheit verhangen hatte und verharrte bis meine bis meine Verfolger vorbei waren.Als ich wieder zu Atem kam, waren die Wachen bereits ein zweites mal an der Sackgasse vorübergegangen und das ließ mich annehmen das sie die Jagd nach mir beendet hatten. Ich verharrte dennoch einige Augenblicke ehe ich mich zu meinem Haus zurück begab um noch die ein oder andere Mütze voll Schlaf zu bekommen.

 

Kapitel 2: Brüder

Als ich die Augen öffnete war es mitten am Tag, mir fiel ein das ich noch immer in Besitz dieses Zettels war. Ich zog ihn aus der Brusttasche meines Gewandes und entfaltete ihn. >> Wenn du diesen Brief liest, gehe ich davon aus dass du sowohl Ratte ausgeschalten hast als auch den Wachen entkommen bist. Um ehrlich zu sein habe ich vom berüchtigten Schattenreißer aus Severan auch nichts anderes erwartet. Doch ich will dich nicht in Unwissenheit sterben lassen, Komm zur ,,Erhängten Meerjungfrau" wenn der Mond am höchsten steht und ich lasse dich wissen wer ich bin. Andernfalls werde ich dich finden und beseitigen lassen. << Ich gestehe dies waren nicht unbedingt die Zeilen die man nach dem Aufstehen lesen wollte. Doch schien eben jene Person zu wissen wo ich mich aufhielt. Zumindest was das anging war ich mir sicher, wer jedoch hinter alledem stand ahnte ich nicht. Ich verließ mein Heim und machte mich zügig auf den Weg, denn ich sollte meinen Auftraggeber bereits erreicht haben. Also setzte ich mich wieder den Markt entlang, Richtung Hafen in Bewegung. Doch ich bog zwei Gassen vorher ab. Es war eine Enge Gasse in der nicht einmal zwei Mann nebeneinander Platz fanden. Ich konnte zwischen den Mauern noch nicht ein mal die Arme ausstrecken. Das Ende dieser Gasse mündete in die nächste. Diese jedoch war um einiges Breiter. Ich folgte der Gasse nach links auf die Straße der Erhabenen. Dem Adelsviertel dieser Stadt. Hier reihte sich nun eine Villa mit Grundstück an die nächste. Von hier an durfte mich niemand mehr sehen, also beschloss ich mich durch die Hinterhöfe zu bewegen. Den ersten zierten Hecken die eine Art kleines Labyrinth formten, jedoch ein sehr überschaubares mit einem übertrieben großen Marmorspringbrunnen in der Mitte. Also wirklich wer sich hier verirrte musste blind sein. Die Hecken boten mir jedoch Sichtschutz, also versteckte ich mich hinter ihr und schlich so über den kompletten Hof. Ich kletterte über den Zaun und lief schnell über den Hof. Dieser hier bat kaum Sichtschutz außer ein paar in Form gebrachter Bäumchen war hier nur noch eine Bank und ein kleiner Brunnen. Die Bäumchen hatten die Form von einem Hecktophanten. Dies waren riesige, stark behaarte Wesen mit geraden Stoßzähnen die schon allein die länge eines durchschnittlichen Mannes maßen und einem Rüssel mit dem sie tranken oder sich Fressen in ihr Maul stopften. Ich verharrte nur um die länge eines Wimpernschlages ehe ich wieder los lief. Nun trennte mich nur noch eine kleine Spanne vom nächsten Zaun. Ich atmete tief ein um meinen Puls wieder herunter zu bringen und rannte los. Mit einem Sprung hechtete ich über den niedrigen Zaun und landete auf dem Grundstück meines Auftraggebers. Der Hof sah aus wie ein Park, überall wucherten kleine kerzengerade Bäume und zu Wegen angeordnete, gestutzte Hecken. Auf dem Hof war der Auftraggeber nicht aufzufinden also beschloss ich die prunkvolle Villa durch die Hintertür zu betreten. Als ich eintrat kam ich gleich in eine riesige Eingangshalle. Links und rechts waren Treppenaufgänge, dazwischen lag die Tür zum Hof, gegenüber lag eine große mit edlen Schnitzereien versehene Eingangspforte aus Holz. Rechts und links an den Seitenwänden waren ebenfalls Türen die weis der Teufel wohin führen. Der Boden und die Treppen bestanden aus weißem Marmor. Ich nahm die linke Treppe nach oben. Der Handlauf war auch sehr prunkvoll, Er bestand aus Elfenbein und dessen Gerüst aus Gold. Oben angekommen stand ich vor drei Türen eine befand sich links, die andere rechts und die letzte in der Mitte der gegenüber liegenden Wand. Ich nahm die mittlere, wahrscheinlich aus Intuition. Als ich die Tür jedoch öffnete fand ich meinen Auftraggeber anders als erwartet vor. Er hing mit einem Seil um den Hals am Kronleuchter. Dahinter steckte mit Sicherheit die selbe Person wie gestern. Diesmal ließ ich aber nicht zu das die Wachen schneller waren als ich. Ich stürmte durch die Haupttür heraus. Rannte auf die erstbeste Wache zu und erklärte ihr mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze dass Herr Albarn tot sei. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verschwenden verschwand ich im Gedränge auf den Straßen. Da ich die Statue noch hatte ging ich zu meinem Hehler. Die mittlerweile überfüllte Straße hinunter, um die Ecke in eine schmale ebenfalls prall gefüllte Handwerksgasse. Ich drängelte mich durch die Mengen und blieb an der letzten Geschäftstür stehen und trat ein. ,, Vallruck ?" Rief ich. Der Laden war klein und hier drinnen stand die Luft. Einzig zwei Schritte trennten den Tresen von der Tür. Die Dielen waren alt und morsch und man hörte Vallruck schon von weitem antrotten. Als er das Zimmer betrat musterte ich ihn, denn ich hatte ihn lang nicht mehr gesehen. Dabei fiel mir unwillkürlich auf wie heruntergekommen und zwielichtig er aussah, doch mir konnte das nun wirklich egal sein denn ich wollte ja lediglich die Statue loswerden. ,,Saryoga, lang nich' geseh'n was verschafft mir die Ehre?" Wieherte er mit der Stimme eines Säufers. Ohne ein Wort zu sagen hielt ich ihm die noch in Stoff gewickelte Statue unter die Nase. ,, Was is'n das ?" ,, Schau einfach nach! " Blaffte ich ihn an. Er nickte stumm und nahm den Stoffwickel an sich. Beim auswickeln wurden seine Augen immer größer. Er biss hinein und befand sie als echt. Er schüttelte sie, holte eine Metallsäge unter dem Tresen hervor und begann der Statue, die eine Frau darstellen sollte, den Kopf abzusägen. Ich sah ihm zu. Denn wenn ich eines über ihn wusste, war es dass er sein Handwerk verstand. Als er den Kopf abgesägt hatte und er sie umdrehte fielen lauter kleine Rubine heraus. Man konnte die Skriva Zeichen in seinen Augen förmlich erkennen. ,,Wie viel willst du?" Fragte er mich hechelnd. ,,Neunhundert Skriva". ,, Abgemacht !" Rief er. Er legte mir den Sack Münzen auf den Tisch , ich nahm ihn und ging. Sicher war mir bewusst das ich dafür hätte das doppelte verlangen können, doch es war eine Bindung meines Berufes nicht mehr zu verlangen als der Auftraggeber gezahlt hätte. Falls ich es dennoch getan hätte, wäre ich von Gier zerfressen in die Ungnade des Schatten gefallen. Der Schatten war der Schutzpatron der Diebe und Meuchelmörder, er verbarg uns, schützte uns vor den Blicken neugieriger und ließ uns verschwinden. Niemand wollte in dessen Ungnade fallen. Ich musste jedoch noch Vorbereitungen treffen. Denn ich hatte ja noch den Auftrag von Aria zu erledigen. Lord Dravil war einer der einflussreichsten Männer auf diesem Kontinent, nicht sehr beliebt aber seine Meinung war sehr gefragt. Es wäre mit Sicherheit kein Spaziergang, er würde hunderte Wachen und Fallen haben, ich darf keine Fehler machen. So ging ich zu meinem Händler des Vertrauens, einen Tolu der auf den Namen Kerik hört. Tolus sind Echsen ähnliche menschliche Wesen, sie haben eine Waran ähnelnde Schädelform, schuppige Haut, einen Schweif,manche auch ein paar Flügel und es kommt vor, dass sie Horn oder Stachel ähnliche Knochenwüchse besitzen. Sie sind Meister darin Gegenstände mit Zaubern zu belegen, um ehrlich zu sein sind sie die Einzigen, die dazu in der Lage sind. Als ich bei Kerik am ,,Magische Momente" ankam, öffnete ich die Tür. Es war die selbe alte Glocke die signalisierte das Kundschaft kam.Keine Minute später, stand der für seine Rasse sehr hochgewachsene Tolu vor mir, und lächelte mich mit seinen dünnen, schuppigen Lippen an. ,,Saryoga, was verschafft mir die Ehre ?" Seine Stimme war sehr tief und kratzig. ,,Das selbe wie immer" antwortete ich ihm mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. ,,Also kommen wir zum Geschäftlichen, was brauchst du ?" ,,Einiges mehr als sonst, und ich gehe davon aus das du nicht alles auf Lager hast. Ich brauche es bis spätestens Morgen Mittag." Er sah mich fragend an. ,,Ich hatte nur gefragt was du brauchst, nicht wie viel oder bis wann. Also ?". Ich war erleichtert, er ist einer von denen, auf die ich mich immer verlassen konnte. ,,Ich brauch einen Bogen, der sehr stabil ist und zwei duzend giftige Pfeile und ein duzend ohne Gift, ein schwarzes Gewand das mich im Schatten unsichtbar macht". Da meines gestern Nacht seine Verschleißgrenze erreicht hatte. Ich überlegte einen Moment was ich noch gebrauchen konnte. ,,Ah, ich bräuchte noch zwei Messer die die macht des Windes beherbergen. Wäre das möglich?" ,,Saryoga, du weist ich bekomme es hin, die Messer hab ich auf Lager genau wie den Bogen und die Pfeile. Sie waren zwar bestellt aber für dich doch gern". Ich sah ihn fragend an. ,,Wie viel wird das kosten ?" Er lächelte wieder. Auch wenn ich ihn schon ewig kannte, sah dies immer wieder befremdlich für mich aus. ,,Mit dem Gewand Vierhundertfünfzehn Skriva ". Mir blieb der Mund offen stehen. ,, Ich lege für dich auch noch ein reißfestes Seil und einen Haken oben drauf ". ,,Ich nehme es". Ein reißfestes Seil würde mich schon allein fast Fünfzig Skriva kosten. ,,Es reicht wenn du es bezahlst wenn du den Rest abholst". Ich entgegnete ihm mit einem Lächeln. ,,Danke". Er legte mir die Messer, den Bogen, die Pfeile und das Seil samt Haken auf die Theke. Er nickte mir zu. ,, Bis morgen dann mein alter Freund".Sagte er mit diesem befremdlichen Lächeln auf den Lippen. ,,Bis morgen Kerik ich danke dir, mein Freund". Mit diesen Worten wand ich mich der Tür zu. Als ich den Laden wieder verlassen hatte, war es schon wieder später Nachmittag und es begann bereits zu dämmern. Der Wind hatte sich auch abgekühlt und ich beschloss mich auf dem schnellsten Weg, nach hause zu begeben, Morgen musste ich im Vollbesitz meiner Geistigen und Körperlichen Kräfte sein. Der schnellste Weg führte durch einige kleinere Gassen, die alle samt nur Trampelpfade als Wege hervorbrachten und sehr eng waren. Ich bog in die Gasse der Bestattung, sie erhielt ihren Namen, wegen des Friedhofes der daran anschloss. Ich fühlte mich, seit ich in diese Gasse eingebogen war verfolgt und unbehaglich. Als ich über die Schulter sah ob man mich verfolgte, war da niemand. Ich sah wieder nach vorn um weiter zu gehen, plötzlich standen zwei schwarz gekleidete Männer vor mir. Der eine von ihnen war ein alter Mann, der aussah als ob er jeden Moment umfiel, seine Falten waren tief und wiesen darauf hin das er schon viel erlebt haben musste. Der andere ein Drealier sah hingegen sehr athletisch aus. Drealier sind Blutelfen sie haben spitze Ohren, einen leicht gräulichen Teint und sie werden auf Grund ihrer langen und Spitzen oberen Eckzähnen und der roten Augen oft als Vampire bezeichnet. Der Vertreter hier vor mir hatte einen Kinnbart und langes zu einem Zopf geflochtenes Haar. Ich stand regungslos da und starrte sie an. Nicht aus Angst sondern um abzuwarten was passieren würde. Der ältere der beiden richtete das Wort an mich. ,, Du bist Saryoga ,der Auserwählte nicht wahr?" Er hatte eine angenehme Stimme und man hörte sein alter nicht heraus. ,,Bei dem Teil mit Saryoga hast du Recht, was aber den Teil mit Auserwählter angeht muss ich passen. Ich weis nicht wovon du redest." Sie zeigten beide keinerlei Regung in ihren Gesichtszügen. ,, Ich hatte gehofft, dass hier würde uns mehr Freude bereiten."Sagte er spöttisch. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, begann der Alte damit auf einer mir unerschlossenen Sprache zu flüstern. Während dessen zog der andere eine glühend, rote Armbrust unter seinem Mantel hervor und richtete sie auf mich. Ich griff nach den Windmessern, die ich vorhin bei Kerik erstanden hatte. Noch bevor ich die Griffe der Messer erreicht hatte. War der Drealier in Schatten gehüllt, verschwunden und hinter mir wieder aufgetaucht. Sowas hatte ich nie zuvor gesehen. Ich wich mit den Händen von den griffen der Messer die überkreuz an meinem Steiß hingen. Machte einen Schritt zur Seite, um dem kommendem Bolzen auszuweichen und zog dabei den Bogen von meinem Rücken und zwei Pfeile aus dem Köcher. Erst jetzt bemerkte ich wie fein dieser Bogen gearbeitet war. Er war aus den Knochen eines Drachen geschnitzt sehr leicht, dennoch sehr stabil und sehr prunkvoll. Ich hatte begriffen wie der Drealier, so schnell hinter mich gelangen konnte. Es lag an dem Alten, er sprach eine Art Zauberspruch. Also spannte ich den Bogen und schoss auf den Magier, der Pfeil flog mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit und traf sein Ziel in die Schulter. Er flüsterte noch ein paar letzte Worte, und sie lösten sich auf mysteriöse Weise in Schatten auf. Außer meiner Fassungslosigkeit zeugte nun nichts mehr von dem eben stattgefundenem Ereignis.Ich lehnte mich an die Wand und ließ mich zu Boden sinken, um diesen Schock zu verarbeiten. Das Einzige was ich nicht verstand, war was er mit Auserwählter meinte. Irgendetwas eigenartiges war ins rollen gekommen, und das bereitete mir Unbehagen. Nach einigen Momenten raffte ich mich jedoch wieder auf und setzte meinen Weg nach hause fort. Als ich ankam, schmiss ich die Tür hinter mir in das Schloss und verriegelte sie, um mich schlafen zu legen.

Kurz bevor der Mond am höchsten stand. Wachte ich auf. Ich hing die Messer an meinem Gürtel, über den Steiß. Den Bogen ließ ich hier. Ich trat vor die Tür schloss ab und lief in die Gasse gegenüber. Am Ende eben jener Gasse lag das Lokal ,, Gehängte Meerjungfrau " in dem ich in wenigen Augenblicken verabredet war. Doch bevor ich eintrat wollte ich das Gelände der Kaschemme überprüfen. Ich sprang auf die Mauer und zog mich am Dach hinauf. Es war ein flaches, ebenes und gerades Dach. Oben angekommen sah ich bereits den ersten der Männer die mir auflauerten. Er klappte eine der Dachplatte nach oben um in die Kneipe zu schauen. Versäumte dadurch jedoch auf sein Umfeld zu achten. Ich zog eines der Messer aus der Scheide schlich mich heran und stach es ihm in den Hinterkopf. Damit kein Blut durch den Spalt im Dach drang zog ich ihn davon weg. Ich ging an die Kante des Daches die am Hinterhof lag und spähte in die Dunkelheit. Dort unten lauerten weitere sechs Personen. Drei vor dem Hintereingang , zwei weitere in den Ecken links und rechts des kleinen Hofes und der letzte in der Mitte. Der in der Mitte sah mich an schien mich jedoch dank der Dunkelheit nicht zu erkennen. Ich gab ihm mit einem Handzeichen das nur die Meuchelmörder benutzten zu verstehen das bei mir alles in Ordnung sei. Er gab das Zeichen zurück und Konzentrierte sich wieder auf die Tür. Ich ging in die Hocke um meine Wurfmesser aus den Schäften im Stiefel zu lösen. Ich nahm drei Stück und warf sie. Geräuschlos fiel erst der Mann in der Mitte danach die beiden in den hinteren Ecken. Ich zog meine Windmesser sprang und drehte mich dabei herum. Unten angekommen drehten sich die drei vor der Tür herum. Mit einem Schnitt meiner Messer sprudelte den ersten beiden bereits das Blut aus den Kehlen, während der andere begann mit einem Kurzschwert auf mich los zu gehen. Ich wich mit einer Rolle zur Seite aus und rammte ihm eines der Messer von hinten durch den Hals. Anschließend säuberte ich meine Messer an der Kleidung meiner Opfer tat das selbe mit den Wurfmessern die ich benutzt hatte und tat alles dahin zurück wo es war. Ich trat an den Hintereingang heran und öffnete ihn. Hinter der Tür lauerte gleich der nächste der sich auf mich stürzte, ich machte einen Schritt nach vorn einen zur Seite und rammte ihm mein Knie in den Bauch. Während er sich krümmte nahm ich ihm das Kurzschwert ab und enthauptete ihn. Ich hatte gerade einen weiteren meiner Schüler auf dem Gewissen, Joe den Marder. Er war noch nie besonders klug, was sich nun wieder bewies. Statt nach Verstärkung zu rufen stürzte er sich still auf mich. Dass jedoch kam mir nur zu gute. Ich stand im kleinen Lagerraum der Kneipe und ging schnellen Schrittes Richtung Küchentür. Ich versuchte durch das Schlüsselloch zu spähen, doch es war dunkel in der Küche. Was komisch war, denn um diese Zeit war das Lokal immer gut besucht. Wenn ich jetzt aber genauer darüber nachdachte hatte ich auch noch nicht einen Gast gehört. Sehr komisch denn in manchen Nächten hörte man diese Gäste bis zu meinem Haus. Ich trat mit zwei Wurfmessern in jeder Hand in die Küche und machte auch sofort deren Ziele aus. es waren drei Mann in der Küche und ich warf die Messer. Einer drehte sich herum, doch ehe er etwas sagen konnte bohrten sich ihm zwei der Messer in die Augen. Einem Anderen traf es ins Ohr und dem letzten schlug das Messer genau in sein Herz. Jetzt erst sah ich das tote Küchenpersonal. Sie wurden auf die brutalste Weise abgeschlachtet. Ich sammelte meine Messer wieder ein, machte sie sauber und ließ sie im Stiefel verschwinden. Ich trat in den Hauptraum der Schenke. Überall lagen tote der Schankwirt wurde mit einem Schwert durch den Kopf auf den Tresen geheftet. Einen Stuhl weiter saß eine in ein mit Flammen Stickereien versehenes schwarzes Gewand gehüllte Person. Dieses Gewand trugen nur die Großmeister der Meuchelmörder zu denen auch ich einst zählte. ,, Schattenreißer! Schön das du doch die Zeit gefunden hast ". Außer ihm war niemand in diesem Raum. Er saß einfach am Tresen spielte mit einem Messer herum und trank Bier. ,, Würdet ihr bitte eure Kapuze abnehmen ? Ich würde sehr gerne wissen wer hinter diesem kranken Gemetzel steckt". Er zog die Kapuze herunter und begann mich anzuschreien. ,, Sieh was du mir angetan hast, wende dich nicht ab von dem Schrecken meiner Erscheinung". Nach diesen Worten warf er das Messer auf mich mit dem er eben noch gespielt hatte. Ich machte einen Schritt zur Seite. Sein Gesicht war in der Tat schrecklich zugerichtet, gänzlich verbrannt. Wie man es seinen Kindern in einer Gruselgeschichte erzählen würde. ,, Tray ? Tray der Schattenschneider ? Ich dachte du seist in dem Feuer damals umgekommen. Du hattest mich gebeten dich mit deiner Verletzung in dem brennenden Haus zurück zu lassen. Du warst unter einem brennenden Dachbalken eingeklemmt und die Stadtwache wäre jeden Augenblick dort gewesen. Wie hast du es heraus geschafft ?" ,,Die Stadtwache hatte mich halb tot aus den Flammen geschliffen, und mich als Opfer des Brandes zu einem Medikus bringen lassen ". Antwortete er. Doch nun begann er wieder zu schreien. ,, Doch das ist nicht mehr von belang, du warst wie ein Bruder für mich und hast mich zurück gelassen. Doch nun wirst du Zeuge meiner Rache! " Er zog zwei Kurzschwerter unter seinem Gewand vor und rannte auf mich zu. Ich wusste das er keine Chance hatte da er sich von Wut leiten ließ. Doch hoffte ich es hätte nicht so weit kommen müssen. Ich wich seinem Schlag mit einer Rolle zur Seite aus, nahm einen Stuhl wehrte seine Schläge ab und seine Schwerter blieben Stecken. Mit einem Ruck riss ich sie ihm aus der Hand und warf sie samt Stuhl weg. Ich gab ihm einen Tritt und er ging zu Boden. Mit einer Hand am Messer hockte ich mich über ihn und drückte ihn nach unten. ,, Du warst für mich ebenso ein Bruder Tray. Du hast von mir verlangt dich zurück zu lassen und dachte selbst wenn ich dich dort heraus bekäme und wir tatsächlich entkämen, würdest du deinen Wunden erliegen. Verzeih mir Bruder doch nun erlöse ich dich von deinem Leiden". Diese Worte presste ich unter Tränen hervor, während ich eines der Windmesser zog. ,, Du tötest mich nur erneut! " Spie er mir mit einem Anflug von Wahnsinn entgegen. Ich schloss die Augen und stach ihm in den Kopf. Ich verließ das Lokal ohne auch nur noch ein Mal zurück zu schaun und gönnte mir etwas ruhe bevor der Morgen hereinbrach.

Der nächste Morgen begann überraschend ruhig. Ich ging zum Fenster, schob den Licht undurchlässigen Vorhang zur Seite um hinaus zu spähen. Es waren heute nicht annähernd so viele Menschen auf den Straßen, wie sonst. Nach dem Stand der Sonne, war sie eben erst aufgegangen. Also nahm ich mir die Zeit, ein Glas Wasser zu trinken, und etwas zu essen. Als ich fertig war zog ich mir meine Klamotten über und entriegelte die Tür, trat auf die Straße und machte mich auf den Weg in die Stadtbibliothek. Da ich noch nie das Anwesen Dravil gesehen hatte wollte ich wenigstens eine Karte oder etwas in der Art. Ich hatte extra meine unzerbrechlichen Dietriche eingepackt, weil die Karten für die Anwesen, in einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereich lagen. Mein Weg führte mich durch mehrere größer angelegte Gassen, die alle samt gepflastert waren. Unsere Stadt sah auf der Karte aus wie ein Fächer und es gab hier auch nur sechs Hauptstraßen die sich alle an einem Punkt kreuzten. Der Rest bestand aus kleineren Gassen und Seitenstraßen. Als ich aus der letzten Gasse auf die Hauptstraße kam, bemerkte ich das es sehr windig war, da es vor dem Wind hier keinerlei Schutz gab. Ich setzte meinen Weg die Hauptstraße entlang fort, die Hauptstraßen dieser Stadt sehen sich alle zum verwechseln ähnlich, breit gepflasterte Straßen an deren Seiten vereinzelt kleine Bäume oder Büsche und in regelmäßigen Abständen auch Laternen standen. Nachdem ich an insgesamt neun Häusern vorbei gelaufen war, wechselte ich die Straßenseite. Um in eine Seitenstraße, die Straße der Spieler einzubiegen. Hier reihte sich ein Freudenhaus an das nächste genauso wie Spielehöllen in denen man Glücksspiele anbot. Es ist schon komisch das gerade am Ende dieser Straße die Bibliothek lag. nach einigen hundert Schritten stand ich vor den Toren der Stadtbibliothek, ich bewegte mich Richtung Tor und zog die große Pforte auf um einzutreten. Ich war hier schon öfter, mich faszinierte die Räumlichkeit dieses Gebäudes immer wieder. Die Bibliothek wirkte von innen noch gigantischer als von außen, und erinnerte vom Aufbau eher an eine Kirche. Alles stand voll mit Bücherregalen, die so hoch waren das man eine sechs Mann hohe Leiter bräuchte um an das letzte Fach zu gelangen. Doch ich wollte hier nicht mehr Zeit als nötig verschwenden, also setzte ich meinen Weg fort.Ich hielt auf eine einfache hölzerne Tür zu, die es zu knacken galt. Mal ehrlich das Schloss knack ich doch selbst mit geschlossenen Augen und dem Dietrich zwischen den Zähnen. Mein Blick wanderte noch einmal durch den Raum, um sicher zu stellen das ich nicht beobachtet wurde . Außer einer alten Frau die mir keinerlei Beachtung zu schenken schien und dem Aufsicht habenden Wächter der wie immer ein Nickerchen hielt war hier niemand. Ich ging in die Hocke um den Dietrich in das Schloss zu führen. der Dietrich, drehte und wackelte zweimal, es klickte und das Schloss war offen. Ich musste mich beeilen da jeden Moment jemand kommen könnte. Also betrat ich den Raum der mir eben so groß erschien wie der erste, eilte in die Abteilung der Karten und suchte verzweifelt nach dem Namen Dravil. Doch es gab hier keine Karten vom Anwesen. Es gab in der ganzen Bibliothek kaum einen Anhaltspunkt seiner Existenz. Alles was ich herausfinden konnte, war wo sich das Anwesen befand. Es war als wäre alles andere über ihn einfach vernichtet worden. Ich nahm die Stadtkarte an mich, und verließ den Raum wieder. Schloss die Tür mit dem Dietrich wieder zu. Ich bin in der Lage Türen mit dem Dietrich wieder zu schließen. Eine Fähigkeit die, die Meisten in meinem Metier für sinnlos halten, doch das ist sie nicht. Auf dem schnellsten Wege verließ ich die Bibliothek, ich hatte völlig vergessen auf die Zeit zu achten. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Es war bereits früher Nachmittag und ich wollte Mittag bei Kerik sein. Eile war angebracht und so setzte ich meinen Weg schnell fort. Als ich die Hauptstraße wieder überquert hatte, sah ich mich um, fand eine Leiter an einer Hauswand und setzte meinen Weg, um schneller voran zu kommen, über die Dächer fort. Ich kam nun ohne weitere Vorkommnisse voran. Nach einigen Sprüngen von Dach zu Dach, war ich auch schon an meinem Ziel. Es war unglaublich wie viel Zeit man sparte wenn man sich nicht durch die Engen Gassen dieser Stadt drängen muss. Ich stieg am Fenster eines Hauses nach unten, atmete tief ein und öffnete die Tür. Wieder erklang die Glocke. Kerik stand wenige Augenblicke später vor mir und sah mich völlig begeistert an. Ich kannte diesen Blick. Er hatte wieder etwas meisterliches geschaffen und sich selbst in seinen Erwartungen übertroffen. ,, Saryoga". Erklang seine Stimme voller Tatendrang. ,,Entschuldige ich habe mich leicht verspätet". ,,Komm mit, ich muss dir was zeigen". Entgegnete er mir, ohne auf meine Entschuldigung einzugehen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, folgte ich ihm. Er hielt mir die Tür zu seinem Arbeitszimmer offen. Es war ein enger schlecht beleuchteter Raum, ohne Fenster. In der Mitte stand eine Werkbank, mit einigen Werkzeugen darauf. An der Wand rechts neben der Tür stand eine Reihe Schränke, in denen er wahrscheinlich Utensilien und ein paar weiter Werkzeuge aufbewahrte. Er streckte den Arm aus, um auf seine Werkbank zu zeigen. Auf dieser lag ein schwarzes Gewand mit roten Details und einer Kapuze. Ich merkte wie mich ein Grinsen beschlich. Sie ist aus einem Stoff, der so Wertvoll wie ein Diamant war. Tolisischer Remagarn. Dieser Stoff war aus seiner Heimat und hatte die Fähigkeit, die Person die ihn trug vor Pfeilen und Bolzen zu schützen. Außerdem ist er reißfest und hält unabhängig der Umgebungstemperatur, die eigene Körpertemperatur. Er wird aus einer Pflanze gewonnen , deren Samen zwölf Jahre brauchen um erntereif zu sein. ,, Was wird mich der Spaß denn nun tatsächlich kosten?" Er lächelte, doch dieses Mal, war es kein ganz so erfreutes Lächeln. ,,Saryoga mein Freund, wann hattest du vor mir zu sagen, das es wahrscheinlich das letzte Mal ist, das ich dir behilflich sein kann. Ich weis das du einen Auftrag hast nach dem du diese Stadt verlassen musst, um unterzutauchen". Er wirkte niedergeschlagen. ,, Ich kenne dich nun schon zwanzig Jahre meines Lebens, du kannst mir nichts vor machen. Aus diesem Grund kostet es dich, keinen Skriva mehr als zuvor." Mich beschlich ein lächeln. ,, Ich danke dir mein Freund. Ich verspreche dir das ich irgendwann wieder zurück komme". Er lächelte schief. ,,Das hoffe ich". Ich nahm das Gewand von der Werkbank, packte es in einen Leinensack, gab ihm das Geld und bedankte mich mit einer Verbeugung bei ihm. Ohne einen wirklichen Abschied verließ ich den Laden. Was wohl daran lag dass ich Abschiede hasste. Ich sah zum Himmel, um den Stand der Sonne ausmachen zu können. Der Himmel, war klar ohne Wolken und es war relativ warm für diese Jahreszeit. Ich eilte auf dem schnellsten Wege nach Hause, da die Sonne bereits zu sinken began. Ich schloss die Tür hinter mir zu und zog mich um. Das Gewand war pass genau, es saß luftig am Körper und schränkte mich in keinster Weise ein. Ich zog das Seil durch das Loch am einen Ende des Haken und fädelte das andere Ende des Seils durch eine Schlaufe an meinem Gewand. Nun zog ich die Windmesser aus den Scheiden, um sie zum ersten mal genauer zu betrachten. Sie hatten eine leicht gekrümmte, mit einem grünen Schimmer besetzte Klinge. Der Knauf, am Ende des Griffes, wies die Form eines Drachenkopfes auf. Ich verstaute sie über meinem Steiß an einem Gürtel unter dem Gewand. Den Bogen, schnürte ich mir samt Köcher auf den Rücken. Ich wartete ab bis die Sonne am westlichen Horizont verschwand und es dunkel war. Ich verließ mein Haus zog die Tür hinter mir zu und setzte mich Richtung Hauptstraße in Bewegung. Auf der Hauptstraße angekommen, folgte ich ihrem Lauf fast bis zum Ende. An ihrem Ende lag das Stadttor. Da das Anwesen außerhalb der Stadt lag, musste ich dort hindurch, doch um diese Zeit war das Stadttor geschlossen und von der Stadtwache bewacht. Ich ging nach rechts zu einer Brücke. Unter der ein Fluss verlief, der um diese Jahreszeit wenig Wasser mit sich führte. Das kam daher, das es bei uns im Herbst einen Monat lang nicht regnete. Diesen Monat nannte man bei uns Radalon. Also stieg ich in das fast leere Flussbett hinab. Verfolgte den Lauf des Flusses, bis ich an einem dünnen Gitter an der Stadtmauer ankam. Ich nahm eines der Windmesser und hebelte das Gitter aus der Verankerung. Verließ die Stadt, durch den eben von mir geschaffenen Durchgang. Stieg aus dem Flussbett und sah mich um. Von hier aus konnte man die Mauern des Anwesens Dravil schon erkennen. Nur wenige Augenblicke vergingen bis ich mein Ziel erreichte. Als ich vor der Mauer zum Anwesen stand, kam sie mir größer vor als ich es aus der Entfernung geschätzt hatte. Ich zog mein Seil und den Haken,von der Schlaufe. Befestigte das eine Ende des Seils, mit einem Knoten am Haken und das andere Ende an der Schlaufe meines Gewandes. Warf den Haken über die Mauer und verankerte ihn, durch ein rucken am Seil. Stütze meine Füße gegen die Wand und begann sie zu erklimmen. Oben angekommen, spähte ich in die Nacht, um mir ein Bild des Anwesens zu machen.Doch mit dem was ich dort sah, hatte ich niemals gerechnet.

Kapitel 3: Unerwartete Wendung

Kapitel 3: Unerwartete Wendungen:

Es war dunkel, doch daran war ich gewöhnt. Ich erkannte eindeutig roten Rasen, der aussah als war er mit Blut getränkt. Einige sehr große, komplett kahle Bäume, mit einer grauen Rinde. Es lagen keine Blätter auf dem Boden. Und ich vernahm aus einer dunklen Ecke ein Furcht ins Mark jagendes Knurren. Doch irgendetwas auf diesem Gelände zog mich an wie das Licht einen Nachtfalter. Ich befestigte den Haken an der Seite der Mauer, von der ich eben gekommen war und stieg genauso hinab wie ich hoch kam. Unten angekommen,kam mir das bedrohliche Knurren näher vor, also sah ich mich um. Konnte aber nichts entdecken. Ich umlief das Gebäude, es war Rund, wie ein Turm. war mit vielen Fenstern und ein paar Balkonen versehen. Das Gebäude war fünf Stockwerke hoch. Es besaß zwei Eingänge. Was mich aber am meisten wunderte. Es waren keine Wachposten dort. Ich hatte ein komisches Gefühl, das meine Brust einschnürte. Doch ich hatte meine Aufträge bisher immer beendet und das wollte ich heute nicht ändern. Plötzlich bemerkte ich ein kaltes hauchen in meinem Genick. Ich fuhr erschrocken herum. Ich hatte dieses schlechte Gefühl zurecht. Hinter mir standen drei Kartoras. Schreckliche, sehr blutrünstige Wesen. Sie besitzen zwei Köpfe, darüber hinaus ähnelt ihr Körperbau dem eines Hundes. Lange Reißzähne, glühendrote Augen und sind fast zwei Mann hoch. Haben kurzes braunes Fell und schuppige grüne Haut an den Beinen. Wie kommen diese verflixten Biester denn hier her. die leben doch normalerweise in Helsk'ar. Helsk'ar ist einer der Letzten Orte der Welt, an dem Jemand sein wollte. Es wird auch das Land des Feuers genannt, da es dort nur Ödland und Vulkane gab. Unter anderem Leben dort die schlimmsten, Kreaturen der Welt. Der erste Kartora, sprang auf mich zu, ich wich mit einem agilen Sprung zur Seite aus und rollte mich ab. Da ich sehr an meinem Leben hing begann ich zu rennen. Sie waren aber zu schnell um sie abzuhängen. Diese Köter ... Ich muss irgendetwas unternehmen. Da wurmt mich doch der Hund, ich habe keine Lust als Köterfutter zu enden. Plötzlich kam mir die Idee, ich nahm mein Seil und warf das Ende mit dem Haken, über den Ast eines Baumes. Verankerte ihn in der grauen Rinde des Astes und holte Anlauf. Nach einem großen Schwung, fand ich mich auf einem sehr stabilen Ast wieder.Schnell rollte ich das Seil zusammen, und verstaute es wieder an meinem Gewand. Ich konnte beobachten wie dumm diese Köter eigentlich waren. Sie begriffen nicht, dass sie mich gar nicht mehr verfolgten. Doch das Glück schien mir im Moment ein Freund zu sein, denn ich entdeckte das der Abstand zum Haus, sehr gering war. Der Ast über mir endete direkt über einem der Balkone. Ich kletterte auf den Ast eine Etage höher, und sprang auf den Balkon im ersten Obergeschoss. Ich zog die Dietriche vom Gürtel und knackte die Tür. Nun war ich endlich im Gebäude. Das Zimmer in das ich kam war leer, was mich glücklich stimmte. Es war prunkvoll ausgestattet, Ein Bett mit geöffneten roten Vorhängen und goldenem Seide Bettzeug. Ein rotes Sofa, gepolsterte Stühle. Einem großen Tisch der aussah, als sei er aus einer Wurzel geschnitzt und einer Kommode die aus einem roten Edelstein zu bestehen schien. Der Raum schien kürzlich noch in Benutzung gewesen zu sein, denn an der Wand stand ein Kamin in dem noch ein wenig Glut aufglomm. Ich schlich leise zur Tür, öffnete sie einen spalt weit und spähte hinaus. Der Flur wirkte übertrieben riesig auf mich, er war zwölfeckig angelegt und auf jeder Etage schienen acht Zimmer zu sein. Die Zeit wurde knapp und ich wusste nicht was ich tun sollte, alle Zimmer zu durchsuchen würde ewig dauern. Es waren keine Wachen auf dieser Etage. Ich trat auf den Flur und entdeckte eine Feder auf dem Fußboden, das beängstigende daran war jedoch, dass die Feder so groß wie mein Arm war. Ich hoffe es gibt heute riesen Huhn... Ich will mir gar nicht ausmalen was passiert, wenn dem nicht so ist. Ich riskierte es, trat an das Geländer heran und warf einen Blick nach oben. Der Schock ,der mich in diesem Moment ereilte, hätte mir fast das Herz aus der Brust geschleudert. Dort oben saß kein Huhn. Nein ganz und gar nicht, es war ein Sakul'to. Selbst in einen Flügel dieses Monsters, passte ich drei Mal rein. Es ist eine abart des herkömmlichen Drachens. Praktisch nichts anderes als ein Gefiederter Drache.Doch sie sind schlimmer als Drachen, schon einzelne Jungtiere können komplette Dörfer auslöschen. Hier stimmt irgendetwas nicht. wie hat er ihn gezähmt oder überhaupt hier her bekommen und das auch noch ohne das es Jemand mit bekommt. Es schien zu schlafen. Ich gab mir aus diesem Grund die größte Mühe, es nicht zu wecken. Auf einmal spürte ich wieder dieses anziehende Gefühl, mir blieb nichts anderes übrig, als diesem Gefühl nachzugeben und zu hoffen das es mich zum Artefakt führte. Mein Weg führte zwei Etagen höher.In der vorletzten Etage angekommen war dieses Gefühl erheblich stärker. Ich hielt auf die fünfte Tür zu, öffnete diese leise eine Hand breit, und sah durch den Spalt. Dieses Zimmer sah genauso aus wie, das Erste. Mit einer Ausnahme es war hell erleuchtet und auf dem Sofa saß ein dicker, protzig wirkender Mann mit einer Halbglatze, mit dem Rücken zu mir. Er trug einen grünen Mantel mit Pelz kragen, mehr vermochte ich nicht zu erkennen. Ich öffnete die Tür soweit, dass ich durch den entstandenen Spalt schlüpfen konnte. Freude durchflutete mich förmlich, dieser Mann war Lord Dravil. Meine Hände bewegten sich langsam zu den Windmessern. Noch bevor ich dazu kam diese zu zücken, ertönte die Stimme Dravil's. ,, Ich habe auf dich gewartet". Ich fuhr innerlich und äußerlich zusammen. Er hatte eine erschreckend tiefe Stimme. ,, Ach ist das so?" fragte ich ihn, mit spöttischem Unterton in der Stimme. Dravil stand auf, drehte sich zu mir und lächelte. Er ist ja noch dicker als ich angenommen hatte. Er sah im Gesicht fast genauso aus, wie ein Schwein. Ein Dreifachkinn zierte es, seine Wangen hingen nach unten und eine Wulst überdeckte fast seine Augen. Der Mantel war geschlossen, er hatte einige, mit verschiedenen Juwelen besetze Ringe an den Fingern, die diese abzuschnüren schienen.In seiner linken Hand hielt er einen Juwelen besetzen Stab. ,, Ja und du bist hinter meinem Stein her". Er wirbelte mit dem Stab in der Luft herum und rief dabei: ,, Erakus Molkus Raschi T'ok". Er begann sich zu verändern, er nahm blitzartig ab, ihm wuchsen Hörner, Klauen und Reißzähne. Seine Augen färbten sich weiß, seine Haut wurde straff und rot. Ihm wuchs ein Schweif und Ein tief schwarzer Edelstein zierte seine Brust. Ehrlich gesagt ,macht ihn das zwar auch nicht schöner aber da es ihm Freude zu bereiten schien, will ich ihm diese auch nicht nehmen. Er sog die Luft ein und begann plötzlich Feuer zu speien. Ich zog den Bogen und den Köcher von meinem Rücken. Setzte mir die Kapuze auf. Drehte mich herum, denn ein weiterer Vorteil meines Gewandes, war das es bis zu bestimmten Temperaturen feuerfest war. Wie ich es mir dachte prallte das Feuer förmlich an meinem Rücken ab. Dank des Gewandes nahm ich die Hitze nicht einmal wahr. Bis ihm du Luft weg blieb, verharrte ich in dieser Position, nahm einen Pfeil und spannte den Bogen. Als der Feuerstoß vorüber war wendete ich mich ruckartig. Schoss den Pfeil ab und hoffte dass es gleich vorbei war.Der Pfeil traf ihn in den Hals, doch dieses Ding stand noch aufrecht. Was ist es, wie kann es das überlebt haben und was viel wichtiger ist, wie töte ich Es? Er versuchte erneut mit Feuer nach mir zu spucken, es war ihm aber nicht möglich. Es schien als würde der Pfeil in seinem Hals, das Feuer blockieren. Ich schulterte den Köcher und den Bogen wieder. Er sprang auf mich zu. Daraufhin sprang ich hinter das Sofa. Er schlug mit seinen Klauen ein kleines, durchgängiges Loch in die Wand. Plötzlich vernahm ich ein pulsieren in meinem Rücken. Es kam aus der roten Edelstein Kommode, die nun aufleuchtete. Das pulsieren war mit dem Takt meines Herzens im Einklang. Doch damit werde ich mich später beschäftigen. Dravil kam auf mich zu, sprang und holte mit beiden Händen Schwung.Ich zog die Windmesser, mit einer Entschlossenheit, wie ich sie von mir selbst nicht kannte. Zog sie durch die Luft. Es schien als würde ich diese schneiden. Er schlug mit beiden Händen zu. Der Schlag traf auf eine Art Schutzschild aus Luft. Es funkte kurz auf und die Barriere zerplatze sichtbar in Einzelteile. Es entstand ein Rückstoß der so stark war, dass er mich in die Kommode schleuderte. Diese zerbrach unter dem Druck und legte den darin versteckten Stein frei. Dravil taumelte benebelt hin und her. Ich wusste das dieser Stein, das Artefakt war, dass es sich unter den Nagel zu reißen galt, ich nutzte die Gunst der Stunde und nahm den Stein. Als ich dies jedoch tat löste er sich, in ein helles Licht getaucht in Luft auf. Es war als hätte ich ihn mich aufgenommen und ich spürte wie das Blut in meinen Adern zu kochen begann. Mein Körper fühlte sich gekräftigt an. Ich sprang auf und rannte mit den Messern in der Hand auf Dravil zu. Der immer noch vor sich her taumelte. Rammte ihm die Messer in die Leisten und zog sie bis zu seinem Hals. Das Blut quoll aus seinem Körper. Dravil blähte sich auf und explodierte direkt vor mir. Die dabei entstandene Druckwelle schleuderte mich aus dem geschlossenen Fenster. Noch bevor ich auf dem Boden aufschlug verlor ich das Bewusstsein.

Kapitel 4: Die Wahrheit

Aria stand am abgemachten Treffpunkt und wartete darauf das ihr Kontakt auftauchte. Als er eintraf musterte sie ihn. Es war ein Mann, nicht gerade groß doch hatte er einen sehr athletischen Körperbau und sah sonst ehr unscheinbar aus. Er hatte mittellanges dunkelblondes Haar, sein Pony hing ihm über sein rechtes Auge, er hatte einen Dreitagebart und leuchtend grüne Augen. Nach dem er den Auftrag angenommen hatte, übergab sie ihm einen Ring als Pfand und verließ den Treffpunkt, durch die gegenüberliegende Gasse. Sie ging auf den Markt, um ein wenig Proviant zu besorgen, denn sie hatte eine längere Reise geplant. Kurz wanderten ihre Gedanken zurück zu Saryoga. Wenn er wirklich der Auserwählte des Windes ist, wird er es schaffen. Er wird den Jüngsten der Dämonenprinzen Dravil, ausschalten und der Stein der Winde wird ihn anerkennen. Doch sie hatte noch zuviel vor, als das sie die ganze Zeit ihren Gedanken widmen konnte. Da sie eine Adlige war musste sie vor jeder ab und Anreise eine Audienz beim König anlegen lassen, sie musste außerdem noch Bericht erstatten. Da sie, Dravil von ihm aus aus den Weg schaffen sollte. Nach den Einkäufen, lief sie die Marktstraße entlang. Bis zu den Stallungen und belud die Satteltaschen ihres Pferdes. Ihr Pferd hieß Sintflut und war eine schneeweiße Stute. Sie sattelte auf und galoppierte in Richtung des Schlosses Severan. An den Toren des Schlosses angekommen, wurde sie ohne jedes weitere Gespräch von der Stadtwache durchgelassen. Auf dem Hof wurde sie bereits von Heira erwartet, sie war in den frühen Tagen ihrer Kindheit ihr Kindermädchen gewesen. Heute war sie ihre beste Freundin. Sie war eine Sheria eine Lichtelfe. Heira hatte steißlanges schneeweißes Haar, spitze Ohren, rote Augen, eine kleine Stupsnase und eher niedliche Gesichtszüge. Sie war sogar noch ein kleines stück kleiner als Aria. ,, Hallo Heira hast du alles vorbereitet um das ich dich gebeten hatte ?" Aria bekam ein nicken als Antwort. ,, Habt ihr in der Angelegenheit mit dem Auserwählten, alles zum laufen bringen können?" Fragte Heira neugierig. ,, Ja es ist alles gelaufen wie geplant".Antwortete Aria ihrer Freundin stolz. ,, Ich werde mal dem König Bericht erstatten, kümmerst du dich um Sintflut?" Heira nickte lächelnd. Sie stieg vom Pferd ab und stolzierte zufrieden auf das Tor zu. Sie öffnete die Pforte und betrat den Audienzsaal. Er war groß, geradezu übertrieben geräumig. Neun Säulen aus Sarurquarz zierten den Saal. Dieser Quarz zählte zu den wertvollsten Edelsteinen der Welt, war blutrot und durchsichtig. Ein paar Wandgemälde hingen rechts und links des Thrones auf dem der König saß. Sie blieb sechs Fuß vor dem König stehen und machte einen tiefen Knicks. Sah überfliegend auf die zwei Königlichen Wachen, die sie anstarrten als wolle sie dem König etwas schlechtes. ,, Eure Hoheit Kessray". Er war nicht sehr alt, hatte dunkelblondes langes offenes Haar, blaue Augen, trug einen sehr teuer wirkenden mit roten Rabenfedern versehenen Braunen Mantel und eine Krone die mit allerlei Edelsteinen versetzt war. ,, Habt ihr Saryoga, ausfindig machen können?" Fragte der König. ,, Ja eure Hoheit. Er ist mit dem Auftrag betraut wurden. Wenn meine Vermutungen stimmen wird er es schaffen. Des weiterem wünsch ich die Erlaubnis zur Abreise für morgen Abend ". ,,So sei es, habt dank Auserwählte des Wassers, Prinzessin der Sudan Aria". Antwortete er mit erfreutem Ton. ,, Könntet ihr mich nun wieder meinen königlichen Pflichten nachkommen lassen, werte Prinzessin?" Sie nickte und verließ den Audienzsaal wieder,ging nach rechts in einen der Nebeneingänge des Schlosses. Begann die Treppen zu steigen die zu ihrem und Heria's Gemach führten. Als sie ankam schlief Heira schon und sie entschloss sich ihrem Beispiel zu folgen. Am nächsten Morgen aßen sie und Heira gemeinsam und machten sich nach dem sie ihr Mahl beendet hatten auf den Weg. Sie bestiegen ihre Pferde und verließen das Schloss, ihr Weg führte sie zu Kerik dem Tolu. Dort angekommen, betraten sie den Laden. Als die Glocke erklang stand Kerik auch schon vor ihnen.,, Oh? Guten Morgen Heira, und Ihr habt die Prinzessin dabei." Heira war im Auftrag von Aria einen Tag zuvor Saryoga bis zu Kerik gefolgt, hatte Kerik von Allem grob in Kenntnis gesetzt und ihm eine Tolisische Remaru gegeben. Daraus sollte er Garn herstellen und Saryogas Gewand daraus anfertigen. ,,Ja Kerik ich sagte doch das ich sie mitbringe, da sie euch noch einiges zu erzählen hat". Als Heira den Satz beendet hatte, lächelte sie. ,,Du bist also Kerik, man hört viel über euch, jedoch nichts schlechtes." Aria lächelte freundlich. ,,Danke sehr Prinzessin Aria". ,, Habt ihr mein Schwert denn schon Fertig ?" Fragte Aria neugierig. ,,Ja, natürlich Prinzessin, ich habe die ganze Nacht durchgearbeitet um alles zu erledigen". Er gab ihr das Schwert. Es war aus Aquarit, einem blauen Kristallerz, das durchsichtig ist und Luftblasen im inneren aufweist. Man sagt es sei von der Kraft des Wassers beseelt. ,, Ihr steht eurem Ruf in nichts nach". Sie lächelte ihn an. ,, Ihr wisst ja bereits das ihr Saryoga gegenüber Stillschweigen bewahren müsst?" Kerik nickte stumm. ,, Ich denke er wird eure Hilfe brauchen, nach dem er den Auftrag erfüllt hat. Könntet ihr ihn von dort abholen?" Kerik nickte erneut ,,Sehr wohl Prinzessin, ich bin bereits auf alles vorbereitet". Aria lächelte und gab Kerik einen Brief. ,, Gebt ihm diesen Brief, weiht ihn wenn er hier ist in alles ein, sagt ihm er bekommt sein Geld später und nennt mich bitte Aria". ,,Werde ich tun Aria." Entgegnete ihr Kerik. ,,Also dann Kerik, wir werden uns schon bald wieder sehen". Mit diesen Worten nahm sie Abschied. ,,Sehr wohl Prin... ähm Aria, ich wünsche eine gute Reise". Sie verließen den Laden wieder, es war gerade einmal Mittag und Es gab nun nichts mehr zu tun. Sie gingen auf den Platz auf dem sie, Saryoga den Auftrag gab. Um zu Mittag zu essen. Dort angekommen standen dort zwei in Schwarz gekleidete Männer, ein sehr alter mit einem Verband an seiner rechten Schulter und ein Drealier. Der Blutelf sah Heira an und spuckte auf den Boden, um dann die Worte ,, wiederliche Lichtelfen" folgen zu lassen. Heira's Stirn legte sich in Falten. ,,Aria darf ich mit ihm spielen?" Fragte sie mit einem so bösartigen Unterton in der Stimme, wie man ihn von einer so unschuldig wirkenden Person gar nicht erwartet hätte. Aria lächelte. ,, Viel Spaß werte Freundin". Sie sprangen von ihren Pferden, Heira zog ihre beiden Säbel Schattenquäler und Seelenreiniger, Diese erhielten ihre Namen von einem Priester ihres Stammes der sie segnete . Aria zog ihr Schwert Wellenbrecher, das sie gerade eben von Kerik bekam. Der Drealier zückte die Armbrust und zielte auf Heira, der Alte begann seine Zaubersprüche zu flüstern. Heira sprang und schlug dem Drealier mit Schattenquäler die Armbrust aus der Hand. Noch bevor sie am Boden ankam, schnitt sie ihm mit Seelenreiniger schräg durch das gesamte Gesicht. Aus dem Gesicht des Drealiers der nun am Boden lag sprudelte das Blut. Aria rief ,,Aquara farmes Kiran'ar " in der Sprache des Wassers und das Tauwasser, daß sich noch auf den Grashalmen und Blättern befand, sammelte sich vor ihr in der Luft. Es bildete eine Kugel, die gefror als sie ihre offene Hand ruckartig zu einer Faust ballte. Sie zerschlug die in der Luft hängende Eiskugel mit Wellenbrecher und gerade als der Alte sich in Schatten hüllen wollte um zu verschwinden, schoss sie die übrig gebliebenen Eissplitter mit einer einzigen Handbewegung auf ihn. Diese durchdrangen ihn soweit, das sie auf der anderen Seite noch heraus ragten und hefteten ihn an die dahinter liegende Wand einer Ruine. Der Drealier schaffte es, sich noch einmal aufzurichten und seine Säbel ebenfalls zu ziehen. Ein klirren der Klingen folgte Schlag auf Schlag. Als Der Blutelf nach Heira's Bein schlug, sprang sie und stach ihm gleich beide Säbel bis zum Griff in die rechte Brust. Er fiel zu Boden, mit dem Gesicht in den Dreck. Sie landete mit ihren Füßen auf seinem Rücken, stieg von ihm runter und drehte ihn um. Sie setzte ihren Fuß auf das Loch in seiner Brust lächelte ihn an und trat ein paar Mal zu. Heira spuckte ihm ins Gesicht und sagte: ,, dreckiger Blutelf". Sie lächelte ihn unschuldig an und trennte ihm den Kopf, mit beiden Säbeln von den Schultern. Sie sah Aria an und sie nickten sich anerkennend zu. Sie gingen zu den Pferden nahmen sich etwas zu Essen, setzten sich hin und aßen. Nun da der Tag dem Ende zu ging sattelten sie auf und ritten Richtung Stadttor. Als sie die Stadt verlassen hatten war es bereits dunkel. In der Ferne konnten sie das Anwesen Dravil sehen. Sie nahmen einen lauten Knall und das klirren von Scheiben wahr. Hoffentlich hat Saryoga seinen Auftrag soeben erledigt. war der letzte Gedanke bevor sie ihren Weg Richtung Moraka fortsetzten.

Kapitel 5: Eine gefährliche Reise

 

Als ich die Augen öffnete, dachte ich, ich hatte nur geträumt. Doch ich war nicht zu Hause. Mein Schädel fühlte sich an als würde er jeden Moment auseinander springen. Ich richtete mich auf, sah mich um und stand letztendlich auf. Dieser Raum kam mir bekannt vor, mit Holz verkleidete Wände, ein paar einfache Holzmöbel, sowie einige Waffen in der Ecke hinter der Tür. Meine Sachen lagen auf der Kommode direkt neben dem Bett. Ich nahm meine Gegenstände an mich zog mir das Gewand an und ging zur Tür. Von hieraus verlief mein Weg ein paar Stufen nach unten. Als ich unten ankam wusste ich wo ich war. Ich war bei Kerik. ,,Kerik? Bist du da?" Der hochgewachsene Tolu trat aus seinem Arbeitszimmer. ,, Ah, Saryoga du bist erwacht. Ich dachte du würdest nach so einem Sturz länger schlafen". Er lächelte mich an. ,,Komm mit in mein Esszimmer ich habe den Tisch bereits gedeckt, wir können uns ja dort weiter unterhalten". Wir betraten sein Esszimmer. Es war nicht groß und die einzigen Möbelstücke waren eine Hölzerne Tafel und ein paar Stühle. Wir nahmen an den gegenüberliegenden Enden platz und Kerik warf mir einen Brief mit dem selben Siegel wie auf dem Ring zu. ,, Öffne ihn und falls du noch Fragen hast, beantworte ich sie dir, so gut ich kann, nachdem du ihn gelesen hast. Eines kann ich dir aber schon verraten, dich von diesem Grundstück zu schleifen war gar nicht so einfach. Vorallem diesen Köter loszuwerden". Ich lächelte knapp, tat was er sagte und las die Zeilen.

>>Werter Saryoga,<<

>>Da ich zuversichtlich bin das ihr euren Auftrag erledigt habt, werde ich euch nun einiges erklären. Als du den Stein berührt hast, gab er seine Kräfte an euch weiter. Das bedeutet das ihr der Auserwählte des Windes seid.Doch damit der Stein euch anerkennen konnte, musstest ihr euch Lord Dravil oder besser gesagt Dämonenprinz Dravil stellen .Eure Bezahlung erhaltet ihr noch, doch vorerst muss das was dem Brief beiliegt ausreichen. Wir sind nach Moraka aufgebrochen und erwarten euch dort. <<

Ich sah in den Umschlag und fand dort Eintausend Skriva vor. Nachdem ich das Geld an mich nahm, wand ich mich Kerik zu.,, Auserwählter? Na toll das hatte mir gerade noch gefehlt". Kerik lächelte mich an. ,, Zu was genau wurde ich auserwählt?" Fragte ich ungläubig. ,, Du musst zusammen mit den Auserwählten des Feuers, des Wassers und der Erde die Welt vor dem Dämonenreich retten". ,, Weis wenigstens jemand, wer und wo die Auserwählten sind oder soll ich die auch noch suchen?"Kerik sah ihn mit erheitertem Gesichtsausdruck an. ,, Einer der Auserwählten bist du schon begegnet und genau diese Person weis wo die anderen sind". ,, Einer der Auserwählten? Meinst du Aria?" Mir schlief das Gesicht ein. ,, Du hast es erfasst. Sie sagte falls du auf die Idee kommen solltest dich zu weigern. Die Rolle, die in dieser Welt für dich vorgesehen wurde, einzunehmen. Soll ich dir, den Gedanken schmackhaft machen, von einer Horde Dämonen überrannt zu werden ".Er grinste mich schadenfroh an. ,, Ich will mein Geld, also werde ich alles tun was nötig ist". Ich war wütend, auf mich selbst. So viel Geld damit ich einer Person, das Lebennehme. Dass zu glauben, war sehr töricht von mir. ,,Also gut Kerik mein Freund ich werde sofort aufbrechen. Es ist ein weiter Weg und ich muss sie einholen". Noch bevor ich, mich aufrichten konnte sagte Kerik. ,,Ich werde dich begleiten. Ich hab es mir lang und gründlich überlegt. Da hast du kein Mitspracherecht". Ich musste lächeln. ,, Ist gut, so komme ich wenigstens nicht vor Einsamkeit um". Er grinste. ,, Gepackt hatte ich schon bevor ich, dich vom Anwesen abgeholt habe. Also können wir los oder brauchst du noch etwas?" ,, Wir werden andere Städte und Dörfer meiden um keine Zeit zu verlieren, wie sieht es also mit Proviant aus?" fragte ich ihn um sicher zu gehen. ,,Es ist alles in meinem magischen Sack, seine Füllmenge ist schier unendlich". Wir verließen seinen Laden, Er hing ein Schild an den Türknauf auf dem stand: wegen Geschäftsreisen ,,GESCHLOSSEN". Als Kerik fertig war, drehte er sich zu mir und fragte. ,, Willst du laufen?" ,,Nein, aber wo soll ich jetzt, zwei Pferde her nehmen?" Er packte mich am Handgelenk und führte mich zu den Stallungen am Ende der Straße. ,, Aria, hat uns Pferde geschenkt. Zumindest mir, sie sagte das andere würde schon dir gehören". ,,Ich besaß noch nie ein Pferd. Welches denn?" Die Stallungen waren nicht mehr als ein Dach mit Pfeilern unter denen Pferde angebunden waren. Zwölf Stück um genau zu sein. ,,Sie sagte du würdest es wissen". Ich sah ihn fragend an, um dann ein, mir sehr vertrautes Gefühl wahrzunehmen. Es war die selbe Art von anziehendem Gefühl, die der Stein in der Kommode auf mich ausgeübt hatte. Ich lief an den Pferden vorbei, und blieb bei dem achten stehen. Als ich es mir genauer ansah, stellte ich zu meinem Erstaunen fest, das dieses Pferd grüne Augen hatte. Sie hatten die selbe Farbe wie meine. Außerdem war es grau und hatte eine lange Mähne. Ich trat an das Pferd heran. Plötzlich vernahm ich eine Stimme in meinem Kopf. ,,Auserwählter des Windes Saryoga, ich bin Sturmmähne. Du wirst deine Reise auf meinem Rücken antreten". Als ich begriffen hatte, dass es das Pferd war das zu mir sprach, überraschte mich das ehr wenig. Was sind schon Pferde die mich in Gedanken zu quasseln gegen, ich sei einer von vier Auserwählten, ich habe einen Dämonenprinzen auf dem gewissen und ICH soll die Welt retten. Ich nickte, Sattelte Sturmmähne und saß auf. In der selben Zeit, saß auch Kerik schon auf seinem Pferd. Ein ziemlich großes, braunes und stabil wirkendes Pferd, das auf den Namen Gut'r hörte. Wir verließen die Stadt ohne jedes Vorkommnis und machten uns auf den Weg nach Moraka. Unser Weg führt uns durch die Wälder der Toraner. Toraner sind kleine, glatte, geflügelte Wesen, die mit spitzen Krallen und Reißzähnen ausgestattet sind. Sie sind friedliche Wesen. Danach führt unser Weg durch die Steppe der Angst. Es gibt Gerüchte das dort seit einhundertzwanzig Jahren, immer wieder Oger gesichtet wurden. Oger sind nicht friedlebender Natur und Greifen alles an was sich bewegt, doch es gab nie solche Angriffe in dieser Gegend, daher habe ich diese Gerüchte nie geglaubt. Zu guter letzt müssen wir durch den Tunnel der Zwerge. Dort leben keine Zwerge, doch sie haben einen Tunnel gigantischen Ausmaßes geschaffen, damit sie einen direkten Handelsweg haben. Alles in allem sollten wir, in ungefähr dreizehn Tagen zu den Anderen stoßen. Wir galoppierten den ganzen Tag, über die immer grünen Weiden von Severan. Kerik sah mich an. ,, Saryoga, wir rasten hier über Nacht, ich muss ohnehin noch etwas mit dir besprechen". Es war eine offene Weide ohne Bäume, ungefähr einhundert Schritte entfernt war ein kleiner Bach. Wir saßen ab, legten die Schlaffelle aus, die uns als Bett dienten und machten ein Feuer. Kerik werkelte an Irgendetwas herum während ich das Essen zubereitete. Er ist fertig geworden kurz bevor ich das Essen fertig hatte. ,, Nach dem wir gegessen haben, habe ich etwas für dich". Ich nickte und wir begannen zu essen. Als alles leer war, war es bereits tiefste Nacht. ,, Was hast du für mich Kerik". Fragte ich neugierig. Er grinste. ,, Ich dachte du hättest es bereits bemerkt, ich habe dir die Dolche wieder abgenommen". Ich tastete die Stelle über meinem Steiß ab an der die Dolche normalerweise hingen, doch tatsächlich hatte Kerik es geschafft, mich einen Meisterdieb zu bestehlen. ,, Wie hast du... ?" ,,Saryoga wichtiger ist doch die Frage, was habe ich damit gemacht. Ich habe aus den Klingen, die aus einem besonderen Material nämlich Falkenfallquarz bestanden, ein Schwert gemacht. Da wir auf unseren Reisen sicherlich, auch auf Kreaturen stoßen werden denen mit einem Paar Messern nicht beizukommen ist. Ich taufe es Falkenjäger". Er überreichte mir das Schwert und ich zog es aus seiner Scheide. Die Klinge war großteilig aus Kiliath einem Metall der Elfen, nur die Schneide war grün, sie leuchtete richtig. Die Klinge hatte eine ungewöhnliche Form, sie war leicht gebogen und am Schwertrücken thronten spitze handlange Zacken. Ein echtes Meisterstück.,, Ich danke dir Kerik, auch wenn ich noch immer nicht verstehe, wie und wann du mir die Dolche abgenommen hast". Er nickte grinsend. ,,Wir sollten uns nun noch etwas Schlaf gönnen wir haben einen langen Tag vor uns". Ich sah ihn zustimmend an. ,, Ok, mein Freund. Bis morgen und danke nochmals für das Schwert". Wir legten uns schlafen. Ich lauschte in die Nacht, um sicher zu gehen das keine Gefahr drohte. Doch dort war nichts außer ein paar Grillen, Zikaden und das Plätschern des nah gelegenen Baches. Nun fielen mir die Augen beruhigt zu. Der nächste Morgen begann wie zu erwarten, zu früh für mich. Das lag nicht etwa daran, dass die Sonne sanft meine Nase kitzelte und die Vögel ihren Gesang in den Morgen trugen. Viel mehr lag es daran das ein Wolf, an mir herum schnüffelte. Als er merkte das ich am leben war, begann er zu Knurren. Er fletschte die Zähne und seine Kameraden gleich mit. Da wurmt mich doch der Hund, was für ein gelungener erster Morgen meiner Reise. Aber es konnte ja nur noch besser werden. Doch auch jetzt sollte ich eines besseren belehrt werden, denn ein Pfeil durchbohrte den Schädel des Wolfes und meinen fast noch mit. Das Blut spritzte mir, in mein Gesicht. Ich griff nach dem Bogen samt Köcher und sprang auf . Ich spannte gleich zwei Pfeile in den Bogen und schoss. Diese verfehlten ihre Ziele nicht. Der eine Pfeil traf den Wolf etwas weiter hinten, direkt zwischen die Augen und der Andere traf einem anderen Wolf in den rechten Hinterlauf, dieser ging zu Boden. Er lebte noch doch das Gift an den Pfeilen würde bald sein übriges tun.Die restlichen fünf Wölfe zogen sich winselnd zurück. Erst jetzt bemerkte ich das Kerik nicht mehr schlief. Er war es auch der den ersten Wolf erlegte. ,, Alles in Ordnung Saryoga? Ich war Wasser holen und nahm den Geruch der Wölfe war". ,,Ja, ich hatte Glück". erwiderte ich weniger erfreut. Ich ging zu den von mir erlegten Wölfen um meine Pfeile wieder einzusammeln. Das gute war, das Gift war magischem Ursprungs und würde bei erneutem Benutzen wieder wirken. Ich zog den ersten Pfeil aus der Nasenwurzel des einen Wolfes, doch der Andere lebte noch immer. Ich zog Falkenjäger und erlöste ihn von seinem Leiden. Als die Klinge auf den Wolf nieder ging, klang es wie der Schrei eines Raubvogels der sich auf seine Beute stürzt. Nun entfernte ich den zweiten Pfeil und ging zum Bach, um mir das Gesicht zu waschen. Als ich wieder kam hielt mir Kerik, sofort etwas zu Essen hin. ,,Iss wir brauchen unsere Kräfte noch". Ich aß was Kerik mir gab und danach zogen wir weiter. Als es schon wieder Mittag war, erreichten wir die Wälder der Toraner. Wir drosselten unser Tempo, um nicht durch ein Loch, in eines der Tunnelsysteme zu fallen, für die diese Wälder bekannt waren. Unterwegs erlegte Kerik, das ein oder andere Wild und band sie hinten an sein Pferd. Diese ratterten über die hervorstehenden Wurzeln des Waldes. ,, Kerik warum bindest du das Wild an dein Pferd?" Er lächelte. ,,So erspar ich es mir, es später weich zu klopfen". Er begann lauthals zu lachen. Nach der Zeit begann es dann zu dunkeln. Also rasteten wir. Hier war es durchaus viel belebter als auf der kahlen Weide, man konnte, wenn man in die Nacht lauschte die unzähligen Vögel, Säugetiere,Raubtiere und Insekten hören. Das beruhigende Geräusch das der Wind verursachte, wenn er die Blätter der alten Bäume streifte ließ meine Lieder sinken. Der nächste Morgen begann zu meiner Überraschung unerwartet ruhig. Wir aßen und zogen weiter. Bis wir an einer der Siedlungen der Toraner ankamen. Ich kannte sie nur aus Erzählungen doch diese kleinen Biester waren echt hässlich. Sie blieben alle an Ort und Stelle stehen und starrten uns verharrend an. Das größte Haus ging mir gerademal bis zum Hüftgelenk, es war aus Ästen, Blättern und Fellen. Aus eben diesem Haus trat nun, ein alt aussehendes Exemplar dieser Spezies. Es begann mit seinen Flügeln zu flattern um mit uns auf Augenhöhe zu kommen. Es war handtellergroß hatte graue Haut mit einem Grünstich, trug einen Bart der ihm auf den Brustkorb thronte. Hatte aber sonst keine Haare und dieses Völkchen trug außer Lendenshorts, keine Bekleidung. ,, Was ihr wollt Menschlinge ?"Erklang die Stimme des Alten mit sehr überraschender Tiefe. Kerik saß von seinem Pferd ab, verbeugte sich und sagte: ,, Werter Herr Schamane. Wir sind nur auf der Durchreise". ,,Der Auserwählte er ist nicht wahr? Eine Bitte an euch ich habe. Nehmen Rara mit, mein Enkel er ist. Er muss bereisen die Welt um, Schamane zu werden. Er wird nicht stören, denn Zaubern er kann". Nun saß ich ebenfalls von meinem Pferd ab. ,,Saryoga was meinst du, könnten wir einen Schamanen gebrauchen? Es hätte seine vorteile". ,, Tatsächlich hätte es diese, aber können wir ihnen vertrauen wir kennen sie doch nicht. Also würde ich sagen wir lassen alles so wie es ist". Ich sah ihn skeptisch und gleichzeitig fragend an. ,, Ja du hast wohl Recht. Ehrenwerter Schamane wie es scheint müssen wir, euer Angebot ablehnen und würden es willkommen heißen, wenn wir weiter reiten dürften denn wir sind sehr in Eile". Es ist eine Tatsache, dass dieser kurze zwischen Stop, nicht geplant war. ,,Natürlich ihr dürft weiter reisen, es tun mir Leid das wir haben gehalten euch auf Auserwählter. Eure Aufgabe von großer Wichtigkeit ist, ich wünschen euch viel Glück". Nach dem Erhalt der Zustimmung, setzten wir unseren Weg fort. Eine lange Reise war es nicht mehr aus dem Wald ein halber Tagesritt, nach einer Weile sagte Kerik zu mir: ,,Saryoga, hast du au den Gesichtsausdruck des Schamanen geachtet?" ,, Nein, wieso fragst du?" ,, Obwohl wir sein Angebot ablehnten, schien er mir nicht sehr traurig darüber gewesen zu sein." ,,Jetzt wo du es sagst, doch vielleicht zeigen sie auch einfach keine Emotionen." ,, Wahrscheinlich hast du recht." Antwortete er zurückhaltend. Plötzlich brach unter Sturmmähnes vorderen, rechten Huf der Boden ein, Ich fiel vom Pferd und direkt in eines dieser Löcher. Hielt mich, durch einen Reflex an einer Wurzel, die weiter unten im Loch aus den Wänden ragte und sah nach unten. Ich konnte den Boden unter mir nicht erkennen, was bedeutete das, wenn ich loslasse wäre es das wahrscheinlich für mich gewesen. Kerik beugte seinen Kopf über die Untiefen des Loches. ,,Saryoga, ist alles in Ordnung? Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen aber, ich bekomme dich nicht aus diesem Loch." Ich sah ihn erschrocken an. Ohne das ich was sagen konnte sprach er weiter. ,,Du hast in dem Sack an deiner Hüfte, eine Signalfackel wenn du wieder rauskommst zündest du sie. Das Feuer ist weiß und sie sondert roten Rauch ab, so weis ich wo du bist und jetzt musst du loslassen. Es gibt keinen anderen Weg als diesen um hier heraus zu kommen. " Sagte er zu mir. ,,Ich habe verstanden,aber muss das wirklich sein?" Er sah mich schuldbewusst an, doch sagte nichts. ,,Ich verstehe, also nicht. Also dann mein Freund". entgegnete ich und ließ los.

Kapitel 6: Der Tempel

 Ich fiel eine weile bevor ich ankam. Normalerweise hätte ich so einen Sturz nicht überleben können, um so größer war die Verwunderung darüber, dass ich nicht einen Kratzer davon trug. Hier unten gab es kein Licht also durchtastete ich Keriks Tasche auf der Suche nach einer Lichtquelle. Ich wurde nach einigen Fiolen mit irgendwelchen Tränken auch fündig. Meine Hand umfasste eine längliche, runde Röhre. Zog sie heraus und drehte ihren oberen Teil dreimal um. Ein Licht erhellte nun den, zu meinem Erstaunen riesigen Raum.Er war so groß das die magische Fackel die Decke nicht zu erleuchten vermochten, die Wände waren mit grau-grünen Marmor ähnlichen Säulen versehen. Die auch sonst quer durch den Raum verteilt waren. Der Boden war, wie durchsichtig und doch war er es nicht, es sei denn unter diesem Boden würde nichts mehr kommen . Es roch stark nach Verwesung und einige mit verwesendem Fleisch besetzte Knochen und Skelette lagen auf dem Boden. Aus diesem Raum führten etwa zwanzig Gänge. Ich wusste wirklich nicht welchen ich nehmen sollte. Ich sah mich in diesem Raum um. Um zu sehen ob hier nicht irgendetwas hilfreiches war. Bei genauerem betrachten der Gerippe und Knochen ist mir aufgefallen das die Knochen alle grün waren. Eine eher ungewöhnliche Farbe für Knochen. Ich bin ein Cyru von Beruf, und habe nicht daran gedacht das Fallen angebracht sein könnten. Ein Cyru ist jemand der die Dienste von Dieben und Meuchelmördern anbietet. Nicht auf Fallen zu achten war sehr dumm von mir. Ich trat auf eine Druckplatte die genau wie der Rest des Bodens geschaffen war. Nun ging alles sehr schnell von statten. Die Skelette erhoben sich die Knochen setzten sich zu einem grünen riesen Skelett zusammen und ich musste flüchten. Ich wartete nicht erst bis sich dieses Monstrum zusammengesetzt hatte und floh in den ersten Gang den ich sah und hoffte inständig das es keine Sackgasse war. Ich lief und lief und verlor langsam das Gefühl in meinen Beinen, bis sie dann ganz nachgaben und ich mich auf dem kalten Boden liegend zurück ließen. Ich musste Stunden gerannt sein. Doch ein wirkliches Zeitgefühl konnte ich in dieser Dunkelheit nicht entwickeln. Da ich im Moment so oder so nicht aufstehen konnte, lauschte ich in den Gang aus dem ich kam. Doch es herrschte, bis auf ein paar Tropfen die von der Decke plätscherten, Totenstille. Da wurmt mich doch der Hund, warum muss sowas immer mir passieren. Ich lag eine weile regungslos da, bis ich beschloss mich ein wenig mit den Armen voran zu ziehen. Ich wollte hier nur schnellst möglich raus. Als das Gefühl in meinen Beinen langsam zurück kam, entschloss ich mich dazu, vorsichtig aufzustehen. Beim laufen stützte ich mich vorerst an der Wand ab. Nach einiger Zeit, vernahm ich ein Ächzen und Stöhnen weiter vor mir im Gang. Ich konnte mittlerweile wieder normal laufen. Doch obwohl mir diese Geräusche Unbehagen bereiteten, zog ich es vor nicht zurück zu den Gerippen zu gehen. Ein paar Schritte weiter stellte ich fest, dass sich weiter vorn, links und rechts zwei Durchgänge befanden. Ich wollte gar nicht wissen was sich hinter ihnen verbarg, darum versteckte ich die magische Fackel unter meinem Gewand. Das Licht wandelte sich in Dunkelheit und ich vermochte nichts mehr zu erkennen. Nun tastete ich mich langsam den Gang entlang. An dem Durchgang auf der linken Seite, machte ich einen Schritt zur Mitte des Ganges. Das Ächzen und Stöhnen war nun beängstigend nah und demnach auch sehr laut. Nun ging ich noch vorsichtiger und langsamer voran, da ich keine Wand mehr hatte an der ich mich lang tasten konnte. Nach ein paar Schritten stieß ich vor Etwas und dieses Etwas bewegte sich. Jetzt musste es schnell gehen. Ich trat einen großen Schritt zurück. Meine rechte Hand zog die Fackel hervor und meine linke Hand wanderte an den Griff von Falkenjäger. Als das Licht wieder den Raum erhellte, sah ich das ein Untoter meinen Weg kreuzte. Er war hässlich ihm fehlte ein Stück Schädel und das Gehirn lag sichtbar frei. Man erkannte die ehemals menschlichen Züge noch immer. Anscheinend hörte bei diesen Kreaturen das Wachstum der Haare und Fingernägel sowie das der Fußnägel nach ihrem Menschendasein nicht auf. Wenn ich mich nicht irrte war dieser Vertreter mal ein Mann gewesen, und die Teile des Kopfes die noch vorhanden waren, waren großteilig sehr stark behaart. Er hatte dunkel graue Haut mit einem leichten blau Stich. Doch das waren Einzelheiten mit denen ich mich nicht beschäftigen konnte, denn dieser Untote hielt nun auf mich zu. Ich zog Falkenjäger und zerteilte ihn, in zwei Hälften. Das war nicht sehr klug denn das Geräusch das Falkenjäger beim Niedersausen machte würde bald den Rest anlocken. Also begann ich zu laufen, mal wieder. Doch nach wenigen Schritten war es damit vorbei, denn meine Beine waren dafür noch zu angeschlagen. Also beschloss ich das Einzige zu tun was mir noch blieb, mich zu wehren falls es dazu kommt. Ich ging weiter doch war ich sehr wachsam. Ich lief und lief doch es kamen keine Untoten hinter mir her. Plötzlich bemerkte ich weiter vorn eine ganze schar von ihnen. Diese sahen jedoch ganz anders aus, sie hatten kurzes Haar und ihre Nägel waren auch kurz, außerdem waren diese nicht so zerfallen. Ich zog den Sack von Kerik hervor um zu sehen, ob er etwas nützliches hatte. Nach einer weile fand ich ein Lexikon. Ich zog mich vorerst ein Stück im Gang zurück. Es war ein Lexikon über Ungeheuer und Monster aller Art. Ich blätterte auf den seiten, auf denen die Untoten aufgelistet waren. Zu meiner Überraschung gab es zwei Arten menschlicher Untoten. die Wiedergänger, einen von denen hatte ich erlegt. Sie sind abgetan von menschlichem Fleisch und greifen nur an wenn man sie berührt. Dann gab es da noch die Guhlen. diese ernähren sich ausschließlich von Menschenfleisch, werden von schrillen Geräuschen aufgewühlt und reagieren mit sofortigem sterben auf Sonnenlicht. Dummerweise konnte ich nicht mit Sonne dienen, und um weiter zu kommen musste ich dort lang. Ich begann zu grübeln was ich tun konnte. Plötzlich bemerkte das sich mir Schritte näherten. Ich stand ruckartig auf und Zog den Bogen. Spannte diesen und zielte in die Richtung aus der die Schritte kamen. Als ich die Silhouette einer Person sah lies ich den Pfeil losschnellen. Die Silhouette werte den Pfeil ohne ihn auch nur zu berühren mit einer Handbewegung ab und trat in den Lichtkegel. Es war ein Mensch, ein Mann um genau zu sein, nicht unbedingt groß, sein langes schwarzes Haar endete auf seiner Brust und er hatte sehr markante Gesichtszüge. ,,Du musst dich nicht fürchten Auserwählter ?". Erklang die Stimme der Person. Mir schlief das Gesicht ein und ich dachte ich halluziniere. ,, Wer bist du und was machst du hier" fragte ich ihn, nachdem ich mich wieder gesammelt hatte. ,,Wir sind uns schon einmal begegnet, ich bin Rara und bin hier weil ich dir helfen möchte". Ich sah ihn ungläubig an. ,,Du bist Rara, der Enkel vom Häuptling ?" Er sah mich an un sagte ,, Ja genau, der bin ich. Ich denke so glaubst du mir schon eher das ich Rara bin." Er fuchtelte mit seinen Händen herum. Denn im Gegensatz zu herkömmlicher Magie, bedarf es beim Schamanismus und Elementarismus keiner Worte. Eine Wolke verhüllte seinen Körper und als sie sich auflöste, war er kein Mensch mehr. Nun sah er aus wie einer dieser nicht sehr ansehnlichen Toraner. Ich sah ihn an und nickte anerkennend. ,,Also gut, wie gedachtest du mir zu helfen? Ich habe es gerade mit einer Horde Guhlen zu tun." Er lächelte mich an. ,,Nichts leichter als dass. Ich kann eine Sonnenlichtkugel erschaffen. Diese wird jedoch nicht reichen um alle zu töten. Was bedeutet das du, noch ein paar selbst erlegen musst. Ich nickte ihm dankbar zu. Er wechselte wieder zu seiner menschlichen Gestalt. Unser Weg führte wieder zu den Guhlen. Rara erschuf eine hell leuchtende Kugel in seiner Hand und warf diese über die Guhlen. Diese rannten nun wild umher. nach wenigen Sekunden waren nur noch zwei von ungefähr zwanzig übrig und die Kugel glühte nicht mehr. Nun zog ich Falkenjäger, doch bevor ich diese erledigen konnte rief Rara mir zu. ,,Saryoga beherrschst du denn keine Wind Magie?" ,,Nein wieso?" fragte ich unwissend. ,, Das erklärt dein Problem mit den Guhlen. Also gut nimm dein Schwert mit beiden Händen. Hole über deinen Kopf Schwung, und beim zuschlagen rufst du: Aerin rasa Dorr'k" Ich brauchte ein paar versuche ehe es klappte, doch als es funktionierte. Schossen aus Falkenjäger manifestierte Strahlen aus Wind über den Boden. Die Guhle die noch umher irrten, wurden praktisch aufgelöst. Denen die schon herum lagen, erging es genauso. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich hätte nie gedacht das solche Kräfte in mir ruhen. ,, Ich wusste gar nicht über was für Kraft ich als Auserwählter verfüge". Brach es mir in aller Überraschung aus. Doch als als ich wieder auf Rara zuging brach ich zusammen und verlor das Bewusstsein. Ich begann zu träumen doch es war kein gewöhnlicher Traum. Ich stand im Nichts alles um mich herum war weiß. Vor mir tauchte ein Frau aus heiterem Himmel auf. Sie hatte dunkelblondes schulter langes Haar, trug ein Graues Gewand, sie war sehr gut gebaut. Außerdem hatte sie ein ehr niedliches Gesicht und Stechend grüne Augen, um genau zu sein hatten sie die selbe Farbe wie meine. ,, Wer bist du". Fragte ich sie neugierig. ,,Die Auserwählte des Windes". Antwortete sie mir. Ich sah sie verblüfft an. ,, Mit dem Unterschied das du am Leben bist und ich nicht, Saryoga. Ich bin deine Vorgängerin. Du hast diesen Traum weil du Fragen hast und ich habe die Antworten". Langsam begann ich zu verstehen. Ich sah sie fragend an. ,,Also gut wo bin ich hier? Ich meine nicht diesen Traum. viel mehr meine ich diese Katakomben". Sie lächelte. ,, Dies ist der Tempel von Aerian, man nennt ihn aber auch den Tempel der Prüfungen. Hier werden alle Auserwählten des Windes auf eine Probe gestellt, doch bisher scheiterte jeder von uns". Nun sah sie nicht mehr so erfreut aus. ,,Das ist ja sehr aufbauend aber gut. Was erwartet mich hier noch?" ,,Das kann ich dir nicht sagen, denn obwohl alle anderen Auserwählten ihre Windmagie bereits bestens beherrschten, bist du bisher am weitesten gekommen". Ich war sichtlich erstaunt über diese Neuigkeiten. ,, In Ordnung warum scheiterten alle bisher?" Fragte ich nun aus Neugier. ,, Sie endeten schon im ersten Raum, deshalb auch die grünen Skelette. Die meisten jedoch hatten den Falschen Gang gewählt, nicht ausreichend Proviant, wurden Opfer einer Falle oder aber sie wurden von den Bestien in den Tunneln zerfetzt". ,,Also gut das war ausführlich genug. Ich hab eine letzte Frage. Wie erlerne ich die Windmagie?" ,,Ich werde mein Wissen mit dir teilen, dadurch lernst du die Sprache des Windes. Was du aber mit ihr machen kannst musst du nun selbst heraus finden". Sie ging auf mich zu und schlüpfte förmlich in mich hinein. Nun merkte ich wie mein Wissen sich vervielfältigte und außerdem beherrschte ich nun die Sprache des Windes. Wie ein Film liefen in meinem Kopf die Leben meiner Vorgänger ab. Jedes Traurige und auch jedes schöne Ereignis, bis hin zu ihrem Tod. Damit endete dieser Traum.  

Kapitel 7: Die Prüfungen

Als ich wieder zu mir kam, Saß ich an die Wand gelehnt und das Erste das ich wahrnahm war der Geruch von Essen. Ich merkte dass, mein Magen knurrte wie ein Hund. Ich richtete mich auf, und lief zu Rara. ,,Ah, Saryoga, bist du endlich erwacht. Komm setzt dich und iss erstmal etwas. Du musst großen Hunger haben denn du bist ja nun schon drei Tage, hier unten". Mir blieb der Mund offen stehen. ,,Drei Tage, wie lange hab ich denn geschlafen?" Fragte ich ungläubig. ,, Einen Tag". Antwortete er mir. Es kam mir nicht einmal wie zwei Tage vor, bevor ich zusammengebrochen war aber ich hatte ja auch erwähnt das es mir dank der Dunkelheit unmöglich war die Zeit einzuschätzen . Ich nahm die Schüssel die mir Rara nun hin hielt und Trank die Suppe. Rara sah mich an. ,,Ich habe die Suppe, aus den Lebensmitteln die in dem Sack waren gemacht". Ich sah ihn an und lächelte dankbar. ,,Ist gut, mal ganz davon abgesehen das ich ohne dich wahrscheinlich verhungert wäre". Er nickte. ,,Ach Saryoga, bevor ich es vergesse, ich habe dich Gestern, den ganzen Tag auf dem Rücken getragen. Doch nun versperrt dir ein Ton-Golem den Weg. Er sagt : von Hier an darf nur der Auserwählte passieren. Sieht so aus als könne ich dir nun nicht mehr helfen". Ich sah ihn fragend an. ,,Du weist von der Prüfung?" Er sah mich an und nickte. ,,Diese Prophezeiung wurde von Generation zu Genration an uns weitergereicht. Meine Aufgabe als Enkel des Ältesten ist es dich auf deinen Reisen zu begleiten". ,,Danke Rara, aber da du ohnehin nicht mitkommen kannst, habe ich eine Bitte an dich. Suche meinen Freund Kerik und berichte ihm von allem. ,, Ist so gut wie erledigt Auserwählter. Ich vertrau euren Fähigkeiten , kommt unversehrt zurück". Nach diesen Worten trennte er sich von mir. Ich baute das notdürftig zusammen gezimmerte Lager ab und machte mich auf den Weg. Als ich bei dem Golem ankam von dem Rara sprach, öffnete dieser mir die große Pforte hinter sich, mit den Worten: ,, Tretet ein Auserwählter des Windes". Er war riesig und fast genauso breit. Seine Oberfläche war glatt und braun. Ich trat durch die Pforte und fand mich in einem großen Raum wieder in deren Mitte so etwas wie ein Altar stand. Dieser Raum war von der selben Beschaffenheit, wie der mit den Skeletten. Der selbe Boden, die selben Wände und selbst diese Säulen fanden sich hier wieder, der einzige Unterschied lag an den Ausgängen. Hier gab es nur zwei, die Pforte durch die ich eingetreten war und gegenüber eine identische. Ich lief instinktiv zum Altar in der Mitte. Trat auf das Podest und untersuchte ihn. Hier waren Schriftzeichen in der Sprache des Windes eingraviert. Ich begann sie laut vor zu lesen. ,,Erala ur'a Estatio re'a Derlo' Hamo reta". Plötzlich erschien mir gegenüber ein zweiter Altar auf dem ebenfalls ich Stand. Das war ein merkwürdiges Gefühl. Nun sprach etwas in Gedanken zu mir. ,,Es gibt drei Prüfungen. Die Erste kommt nun. Prüfe dich selbst und zeig wie weit du gehen würdest um den Feind zurück zu Schlagen. Meistere alle drei Prüfungen und der Weg nach draußen wird sich dir ebnen". Ich verstand nur das ich mein Ebenbild besiegen musste um hier heraus zukommen. Also trat ich vom Podest und das Ebenbild tat es zeitgleich. Ich trat auf es zu und es auf mich. Seine Beine bewegten sich spiegelverkehrt. Als ich als Probe den rechten Arm hob, tat es mir gleich. Das heißt alles was ich tat, tat er ebenfalls, wie ein zum Leben erwachtes Spiegelbild. Ich holte mit meiner rechten Faust Schwung. Wir trafen uns zeitgleich ins Gesicht. Es fühlte sich echt an und schmerzte. So würde ich es nie besiegen. Ich zog den Bogen und wie ich es mir dachte hatte es den selben wie ich. Mein Bogen zielte auf es, ich spannte den Pfeil ein und schoss ihn so das er es in die, von mir aus gesehen, rechte Schulter traf. Doch auch mir durchschlug ein Pfeil fast die Schulter, dass einzige was mich davor bewarte war das Gewand von Kerik. Bei mir war es jedoch die linke. Jetzt begann ich mir die Frage zu stellen, wie es das tat. Konnte es meine Gedanken lesen oder waren es äußere Einwirkungen. Ich musste es probieren was anderes blieb mir nicht übrig. Also rannte ich auf es zu dachte daran ihm ins Gesicht zu schlagen, doch schlug ihm in den Bauch. Meine Gedanken schien es nicht zu lesen, denn nun lagen wir beide am Boden und hielten uns den Bauch. Ich richtete mich auf und beobachtete es dabei. Doch es hatte einfach keine Fehler in seinen Bewegungsabläufen. Ich konnte nicht so weiter machen. Das wäre mein Ende. Also setzte ich mich erstmal. Nach einer weile fiel mir auf das, ich nicht vergiftet war. Normaler weise hätte ich durch das magische Gift am Pfeil längst gestorben sein müssen denn davor schützte mich das Gewand nicht. Doch ich spürte nicht einmal etwas. Hatte das zu bedeuten das es keine Magie nutzen konnte? Ich stand auf und Sprach ind Gedanken die Worte: ,, Eran es Lira'r" in der Sprache des Windes. Ich hatte mich selbst verzaubert und dieser Zauber bewirkte, Bewegungen zu beschleunigen. Ich holte mit der Faust aus und es tat mir gleich, nur wie ich vermutet hatte um einiges langsamer als ich. Ich schlug zu und es hob ab, doch es konnte keinen Treffer erzielen. Es löste sich auf, da es nun nicht mehr seinen Zweck erfüllte. Ich hatte die Prüfung erfüllt und irgendetwas heilte mich restlos, von den eben erlittenen Schmerzen. ,, Nun die Zweite". Erklang die Stimme erneut in meinem Kopf. ,,Deine nächste Aufgabe wird es sein, Deine Ausdauer, dein Geschick und deine Geschwindigkeit unter beweis zu stellen. Stell dich vor das Tor aus dem du gekommen warst". Ich tat was diese Stimme mir auftrug. ,,Das Tor auf der anderen Seite schließt sich langsam, doch eile nicht zu sehr, denn ein einziger falscher Schritt reicht aus, um dein Leben zu verwirken". Das klang sehr beruhigend, aber da ich aufgrund meines Berufes, schon öfter solche Situationen durchleben musste, dürfte dies nicht allzu schwer werden. Nun ging alles schnell der Boden begann zu beben. Die einzelnen Steine des Bodens erhoben und senkten sich, manche fielen in eine Untiefe an deren Ende sich Magma befand. Nun begriff ich was mein Leben beenden würde, wenn ich einen Schritt daneben tat. Die Wege die nun noch übrig waren, waren schmaler als mein Fuß. Ich konnte mir nicht einmal mehr einen Plan ausdenken, denn das Tor begann bereits sich zu schließen. Also ging ich los und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Was mir auch ohne weiters gelang. Nun kam der erste Höhenunterschied. Er war knapp doppelt so hoch wie ich. Was ich brauchte war etwas Anlauf, also nahm ich mir diesen . Ich lief so schnell es mir dieser schmale Pfad erlaubte. Sprang, setzte meinen Fuß an die schmale senkrecht nach oben führende Kante, um mich dann nochmals nach oben abzustoßen. Der Stoß reichte aus damit ich einen Fuß oben aufsetzen konnte und den anderen Fuß zog ich nun ebenfalls nach oben, um ihn vor den ersten zu setzen. Ein paar Schritte weiter schossen Pfeile aus der Wand, Ich ließ mich reflexartig fallen und hing nun an der Kante auf der ich eben noch stand, um mich nun an ihr entlang zu hangeln. An der Stelle an der, der Pfeilhagel von beiden Seiten aufhörte zog ich mich nach oben. Nun kam auch schon das nächste Hinderniss. Eine sechs Fuß lange Schlucht trennte mich von dem nächsten Ort, an dem meine Füße halt fassen konnten. Ich ging in die Hocke und sprang, Wie ich es mir dachte reichte dies gerade so, denn nun hing ich mit nur noch einem Arm an einer schmalen Ecke. Ich zog mich mit aller Kraft die mein Körper aufbringen konnte gerade soweit nach oben, dass ich meinen Oberkörper auf den schmalen Pfad stützen konnte. Nun musste ich die Beine anwinkeln und mich mit den Armen ein Stück nach vorn ziehen, damit ich mich hinsetzen konnte. Jetzt konnte ich mich wieder hinstellen, doch als ich dies tat, zitterte das Stück auf dem ich stand. Ich lief los und das Stück Pfad, dass ich nun verließ fiel in das Magma. Als ich dies bemerkte, rannte ich noch schneller. Doch es half alles nichts, denn die Stücke des Pfades fielen immer schneller. Also rief ich in Gedanken : ,, Eran es Lira'r " um mich schneller fortzubewegen. Am Ende des Pfades, tat sich nun eine Schlucht auf und ich sprang blindlings. Im Sprung, bemerkte ich, das weit unter mir der nächste Pfad war. Also musste ich mich nun darauf konzentrieren bei der Landung, das Gleichgewicht zu halten. als ich jedoch aufkam, verlor ich das Gleichgewicht, da ich zu schnell gefallen war. Ich rutschte ab schaffte es jedoch, mich mit beiden Händen an der Kante festzukrallen. Ich zog mich nach oben und riskierte einen Blick, zu dem sich schließenden Tor. Es waren nur noch wenige Schritte, die mich vom Tor trennten. Das Tor war fast geschlossen. Nun rannte ich so schnell ich konnte, auf das Tor zu, warf mich auf den Bauch und schlitterte drunter durch. Damit hatte ich die zweite Prüfung bestanden. Ich betrat einen Raum der dem Ersten bis aufs Detail glich. Einmal mehr, erklang nun die Stimme in meinem Kopf. ,, Da du die zweite Prüfung gemeistert hast, folgt nun die letzte. Diese wird sein, dich im Kampf zu beweisen ". Plötzlich verschwand der große Stein, mit dem Altar in der Mitte im Boden. Stattdessen erhob sich nun ein riesiger Käfig. Als ich sah was sich darin befand, gefror ruckartig alles in mir. Es war ein Sakul'to, einer dieser gefiederten Drachen. Nur im Gegensatz zu dem in Anwesen Dravil war dieser hier ausgewachsen. Allein einer seiner Federn war so groß wie ich. Als das Tor des Gewaltigen Käfigs auf ging bekam ich es mit Todesängsten zu tun, aber es hieß nun mal dieses Vieh oder ich und ich würde nicht kampflos aufgeben. Der Sakul'to trat aus seinem Käfig und sah sich orientierungslos um. Als er mich sah, spie er sofort blaues Feuer. Ich zog den Bogen und den Köcher vom Rücken. Drehte mich um und setzte die Kapuze auf. Als das Feuer einschlug schleuderte die Wucht des Aufpralls mich, gegen das Tor aus dem ich eben kam. Das Feuer war zu heiß und brannte Löcher in mein Gewand, außerdem verbrannte es mir stellenweise meinen Rücken. Es brauchte jetzt schon Unmengen Kraft mich zu erheben, was sollte das erst werden wenn dieser Kampf noch viel länger andauerte. Als ich wieder stand zog ich zwei Pfeile aus meinem Köcher und platzierte ihn dann wieder auf meinem verbrannten Rücken. Das brannte zwar als wäre die Unterwelt auf meinem Rücken, doch es half alles nichts. Ich spannte die beiden Pfeile in den Bogen und griff wieder auf den Beschleunigungszauber zurück um den Sakul'to härter treffen. Nun wartete ich bis er das Maul aufriss um Feuer zu speien. Als er dies tat ließ ich die Pfeile losfliegen. Sie schossen mit so einer Wucht davon das es den Bogen aus Drachenknochen in zwei Teile brach. Man sah richtig wie sich eine Aura aus Wind um die Pfeile legte. Sie stießen das blaue Feuer zurück und durchbohrten den Rachen des Ungeheuers. Die Löcher die dabei entstanden waren ungefähr doppelt so groß wie ich. Trotz allem lebte diese Bestie immer noch. Da mir nun nichts anderes mehr blieb als auf den Nahkampf zu setzen, zog ich Falkenjäger. Nun rannte ich mit gezogenem Schwert auf das Ungetüm zu. Da Wurmt mich doch der Hund, will dieses Vieh nicht einfach das Zeitliche segnen. Als ich nah genug an ihn heran war, breitete er seine Flügel aus um zu fliegen, doch dass wusste ich zu verhindern. Der Falkenschrei schallte durch den Raum als ich Falkenjäger schwang. Die Strahlen die ich dabei freisetzte, fetzten ihm riesige Löcher in seinen rechten Flügel. Nun war er nicht mehr, als ein riesen Huhn, mit langem, dornigem Schwanz, riesigen spitzen Zähnen, scharfen Klauen und er konnte Feuer spucken. Er holte mit seinem Schwanz aus, traf mich und rammte mir einen seiner Dornen in den Bauch. Die Wucht des Schlages schleuderte mich gegen die Wand, an der sich das Tor befand. Falkenjäger immer noch fest umklammert und mit einem Handflächen großem Loch im Bauch, richtete ich mich mit aller letzter Kraft auf. Mein Atem war nicht mehr als ein Keuchen gerade noch genug um einen Spiegel zu beschlagen. Plötzlich bemerkte ich ein Drücken zwischen meinen Schulterblättern, im nächsten Moment schossen mir Flügel mit schwarzen Federn aus meinem Rücken, die zweimal so lang waren wie meine Arme. Ich spührte wie mich die Kraft durchströhmte. Es passierte alles wie von allein, als wäre gar nicht ich es der das tat. Ich flog senkrecht nach oben um mich dann wie ein Raubvogel mit Falkenjäger, auf das übergroße Monster zu stürzen. Falkenjäger zerteilte den Sakul'to wie Luft genau in der Mitte. Ich kann mich an den Rest nicht mehr erinnern, denn ich verlor das Bewusstsein. 

Kapitel 8: Grenzenlose Abscheu

Sie war gerade auf den Weg in die Wälder der Toraner, denn sie hatte den Auftrag erhalten, einen Cyru mit dem Namen Saryoga, aus der Stadt Severan auszuschalten. Sie erhielt diesen Auftrag, von einer unbekannten Person und hatte viel Geld geboten bekommen. Irgendjemand konnte dieses arme Schwein wirklich nicht leiden. Den Weg dorthin hatte sie schon fast zurück gelegt. Sie musste noch durch die Steppe der Angst, an deren Anfang sie stand. Es dunkelte bereits und sie beschloss, ihr Lager zu errichten. Da es hier im Gegensatz zu ihrer Heimat sehr kühl war, behielt sie ihre dicke Lederrüstung an. Als es bereits wieder tagte, streckte sie sich, rollte ihre Schlaffelle zusammen und verstaute sie an ihrem Reittier. Es war ein Kartora, doch dieser war anders. Er hatte rotes Fell und schwarze Schuppen an den Beinen. Er hörte auf den Namen Flammenklaue. Sie holte mit dem Bein Schwung und saß auf. Nun ritt sie weiter, den ganzen Tag, bis die Sonne erneut vom Horizont verschwand. Sie schlug erneut ihr Lager auf. Dieses mal jedoch wurde ihr Schlaf unterbrochen. Ein grunzen und rascheln weckte sie, außerdem vernahm sie das knurren von Flammenklaue. Als sie sich aufrichtete sah sie gegenüber ein fünf Mann hohes Wesen. Es war ein Oger er hatte keine Haare, aschgraue Haut, aus dem Unterkiefer hervorstehende Eckzähne und eine Gekräuselte Nase. Seine Körpergewalt konnte man deutlich erkennen, er war sehr muskulös und dies zeichnete sich auf seinem Körper ab. Er hatte eine Nagel besetzte Keule, die fast so lang wie er selbst war und einen Fetzen Fell um die Hüften gebunden. Doch sie durfte ihn nicht unterschätzen einen Hieb mit der Keule und sie wäre Geschichte. Ihre Hand fuhr zu ihrer geliebten Zweihandaxt, auf ihrem Rücken. ,,Was willst du hier Oger ?" Fragte sie. Er fuhr erschrocken zusammen, offenbar hatte er nicht bemerkt wie sie aufgestanden war. ,, Ich suche nach Nahrung Ork". Antwortete er brummend. Oger und Toraner waren die erste humanoide Rasse die, das Licht dieser Welt erblickten, daher waren sie auch der Sprache mächtig. Die Orks und Die Gargor folgten ihnen rund einhundert Jahre Später, wobei die Gargor eine Rasse die, den Menschen ähnelt, mit Haut aus Stein der Härter als jedes Metall war, fünfhundert Jahre später durch eine Krankheit, restlos ausgelöscht wurden. Fast eintausend Jahre später kamen fast zeitgleich: Zwerge, Menschen und Tolus. Danach folgten nur kleinere Rassen, die in kleinen Stämmen auf der Welt verteilt leben. Sie trat einen Schritt an ihn heran, und ihre linke Hand hielt nun den Griff der Axt. ,, In meinem Proviant ?" Fragte sie belustigt. ,, Was hast du überhaupt hier zu suchen? Liegt euer Heim nicht tief in den Bergen, hoch im Norden?" Er sah sie erklärend an. ,, Ich ließ mich vor einhundertvierzig Jahren hier nieder. Seither meide ich es Blut zu vergießen". Antwortete er ohne auf die andere Frage einzugehen. ,, Lass die Finger von meinem Proviant und es wird kein Blut vergossen". Ohne ein weiteres Wort zu verlieren entfernte der Oger sich von ihrem Proviant. ,, Es tut mir leid, doch wenn ich euch sehe habe ich einige Fragen" . Sie zog eine Braue hoch. ,, Stellt eure Fragen". Entgegnete sie, ihm erheitert. ,, Was macht eine Orkin, soweit fernab ihrer Heimat und warum habt ihr rote Haut ?" Sie lächelte. ,, Ich bekam einen Auftrag, deshalb bin ich so weit weg von Daheim. Was meine Haut angeht, ich bin die Auserwählte des Feuers, Vana-Rokk. Nun verratet ihr mir euren Namen !" ,,Ich bin Orgott-Re-Ahk. Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen werte Auserwählte und Prinzessin Vana aus dem orkischen Geschlecht der Rokk". Er machte eine tiefe Verbeugung. ,,Du bist gut im Bilde Orgott woher war dir dies bekannt ?" Er zog die rechte Braue nach oben. ,, Ich bin schon lang vor deiner Geburt, sehr gut mit deinem Vater, König Ustro-Bal-Rokk befreundet gewesen. Wenn ihr erlaubt ziehe ich mich jetzt zurück. Stellt eurem Vater meine Grüße aus".Er verschwand ohne eine Antwort abzuwarten. Bis der Morgen kam war noch Zeit, weshalb sie sich noch etwas Schlaf gönnte. Die nächsten zwei Tage der Reise verstrichen ohne jedes Vorkommnis. Es war ihr schon fast etwas zu langweilig, doch ie erreichte ihr Ziel zügig. Also sollte sie sich wohl nicht beschweren. Sie blieb stehen, denn der Wald der Toraner erstreckte sich nun weitläufig vor ihr. Sie saß ab und betrat ihn, Ihrer Information zufolge sollte ihr Ziel sich in der Nähe befinden. Deshalb schlug sie ihr Lager auf. Die Nacht brach herein. Als sie sich gerade hinlegen wollte, begann Flammenklaue unverhofft zu knurren. Nun spürte auch sie es. Eine gewaltige Energie näherte sich ihr blitzartig von Unten. Im nächsten Augenblick dehnte sich der Boden unter ihr aus und bildete einen Hügel, der so hoch war das er einige Bäume entwurzelte. Sie schaffte es sich mit einem Hechtsprung vom Hügel zu entfernen. Dieser brach in der Mitte auf und ein heller grüner Strahl trat aus. Als der Strahl nachließ schoss etwas, das aussah wie die Silhouette eines Körpers aus dem Loch, Richtung Horizont. Nun fiel dieser Körper mit rasender Geschwindigkeit auf den Boden zurück. Vana-Rokk eilte zu der Stelle an der, der Körper aufschlagen würde und verhinderte dessen Aufprall in dem sie ihn gefangen hatte.Als sie erkannte, dass es ein Mensch war verzog sie das Gesicht ,, Ich verabscheue Menschen zutiefst ". Presste sie nun heraus. Sie hatte das Gefühl das diese Person, ihr Auftrag war und sie würde ihn pflegen. Denn ihr Stolz erlaubte es ihr nicht, ihn in diesem Zustand zu töten. 

Kapitel 9: Die vier Elemente

 Als ich zu mir kam, lag ich mit einem Stück feuchtem Stoff auf der Stirn, auf ein paar Fellen. Ich sah mich um und entdeckte einen Kartora, mit rotem Fell und Schwarzen Schuppen. Kalte Schauer überschwemmten meinen Körper. Da wurmt mich doch der Hund, was mache ich nur hier? Den Wald der Toraner schien ich nicht verlassen zu haben, doch wie kam ich aus diesem Tempel. Plötzlich stand jemand vor mir, eine Orkin, dass komische aber war das ihre Haut rot war. Normalerweise hatten sie grüne oder graue Haut, aber rote? Sie war fast zwei Köpfe größer als ich, doch sie war schlank. Ihr Gesicht erinnerte auch nur deshalb an einen Ork, weil sie eine gequetscht wirkende Nase hatte. Sie war für einen Ork sogar recht hübsch. Ihr Haar war braun und zu einem schweren Zopf geflochten, dessen Ende auf ihrer Schulter lag. Sie hatte Hauch dünne Lippen und kristallklare braune Augen. ,,Ah, ihr seid erwacht. Dann wird es nun nicht mehr lang dauern. Bis zum nächsten Morgen seid ihr wieder auf den Beinen". Sie sah mich verabscheuend an. ,, Wer seid ihr, wo bin ich und was mache ich hier ?" Sie brachte ein gezwungenes Lächeln hervor. ,, Mein Name ist Vana-Rokk, Tochter des Königs Ustro-Bal-Rokk. Ihr seid in den Wäldern der Toraner und kamt aus der Erde geschossen, wie ein Pilz. Hätte ich euch nicht gefangen wärt ihr bereits tot. Doch spart euch euren Dank ". Nun war ihr Lächeln nicht mehr aufgesetzt. Warum war mir unklar, denn lustig fand ich daran nicht wirklich etwas. ,, Wie ihr wollt Prinzessin Vana. Reicht es wenn ich euch bei eurem Namen nenne ?" ,, Ja, das reicht völlig, ich hasse dieses Prinzessin hier und dort, so oder so ". Erwiderte sie nun. ,, Ich würde dennoch gern wissen wer ihr seid ". ,, Mein Name ist Saryoga, sehr erfreut euch kennen zu lernen ". Sie verzog das Gesicht. ,, Nun denn Saryoga ich werde auf die Jagd gehen, ich nehme an ihr habt Hunger ? Für den Fall das es so ist, habe ich dort drüben bei Flammenklaue etwas Proviant. Keine Angst er wird euch nichts tun". ,, Das hört sich gut an, ich hatte schon Angst, ich würde als Hundefutter enden ". Sie lachte und begab sich dann auf die Jagd, allem Anschein nach war das Eis nun gebrochen. Sie war mir ehrlich gesagt sehr sympatisch und das war das eigenartige, denn ich dachte immer Orks wären schroffe, raue Wesen. Das zeigt nur wieder, wie wenig man auf das Gerede anderer geben konnte. Ich richtete mich mit Mühe auf und torkelte wie betrunken auf meinen noch immer zittrigen Beinen zur Proviantstasche und aß etwas. Als ich fertig war legte ich mich wieder hin um noch etwas zu schlafen.Ich wurde wieder wach als es bereits zu dämmern begann. Vana war von der Jagd längst zurück und bereitete etwas zu Essen zu. Sie kam auf mich zu mit einer Flasche und einer Rehkeule in den Händen. Ich richtete meinen Oberkörper auf. ,, Hier trink das, es wird dich wieder zu Kräften kommen lassen. Essen solltest du auch noch eine Kleinigkeit ". Ich vertraute ihr aus irgendeinem Grund. Also trank ich brav meine Medizin und aß die Keule fast ganz auf, um mich dann erneut schlafen zu legen. Die Sonnenstrahlen kitzelten sanft meine Nase und weckten mich. Es war bereits Mittag und mein Körper fühlte sich an wie neu geboren. Ich stand auf, von Vana war nichts zu sehen. Mein Schwert lag neben der Feuerstelle. Mein Gewand hing gewaschen und repariert über einem Seil zwischen zwei Bäumen. Ich warf mir das Gewand über und gurtete mir Falkenjäger quer über den Steiß. Sie hatte das Gewand verbessert. Ein Leder Brustharnisch war von innen angebracht worden. Ich fragte mich wieso sie das alles tat. Doch meine Frage fand auch sogleich eine Antwort, denn Vana-Rokk stand mit gezogener Axt hinter mir. Sie war wie aus dem nichts aufgetaucht. Ihre Axt war groß und der komplette Axtkopf war glutrot. ,, Was ist der Grund dafür ?" Fragte ich sie. ,, Ich erhielt den Auftrag euch das Leben zu nehmen. Doch sei dir soviel gesagt, ich begann dich zu mögen. Du bist der erste Mensch bei dem es so ist ". Nach diesen Worten rannte sie los und holte mit ihrer gewaltigen Axt aus. Ich drehte mich um, beugt meinen Oberkörper unter dem Schlag weg und trat ihr in den Bauch. Dies verschaffte mir zumindest soviel Zeit das ich Falkenjäger ziehen konnte. Nun folgte Schlag auf Schlag. Falkenjäger sauste auf ihre Axt nieder und ihre Axt auf Falkenjäger und so ging es eine Weile weiter. Ich hatte das Gefühl, als wolle sie mich nicht verletzen, und ich lag richtig sie drängte mich einfach nur aus dem Wald. Auf der großen Wiese, auf der wir uns nun gegenüberstanden gab es keinen Schutz. Das war ein gut durchdachter Schachzug von ihr. Nun schrie sie auf. Eine riesige Flammenkugel sammelte sich kurz darauf vor ihrer Axt. War sie eine Feuermagierin, oder sogar die Auserwählte des Feuers ? Die Kugel wuchs und wuchs und als sie ihre volle Größe erreichte, schwang sie ihre Axt durch die Luft. Damit zerteilte sie die Kugel und mit einer Handbewegung, schossen nun Funken auf mich zu. Um diesen Szenario entgegen zu wirken schwang ich Falkenjäger. Die dabei entstandenen Strahlen, fraßen sich durch die Funken und hielten genau auf Vana-Rokk zu. Diese wehrte diesen Angriff mit einem einzigen Schlag ihre Axt ab und schob diese danach zurück auf ihren Rücken. Ich tat es ihr gleich und schob Falkenjäger in seine Scheide zurück. Sie kam nun auf mich zu. ,, Ich wusste das du etwas besonderes unter den Menschen bist, die mich sonst anwidern. Auserwählter des Windes. Ich musste dich angreifen um meine Vermutungen zu bestätigen. Es tut mir Leid". Sagte sie nun mit einem breiten Grinsen auf ihren Lippen. ,, Das nehme ich dann mal als Kompliment ". Gab ich ihr mit einem knappen Nicken zurück. Als wir uns die Hände reichten sah ich sie an. ,, Lass mich raten. Du bist die Auserwählte des Feuers? Was wird nun aus deinem Auftrag, sofern du einen hattest ? ". Fragte ich, um mir Gewissheit zu verschaffen. ,, Nun ja, da ich dich nun nicht mehr töten kann, weil du der Auserwählte des Windes bist, wird er wohl unerledigt bleiben ". Ich lächelte. Aus der Ferne vernahm ich, zwei mir vertraute Stimmen.Es waren Rara und Kerik die aus dem Wald stürmten. Wahrscheinlich aus Intuition, griffen Vana und ich zu unseren Waffen. ,,Ein Warkrova" rief Rara nun . Mir blieb auch wirklich nichts erspart. Diese Kreaturen sind so ähnlich wie Maulwürfe. Zwar riesige, Fleisch fressende, gefährliche und nicht Blinde Maulwürfe. Aber dennoch wie Maulwürfe. Doch ich hatte ganz vergessen das wir nun zu viert waren. Was hieß dies hier sollte nicht lang dauern. Sie waren gerade angekommen da begann der Boden zu beben. Wir sprangen in verschiedene Richtungen auseinander. Der Warkrova kam aus dem Boden geschossen. Wir standen im Viereck um ihn herum. Zu meiner rechten Vana und vor mir Kerik mit seinen langen als Kampfklauen dienenden Krallen. Ich sah sie an und rief dann Rara zu, er solle ihn mit einer sehr hellen Sonnenlichtkugel blenden. Als er dies tat, gab ich Vana das Zeichen das sie mir Folgen sollte. Ich selbst hielt auf Kerik zu. Mit Anlauf sprang ich nun auf ihn zu, er fing meinen Fuß mit den Händen und schleuderte mich nach oben. Vana nutzte diesen übergroßen Maulwurf als Sprungbrett und sprang auf mich zu. Sie landete in der Luft auf meinem gezogenen Schwertrücken, um nun wie ein Pfeil weiter nach oben zu schießen. Als sie nicht mehr an höhe gewann. Hielt sie die Handflächen nach unten, um dann einen gewaltigen Flammenstrahl aus ihren Händen auf das Monster abzuschießen. Der Strahl war so breit das wir zurück weichen mussten. Er umfasste das Monster komplett und verbrannte es. Es roch nach verbranntem Fell. ,,Also Saryoga, wer sind denn deine netten Begleiter". ,, Dies ist Kerik mein Vertrauter und der Andere ist Rara ein Toraner, der Häuptling schickte ihn mir, damit er mir auf meinen Reisen beisteht". Sie nickte. ,,Ich bin Vana-Rokk, die Auserwählte des Feuers" presste sie in aller Freundlichkeit heraus. ,,Vana-Rokk wärt ihr so freundlich, Saryoga die Prophezeiung der Göttlichen mitzuteilen?" Fragte Rara nun fast spöttisch. ,,Sie ist ihm noch nicht bekannt? Wenn dem so ist werde ich sie ihm erzählen". Spottete nun auch sie, Nun begriff ich das der spöttische Unterton in Raras Stimme mir galt. Vana sog die nach verbranntem Fell riechende Luft scharf ein und setzte eine lange Geschichte an. ,, Lasst uns während ich dir davon erzähle weiter ziehen denn der Weg ist noch weit". Ich nickte knapp und wir sattelten auf, bis auf Rara dieser nahm seine Ursprungsgestalt an und flog. ,, Seit ungefähr tausend Jahren gibt es in den Stämmen der Ältesten nun die Prophezeiung der Elemente. Diese spricht von dem Ende der Dämonen, sie werden durch die geeinte Kraft der vier Auserwählten endgültig besiegt. Der Auserwählte des Windes ein Mensch mit einem fragwürdigen Job. Einer Orkin vom adligen Geschlecht, sie herrscht über das Feuer. Einer Frau aus dem Süden, das Wasser ist ihr Element und über den Auserwählten der Erde ist nur bekannt das er weit im Osten lebt und einer aussterbenden Rasse angehört". Sie stoppte. ,,Dieser ist selbst den Ältesten unserer Reihen ein Rätsel. Sie haben keine Ahnung wer es ist, welchem Stamm er angehört oder wo wir ihn genau finden. Unsere Aufgabe in dieser Geschichte ist es einen Dämonen Prinzen nach dem anderen aus dem Verkehr zu ziehen. Um dann an den Herrscher der Unterwelt zu gelangen. Doch vorerst müssen wir die Auserwählte des Wassers treffen und wenn die Prophezeiung war ist, hast du den jüngsten und schwächsten der Dämonen Prinzen bereits aus dem Weg geräumt und bist nun auf dem Weg zur Auserwählten des Wassers". Sie bedachte mich mit einem fragenden Blick. ,, So ist es. Auch wenn ich den Dämonen Prinzen Dravil nicht unbedingt als schwach empfand. Nun jedoch sind wir auf dem Weg nach Moraka um uns mit der Prinzessin und Auserwählten Aria zu treffen. Sollte ich noch etwas über die Prophezeiung wissen?" Fragte ich um etwas mehr in Erfahrung zu bringen. ,, Ja da wäre noch etwas". Setzte sie an. ,, Die Hauptbegleiter oder auch Vertrauten der Auserwählten, verfügen ebenfalls über Elemente. Dies sind die Nebenelemente. Licht, Dunkelheit, Natur und Blitz auch sie sind mächtig. Sie werden ebenfalls von Nöten sein um die uns bevorstehenden Schlachten und Prüfungen zu meistern. So wie ich die Dinge sehe ist dein Vertrauter Kerik, in ihm spüre ich die Macht des Blitzes. Mein Vertrauter ist auf dem Weg zur Auserwählten des Wassers und dürfte diese auch bereits erreicht haben. Er herrscht über das Naturelement". ,,Die Vertraute von Aria ist Heira eine Lichtelfe, sie sollte über das Element des Lichtes herrschen". Gab Kerik zu verstehen. ,,Dies muss nicht unbedingt der Fall sein". Gab Rara nun von sich. ,, Nur weil sie eine Lichtelfe ist muss sie nicht zwangsläufig auch das Element Licht beherrschen. Anders als bei den Auserwählten, suchen sich die Nebenelemente ihre Herrscher aus. Sie bestimmen sie anhand der Wesenszüge der Personen. Dass du das Element Blitz beherrschst ist ein Zeichen dafür das du ein ausgeglichenes Wesen besitzt doch wenn die Wut in dir hochkocht, entfachst du einen Sturm. Das Element Natur. Bezieht seine Kraft aus natürlichen Umgebungen. Demnach sucht es sich eine sehr Natur gebundene Person". ,,Es ist so wie Rara sagt". bestätigte es Vana. Kerik nickte um zu symbolisieren das er verstanden hatte. Wir kamen nach einigen Tagen auf der Steppe der Angst an. Als wir sie betraten sagte ich spöttisch: ,, Das ihr mir ja aufpasst. Hier soll ein Oger sein Unwesen treiben". ,,Dass tut er auch". Antwortete Vana nun belustigt. ,,Doch vor ihm braucht ihr euch nicht zu fürchten. Er kam hierher um mit dem Blutvergießen aufzuhören und außerdem ist er seiner Aussage nach, ein alter Freund meines Vaters". Also doch ein Punkt in dem ich mich getäuscht hatte diesen Oger gab es hier tatsächlich. ,, Ich war davon ausgegangen das dies nur eine Gutenachtgeschichte war, die man Kindern erzählte die nicht hören wollten oder das Hirngespinst eines betrunkenen Bauern. Nie wäre ich davon ausgegangen das diese Geschichte stimmt". Sie lächelte zufrieden. ,,Also dann wollen wir weiter ziehen?" Fragte sie mich nun. Ich nickte knapp und ritt los. Wir ritten ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln den ganzen Tag durch. Als der Abend herein brach, schlugen wir unser Lager auf. ,,Vana ? Könntest du bitte ein Feuer machen?" Sie lächelte. ,, Nichts leichter als das". Antwortete sie mir belustigt. Sie entzündete ein Feuer ohne das wir Holz brauchten. Ich setzte mich neben sie. ,, Wir werden eine Weile gemeinsam Reisen, daher wäre es gut wenn wir uns besser kennen". Warf ich in unsere kleine Runde. ,, Der Meinung bin ich auch". Stimmte mir Kerik zu. ,, Ich bin Vana-Bal-Rokk, Tochter des königlichen Geschlechts der Rokk. Die Prinzessin des Landes Molkor der Heimat der Orks. Mein ganzes Leben durfte ich nur Kampftraining absolvieren und die Prophezeiung auswendig lernen. Die einzigen Bindungen zu Personen habe ich zu meinem Vater und zu meinem Vertrauten Laaron. Ich hasse die meisten Menschen. Ich glaube das reicht fürs erste". Damit hatte niemand von uns gerechnet. Doch wir hatten uns wieder gesammelt. ,, Ich bin Kerik Al'kút". Setzte er an. ,, Ich betreibe einen kleinen Verzauberungsladen in Severan. Saryoga ist mein wichtigster Stammkunde und mein bester Freund seit nun über zwanzig Jahren. Da wir Tolus eine ungewöhnlich lange Lebenserwartung haben, bin ich bereits hundertzwanzig Jahre alt. Das entspricht in menschlichen oder orkischen Jahren etwa Fünfundvierzig Jahren. Das wäre erst einmal alles". ,, Ich bin Rara, Enkel des Schamanen der Toraner. Mein Vater Starb bei der Prüfung die ihn zum nächsten Schamanen machen sollte. Ich beherrsche als letzter meines Stammes noch die Kunst der Gestaltwandlung. Außerdem praktiziere ich Sonnenschamanismus. Mehr gibt es über mich eigentlich nicht zu wissen". ,, Ich hatte dich irgendwie geheimnisvoller eingeschätzt". Warf ich ein. ,, Nun gut. Ich bin Saryoga Kadoka. Ich bin ein Meister der Cyru von Beruf. Stehlen, Morden und Heimlichkeit sind mein Handwerk. Ich habe eine Schwester die ich seit etlich Jahren nicht mehr gesehen hab. Sie ist nach Moraka gegangen um zu Arbeiten. Unsere Eltern Starben vor zehn Jahren. Ich bin vierunddreißig Jahre alt. Mir fällt nun wirklich nichts mehr ein". ,, Ok genug kennengelernt". Warf Vana ein. ,, Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, also lasst und etwas schlafen. Nach drei Tagen kamen wir am Tunnel der Zwerge an und brauchten noch einmal drei um diesen zu durchqueren. Er war beeindruckend. Geradewegs durch die Sura Gebirge. Er war fast dreißig Mann hoch, und zwanzig breit. Überall innen waren Stützpfeiler die ein Stahlgerüst stützten. Dieses wiederum hinderte die Gesteinsmassen daran, alles unter sich zu begraben. Er war hell mit magischen Fackeln ausgeleuchtet, die ein leicht grünliches Licht abgaben. Wenn man jedoch drei Tage nichts anderes zu Gesicht bekommt ist es gar nicht mehr so atemberaubend und man ist heilfroh wieder an die frische Luft zu kommen. Der Ausgang war auf einem hohen Hügel und von hier aus konnte man die Tore der Hauptstadt des Landes schon erkennen. Dies waren ohne Zweifel die Tore von Moraka.

Kapitel 10: Das Wiedersehen

Es waren nun schon siebzehn Tage vergangen seit Aria und Heira Severan verlassen hatten. Vor vier Tagen kamen sie in Moraka an, ihre Reise verlief Reibungslos. Laut der Prophezeiung sollte Saryoga den Tempel bereits bewältigt haben und die Auserwählte des Feuers sollte sich seiner Gruppe angeschlossen haben. Diese Gedanken schossen Aria durch den Kopf. ,,Laaron, wo wollte die Auserwählte des Feuers hin? Nach Severan?" Hakte Aria noch einmal nach um sicher zu gehen. ,,Ja" erklang nun die Stimme von Laaron. Sie klang sehr ausgeglichen und er wirkte so als wäre er mit dem Park in dem sie standen im Einklang. Er war definitiv mit dem Element der Natur gebunden und es schien ihm in dieser Stadt nicht wohl zu gehen. In diesem Park zu stehen sollte dies jedoch etwas lindern. ,, Sie suchte einen Cyru mit dem Namen Saryoga um ihn aus dem Weg zu räumen? In diesem Fall hoffe ich das Saryoga bereits die Windmagie beherrscht und sich als Auserwählter des Windes zu erkennen geben konnte". Gab Aria zu bedenken. Laaron nickte. ,, Sie wird es wohl bereits vorher mitbekommen haben, immerhin tragt ihr Auserwählten alle diese körperlichen Merkmale und ihr wurde seit ihrer Geburt nur Kampf und die Prophezeiung eingebläut". Sagte Laaron. ,,Das tut mir leid". Sagte Aria und Heira nickte knapp. ,, Da fällt mir ein haben wir denn schon einen Ort an dem wir Saryoga und die Anderen Treffen ?" Fragte Heira mit besorgtem Unterton in der Stimme. ,,Wir haben doch Laaron hier. Er wird sie am Tor empfangen und sie zu uns bringen. Wärst du so freundlich ?" Laaron nickte knapp. ,, Wir werden in der Taverne "zum fröstelnden Walross" auf euch warten". ,, Ich werde sie dort hin geleiten Meisterin Aria. " Aria errötete. ,,Kein Grund zu solchen Förmlichkeiten, nenn mich einfach Aria. " Mit einem Knicks zog sich Laaron nun zurück. Er ging vom zentralsten Punkt der Stadt los, und musste sich vorerst durch überflutete und sehr schmale Handwerkergassen drängen. Als er auf dem großangelegten Hauptstraßennetz ankam, kam auch er schneller vorran. Sie waren breit und plan, ein glatter Pflasterstein folgte auf den anderen. Am Rande der Straße entlang standen große prunkvolle Häuser, Geschäfte und Tavernen. Immer im selben Abstand reihten sich große alte Eichen, sie waren alt sehr alt und wirkten beinahe schon übertrieben anmutig. Sie überragten mit ihren Kronen die Dächer der Häuser. Es schien als würde hier von Jeder Rasse jemand leben. Orks, Tolus, Toraner, Menschen, Dalarner das Geschlecht der Fischmenschen und die verschiedensten Elfen Rassen konnte man auf den Straßen von Moraka sehen. Alle geschäftig umherschlendernd. Er setzte seinen Weg fort, dieser verlief eine Weile über diesen Teil des Hauptstraßennetzes, bevor er jedoch in die nächste Straße einbiegen konnte, gab es einen Unfall. Eine Kutsche geriet ins Wanken und fuhr vor einen der großen Eichen überschlug sich mehrmals und landete letztendlich kopfüber auf dem Pferd von dem sie gezogen wurde. Es war schrecklich zu hören wie das Pferde sich quälte und Laaron trat zu ihm heran. Ein Wachthauptmann trat nun hinzu und beäugte Laaron. ,, Herr Hauptmann würden sie mir gestatten diesem Tier die Qualen abzunehmen ? Ich ertrage es nicht die durch Leid verzerrten Hilferufe dieses Tieres zu vernehmen". Der Hauptmann sah überrascht aus und gab ihm mit einem Wink seiner Hand zu verstehen das es ihm recht war. Er drehte sich um und schien darauf zu warten das die Schreie dieses Tieres verstummen. Laaron holte mit der Faust viel Schwung und schlug ihm auf den Kopf. Dieser wurde mit so viel Wucht getroffen das er sich in den Boden fraß. Man hörte es laut knacken und die markerschütternden Schreie des Tieres verebbten. Der Hauptmann drehte sich um und gab Laroon zu verstehen das er sich vom Unfallort entfernen sollte. Er tat was der Mann verlangte und sprach dabei ein Gebet das den Wesen beim übergehen in die Anderswelt helfen sollte. ,,Ur Etala Ra Esawált" flüsterte er. Um nun seinen Weg fortzusetzen. Er lief an einigen Freudenhäusern vorbei und der Geruch von zu stark dosierten Duftstoffen machte seiner feinen Nase schwer zu schaffen. Er fragte sich immer, was die Leute an solchen Städten fanden, er jedenfalls konnte ihnen nichts abgewinnen. Er bog in die Straße ein an deren Ende das Westtor lag.

Wir sahen das Tor bereits. Zu unserer Überraschung war ziemlich wenig Betrieb vor dem Westtor. Ein paar Bauern die um Einlass baten um ihren Überschuss zu verkaufen und zwei oder drei Händler. Als wir an der Schlange ankamen wurden wir durch gerufen. Uns wurde der sofortige Einlass gewährt da Aria die Wachen über unsere auffällige Reisegruppe in Kenntnis gesetzt hatte. Als wir die Tore der Stadt durchschritten Sprang Vana von Flammenklaue und rannte los. Sie sprang einem hochgewachsenem finster blickenden Mann in die Arme. Er hatte lages zu vielen Zöpfen gefilztes Haar und war recht adelig gekleidet. Wir Sattelten ab und stellten unsere Reittiere in die Stallungen neben dem Tor. Vana brachte den hochgewachsenen Mann zu uns und stellte ihn vor. ,, Das ist Laaron mein Trainer seit Kindertagen und nun mein Vertrauter". Lächelnd stellte sie uns nun auch Einen nach dem Anderen vor.Sein Gesichtsausdruck änderte sich von angespannt auf erfreut.Er machte eine tiefe Verbeugung und begann mit uns zu sprechen.,, Ich grüße euch werter Windherrscher. Es ist mir ebenfalls eine Freude ihre Bekanntschaft zu machen Vertrauter Kerik der Blitze". ,,Woher weis er .... ?" Stieß Kerik hervor. Laaron lächelte knapp um ihm dann verständlich zu machen, das er es spürte. ,, Aria erwartet euch bereits in der Taverne "zum fröstelnden Walross". Ich wäre euch daher sehr verbunden wenn ihr mir folgt" . Wir taten was er verlangte und kamen ein paar Straßen weiter auch am besagten Lokal an. Es war groß, von außen sehr prunkvoll aber auf einer unbeschreiblichen Art dennoch heruntergekommen und hässlich. Die Fassade des Gebäudes war in einem matten Violett angestrichen und statt einem Schild thronte über der Tür eine bronzene Statue die aussah wie ein Walross. Als ich gerade die Tür öffnen wollte drang von innen ein lautes Knallen gefolgt von einem Klirren nach draußen. Die Tür flog mit einem Betrunken und einer unvorstellbaren Kraft aus den Angeln. ,, Wag es ja nie wieder mich an zu grabschen du ungehobelter Froschfresser". Erklang nun eine vertraute Stimme. Ich tat einen Schritt über den betrunken Mann der von dieser Warnung nicht mehr viel mitbekommen haben durfte. Nun wurde mir bestätigt was ich befürchtet hatte. Meine Schwester stand mit Zorn verzerrtem Gesichtsausdruck und geballter Faust mitten im Raum. Als sie mich bemerkte war von Zorn in ihrem Gesicht jedoch nichts mehr zu sehen. Sie stürmte auf mich zu und sprang. Sie kam mit so einer Wucht an, dass es mich gleich mit von den Beinen riss. ,,Bruderherz". Stellte sie mit erstaunen fest. Doch als sie wirklich realisiert hatte wer ich bin brach sie in Tränen aus. Nun standen alle um uns herum. Vana, Kerik, Laaron, Heira, Aria und Rara. ,,Rina, würdest du nun bitte von mir runter gehen ? " Sie nickte , stand auf und zog ihr Kleid grade. Als ich endlich wieder stand musterte ich sie. Meine jüngere Schwester gerade einmal neunzehn Jahre alt. Sie war noch hübscher geworden als ich sie ohnehin in Erinnerung hatte. Sie trug ein knielanges grünes Kleid und hatte strohblondes Haar, dass zu einem Zopf geflochten war. Ihre Augen waren grün doch nicht so leuchtend wie meine. ,,Darf ich vorstellen? Meine Schwester Rina". Sie blickte in die Runde um dann ein knappes ,,sehr erfreut" verlauten zu lassen. ,,Lasst uns ein Zimmer nehmen und reden wenn wir ungestört sind ". Sagte ich in die Runde blickend. Niemand sagte etwas nur ich und Rina hatten uns viel zu erzählen. Immerhin hatten wir uns nach dem sie nach Morakka gegangen war um dort zu arbeiten ganze drei Jahre nicht gesehen.Auf dem Weg in das Zimmer das ich Kerik habe mieten lassen sprachen wieder nur Rina und ich. ,, Was machst du hier Bruderherz ?" Fragte sie mit fröhlicher Stimme. Plötzlich flüsterte mir Aria, die mit uns, seit wir uns wieder getroffen haben, kein Wort gewechselt hatte in mein Ohr. ,, Du darfst ihr nichts von unserer Mission erzählen". Ich konnte dem nicht mehr als ein selbstverständliches Nicken hinzuführen. ,,Ist etwas Bruderherz ?" ,, Nein Rina, jedoch ist unser Aufenthalt in Morakka nur von kurzer Dauer ". ,, Aber wir haben uns doch eben erst wieder getroffen". Ihr lief eine einzelne verirrte Träne über die Wange. ,,Es tut mir leid, ich habe geschäftliche Sachen zu erledigen". Ich wusste das es eine Lüge war aber was blieb mir übrig? Wir betraten das Zimmer ohne Rina. Es war eine Art Konferenzsaal. Eine Tafel mit zwölf Stühlen stand in der Mitte. Sonst gab es hier jedoch nichts. Wir nahmen alle Platz. ,, Hallo, mein Name ist Aria. Kronprinzessin von Sudahn und zugleich die Auserwählte des Wassers. Meine Begleitung ist meine Vertraute, die Lichtelfe Heira. Sie beherrscht das Element der Dunkelheit. Ich habe einen Informanten in meiner Heimatstadt der mir sagen kann wo der Nächste Dämonenprinz zu finden ist. Also würde ich vorschlagen wir reisen durch die Schlucht von Ralan und durch die Wüste Rohani nach Sudahn. irgendwelche Einwände?" ,,Es ist ein Plan und im Moment alles was wir haben Auserwählte des Wassers". Gab Vana zurück. ,, Dann ist es beschlossen. Morgen bei Sonnenaufgang brechen wir auf. Werte Vana ? Bitte nennt mich Aria". Vana lächelte nur. Ich und Kerik verließen den Raum. Rara, Vana, Laaron, Heira und Aria blieben um sich besser bekannt zu machen. Ich ging zu Rina, die im Hauptraum auf mich wartete. Der Raum war leer da Aria den Besitzer bezahlt hatte damit er schließt. Ich setzte mich zu Rina, genehmigte mir ein Bier, dazu ein Laib Brot und etwas Käse. ,, Wie ist es dir die ganzen Jahre ergangen, Bruderherz ?" Fragte sie neugierig. ,, Mir ging es gut. Die Geschäfte liefen und ich wurde im letzten Jahr nicht ein mal im Schlaf angegriffen. Kerik hat mir im übrigen immer deine Briefe an mich gegeben. Wie ist es dir ergangen?" ,, In erster Linie freut mich das es dir gut ergangen ist.Bei mir ging es. Ich Arbeite in sechs verschiedenen Wirtshäusern in der Woche. Am letzten Tag der Woche erhole ich mich. Ich verdiene dabei sogar recht gut. Bekomme kostenlos Nahrung und Schlafplatz dafür das ich kellnere". Ich nickte ihr zufrieden zu. Wir redeten noch bis in den späten Nachmittag herein. Dann kamen auch die anderen herunter und setzten sich zu uns. Wir tranken, aßen und lachten viel. Kerik schmierte eine Art Harz auf den Stuhl von Aria und diese setzte sich darauf. Als sie wieder aufstehen wollte blieb der Stuhl an ihrem Hintern kleben und alle begannen lauthals zu lachen. Sie löste das Harz mit Hilfe von etwas Wasser. Als die Nacht herein brach legten sich alle schlafen.

In der Nacht wurde ich oft wach, was womöglich daran lag das ich mich beobachtet fühlte. Als ich mich jedoch aufrichtete um in den Raum zu spähen, war da nichts. Ich legte mich hin, drehte mich mit dem Rücken zur Tür und lauschte in das finstere Zimmer. Plötzlich nahm ich ein Geräusch wahr. Es war eine knarrende Diele, wahrscheinlich nur eine Ratte oder etwas ähnliches dennoch wollte ich es nicht auf sich beruhen lassen. Einen Moment suchte ich nach den richtigen Worten und rief sie in Gedanken aus: ,,Eran es Orun". Nun war ich in der Lage jedes noch so kleine Geräusch das der Wind mit sich trug zu hören. Es war unglaublich ich hörte jedes Wort sei es in den Straßen dieser Stadt oder auf den Wegen vor der Stadt, von mir aus auch die Gespräche in Severan. Doch ich wollte nur wissen ob da jemand in meinem Zimmer war also konzentrierte ich mich auf das was um mich geschah. In meinem Zimmer war tatsächlich nur eine Ratte. Ich begann wohl langsam paranoid zu werden, doch gerade als ich den Zauber auflösen wollte hörte ich das unten im Gasthaus geflüstert wurde. Ich war darauf aufmerksam geworden als das Wort ,,umgebracht" fiel. Ich wurde hellhörig, natürlich war es nicht gerade gerade die feine Art die Leute zu belauschen aber es könnte hier um uns gehen. Sie redeten über ein Portal das es wohl zu öffnen galt und irgendetwas von einem König. Als sie dann auf das Thema Auserwählter an schnitten war mir alles klar. Ich sprang auf und öffnete die Tür so leise es ging stürmte in die Zimmer der anderen weckte sie und erzählte ihnen von allem. Aria fügte hinzu das es möglich wäre , dass sie einen der Dämonenprinzen mit Hilfe des Portals herbei holen wollen. Plötzlich gab es einen lauten Knall und Vana gab uns entsetzt zu verstehen das, dass Gasthaus brannte. Nun musste ich meine Schwester wecken. Sie sah mich entsetzt an als ich ihr erklärte das es brannte. Nun rannte unsere bunte Truppe die Treppe runter und Vanas Befürchtungen bestätigten sich. In den Flammen die alles zu verschlingen drohten waren drei schattenhafte Umrisse zu erkennen. Einer klein und gedrungen ein anderer groß um nicht zu sagen hünenhaft und der letzte gab eine eher durchschnittliche Statur und Größe zu erkennen. Vana machte ein paar Handbewegungen und sammelte die Flammen in einer Kugel die nun verhängnisvoll unter der Decke schwebte. Mit einer weiteren ehr beiläufigen Handbewegung setzte sich die Kugel mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit in Richtung Unbekannte in Bewegung. Der Schrei eines alten Mannes verriet das sie wenigstens einen der Unbekannten getroffen hatte. Nun jedoch blieb die flammende Kugel einfach stehen und schrumpfte, im nächsten Moment war sie auch schon verschwunden und gab den Blick auf die beiden verbliebenen frei. Der Hüne stand mit ausgestreckter Hand da. Er war gerade zu bedrohlich und sein Gesicht verriet uns das er einem der orkischen Stämme angehören musste. Er packte den Anderen am Gesicht und ließ die Hitze die er eben mit der Feuerkugel absorbiert hatte, aus seiner Hand entweichen. Als dieser aufhörte zu schreien lies der Ork los, alles was vom Kopf des armen Kerls noch übrig war, war der Schädelknochen. Nun verbeugte sich der Ork und Vanas Gesichtsausdruck zufolge kannte sie ihn nur zu gut. ,, Ich grüße dich werte Prinzessin Vana-Rokk". ,, Was wollt Ihr von mir ? Orakk-Mol-Karak". ,, Euch herausfordern. Ich bin immerhin, seit ich den Hof eures Vaters verlassen hab, im Dienst des Dämonenprinzen Raajil". Das war nicht unbedingt etwas mit dem wir nicht gerechnet hatten. ,,Mein Befehl lautete alle Auserwählten auszulöschen". Setzte er nun fort. ,, Erst du gegen mich Auge um Auge, wir haben noch eine Rechnung zu begleichen. Meister der Schatten und Feuermagie Orakk" fuhr Vana ihn an. Orakk lächelte und wollte sofort loslegen. ,, Nicht hier und nicht jetzt es könnten unschuldige umkommen" sagte Vana nun ruhig. ,, Morgen in der Schlucht von Ralan" fügte sie nun hinzu. Er gab ihr mit einem Wink der Hand zu verstehen, dass er da sein würde und verschwand sogleich in einem Meer aus Flammen.Da die Flammen durch Vana gelöscht worden waren und es scheinbar niemand mitbekommen hatte, legten wir uns wieder schlafen. Meine Schwester wollte wissen was da gerade passiert war, ich jedoch, würgte ihre frage mit einem ,, später" ab. Ich fragte mich hingegen wie es weiter gehen sollte, nun da sie von Rina wussten. Als der nächste Morgen nah war und bevor jemand auf die Idee kam, dass wir die Schuld an alledem haben, brachen wir auf. Rina nahmen wir mit, zu ihrer Sicherheit. ,,Ist es wirklich ok wenn meine Schwester mit uns kommt?" Fragte ich den Rest unserer Gruppe. Aria antwortete für alle. ,, Ja, da der Feind nun von ihr weis, ist sie bei uns am sichersten". Ich schwieg denn ich wusste das es notwendig war, machte mir aber im selben Moment Gedanken darüber ob ich in der Lage war sie zu beschützen. Wir bewegten uns die ganze Zeit über die Hauptstraßen dieser prachtvollen Stadt. Momentan befanden wir uns im Sternenbezirk. Das reichen Viertel dieser Stadt hatte viel zu bieten und war ein echter Blickfang. Prunkvolle Villen aus Marmor, mit goldenen Säulen versehen kitzelten mit ihren Spitzen die Wolken. Bäume mit Blättern die im Sonnenlicht silber funkelten zierten die Straßenränder. Hier war es ruhig, nicht wie in meiner Gegend in Severan. Märkte und auch die dazugehörigen Schreier suchte man vergebens. Als wir dann endlich am Südtor ankamen brach Vana nun auch das Schweigen das seit letzter Nacht auf unserer Gruppe lag. ,,Rina? Du bist im Stande dich zu wehren wie ich am Gasthaus mitbekommen hatte". ,,Ja, wenn man als Mädchen allein in einer Stadt wie dieser wohnt, muss man dazu in der Lage sein". Gab sie mit vor stolz fast platzender Brust zu. Vana lächelte, griff nach ihrer Tasche an der Hüfte und holte ein Paar Handschuhe und ein Amulett hervor. ,,Hier" sagte sie während sie die Handschuhe und das Amulett Rina gab. ,,Es sind magische Sachen. Die Handschuhe werden deine Schläge um das dreifache verstärken und das Amulett wird dich vor Pfeilen schützen". Noch bevor sie auch nur danke sagen konnte trat Kerik an sie heran und gab ihr einen Anzug. ,, Er macht deine Bewegungen geschmeidiger und ist zur selben Zeit hart wie Stahl. Er wird dich vor körperlichen Treffern etwas schützen doch pass auf Angriffe magischer Natur auf!" Rina machte einen Knicks und bedankte sich, fragte aber keinen Atemzug später was dass Gestern denn gewesen war. Wir erklärten ihr alles vom Anfang bis zum jetzigen Zeitpunkt. ,,Ok, dann werde ich meinem Bruderherz helfen seine Bestimmung zu erfüllen". Ich warf Kerik und Vana einen anerkennenden jedoch auch dankbaren Blick zu und sie sahen aus als wollen sie gern geschehen sagen. Ich habe es auf sich beruhen lassen und wir setzten unseren Weg fort, sobald sich Rina umgezogen hatte. Sie trug den Anzug jedoch unter ihrem Kleid, da er ihrer Meinung nach ,, aus der Mode" war.Die Handschuhe trug sie an ihrem Gürtel. Nun machten wir uns alle auf den Weg. Auf der Gruppe lag großes Schweigen, war es weil wir wussten was gleich vor uns lag oder weil niemand etwas zu sagen hatte. Rina war mit bei mir auf Sturmmähne aufgesessen, dass schien ihm nicht zu passen und ich dachte mir da sich sonst niemand unterhält, frag ich ihn. ,, Sturmmähne? Wie geht es dir mein Freund?" ,, Sehr gut". Erklang die Antwort in meinem Kopf. ,, Die Last die ich mit euch beiden trage wiegt schwer auf meinen alten Knochen. Du musst verstehen das ich bereits alle Auserwählten des Windes vor dir getragen hab". ,, Ich verstehe". Gab ich mit etwas schlechtem Gewissen in Gedanken zurück. ,,Halte dich bereit Sturmreiter, wir sind am Ziel" Erklang nun ein mal mehr die Stimme Sturmmähnes in meinem Kopf. Tatsächlich hatte ich während des Gespräches ganz und gar vergessen auf den Weg zu achten. Alle sattelten fast zeitgleich ab. Die Auserwählten unter uns gaben ihren Begleittieren in Gedanken den Befehl sich zu entfernen. Sturmmähne löste sich wie Staub im Wind auf, Flammenklaue verwandelte sich in einen Feuerpfeil und flog gen Sonne und Sintflut versickerte im Boden. Die Anderen banden ihre Pferde an den einzigen Baum weit und breit. Das es hier außer ein paar Grasbüschel hier und dort kaum Vegetation gab, war nicht weiter verwunderlich da an der Schlucht von Ralan gleich die Rohani Wüste anschloss. Wir standen nun am Rande der Schlucht, die Aussicht war atemberaubend wenn es auch schwer fiel die Augen offen zu halten, bei dem ganzen Staub der herumgewirbelt wurde. Der braune, dürre Boden über zog die ganze Schlucht. Diese war geschätzte einhundertundzwanzig Mann tief und überall in den Felswänden waren Löcher die aussahen als wären es Bauten von riesengroßen Wühlmäusen. Wir wanderten den schmalen Trampelpfad hintereinander Händchen haltend herunter. Den ganzen Weg nach unten versuchten wir Vana zu überreden diesen Kampf nicht allein zu bestreiten doch leider vergebens, ihr sturer Stolz ließ es einfach nicht zu. Als wir unten ankamen stand auch der Feind schon bereit. Wir stellten uns unter einen Felsvorsprung in den Schatten und Vana trat ihrem Gegner gegenüber. Sie starrten sich gegenseitig in die Augen ohne auch nur zu zwinkern, was erstaunlich war da es hier sehr trocken war und wahrscheinlich mehr Staub als Luft in der Umgebung war.,, Können wir anfangen Orakk ?" Erklang Vana's Stimme in der Schlucht Echo schlagend. ,,Ich warte auf euch Prinzessin". Antwortete er mit einem Grinsen auf seinen dünnen Lippen. Sein Aussehen war am helllichten Tag nur noch bedrohlicher, Aus seinem Mund standen die unteren Eckzähne hervor und sowohl das Gesicht als auch dass was man von den Händen sah waren mit Brandnarben übersät. Nun machte Vana den ersten Schritt, sie schoss wie aus dem nichts eine Salve Feuerpfeile auf den Gegner. Dieser jedoch blieb stehen als wäre nichts und rührte keinen Finger, trotzdem lösten sich die Feuerpfeile zwei Schritte vor ihrem Ziel einfach in Rauch auf. Vana stürmte auf ihn zu, zog ihre Axt vom Rücken, die wiederum begann sofort zu glühen und sie sprang nun auf Orakk zu. Als die Axt auf ihn niederging teilte sie ihn in zwei, doch die beiden Hälften verwandelten sich in schwarzen Schleim und versickerten in den Rissen im spröden Boden. Ich blinzelte nur einen Moment und im nächsten hatte Vana auch schon eine brennende Faust in den Magen gerammt bekommen, sie hob ab und donnerte mit lautem Knall in die Felswand direkt neben uns. Sie schien machtlos gegen ihn, ja beinahe schon wie ein Insekt. Gerade als Laaron los stürmen wollte um Vana zu helfen, schoss eine riesige Faust aus Flammen aus der Stelle an der sie eben eingeschlagen war und sprengte selbst den Fels ringsherum weg. Sie raste auf ihren Feind zu und schlug hart auf ihm auf, presste ihn in die Wand und riss mit ihm vornweg einen gigantischen Tunnel in die Hohen Felswand. Vana kam mit der Axt in der rechten Hand als wäre sie ein Spielzeug Blut überlaufen aus der Felswand geklettert. Man konnte ihren willen diesen Kampf für sich zu entscheiden förmlich spüren. Orakk jedoch kam ohne einen Kratzer, lächelnd aus dem Tunnel gelaufen. ,, Ich dachte schon ihr seid auf dem stand eures Trainings mit mir geblieben, doch da habe ich mich offensichtlich geirrt. Mach dir aber keine falschen Hoffnungen denn ich bin noch nicht einmal warm geworden". Vana lächelte. Es sah schon beinahe so aus als habe sie den Verstand verloren, doch Vana verschwand plötzlich, tauchte hinter Orakk wieder auf. Es dauerte nicht mal den Bruchteil eines Wimpernschlages. Orakk war sichtlich erstaunt und auf alles folgende nicht vorbereitet. Vana verschwand erneut und tauchte an einer Stelle wieder auf, an der nichts und niemand war, doch plötzlich fing ihre linke Hand Feuer und schlug auf die Luft ein. Orakk neben dem sie eben noch stand löste sich im selben Moment in schwarzen Schleim auf und tauchte direkt am anderen Ende ihrer Faust auf. Nun verstand ich nichts mehr. Sie holte mit der Axt aus und trennte seine linke Hand von seinem Arm, jetzt erst schleuderte ihn der vorher ausgeführte Fausthieb quer über den Boden der Schlucht. Er landete nachdem er sich mehrmals überschlug aber wieder auf den Füßen, öffnete den Mund ein wenig und spuckte aus doch kein Blut auch aus dem Stummel am Ende seines Armes trat kein Blut, sondern der selbe schwarze Schleim den wir ihn in dieser Auseinandersetzung schon gesehen haben. Von Schmerz war in seinem Gesicht keine Spur, dafür aber ein Grinsen das mehr als irre aussah. Er streckte die Hand nach vorn die ihm noch blieb und richtete sie dann gen Boden. Schwarze unwirklich wirkende Flammen schossen rasend über den Boden auf Vana zu. Sie wich nach oben aus doch die Flammen verzehrten sich nach ihr und schossen ihr hinterher. Die Flammen ergriffen ihr Bein und rissen sie zu Boden. Ihr ganzes Bein war verbrannt und es roch nach verbranntem Fleisch in der Schlucht.Vana versuchte sich aufzurichten doch schaffte es nicht. Er hatte sie Bewegungsunfähig gemacht. Ihr Kampf war verloren daran konnte auch ihr eiserner Wille nichts mehr ändern. Doch noch immer duldete sie keine Einmischungen. Orakk brach plötzlich selbst in schwarzen Flammen aus doch schien es ihn nicht zu verletzen, im gegenteil es stellte seine Hand wieder her. Nun richtete er beide Hände mit offener Handfläche auf Vana.,, Dies ist mein letzter Angriff und dein Ende, Prinzessin". Grinsend Sammelte er eine Kugel aus schwarzen Flammen in den Händen, formt diese zu einem Speer und schoss diesen dann ab.

 

Kapitel 11: Das erste Ziel

Als Vana die Augen wieder öffnete wunderte sie sich, dass sie noch lebte. Das Erste was sie sah war eine Felsmauer vor ihr, wo vor wenigen Momenten noch nichts war. Hinter dieser Mauer hielt eine Hand aus Fels und ein Bannkreis gegen Schattenmagie Orakk fest. ,, Gerade noch rechtzeitig was Rekalas ?" Erklang eine unbekannte jung klingende Stimme. ,,Kann man wohl sagen Karlan". Lautete die ächzende Antwort einer zweiten Stimme.Ich konnte meinen Augen kaum trauen denn der, der auf den Namen Rekalas hörte trug seinen Kopf unter dem Arm. Der Andere sah aus als würde er zum Teil aus Fels bestehen. ,,Ich grüße dich Auserwählter der Erde, Ich schätze meine Tage sind nun gezählt". Krächzte Orakk nun. ,, Nein Orakk, diese Entscheidung überlasse ich der werten Vana-Rokk. Rekalas übernimmst du bitte ?" Rekalas setzte sich ohne ein Wort zu sagen hinkend in Bewegung, als er sich vor Vana hinkniete hielt er seine Hände über ihre Beine und ein helles leuchten trat nun dazwischen aus. Nur einen winzigen Moment später stand sie wieder und trat nun an Orakk heran. Sie gab uns ein Zeichen mit der Hand, also traten wir ebenfalls dazu. ,, Streckt eure Hände aus, wir belegen ihn mit dem Bann der vier Elemente". Wir taten was sie sagte es dauerte auch nicht lang, da war der Bannkreis auch schon fertig. ,, Heira, bitte komm näher". Heira trat einen Schritt heran. ,,Leg deine Hände flach auf seine rechte Schulter". Heira befolgte die Anweisungen und Vana legt die ihren auf seine linke. Orakk schrie auf und wehrte sich, er schien zu wissen was nun passierte. ,, Da er Schatten und Feuermagie in seinem Körper trägt und wir direkt mit diesen Elementen verbunden sind, können wir ihm dieser berauben und sie für uns gewinnen. Sie konzentrierten sich so sehr das ganze Wellen von Schweißausbrüchen ihre Körper erfasste. Orakk hingegen wurde immer bleicher. So viel magische Kraft auf einmal zu verlieren ist wie wenn jemand auf einen Schlag ausblutet, nur eben nicht tödlich. Er war schwach, sein Körper zitterte und er schwitzte eben so sehr wie Vana und Heira. Nun ließ ihn die Felshand los und der Bann gegen Schattenmagie löste sich in Luft auf. Orakk sackte zu Boden nachdem Heira und Vana ihn losließen. Vana ging zu Heira zog Schattenquäler und Seelenreiniger aus deren Scheide trat vor Orakk und hüllte die Säbel in Flammen. Sie holte mit beiden Schwung und schlug ihm zeitgleich beide Arme ab, das Feuer sorgte dafür das die Wunden sich sofort verschlossen. Orakk stieß einen markerschütternden Schrei aus, der sofort ein Echo aufleben ließ und fiel bewusstlos zu Boden. Sie ließ die Flammen erlöschen und gab Heira die Säbel zurück. ,,Ich fühle mich sehr viel mächtiger als vorher". Brach es Heira erstaunt heraus. Doch ich bin wohl der einzige gewesen der davon Kenntnis nahm. Der Rest beschäftigte sich mit den beiden Anderen. Doch auch mein Interesse wuchs und so ging ich zu den Anderen. Nach langem Schweigen und Mustern der Fremden eröffnete Aria das Gespräch. ,, Seid gegrüßt Auserwählter der Erde. Euer Name ist Karlan wenn ich das richtig verstanden habe ?" ,,Ja sehr wohl werte Kronprinzessin Aria". Sie sah nicht sonderlich erstaunt über sein Wissen aus. ,, Ich nehme an ich muss nicht die Höflichkeit aufbringen uns alle vorzustellen, oder ? Ich gehe davon aus dass du dein Element bereits vollständig beherrscht und du deshalb über den Boden dieser Welt bereits alles über uns in Erfahrung gebracht hast?" ,, Ich sehe eure Auffassungsgabe ist sehr gut. Dennoch bin ich ein wenig enttäuscht, denn der Windmeister Saryoga scheint seine Kräfte noch nicht unter Kontrolle zu haben. Dabei ist es doch die seine, die selbst meine Erde ganz zu schweigen von Feuer und Wasser übertrifft". Meine Augen wurden groß denn wenn ich so darüber nachdachte lag es auf der Hand. Im Wasser ist Luft enthalten Feuer braucht sie zum Leben und Selbst Tief im Erdreich ist sie vorhanden. ,, Soll das etwa bedeuten das ich die wichtigsten Kräfte der Truppe habe ?" ,,In der Tat könnte man es so ausdrücken, werter Saryoga. Mit verlaub, ich würde euer Geschick im Umgang mit dem Wind gern im Kampf auf die Probe stellen. Hat irgendjemand Einwände ?" ,,Ja, ich habe Einwände" erwiderte ich. Alle anderen jedoch schienen dafür gewesen zu sein und auch Karlan ging nicht auf meine Antwort ein. Die Anderen gingen lediglich aus dem Weg. Nun standen ich und Karlan uns gegenüber. Der Rest stand unter dem Felsvorsprung, unter dem Ich zuvor mit dem Rest stand als Vana kämpfte. Ich sah mir Karlan genau an, er verzog keine Miene, nicht einmal eine Zuckung in seinem Körper war zu sehen. Ich konnte mir denken was los war und sah mich in alle Richtungen um. Doch niemand weit und breit. Plötzlich schoss ein Quader aus Fels in der Größe eines ausgewachsenen Sakul'tos von links auf mich zu. Ich dachte er wollte meinen Umgang mit dem Wind testen und mich nicht umbringen. Ich drehte mich dem Quader entgegen, warf meine Hände von hinten über einen Schwung mit den Armen nach vorn. Der Quader schoss doppelt so schnell wieder zurück wie er ankam. Ich stemmte mein Hände mit aller Kraft auf die Erde und pumpte somit Luft in den Boden. Direkt vor mir schoss dann Karlan aus dem Boden. Er stand auf einer Säule aus Fels die sich immer höher gen Himmel bewegte. Unerwartet steuerte ein Stachel der Fest mit der Säule verbunden War auf mich zu. Ich hatte nur einen Gedanken den Sieg und das war meine Chance. Als der Stachel ankam drehte ich mich mit Hilfe des Windes zur Seite, griff nach der Spitze und ließ so viel Luft in den Fels strömen wie es mir Möglich war und steuerte diese über den Stachel in die Säule. Der Stachel war aber genau so schnell verschwunden wie er da war, so das ich meinen Plan nicht vollenden konnte. Jedoch war bereits genug Luft im Fels und ich befahl ihr sich auszudehnen. Die Säule explodierte mit einem Dumpfen Knall. Karlan schoss noch ein paar Felsen nach mir doch die waren nun keine Gefahr mehr. Ich wich ihnen aus zog zeitgleich Falkenjäger und konzentrierte mich auf diesen. Die Klinge meines Schwertes begann zu leuchten und zerbrach klirrend in leuchtende Einzelteile. Diese Splitter rasten auf Karlan zu und Nagelten diesen an eine manifestierte Wand aus Luft die ich beschwor als die Säule explodierte. Nun war der Kampf gewonnen denn er hatte keinen körperlichen Kontakt zu Fels mehr. Bis auf die Tatsache das er selbst zu einem Großteil daraus bestand, fuhr es mir durch den Kopf. Ich sprang mit Hilfe des Windes zu ihm rauf, nahm dabei den Griff von Falkenjäger an mich und ließ die Luft in ihn hinein strömen. So entstand eine Klinge aus manifestierter Luft und diese legte ich ihm an die Kehle. Er lachte auf. ,, Du hast mir demonstriert das du des Windes würdig bist, doch der Sieger bin ich". Ich sah ihn verblüfft an. Er hatte eine Klinge an der Kehle und war bewegungsunfähig wie konnte er nur so etwas idiotisches behaupten. Plötzlich wurde es dunkel und ich wendete mich blitzartig dem Grund dafür zu. Ein Gigantischer Fels Golem stand hinter mir, bereit mich zu zerquetschen. Er war größer als diese Schlucht tief war einfach nur kolossal. Nur wie konnte er das bewerkstelligen ohne das ich es auch nur gespürt oder gehört hab. Der Golem holte mit der Faust aus und ich schloss die Augen. ,,Sei der Wind" erklang es nun in meinem Kopf. Eine mir völlig unbekannte Person tauchte in meinen Gedanken auf, eine blasse fast durchsichtige Frau in blass grünen Gewändern mit langem weißen Haar hielt mir die Hand hin. Ich dachte keine Sekunde darüber nach und reichte ihr die Meine. Sie löste sich auf und in meiner Handfläche erschien das Zeichen des Windes. Ich öffnete meine Augen löste meinen Körper im Wind auf und schoss in dieser Form durch die Brust des Golems dieser löste sich in Sand auf und ich ging zu Boden. Auf dem Boden kniend löste ich nun auch die Falle in der sich Karlan befand und er schlug auf dem Boden auf. Er richtete sich jedoch wieder auf und trat vor mich. ,,Ich wusste das du dein Potenzial entdecken würdest wenn du in Lebensgefahr geraten würdest. Doch du hast noch einen langen Weg vor dir Windmeister. Nach diesen Worten wurde alles schwarz und ich verlor das Bewusstsein vor Erschöpfung.

Als ich langsam wieder zu mir kam, nahm ich meine Umgebung und deren Geräusche nur sehr gedrückt wahr. Es kam mir vor als ob ich getragen wurde und es war so heiß, dass ich am liebsten geschmolzen wäre. Es dauerte nicht lang bis ich das Bewusstsein wieder verlor. Das nächste Mal dass ich zu mir kam, war es schon besser. Ich konnte etwas sehen und die Geräusche und Gespräche drangen auch nicht mehr so dröhnend an mein Ohr. Ich wurde getragen, wie ich es mir dachte. Es war bereits Nacht denn ich konnte den Sternenhimmel sehen. ,, Leute ? können wir eine Pause einlegen? " Fragte ich mit angeschlagener Stimme, in die Gruppe um mitzuteilen das ich Wach bin. ,,Ich habe gewaltigen Hunger". Fügte ich noch hinzu. Die Trage auf der ich lag wurde herunter gelassen und Rina trat an mich heran. ,, Bruder du bist wach ? Endlich ich hatte mir schon sorgen gemacht" . Sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn und eh ich mich versah stand auch Karlan vor mir. ,, Ah Windmeister ihr seid erwacht. Ihr bekommt eure Pause dort drüben in dieser Höhle. Ich nickte knapp und drehte mich auf die Seite. Eh ich mich versah wurde ich auch schon wieder getragen. Keine zweihundert Schritte später, erreichten wir dann die besagte Höhle. Sie war nicht natürlichen Ursprungs, denn dafür waren die Wände einfach zu eben. Ich war jedoch nicht der Einzige dem es auffiel. ,,Irgendetwas oder Irgendjemand hat diese Höhle mit Magie erschaffen". Meldete sich Vana zu Wort. ,,Dass war ich". Fuhr Karlan fort. ,,Dies ist der Ort an dem ich die letzten drei Jahre auf eure Ankunft wartete. Ich Rekalas und mein Treues begleit Tier Tiamat. " Kaum sprach er den Namen aus zeigte sich Tiamat auch schon. Ein grollendes Beben mit jedem Schritt den es tat verriet das es nicht mehr weit entfernt war und als es dann letztendlich aus dem Dunkel der Höhle heraus trat waren alle sichtlich erstaunt über dessen Gestalt. Ein Drache, ein Felsdrache um genau zu sein. Ein seltener Anblick wenn man bedenkt das dies die erste bekannte Sichtung seit hundertzwanzig Jahren ist. Karlan ging auf ihn zu als wäre es nichts Besonderes. sicher für ihn war es das tatsächlich nicht, aber für unsere Gruppe schon. Nach dem sich jedoch alle wieder gefangen hatten, begannen einige von uns mit den Vorbereitungen fürs Essen. Andere wiederum warteten die Ausrüstung. Vana hatte ein Lagerfeuer entzündet. was für die Auserwählte des Feuers wohl ehr eine Beleidigung als eine Aufgabe sein dürfte, gerade dann wenn man so stolz war wie sie . Kerik bastelte wieder an irgendetwas herum. Der einzige der keine Aufgabe hatte war ich. Da ich noch nicht wieder ganz bei Kräften war sollte ich mich ausruhen. Also nutzte ich die Zeit um das zu tun was ich am besten konnte. Ich grübelte mir ein Loch in mein Hirn. Das erste worüber ich nachdachte war wie Lustig eigentlich der Umstand war, dass ich über übermenschliche Kräfte verfügte, aber wie ein Kind mit vierzig Fieber das Bett hüten musste. Da mir dies die Laune verhagelte dachte ich über etwas anderes nach. Ich fragte mich ob ich meine Reisegefährten mittlerweile als Freunde betrachten konnte. Wir konnten uns Bedingungslos vertrauen, schon allein weil wir einander brauchten um das Unheil abzuwenden. Aber war es nur deshalb? Oder waren wir mittlerweile tatsächlich so etwas wie Freunde? Diese Reise geht noch nicht sehr lang, nun knapp einen Monat und doch würde ich nicht mehr ohne einen von ihnen Leben wollen. Aber sei es drum, dies war der erste friedliche Abend seit einer Ewigkeit und das wollte ich genießen. Wir aßen gemeinsam und ich wollte mir nicht entgehen lassen etwas mehr über Karlan und Rekalas in Erfahrung zu bringen. ,,Karlan? Wie alt seid ihr eigentlich ?" Warf ich die Frage in den Raum. Alle anderen schien dass auch zu interessieren, denn in ihren Gesichtern konnte man die Spannung sehen. ,, Ich werde demnächst zweitausend, warum?" Mir blieb unwillkürlich der Mund offen stehen. Ich kam mir vor wie ein Trottel da ich mir nicht sicher war ob er die Wahrheit sagte oder mich auf den Arm nehmen wollte. Kerik jedoch übertraf meine Fassungslosigkeit, er spuckte vor erstaunen mit der Brühe in seinem Mund das Feuer aus. Darauf hin fing er sich von Vana böse blicke ein. ,, Ist das euer ernst ?" Fragte Heira nachdem Vana das Feuer wieder entfacht hatte. ,,Ja sicher". entgegnete Karlan ihr so gelassen als würde er jeden Moment einschlafen. ,, Ich weis das mag euch unglaublich erscheinen, dennoch ist es wahr. Ich erzähle euch am besten die Geschichte meines Volkes, der Gargor. Unsere Rasse erblickte kurz nach den Orks das licht der Welt. Jeder von uns war, was ihr einen Auserwählten der Erde nennen würdet. Wir besaßen alle die selben Fähigkeiten. Wir waren ein Volk der Gleichberechtigung. Noch nie besaßen wir einen König oder Irgendeine andere Form von geistigen und spirituellen Führern. Wir lebten nur mit der Erde dieser Welt. Das galt für jedes Eurer Völker. Die Menschen lebten in zwei Teilen der Welt. Südlich der Stamm der Sudahner, Westlich der Stamm der Erahner. Die Sudaner lebten friedlich mit dem Wasser und die Erahner mit den Winden. Selbst die Orks lebten einst ohne Krieg. Sie waren die Bewahrer des Feuers. Die Oger und alle anderen Stämme haben zu dieser Zeit den Untergrund dieser Welt in Nachbarschaft zu uns gelebt. Eines Tages geschah was geschehen musste. Ein Krieg brach aus. Die Orks wurden gierig und sie Ernannten den ersten König der Geschichte der Welt Orokun-Ih-Bal-Gorr, heute bekannt als der Dämonenlord Orogorr. Er versuchte den Stämmen die Macht des Wassers und des Windes zu nehmen, ohne zu verstehen das dies nicht möglich war. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Mein Volk hielt sich verborgen. Da wir eine unendliche Lebensdauer haben. Dachten wir, wir würden hier unten überleben. Da die anderen Völker so oder so nicht von uns wussten. Doch es kam alles anders. Da die Orks in der Überzahl waren hinterließen sie eine Schneise des Blutes. Die Menschenstämme schlossen sich zusammen und viele dieser drei vertretenen Elemente ließen ihr Leben. Das Blut das nun in das Erdreich drang beherbergte die drei Elemente und war somit unrein. Wir die ihr Leben aus der Erde bezogen wurden Krank von diesem unreinen Blut. Als das Ende unseres Volkes nah war beschlossen wir einzugreifen. Wir nahmen alle Macht die uns noch blieb und erhoben das größte Gebirge dieser Welt, Weltengipfel. Zwischen Orks und den Menschen lag nun ein gigantisches Gebirge und die Orks wurden vertrieben. Der König legte seine Krone nieder nahm seine sieben Kommandanten und ging. Er schwor Rache an der Welt. Während die wenigen verbliebenen meiner Rasse an den Folgen der Krankheit dahin schwanden, Feierten die Menschen ihren Sieg. Als sie erfuhren das es keinen König der Orks mehr gab, machten sie sich auf den Weg zu ihnen um ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten. Dieser Vorschlag beinhaltete die Rückgabe der Elemente an die Welt und die Orks willigten ein. Der einzig verbliebene nicht Kranke meiner Rasse bin ich. Das war die Entstehung der Welt wie wir sie heute kennen". ,,Ist das wirklich wahr ? Wenn dem so ist wurden wir seit Anbeginn der Zeiten getäuscht, denn die Überlieferungen unseres Stammes sind ganz Andere". Warf Vana nun ein. ,,Werte Vana vergesst nicht dass dies keine Überlieferung war sondern ganz einfach das was ich miterlebt habe". ,, Ich verstehe. Dies hat dann zur Folge dass ich die Menschheit umsonst verabscheut habe. In unserer Überlieferung hieß es die Menschen sind über unsere Lande hergefallen und Haben uns versklavt. Unsere Männer zu der Arbeit in den Silberminen gezwungen und unser Kinder getötet". ,,Es tut mir leid das ihr die Wahrheit so erfahren musstet". Sagte er nun mit trauriger Mime. ,,Ich dachte ihr wusstet es Vana. Hätte ich geahnt das dem nicht so ist hätte ich euch darüber in Kenntnis gesetzt". Warf Laaron nun ein. Seine Stimme zu hören ist eigenartig da er so gut wie nie etwas sagte. Vana sah Laaron nur erschüttert an. Sie stand auf und legte sich schlafen. ,,Wir sollten alle Vana's Beispiel folgen und uns schlafen legen, Morgen wird ein langer Tag. Da wir nun alle beisammen sind wäre das erste Ziel dieser Reise dann ja auch erreicht". Sagte Aria lächelnd und tat es Vana gleich.

Kapitel 12: Sudahn Stadt der Oasen

 

Wir waren bereits wieder Unterwegs. Da es in der Wüste bei Tag zu heiß zum reisen war, brachen wir schon auf noch bevor die ersten Sonnenstrahlen den Morgen ankündigen konnten. Ich konnte letzte Nacht nicht schlafen denn mir lag immer noch die Geschichte von Karlan in den Ohren. Sie war traurig und zu gleich wegweisend. Doch ich musste sie aus dem Kopf bekommen, da es wichtigere Dinge gab die meiner Konzentration bedurften. Das der Sand hier sehr locker war mussten wir zu Fuß durch die Wüste stapfen und um ehrlich zu sein war es mir jetzt schon so heiß. Aria machte das nichts aus denn sie ist ja die Prinzessin dieser Einöde. Sie war diese Hitze gewohnt. Genau wie Karlan der aus Fels bestand, Vana die das Feuer beherrscht, Heira die ebenfalls hier in der Gegend lebte, Rekalas der durch die Hitze zwar nach Fäulnis stank, es ihn sonst aber kalt zu lassen schien und Kerik der einfach seine Körpertemperatur an die Umgebung anpasste. Die einzig betroffenen dieser Hitze sind Rara, Laaron und Ich. Obwohl Laaron nicht einmal zu schwitzen schien. Was eigenartig war denn er war nicht an solches Wetter gewöhnt. Im Endeffekt auch egal ich schwitzte mir jedenfalls das Wasser aus dem Körper. Rara der jetzt sichtlich genug hatte, verwandelte sich einfach in einen Miniatur Feuergolem. Ich fand es so unfair. Irgendetwas musste ich tun können. Ich überlegte eine Weile. Bis es mir dann wie Schuppen von Toluaugen fiel. Da wurmt mich doch der Hund, ich bin der Auserwählte des Windes. Ich schnippte mit den Finger und schon hatte ich für eine kühle Briese in meinem Gesicht gesorgt. Einige Zeit verging und mittlerweile war es so heiß das selbst meine kühle Briese so warm war das sie auf der Haut brannte.Doch als hätten die Ahnen meine Gebete erhört Tauchte am Horizont eine Oase mit einer kleinen Hütte auf. ,,Dort vorn machen wir Rast bis die Sonne untergeht". Sagte Aria nun mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Sie war es auch die uns die ganze Zeit führte. Kein wunder denn sie kannte sich hier ja aus. Sollte sie auch denn immerhin ist sie die Prinzessin dieser Wüste. An der Hütte angekommen stellte ich mein Gepäck hinein. Zog mich aus und sprang in das Wasser um mich ein wenig runter zu kühlen. Einige taten es mir gleich. Vana machte einen Kopfsprung, Kerik hing wie ein Krokodil im Wasser, Rara verwandelte sich in einen Menschen und sprang mit dem Hintern voran hinein. Es war so erleichternd sich abkühlen zu können. Erst jetzt nahm ich mir die Zeit um mir die Oase genauer anzusehen. Sie war umringt von Rasen, kleineren und größern Pflanzen mit dicken, stachligen Blättern und einigen Palmen. die Hütte stand ungefähr zwanzig schritte vom Wasser entfernt. Sie sah er notdürftig zusammen gezimmert aus. Sie bestand ledeglich aus ein paar Brettern und Ziegel dienten als Boden. Doch nun war die Schwimmstunde vorüber den allmählich begann sich auch das Wasser zu erwärmen. Wir gingen in die Hütte und zogen uns wieder unsere Kleidung an.

Jollrick? Habt ihr einen Moment Zeit ?" ,,Ja euer Hochwürden, Erzmagier Wollunmir". Antwortete er mit einer Tiefen Verbeugung. ,,Nicht so förmlich, ich bin immerhin Euer Onkel." ,,Jawohl, Onkel". Gab er erfreut zurück. ,,Gut, sodann könntet ihr Eurem Vater, König Kaldon eine Nachricht überbringen ?" ,,Ja, sicher Onkel worum geht es? " Versicherte er Selbstbewusst. ,, Es steht alles in diesem Formular, überbringt es bitte und stellt ihm meine Grüße aus". ,,Jawohl". Antwortete er um sich dann sofort auf den Weg zu machen. Jollrick verließ über die steinernen Stufen der langen Wendeltreppe den Turm des Erzmagiers und trat durch die kleine Holztür auf die Straße. Der Turm des Erzmagiers war exakt die Mitte dieser Stadt. Außerdem war er höher als alles andere in dieser Stadt und mit verschnörkelten Malereien bis hin zum Birnenförmigen Dach versehen. Der Erzmagier war der engste Berater des Königs, so ist es hier. Um den Turm herum befand sich ein Gebäude das der Stadtmauer ähnelte, die Akademie der Weisheit. Ein Ort an dem Magier ausgebildet wurden. Jeweils schräg links und rechts vom Tum befand sich ein Tunnel durch die Akademie hindurch. Durch den rechten führte Jollricks Weg. Er verließ das Gelände der Akademie und folgte dem Lauf der mit Sandsteinquadern gepflasterten Hauptstraße. Am ende jener Straße lag die Oasenallee oder auch Palast-Viertel genannt. Diese Namen rührten daher das jede Villa die dort stand eine eigene Oase im Hof hatte. Am Ende der Allee lag der Königspalast, dieser war so riesig das dessen Oase ein See im Hof war. Er betrat den Hof des Königs lief über die Brücke die über den See führte und betrat den Audienzsaal. König Kaldon saß mit dem Kinn auf die Hand gestützt auf seinem Thron. ,,Vater! Ich habe eine Nachricht für euch". Kaldon erhob sich und ging auf seinen Sohn zu. ,,Was ist denn das für eine Begrüßung des eigenen Sohnes. Komm her lass dich mal in den Arm nehmen". Brummte er und umarmte Jollrick. Ohne auf die Nachricht einzugehen fragte er ihn : ,,Wie mir mein Bruder gestern hat berichten lassen, bist du nun ein Magier des neunten Ranges. - Es gab dreizehn Ränge der dreizehnte war der Erzmagier. Davon durfte es in jedem Land aber nur einen geben. - ,,Ja Vater". Brach es Jollrick vor Begeisterung heraus. ,,Ich bin nun ein vollwertiger Magier, der Jüngste der je existiert hat wohl bemerkt". ,, Du ahnst nicht wie stolz ich auf dich bin mein Sohn. Mit gerade einmal zehn Jahren Magier zu sein ist Überragend. Dein Onkel war seiner Zeit der Jüngste mit neunzehn, er ist sicher auch sehr stolz". Nach diesen Worten drückte er abermals seinen Sohn. ,, Also weshalb bist du noch mal gekommen ?" ,,Oh! Ja, dies soll ich dir von Onkel geben". Jollrick gab seinem Vater das zusammen grollte Pergament, dieser rollte es auf und las einen Moment. ,, Ist etwas schlimmes Vater ? " ,,Nein mein Sohn wir bereiten eine Feier vor, deine Schwester ist mit ein paar Gefährten auf dem Heimweg". ,,Wirklich ? Das ist schön. Wird sie denn bleiben ?" ,,Nein mein Sohn sie hat eine wichtige Aufgabe und wird wohl nur ein paar Tage bleiben". Er legte Jollrick die Hand auf den Kopf. Die Enttäuschung in seinen Augen war groß. Wir schicken ihnen zwei große Wüstenkutschen entgegen damit sie nicht mehr laufen müssen.

Die Sonne war gerade dabei am westlichen Horizont zu verschwinden und wir machten uns gerade Aufbruch bereit, als sich draußen irgendetwas zu tun schien. Von draußen vernahmen wir ein eigenartiges Geräusch. ,, Das sind Wüstenkutschen. Es könnten Wüstenräuber sein". Flüsterte Aria uns zu. Es stieg jemand aus der Kutsche und ließ die Tür zu fallen. ,, Eure Majestät ?" Drang nun von draußen herein. Wir beruhigten uns und waren alle sichtbar froh darüber nicht schon wieder in einen Kampf verwickelt worden zu sein. Nach kurzem zögern traten wir heraus. Dort standen zwei dieser Kutschen und der Mann der uns rief. Die Kutschen zogen zuerst meine Neugierde auf sich. Ich hatte solche Gefährte nie zuvor gesehen. Sie waren drei Mann hoch und aus solidem Stahl. Diese Dinger waren abgerundet und hatten Kufen stat Räder. Einzig die nach vorn wegführenden Spitzen waren nicht rund und erinnerten an die Hauer eines Keilers. Was mich am meisten verwirrte. Es war nicht ein einziges Pferd vorgespannt, geschweige denn ein anderes Tier. Jetzt erst betrachtete ich den Mann genauer. Er war kaum zu erkennen da er sein Gesicht mit einem Tuch verdeckte und auf dem Kopf eine art Stoffwickel trug. Seine Kleidung war weit geschnitten und saß locker am Körper. ,, Seid ihr es, Rowan ?" Eröffnete Aria nun das Gespräch fassungslos. ,, Sehr wohl, Prinzessin Aria. Euer Vater schickte mich, euch zu holen. wenn ihr also so freundlich wäret einzusteigen". Er verbeugte sich noch einmal um dann in der vordersten Tür des Gefährts zu verschwinden. Wir folgten Aria's Beispiel und nahmen Platz in den Kutschen. Ich saß zusammen mit Aria, Heira, Kerik und Rara in der vordersten Kutsche und die Anderen vier nahmen in der hinteren Platz. Alles war stumm, niemand sprach, alle sahen stumm aus den Fenstern des Gefährts. Bis die Kutsche mit einem rattern zu zittern begann. Wir bewegten uns. Ich brach die Stille indem ich mich an Aria wand. ,, Wie bewegen sich diese Dinger denn fort ?" Wollte ich von ihr wissen. Sie sah mich einen Moment überlegend an. ,, Nun ja, im Inneren der Kutsche befindet sich eine Vorrichtung die von Magiern gebaut wurde. Ein Energiekern erhitzt das Wasser in den Tanks und der Wasserdampf setzt dann ein Rad in Bewegung und dieses Rad dann das nächste. Dass geht dann immer so weiter, bis zu den Schaufelrädern an den Kufen. Durch deren Schaufelbewegung kommen wir vorwärts". Ich nickte um ihr zu zeigen das ich es verstanden hatte. In Wahrheit jedoch verstand ich ab Wasserdampf nichts mehr und so trat wieder Schweigen in der Kutsche aus. Nach einer Weile sah man große Mauern und einen noch größeren Turm. Nun wand sich auch Aria wieder an uns. Dies dort ist meine Heimatstadt. Mein Vater führt von dort aus seine Regentschaft. Der Turm den ihr seht ist der Turm des Erzmagiers. Der Erzm... ". ,, Der Erzmagier ist ihr Onkel ". Fuhr ihr Heira über den Mund und lächelte Aria dann an. Aria erwiderte es und sah wieder aus dem Fenster, sie wirkte nachdenklich. Heira beobachtete mich die ganze Fahrt über als wäre ich ein Schwerverbrecher. Kerik schlief und Rara spielte mit einem Faden und seinen Händen. Wahrscheinlich ein toranisches Spiel. Als ich zu Heira herüber sah, sah sie weg als hätte sie mich nie beobachtet und als ich weg sah, sah sie mich wieder an. So ging es bis wir das Stadttor erreichten, auch wenn ich nicht verstand was das sollte schien es immerhin Aria's Laune erheblich zu bessern. Wir wurden an ein paar Villen mit Oasen im Hof vorbei gefahren um schließlich in den Palasthof des Königs zu halten. Kerik wachte erschrocken auf, da es beim halten laut quietschte. Nun stiegen wir aus und standen nun an einer Brücke die über eine riesige Oase führte. Der Palast war Gigantisch, allein der Hof mit der Oase an deren Rändern die verschiedensten Pflanzen gediehen war vier mal so groß wie der Marktplatz in Severan. Er hatte neun Türme sie waren zwar kleiner als der des Erzmagiers aber dennoch stattlich. Die Dächer der Türme sowie das Dach des Palastes an sich waren Golden und Die Fassade bestand aus großen blassblauen Quarzquadern. Alles hier wirkte einfach wie purer Luxus auf mich. So etwas schier unglaubliches hatte ich meinen Lebtag noch nicht gesehen. Auch alle anderen waren begeistert, bis auf Aria und Heira, die diesen Anblick kannten. Aria tuschelte mit Heira über irgendetwas, wobei Heira mich nebenbei noch beobachtete. Ich hielt es für sehr verdächtig, aber sie würden schon nichts schlimmes aushecken. Als wir die Brücke überquert hatten standen dort zwei ältere Männer und ein Junge. Außen links der Mann trug einen Zauberstab auf dem eine Violette Kristallkugel thronte, einen hellblauen Mantel mit Pelzkragen der eines Königs würdig war und das blaue Gewand eines Gelehrten. Er trug sein dunkelbraunes langes Haar offen, war knapp einen Kopf größer als ich, um die vierzig und zog ein missmutiges Gesicht. Der Junge in der Mitte war höchstens zwölf Jahre alt und trug bereits das violette Gewand eines Magiers und den dazugehörigen Stab mit dem durchsichtigen Kristall ,auch wenn dieser fast doppelt so groß war wie er selbst. Er trug seine Haare kurz und sah überglücklich aus. Der letzte im Begrüßungskomitee war unverkennbar der König. Er war ein wenig betagter als der erste und trug sein Haar kurz. Seinen Kopf zierte die wahrscheinlich wertvollste Krone die ich je gesehen hatte, denn sie bestand augenscheinlich nur aus den wertvollsten Edelsteinen. Er trug edelste weiße Klamotten und einen roten Umhang mit Fellrand. In seiner Hand lag das schwere Zepter aus massivem Gold. Der Jung gab seinen Stab dem anderen Magier, rannte los und sprang Aria in die Arme. ,, Schwesterherz !" rief er überglücklich. Aria presste ihn an sich und eine einzelne Träne rollte über ihr vor Freude strahlendes Gesicht. ,, Wie lang bleibst du bei uns ?" Fragte der Junge nun weniger glücklich. ,, Nicht allzu lang Jollrick ". Antwortet Aria betrübt. ,, Heira? " Wand der Junge sich an sie. ,, Pass bitte auf meine Schwester auf, ja ?" Heira lächelte den Jungen an ,, Natürlich Jollrick ". Beruhigte sie ihn. Aria ließ ihren Bruder runter, nahm ihn bei der Hand und wir gingen auf die beiden Männer zu. Dort angekommen löste sich Jollrick von der Hand seiner Schwester und nahm seinen Stab wieder an sich. ,,Aria mein Kind wie lang ist es her ? Drei ganze Jahre?" Aria nickte. ,,Ja Vater drei Jahre". Antwortete sie. ,,Komm her lass dich in den Arm nehmen meine Tochter. Sie umarmten sich einen Moment lang,danach ging sie zu dem Magier und machte einen Knicks. ,,Hallo, Onkel Wollunmir". Begrüßte sie ihn knapp. ,,Schön euch wiederzusehen Prinzessin". ,, Stell mich deinen Freunden vor mein Kind". Der König beugte uns sein Haupt. ,, Ja wohl, Vater. Das sind Saryoga der Auserwählte des Windes, sein Vertrauter Kerik des Donners. Die Auserwählte des Feuers und Prinzessin der Orks, Vana-Rokk. Ihr Vertrauter Laaron Hüter der Natur. Der Auserwählte der Erde und letzter überlebender der Gargor, Karlan. Sein Vertrauter der Untote Rekalas der Bewahrer des Lichts und zu guter letzt Rara Schamanenlehrling der Toraner. Freunde das ist mein Vater König von Sudahn, Kaldon". ,, Eine bunte Reisegruppe die du da hast mein Kind". Brach er in Gelächter aus. ,, Frisst euer Untoter dort Menschen ?" Flüsterte er seiner Tochter in ihr Ohr. Sie schüttelte nur verneinend den Kopf.,,Also gut, nennt mich bitte nicht Majestät oder König, ihr seid meine Ehrengäste. Wenn ihr mich entschuldigt würde ich jetzt gern die Wilkommensfeier für heute Abend planen und organisieren. Lasst euch der weilen von Aria und Heira unsere wunderschöne Hauptstadt zeigen". Doch bevor der König gehen konnte richtete Aria das Wort an ihn. ,, Vater? wo ist Mutter?" Beklemmende Stille machte sich nun über allen breit. ,,Sie verschwand ein Jahr nachdem du aufgebrochen warst spurlos. Natürlich haben wir sie suchen lassen, jedoch leider ohne auch nur einen Anhaltspunkt zu finden. Es tut mir leid mein Kind". Der König wand sich mit gesenktem Haupt ab und trottete mit Sohn und Bruder davon.

Mira war in den Katakomben der Stadt unterwegs als sie zwei Stimmen vernahm. Sie presste sich an die Wand und löschte das flackernde Licht ihrer Öllampe. Sie lauschte in die undurchdringbar finsteren Gänge der Katakomben. Damit sie sich ein ungefähres Bild davon machen konnte mit wem sie es zu tun hatte. Denn egal wer es war, stand ihr im Weg und egal warum sie hier waren, sie hätten nicht gezögert ihrem Leben ein Ende zu bereiten . Sei es der einfachen Tatsache bedankt das sie etwas mitbekommen haben könnte oder aber weil sie, sie als Gefahr betrachteten. So war es nun einmal in ihrem Metier. ,, Hey, Garno! weißt du was wir mit so einem Batzen Skriva machen könnten ?" ,,Nein, Lisa". ,,Wir könnten uns zum Beispiel vier Villen kaufen und uns zur ruhe setzen, vorausgesetzt du versaust es nicht wieder". ,, Ich werd mich anstrengen Lisa". Mira hatte genug gehört. Sie bewegte sich an der Wand entlang um die Ecke und sah die beiden schon vom weiten. Sie standen um eine Öllampe herum und stritten lautstark. Sind die denn nicht mehr ganz bei Sinnen. Doch war es nur gut für Mira, sonst währe sie wahrscheinlich genau in die Beiden hinein gelaufen. Diese Lisa war klein, schmächtig, trug einen blonden Zopf und war eigentlich sogar recht hübsch. An ihrer Hüfte hing ein schartiges Schwert an einem einfachen Lederriemen. Sie trug eine hautenge Lederhose und eine weiße Bluse die soweit aufgeknöpft war das ihr üppiger Busen beinahe heraus fiel. Dieser Garno hingegen war alles andere als hübsch. Er war so groß dass er sich in diesen Gemäuern fast schon geduckt fortbewegen musste. Desweiteren war er breit, ein ziemlich stämmiges Kerlchen und sein Gesicht sah von der Seite aus wie das eines Karpfen. Er trug nur eine Latzhose. Komische Gestalten, selbst für diese Arbeitsverhältnisse. Mira löste sich mit der rechten Hand an der Wurfklingentasche ihrer Hüfte von der Wand, nahm dabei mit der Linken einen Kieselstein auf und ließ ihn wieder fallen. Sobald dieser den Boden berührte und die beiden in die Dunkelheit spähten in der Mira sich verbarg, warf sie zwei ihrer Messer. Das erste Messer traf Garno genau zwischen die Augen, doch Lisa konnte dem zweiten ausweichen und drehte sich um. Sie lief los, doch weit war sie nicht gekommen dafür sorgte Mira, denn jede ihrer Wurfklingen war mit einem dünnen und reißfesten Draht versehen. Sie zog am Draht so fest sie konnte, was die noch fliegende Wurfklinge auf den Rückweg schickte. Der Draht wickelte sich um Lisas Bein und die klinge drang in ihre Wade ein. Nun kam sie nicht mehr weg. Mira trat in den zitternden Lichtkegel ein und zog die Klinge aus Garnos Gesicht. Von nahen sah er dann doch ehr wie Oger aus, er war mit Sicherheit ein Mischling. Doch das interessierte sie im Moment weniger, denn Lisa bettelte bibbernd und wimmernd um ihr Leben. Mira blieb völlig kalt. Sie hatte über die Jahre ihr Mitgefühl verloren und war völlig abgestumpft. Sie trat an Lisa heran, zog eines ihre geliebten Meuchlermesser aus dem Schaft am Oberschenkel und stach es ihr zwischen die Augen. Wie sie es liebte wenn man den Knochen bersten hörte und ihr das noch warme Blut in ihr Gesicht spritzte.Sie zog das Messer wieder aus Lisas Kopf. Dort wo sich einst die Nasenwurzel fand klaffte nun ein Loch aus dem Blut quoll. Die Wurfklinge zog sie ebenfalls aus dem Bein ihres Opfers, nun säuberte sie noch die blutigen Klingen an Lisas weißer Bluse und tat sie dahin zurück wo sie hingehörten. Mira nahm die Öllampe an sich, drehte deren Flamme niedriger und setzte ihren Weg fort. Das Licht reichte nun genau fünf Schritte weit bevor es von Finsternis verschluckt wurde. Doch dass reichte ihr völlig, denn sie hatte schließlich andere Sinne die sie nutzen konnte. Ihr Weg wand sich um viele Ecken und bis auf ein paar Ratten und anderen Kleintieren hörte sie nichts und niemanden. Vor der Mitte einer glatten und unscheinbaren Steinwand blieb sie stehen. Sie ging in die Hocke nahm eines ihrer Messer und schob es in ein Loch das aussah wie der Bau einer Ratte. Es dauerte einen Moment bis sie fand wonach sie suchte doch als sie es fand zog sie daran und ein Stück der Wand klappte nach oben. Mira ging hinein und fand sich in einem Kerker wieder, dem Schlosskerker von Sudahn.

Aria schwieg während Heira versuchte sie aufzumuntern. Ich konnte sie durchaus verstehen als meine Mutter starb war ich vierundzwanzig. Man fand sie ermordet im Fluss. Keinen Monat später wurde auch mein Vater ermordet aufgefunden. Seine Schulden haben ihn dahingerafft wäre wohl passend gewesen. Das jedoch war eine andere Geschichte. Heira war sehr bemüht mit dem Versuch Aria zu trösten, also machte ich einen Vorschlag. ,,Wie wäre es wenn wir uns aufteilen und uns die Stadt einzeln ansehen ?" Alle waren mit dieser Idee einverstanden und so teilten wir uns auf. Als wir am Anfang der Oasenallee ankamen blieben wir kurz stehen. ,, Saryoga ?" Trat Kerik an mich heran. ,, Ja ?" ,, Rara und ich gehen mit dir ". Antwortete mir Kerik promt. ,, Ich kenne mich in menschen Städten nicht aus". Fügte Rara nun hinzu. ,,Ist in Ordnung ". Gab ich zurück. ,,Wir treffen uns hier wieder sobald der Mond am Himmel steht ?" Fragte Vana. ,, Ja, und keiner geht feiern ehe nicht alle da sind ". Erwiderte ich. Wir verabschiedeten uns vorerst von einander und machten uns auf den Weg. Da ich mal wieder gelassen über den Markt schlendern wollte ohne mir Sorgen machen zu müssen, gingen wir Richtung Stadtmitte. Märkte lagen immer in der Mitte der Städte, da es dort auch die meisten Bewohner gab. Logisch also dass dort auch der meiste Umsatz gemacht wurde. Wir hielten uns so gut es ging fern der Gassen, denn wir brauchten nicht noch mehr Probleme als wir ohnehin schon hatten. Also folgten wir brav der Hauptstraße mit ihrer stattlichen Breite und den großen Sandsteinquadern. Hier und da gab es ein Etablissement das mir sehr unseriös erschien und ich hatte ein Auge für so etwas. Doch das war mir egal denn die Sonne war nun schon fast völlig untergegangen. Was bedeutete dass etwas Eile nicht fehl am Platze war. Ich legte einen gang zu, doch verpasste es nicht mich genau um zu schauen. ,, Wo kann man sich hier etwas hinter die Binde gießen ?" Sprach mich nun ein Mann an der nicht von hier sein konnte, denn soweit ich wusste waren Zwerge hier ehr Selten vertreten. Er war kleiner als ich mir seine Art vorstellte, reichte mir höchstens bis zu meinem Bauchnabel. Außerdem trug er sehr schwere Rüstung und ein Schlachtbeil das fast doppelt so schwer wie er gewesen sein musste, schräg über den Rücken. Er hatte einen langen zu drei Zöpfen geflochtenen dunklen Bart der ihm bis auf den Bauch thronte. Sein Haar war kurz und stachelig. ,, Nein mein Herr, wir sind nur auf der Durchreise". Er sah mich kurz betreten an, um sich dann zu bedanken und seines Weges zu ziehen. Wir bogen bei der nächsten Gelegenheit ein und fanden uns am Eingang des Marktplatzes wieder.

Kapitel 13: Zerrissene Bande

 

Ich hielt es für unmöglich doch selbst um diese Zeit war der Markt hier noch voller als der in Severan. Kaum hatten wir den Markt betreten sah ich auch schon die ersten frisch gebackenen Diebe die in der Menge ihr glück versuchten. Einfache Beutelschneider nichts besonderes. Einer versuchte sein glück bei mir, ich packte sein Handgelenk als seine Hand meinen Geldbeutel umschloss und setzte ihm das kleine Messer, das ich stets im Ärmel trug zwischen seine Beine. Er zuckte entsetzt zusammen als er merkte das es zu spät war um davonzulaufen. ,, Ich lasse dich ziehen Junge doch wähle deine Beute das nächste Mal sorgfältiger aus". Flüsterte ich ihm zu. Er gab mir mit einem verkrampften Nicken zu verstehen dass er begriffen hatte. Als ich ihn losließ verschwand er im lauten Gedränge.Während ich über den Jungen nachdachte begann ich mich zu fragen wie es meinem alten Meister wohl ging. Er war nach meiner Ausbildung nach Sudahn gegangen um sich hier zur ruhe zu setzen. Es wird jedoch kaum Zeit bleiben um in Erfahrung zu bringen wo er sich befand. Plötzlich geriet die Menge hinter uns in Panik. Als ich mich umdrehte flogen auch schon die ersten Menschen umher. Ein gigantisches Monster war der Grund dafür. Ungefähr vier Mann hoch war schon allein die Schulterhöhe dieser vierbeinigen gehörnten Bestie. Seine Augen waren blutrot, die Haut grau wie die eines Ghuls. Aus seinem Rücken ragten die weißen Spitzen seiner Wirbelknochen empor und an seinem Schwanz hatte es Dornen. Seine Schädelform erinnerte an die einer Katze und aus seinem Maul traten beim Ausatmen kleine Flammen. Es dauerte nicht lang bis ich begriff das es hinter mir her war. Also riss ich die Arme nach oben und errichtete einen großen Windschild zwischen diesem Ding und den hilflosen Menschen. Ich sah mich um und bemerkte das Kerik und Rara nicht mehr bei mir waren, wohin konnten sie verschwunden sein? Ein Problem mit dem ich mich im Moment nicht beschäftigen konnte. Ich rannte auf einen Menschenleeren großen Platz um diese Bestie von den Menschen weg zu locken. Auf dem Weg zu mir rammte dieses verdammte Vieh noch ein paar Bäume um, zerstörte einen großen Brunnen mit seinen Hörnern und trampelte mehrere Mauern mit seinen Hufen nieder. Als es auf mich zu hielt hatte ich damit zu kämpfen, mir nicht vor angst in die Hosen zu machen. Doch ich blieb der vielen unschuldigen Menschen wegen stark. Knapp hundert Fuß trennten diese Bestie nun noch von mir. Ich legte meine Hand auf den Griff von Falkenjäger und senkte den Blick um mich zu sammeln. Die Leute gafften statt sich in Sicherheit zu bringen. Dann musste ich den Kampf eben schnell hinter mich bringen. Das Monster hatte mich nun schon so gut wie erreicht und holte mit dem katzenartigen Kopf Schwung um mich mit seinen Hörnern aufzuspießen. Ich zog Falkenjäger mit gesenkten Blick nach vorn und hielt ihn quer vor meinen Körper. Als ich im letzten Moment den Kopf nach oben riss errichtete ich Zeit gleich einen Schild, einen großen, massiven Schild aus Luft. Diese manifestierte sich nun im selben Moment grün vor mir in dem auch die Hörner dieses Monsters darauf aufschlugen und mit lautem Ächzen und Knacken daran zerbarsten. Mit einem so schrillen Jaulen, dass es mir das Blut aus den Ohren laufen ließ, ging dieses Untier zu Boden. Selbst die Scheiben im Umkreis gaben diesem Aufschrei nach. Mir wurde schwindelig,da ich viel Energie in diesen Schild legen musste und der Schrei mir das linke Trommelfell platzen ließ, doch ich hielt mich auf den Beinen. Ich schob Falkenjäger in die Scheide zurück und hockte mich vor die wild zappelnde Bestie um ihr meine Hand auf die Stirn zu legen. Ihre Augenfarbe änderte sich von blutrot in helles Rot. Es war ein Geschöpf des Feuer, das in die Kontrolle irgendeines Kranken geraten war. Es löste sich in Asche auf und wurde vom Wind hinfort getragen. ,,Danke Windmeister.... der Erzmagier dieser Stadt brachte mich unter seine Kontrolle, doch nun bin ich nach Jahren wieder frei. Eins mit dem Element. Ich werde dich nicht vergessen". Nach diesen Worten verebbte die Stimme in meinem Kopf. Die Menschenmenge jubelte mir zu. Ich machte mich auf den Weg zum Palast, Ich wollte wissen was mit den Anderen ist und wo sich Kerik und Rara befinden. Doch vor allem wollte ich Antworten.

Aria und Heira waren auf dem Hof des Palastes geblieben, da Aria diesen Schock erst einmal verdauen musste. Heira war in den Palast gegangen um etwas zu Trinken zu besorgen. Doch mittlerweile wurde Aria stutzig denn Heira war nun schon zu lang fort. Als sie sich gerade von der steinernen Bank erhob um nach ihr zu sehen bemerkte sie dass sie beobachtet wurde. Sie sah sich um doch konnte sie erst niemanden entdecken. Erst als sie auf das Dach des Palastes sah entdeckte sie ihren Beobachter. Eine riesige Harpie saß auf der Spitze von einem der Türme. Als diese bemerkte dass sie entdeckt wurde breitete sie ihre Flügel aus un erhob sich gen Himmel um dann mit einem Flügelschlag Federn wie Geschosse mit dem Kiel voran auf sie zu schießen. Aria zog geistesgegenwärtig das Wasser der Oase vor sich und ließ es Gefrieren. Mit dumpfen klang durchdrangen die Kiele der Federn ein Stück weit die Wand aus Eis um dann zu stoppen. Erst jetzt betrachtete sie die Harpie genauer. Sie hatte glühend rote Augen, langes blassgrünes Haar, eine ungefähr fünfzehn Fuß Flügelspannweite und auch ihre Federn waren blassgrün. Ihre Beine sahen bis auf die gelblichen Schuppen und den Adlerklauen aus wie die eines Menschen. Die Harpie setzte nun mit einem Flügelschlag einen kleinen Wirbelsturm frei der auf Aria zu hielt. Sie jedoch sprang über die Brücke in das Wasser. Erneut schoss dieses geflügelte Miststück mit Federn nach ihr. Diese jedoch verfehlten Aria, die gerade dabei war ihre Kräfte für einen mächtigen Zauber zu sammeln, knapp. Als Aria alle Kräfte die sie brauchte zusammen hatte schoss sie in einem riesigen Golem aus Wasser nach oben. Sie befahl dem Wasser zu gefrieren und der Golem war nun einsatzbereit. Es dauerte einen Augenblick ehe die Harpie verstand was vor sich ging. Diesen Augenblick nutze Aria und gerade als die Harpie weiter nach oben steigen wollte griff der Golem deren Flügel, riss sie heraus und packte danach die Harpie. Diese schrie vor entsetzlichen schmerzen schrill auf. Aria warf sie so hart auf die Sandsteinquader, dass diese barsten. Nun schoss Aria aus dem Golem heraus, der sich daraufhin in Wasser verwandelte und wieder zurück in die Oase fiel. Sie landete ungefähr drei Fuß neben der am Boden liegenden Harpie. Diese zuckte ab und zu kurz auf doch gab sonst keine Lebenszeichen mehr von sich. Sie zog Wellenbrecher und beendete ihr Leiden indem sie deren Kopf von den Schultern trennte. Der Kopf kam mit dem Gesicht nach oben zum stehen und Aria sah dass, das Blutrot aus ihren Augen wich und nun ein Leuchtendes grün zum Vorschein kam.,, Hab Dank, Wassermeisterin. Euer Onkel ist nicht der von dem du glaubst das er es ist". Die Überreste der Harpie lösten sich in einer kleinen, kühlen Briese auf die ihr nun sanft über das Gesicht wog. Arias Gesicht färbte sich rot vor Zorn. Doch sie besann sich darauf zu warten bis die Anderen eintrafen.

Karlan und Vana zogen zusammen durch die Stadt. Laaron hatte sich ein naturnahes Plätzchen gesucht, Rekalas war bei einer Ruine umgekehrt und Rina ist im Palast geblieben.Jollrick war zu Vana und Karlan gestoßen. Sie standen auf dem Platz des Denkmals. Hier stand eine Statue von Gornhild dem Erbauer und ersten König dieses Landes. Jollrick wusste viel über diese Stadt und das zeigte er auch gern in dem er pausenlos Vorträge hielt. Während Vana sichtlich entnervt war, schien es Karlan zu gefallen. Als sich plötzlich ein Loch auftat und den Jungen Magier unterbrach. Ein doppelköpfiger Drache schoss aus dem Loch. Sein Körper schien der eines normalen Drachen zu sein, dunkelviolette Schuppen aber sonst normal. Dennoch hatte er einen Kopf aus Felsen und einen der aus Wasser bestand und beide hatte blutrote Augen. ,, D... d.... da .... das ist Chimäeus ! " brach es Jollrick heraus. ,, Und er wurde mit einem Kontrollzauber belegt. Einem wie es nur der Erzmagier kann". Chimäeus landete donnernd etwa zweihundert Fuß von ihnen entfernt. ,, Geht zur Seite Jollrick ! Das hier könnte böse enden". ,, Ich unterstütze euch aus der Entfernung mit Zaubern". Erklärte Jollrick während er sich in Sicherheit brachte. ,, Wollen wir ?" Trieb Vana, Karlan an. Er nickte und sie erwiderte das Nicken mit einem Lächeln. ,, Tiamat !" Rief Karlan lauthals. Er hatte es kaum ausgesprochen als Tiamat unter ihm aus dem Boden schoss und Karlan mit gen Himmel nahm. Sie rief ebenfalls ihr Begleittier. ,, Flammenklaue ! " Vor ihr auf dem Boden entstand ein Flammenwirbel und dann erschien in dessen Mitte Flammenklaue. Doch Chimäeus blieb nicht lang untätig und spuckte Vana mit dem Wasserkopf eine Flut entgegen. Vana packte Flammenklaues Fell und dieser sprang dann hoch in die Luft. In der Luft vereinten sich Flammenklaue und Vana. Ein blauer Schleier aus Flammen umgab nun die Verwandelte Vana. Ihre Haut wurde blau und sie hatte nun Hörner auf dem Kopf, Flügel, an den Schultern thronten schwarze Edelsteine und ihre Fangzähne wuchsen. Ihre geliebte Axt veränderte ihre Form und wurde zu zwei kleinen. Plötzlich schossen die Wassermassen unter ihr säulenartig nach oben. Doch Jollrick wusste etwas zu unternehmen. Er wendete einen Zauber an der ihm viel Kraft kosten würde aber er tat es dennoch. Seinen Stab auf Vana gerichtet sprach er einen mächtigen Unterstützungszauber. Vanas Flammen wurden Heißer und Sprangen von blau auf weiß über, genau wie ihre Hautfarbe. Die Säule verdampfte einfach an ihr. Sie flog nach oben zu Karlan der sich ebenfalls mit Tiamat verbunden hatte. Er war ein Golem mit Klingen an den Armen und Stacheln an Schultern und Rücken. Durch einen Zauber verwandelte Jollrick ihn in Diamant. Er ließ sich nach unten Fallen und landete auf den Beinen. Sie flog im Sturzflug auf den Wasserkopf von Chimäeus zu und spaltete diesen bis zur Schulter mit den Äxten. Doch dieser setzte sich wieder zusammen. Also wich sie zurück, zeitgleich schoss Chimäeus einen Felsen nach ihr. Karlan wich einem Schwanzhieb aus und sprang. Die diamantene Klinge an seinem Arm ging Mühelos durch den Felshals dieses drachenartigen Untiers. Der Kopf ging nahtlos in den Boden über, als würde dieser den Schädel absorbieren. Vana fing den Felsen ab und verwandelte ihn in Lava. Die Lava wiederum schleuderte sie auf den Wasserschädel. Das Wasser kühlte die Lava ab und der Schädel wurde zu Stein. Vana sprang erneut und zerschnitt den nun aus Felsen bestehenden Kopf mehrmals mit ihren Äxten. Chimäeus war nun Kopflos doch bewegte sich diese Bestie noch immer. Also schickte Vana einen großen Ball aus weißen Flammen auf den Körper. Das Feuer war so Heiß das der Körper nicht einmal brannte, er schmolz einfach dahin und ein Teil der Sandsteinquader darunter wurde zu Glas. Karlan und Vana lösten sich aus ihren Formen und sie gingen hechelnd auf die Knie. Sie schickten ihre Begleittiere fort und richteten sich auf. ,, Ihr habt uns erlöst !" Erklangen nun zwei Stimmen beinahe im Chor in ihren Köpfen. ,, Nicht nur aus der Kontrolle des Dämonenprinzen. Nein, auch aus dem Körper, in den er uns vor nun fast hundert Jahren gesperrt hatte. Der Dämonen Prinz ist im Palast". Die stimmen verebbten so schnell wie sie erklangen und nun zeugten einzig die Verwüstung und die ängstlichen Bürger von dem was hier eben geschehen war. Sie sammelten Jollrick auf der nach seiner entschlossenen Hilfestellung bewusstlos auf dem Boden lag. ,, Er ist zehn Jahre alt ? Er ist kein gewöhnliches Kind und schon gar kein gewöhnlicher Magier! " Brach Karlan nun die Stille. ,,Da hast du wohl recht. Es gab Menschen und auch Orks die schon mit weniger Können zum Erzmagier ernannt wurden. Doch sollten wir uns schnell auf den Weg zum Palast machen". Karlan legte sich den Jungen über die Schulter und sie machten sich auf den Weg.

Als ich am Palast ankam stand Aria bereits dort. Durchnässt bis auf die Knochen, mit Wut verzerrtem Gesicht. ,, Wurde ja auch mal Zeit das einer auftaucht". Fauchte sie mich an. ,, Ich freu mich auch das du unversehrt bist". Gab ich lächelnd zurück. ,, Heißt das du wurdest auch angegriffen ? Hat es auch zu dir gesprochen und wenn ja was hat es gesagt? " Löcherte sie mich nun ernsthaft interessiert. ,, Es sagte mir das der Erzmagier derjenige ist der hinter all dem stand. Außerdem sind Kerik und Rara verschwunden". Sie sah mich einen Moment überlegend an. ,, Er wird sie in seine Gewalt gebracht haben". ,,Ich gehe davon aus dass er hat nicht damit gerechnet hatte dass wir überleben". Fügte ich nun hinzu. Sie nickte beklemmt. ,, Uns wurde erzählt dass einer der Dämonen Prinzen hinter alledem steckt und dieser im Palast ist ". Rief Karlan nun. ,, Tut mir leid ich habe euch über die Erde belauscht um das Ganze etwas abzukürzen". Karlan legte Aria ihren Bruder in die Arme. ,, Keine Sorge, ihm fehlt nichts. Er ist lediglich erschöpft. Doch ohne ihn würde uns nun wahrscheinlich etwas fehlen. Er hat gute Arbeit geleistet und uns sehr geholfen". Sie sagte nichts weiter legte ihn auf die Bank und deckte ihn mit dem langen weißen Mantel von Heira zu der immernoch auf der Bank lag.,,Also wollen wir es diesem Kranken heimzahlen gehen? " Sie nickten beinahe synchron. Wir gingen über die Brücke und öffneten das Tor zum Palast. Von innen war er schier überwältigend. Noch bei weitem prunkvoller als von außen. Riesige Säulen zierten den Treppensaal in dem wir uns nun befanden. Sie waren aus dem selbern Material wie der Boden und die Treppe. Es war Bernstein, dass erkannte mein geschultes Auge sofort. ,, Sollen wir uns aufteilen ? " Warf Aria nun die Frage in den Raum. ,, Nein, wir wissen nicht wie mächtig unser Gegner ist oder was er sonst noch für uns bereit hält."Plötzlich gab es einen lauten Knall im Raum die Treppen rauf. ,, Das ist der Audienzsaal, beeilen wir uns" herrschte Aria uns an. Wir rannten die langen Treppen links und recht im Raum hinauf und plötzlich stand Rina vor der geschlossenen Tür. ,, Ich hab auf euch gewartet". Ich hatte mich schon gefragt wie es ihr ging denn sie war in den Palast gegangen um sich auszuruhen. ,, Bist du ok, Schwester ?" Fragte ich um sicher zu gehen. ,, Mir läuft zumindest kein Blut aus dem Ohr ". Antwortete sie mir frech, so lang sie ihren Humor behielt fehlte ihr nichts schlimmeres. ,, Der Erzmagier verschwand dort drinnen nach dem er mir einen Kartora auf den Hals gehetzt hatte". Erst jetzt bemerkte ich den zu Brei geprügelten Körper des Tieres. Dieses arme Tier hatte wohl keine Chance gegen das brennende Temperament meiner Schwester. ,, Los geht es gab Rina lächelnd zum besten und ohne eine Antwort abzuwarten beförderte sie die Tür mit einem Schlag rund neun Fuß in Raum hinein. Wir stürmten mit gezogenen Waffen in den Raum und machten uns kampfbereit. ,, Ah! Die Auserwählten sind eingetroffen. Oh! Das Mädchen ist auch bei ihnen". Seine Stimme war nicht sehr tief doch dafür klang ihr ein Kratzen bei. Er war nicht mehr in der Gestalt des Erzmagiers. Doch seinen Stab trug er immer noch. Er hatte dunkelgraue Haut mit schwarzen Zeichnungen auf dem Körper, langes zu einem schweren Zopf geflochtenes Haar, das ihm über die rechte Schulter hing. Seine Auge standen eng bei einander, seine Nase war die eines Orkes und seine Eckzähne ragten ihm mittelfingerweit aus dem Unterkiefer. Im Gegensatz zu Dravil trug er jedoch eine schwere Plattenrüstung und eine orkische Kriegsaxt in der linken Hand. Er sah in keiner Hinsicht aus wie Dravil, denn der hier war ein richtiger Hüne. Vana war die größte aus unserer Gruppe doch selbst sie überragte er noch um die länge eines Kopfes. ,, Wo habe ich bloß meine Manieren ? Ich bin Dämonenlord Raajil bei eurem Volk werte Prinzessin Vana dürfte ich jedoch auch als Raa-Kilok bekannt sein. ,, Bei meinem Volk ? War es nicht auch einst das eure, Raa? Ihr seit es nicht wert orkischer Abstammung zu sein ". Spuckte sie wütend aus und sie war jemand den man nicht reizen sollte. ,, Ich bin es nicht weniger wert als euer Vater, meine Liebe ". Gab er lachend zurück. ,, Zügle deine Zunge Abschaum sonst werde ich sie dir heraus reißen ! " Schrie sie ihn an. Karlan legte ihr die Hand auf die Schulter und bat sie darum sich zu beruhigen, doch diesbezüglich war nun nichts mehr zu machen. Sie starrte Raajil zähnefletschend an. Der Ausdruck ihres Gesichtes ließ sogar mir ein Schaudern über den Körper fahren. ,,Versuch es doch !" Ich wusste das wir nicht Seite an Seite mit ihr kämpfen konnten, zumindest nicht solang sie sich nicht beruhigte.Ich wusste was gleich geschehen würde, also belegte ich Vana unauffällig mit einem Zauber der sie schneller machen würde. Um ein vielfaches schneller als sie jetzt war. ,, Du hast keine Chance gegen mich!" Spie er ihr entgegen. Als ihr Zorn die Oberhand über sie gewann ging sie in Flammen auf. Sie verschwand und tauchte vor Wut brennend mit der Rechten an seinem Hals auf und wuchtete ihn nach oben. Er rastete mit einem lauten Knall in der Decke des Saales ein. Vana verschwand wieder, tauchte vor ihm unter der Decke wieder auf und begann auf ihn einzuschlagen. So schnell dass man die Schläge mit bloßem Auge nicht sehen konnte. Einzig die immer größer werdenden Risse in der Decke zeugten davon dass diese Schläge ihr Ziel nicht verfehlten. Der letzte Schlag dieser Abfolge schickten Raajil durch die Decke. Diese gab ächzend nach und stürzte in großen Brocken zu Boden. Wir wichen den Brocken durch die Tür durch die wir in den Saal gelangten aus . Als alles in Stille verfiel betraten wir den Raum um zu sehen was geschehen war. Raajil stand keuchend und blutüberströmt auf einem der Brocken und hatte mit der Rechten Vanas Kragen gepackt. Diese hing bewusstlos mit dem Gesicht zu Boden. ,, Ich muss schon sagen beinahe hatte sie mich. Doch sie hat mich unterschätzt. Mit jedem ihrer Angriffe habe ich ihr ein wenig ihrer Magie entzogen. Jetzt ist sie lediglich eine Orkin mit roter Haut nichts weiter. Mit euren Freunden habe ich im übrigen das selbe getan". Er tauchte sich in ein gleißendes Licht und als das leuchten aufhörte war er unversehrt. So als hätte ihm Vana nie auch nur einen Kratzer zugefügt. ,, Ich trenne die Verbindung zum Element und lasse dieses dann in mich herein strömen. Praktisch findet ihr nicht ?" Er lachte belustigend. Raajil warf Vana auf uns zu. Ich manipulierte die Luft zwischen ihr und dem Boden so das sie sanft aufkam. ,, Mit Magie könnt ihr mir nichts anhaben ihr Maden". Antwortete er lachend. Sein Gesichtsausdruck war gefüllt mit Größenwahn und Irrsinn. Niemand von uns wusste was wir tuen sollten.

Mira durchstreifte den Kerker des Palastes. Er war voll mit gefangenen. In der ersten Zelle an der sie vorbeikam lag ein bewusstloser Tolu in der nächsten eine Leiche deren Kopf neben ihr lag. Eine Zelle weiter lag ein Junger Mann mit langem dunklen Haar und einer mit langem verfilzten Haaren die ebenfalls bewusstlos zu sein schien. Ihr kam das alles schon etwas seltsam vor und als sie an der nächsten Zelle vorbeikam bestätigte sich ihr Gefühl. Am Gitter der Zelle stand ein Mann der mit den Händen am Gitter klammerte und sie kannte ihn nur zu gut. Es war König Kaldon und hinter ihm lag eine bewusstlose Lichtelfe die sie ebenfalls kannte, es war Heira. ,, Wer seid ihr ?" Fragte der König. Sie zögerte einen Moment ehe sie ihre Kapuze von ihrem Kopf streifte und ihre seidig glänzenden schwarzen Haare und ihr zur hälfte mit Brandnarben bedecktes Gesicht freilegte. ,,Mira!" Stellte er erstaunt fest. ,,Ich dachte du seist tot. Oh, meine geliebte Mira, was hat man dir angetan ?" Sie sah ihn mit unerschütterter Miene an ,, Kaldon, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist werde ich dir alles erklären. Ich lasse euch alle vorerst hier unten, denn hier seid ihr in Sicherheit". ,, Was hast du nun vor ?" Fragte er besorgt. ,, Ich werde diesem Spuk ein Ende bereiten". Ohne ein weiteres Wort zu verlieren oder auch nur eine Antwort abzuwarten setzte sie ihren Weg fort. Sie stieg gerade die Treppen zur Eingangshalle hinauf als ein lautes Donnern den Klang ihrer Schritte verschluckte.

Der Kampf tobte bereits und Raajil hatte die Oberhand gewonnen. Er hatte inzwischen auch die Kräfte Karlans absorbiert, indem er einem seiner Felsspitzen ausgewichen war und diesen gepackt hatte. Wir mussten ihn auf Abstand halten und konnten nichts weiter tun als auszuweichen.Einem Angriff nach dem Anderen. Außerdem hatte unsere Magie ohnehin keine Wirkung auf ihn. Er konnte uns egal in welche Richtungen wir uns aufteilten gleichzeitig angreifen. Ich bemerkte das meine Schwester verschwunden war. Nach wenigen Augenblicken jedoch machte ich sie aus. Sie sprang von der zweiten Etage aus durch die eingestürzte Decke herunter. Raajil war leichtsinnig geworden und dass machte sie sich zu nutze, holte in der Luft zum Schlag aus. Im nächsten Moment krachte sie auf ihn nieder. Sie hatte ihr Ziel nicht verfehlt und dank der Handschuhe die sie von Vana bekommen hatte schlug sie ein wie ein Meteor. Sie sprang mit einem Rückwärtssalto zwischen Aria und mich. ,, Ihr könnt ihm vielleicht nichts mit direkter Magie anhaben aber ihr könntet mich unterstützen, denn ich nutze keine Magie und kann ihm sehr wohl etwas anhaben". Mir gefiel diese Idee zwar nicht so besonders doch blieben uns auch nicht unbedingt viele Optionen. Also willigte ich ein. Ich wirkte den Beschleunigungszauber auf sie, Aria würde ihr Schutz gewähren. Raajil schrie laut auf und eine Welle aus Energie schoss durch den Raum. Ich konnte deutlich spüren um welche Art von Magie es sich handelte, sie war elementarer Natur. Die er Erde und die des Feuers fanden nun ihren wahren Besitzer wieder. Raajil kletterte aus dem Loch in das Rina ihn eben gepresst hatte und begann wieder zu leuchten. Plötzlich flog eine Klinge von hinten zischend an mir vorbei und traf Raajil in die Schulter. An der Klinge war ein Draht befestigt den ich nun mit den Augen verfolgte um die Person auszumachen die sie geworfen hatte. Ich drehte mich herum und dort stand eine Frau die mir sehr bekannt vorkam obwohl ich mir sicher war sie nicht zu kennen. Doch dann fiel es mir wie Toluschuppen von den Augen. Das da vor uns musste Arias verschollene Mutter sein. Aria sah sie an und ihre liefen die Tränen über ihr Gesicht. ,, Konzentrier dich Kind, der Kampf ist noch nicht vorbei". Sagte sie ohne dabei auch nur mit der Wimper zu zucken. Doch an ihrer Stimme war dabei kaum zu überhören das sie mit den Tränen kämpfte. Wir widmeten uns nun dem Kampf Arias Mutter zog am Draht und der Körper Raajils flog durch den Raum. Rina holte aus und legte all ihre Kraft in einen Schlag und schlug dem auf sie zufliegenden Raajil mitten in sein Gesicht. Er schoss in die Richtung zurück aus der er kam und Riss ein Loch in die Wand das den Hinterhof freilegte. Arias Mutter rannte nach draußen und wir folgten ihr. Sie zog ein Messer aus dem Schaft am linken Oberschenkel und Stach es Raajil zwischen die Augen. Sie zog es wieder heraus und Raajil bäumte sich ein letztes mal zuckend auf. Er begann in den verschiedensten Farben aufzuleuchten und löste sich dann in tausende farbige Irrlichter auf die in alle Richtungen davon flogen. ,, Ich bin Mira und erfeut euch kennen zu lernen ". Stellte Arias Mutter sich Rina und mir vor. ,, Saryoga Auserwählter des Windes, die Freude ist ganz meiner Seits, eure Majestät". Rina machte einen Knicks. ,, Rina, euer Hochwürden". ,, Ich bitte euch lasst diese Förmlichkeit, ich habe nun seit ungefähr zwei Jahren nicht mehr mit dem Amt der Königen bekleidet". Ehe ich etwas sagen konnte sprang Aria ihre lang verschollene Mutter an. ,, Mutter ! Ich konnte es nicht glauben als ich es hörte. Du warst immer so stark ich wusste das du lebst. Und doch sorgte ich mich um dich". Sie weinte wie ein Kind. Nur verständlich wenn man mich fragte. Ich ging durch das Loch in der Wand gemeinsam mit Rina in den Palast zurück. ,, Eure Freunde befinden sich im Kerker, ihr seht aus als wärt ihr im Umgang mit Dietrichen geschult, Saryoga. Könntet ihr sie also befreien?" Ich hob die Hand, mit dem Daumen nach oben und betrat den Palast wieder ohne mich umzudrehen. Als ich ihn wieder betrat sah ich das Karlan und Vana bereits wieder auf den Knien waren und versuchten sich aufzurappeln. Ich lächelte sie an und ging dann weiter meines Weges. Mein Weg führte die Treppen in der Eingangshalle herunter, danach bog ich nach links um erneut Treppen herabzusteigen. Die Treppe war nicht sehr lang und endete vor einer massiven mit Metall beschlagenen Holztür die eine Handbreite weit offen stand. Ich schob sie auf, schritt hindurch und begann wortlos damit die erste Zelle zu knacken. In dieser befanden Kaldon und Heirea. ,, Was ist da oben passiert?" Fragte Kaldon. ,, Lasst es euch von eurer Gemahlin erklären". Nachdem ich diesen Satz beendet hatte klickte der Riegel und die Zelle sprang auf. ,, Aria ist oben bei ihrer Mutter. " Wendete ich mich Heira zu die betrübt in der Ecke saß. Sie stand auf lief wankend ein paar Schritte. Plötzlich gaben ihre zitternden Beine nach, doch bevor sie zu Boden stürzen konnte fing ich sie ab. Ich legte ihren Arm über meine Schulter und wir gingen bis zur nächsten Zelle. Dort angekommen setzte ich sie mit dem Rücken ans Gitter gelehnt ab. ,, Ich danke euch !" Bedankte sie sich, so rot im Gesicht wie Vana. Ich nickte ihr zu und begann das nächste Schloss zu knacken. In dieser Zelle befanden sich Rara und Laaron die schon sehnsüchtig auf die Freiheit warteten. Das Schloss war kein Problem und wenige Augenblicke später waren sie Frei. Sie bedankten sich bei mir und gingen hoch in den Thronsaal. Ich ließ Heira dort sitzen und setzte mich in Richtung nächste Zelle in bewegung. Dieser Raum hatte vier Zellen und sie lagen alle an der selben Wand. Der Kerker sah aus wie man sich eben einen Kerker vorstellte. Gegenüber der Zellen lag jeweils ein faustgroßes vergittertes Fenster Mit grauen Ziegeln gemauert eben trist, grau und feucht. Gerade als ich beginnen wollte die vorletzte Zelle zu knacken, sprang die letzte auf und Kerik trat heraus. ,, Du warst auch schon mal schneller alter Freund". Brach er lauthals in Gelächter aus. Er sah an mir vorbei auf die am Gitter sitzende Heira. ,, Los bring sie nach oben, eine Lady lässt man nicht warten ! Ich mache das hier schon". Er lächelte mit seinen dünnen schuppenbesetzten Lippen. Ich nickte ihm zu und hob die zierliche Heira vom Boden hoch, um sie zu tragen und schon wieder antwortete ihr Gesicht promt mit knalligem rot. ,, Saryoga ?" Sprach sie mich nun mit zitternder Stimme an. ,, Ja ?" ,, Ich bin froh das dir nichts geschehen ist". Ich sah sie überrascht an. Dabei stellte ich fest das lediglich ihre Wangen noch rot waren. Ich brachte kein Wort heraus, nickte nur knapp. Sie lächelte mich an. ,, Ich hätte euch nie für so schüchtern gehalten werter Windmeister". Kicherte sie nun. Diese Situation war mir ein wenig peinlich, mit sicherheit sah ich aus wie eine Tomate. Rot über bis über beide Ohren. Am liebsten hätte ich sie auf die nächste Treppe gesetzt und wäre davon gelaufen. Ich war in solchen Hinsichten wie ein kleines Kind. Ich hatte auf Grund meiner Berufung nie jemanden näher als nötig an mich heran gelassen. Mein Lebensstil brachte viele Feinde mit sich und ich wollte niemandem einer solchen Gefahr aussetzen. In diesem Punkt änderte sich auch jetzt nichts aber Heira war ja so oder so mit darin verwickelt. ,, Heira, ich weis nicht ob es gut wäre eine engere Bindung einzugehen. Wir müssten uns jedesmal sorgen machen und angst um den anderen haben". Im selben Moment begriff ich was ich für Schwachsinn von mir gab, denn da wir beide diese Gefühle hegten, machten wir dies dann so oder so. Sie bekam wohl mit dass mir aufgefallen war was ich von mir gab, denn sie begann zu kichern. Wir erreichten nun den Thronsaal. Alle waren hier und kurz nach uns trafen auch Kerik und Rekalas ein. Ich setzte Heire ab und flüsterte ihr zu das wir das später weiter bereden. Der könig schien fassungslos. ,, Mein Palast! Die Ahnen mögen mich halten". Mira hatte ihm schon erklärt was vorgefallen war berichtete mir Karlan nun. Der nun an den König heran trat um ihm mitzuteilen das er und Laaron bis heute Abend reparieren konnten, da Bernstein aus versteinerten Harzen bestand. Der König nickte zufreiden. Der Tag war schnell vorbei und Karlan und Laaron hatten alles wieder hergerichtet. Mit Heira hatte ich bisher noch kein weiters Wort gewechselt und dies änderte sich auch nicht. Wir hatten allgemein kaum gesprochen uns nur von Rekalas heilen lassen und uns in unsere Zimmer zurück gezogen. Ich schlief binnen eines Wimpernschlages vor Erschöpfung ein.

Kapitel 14: Dunkelheit

 

Wie immer lauerte ich im Schatten der Häuser die vom Mond belächelt wurden. Ich hörte frisch gebackene Diebe, Eulen, das Zirpen von Grillen und das Schnarchen des Schmiedes dem das Haus gehörte in dessen Schatten ich mich verbarg.Es war eine sternenklare und warme Sommernacht. Mein Auftrag führte mich heute zum Anführer der Bären. Die Bären sind eine kleine Truppe von ruhmreichen Söldnern die schon Dörfer und Städte von Sakul'to befreit haben. Man sagt jeder einzelne von ihnen sei in der Lage es mit zwei Ogern gleichzeitig aufzunehmen. Ich jedoch hielt noch nie viel von solchem Altweibergeschwätz. Ich wechselte die Straßenseite und presste mich an die gegenüberliegende Hauswand. Als ich ankam sah ich das auf dem Dach unter dem ich zuvor stand ein Diebesrabe nach geeigneter Beute für seinen Meister Ausschau hielt. Diebesraben sind herkömmliche Raben die von Meisterdieben darauf getrimmt werden für sie zu spionieren und zu spähen. Durch einen einfachen Zauber den jeder Meister beherrschte konnten sie durch die Augen der Raben sehen und durch ihre Ohren hören. Natürlich blieb auch ich nicht vor seinem neugierigen Blicken verschont. Jedoch kannte ich diesen Raben. Er trug ein rotes Band um seinen Fuß und gehörte einem meiner ehemaligen Schüler. Ich war neunzehn als ich den Meistertitel in meinem Beruf erlangte und seit meinem zwanzigsten Lebensjahr unterrichtete ich nun schon. Der Rabe krähte und ich zog die Kapuze ein stück weiter in mein Gesicht. Dies war ein Gruß unter unseres Gleichen. Ich zog weiter. Um die nächste Ecke links von mir, in eine alte, schmale Handwerksgasse und folgte ihrem Lauf. Mein Weg führte mich noch ein mal links und einmal rechts um eine Kurve. Nun Stand am Ende der Gasse das gesuchte Gebäude. Eine bronzene Bärenstatuette thronte über der Tür des drei Stockwerke hohen Gebäudes. Ich kletterte am Regenablauf des Hauses links von mir auf dessen Dach. Setzte meinen Weg mit acht Sprüngen von Haus zu Haus fort und nahm einen Haken den ich zuvor an einem Seil befestigt hatte und warf diesen auf das Dach des gegenüberliegenden Bärenhauses. Zog ihn am Schornstein fest und Schwang mich durch ein offen stehendes Fenster in das oberste Stockwerk des Hauses.Ich zog am Seil und es löste sich vom Haken, denn es war so festgebunden, dass es sich bei einem zweiten Ruck löste. Der Haken konnte auf dem Dach bleiben. Ich sah mich im Menschenleeren Raum um. Ein großer Holztisch, einige Stühle, Schwerter die überkreuz an den Wänden hingen und eine Kommode an der Wand gegenüber. Lange konnte der Raum noch nicht verlassen sein, denn im Kamin glomm noch Glut auf. Ich schlich mich zur Tür und sperrte sie eine Handbreite auf um in den dunklen Korridor zu spähen. Als ich mir sicher war das die Luft rein war, öffnete ich die Tür leise. Als ich hinaus trat und die Tür gerade wieder geschlossen hatte, öffnete sich am anderen Ende des Ganges eine andere. Sofort strömte der Geruch von zu stark dosiertem Parfum in den langen Flur. Ich sprang geräuschlos auf eine Kommode um von dort aus genauso geräuschlos an einen Deckenbalken und hielt mich an ihm fest. Eine Frau verließ den Raum. Ihrem Gang, Geruch und ihrem Kleidungsstil zuurteil war sie eine der Huren aus den Freudenhäusern. Als die Luft wieder rein war lies ich mich langsam und Leise herunter und riskierte einen Blick durch das Schlüsselloch des Raumes aus dem die Frau eben kam. Mein Ziel saß mit dem Rücken zur Tür, rauchend auf einem Stuhl. Ich öffnete die Tür und trat ein. Meine Augen tasteten den Raum nach einem Fluchtweg ab und mir fiel das halb offene Fenster auf, dass zum Hof des Hauses führen musste. Meine Hand glitt zu dem Messer an meinem Stiefelschaft . Mit dem Messer in der Hand schritt ich klar zu hören durch den Raum an ihn heran und legte ihm von hinten meine Hand auf die Brust. ,, Was denn Magda ? Bekommt Bruno eine kostenlose extra Nummer ?" Brummte die Stimme des Bären durch den Raum. ,, Ja, du bist heute meine Nummer zwei !" Antwortete ich ihm während ich mit dem Messer seine Kehle aufschlitzte. Danach ging alles wie von allein. Ich nahm noch eben alles brauchbare aus den Schubladen und Schränken, tat es in einen Sack und ließ diesen dann am Seil befestigt aus dem Fenster. Danach sprang ich hinterher, nahm den Beutel, kletterte über die Mauer und begab mich in eine kleine Nebengasse. Die Gasse war auf der einen Seite durch Häuser vor neugierigen Blicken geschützt und auf der anderen lag ein Fluss. Kurz vor Ende der Gasse erblickte ich zwei Menschen, ein Mann und eine Frau. Sie schienen um etwas zu kämpfen. Wahrscheinlich ein Dieb der im Schutze der Dunkelheit auf einfache Beute gehofft hatte. Als ich näher kam bemerkte mich der Mann zückte ein Messer, stach auf sie ein und verschwand auf dem schnellsten Wege. Ich rannte zu der Frau um zu sehen ob sie tot war und ob man ihr noch helfen konnte. Als ich diese Frau jedoch verblutend vorfand, stieg in mir ein Schwall an Wut, Hass, Verzweiflung und Trauer auf. Denn die Person war für mich keinesfalls irgendeine Frau. Nein, sie war meine Mutter. ,, Saryoga mein Kind.... Schön dich noch ein letztes mal zu sehen". Presste sie hervor während ihr das Blut aus dem Mund floss. Ich wusste das sie recht hatte und machte mir nichts vor. Das Messer muss lang gewesen sein denn der Stich ging durch ihren Körper. ,, Er sagte .... Baron Arvel ... hätte ihn geschickt, um Einen nach dem Anderen .... der dir etwas bedeutet ... umzubringen. Bitte beschütz deine Schwester.... und pass auf dich auf.... Ich liebe dich mein Sohn". Sie legte mit diesen Worten ihre Hand in meine und starb.Ich begann unvermittelt an zu Weinen. Ich weis nicht wie lang ich nun schon am regungslosen Leichnam meiner Mutter hockte doch es begann bereits zu dämmern. Das bedeutete es konnte nicht mehr lang dauern bis irgendjemand uns fand. Also machte ich mich auf den Weg nachhause, denn das letzte was ich wollte, war für den Tod meiner eigenen Mutter verantwortlich gemacht zu werden. Zuhause angekommen Warf ich die Tür in den Riegel und legte mich auf mein Bett. Ich schwor noch tausende Male Rache ehe ich endlich einschlief.

 

Meine Träume rissen mich aus dem Schlaf. Ich setzte mich auf und dachte abermals an die letzten Worte meiner Mutter. Da fiel es mir wie Schuppen von den Toluaugen. Ich musste zu Rina eilen. Ich sprang auf und schob den Vorhang am Fenster zur Seite. Es war bereits wieder später Nachmittag. Ich hatte meine Klamotten noch an und verzichtete auf das Essen. Ich trat vor die Tür schloss diese ab und begab mich auf dem schnellsten Wege zu meiner Schwester. Baron Arvel, dieses Schwein. Ich hatte nie auch nur damit gerechnet, dass er seine Drohungen wahr machen würde. Ich hatte vor drei Jahren den seltsamen Auftrag bekommen den Hund dieses Schweines den Gar auszumachen. Da die Bezahlung stimmte sah ich keinen Grund abzulehnen. Gerade als ich von seinem Grundstück floh rief er, dass er dem der dies getan hatte alles nehmen würde was ihm lieb und teuer war. Ich gab nicht viel auf diese Drohung da ich dachte es war nur ein Hund und das er nie herausfinden würde wer ich bin. Doch nach den Ereignissen letzter Nacht war mir klar das ich mich bezüglich beiden Vermutungen stark geirrt hatte. Ich würde ihn erledigen. Ihn und denjenigen der sein blutiges Werk vollstreckte. Als ich beim Haus meiner Mutter ankam klopfte ich vier mal in einem bestimmten Takt. So konnten sie sich sicher sein dass ich auch derjenige war der klopfte. Als die Tür aufging sprang mir Rina weinend in die Arme, ich schloss die meinen um sie und trug sie in das Haus. ,, Gib dir bitte keine Schuld, Bruderherz". Schluchzte mit einer vom Weinen verrotzten Nase. Ich schüttelte lediglich kaum merkbar mit dem Kopf. ,, Ich werde die verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Ich werde uns Gerechtigkeit verschaffen. Das verspreche ich dir. Aber ich muss dich bitten unterzutauchen, denn er hat es auch auf dich abgesehen. Die frage ist nur wo". Ich überlegte wo ich sie unterbringen konnte. Das Problem war das ich nicht wusste was er über mich schon in Erfahrung gebracht hatte. Deswegen fielen Freunde und Verwandte aus der Auswahl. Blitzartig fiel mir eine Möglichkeit ein. Mein Rivale, die Nummer zwei der Unterwelt. Bork der Wolf. Er schuldete mir nun schon seit vier Jahren eine Gefälligkeit. Solche Gefälligkeiten hält man ein denn es ist eine Sache der Berufsehre und wenn ich eine Sache über ihn mit Gewissheit sagen konnte, dann dass es für ihn nichts wichtigeres als Ehre gab. Ich packte das Handgelenk von Rina und verließ mit ihr das Haus. ,, Ich werde dich an einen sicheren Ort bringen bis alles vorbei ist". Sie nickte nur und wir redeten den Rest des Weges kein Wort mehr. Ich achtete penibel darauf nicht verfolgt oder beobachtet wurden zu sein. Doch nichts und niemand war in der Nähe. Unser Weg führte quer durch die Stadt. Also nutzte ich jede Abkürzung die mir bekannt war und ich kannte jeden Stein in der Stadt. Bei einem Metzger bog ich erneut in eine Gasse, eine Sackgasse für jeden der nicht wusste was sie verbarg. Ich zog die Schwere Steinplatte zur Seite und wir kletterten nachdem ich die Steinplatte zurück rückte an einer Leiter in ein tiefes Loch. Als die Leiter endete Lag ein geräumiger mit Fackeln ausgeleuchteter Tunnel vor uns. Dieser Tunnel wurde von Bork eigenhändig geschaufelt um sich ungesehen aus seinem Versteck zu entfernen und wieder ungesehen hinein zu gelangen. Ich spürte das Rina vor Kälte zitterte, doch leider konnte ich mich im Moment nicht darum kümmern doch ihr wäre ohnehin nicht mehr kalt gewesen. Denn eine grün flammende Fackel markierte das Ende des Tunnels. Ich öffnete eine schlecht zusammengezimmerte Tür und wir gelangten in einen sporadisch eingerichteten und mufflig riechenden Raum. Den Keller von Bork. Wir liefen die alte knarksende Holztreppe in die nächste Etage hinauf. Ich öffnete die Tür und wir gingen in sein stattlich ausstaffiertes Wohnzimmer. Einige Gepolsterte Stühle, ein mit Holz gefüllter Kamin, Ein großer Tisch, Eine ebenfalls gepolsterte Sitzbank und etliche Gemälde zierten diesen Raum. Wir nahmen Platz und erwarteten seine Ankunft.

 

Es war bereits tiefste Nacht und Rina schlief auf der Sitzbank. Ich saß noch immer auf die Ankunft Borks wartend im Wohnzimmer. Immerhin hatte ich mir eine Kerze gezündet die mit zitternder Flamme den Raum etwas erhellte. Ich wäre beinahe selber eingeschlafen, als ich das Knarksen der Kellertreppen vernahm. Ich hoffte das es Bork war der die Stufen beschritt.Aus reiner Vorsicht löschte ich die Kerze, zog ich mein Messer und kauerte mich neben der Tür an der Wand. Eine dunkel gekleidete, hochgewachsene Person betrat den Raum. ,, Ist das denn eine Art ? Einfach in mein Heim einzubrechen um mich dann mit gezogenem Messer zu begrüßen ? Du musst ja in ziemlichen Schwierigkeiten stecken mein Lieber". Höhnte er. ,, Wie lang ist es her Saryoga ? drei oder vier Jahre ?" Ich schob mein Messer in die Scheide zurück und löste mich von der Wand. ,, Dreieinhalb". Antwortete ich ihm. Ich merkte wie mich unwillkürlich ein Lächeln beschlich. ,, Ich stecke nicht in Schwierigkeiten. Nein, ich nicht. Nur das Schwein das Vergangene Nacht meine Mutter ermorden ließ. Ich bin lediglich um das Wohlergehen meiner Schwester besorgt. Du erinnerst dich doch an Rina ?" Er nickte. ,, Oben ist ein noch nie benutztes Gästezimmer. Sei doch so gut und bringe sie nach oben. Ich mache in der Zwischenzeit ein Feuer im Kamin und etwas Tee. Wenn du wieder unten bist unterhalten wir uns weiter. Ich nahm Rina auf den Arm und trug sie die Treppen hinauf in das Gästezimmer. Legte sie in das Bett gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete mich von ihr. Sie schlief während dessen einfach seelenruhig weiter. Was nachvollziehbar war denn sie war gerade einmal zarte neun Jahre alt. Ich ging wieder hinunter in das Wohnzimmer und Setzte mich auf einen Stuhl in dem nun vom Kamin erleuchteten Raum. Einen Wimpernschlag später kam auch Bork mit zwei Tassen in den Händen wieder herein und setzte sich mir gegenüber. Er trug keine Kapuze mehr und sein schmales Gesicht mit der Langen Narbe über dem Auge und seinen dünnen Lippen kamen zum Vorschein. Auch seine blau schimmernden schwarzen Haare, die in einem geflochtenen Zopf auf dem Bauch endeten waren nun gut zu sehen. Er sah mich durchbohrend an. ,,Also was bringt dich nun zu mir ?" Erklang seine ausgeglichene Stimme im Zimmer. ,, Ich möchte den Gefallen einlösen". Gab ich ohne umschweife zu.,, Das ist mir bewusst, ich wollte lediglich wissen um was du mich bittest". ,, Pass auf meine Schwester auf während ich diesen Schweinen das Handwerk lege. Mehr verlange ich nicht". Er lächelte. ,, Da bekomme ich ein mal in meinem Leben besuch von meinen Kindern und dann noch nicht mal aus Sehnsucht nach ihrem Vater". ,, Was soll ich sagen, du hast mir ja früh genug eingebläut das ich dich nicht als solchen sehen soll. Also was ist nun, begleichst du deine Schulden ?" Er nickte. ,, Bitte zeig diesem Monster die Anderswelt, Saryoga". Nach diesen Worten zog er sich zurück. Ich trank meinen Tee aus und begab mich durch den Tunnel wieder nach draußen. Nun war es mal wieder an der Zeit um Nachforschungen zu betreiben. Als der nächste Tag hereinbrach suchte ich noch weitere Leute auf bei denen ich etwas gut hatte. Allesamt Meister ihres Faches. Ich bat sie darum alles über Arvel und diesen mysteriösen Mörder in Erfahrung zu bringen und die Augen, Ohren und Raben offen zu halten. Ich würde der weilen vor dem Anwesen des Barons versteckt auf die Nacht warten.

 

Als die ersehnte Dunkelheit über Severan hereinbrach. Kletterte ich von dem Baum auf dem ich den halben Tag verbracht hatte. Die Blätter des Baumes waren so dicht das ich ohne jedes Problem den ganzen Tag dort unentdeckt bleiben konnte und trotzdem eine gute Sicht auf das Anwesen hatte. Wie ich es mir dachte, hatte er damit gerechnet das ich komme. Er hatte seine Wachposten verdreifacht. Ich zählte allein auf den sechs Türmen jeweils vier Wachen. Da ich mir so etwas bereits denken konnte hatte ich mir Verstärkung aus den Meuchlergilden geholt, denn auch der ein oder andere Gildenchef hatte noch Schulden zu begleichen. Ich warf eine Blitzbombe über die Mauer. Ein grelles Blitzen verriet mir das sie detoniert war. Dies war Ablenkung für die Wachen aber auch das Zeichen für die dreißig aus verschiedenen Gilden stammenden Meuchler die sich auf den Dächern mit Bögen und Armbrüsten bereit hielten. Ich hörte nur noch das surren der vielen Pfeile und Bolzen. Die Wachen starben innerhalb eines Wimpernschlages. Nun nahm ich den direkten Weg, knackte das Schloss des Haupttores. Schnellen Schrittes ging ich zu allem entschlossen auf das Anwesen zu. Ich zog den kurzen Dolch aus dem Schaft in meinem Stiefel und das Langmesser aus der Scheide über meinem Steiß. Als ich auf halbem Weg zum Gebäude war, flogen dessen Türen auf und Wachen strömten in Scharen heraus. Bei vierzig Soldaten hatte ich aufgehört zu zählen, doch das waren bei weitem nicht alle. Doch bevor auch nur der Erste an mich herankam setzte der Hagel aus Pfeilen und Bolzen wieder ein. Als er wieder Aussetzte standen noch drei Soldaten die Schilde nach oben haltend. Ich warf dem Ersten den kleinen Dolch in den Kopf und zog einen neuen aus meinem rechten Ärmel. Der erste rannte auf mich zu, holte mit dem Schwert zu. Ich wich mit einer Drehung zur Seite aus und rammte ihm meinen Dolch in den Kopf. Ich nahm mir stattdessen sein Kurzschwert. Der letzte der Verbliebenen kam nun auf mich zu um einen Vertikalen hieb mit seinem Anderthalbhänder auszuführen. Diesem bin ich jedoch einfach mit einem Ausfallschritt zur Seite ausgewichen. Darauf hin schickte er einen Horizontalen hieb hinterher. Unter dem duckte ich mich weg und schlug dem Soldaten mit dem Schwert das linken Bein ab. Dieser ging vor Schmerzen schreiend auf dem Boden und aus dem Stummel der nun sein Bein darstellte schoss das Blut Stoßartig heraus. Ich säuberte das Schwert an der Kleidung eines Toten und machte mich auf den Weg dieses Leichenfeld hinter mir zu lassen und betrat letztendlich das Gebäude. Als ich es betrat Begrüßten mich auch schon vier Wachen. Einer stand oben in der zweiten Etage auf dem Flur und schoss vom Geländer aus einen Armbrustbolzen auf mich. Die flache Seite meines Schwertes fing ihn jedoch in der Luft ab. Die anderen trugen zwei Einhandkampfsensen, einen Morgenstern mit einem Schild und der letzte im Bunde erwartete mich mit seiner doppel schneidigen Zweihandaxt. Der mit dem Morgenstern rannte auf mich zu und sprang. Um den Morgenstern mit voller Wucht auf mich nieder gehen zu lassen. Ich machte einen Schritt nach vorn um auszuweichen und den nächsten Angreifer willkommen zu heißen. Er wirbelte mit den Sensen als hätte er nie etwas anderes getan. Ich wich mit zwei Sprüngen nach hinten aus, um dann mit einem Rückwärtssalto hinter den Morgensternkämpfer zu gelangen. Dieser hatte nicht einmal mehr die Zeit etwas dagegen zu unternehmen den die Sensen hatten ihm schon den Kopf abgetrennt. Wie ein Springbrunnen färbte das spritzende Blut alles rot. Ich nutzte die Verwirrung des Sensenkämpfers, packte die noch stehende Leiche und rannte mit ihr im Anschlag und gezogenem Schwert nach vor. Ich rammte ihn und stach durch die Leiche in das Herz des Gegners. Da waren es nur noch zwei, dachte ich bei mir. Doch ich hatte beinahe vergessen auf den Armbrustschützen zu achten. Ein Bolzen flog zischend auf mich zu. Ich konnte noch das schlimmste verhindern in dem ich zur Seite auswich. Doch merkte ich schnell das es nicht ganz gereicht hatte. denn der Bolzen streifte meinen Schwertarm. Es war jedoch nicht stark genug um ihn zu beeinträchtigen. Doch der Axttyp machte sich meine Unaufmerksamkeit zu nutze un schaffte es irgendwie hinter mich zu gelangen. Er schlug senkrecht mit seiner Axt zu und ich wich in letzter Sekunde durch eine Rückwärtsrolle durch seine Beine hindurch aus. Nun hatten wir die Position gewechselt. Doch hielt dies nicht lang an. Denn der Armbrustschütze hatte auf mich gezielt durch mein Ausweichmanöver jedoch den mit der Axt getroffen. Der ging mit einem Bolzen im Kopf zuckend zu Boden. Ich zog währenddessen eines der unzähligen Wurfmesser von meinem Gürtel und schleuderte es auf den Armbrustschützen. Es folgte ein Knacken und er ging mit einem Messer in seiner Nasenwurzel nieder. Ich ging die Treppe hinauf, zog das Messer aus dem Schädel, reinigte es an seiner Kleidung und steckte es wieder an meinen Gürtel.Ich nahm die Große Tür in der Mitte, betrat die Gemächer und traf auf Arvel. Jedoch nicht den Baron. ,, Hallo Saryoga. Kann ich dir helfen? Du suchst meinen Bruder ? Dann muss ich dich enttäuschen. Doch ich kann dir in einem Punkt Gewissheit verschaffen. Er bekommt seine Rache". Er lachte laut. Ich schenkte ihm keine weitere Beachtung und durchsuchte den Raum nach einem Hinweis auf den Aufenthaltsort des Baronen. Ich fand jedoch nichts. Ich rief in Gedanken meinen Raben und zog eine Gasschutzmaske unter meinem Gewand hervor. Der Bruder des Baronen sah mich verwirrt an. Einen Moment später Barst die Scheibe hinter ihm und eine Bombe mit Betäubungsgas rollte über den Boden. Mit einem dumpfen Knall detonierte sie und Arvel verlor das Bewusstsein. Ich legte mir diese drahtige Erscheinung eines Menschen über die Schulter und sprang aus dem Fenster. Hinter dem Gebäude wurde ich bereits von einer Gruppe Meuchelmördern erwartet die mir Geleit gaben und mich sicher in das Versteck der Schlangengilde brachten.

 

Tagelang versuchte ich den Aufenthalt seines Bruder aus ihm herauszuprügeln. Doch vergebens. Man erkannte sein Drahtiges Gesicht vor Schwellungen schon gar nicht mehr. Er erzählte die ganze Zeit das er seinen Bruder besuchen wollte und dieser da schon nicht mehr dort war. Eine letzte Sitzung setzte ich nun an um die Wahrheit aus ihm herauszukitzeln. Doch auch diese verlief ohne Erfolg. Ich behielt ihn noch weitere drei Wochen als Geisel doch vergebens ihm schien sein Bruder völlig gleichgültig zu sein. Ich nahm eines meiner Wurfmesser vom Gurt und hielt es ihm an den Kopf. ,,Ich werde nun dein Bewusstsein nehmen. Du wirst in naher Zukunft die Baronie deines Bruders erben. Deshalb frage ich dich nun schwörst du mir die Treue ?" Er nickte knapp. Sein Gesicht war mittlerweile auch wieder ganz normal. Ich verließ den Raum und öffnete einen Guckschlitz an der Tür warf eine Bombe mit Betäubungsgas durch den Schlitz und schloss ihn. Ich trug ihn in einen Park, setzte ihn an einen Baum und nahm ihm den Sack vom Kopf. Ich hielt ihm ein Kraut unter die Nase das den Effekt des Gases aufhob. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. ,, Tut mir Leid wegen der Unannehmlichkeiten, aber sieh es mal so du lebst noch und das können die wenigsten behaupten. Ich rate dir vorerst unterzutauchen, denn dein Bruder könnte dich nun als potentielle Gefahr betrachten. Viel Glück und vergiss nicht das du mir Treue geschworen hast". Ich zog meines Weges. Als ich um die Ecke in die nächste Gasse bog, stattete mir mein Rabe mit einer Nachricht am Bein einen Besuch ab. Ich rollte die Nachricht auf, las, steckte sie in die Tasche meines Gewandes und begann zu rennen. In der Nachricht stand :

 

,,Der Mörder deiner Mutter hat das Versteck deiner Schwester ausfindig gemacht und ist mit einem unbekannten Meuchelmördermeister auf den Weg dorthin".

 

Ich rannte so schnell ich konnte und kürzte über die Dächer ab. Als ich ankam stand die Eingangstür offen. Unten war niemand doch es führte eine Blutspur aus dem Haus und eine die Treppen hinauf. Ich folgte erst jener die Treppen rauf. Oben lag Bork blutend auf dem Boden und Rina hockte weinend daneben. Ich war froh das ihr nichts passiert war. Von Bork konnte man das jedoch nicht behaupten. Ich drehte ihn auf den Rücken um zu sehen wie schlimm seine Verletzung war und sah auf Anhieb das er nicht mehr zu retten war. Der Schnitt ging über den gesamten Bauch und Bork presste seine Hand auf die Wunde damit sein Inneres auch drinnen blieb. ,, Saryoga, mein Sohn. ... Ich war immer.... war immer stolz auf dich. ... Ich habe euch drei immer geliebt. ... Doch das Leben das ich führte.... barg zu viele Gefahren, ich konnte euch.... diesen nicht aussetzen". Ich legte ihm die Hand auf die Stirn um ihm zu zeigen das ich verstand. Er schloss die Augen und starb. Ich nahm Rinas Hand ging nach unten und schrieb einen Brief an einen meiner Schüler. Ging mit Rina auf dem Rücken auf die Straße und schickte die Nachricht per Raben fort. Es dauerte nicht lange und schon stand ein sechszehn Jahre alter Anwärter auf den Meistertitel der Diebe vor mir. Die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen. ,, Ja Meister? Wie kann ich dienen?" Erklang seine Kindlich klingende Stimme. ,,Nimm meine Schwester und bring sie zu den Schlangen". Ich hatte es kaum ausgesprochen schon war er weg. Ich verfolgte die Blutspur bis in eine Seitengasse. Dort hing tropfend die Leiche des Mörders meiner Mutter. In die Blutlache war ein Pfeil geschmiert. Ich folgte dem Pfeil und betrat durch einen Kellerzugang ein Haus. Oben hörte ich schon die Stimme des Baronen. Ich ging die Kellertreppe nach oben. Sie führte direkt in das Kleine Wohnzimmer. Der Baron saß mit dem Rücken zu mir und Schrie seine bediensteten an. Die sahen mich bereits und wurden Kreidebleich. ,, Ja, erblasst ruhig aus Angst vor mir". Schrie dieses fette Schwein mit einer Bratenkeule in der Hand die vor fett nur so tropfte. Ich zog mein Langmesser hinter dem Steiß hervor und gab den drei Bediensteten mit einem Finger auf dem Mund zu verstehen das sie ruhig bleiben sollten. Nun legte ich dem Baron die Hand auf die Schulter und fasste mit der anderen fest das scharfe Langmesser. ,, Wurde auch mal Zeit ihr Nichtsnutze! Habt ihr diese Hure von Saryogas Schwester nun umgelegt?",,Nein, viel besser. Ich werde dich gleich umlegen". Flüsterte ich ihm ins Ohr.Er wurde kreidebleich und ließ die Bratenkeule fallen. ,, Ich habe nur vorher noch eine kleine Frage. Wer war der unbekannte Meuchelmördermeister?",, Ich weis es nicht. Er kam und sagte er habe eine Rechnung mit dir offen. Er hatte ein total verbranntes Gesicht und ebenso verbrannte Hände". Nach diesen Worten stach ich ihm das Messer in sein Ohr und schob ihn langsam durch seinen Kopf. Ich genoss es. Ich ließ die Diener laufen und machte mich auf den Weg zu den Schlangen um Rina abzuholen.

 

Im nächsten Moment wachte ich schweißgebadet auf und das Sonnenlicht das durch das Palastfenster eindrang, streichelte mir zart über mein Gesicht.

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Tag der Veröffentlichung: 28.04.2014

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