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Mutprobe

Langsam ging er den Flur entlang. Das einzige Licht, was seinen Weg erhellte, war das, seiner Taschenlampe. Immer wieder flackerte es auf. „Die Batterien geben auch bald den Geist auf“ dachte er bei sich. Im schwachen Schein erkannte er nicht viel. Aber es reichte, um nicht über alle den Müll zu fallen, der herumstand. Er erkannte aber die Wände. Früher mussten sie einmal weiß gewesen sein. Aber nach all den Jahren waren sie verschmutzt. Der putz und die Farbe hatte nachgelassen. Den Boden erging es nicht besser auch hier hatte der Zahn der Zeit genagt. Genau so wie die jahrelange Nutzung. Er erkannte das dieser einmal grün gewesen sein musste.

Da war es wieder. Dieses Geräusch. Ruckartig dreht er sich um. Aber da war nichts. Das einzige was zu hören war, war sein Atem. Er spürte wie sein Puls schneller wurde. Er überlege, ob es clever war nach den anderen zu rufen. Oder waren es nur die anderen die versuchten ihn einen Streich zu spielen?

Panik kam in ihn auf. Hätte er doch bei dieser blöden Mutprobe nur nicht mitgemacht. Tränen der Angst stiegen ihn in die Augen. Er musste aus dieser verdammten Irrenanstalt heraus. Er drehte sich wieder in die Richtung, in die er gegangen war. Mit schnelleren schritten als zuvor ging er weiter. „Irgendwo muss doch eine Art Notausgang sein. Hecktisch schwenkte er mit seiner Taschenlampe den herum. Immer in der Hoffnung ein "Exit" Schild zu sehen. Langsam beruhigte er sich. Sein Atem und Plus beruhigten sich wieder. Als er an einer Kreuzung kam, erkannte er unten all den Dreck ein schwach leuchtendes Exit mit einem Pfeil. Er folgte ihm. Nach mehreren Abbiegung fand er endlich eine Tür, die wie der Ausgang aussah. Voller Freude ging er auf den rettenden Ausgang zu. „Endlich bin aus diesen scheiß endlich raus.“ Als er an die eine Tür mit der Aufschrift „Nur für Personal“ vorbeikam, hörte er es wieder. Dieses eigentümliche Geräusch. Ohne zu wissen, warum drehte er sich wieder um. Auch jetzt war wieder nichts zu sehen. Angestrengt sah er in die Richtung, aus der er gekommen war.

Aber auch jetzt war wieder nichts zusehen. Er wollte schon weiter gehen als er im Augenwinkel die Tür sah. Verwundert besah er sie sich.“ Gerade war sie doch noch verschlossen?“  dachte er bei sich.

„BUH!“

Mit einem Schrei der Angst sprang er nach hinten gegen die Wand. Aus dem Raum kam ein Junge und lachte aus vollen Hals. „Du hättest dein dummes Gesicht sehen soll!“

„Leck mich!“, brachte er hervor. Und drehte sich zu Ausgangstür. Aber mit einmal erstarb das Lachen und wurde zu einem gurgeln.

Als er sich umdrehte, stand sein Freund da. Beide Hände an den Hals gepresst. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Und hinter ihm Stand ein Mann mit einem blutigen Messer und schaute aus funkelnden Augen auf ihn herab.

Mord

 

Langsam. Ja fast schon zärtlich zog er das Messer aus ihrem Leib. Er liebte den Ton, welches es dabei machte. Er genoss es förmlich. Diesen sanften schmatzenden Ton, wenn die scharfe Klinge langsam aus dem Leib gezogen wird. Durch das Vakuum zurückgehalten. Das leichte Schmatzen, wenn es das Fleisch seines Opfers verlässt.

Er sah ihnen dabei immer in die Augen. Er wollte sehen wie das Leben langsam daraus entwich. Sie wussten, dass es bald vorbei sein würde.

Er tat ihnen ja auch immerhin einen Gefallen damit. Keine Schmerzen, Hunger oder Angst. Ein Priester hatte ihn einmal gesagt, Selbstmörder nicht in den Himmel, sondern in die Hölle fahren. Also sollten sie dankbar sein. Er nahm ihnen es ab, sich selbst zu verdammen.

Sein Opfer eine junge Prostituierte lag vor ihm. Er hatte sie an der üblichen Ecke aufgelesen. Es war ein leichtes. Jeder der mit seinem Auto anhält und ein paar Scheine in der Hand hat ist doch vertrauenerweckend. Also stieg sie ein.

Sie wusste nicht, wer er war. Auch, wenn die Nachrichten und die Polizei, über den Serienmörder berichtet hatten. Sie selbst wusste nicht was am Ende passierte. Betäubt und mit Drogen gegen die Schmerzen vollgepumpt, spürte sie nur wie das Messer in sie eindrang.

Voller Angst schaute sie zu dem Mann mit dem Messer. Sie wusste, dass es ihr Ende ist. Ein stummes Gebet ging ihr durch den Kopf als er erneut das Messer hob. Diesmal zielte er auf ihr Herz und sie wusste, es ist vorbei.

Tagtraum

 

Langsam und bedächtig segelten die Blätter zu Boden. Überall lagen sie verstreut zu einem Teppich. Es raschelte leicht, wenn man darüber lief. Sarah ging gerne an einen schonen Herbsttag spazieren. Sie genoss förmlich die Ruhe an solch einen Tag. Fernab der Arbeit und des Stress. Einfach nur Sie und die Natur. Es gab nichts Schöneres. Sie besah sich die bunten Blätter auf den Boden. Ihre farbenfrohe Pracht. Es war ein schöner Novembertag. Es war zwar kalt, aber die Sonne sendete ihr goldenes Licht. Keine Wolke war am Himmel. Sie ging diesen Weg sooft wie konnte. Keine zehn Meter nach der Kurve kam ihre Bank. Immer wenn sie hier vorbeikam, setzte Sarah um alles auf sich wirken zu lassen. Wie immer setzte sie sich. An den Baum ihr gegenüber sprang ein Eichhörnchen von Ast zu Ast. Es trug eine Nuss mit sich.

Sarah erfreute sich an die kleinen dinge des Lebens. Ihr Spaziergang oder der Geruch des nahenden Winters. Oder einfach nur die Tiere des Waldes wie sie friedlich auf Nahrungssuche sind. Wie dieses Eichhörnchen.

Jedoch war es nicht immer so. Es kam ihr vor wie in einer längst vergangenen Zeit. Wo ihr leben einfach nur grau war. Sie nur für ihren Job lebte. Sie den ganzen Tag arbeite. Nur, weil sie dachte ihre Arbeit bewirkt war. Immer wieder fragte sie sich wie sie da überhaupt hineingeraten war. Als Polizistin hatte sie schon viel erlebt. Sie wusste wie grausam und brutal die Welt sein kann. Aber jetzt musste sie auf eine harte Tour lernen, dass es immer etwas gibt was alles andere übertrifft. Sie dachte immer sie habe einen guten Verstand. Sie war Stolz darauf die Akademie mit den besten Noten abgeschlossen zu haben. Nie hatte Sie Probleme damit etwas zu verstehen. Aber jetzt ging auch ihr Verstand an seine Grenzen. Und je mehr sie in diese Dinge hinein geriet, um so mehr wurde ihr Bild der Welt zerstört. Aber wenn man in alles etwas Schlechtes sieht, versperrt man sein Blick für die schönen Dinge des Lebens. Zum Beispiel ein Spaziergang im Wald, an einen schönen Herbsttag.

Erinnerung

 

Mit einem Schrei wachte sie aus ihrem Traum auf. Schwer atmend saß sie in ihrem Bett und atmete tief ein um sich zu beruhigen. Mit der Hand wischte Mary sich die schweißnassen Haare aus dem Gesicht. Sie sah sich im zimmer um. Ihre Blicke glitt von einer ecke in die andere. Sie hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Sie griff zu dem Wasserglas neben ihrem Bett.

Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, legte sie sich wieder hin und starrte zur Decke.

„Scheiß Albträume“ dachte sie sich.

Seit 15 Jahren hatte sie diese nun. Seit dem Tag als ihre 2 Freunde in der alten Irrenanstalt verschwunden waren. Es sollte eine Mutprobe werden.

Es begann mit dem neuen Schuljahr. Ein neuer Schüler kam ihn ihre klasse. Die Jungs Ihre kleine Gruppe verstanden sich sofort mit ihm. Jedoch kam Zack die tolle Idee das er als Aufnahme Ritual jedoch eine Mutprobe machen müsse und überredete ihn da zu. Die Aufgabe bestand darin einmal durch das alte Gebäude der Alten Anstalt zu gehen. David zögerte nicht und ging hinein.

Wir warteten auf der anderen Seite. Als er nach zwei Stunden immer noch nicht draußen war. Meinte Zack hineingehen zu wollen um zu schauen, wo er bleibt und um ihn mal richtig zu erschrecken. Also ging er hinein. Nach einer halben Stunde hörte ich einen Schrei gefolgt von einem Lachen. Ich dachte mir also er habe ihn gefunden. Da ich auch Worte hören konnte, auch wenn ich sie nicht richtig verstanden habe, war ich mir sicher, dass die beiden nicht weit weg sein konnten.

Die Zeit verging. Jedoch kam keiner der beiden heraus was mich wunderte.

„Haben die beiden Hohlköpfe sich jetzt etwa so nah am Ausgang verlaufen?“

Ich überlegte kurz, ob ich hineingehe, um sie zu rufen? Damit sie meiner Stimme folgen können. Kurz entschlossen öffnete ich die Tür um hineinzurufen. Jedoch das konnte ich nur noch schreien.

Auf den Boden sah ich Zack liegen eine klaffende Wunde an seinen Hals und überall Blut. Ich musste mich umdrehen und kotze mir die Seele aus dem Leib. Dann lief ich fort, um den Sheriff zu informieren. Der Leichnam von Zack wurde geborgen, jedoch David fand man nie.

Seit diesem Tag befinde ich mich in Behandlung. Jedoch sehe ich jede Nacht die Leiche von Zack im Gang liegen. Kann das Blut riechen.

Seit einem Jahr bin ich aus der Psychiatrie raus, da ich nicht mehr als Suizid gefährdet eingestuft werde.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 31.10.2020

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Widme ich allen die Spaß und freunde daran haben.

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